[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehantrieb für einen Ausleger eines Drehkrans, insbesondere
eines Turmdrehkrans.
[0002] Der Ausleger eines Drehkrans, beispielsweise eines Turmdrehkrans, sollte von dem
Drehantrieb (Drehwerk) des Auslegers mit vom Kranführer wählbarer Drehgeschwindigkeit
gedreht werden. können. Dieses Ziel wird an herkömmlichen Drehantrieben nur unvollkommen
erreicht. Zum einen können an dem Ausleger, der 70 m und mehr lang sein kann, beträchtliche
und stark schwankende Windkräfte angreifen, die die Drehbewegung des Ausleger je nach
Windrichtung unterstützen oder auch bremsen können. Darüber hinaus ist die Krankonstruktion,
insbesondere bei oben drehenden Turmdrehkranen elastisch. Beispielsweise kann sich
der um seine Hochachse drehelastische Turm des Turmdrehkrans um 10° und mehr verwinden.
[0003] Es wurde versucht, den Drehantrieb eines Turmdrehkrans drehzahlzuregeln. Es hat sich
jedoch gezeigt, daß herkömmliche Drehzahlregelungen zu nicht tolerierbaren Drehschwingungen
der Krankonstruktion führen. Es ist ferner bekannt, bei einem Drehantrieb für einen
Turmdrehkran lediglich das von dem Elektromotor des Drehantriebs erzeugte Abriebsdrehmoment
auf einen manuell vorgebbaren Drehmoment-Sollwert zu regeln. Zur Unterdrückung von
Drehschwingungen wird dafür gesorgt, daß der Drehantrieb auf Sollwert-Änderungen nur
mit einer durch eine Rampenfunktion begrenzten Änderungsrate folgt. Durch derartige
Drehmomentrampen können auf den Turm einwirkende Drehmomentstöße, wie auch die Rückfederungskräfte
des Turms bedämpft werden. Die Drehgeschwindigkeit des Auslegers stellt sich jedoch
bei diesem bekannten Drehantrieb frei ein. Die Winddrift des Auslegers kann nicht
selbsttätig ausgeglichen werden.
[0004] Schließlich ist es bekannt, Wirbelstrombremsen oder auch Flüssigkeitskupplungen an
den Drehantrieb zur Bedämpfung der Winddrift und zur Dämpfung von Drehmomentstößen
vorzusehen. Auch diese Maßnahmen konnten jedoch in der Praxis auftretende Drehschwingungen
des Auslegers nicht verhindern.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Drehantrieb für einen Ausleger eines Drehkrans,
insbesondere eines Turmdrehkrans zu schaffen, der eine im wesentlichen gleichförmige
Drehbewegung des Auslegers mit wählbarer Drehgeschwindigkeit erlaubt.
[0006] Die Erfindung geht von einem Drehantrieb für einen Ausleger eines Drehkrans, insbesondere
eines Turmkrans aus, welcher umfaßt:
einen Elektromotor,
eine das Abtriebsdrehmoment des Elektromotors festlegende Drehmomentstellanordnung,
ein manuell bedienbares Einstellorgan, an dem die Größe und Richtung des Abtriebsdrehmoments
variabel einstellbar ist und ist dadurch gekennzeichnet, daß mittels des Einstellorgangs
zusätzlich zur Größe und Richtung des durch die Drehmomentstellanordnung festgelegten
Abtriebsdrehmoments eine Soll-Drehzahlgröße für den Elektromotor variabel vorgebbar
ist, daß dem Elektromotor zusätzlich eine Drehzahlregelanordnung zugeordnet ist, die
eine mittels eines Drehzahlgebers erfaßte Ist-Drehzahlgröße der vorgegebenen Soll-Drehzahlgröße
nachführt und daß die Drehzahlregelanordnung zur Nachführung der Ist-Drehzahlgröße
im wesentlichen ausschließlich ein in der an dem Einstellorgan eingestellten Richtung
treibendes Abtriebsdrehmoment zuläßt oder/und ein entgegen der an dem Einstellorgan
eingestellten Richtung treibendes Abtriebsdrehmoment auf einen vorbestimmten wert,
insbesondere Null oder nahezu Null begrenzt.
[0007] Einem solchen Drehantrieb liegt die Überlegung zugrunde, daß die aus der Elastizität
der Krankonstruktion und insbesondere des Kranturms sich ergebende Neigung zu Drehschwingungen
verringert werden kann, wenn im wesentlichen ausschließlich ein in der gewünschten
Drehrichtung treibendes Abtriebsmoment erzeugt wird. Da im wesentlichen keine Umkehr
des Abtriebsdrehmoments erfolgt, bleibt der durch das Abtriebsdrehmoment drehelastisch
"aufgezogene" Kranturm gespannt und wird nicht zur Anfachung von Drehschwingungen
in entgegengesetzter Drehrichtung federnd verdrillt.
