[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft hochbelastbare Kern/Mantel-Monofilamente für technische
Anwendungen mit hoher Dimensionsstabilität und Abriebfestigkeit und sehr guter Wärme-
und Hydrolysebeständigkeit sowie daraus hergestellte technische Erzeugnisse, insbesondere
Papiermaschinensiebe, Gewebe für den Siebdruck und für technische Filtermaterialien.
Die erfindungsgemäßen Kern/Mantel-Monofilamente haben einen Polyesterkern und einen
Mantel aus einer Mischung aus einem thermoplastischen Polyester und einem thermoplastischen
elastomeren Polyurethan.
[0002] Monofilamente für technische Anwendungen sind in den meisten Fällen im Gebrauch hohen
mechanischen Belastungen unterworfen. Hinzu kommen in vielen Fällen thermische Belastungen
und Belastungen durch chemische und andere Umgebungseinflüsse, denen das Material
einen ausreichenden Widerstand entgegensetzen muß. Bei all diesen Belastungen muß
das Material eine gute Dimensionsstabilität und Konstanz der Kraft-Dehnungseigenschaften
über möglichst lange Benutzungszeiträume aufweisen.
[0003] Ein Beispiel für technische Anwendungen, bei denen eine Kombination hoher mechanischer,
thermischer und chemischer Beanspruchungen vorliegt, ist der Einsatz von Monofilamenten
in Papiermaschinensieben, insbesondere im sogenannten Langsieb. Dieser Einsatz verlangt
ein Monofilamentmaterial mit hohem Anfangsmodul und hoher Reißfestigkeit, einer guten
Knoten- und Schlingenfestigkeit und hoher Abriebsfestigkeit, um den hohen Beanspruchungen
zu widerstehen, und eine ausreichende Standzeit des Siebs zu gewährleisten. In der
Trockenpartie der Papiermaschine wird neben diesen Parametern zusätzlich eine hohe
Hydrolyseresistenz des Monofils gefordert.
[0004] Ähnlich hohe Anforderungen an das Monofilamentmaterial werden gestellt beim Einsatz
in Siebdruckgeweben, die unter ständiger Belastung durch die unter starkem Druck arbeitende
Rakel, durch den hydrolytischen Angriff wäßriger Farbstoffteige und unter dem Einfluß
hochaktinischer Lichtquellen lange Standzeiten haben sollen. Dabei werden an das Siebdruckgewebe
besonders hohe Anforderungen an die Dimensionsstabilität gestellt, damit die Herstellung
paßgenauer Mehrfarbendrucke möglich wird.
[0005] Gegenwärtig werden Papiermaschinensiebe für die Forming- und die Trockenpartie vorwiegend
aus Polyethylenterephthalat-Monofilamenten in der Kette und Schuß hergestellt.
Diese Siebe haben den Nachteil, daß sie sich im Laufe des Sieblebens auf der Papiermaschine
in Laufrichtung längen (verlängern) und daher ein Nachspannen stattfinden muß.
[0006] Siebdruckgewebe werden heute aus relativ feintitrigen Monofilamenten aus Polyethylenterephthalat
oder Polyamid in Kette und Schuß hergestellt.
Der Hauptnachteil der Polyamid-Siebe ist deren hohe Wasseraufnahme die sich negativ
auf die Elastizität auswirkt, an die für Siebdruckgewebe sehr hohe Anforderungen gestellt
werden müssen; bei Polyester-Sieben stört deren von Natur aus schlechteres Elastizitätsverhalten.
Dadurch werden bei solchen bekannten Sieben nur relativ kurze Standzeiten erreicht.
[0007] Es hat seither nicht an Versuchen gefehlt, synthetische Monofilamentmaterialien herzustellen,
die sich für dauerhafte Papiermaschinensiebe und Siebdruckgewebe eignen. Die Anforderungen,
die an diese technischen Produkte gestellt werden, sind jedoch so vielfältig, daß
bisher auf diesem Gebiet nur Teillösungen erreicht werden konnten. So ist es bekannt,
für die Herstellung von Papiermaschinensieben Monofilamente aus Polyphenylensulfiden
einzusetzen. Dieses Material hat eine sehr gute mechanische Beständigkeit bei ausgezeichneter
Hydrolysestabilität. Dagegen weist es eine ausgesprochen geringe Resistenz gegen aktinische
Strahlung auf, so daß ein solches Monofilamentmaterial zur Herstellung von Siebdruckgeweben
völlig ungeeignet ist. Das Ziel, mit diesem Polymer Monofilamente herzustellen, die
auf beiden technischen Gebieten einsetzbar sind, konnte daher nicht erreicht werden.
Aus der japanischen Patentoffenlegungsschrift Nr. 45741 (1991) ist es bekannt Siebdruckgewebe
aus Polyethylen-naphthalat-Monofilamenten herzustellen, die wegen ihres höheren Elastizitätsmoduls
(Anfangsmoduls) weniger anfällig gegen Erschlaffung sein sollen. Diese Filamente zeigen
aber eine auffällige Neigung zur Fibrillierung beim Verweben.
Aus der japanischen Patentoffenlegungsschrift Nr. 5209 (1993) sind Kern/Mantel-Monofilamente
bekannt, die zur Herstellung von Siebdruckgeweben benutzt werden sollen. Der Kern
dieser Filamente besteht aus Polyethylen-2,6-naphthalat, der Mantel aus Polyethylenterephthalat
oder modifiziertem Polyethylenterephthalat. Zur Modifizierung des Mantel-Polyesters
kann dieser z.B. Isophthalsäure-, Adipinsäure- oder Sebazinsäurereste oder längerkettige
diolreste wie Diglykol-, Butandiol- oder Polyethylenglykolreste enthalten, wobei die
Polyethylenglycolreste ein Molgewicht von ca. 600 bis 1500 haben können. Gemäß dem
Ausführungsbeispiel kann der Mantelpolyester z.B. ein Polyethylenterephthalat sein,
das mit 8 Gew.-% Polyethylenglycolresten modifiziert ist. Diese Menge an Modifizierungsmittel
reicht zwar aus, um die Festigkeitseigenschaften und das Schmelzverhalten zu beeinflussen,
vermittelt dem Polyester aber noch keine elastomeren Eigenschaften.
[0008] Es ist auch bekannt, daß es möglich ist, Polyesterfasern mit sehr unterschiedlichen
mechanischen und textiltechnischen Eigenschaften herzustellen. Insbesondere ist es
möglich, durch Variationen der Spinn- und Verstreck- und Relaxationsbedingungen aus
Polyethylenteraphthalat Monofilamente herzustellen, die ein breites Spektrum der für
technische Monofilamente relevanten Eigenschaften abdecken.
[0009] Die Bemühungen, ein Monofilamentmaterial zu erhalten, das gleichzeitig die für Papiermaschinensiebe
erforderliche hohe Dimensionsstabilität, Abriebfestigkeit und Hydrolysebeständigkeit
mit der hohen Widerstandsfähigkeit gegen aktinisches Licht, die für die Herstellung
von Siebdruckgeweben erforderlich ist zu vereinen, haben jedoch bisher nicht zu einem
vollen Erfolg geführt.
[0010] In dem Bestreben, eine für möglichst viele technische Anwendungen geeignete Polyesterfaser
zu finden, hat es auch nicht an Versuchen gefehlt, Polyethylenterephthalat durch andere
Polyesterbausteine und durch Copolyester zu ersetzen. Als alternative Polyester sind
beispielsweise bereits untersucht worden Polyethylennaphthalat und Copolyester aus
4,4'-Biphenyl-dicarbonsäure und 2,6-Naphthalin-dicarbonsäure, wie sie z. B. in der
Europäischen Patentanmeldung Nr. 202,631 beschrieben wurden.
Fasern aus 4,4'-Biphenyl-dicarbonsäure und 2,6-Naphthalin-dicarbonsäure werden werden
bereits in der WO 93/02122 vorgeschlagen. Diese Fasern weisen eine hohe Längsfestigkeit
und einen hohen Modul auf, wenn sie mit einem hohen Spinnverzug ohne eine weitere
Nachverstreckung ersponnen werden. Die Anwendbarkeit dieses Materials für die Produktion
von Monofilamenten, insbesondere zur Herstellung von Papiermaschinensieben und Siebdruckgeweben,
mußte allerdings bezweifelt werden, da ein hoher Modul erfahrungsgemäß in aller Regel
mit einer niedrigen Querfestigkeit einhergeht.
[0011] Ein Copolyester aus 4,4'-Biphenyl-dicarbonsäure und 2,6-Naphthalin-dicarbonsäure
und Ethylenglykol, der sich für die Herstellung von Reifencord eignen soll, ist in
der Japanischen Patentanmeldung 50-135,333 beschrieben worden. Dieser Druckschrift
ist zu entnehmen, daß ein solcher Copolyester nicht mehr als 20 Mol-% von 4,4'-Biphenyl-dicarbonsäure
enthalten darf, weil sonst sein Anfangsmodul und seine Erweichungstemperatur zu stark
absinken. Diese Aussage wird in dieser Druckschrift untermauert durch Ausführungsbeispiele,
in denen gezeigt wird, daß die Erweichungstemperatur, die für reines Polyethylennaphthalat
275° C beträgt, für einen Copolyester mit etwa 25 Mol-% 4,4'-Biphenyl-dicarbonsäure
auf 238° C absinkt.
Außerdem ist es bekannt, daß Polymere aus 4,4'-Biphenyl-dicarbonsäure außerordentlich
rasch kristallisieren. Auch aus diesem Grund mußte die Herstellbarkeit von Monofilamenten
unter Einsatz dieses Rohstoffes bezweifelt werden, da eine zu rasche Kristallisation
zu einer frühen Versprödung der Monofilamente noch während des Herstellungsprozesses
führt, mit der Folge, daß sie abreißen, bevor eine ausreichende Orientierung erreicht
ist.
In der Deutschen Patentanmeldung P-43 28 029.3 ist auch bereits vorgeschlagen worden,
Monofilamente im wesentlichen aus einer Mischung von Polyethylen-2,6-naphthalat und
Polyethylen-biphenylen-4,4'-dicarboxylat herzustellen.
Ein weiterer Vorschlag zur Herstellung von Papiermaschinensieben findet sich in der
Deutschen Patentanmeldung P-44 10 399.9. Nach diesem Vorschlag sollen die Siebe aus
Monofilamenten gewebt werden, die aus einer abriebfesten Polyestermischung, bestehend
aus einer Mischung eines thermoplastischen Polyester und eines thermoplastischen Polyurethans,
ersponnen wurden. Ein Hinweis auf die Benutzung von Kern/Mantel-Monofilamenten ist
dieser Patentanmeldung nicht zu entnehmen.