[0008] Das vorstehend erläuterte Ziel, den Ausleger eines Drehkrans, insbesondere Turmdrehkrans
mit wählbarer Geschwindigkeit möglichst gleichförmig zu bewegen, wird auch unter einem
zweiten Aspekt der Erfindung erreicht. Unter dem zweiten Aspekt der Erfindung ist
ausgehend von dem vorstehend erläuterten Drehantrieb vorgesehen, daß mittels des Einstellorgans
zusätzlich zur Größe und Richtung des durch die Drehmomentstellanordnung festgelegten
Abtriebsdrehmoments eine Soll-Drehzahlgröße für den Elektromotor variabel vorgebbar
ist, daß dem Elektromotor zusätzlich eine Drehzahlregelanordnung zugeordnet ist, die
eine mittels eines Drehzahlgebers erfaßte Ist-Drehzahlgröße der vorgegebenen Soll-Drehzahlgröße
nachführt, daß in einem Bereich von Ist-Drehzahlgrößen kleiner als die an dem Einstellorgan
eingestellte Soll-Drehzahlgröße die Drehmomentstellanordnung das Abtriebsdrehmoment
des Elektromotors auf die an dem Einstellorgan eingestellte Größe des Abtriebsdrehmoments
festlegt und daß bei Ist-Drehzahlgrößen im Bereich der Soll-Drehzahlgröße die Drehzahlregelanordnung
das Abtriebsdrehmoment festlegt. Bei dem zweiten Aspekt der Erfindung, der für sich
aber auch in Verbindung mit dem erstgenannten Aspekt realisierbar ist, wird der Anfahrvorgang
des Drehantriebs durch die Drehmomentstellanordnung bestimmt. Erst wenn sich die Ist-Drehzahlgröße
der vorgegebenen Soll-Drehzahlgröße hinreichend angenähert hat, geht die Führung der
Drehbewegung von der Drehmoment-Stellanordnung auf die Drehzahlregelanordnung über.
Die Drehzahlregelung ist hier bei der Drehmomentstellanordnung lediglich unterlagert
bei Ist-Drehzahlgrößen im Bereich der Soll-Drehzahlgröße wirksam.
[0009] Die Drehmomentstellanordnung oder/und die Drehzahlregelanordnung können Rampensteuermittel
umfassen, die bei einer Erhöhung oder/und Erniedrigung des Abtriebsdrehmoments des
Elektromotors die Änderungsrate des Abtriebsdrehmoments auf einen vorbestimmten Wert
begrenzen oder auf einen vorbestimmten Wert festlegen. Die Rampensteuermittel bewirken
eine Bedämpfung des Drehantriebs und mindern die Gefahr der Anfachung von Drehschwingungen
des Auslegers.
[0010] Bei der Drehmomentstellanordnung kann es sich um eine Steuerung mit offenem Regelkreis
handeln. Zweckmäßigerweise ist jedoch mittels des Einstellorgans eine Soll-Drehmomentgröße
für das Abtriebsdrehmoment des Elektromotors variabel vorgebbar und die Drehmomentstellanordnung
ist bevorzugt als Drehmomentregelanordnung ausgebildet, die eine von Drehmomenterfassungsmitteln
erfaßte Ist-Drehmomentgröße der vorgegebenen Soll-Drehmomentgröße nachführt. Die Drehmomentstellanordnung
bildet also entsprechend der Drehzahlregelanordnung bevorzugt gleichfalls einen geschlossenen
Regelkreis. Ein solcher Regelkreis sorgt für ein besonders gleichmäßiges Abtriebsdrehmoment.
Bei den Drehmomenterfassungsmitteln kann es sich um mechanisch das Abtriebsdrehmoment
messende Sensoren handeln; die Drehmomenterfassungsmittel können aber auch auf den
momentanen Strom und die momentane Spannung des Elektromotors ansprechen und hiervon
abhängig sowie ggf. abhängig von der mit Hilfe des Drehzahlgebers erfaßten Ist-Drehzahlgröße
eine das Ist-Drehmoment repräsentierende Größe ermitteln.
[0011] Die Drehzahlregelanordnung kann bei der Nachführung der Ist-Drehzahlgröße die Größe
des in der am Einstellorgan eingestellten Richtung treibenden Abtriebsdrehmoments
unabhängig von der an dem Einstellorgan für die Drehmomentstellanordnung eingestellten
Größe des Abtriebsmoments steuern. Wenngleich sich auf diese Weise eine vergleichsweise
rasche Nachführung der Ist-Drehzahlgröße erreichen läßt, so kann dies doch im Einzelfall
zu Pendelschwingungen der an dem Ausleger hängenden Last führen. In einer zweckmäßigen
Ausgestaltung ist deshalb vorgesehen, daß die Drehzahlregelanordnung bei der Nachführung
der Ist-Drehzahlgröße die Größe des Abtriebsdrehmoments nach oben begrenzt und auf
diese Weise kann das auf die elastische Krankonstruktion wirkende, beispielsweise
den Kranturm "aufziehende" Moment begrenzt werden. Als besonders günstig hat es sich
herausgestellt, wenn die Größe des Abtriebsmoments auf die an dem Einstellorgan für
die Drehmomentstellanordnung eingestellte Größe des Abtriebsmoments begrenzt wird.
Nachdem üblicherweise die Größe des an dem Einstellorgan abrufbaren Abtriebsdrehmoments
der Krankonstruktion, beispielsweise der Höhe des Turms oder der Länge des Auslegers
angepaßt ist, kann so eine Optimierung der Drehzahlregelung erreicht werden.
[0012] Dem Elektromotor des Drehantriebs ist üblicherweise eine mechanische Bremse zugeordnet,
die den Drehantrieb bei fehlender Bestromung des Elektromotors arretiert, um Winddrift
im Stillstand zu verhindern. Beim Anfahren des Drehantriebs muß die Haltebremse gelöst
werden, was zur Folge haben kann, daß bei zu niedrig gewählter Drehmomentstufe die
Windkräfte den Ausleger entgegen der gewünschten Drehrichtung verstellen. Um dies
zu verhindern, ist in einer bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, daß die Drehzahlregelanordnung
bei der Nachführung der Ist-Drehzahlgröße die Größe des Abtriebsdrehmoments lediglich
für Ist-Drehzahlgrößen größer als ein vorbestimmter Stillstandstoleranz-Grenzwert
nach oben begrenzt, nicht jedoch für Ist-Drehzahlgrößen kleiner als der Stillstandstoleranz-Grenzwert.