[0012] Es wurde nun überraschend gefunden, daß es möglich ist, Monofilamente herzustellen,
die eine Kombination weiter verbesserter mechanischer anwendungsrelevanter Eigenschaften,
hohe Stabilität gegen aktinische Strahlung und hohe chemische Stabilität, insbesondere
Hydrolysestabilität aufweisen, und die daher einem erweiterten Bereich technischer
Anwendungen zugänglich sind. Diese Monofilamente bestehen im wesentlichen aus Polyestern
- wobei der Begriff "Polyester" im Sinne der vorliegenden Erfindung auch Copolyester
umfaßt - und weisen eine Kern/Mantel-Struktur auf.
[0013] Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind somit Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur
mit einem Kern aus einem thermoplastischen Polyester oder Copolyester besteht und
einem Mantel enthaltend einen thermoplastischen Polyester, die dadurch gekennzeichnet
sind daß der Polyester oder Copolyester des Kerns einen Schmelzpunkt von 165 bis 290°C,
vorzugsweise von 220 bis 240°C, hat und
zu mindestens 70 Mol.-%, bezogen auf die Gesamtheit aller Polyesterbaugruppen, aus
Baugruppen, die sich von aromatischen Dicarbonsäuren und von aliphatischen Diolen
ableiten, und
zu maximal 30 Mol%, bezogen auf die Gesamtheit aller Polyesterbaugruppen, aus Dicarbonsäure-Baugruppen,
die von den aromatischen Dicarbonsäure-Baugruppen, die den überwiegenden Teil der
Dicarbonsäure-Baugruppen bilden, verschieden sind, oder sich von araliphatischen Dicarbonsäuren
mit einem oder mehreren, vorzugsweise einem oder zwei kondensierten oder nicht kondensierten
aromatischen Kernen, oder von cyclischen oder acyclischen aliphatischen Dicarbonsäuren
mit insgesamt 4 bis 12 C-Atomen, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen ableiten
und Diol-Baugruppen, die sich von aliphatischen Diolen ableiten und von den Diol-Baugruppen,
die den überwiegenden Teil der Diol-Baugruppen bilden, verschieden sind, oder die
sich von verzweigten und/oder längerkettigen Diolen mit 3 bis 10, vorzugsweise 3 bis
6, C-Atomen, oder von cyclischen Diolen, oder von Ethergruppen enthaltenden Diolen,
oder, sofern in geringer Menge vorhanden, von Polyglycol mit einem Molgewicht von
ca. 500 - 2000 ableiten, besteht,
und der Mantel aus einer Polyestermischung aus einem thermoplastischen Polyester,
dessen Schmelzpunkt zwischen 165 und 240°C, vorzugsweise 220 und 240°C, liegt, und
einem thermoplastischen, elastomeren Polyurethan und gegebenenfalls üblichen nicht-polymeren
Zusätzen besteht.
[0014] Der Anteil des Mantels an der gesamten Querschnittsfläche des Monofilaments beträgt
5 bis 95 %, vorzugsweise 10 bis 60, insbesondere 15 bis 35 %, der Anteil des Kerns
5 bis 95 %, vorzugsweise 40 bis 90, insbesondere 65 bis 85 %.
[0015] Vorzugsweise besteht der Polyester des Kerns, bezogen auf die Gesamtheit aller Polyesterbaugruppen,
aus
35 bis 50 Mol-% Baugruppen der Formel -CO-A1-CO- (I)
0 bis 15 Mol-% Baugruppen der Formel -CO-A2-CO- (II)
35 bis 50 Mol-% Baugruppen der Formel -O-D1-O- (III)
0 bis 15 Mol-% Baugruppen der Formel -O-D2-O- (IV)
und
0 bis 25 Mol.-% Baugruppen der Formel -O-A3-CO- (V)
worin
A1 aromatische Reste mit 5 bis 12, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen
A2 von A1 verschiedene aromatische Reste oder araliphatische Reste mit 5 bis 16, vorzugsweise
6 bis 12 C-Atomen oder cyclische oder acyclische aliphatische Reste mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 4 bis 8 Kohlenstoffatomen,
A3 aromatische Reste mit 5 bis 12, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen
D1 Alkylen- oder Polymethylengruppen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Cycloalkan-
oder Dimethylen-cycloalkangruppen mit 6 bis 10 C-Atomen,
D2 von D1 verschiedene Alkylen- oder Polymethylengruppen mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen oder
Cycloalkan- oder Dimethylen-cycloalkangruppen mit 6 bis 10 C-Atomen oder geradkettige
oder verzweigte Alkandiyl-Gruppen mit 4 bis 16, vorzugsweise 4 bis 8, C-Atomen oder
Reste der Formel -(C2H4-O)m-C2H4-, worin m eine ganze Zahl von 1 bis 40 bedeutet, wobei m = 1 oder 2 für Anteile bis
zu 20 Mol.-% bevorzugt sind und Gruppen mit m = 10 bis 40 vorzugsweise nur in Anteilen
von unter 5 Mol.-% vorhanden sind, bedeuten.
[0016] In einem bevorzugten Kern-Polyester bedeuten in den Baugruppen I und III die Symbole
A
1 1,4-Phenylen und D
1 Ethylen und vorzugsweise machen in diesem Polyester die Baugruppen I und III mindestens
85 Mol.-%, insbesondere mindestens 90 Mol.-%, aller Baugruppen aus.
In einem weiteren bevorzugten Kern-Polyester bedeuten in den Baugruppen I und III
des Polyesters des Kerns A
1 2,6-Naphthylen und D
1 Ethylen und vorzugsweise machen auch in diesem Polyester die Baugruppen I und III
mindestens 85 Mol.-%, insbesondere mindestens 90 Mol.-%, aller Baugruppen aus.
[0017] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bedeuten
in den Baugruppen I und III des Kern-Polyesters die Symbole A
1 2,6-Naphthylen der Formel VI

und Biphenyl-1,4-diyl der Formel VII

und D
1 Ethylen, wobei wiederum besonders bevorzugt solche sind, in denen die Baugruppen
I und III mindestens 85 Mol.-%, insbesondere mindestens 90 Mol.-%, aller Baugruppen
ausmachen.
Weiterhin ist es dabei besonders vorteilhaft, wenn die für A
1 stehenden Gruppen 2,6-Naphthylen und Biphenyl-1,4-diyl im Molverhälnis von maximal
3:1, vorzugsweise im Molverhältnis zwischen 6:4 und 4:6 vorhanden sind.
[0018] Ebenfalls bevorzugt sind Kern-Polyester worin in den Baugruppen I und III die Symbole
A
1 1,4-Phenylen und D
1 1,4-Bismethylen-cyclohexan bedeutet, und insbesondere solche, in denen die Baugruppen
I und III mindestens 85 Mol.-%, insbesondere mindestens 90 Mol.-%, aller Baugruppen
ausmachen.
[0019] Zweckmäßigerweise weist der Polyester des Kerns eine spezifische Viskosität von 0,55
bis 1,6 , vorzugsweise von 0,58 bis 1,5, gemessen in einer 1 gew.-%igen Lösung der
Polyester in Dichloressigsäure bei 25°C, auf.
[0020] Die Polyester unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung können bei gleichem mittleren
Molekulargewicht und/oder bei gleicher Spinnbarkeit und/oder Filamentfestigkeit unterschiedliche
spezifische Viskositäten aufweisen. So liegen beispielsweise die spezifischen Viskositäten
von Polyestern, die im wesentlichen auf Polyethylennaphthalat basieren, und die gute
Filamente liefern, im Bereich von 0,55 bis 0,8. Für Polyethylenterephthalat und seine
Copolyester ist der Bereich von 0,7 bis 1,0, für Poly-(1,4-bismethylolcyclohexan)-terephthalat
und seine Modifikationen der Bereich von 1,15 bis 1,5, für Polybutylenterephthalat
und seine Modifikationen der Bereich von 1,1 bis 1,3 besonders zweckmäßig. Unter "seinen
Modifikationen" sind solche Polyester zu verstehen, die neben den genannten Hauptkomponenten
bis zu 15 Mol.-% der oben genannten modifizierend wirkenden Baugruppen im Molekül
enthalten.
[0021] Das Polymermaterial der Polyestermischung des Mantels besteht zu 1 bis 99 Gew.-%,
vorzugsweise zu 30 bis 90 Gew.-%, insbesondere zu 50 bis 80 Gew.-% aus dem thermoplastischen
Polyester und zu 1 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise zu 10 bis 70 Gew.-%, insbesondere zu
20 bis 50 Gew.-% aus dem thermoplastischen Polyurethan.
Es ist hierbei überraschend, daß schon sehr geringe Zusätze des elastomeren, thermoplastischen
Polyurethans signifikante Verbesserungen der anwendungstechnischen Eigenschaften bewirken.
Es ist daher häufig ausreichend, mit geringsten Zusatzmengen in dem oben angegebenen
Bereich zu arbeiten. Dies ergibt einen Preisvorteil für das erfindungsgemäße Monofilament,
da die Elastomerenzusätze relativ teure Materialien sind.
Im übrigen wird selbstverständlich der Elastomerenzusatz im Rahmen der obigen Mengenangaben
nach den Anforderungen des einzelnen Anwendungsfalls bemessen.
[0022] Vorzugsweise hat der Polyester der Polyestermischung des Mantels einen Glaspunkt
im Bereich von 60 bis 120°C, insbesondere von 70 bis 85°C, einen Kristallisationspunkt
im Bereich von 135 bis 155°C, insbesondere von 140 bis 150°C, und einen Schmelzpunkt
im Bereich von 165°C bis 240°C, insbesondere von 220 bis 240°C.
[0023] Zweckmäßigerweise weist der Polyester der Polyestermischung des Mantels eine Schmelzviskosität,
gemessen bei 245 ± 2°C und einem Schergefälle von 200 ± 5 s
-1 von 445 bis 482 Pa·s, vorzugsweise von 455 bis 475 Pa·s, insbesondere von 460 bis
468 Pa·s und bei bei der gleichen Temperatur und einem Schergefälle von 1200 ± 5 s
-1 von 245 bis 282 Pa·s, vorzugsweise von 250 bis 272, insbesondere von 255 bis 270
Pa·s auf.