Der Stillstandstoleranz-Grenzwert bezeichnet einen Drehzahlbereich von einigen Prozent
der maximalen Drehgeschwindigkeit.
[0013] Solange die Ist-Drehzahlgrößen in diesem Bereich liegen, wird das Antriebsdrehmoment
nicht durch die Vorgabe an dem Einstellorgan, sondern ausschließlich durch die Drehzahlregelanordnung
bestimmt, die dafür sorgt, daß sich bereits im Moment des Öffnens der Haltebremse
des Drehantriebs das Abtriebsdrehmoment des Elektromotors auf einen Wert erhöhen kann,
der das Rückdrehen des Auslegers entgegen der gewünschten Drehrichtung verhindert.
[0014] Zweckmäßigerweise sind dem Einstellorgan Speichermittel zugeordnet, die in Abhängigkeit
von der Einstellung des Einstellorgans Werte für das Abtriebsdrehmoment, insbesondere
für die Soll-Drehmomentgröße oder/und Werte für die Soll-Drehzahlgröße speichern und
daß Mittel zur wählbaren Korrektur oder/und Auswahl der gespeicherten Werte vorgesehen
sind. Auf diese Weise können für das Regelverhalten optimierte Drehmoment- bzw. Drehzahlwerte
gespeichert und je nach der Ausbaustufe des Krans, beispielsweise der gewählen Auslegerlänge,
abgerufen werden. Im Prinzip genügt ein einziger Satz derartiger Werte, der dann entsprechend
der Ausbaustufe des Krans korrigiert wird, oder aber es werden für verschiedene Ausbaustufen
unterschiedliche Sätze solcher Werte gespeichert. Es versteht sich, daß das Einstellorgan
sowohl in Stufen als auch stufenlos eingestellt werden kann. Bei stufenlos einstellbarem
Einstellorgan können die Werte als Funktionsparameter gespeichert sein, die eine Berechnung
der gewünschten Drehmoment- bzw. Drehzahlgröße erlauben; die Werte können jedoch auch
in Form einer eng gestuften Tabelle oder einer interpolierbaren Tabelle vorgegeben
werden.
[0015] Bei herkömmlichen Drehantrieben ist der Elektromotor für die maximal gewünschte Drehgeschwindigkeit
des Drehantriebs bemessen, d. h. er erzeugt sein Nenn-Drehmoment bei einer Nenn-Drehzahl,
bei der sich der Ausleger mit der maximal gewünschten Drehgeschwindigkeit dreht. Unter
einem dritten Aspekt der Erfindung, der für sich, jedoch auch in Verbindung mit jedem
der beiden vorangegangen erläuterten Aspekte in der Praxis einsetzbar ist, können
die Komponenten des Drehantriebs für eine geringere Nenn-Leistung bemessen werden
und dennoch kann eine höhere maximale Drehgeschwindigkeit des Drehantriebs erreicht
werden. Unter dem dritten Aspekt geht die Erfindung aus von einem Drehantrieb, welcher
umfaßt:
einen Motor, insbesondere Elektromotor,
eine die Abtriebsdrehzahl des Motors festlegende Drehzahlstellanordnung,
ein manuell bedienbares Einstellorgan, an dem die Größe der Abtriebsdrehzahl und die
Drehrichtung variabel einstellbar ist. Der Drehantrieb ist hierbei dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehzahlstellanordnung eine Drehzahlstellung bis in den Feldschwächungsbereich
des Motors erlaubt und daß die Drehzahlstellanordnung und der Motor für ein Nenn-Drehmoment
bei einer Nenn-Drehzahl bemessen sind, die um nicht mehr als etwa 1/3 der maximal
einstellbaren Abtriebsdrehzahl des Elektromotors kleiner ist als die maximale Abtriebsdrehzahl.
Bei einem solchen Drehantrieb wird der Motor in an sich bekannten Weise im Feldschwächungsbereich
betrieben, in welchem unter Minderung des Abtriebsdrehmoments die Drehzahl über die
Nenn-Drehzahl hinaus erhöht werden kann. Durch die Begrenzung der maximalen Abtriebsdrehzahl
auf maximal das etwa 1,5fache der Nenn-Drehzahl wird sichergestellt, daß einerseits
der Antrieb trotz des sich im Feldschwächungsbereichs verringernden Abtriebsdrehmoments
des Motors auf die gewünschte maximale Enddrehzahl beschleunigen kann und es wird
sichergestellt, daß auch bei den Ausleger schiebenden Windmomenten noch hinreichendes
Bremsmoment für das Abbremsen des Auslegers zur Verfügung steht. Bei dem Motor kann
es sich um einen Elektromotor, aber auch um einen sonstigen, im Feldschwächungsbereich
betreibbaren Motor, insbesondere einen Hydraulikmotor, handeln.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der als Elektromotor ausgebildete Motor an
einen die Motortreiberströme mit änderbarer Frequenz liefernden Frequenzumrichter
angeschlossen, wobei die Drehzahlstellanordnung die Frequenz des Frequenzumrichters
festlegt. Derartige Frequenzumrichterantriebe erlauben auf besonders einfache Weise
eine betriebssichere Steuerung bis in den Feldschwächungsbereich hinein. Ein Beispiel
eines derartigen Frequenzumrichterantriebs ist aus DE 40 38 981 A bekannt. Bei dem
dort beschriebenen Elektromotor handelt es sich um einen Wechselstrommotor. Der Frequenzumrichterantrieb
läßt sich jedoch in gleicher Weise auch für Gleichstrommotore ausnutzen, beispielsweise
bei gepulsten Gleichstrom-Treiberströmen. Bei der Drehzahlstellanordnung kann es sich
um einen offenen oder einen geschlossenen Regelkreis handeln.
[0017] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt:
- Figur 1
- ein schematisches Blockschaltbild einer bevorzugten Ausführungsform eines Drehantriebs
für einen Ausleger eines Drehkrans, insbesondere eines obendrehenden Turmdrehkrans;
- Figur 2
- ein Diagramm zur Erläuterung der zeitabhängigen Drehmomentcharakteristik des Drehantriebs
nach Figur 1;
- Figur 3
- ein Diagramm zur Erläuterung der zeitabhängigen Drehzahlcharakteristik des Drehantriebs
nach Figur 1 und
- Figur 4
- ein Diagramm zur Erläuterung der Drehmomentcharakteristik des Drehantriebs nach Figur
1 in Abhängigkeit von dessen Drehzahl.
[0018] Wie Figur 1 zeigt, umfaßt der Drehantrieb einen Elektromotor 1, der über ein nicht
näher dargestelltes Untersetzungsgetriebe ein mit einem Zahnkranz kämmendes Ritzel
treibt Der Elektromotor 1 ist bei einem oben drehenden Turmdrehkran zusammen mit dem
Ausleger am oberen Ende des Kranturms angeordnet und kann von einer gleichfalls nicht
dargestellten, aber üblichen, steuerbaren Haltebremse im stromlosen Zustand dreharretiert
werden.
[0019] Der Elektromotor 1 wird von einem Frequenzumrichter 3 gespeist, der phasenversetzte
Drehfeld-Treiberströme variabler Frequenz erzeugt. Durch Einstellen der Frequenz kann
die Drehzahl des Elektromotors 1 und damit die Drehgeschwindigkeit, mit der der Ausleger
um eine vertikale Drehachse dreht, variiert werden. Bei dem Elektromotor 1 kann es
sich um einen Drehstrom-Wechselstrommotor, beispielsweise einen Asynchronmotor handeln;
er kann aber auch als Gleichstrom-Schrittmotor oder dergleichen ausgebildet sein.
Der Frequenzumrichter 3 kann im Prinzip herkömmlich ausgebildet sein, soweit er nicht
nur die Variation der Drehzahl des Elektromotors 1 zuläßt, sondern auch die Variation
des von dem Elektromotor 1 erzeugten Abtriebsdrehmoments. Ein geeigneter Frequenzumrichter
mit zugehöriger Steuerschaltung ist beispielsweise in DE 40 38 981 A erläutert.
[0020] Der Betrieb des Drehantriebs wird von einem vom Kranführer manuell bedienbaren Einstellorgan
5, beispielsweise einem Meisterschalter oder dergleichen gesteuert. An dem Einstellorgan
5 kann der Kranführer Leistungsstufen des Drehantriebs einstellen, von denen jede
ein vorbestimmtes Abtriebsdrehmoment des Elektromotors 1 und, dem Abtriebsdrehmoment
zugeordnet, eine vorbestimmte Drehzahl des Elektromotors 1 festlegt. Anstelle der
im folgenden beschriebenen gestuften Arbeitsweise des Einstellorgans 5 kann auch eine
stufenlose Variante zum Einsatz kommen. Das Einstellorgan 5 steuert über eine Steuerung
7, die Bestandteil einer allgemeinen Kransteuerung sein kann, einen Drehmomentregler
9, der eine Ist-Drehmomentgröße mit einer von der Steuerung 7 in Abhängigkeit von
der Einstellung des Einstellorgans 5 gelieferten Soll-Drehmomentgröße vergleicht und
über eine nachfolgend näher erläuterte Steuerlogik 11 den Frequenzumrichter 3 so einstellt,
daR die Ist-Drehzahlgröße gleich der Soll-Drehzahlgröße ist, also der Soll-Drehzahlgröße
folgt. Für die Erfassung der Ist-Drehzahlgröße sind bei 13 angedeutete Sensormittel
vorgesehen, die den Ist-Zustand der Motorströme und der Motorspannung erfassen und
es dem Drehmomentregler 9, ggf. in Verbindung mit einer von einem Drehzahlgeber 15,
beispielsweise einem mit dem Elektromotor 1 gekuppelten Tachometer gelieferten Ist-Drehzahlgröße
ermöglichen, die Ist-Drehmomentgröße zu errechnen. Es versteht sich, daß zur Bestimmung
der Ist-Drehmomentgröße auch ein mechanisch das Drehmoment erfassender Drehmomentsensor
vorgesehen sein kann. Zugleich kann an dem Einstellorgan 5 die Drehrichtung ausgewählt
werden, in welcher der Drehantrieb den Ausleger antreiben soll.
[0021] Der Drehmomentregler 9 ist für sich genommen nicht in der Lage, Drehgeschwindigkeit
des Auslegers auf einem gewünschten Wert zu halten. Abhängig von Windmomenten, die
auf den Ausleger wirken, würde die Drehgeschwindigkeit variieren. Um trotzdem die
gewünschte Drehgeschwindigkeit einstellen zu können, ist der Drehmomentregelung eine
Drehzahlregelung unterlagert, die in der nachfolgend noch näher erläuterten Weise
mit Priorität zu dem Drehmomentregler 9 die Führung des Frequenzumrichters 3 übernimmt.