[0024] Der Polyester der Polyestermischung des Mantels besteht zu mindestens 70 Mol.-%,
bezogen auf die Gesamtheit aller Polyesterbaugruppen, aus Baugruppen, die sich von
aromatischen Dicarbonsäuren und von aliphatischen Diolen ableiten, und zu maximal
30 Mol%, bezogen auf die Gesamtheit aller Polyesterbaugruppen, aus Dicarbonsäure-Baugruppen,
die von den aromatischen Dicarbonsäure-Baugruppen, die den überwiegenden Teil der
Dicarbonsäure-Baugruppen bilden, verschieden sind, oder sich von araliphatischen Dicarbonsäuren
mit einem oder mehreren, vorzugsweise einem oder zwei kondensierten oder nicht kondensierten
aromatischen Kernen, oder von cyclischen oder acyclischen aliphatischen Dicarbonsäuren
mit insgesamt 4 bis 12 C-Atomen, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen ableiten
und Diol-Baugruppen, die sich von aliphatischen Diolen ableiten und von den Diol-Baugruppen,
die den überwiegenden Teil der Diol-Baugruppen bilden, verschieden sind, oder die
sich von verzweigten und/oder längerkettigen Diolen mit 3 bis 10, vorzugsweise 3 bis
6, C-Atomen, oder von cyclischen Diolen, oder von Ethergruppen enthaltenden Diolen,
oder, sofern in geringer Menge vorhanden, von Polyglycol mit einem Molgewicht von
ca. 500 - 2000 ableiten.
[0025] Vorzugsweise besteht der Polyester der Polyestermischung des Mantels, bezogen auf
die Gesamtheit aller Polyesterbaugruppen, aus
35 bis 50 Mol-% Baugruppen der Formel -CO-A1-CO- (I)
0 bis 15 Mol-% Baugruppen der Formel -CO-A2-CO- (II)
35 bis 50 Mol-% Baugruppen der Formel -O-D1-O- (III)
0 bis 15 Mol-% Baugruppen der Formel -O-D2-O- (IV)
und
0 bis 25 Mol.-% Baugruppen der Formel -O-A3-CO- (V)
aufgebaut ist, worin
A1 aromatische Reste mit 5 bis 12, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen
A2 von A1 verschiedene aromatische Reste oder araliphatische Reste mit 5 bis 16, vorzugsweise
6 bis 12 C-Atomen oder cyclische oder acyclische aliphatische Reste mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 4 bis 8 Kohlenstoffatomen,
A3 aromatische Reste mit 5 bis 12, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen,
D1 Alkylen- oder Polymethylengruppen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Cycloalkan-
oder Dimethylen-cycloaikangruppen mit 6 bis 10 C-Atomen,
D2 von D1 verschiedene Alkylen- oder Polymethylengruppen mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen oder
Cycloalkan- oder Dimethylen-cycloalkangruppen mit 6 bis 10 C-Atomen oder geradkettige
oder verzweigte Alkandiyl-Gruppen mit 4 bis 16, vorzugsweise 4 bis 8, C-Atomen oder
Reste der Formel -(C2H4-O)m-C2H4-, worin m eine ganze Zahl von 1 bis 40 bedeutet, wobei m = 1 oder 2 für Anteile bis
zu 20 Mol.-% bevorzugt sind und Gruppen mit m = 10 bis 40 vorzugsweise nur in Anteilen
von unter 5 Mol.-% vorhanden sind, bedeuten.
[0026] Besonders bevorzugt ist es, daß in den Baugruppen I und III des Polyesters der Polyestermischung
des Mantels A
1 1,4-Phenylen und 1,3-Phenylen und D
1 Ethylen bedeutet, wobei das Molverhältnis von 1,4- und 1,3-Phenylen so gewählt wird,
daß der Polyester einen Schmelzpunkt im Bereich von 220 bis 240°C hat.
[0027] Weiterhin ist es bevorzugt, wenn auch der in der Polyestermischung des Mantels enthaltenen
Polyester eine spezifische Viskosität von 0,55 bis 1,6 , vorzugsweise von 0,58 bis
1,5, gemessen in einer 1 gew.-%igen Lösung der Polyester in Dichloressigsäure bei
25°C, aufweist, und/oder wenn sowohl der Polyester des Kerns als auch der Polyester,
der in der Polyestermischung des Mantels enthalten ist, einen Schmelzpunkt zwischen
220 bis 240°C hat.
[0028] Es ist ferner insbesondere im Hinblick auf die Kern/Mantel-Haftung besonders bevorzugt,
daß der Polyester des Kerns und der Polyester der Polyestermischung des Mantels die
gleiche chemische Zusammensetzung haben.
[0029] Für die chemische Stabilität, insbesondere gegen Hydrolyse, der erfindungsgemäßen
Monofilamente ist es von besonderem Vorteil wenn der Polyester des Kerns und der Polyester
der Polyestermischung des Mantels nicht mehr als 60 mVal/kg, vorzugsweise weniger
als 30 mVal/kg, verkappte Carboxylendgruppen und weniger als 5 mVal/kg, vorzugsweise
weniger als 2 mVal/kg, insbesondere weniger als 1,5 mVal/kg, freie Carboxylendgruppen
aufweist.
Vorzugsweise weist daher der Polyester des Kerns und der Polyester der Polyestermischung
des Mantels z.B. durch Umsetzung mit Mono-, Bis- und/oder Polycarbodiimiden verkappte
Carboxylendgruppen auf.
In einer weiteren, im Hinblick auf eine auch über längere Zeiträume anhaltende Hydrolysestabilität
bevorzugten Ausführungsform weist der Polyester des Kerns und der Polyester der Polyestermischung
des Mantels maximal 200 ppm, vorzugsweise maximal 50 ppm, insbesondere 0 bis 20 ppm,
Mono- und/oder Biscarbodiimide und 0,02 bis 0,6 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 0,5
Gew.-% freies Polycarbodiimid mit einem mittleren Molekulargewicht von 2000 bis 15000,
vorzugsweise von 5000 bis 10000 auf. Geeignete Hydrolysestabilsatoren auf Carbodiimid-Basis
sind z.B. die ®Stabaxol-Typen der Fa. Bayer AG.
[0030] Die erfindungsgemäßen Kern/Mantel-Monofilamente, die aus den oben beschriebenen Polyestern,
insbesondere aus Polyethylenterephthalat, bestehen, sind nicht leicht zu entflammen.
[0031] Die Schwerentflammbarkeit kann noch verstärkt werden durch den Einsatz von flammhemmend
modifizierten Polyestern. Derartige flammhemmend modifizierten Polyester sind bekannt.
Sie enthalten Zusätze von Halogenverbindungen, insbesondere Bromverbindungen, oder,
was besonders vorteilhaft ist, sie enthalten Phosphorverbindungen, die in die Polyesterkette
einkondensiert sind. Besonders bevorzugte, flammhemmende erfindungsgemäße Polwaren
enthalten in Rücken und/oder Pol Garne aus Polyestern, die in der Kette Baugruppen
der Formel VIII

worin R Alkylen oder Polymethylen mit 2 bis 6 C-Atomen oder Phenyl und R
1 Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen, Aryl oder Aralkyl bedeutet, einkondensiert enthalten.
Vorzugsweise bedeuten in der Formel VIII R Ethylen und R
1 Methyl, Ethyl, Phenyl, oder o-, m- oder p-Methyl-phenyl, insbesondere Methyl.
Die Baugruppen der Formel VIII sind zweckmäßigerweise in der Polyesterkette zu bis
zu 15 Mol%, vorzugsweise zu 1 bis 10 Mol%, enthalten.
Ein zur Einführung einer Gruppe der Formel VIII geeignetes Mittel ist das Handelsprodukt
®Phospholan der Fa. Hoechst AG.
[0032] Die aromatischen Ringe des Polyesters des Kerns sowie des Polyesters der Polyestermischung
des Mantels können je nach den gewünschten Eigenschaften unsubstituiert sein oder
einen oder zwei nichtreaktive Substituenten tragen. Geeignete Substituenten sind Halogenatome,
vorzugsweise Fluor oder Chlor, niedere Alkylgruppen mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen,
wie z. B. Methyl, Ethyl, n-Butyl Isobutyl oder Tertiär-Butyl, vorzugsweise Methyl,
niedere Alkoxygruppen mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Methoxy, Ethoxy oder
Butoxy, vorzugsweise Methoxy, oder die Sulfogruppe -SO
3H.
[0033] Das elastomere Polyurethan der Polyestermischung des Mantels weist vorzugsweise
einen Schermodul auf, der im Temperaturbereich von 20 bis 60°C einen Wert von 8
bis 80 MPa, vorzugsweise von 20 bis 50 MPa, hat,
einen mechanischen Verlustfaktor tan(δ), der im Temperaturbereich von 20 bis 60°C
einen Wert von 0,8*10
-2 bis 1,2*10
-1 hat,
eine Shore-Härte A, gemessen nach DIN 53505, von 82 bis 100,
eine Shore-Härte D, gemessen nach DIN 53505, von 30 bis 60
eine Zugfestigkeit, gemessen nach DIN 53504, von 32 bis 42 MPa
eine Bruchdehnung, gemessen nach DIN 53504, von 420 bis 520 %
und eine Schlagzähigkeit, gemessen nach DIN 53515 von 32 bis 45 %.
[0034] Das elastomere Polyurethan der Polyestermischung des Mantels entspricht vorzugsweise
der idealisierten Formel IX,

worin
R1 ein zweibindiger, aromatischer oder araliphatischer Rest mit 6 bis 18 C-Atomen mit
einem ggf. substituierten aromatischen Ring oder mit zwei kondensierten oder nicht
kondensierten, ggf. substituierten aromatischen Ringen ist,
R2 eine Polyetherbaugruppe der Formel X ist,

worin
X3 für Wasserstoff oder Methyl steht, und m eine Zahl von 10 bis 100, vorzugsweise von
10 bis 30 ist oder R2 der Rest des Polytetrahydrofurans oder, vorzugsweise eine Baugruppe der Formel XI

worin R3 geradkettiges oder ggf. verzweigtes Alkan-diyl oder Oxy-alkan-diyl mit 2 bis 8, vorzugsweise
2 bis 6 C-Atomen, wie z.B. Ethylen, Propan-1,3-diyl, Butan-1,4-diyl, Hexan-1,6-diyl,
2-Ethylhexan-1,6-diyl, 2,2-Dimethylpropan-1,3-diyl oder die von Di-ethylenglycol oder
Triethylenglycol sich ableitenden zweiwertigen Oxaalkan-diyl-Reste,
R4 Alkan-diyl mit 2 bis 6, vorzugsweise 2 bis 4 C-Atomen, Cycloalkan-diyl wie Cyclohexan-1,4
oder 1,3-diyl oder ein zweibindiger aromatischer Rest mit 6 bis 12 C-Atomen, vorzugsweise
6 bis 10 C-Atomen, insbesondere 1,3- oder 1,4-Phenylen,
p eine Zahl ist die so gewählt ist, daß die Polyesterbaugruppe der Formel (XI) ein
Molgewicht von 1000 bis 2000 hat (p = 5 bis 12, vorzugsweise 8 bis 11)
und q entweder 0 oder 1 bedeutet.