Der Drehantrieb umfaßt hierzu einen Drehzahlregler 17, der die von dem Drehzahlsensor
15 gelieferte Ist-Drehzahlgröße mit einer, abhängig von der Einstellung des Stellorgans
5 von der Steuerung 7 gelieferten Soll-Drehzahlgröße vergleicht und die Ist-Drehzahlgröße
auf den Wert der Soll-Drehzahlgröße regelt, d. h. der Soll-Drehzahlgröße nachführt,
nachdem der Drehmomentregler 9 den Drehantrieb auf eine Drehgeschwindigkeit gebracht
hat, bei welcher die Ist-Drehzahlgröße bereits nahe der Soll-Drehzahlgröße liegt.
In diesem Fall schaltet die Steuerlogik 11 den Frequenzumrichter 3 von der Führung
durch den Drehmomentregler 9 auf die Führung durch den Drehzahlregler 17 um. Der Drehzahlregler
17 steuert dann die Frequenz des Frequenzumrichters 3 entsprechend der Soll-Drehzahlgröße.
Das von dem Elektromotor 1 erzeugte Abtriebsdrehmoment kann sich hierbei ändern, beispielsweise
auf das zur Aufrechterhaltung der Drehgeschwindigkeit benötigte Beharrungsmoment erniedrigen.
[0022] Die Figuren 2 und 3 zeigen Einzelheiten der vorstehend erläuterten Wirkungsweise.
In Figur 2 ist das Abtriebsdrehmoment M des Elektromotor 1 in Abhängigkeit von der
Zeit t dargestellt; Figur 3 zeigt die Drehzahl n des Elektromotors 1 gleichfalls in
Abhängigkeit von der Zeit t. Mit durchgehenden Linien ist in Figur 2 für mehrere Einstellstufen
S
1, S
2 bis S
i des Einstellorgans 5 der zeitliche Verlauf der Soll-Drehmomentgröße M
s dargestellt. Mit einer strichpunktierten Linie M
i ist der zeitliche Verlauf der sich ergebenden Ist-Drehmomentgröße angedeutet. In
analoger Weise zeigt Figur 3 mit durchgezogenen Linien für die Einstellstufen S
1, S
2 und S
i den zeitlichen Verlauf der Soll-Drehzahlgrößen n
s und mit einer strichpunktierten Linie angedeutet den sich daraus ergebenden zeitlichen
Verlauf der Ist-Drehzahlgröße n
i.
[0023] Die Wirkungsweise soll stellvertretend für die übrigen Einstellstufen am Beispiel
der Einstellstufe S
1 erläutert werden. Es sei angenommen, daß der Drehantrieb zunächst stillsteht und
zum Zeitpunkt t
0 das Einstellorgan 5 (Figur 1) auf die Einstellstufe S
1 gestellt wird. Die Steuerung 7 erhöht nach einer vorbestimmten Rampenfunktion die
in den Figuren 2 und 3 bei 19 bzw. 21 angedeutet ist, die Soll-Drehmomentgröße M
s und die Soll-Drehzahlgröße n
s bis auf den der Einstellstufe S
1 zugeordneten Wert. Bis auf eine nachfolgend noch näher erläuterte Startphase des
Drehantriebs übernimmt zunächst der Drehmomentregler 9 die Führung des Frequenzumrichters
3 und sorgt dafür, daß die Ist-Drehmomentgröße M
i der Soll-Drehmomentgröße M
s nachgeführt wird. Zum Zeitpunkt t
1 erreicht die Ist-Drehzahlgröße n
i des so beschleunigten Drehantriebs den Wert der Soll-Drehzahlgröße n
s, womit der Drehzahlregler 17 die Führung des Frequenzumrichters 3 übernimmt und die
Ist-Drehzahlgröße n
i, wie in Figur 3 erkennbar, der Soll-Drehzahlgröße n
s nachführt. Die Ist-Drehmomentgröße M
i fällt, wie Figur 2 zeigt, ggf. über eine Rampenfunktion auf einen Beharrungswert
23 ab. Der Beharrungswert 23 reicht aus, um den beschleunigten Ausleger gegen Reibung
und Windmoment in der gewünschten Drehrichtung fortzubewegen. Zum Zeitpunkt t
3 wird das Einstellorgan 5 wieder in seine Ruhelage zurückgestellt. Die Einstelländerung
veranlaßt die Steuerung 7 sowohl die soll-Drehmomentgröße M
s als auch die Soll-Drehzahlgröße n
s nach vorbestimmten Rampenfunktionen 25 bzw. 27 zu verringern, bis der Drehantrieb
im wesentlichen zum Stillstand gekommen ist und bei Bedarf dann die Haltebremse einfällt.
[0024] Da die Sollgröße sowohl des Drehmomentreglers 9 als auch des Drehzahlreglers 17 nach
vorbestimmten Rampenfunktionen geändert werden, werden Drehmomentstöße des Drehantriebs,
die die Krankonstruktion zu Drehschwingungen anregen könnten, weitgehend unterdrückt.