[0035] Alternativ entspricht das elastomere Polyurethan der Polyestermischung des Mantels
vorzugsweise der idealisierten Formel IX,
worin R1 Phenylen, Naphthylen, oder eine Baugruppe der Formeln XII oder XIII ist,

die ggf. Substituenten tragen können,
worin X1 ein zweibindiger aliphatischer Rest mit 1 bis 3 C-Atomen und X2 eine direkte Bindung, ein zweibindiger aliphatischer Rest mit 1 bis 3 C-Atomen, -CO-,
-SO2- oder -NH-CO-NH- ist.
[0036] In einer weiteren Alternative entspricht das elastomere Polyurethan der Polyestermischung
des Mantels vorzugsweise der idealisierten Formel VI, worin R
1 eine Baugruppe der Formel XIV ist.

[0037] Die aromatischen Ringe, die in einem elastomeren Polyurethan der Polyestermischung
des Mantels, das der idealisierten Formel IX entspricht, enthaltenen sind, können
zur Modifizierung der Polyuretham-Eigenschaften unsubstituiert sein oder einen oder
zwei Substituenten aus der Gruppe -SO
3H oder -CH
3 tragen.
Ein handelsübliches Polyurethan, das sich für die Herstellung der Polyestermischung
des Mantels der erfindungsgemäßen Kern/Mantel-Monofilamente eignet, ist beispielsweise
das unter der Bezeichnung ®Desmopan erhältliche Produkt der Firma Bayer AG.
[0038] Die erfindungsgemäßen Monofilamente haben zweckmäßigerweise einen Titer von 1 bis
24400 dtex (bei rundem Querschnitt entsprechend Filamentdurchmessern von 10 bis 1500
µm) und eine runde, elliptische oder n-eckige Querschnittsform, wobei bei elliptischer
Form das Verhältnis von großer Achse zu kleiner Achse bis zu 10:1 beträgt und n ≧
4, vorzugsweise 4 bis 8, ist.
[0039] Vorzugsweise weisen die erfindungsgemäßen Kern/Mantel-Monofilamente noch folgende
Merkmale auf, die einzeln oder in Kombination vorhanden sein können: Einen Anfangsmodul
bei 25° C von über 10, vorzugsweise von über 12 N/tex, eine feinheitsbezogene Höchstzugkraft
von über 18 cN/tex, vorzugsweise von 20 bis 45 cN/tex,
einen Trockenhitzeschrumpf, gemessen bei 180°C von über 0,5 %, vorzugsweise von 1
bis 25 %.
Unter dem Anfangsmodul im Sinne dieser Erfindung ist die Steigung der Sekante des
Kraft Dehnungs-Diagramms zwischen den Punkten von 0,3 % und 0,5 % Dehnung zu verstehen.
Besonders charakteristische Anfangsmoduli liegen im Bereich von 15 bis 25 N/tex.
[0040] Die Höchstzugkraftdehnung liegt in der Regel im Bereich von über 7 %, vorzugsweise
von 8 bis 18 %.
[0041] Die erfindungsgemäßen Monofilamente können außer dem oben beschriebenen Copolyester
noch geringe Mengen von Beimengungen und Additiven nicht polymerer Natur enthalten,
wie z. B. Katalysatorrückstände, Modifizierungszusätze, Füllmittel, Mattierungsmittel,
Pigmente, Farbstoffe, Stabilisatoren, wie UV-Absorbern, Antioxydantien, Hydrolyse-,
Licht- und Temperatur-Stabilisatoren und/oder Verarbeitungshilfsmittel, Weichmacher
oder Gleitmittel. Gewöhnlich sind diese Additive in einer Konzentration von maximal
10 Gew.-% vorzugsweise 0,01 - 5 Gew.-%, insbesondere 0,1 - 2 Gew.-% vorhanden. Bei
den Katalysatorrückständen kann es sich beispielsweise um Antimontrioxid oder Tetraalkoxytitanate
handeln. Als Verarbeitungshilfsmittel oder Gleitmittel können Siloxane, insbesondere
polymere Dialkyl- oder Diarylsiloxane, Salze und Wachse sowie längerkettige organische
Carbonsäuren, das sind solche mit mehr als 6 Kohlenstoffatomen, aliphatische, aromatische
und/oder perfluorierte Ester und Ether in Mengen bis 1 Gew.-% eingesetzt werden. Die
Monofilamente können auch anorganische oder organische Pigmente oder Mattierungsmittel
enthalten, wie z. B. organische Farbstoffpigmente oder Titandioxid, oder Ruß als Farb-
oder Leitfähigkeitszusatz. Als Stabilisatoren werden beispielsweise Phosphorverbindungen,
wie z. B. Phosphorsäureester, eingesetzt und darüber hinaus können, sofern erforderlich,
auch Viskositätsmodifizierer und Stoffe zur Modifizierung des Kristallitschmelzpunkts
bzw. der Glasübergangstemperatur oder solche, die die Kristallisationskinetik, bzw.
den Kristallisationsgrad beeinflussen, eingesetzt werden. Als Viskositätsmodifzierer
werden beispielsweise eingesetzt mehrwertige Carbonsäuren oder deren Ester, wie Trimesin-
oder Trimellitsäure, oder mehrwertige Alkohole, wie z. B. Diethylenglykol, Triethylenglykol,
Glycerin oder Pentaerytrit. Diese Verbindungen werden entweder den fertigen Polymeren
in geringer Menge beigemischt oder, vorzugsweise, als Copolymerisationsbestandteile
bei der Herstellung der Polymeren in gewünschter Menge hinzugegeben.
[0042] Besondere Vorteile für die technische Anwendung ergeben sich, wenn der Polyester
des Kerns und/oder die Polyestermischung des Mantels unterschiedlich gefärbt sind.
Die unterschiedliche Färbung kann dadurch erzielt werden, daß der Polyester des Kerns
und/oder die Polyestermischung des Mantels unterschiedliche Farbstoffe enthalten oder
dadurch, daß entweder der Polyester des Kerns oder die Polyestermischung des Mantels
bis zu 5 Gew% eines Farbstoffs enthalten und der andere Filamentbestandteil naturfarben
ist.
Zweckmäßigerweise ist der Farbstoff im Kern und/oder im Mantel der Monofilamente ein
im Polyester löslicher Farbstoff oder ein Pigment.
Durch die Unterschiedliche Färbung von Kern und Mantel der erfindungsgemäßen Monofilamente
wird erreicht, daß sich bei einem gewissen Abnutzungsgrad eine Verfärbung der Monofilamente
einstellt.
[0043] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen, oben beschriebenen Kern/Mantel-Monofilamente, wobei der thermoplastische
Polyester für den Kern und eine Polyestermischung für den Mantel in je einem Extruder
getrennt aufgeschmolzen, und bei Schmelzetemperaturen von 185 bis 320°C, vorzugsweise
von 210 bis 270°C, mit einem Spinnverzug von 1:1,5 bis 1:5, vorzugsweise 1:2 bis 1:3,
ausgesponnen, in einem Spinnbad abgekühlt und aufgewickelt oder abgezogen wird, der
so hergestellte Spinnfaden anschließend einer Nachverstreckung im Gesamt-Verstreckverhältnis
von 1:4 bis 1:8 unterworfen, und anschließend bei Temperaturen von 160 bis 250°C,
bei konstanter Länge oder unter Zulassung von 2 bis 30 % Schrumpf thermofixiert wird.
[0044] Bei diesem Verfahren wird für den Kern ein Polyester oder Copolyester eingesetzt,
der einen Schmelzpunkt von 165 bis 290°C, vorzugsweise von 220 bis 240°C, hat und
der
zu mindestens 70 Mol.-%, bezogen auf die Gesamtheit aller Polyesterbaugruppen, aus
Baugruppen, die sich von aromatischen Dicarbonsäuren und von aliphatischen Diolen
ableiten, und
zu maximal 30 Mol%, bezogen auf die Gesamtheit aller Polyesterbaugruppen, aus Dicarbonsäure-Baugruppen,
die von den aromatischen Dicarbonsäure-Baugruppen, die den überwiegenden Teil der
Dicarbonsäure-Baugruppen bilden, verschieden sind, oder sich von araliphatischen Dicarbonsäuren
mit einem oder mehreren, vorzugsweise einem oder zwei kondensierten oder nicht kondensierten
aromatischen Kernen, oder von cyclischen oder acyclischen aliphatischen Dicarbonsäuren
mit insgesamt 4 bis 12 C-Atomen, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen ableiten
und Diol-Baugruppen, die sich von aliphatischen Diolen ableiten und von den Diol-Baugruppen,
die den überwiegenden Teil der Diol-Baugruppen bilden, verschieden sind, oder die
sich von verzweigten und/oder längerkettigen Diolen mit 3 bis 10, vorzugsweise 3 bis
6, C-Atomen, oder von cyclischen Diolen, oder von Ethergruppen enthaltenden Diolen,
oder, sofern in geringer Menge vorhanden, von Polyglycol mit einem Molgewicht von
ca. 500 - 2000 ableiten, besteht.
Für die Erzeugung des Mantel wird eine Polyestermischung eingesetzt, die aus einem
thermoplastischen Polyester, dessen Schmelzpunkt zwischen 165 und 240°C, vorzugsweise
220 und 240°C, liegt, und einem thermoplastischen, elastomeren Polyurethan und gegebenenfalls
üblichen nicht-polymeren Zusätzen besteht.