Aber auch eine weitere Maßnahme ist für die weitgehende Unterdrückung von Drehschwingungen
der Krankonstruktion verantwortlich. Während der Drehmomentregler 9 im Vierquadrantenbetrieb
arbeiten kann, also sowohl in der gewünschten Drehrichtung treibende Drehmomente als
auch Bremsmomente, d. h. entgegen der gewünschten Drehrichtung wirkende Drehmomente
zuläßt, ist der Drehzahlregler 17 so ausgebildet, daß er im wesentlichen nur in der
gewünschten Drehrichtung treibende Drehmomente zuläßt. Soweit der Frequenzumrichter
3 von dem Drehzahlregler 17 geführt wird, wird verhindert, daß der Drehantrieb die
bei der Beschleunigung des Auslegers durch das Reaktionsmoment drehelastisch verspannte
Krankonstruktion, insbesondere des Kranturms, zu Drehschwingungen veranlaßt.
[0025] In Figur 3 ist mit einer gestrichelten Linie bei 29 der Verlauf der Ist-Drehzahlgröße
n
i für den Fall einer zeitlich begrenzten Beschleunigung des Auslegers durch in der
gewünschten Drehrichtung treibende Windkräfte angedeutet. Figur 2 zeigt bei 31 gleichfalls
durch eine gestrichelte Linie, daß der Drehzahlregler 17 das Beharrungsmoment im wesentlichen
auf Null absenkt und allenfalls ein geringes, entgegen der gewünschten Drehrichtung
wirkendes Bremsdrehmoment zuläßt.
[0026] Die Verhältnisse für den Fall eines bremsenden Windmoments zeigt Figur 3 mit einer
gepunkteten Linie 33 für den Fall einer zeitlich begrenzten Abbremsung, d. h. Verringerung
der Ist-Drehzahlgröße n
i. In diesem Fall erhöht der Drehzahlregler 17 unabhängig von der den Drehmomentregler
9 führenden Soll-Drehmomentgroße M
s das Drehmoment entsprechend dem in Figur 2 durch eine punktierte Linie 35 angedeuteten
Verlauf. Wie der Verlauf 35 zeigt, ist der Maximalwert, mit dem der Drehzahlregler
17 zum Ausgleich des bremsenden Windmoments das treibende Antriebsdrehmoment des Elektromotor
1 erhöht, auf den Wert M
s der an dem Einstellorgan 5 für die Einstellstufe S
1 eingestellten Solldrehmomentgröße M
s nach oben begrenzt. Bei Einstellung einer anderen Einstellstufe wird der Begrenzungswert
entsprechend der Soll-Drehmomentgröße dieser Einstellstufe begrenzt. Durch die Begrenzung
der von dem Drehzahlregler 17 vorgebbaren Drehmomentgrößen nach unten im wesentlichen
auf den Wert Null und nach oben auf einen vorbestimmten oberen Grenzwert, beispielsweise
die Soll-Drehmomentgröße M
s des Drehmomentreglers 9, lassen sich Pendelschwingungen der an dem Ausleger hängenden
Last beträchtlich verringern. Es versteht sich, daß anstelle der den Drehmomentregler
9 führenden Soll-Drehmomentgröße M
s auch andere Werte für die obere Begrenzung des Drehmoments gewählt sein können. Die
Drehmomentbegrenzung nach oben kann jedoch insgesamt auch entfallen.
[0027] Bei Stillstand des Drehantriebs arretiert die Haltebremse ggf. den Ausleger. Beim
Öffnen der Haltebremse muß aber sichergestellt sein, daß das an dem Einstellorgan
5 eingestellte, treibende Antriebsdrehmoment des Elektromotors 1 in jedem Fall ausreicht,
um auch gegen rückdrehende Windmomente den Ausleger zumindest in der Stillstandslage
zu halten, oder aber in der gewünschten Drehrichtung zu beschleunigen und zwar auch
dann, wenn der Kranführer an dem Einstellorgan 5 eine zur Überwindung des rückdrehenden
Windmoments nicht ausreichende Einstellstufe gewählt haben sollte Um dieses Ziel zu
erreichen, wird in der Anfangsphase der Drehbewegung das Abtriebsdrehmoment des Elektromotors
1 nicht durch die den Drehmomentregler 9 führende Soll-Drehmomentgröße M
s bestimmt, sondern durch den Drehzahlregler 17. In der Anfangsphase hat der Drehzahlregler
17 gegenüber dem Drehmomentregler 9 Priorität und bestimmt das Anfangsdrehmoment des
Elektromotors, solange die Ist-Drehzahlgröße innerhalb einer bei 37 in Figur 3 angedeuteten
Stillstandstoleranz-Grenze liegt. Die Stillstandstoleranz-Grenze 37 liegt in der Nähe
des Nullpunkts der Drehzahlgröße, beispielsweise bei einigen wenigen Prozent der maximalen
Drehzahl, wie z. B. 5 %. Das in der Anfangsphase zulässige Drehmoment ist nach oben
nicht begrenzt, bzw. ist zumindest auf einen solchen Wert begrenzt, der das maximal
zulässige, rückdrehende Windmoment ausgleichen kann. Wird im Stillstand des Drehantriebs
die Haltebremse gelöst, so sorgt die Drehzahlregelung 17 unabhängig von der am Einstellorgan
5 eingestellten Soll-Drehmomentgröße für ein den Ausleger auch gegen Windkräfte sicher
haltendes Rückdrehmoment. Der Kranführer kann die Einstellstufe des Einstellorgans
5 erhöhen, sollte dieses Moment nicht auch zur Beschleunigung des Auslegers ausreichen.