[0045] Das Ausspinnen kann durch eine spezielle, für die Herstellung von Kern/Mantel-Filamenten
mit Zentralöffnung und einer oder mehreren peripheren Mantelöffnungen versehenen Spinndüse
erfolgen. Die Schmelzen für Kern und Mantel werden dann in je einem Spinnpack filtriert,
der thermoplastische Polyester der Kernöffnung, die abriebfeste Polyestermischung
der Mantelöffnung einer Spinndüse zur Herstellung von Kern/Mantel-Monofilamenten zugeleitet.
In einer anderen, sehr vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird der Kern-Polyester dem Zentrum, und die Polyestermischung für den Mantel des
Monofilaments der Peripherie eines Spinnpacks zugeleitet und durch eine einfache Spinnöffnung
ausgesponnen. Diese Technologie ist detailliert in der EP-A-0 434 448 beschrieben
worden. Sie führt zu Kern/Mantel-Monofilamenten mit besonders guter Kern/Mantel-Haftung.
[0046] Zweckmäßigerweise werden die Polymer-Komponenten für den Mantel - die ggf. vorhandene
nichtpolymere Bestandteile enthalten - unmittelbar vor dem Extrudereinlauf miteinander
im gewünschten Mengenverhältnis vereinigt und die Homogenisierung im Eingangs- und
Mischbereich der Extruderschnecke durchgeführt.
Zur Herstellung besonders hydrolysestabiler erfindungsgemäßer Kern/Mantel-Monofilamente
werden den Polyestern des Kerns und der Polyestermischung des Mantels vor dem Verspinnen
das 1,0- bis 1,2-fache der Menge, die der darin enthaltenen Menge an freien Carboxylendgruppen
äquivalent ist, an Mono-, Bis- und/oder Polycarbodiimiden zugesetzt.
Dabei ist es von besonderem Vorteil für die Langzeitstabilität, wenn man den Polyestern
des Kerns und der Polyestermischung des Mantels vor dem Verspinnen eine Menge von
höchstens 0.6 Gew.-% eines Mono- und/oder Biscarbodiimids und mindestens 0,05 Gew.-%
eines Polycarbodiimids zusetzt.
[0047] Auch bei dieser Maßnahme ist es zweckmäßig, daß der Zusatz der Mono-, Bis- und/oder
Polycarbodiimide unmittelbar vor dem Ausspinnen erfolgt, sodaß die Kontaktzeit von
geschmolzenem Polyester und Carbodiimid-Zusätzen weniger als 5, vorzugsweise weniger
als 3 Minuten beträgt.
Vorzugsweise wird bei einer Schmelztemperatur im Bereich von 210 bis 250°C gesponnen
und die Monofilamente werden mit einer Spinnabzugsgeschwindigkeit von 5 bis 30 m pro
Minute abgezogen.
[0048] Die Spinntemperatur und der Spinnverzug, der durch Einstellung der Spritzgeschwindigkeit
und der Spinnabzugsgeschwindigkeit festgelegt werden kann, sowie die Verstreckbedingungen
werden so gewählt, daß die erfindungsgemäßen Monofilamente die folgenden Parameter
aufweisen:
Einen Anfangsmodul bei 25° C von größer als 10, vorzugsweise größer als 12 N/tex,
eine feinheitsbezogene Höchstzugkraft von über 18, vorzugsweise von 20 bis 45 cN/tex,
eine Höchstzugkraftdehnung von von über 7, vorzugsweise von 8 bis 18 %, einen Trockenhitzeschrumpf
bei 180° C von > 0,5, vorzugsweise 1 bis 25 %.
[0049] Die exakte Festlegung der Zusammensetzungs- und Spinnparameter zur Erzielung einer
bestimmten Kombination von Monofilamenteigenschaften kann routinemäßig durch Bestimmung
der Abhängigkeit der in Betracht gezogenen Monofilamenteigenschaft von der Zusammensetzung
des Polyesters und von den genannten Spinnparametern ausgeführt werden.
[0050] Die Herstellung der Polyester und Copolyester erfolgt durch Polykondensation der
entsprechenden Dicarbonsäure- und Diolkomponenten, wobei zweckmäßigerweise zunächst
in der Schmelze bis zu einem mittleren IV-Wert polykondensiert und anschließend in
der Festsphase bis zu der gewünschten Endviskosität weiterkondensiert wird. Dicarbonsäure-
und Diolkomponenten sollten zweckmäßigerweise in etwa gleichen molaren Verhältnissen
vorliegen. Sofern es jedoch zweckmäßig ist, beispielsweise um die Reaktionskinetik
zu beeinflussen, kann auch eine der beiden Komponenten, vorzugsweise das Diol, im
Überschuß eingesetzt werden. Im Verlauf der Polykondensation wird dann der Diolüberschuß
abdestilliert. Die Polykondensation wird nach üblichen Verfahren durchgeführt, indem
man beispielsweise ausgeht von 50 Mol-% der entsprechenden Dicarbonsäuren und/oder
Dicarbonsäure-dialkylestern, wie die Carbonsäure-dimethyl- oder -diethylester, und
≧ 50 Mol-% des Diols, die zunächst gegebenenfalls in Anwesenheit eines Umesterungskatalysators
auf ca. 200° C erhitzt werden, bis genügend Methyl- bzw. Ethylalkohol abdestilliert
ist, wobei ein niedermolekularer Oligo- bzw. Polyester entsteht. Dieser niedermolekulare
Ester wird dann in einer zweiten Stufe in geschmolzenem Zustand bei einer Reaktionstemperatur
von ca. 240 - 290° C, in Anwesenheit eines Polykondensationskatalysators, zu einem
höhermolekularen Polyester polykondensiert. Diese Polykondensation wird bis zu einer
IV von etwa 0,5 bis 0,8 dl/g geführt. Als Katalysatoren können hier die üblicherweise
für Polykondensationen verwendeten Katalysatoren, wie Lewis-säuren und -basen, Polyphosphorsäure,
Antimontrioxid, Titantetraalkoxide, Germaniumtetraethoxid, Organophosphate, Organophosphite
und Mischungen davon eingesetzt werden, wobei beispielsweise eine Mischung von Triphenylphosphaten
und Antimontrioxid bevorzugt ist.
Falls die Einführung von Baugruppen der Formel VIII gewünscht wird, fügt man dem Polykondensationsansatz
bis zu 15 Mol.-% eines Carboxy-phosphinsäure-Derivats, z.B ®Phospholan der Hoechst
AG, zu.
In der Regel benötigt die Polykondensation in der Schmelze weniger als 10 Stunden,
vorzugsweise 2-3 Stunden.
Für die anschließende Festphasen-Polykondensation wird der in der ersten Stufe hergestellte,
niedermolekulare Ester fein pulverisiert oder pelletiert und die Temperatur im Bereich
von 220 bis 270° C so geführt, daß das Polyesterpulver oder die Polyesterpellets niemals
agglomerieren oder zusammensintern oder gar zum Schmelzen kommen. Nach der Festphasen-Polykondensation,
die bis zu dem gewünschten Wert der spezifischen Viskosität geführt wird, wird der
hochmolekulare Copolyester in an sich bekannter Weise zu den erfindungsgemäßen Monofilamenten
schmelzgesponnen.
[0051] Der Copolyester wird unmittelbar vor dem Verspinnen getrocknet, vorzugsweise durch
Erwärmen in einer trockenen Atmosphäre oder im Vakuum.
[0052] Die erfindungsgemäßen Kern/Mantel-Monofilamente werden mit besonderem Vorteil zur
oder bei der Herstellung von textilen Flächengebilden mit hoher mechanischer und chemischer
Beständigkeit eingesetzt.
[0053] Eine solche technische Verwendung der erfindungsgemäßen Kern/Mantel-Monofilamente
ist die Herstellung von Papiermaschinensieben.
Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung der erfindungsgemäßen
Kern/Mantel-Monofilamente zur oder bei der Herstellung von Papiermaschinensieben sowie
Papiermaschinensiebe, die überwiegend, d.h. zu mindestens 65 Gew.-%, aus den oben
beschriebenen Monofilamenten bestehen, und zwar sowohl Papiermaschinen-Langsiebe (Formiersiebe)
als auch Papiermaschienen-Trockensiebe.
Ein erfindungsgemäßes Formiersieb in der Papiermaschine hat in der Regel einen ein-
bis dreilagigen Aufbau und weist ein Flächengewicht von 100 bis 800, vorzugsweise
200 bis 600 g/m
2 auf. Dabei werden in der Regel erfindungsgemäße Kern/Mantel-Monofilamente mit einem
Durchmesser von 0,08 bis 0,45 mm, vorzugsweise 0,13 bis 0,30 mm, eingesetzt.
Für die Herstellung der Papiermaschinen-Trocksiebe werden in der Regel erfindungsgemäße
Kern/Mantel-Monofilamente eingesetzt mit einem Durchmesser von 0,20 bis 1,00 mm, vorzugsweise
von 0,40 bis 0,8 mm, eingesetzt.
Die Monofilamente werden auf herkömmlichen Breitwebmaschinen mit den auch beim Verweben
von Polyethylenterephthalat üblichen Maschinenparametern zu den Papiermaschinensieben
verwebt.
Beispielsweise wird eine gute Siebware erhalten durch Verweben von Monofilen mit 0,17
mm Durchmesser in der Kette mit Oberschüssen von 0,2 mm und Unterschüssen von 0,22
mm. Das Gewebe hat sehr gute Dimensionsstabilität und hervorragende Abriebfestigkeit.
Das erhaltene Gewebe wird in der Regel auf einer entsprechend dimensionierten Thermofixiereinrichtung
nachbehandelt um die im Einzelfall erwünschten spezifischen Siebeigenschaften einzustellen.
[0054] Das in dieser Weise aus erfindungsgemäßen Monofilamenten produzierte Papiermaschinensieb-Gewebe
hat gegenüber einem aus herkömmlichen Polyethylenterephthalat-Monofilamenten hergestellten
Material eine bessere Dimensionsstabilität in Kett- und Schußrichtung und bewirkt
dadurch einen ruhigeren Lauf in der Papiermaschine was der Qualität des erzeugten
Papiers zugute kommt.
[0055] Eine besondere Ausführungsform der Papiermaschinensiebe sind die sogenannten Spiralsiebe.
Diese Siebe bestehen aus einer Vielzahl von achsparallel nebeneinander angeordneten
Monofilament-Spiralen (-Wendeln), deren Wendelabstand (Steigung der Spirale) mindestens
der doppelten Dicke des Monofilaments entspricht, wobei der Abstand der nebeneinander
liegenden Spiralen so bemessen ist, daß die Wendel ineinander greifen. In den durch
die Wendel der beiden ineinandergreifenden Spiralen gebildeten Hohlraum wird ein Steckdraht
("Draht" bedeutet in diesem Zusammenhang ein Polyester-Monofilament) eingeschoben,
wodurch die benachbarten Spiralen miteinander verbunden werden. In den im Zentrum
einer jeden Spirale verbleibenden Hohlraum kann noch ein sogenannter Fülldraht eingeschoben
werden.
[0056] Die erfindungsgemäßen Kern/Mantel-Monofilamente können wegen ihrer vorteilhaften
Kombination guter mechanischen Eigenschaften, insbesondere der sehr guten Abriebfestigkeit
und hoher chemischer Stabilität auch zur oder bei der Herstellung derartiger Spiralsiebe
eingesetzt werden.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung der erfindungsgemäßen
Kern/Mantel-Monofilamente zur oder bei der Herstellung von Spiralsieben sowie Spiralsiebe,
die überwiegend, d.h. zu mindestens 65 Gew.-%, aus den oben beschriebenen Monofilamenten
bestehen.
In der Regel werden dabei zur Herstellung der Spiralen erfindungsgemäße Kern/Mantel-Monofilamente
mit einem Durchmesser von 0,4 bis 1,0 mm, vorzugsweise 0,5 bis 0,8 mm, eingesetzt.
Die Steckdrähte dieser Siebe werden zweckmäßigerweise aus erfindungsgemäßen Kern/Mantel-Monofilamenten
mit einem Durchmesser von 0,5 bis 1,5 mm, vorzugsweise 0,6 bis 1,2 mm, hergestellt.
[0057] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der oben beschriebenen
erfindungsgemäßen Kern/Mantel-Monofilamente zur oder bei der Herstellung von Siebdruckgeweben
und die so erhaltenen Siebdruckgewebe enthaltend einen deren Eigenschaften maßgeblich
bestimmenden Anteil der erfindungsgemäßen Kern/Mantel-Monofilamente.
[0058] Ein solches Siebdruckgewebe weist in der Regel - in Abhängigkeit von dem Durchmesser
der verwebten Monofilamente - ein Flächengewicht von 10 bis 200, vorzugsweise 20 bis
100 g/m
2 auf. Dabei werden in der Regel erfindungsgemäße Kern/Mantel-Monofilamente mit einem
Durchmesser von 10 bis 100 µm, (entsprechend ca. 1 bis 110 dtex), vorzugsweise von
10 bis 80 µm (entsprechend ca. 1 bis 70 dtex), insbesondere mit einem Durchmesser
von 20 bis 55 µm (entsprechend ca. 5 bis 35 dtex) eingesetzt.
Besonders bevorzugt für die Herstellung der Siebdruckgewebe sind solche erfindungsgemäßen
Kern/Mantel-Monofilamente deren Mantel und ggf. auch deren Kern 0,1 bis 2,0 Gew.-%
eines Farbstoffs und 0,1 bis 0,5 Gew.-% eines UV-Absorbers und weniger als 0,3 Gew.-%
TiO
2 enthält.
[0059] Die erfindungsgemäßen Kern/Mantel-Monofilamente werden auf den heute üblichen Webmaschinen
mit den auch beim Verweben von Polyethylenterephthalat üblichen Maschinenparametern
zu den Siebdruckgeweben verwebt.
[0060] Beispielsweise wird eine gute Siebdruckware erhalten durch Verweben von Monofilen
mit 0,040 mm Durchmesser in Kette und Schuß in Leinwand- oder Köperbindung. Das Gewebe
hat aufgrund des hohen Elastizitätsmoduls der erfindungsgemäßen Monofilamente eine
herkömmlichen Polyester-Sieben deutlich überlegene, sehr gute Dimensionsstabilität
und Abriebfestigkeit, und damit eine längere Lebensdauer auch bei hoher Beanspruchung.
In vielen Fällen können durch die erfindungsgemäße Ware Siebdruck-Gewebe ersetzt werden,
die heute noch aus Metalldraht gefertigt werden.
[0061] Aus erfindungsgemäßen Kern/Mantel-Monofilamenten können auch mit Vorteil mechanisch
und chemisch überragend stabile Filtermaterialien hergestellt werden. Ein weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung der erfindungsgemäßen
Kern/Mantel-Monofilamente zur oder bei der Herstellung von Filtermaterialien und die
so erhaltenen Filtermaterialien mit einem ihre Eigenschaften signifikant beeinflussenden
Anteil der erfindungsgemäßen Kern/Mantel-Monofilamente.
[0062] Weiterhin können aus den erfindungsgemäßen Kern/Mantel-Monofilamenten auch mit Vorteil
mechanisch und chemisch überragend stabile, hochbelastbare und dimensionsstabile Förderbänder
oder Verstärkungseinlagen für Förderbänder hergestellt werden. Ein weiterer Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung der erfindungsgemäßen Kern/Mantel-Monofilamente
zur oder bei der Herstellung von Förderbändern und die so erhaltenen Förderbänder
mit einem ihre Eigenschaften signifikant beeinflussenden Anteil der erfindungsgemäßen
Kern/Mantel-Monofilamente.
Beispiel 1
[0063] In einem 1l Dreihalskolben, ausgerüstet mit Stickstoffein- und -auslaß, Thermometer,
absteigendem Kühler und mechanischem Rührer, werden 420 g Terephthalsäuredimethylester,
47 g Isophthalsäuredimethylester, 367 g Ethylenglykol und 0,7 g Manganacetat-tetrahydrat
eingefüllt. Die Mischung wurde 2,5 Stunden auf 220° C erwärmt, wobei Methanol abdestillierte.
Danach wurden 0,675 g Triphenylphosphat und 0,226 g Antimontrioxid als Polykondensationskatalysator
zugesetzt. Die Mischung wurde dann unter Rühren auf 270° C erwärmt, Vakuum angelegt
und die Temperatur auf 290° C gesteigert und der Ansatz bei dieser Temperatur 2,5
Stunden gehalten. Der so erhaltene Polyester hat ein Durchschnitts-Molekulargewicht
von mittlerer Größe; er dient als Zwischenprodukt zur Herstellung eines hochmolekularen
Polyesters durch Festphasenkondensation.
Hierzu wir der Polyester pulverisiert sodaß er ein 20 mesh-Sieb passiert.
Das Pulver wird dann unter vermindertem Druck 24 Stdn. bei 220 °C in fester Phase
weiter polykondensiert bis er ein mittleres Molekulargewicht erreicht, das einer spezifische
Viskosität (V
S) von 1,37, gemessen in einer 1 gew.-%igen Lösung in Dichloressigsäure bei 25 °C.
Der so erhaltene Polyester hat eine Carboxyl-Endgruppen-Konzentration von 13 mVal./kg.
[0064] In analoger Weise kann ein noch schwerer entflammbarer Polyester erhalten werden,
wenn dem Ansatz nach der Methanolabspaltung 5 Gew.-% 2-Carboxyethyl-methylphosphinsäure-anhydrid
(®Phospholan der Fa. Hoechst AG) zugefügt wird und im übrigen wie oben beschrieben
weitergearbeitet wird.
Beispiel 2
[0065]
A) 700 g eines nach dem Vorbild des Beispiels 1 hergestellten isophthalsäuremodifizierten
Polyethylenterephthalats (VS = 1,37) wurden granuliert und über Nacht im Vakuum getrocknet und mit 300 g eines
ebenfalls im Vakuum getrockneten handelsüblichen elastomeren Polyurethans (®Desmopan
VPKA 8392 der Firma Bayer AG) gründlich gemischt.
B) 300 g eines gemäß Beispiel 1 hergestellten isophthalsäuremodifizierten Polyethylenterephthalats
(VS = 1,37) wurden über Nacht im Vakuum getrocknet.
Für die folgende Herstellung von Kern/Mantel-Monofilamenten wurde eine Spinneinrichtung
eingesetzt, wie sie in der EP-A-0 434 448 beschrieben ist. Bei dieser Einrichtung
weist jede Spinnöffnung einen zentral über der Austrittsöffnung angeordneten Zulauf
für die Kernschmelze und einen kreisförmig um die Spinnbohrung herumführenden Zulaufschlitz
für die Mantelschmelze auf. Auf diese Weise wird der zentrale Strom des Kernmaterials
mit der allseitig herangeführten Schmelze der Mantelmischung umgeben.
[0066] Die gemäß Abschnitt A dieses Beispiels hergestellte Polyestermischung wird in einem
Extruder bei 240°C aufgeschmolzen, und die Schmelze mittels einer Dosierpumpe in ein
Spinnpack eingepreßt. Nach der Filtration im Spinnpack wird die Schmelze der Mischung
den peripheren Mantelzuläufen der genannten Spinndüsen für die Herstellung von Kern/Mantel-Monofilamenten
zugeleitet. In einem separaten Strang aus Extruder, Dosierpumpe und Spinnpack wird
der gemäß Abschnitt B dieses Beispiels getrocknete Polyester aufgeschmolzen, filtriert
und den zentralen Kernzuläufen der Spinndüsen zugeleitet.
Die Schmelzeströme wurden im Gewichtsverhältnis von 25 Gew.-% Mantel-Mischung und
75 Gew.-% Kern-Polyester bei einer Schmelzetemperatur von 240°C und einem Gesamtdurchsatz
von 20 g/min pro Spinnöffnung durch Spinnöffnungen mit einem Durchmesser von 0,7 mm,
entsprechend einem Spinnverzug von 2,0, extrudiert und in einem Wasserbad abgeschreckt.
Die Abzugsgeschwindigkeit betrug 12,5 m/min.
Anschließend werden die erhaltenen Kern/Mantel-Monofilamente kontinuierlich zweistufig
bei 190°C in der ersten und 175°C in der zweiten Stufe verstreckt, wobei das Verstreckverhältnis
in der ersten Stufe 1:6,0 und in der zweiten Stufe 1:1,13 beträgt, und in einem 4
m langen Kanal bei 215 °C fixiert.
Beispiel 3
[0067] In der in Beispiel 2 beschriebenen Weise wurde ein Polyester der gleichen Zusammensetzung
versponnen, wobei jedoch in den Mischbereich der Extruder jeweils - bezogen auf den
jeweiligen Durchsatz - 0,29 Gew.-% N,N'-Di-p-tolylcarbodiimid und 0,2 Gew.-% 1,5-Dimethylbenzol-2,4-polycarbodiimid
zudosiert.