Sobald die Ist-Drehzahlgröße den Stillstandstoleranz-Wert 37 erreicht (Zeitpunkt t
4 in Figur 3), geht die Führung des Frequenzumrichters 3 von dem Drehzahlregler 17
auf den Drehmomentregler 9 über und die Beschleunigung des Auslegers auf die Soll-Drehzahl
erfolgt, wie vorstehend erläutert.
[0028] Herkömmliche Turmdrehkrane haben segmentierte Ausleger, so daß die Auslegerlänge
im Einzelfall den Bedürfnissen entsprechend variiert werden kann. Mit sich ändernder
Auslegerlänge ändern sich jedoch die Schwingungseigenschaften und Trägheitsmassen
der Krankonstruktion. Um dem Rechnung zu tragen, sind die Sollgrößen für die einzelnen
Einstellstufen des Einstellorgans 5 in einem Datenspeicher 39 der Steuerung 7 gespeichert
und können entsprechend der Ausbaustufe des Krans abgerufen oder variiert werden.
Dies kann beispielsweise durch eine Variation der gespeicherten Werte entsprechend
einem vorbestimmten Algorithmus erfolgen oder aber indem in dem Speicher 39 für jede
einzelne mögliche Ausbaustufe geeignete Datensätze gespeichert sind.
[0029] Drehantriebe für Drehkräne werden üblicherweise so ausgelegt, daß ihr Elektromotor
auch unter ungünstigsten Betriebsbedingungen, beispielsweise bei mit maximaler Drehgeschwindigkeit
und maximalem treibenden Windmoment den Ausleger sicher abbremsen kann. Im Einzelfall
kann dies zu vergleichsweise groß dimensionierten Drehantrieben führen. Im Gegensatz
dazu ist der Frequenzumrichter 3 und der Elektromotor 1 des Drehantriebs nach Figur
1 lediglich für etwa 2/3 der maximalen, gewünschten Drehgeschwindigkeit und damit
Leistung des Drehantriebs ausgelegt. Figur 4 zeigt das auf das Nenn-Abtriebsdrehmoment
M
N bezogene Abtriebsdrehmoment M des Elektromotors 1 in Abhängigkeit von dem auf die
Nenn-Drehzahl n
N des Elektromotors bezogenen Drehzahl n. Der Elektromotor 1 erreicht das Nenn-Drehmoment
M
N bei einer Nenn-Drehzahl n
N, die bei etwa 2/3 der maximalen Betriebsdrehzahl liegt. Im Drehzahlbereich zwischen
Null und der Nenn-Drehzahl (

) erreicht der Elektromotor 1 das Nenn-Drehmoment M
N, wird also herkömmlich in seinem Arbeitsstellbereich betrieben. In dem Drehzahlbereich
zwischen der Nenn-Drehzahl n
N und einer maximalen Drehzahl, gleich etwa 1,5 n
N wird der Elektromotor 1 im Feldschwächungsbereich betrieben, wobei die Drehmomentcharakteristik
etwa hyperbelförmig in einer Kurve konstanter Leistung mit wachsender Drehzahl abnimmt.
Durch die Begrenzung der maximalen Drehzahl auf etwa das 1,5fache der Nenn-Drehzahl
wird unter Berücksichtigung des Rückwärtswirkungsgrads des Drehantriebs sichergestellt,
daß auch bei schiebenden maximalen Windmomenten das Abtriebsdrehmoment des Elektromotors
1 zum Abbremsen des Auslegers ausreicht. Wird beispielsweise der Wirkungsgrad des
Drehantriebs zu 85 % angenommen, so ergibt sich aus der Quadrierung des Wirkungsgrads
für den Rückwärtsbetrieb durch schiebende Windmomente ein Momentenbedarf von etwa
72 %, bezogen auf den Antrieb in der gewünschten Drehrichtung. Wie die Charakteristik
in Figur 4 zeigt, liegt damit die maximal zulässige Grenze für die Ausnutzung des
Feldschwächungsbereichs bei etwa dem 1,5fachen der Nenn-Drehzahl. Es versteht sich,
daß Abweichungen von diesen Grenzwerten bei abweichenden Wirkungsgraden zulässig sind.
Es versteht sich ferner, daß die Idee, den Feldschwächungsbereich bei einem Drehantrieb
für den Ausleger eines Drehkrans auszunutzen, auch bei anderen Drehantriebskonstruktionen
einsetzbar ist, sofern der Elektromotor nur im Feldschwächungsbereich betrieben werden
kann.
1. Drehantrieb für einen Ausleger eines Drehkrans, insbesondere eines Turmdrehkrans,
umfassend:
- einen Elektromotor (1),
- eine das Abtriebsdrehmoment des Elektromotors (1) festlegende Drehmomentstellanordnung
(9),
- ein manuell bedienbares Einstellorgan (5), an dem die Größe und Richtung des Abtriebsdrehmoments
variabel einstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels des Einstellorgangs (5) zusätzlich zur Größe und Richtung des durch die
Drehmomentstellanordnung (9) festgelegten Abtriebsdrehmoments eine Soll-Drehzahlgröße
für den Elektromotor (1) variabel vorgebbar ist, daß dem Elektromotor (1) zusätzlich
eine Drehzahlregelanordnung (17) zugeordnet ist, die eine mittels eines Drehzahlgebers
(15) erfaßte Ist-Drehzahlgröße der vorgegebenen Soll-Drehzahlgröße nachführt, und
daß die Drehzahlregelanordnung (17) zur Nachführung der Ist-Drehzahlgröße im wesentlichen
ausschließlich ein in der an dem Einstellorgan (5) eingestellten Richtung treibendes
Abtriebsdrehmoment zuläßt oder/und ein entgegen der an dem Einstellorgan (5) eingestellten
Richtung treibendes Abtriebsdrehmoment auf einen vorbestimmten Wert, insbesondere
Null oder nahezu Null, begrenzt.