[0068] Die Eigenschaften der so erhaltenen Kern/Mantel-Monofilamente entsprechen denen der
im Beispiel 2 hergestellten, jedoch ist die Hydrolyseresistenz deutlich erhöht.
1. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur mit einem Kern aus einem thermoplastischen
Polyester oder Copolyester und einem Mantel enthaltend einen thermoplastischen Polyester,
dadurch gekennzeichnet, daß der Polyester oder Copolyester des Kerns einen Schmelzpunkt
von 165 bis 290°C, vorzugsweise von 220 bis 240°C, hat und zu mindestens 70 Mol.-%,
bezogen auf die Gesamtheit aller Polyesterbaugruppen, aus Baugruppen, die sich von
aromatischen Dicarbonsäuren und von aliphatischen Diolen ableiten, und zu maximal
30 Mol%, bezogen auf die Gesamtheit aller Polyesterbaugruppen, aus Dcarbonsäure-Baugruppen,
die von den aromatischen Dicarbonsäure-Baugruppen, die den überwiegenden Teil der
Dicarbonsäure-Baugruppen bilden, verschieden sind, oder sich von araliphatischen Dicarbonsäuren
mit einem oder mehreren, vorzugsweise einem oder zwei kondensierten oder nicht kondensierten
aromatischen Kernen, oder von cyclischen oder acyclischen aliphatischen Dicarbonsäuren
mit insgesamt 4 bis 12 C-Atomen, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen ableiten
und Diol-Baugruppen, die sich von aliphatischen Diolen ableiten und von den Diol-Baugruppen,
die den überwiegenden Teil der Diol-Baugruppen bilden, verschieden sind, oder die
sich von verzweigten und/oder längerkettigen Diolen mit 3 bis 10, vorzugsweise 3 bis
6, C-Atomen, oder von cyclischen Diolen, oder von Ethergruppen enthaltenden Diolen,
oder, sofern in geringer Menge vorhanden, von Polyglycol mit einem Molgewicht von
ca. 500 - 2000 ableiten, besteht,
und der Mantel aus einer Polyestermischung aus einem thermoplastischen Polyester,
dessen Schmelzpunkt zwischen 165 und 240°C, vorzugsweise 220 und 240°C, liegt, und
einem thermoplastischen, elastomeren Polyurethan und gegebenenfalls üblichen nicht-polymeren
Zusätzen besteht.
2. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anteil des Mantels an der gesamten Querschnittsfläche des Monofilaments 5 bis
95 %, vorzugsweise 10 bis 60, der Anteil des Kerns 5 bis 95 %, vorzugsweise 40 bis
90 beträgt.
3. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 und
2, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyester des Kerns, bezogen auf die Gesamtheit
aller Polyesterbaugruppen, aus
35 bis 50 Mol-% Baugruppen der Formel -CO-A1-CO- (I)
0 bis 15 Mol-% Baugruppen der Formel -CO-A2-CO- (II)
35 bis 50 Mol-% Baugruppen der Formel -O-D1-O- (III)
0 bis 15 Mol-% Baugruppen der Formel -O-D2-O- (IV)
und
0 bis 25 Mol.-% Baugruppen der Formel -O-A3-CO- (V)
aufgebaut ist, worin
A1 aromatische Reste mit 5 bis 12, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen
A2 von A1 verschiedene aromatische Reste oder araliphatische Reste mit 5 bis 16, vorzugsweise
6 bis 12 C-Atomen oder cyclische oder acyclische aliphatische Reste mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 4 bis 8 Kohlenstoffatomen,
A3 aromatische Reste mit 5 bis 12, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen
D1 Alkylen- oder Polymethylengruppen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Cycloalkan-
oder Dimethylen-cycloalkangruppen mit 6 bis 10 C-Atomen,
D2 von D1 verschiedene Alkylen- oder Polymethylengruppen mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen oder
Cycloalkan- oder Dimethylencycloalkangruppen mit 6 bis 10 C-Atomen oder geradkettige
oder verzweigte Alkandiyl-Gruppen mit 4 bis 16, vorzugsweise 4 bis 8, C-Atomen oder
Reste der Formel -(C2H4-O)m-C2H4-, worin m eine ganze Zahl von 1 bis 40 bedeutet, wobei m = 1 oder 2 für Anteile bis
zu 20 Mol.-% bevorzugt sind und Gruppen mit m = 10 bis 40 vorzugsweise nur in Anteilen
von unter 5 Mol.-% vorhanden sind, bedeuten.
4. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Baugruppen des Polyesters des Kerns A1 1,4-Phenylen und D1 Ethylen bedeutet und daß vorzugsweise in diesem Polyester die Baugruppen I und III
mindestens 85 Mol.-%, insbesondere mindestens 90 Mol.-%, aller Baugruppen ausmachen.
5. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß in den Baugruppen des Polyesters des Kerns A1 2,6-Naphthylen und D1 Ethylen bedeutet und daß vorzugsweise in diesem Polyester die Baugruppen I und III
mindestens 85 Mol.-%, insbesondere mindestens 90 Mol.-%, aller Baugruppen ausmachen.
6. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß in den Baugruppen des Polyesters des Kerns A1 2,6-Naphthylen und Biphenyl-1,4-diyl und D1 Ethylen bedeutet und daß vorzugsweise in diesem Polyester die Baugruppen I und III
mindestens 85 Mol.-%, insbesondere mindestens 90 Mol.-%, aller Baugruppen ausmachen.
7. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die für A1 stehenden Gruppen 2,6-Naphthylen und Biphenyl-1,4-diyl im Molverhälnis von maximal
3:1, vorzugsweise im Molverhältnis zwischen 6:4 und 4:6 vorhanden sind.
8. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß in den Baugruppen des Polyesters des Kerns A1 1,4-Phenylen und D1 1,4-Bismethylen-cyclohexan bedeutet und daß vorzugsweise in diesem Polyester die
Baugruppen I und III mindestens 85 Mol.-%, insbesondere mindestens 90 Mol.-%, aller
Baugruppen ausmachen.
9. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyester des Kerns eine spezifische Viskosität
von 0,55 bis 1,6 , vorzugsweise von 0,58 bis 1,5 , gemessen in einer 1 gew.-%igen
Lösung der Polyester in Dichloressigsäure bei 25°C, aufweist.
10. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymermaterial der Polyestermischung des Mantels
zu 1 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise zu 30 bis 90 Gew.-%, insbesondere zu 50 bis 80 Gew.-%
aus dem thermoplastischen Polyester und
zu 1 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise zu 10 bis 70 Gew.-%, insbesondere
zu 20 bis 50 Gew.-% aus dem thermoplastischen Polyurethan besteht.
11. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyester der Polyestermischung des Mantels zu
mindestens 70 Mol.-%, bezogen auf die Gesamtheit aller Polyesterbaugruppen, aus Baugruppen,
die sich von aromatischen Dicarbonsäuren und von aliphatischen Diolen ableiten, und
zu maximal 30 Mol%, bezogen auf die Gesamtheit aller Polyesterbaugruppen, aus Dicarbonsäure-Baugruppen,
die von den aromatischen Dicarbonsäure-Baugruppen, die den überwiegenden Teil der
Dicarbonsäure-Baugruppen bilden, verschieden sind, oder sich von araliphatischen Dicarbonsäuren
mit einem oder mehreren, vorzugsweise einem oder zwei kondensierten oder nicht kondensierten
aromatischen Kernen, oder von cyclischen oder acyclischen aliphatischen Dicarbonsäuren
mit insgesamt 4 bis 12 C-Atomen, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen, ableiten,
und Diol-Baugruppen, die sich von aliphatischen Diolen ableiten und von den Diol-Baugruppen,
die den überwiegenden Teil der Diol-Baugruppen bilden, verschieden sind, oder die
sich von verzweigten und/oder längerkettigen Diolen mit 3 bis 10, vorzugsweise 3 bis
6, C-Atomen, oder von cyclischen Diolen, oder von Ethergruppen enthaltenden Diolen,
oder, sofern in geringer Menge vorhanden, von Polyglycol mit einem Molgewicht von
ca. 500 - 2000 ableiten, besteht.
12. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet daß der Polyester der Polyestermischung des Mantels, bezogen
auf die Gesamtheit aller Polyesterbaugruppen, aus
35 bis 50 Mol-% Baugruppen der Formel -CO-A1-CO- (I)
0 bis 15 Mol-% Baugruppen der Formel -CO-A2-CO- (II)
35 bis 50 Mol-% Baugruppen der Formel -O-D1-O- (III)
0 bis 15 Mol-% Baugruppen der Formel -O-D2-O- (IV)
und
0 bis 25 Mol.-% Baugruppen der Formel -O-A3-CO- (V)
aufgebaut ist, worin
A1 aromatische Reste mit 5 bis 12, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen
A2 von A1 verschiedene aromatische Reste oder araliphatische Reste mit 5 bis 16, vorzugsweise
6 bis 12 C-Atomen oder cyclische oder acyclische aliphatische Reste mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 4 bis 8 Kohlenstoffatomen,
A3 aromatische Reste mit 5 bis 12, vorzugsweise 6 bis 10 C-Atomen,
D1 Alkylen- oder Polymethylengruppen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Cycloalkan-
oder Dimethylen-cycloalkangruppen mit 6 bis 10 C-Atomen,
D2 von D1 verschiedene Alkylen- oder Polymethylengruppen mit 3 bis 4 Kohlenstoffatomen oder
Cycloalkan- oder Dimethylen-cycloalkangruppen mit 6 bis 10 C-Atomen oder geradkettige
oder verzweigte Alkandiyl-Gruppen mit 4 bis 16, vorzugsweise 4 bis 8, C-Atomen oder
Reste der Formel -(C2H4-O)m-C2H4-, worin m eine ganze Zahl von 1 bis 40 bedeutet, wobei m = 1 oder 2 für Anteile bis
zu 20 Mol.-% bevorzugt sind und Gruppen mit m = 10 bis 40 vorzugsweise nur in Anteilen
von unter 5 Mol.-% vorhanden sind, bedeuten.
13. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet daß in den Baugruppen des Polyesters der Polyestermischung
des Mantels A1 1,4-Phenylen und 1,3-Phenylen und D1 Ethylen bedeutet, wobei das Molverhältnis von 1,4- und 1,3-Phenylen so gewählt wird,
daß der Polyester einen Schmelzpunkt im Bereich von 220 bis 240°C hat, und daß vorzugsweise
in diesem Polyester die Baugruppen I und III mindestens 85 Mol.-%, insbesondere mindestens
90 Mol.-%, aller Baugruppen ausmachen.
14. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Polyestermischung des Mantels enthaltenen
Polyester eine spezifische Viskosität von 0,55 bis 1,6 , vorzugsweise von 0,58 bis
1,5 , gemessen in einer 1 gew.-%igen Lösung der Polyester in Dichloressigsäure bei
25°C, aufweist.
15. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl der Polyester des Kerns als auch der Polyester,
der in der Polyestermischung des Mantels enthalten ist, einen Schmelzpunkt zwischen
220 bis 240°C hat.
16. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyester des Kerns und der Polyester der Polyestermischung
des Mantels die gleiche chemische Zusammensetzung haben.
17. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
16, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyester des Kerns und der Polyester der Polyestermischung
des Mantels nicht mehr als 60 mVal/kg, vorzugsweise weniger als 30 mVal/kg, verkappte
Carboxylendgruppen und weniger als 5 mVal/kg, vorzugsweise weniger als 2 mVal/kg,
insbesondere weniger als 1,5 mVal/kg, freie Carboxylendgruppen aufweist.
18. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
17, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyester des Kerns und der Polyester der Polyestermischung
des Mantels durch Umsetzung mit Mono-, Bis- und/oder Polycarbodiimiden verkappte Carboxylendgruppen
aufweist.
19. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
18, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyester Baugruppen der Formel VIII,

worin R Alkylen oder Polymethylen mit 2 bis 6 C-Atomen oder Phenyl, vorzugsweise
Ethylen, und R
1 Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen, Aryl oder Aralkyl, vorzugsweise Methyl, bedeutet, einkondensiert
enthält.
20. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
19, dadurch gekennzeichnet, daß das elastomere Polyurethan der Polyestermischung des
Mantels einen Schermodul aufweist, der im Temperaturbereich von 20 bis 60°C einen
Wert von 8 bis 80 MPa, vorzugsweise von 20 bis 50 MPa, hat, einen mechanischen Verlustfaktor
tan(δ) aufweist, der im Temperaturbereich von 20 bis 60°C einen Wert von 0,8x10-2 bis 1,2x10-1 hat,
eine Shore-Härte A, gemessen nach DIN 53505, von 82 bis 100, eine Shore-Härte D, gemessen
nach DIN 53505, von 30 bis 60 eine Zugfestigkeit, gemessen nach DIN 53504, von 32
bis 42 MPa eine Bruchdehnung, gemessen nach DIN 53504, von 420 bis 520 % und eine
Schlagzähigkeit, gemessen nach DIN 53515 von 32 bis 45 % aufweist.
21. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
20, dadurch gekennzeichnet, daß das elastomere Polyurethan der Polyestermischung des
Mantels der idealisierten Formel IX entspricht,

worin
R1 ein zweibindiger, aromatischer oder araliphatischer Rest mit 6 bis 18 C-Atomen mit
einem ggf. substituierten aromatischen Ring oder mit zwei kondensierten oder nicht
kondensierten, ggf. substituierten aromatischen Ringen ist,
R2 eine Polyetherbaugruppe der Formel X ist,

worin
X3 für Wasserstoff oder Methyl steht, und m eine Zahl von 10 bis 100, vorzugsweise von
10 bis 30 ist oder R2 der Rest des Polytetrahydrofurans oder, vorzugsweise eine Baugruppe der Formel XI

worin R3 geradkettiges oder ggf. verzweigtes Alkan-diyl oder Oxy-alkan-diyl mit 2 bis 8, vorzugsweise
2 bis 6 C-Atomen, wie z.B. Ethylen, Propan-1,3-diyl, Butan-1,4-diyl, Hexan-1,6-diyl,
2-Ethylhexan-1,6-diyl, 2,2-Dimethylpropan-1,3-diyl oder die von Di-ethylenglycol oder
Triethylenglycol sich ableitenden zweiwertigen Oxaalkan-diyl-Reste,
R4 Alkan-diyl mit 2 bis 6, vorzugsweise 2 bis 4 C-Atomen, Cycloalkan-diyl wie Cyclohexan-1,4
oder 1,3-diyl oder ein zweibindiger aromatischer Rest mit 6 bis 12 C-Atomen, vorzugsweise
6 bis 10 C-Atomen, insbesondere 1,3-oder 1,4-Phenylen,
p eine Zahl ist die so gewählt ist, daß die Polyesterbaugruppe der Formel (XI) ein
Molgewicht von 1000 bis 2000 hat (p = 5 bis 12, vorzugsweise 8 bis 11)
und q entweder 0 oder 1 bedeutet.
22. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
21, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Titer von 1 bis 24400 dtex (bei rundem Querschnitt
entsprechend Filamentdurchmessern von 10 bis 1500 µm) und eine runde, elliptische
oder n-eckige Querschnittsform haben, wobei bei elliptischer Form das Verhältnis von
großer Achse zu kleiner Achse bis zu 10:1 beträgt und n ≧ 4, vorzugsweise 4 bis 8,
ist.
23. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
22, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Anfangsmodul bei 25° C von über 10, vorzugsweise
von über 12 N/tex und/oder eine feinheitsbezogene Höchstzugkraft von über 18 cN/tex,
vorzugsweise von 20 bis 45 cN/tex und/oder einen Trockenhitzeschrumpf, gemessen bei
180°C von über 0,5 %, vorzugsweise von 1 bis 25 % aufweisen.
24. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
23, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyester des Kerns und/oder die Polyestermischung
des Mantels bis zu 10 Gew% von nicht-polymeren Stoffen, wie Modifizierungszusätzen,
Füllmitteln, Mattierungsmitteln, Pigmenten, Farbstoffen, Stabilisatoren, wie UV-Absorbern,
Antioxydantien, Hydrolyse-, Licht- und Temperatur-Stabilisatoren und/oder Verarbeitungshilfsmitteln
enthält.
25. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
24, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyester des Kerns und/oder die Polyestermischung
des Mantels unterschiedlich gefärbt sind.
26. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
25, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyester des Kerns und/oder die Polyestermischung
des Mantels unterschiedliche Farbstoffe enthalten.
27. Monofilamente mit Kern/Mantel-Struktur gemäß mindestens einem der Ansprüche 1 bis
26, dadurch gekennzeichnet, daß entweder der Polyester des Kerns oder die Polyestermischung
des Mantels bis zu 5 Gew% eines Farbstoffs enthalten und der andere Filamentbestandteil
naturfarben ist.
28. Verfahren zur Herstellung der Kern/Mantel-Monofilamente des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein spinnbarer thermoplastischer Polyester für den Kern, gemäß Definition in Anspruch
1, und eine Polyestermischung für den Mantel, gemäß Definition im Anspruch 1, in je
einem Extruder getrennt aufgeschmolzen, und bei Schmelzetemperaturen von 185 bis 320°C
mit einem Spinnverzug von 1:1,5 bis 1:5, vorzugsweise 1:2 bis 1:3, ausgesponnen, in
einem Spinnbad abgekühlt und aufgewickelt oder abgezogen wird, der so hergestellte
Spinnfaden anschließend einer Nachverstreckung im Gesamt-Verstreckverhältnis von 1:4
bis 1:8 unterworfen, und anschließend bei Temperaturen von 160 bis 250°C, bei konstanter
Länge oder unter Zulassung von 2 bis 30 % Schrumpf thermofixiert wird.
29. Verfahren gemäß Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß den Polyestern des Kerns
und der Polyestermischung des Mantels vor dem Verspinnen das 1,0- bis 1,2-fache der
Menge, die der darin enthaltenen Menge an freien Carboxylendgruppen äquivalent ist,
an Mono-, Bis- und/oder Polycarbodiimiden zusetzt.
30. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 28 und 29, dadurch gekennzeichnet,
daß den Polyestern des Kerns und der Polyestermischung des Mantels vor dem Verspinnen
eine Menge von höchstens 0.6 Gew.-% eines Mono- und/oder Biscarbodiimids und mindestens
0,05 Gew.-% eines Polycarbodiimids zusetzt.
31. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 28 bis 30, dadurch gekennzeichnet,
daß Polyester eingesetzt werden, die Baugruppen der Formel VIII enthalten.
32. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 28 bis 31, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Schmelztemperatur im Bereich von 210 bis 250°C gesponnen wird.
33. Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 28 bis 32, dadurch gekennzeichnet daß
die Monofilamente mit einer Spinnabzugsgeschwindigkeit von 5 bis 30 m pro Minute abgezogen
werden.
34. Verwendung der Monofilamente des Anspruchs 1 zur oder bei der Herstellung von textilen
Flächengebilden mit hoher mechanischer und chemischer Beständigkeit.
35. Verwendung der Monofilamente des Anspruchs 1 zur oder bei der Herstellung von Papiermaschinensieben.
36. Verwendung der Monofilamente des Anspruchs 1 zur oder bei der Herstellung von Spiralsieben.
37. Verwendung der Monofilamente des Anspruchs 1 zur oder bei der Herstellung von Siebdruckgeweben.
38. Verwendung der Monofilamente des Anspruchs 1 zur Herstellung von technischen Filtergeweben.
39. Verwendung der Monofilamente des Anspruchs 1 zur oder bei der Herstellung von Förderbändern.
40. Textiles Flächengebilde mit hoher mechanischer und chemischer Beständigkeit, dadurch
gekennzeichnet daß es Kern/Mantel-Monofilamente des Anspruchs 1 enthält oder daraus
besteht.
41. Papiermaschienensieb, dadurch gekennzeichnet, daß es Kern/Mantel-Monofilamente des
Anspruchs 1 enthält oder daraus besteht.
42. Spiralsieb, dadurch gekennzeichnet, daß es Kern/Mantel-Monofilamente des Anspruchs
1 enthält oder daraus besteht.
43. Siebdruckgewebe, dadurch gekennzeichnet, daß es Kern/Mantel-Monofilamente des Anspruchs
1 enthält oder daraus besteht.
44. Technisches Filtergewebe, dadurch gekennzeichnet, daß es Kern/Mantel-Monofilamente
des Anspruchs 1 enthält oder daraus besteht.
45. Förderband, dadurch gekennzeichnet daß es Kern/Mantel-Monofilamente des Anspruchs
1 enthält oder daraus besteht.