2. Drehantrieb für einen Ausleger eines Drehkrans, insbesondere eines Turmdrehkrans,
umfassend:
- einen Elektromotor (1),
- eine das Abtriebsdrehmoment des Elektromotors (1) festlegende Drehmomentstellanordnung
(9),
- ein manuell bedienbares Einstellorgan (5), an dem die Größe und Richtung des Abtriebsdrehmoments
variabel einstellbar ist, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mittels des Einstellorgans (5) zusätzlich zur Größe und Richtung des durch die Drehmomentstellanordnung
(9) festgelegten Abtriebsdrehmoments eine Soll-Drehzahlgröße für den Elektromotor
(1) variabel vorgebbar ist, daß dem Elektromotor (1) zusätzlich eine Drehzahlregelanordnung
(17) zugeordnet ist, die eine mittels eines Drehzahlgebers (15) erfaßte Ist-Drehzahlgröße
der vorgegebenen Soll-Drehzahlgröße nachführt, daß in einem Bereich von Ist-Drehzahlgrößen
kleiner als die an dem Einstellorgan (5) eingestellte Soll-Drehzahlgröße die Drehmomentstellanordnung
(9) das Abtriebsdrehmoment des Elektromotors (1) auf die an dem Einstellorgan (5)
eingestellte Größe des Abtriebsdrehmoments festlegt und daß bei Ist-Drehzahlgrößen
im Bereich der Solldrehzahlgröße die Drehzahlregelanordnung (17) das Abtriebsdrehmoment
festlegt.
3. Drehantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehmomentstellanordnung
(9) oder/und die Drehzahlregelanordnung (17) Rampensteuermittel umfassen, die bei
einer Erhöhung oder/und Erniedrigung des Abtriebsdrehmoments des Elektromotors (1)
die Änderungsrate des Abtriebsdrehmoments auf einen vorbestimmten Wert begrenzen oder
auf einen vorbestimmten Wert festlegen.
4. Drehantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mittels
des Einstellorgans (5) eine Soll-Drehmomentgröße für das Abtriebsdrehmoment des Elektromotors
(1) variabel vorgebbar ist und daß die Drehmomentstellanordnung (9) als Drehmomentregelanordnung
ausgebildet ist, die eine von Drehmomenterfassungsmitteln (13) erfaßte Ist-Drehmomentgröße
der vorgegebenen Soll-Drehmomentgröße nachführt.
5. Drehantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahlregelanordnung
(17) bei der Nachführung der Ist-Drehzahlgröße die Größe des in der am Einstellorgan
(5) eingestellten Richtung treibenden Abtriebsdrehmoments unabhängig von der an dem
Einstellorgan (5) für die Drehmomentstellanordnung (9) eingestellten Größe des Abtriebsdrehmoments
steuert.
6. Drehantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahlregelanordnung
(17) bei der Nachführung der Ist-Drehzahlgröße die Größe des Abtriebsdrehmoments nach
oben begrenzt, insbesondere auf die an dem Einstellorgan (5) für die Drehmomentstellanordnung
(9) eingestellte Größe des Abtriebsdrehmoments begrenzt.
7. Drehantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahlregelanordnung
(17) bei der Nachführung der Ist-Drehzahlgröße die Größe des Abtriebsdrehmoments lediglich
für Ist-Drehzahlgrößen größer als ein vorbestimmter Stillstandstoleranz-Grenzwert
(37) nach oben begrenzt, nicht jedoch für Ist-Drehzahlgrößen kleiner als der Stillstandstoleranz-Grenzwert
(37).
8. Drehantrieb nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem Einstellorgan (5)
Speichermittel (39) zugeordnet sind, die in Abhängigkeit von der Einstellung des Einstellorgans
(5) Werte für das Abtriebsdrehmoment, insbesondere für die Soll-Drehmomentgröße oder/und
Werte für die Soll-Drehzahlgröße speichern und daß Mittel zur wählbaren Korrektur
oder/und Auswahl der gespeicherten Werte vorgesehen sind.
9. Drehantrieb für einen Ausleger eines Drehkrans, insbesondere eines Turmdrehkrans,
umfassend:
- einen Motor, insbesondere Elektromotor (1),
- eine die Abtriebsdrehzahl des Motors (1) festlegende Drehzahlstellanordnung (17),
- ein manuell bedienbares Einstellorgan (5), an dem die Größe der Abtriebsdrehzahl
und die Drehrichtung variabel einstellbar ist, insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehzahlstellanordnung (17) eine Drehzahlstellung
bis in den Feldschwächungsbereich des Motors (1) erlaubt und daß die Drehzahlstellanordnung
(17) und der Motor (1) für ein Nenn-Drehmoment bei einer Nenn-Drehzahl bemessen sind,
die um nicht mehr als etwa 1/3 der maximal einstellbaren Abtriebsdrehzahl des Elektromotors
kleiner ist als die maximale Abtriebsdrehzahl.
10. Drehantrieb nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (1) an einen
Motor-Treiberströme mit änderbarer Frequenz liefernden Frequenzumrichter (3) angeschlossen
ist und daß die Drehzahlstellanordnung (17) die Frequenz des Frequenzumrichters (3)
festlegt.