(19)
(11) EP 0 735 315 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.10.1996  Patentblatt  1996/40

(21) Anmeldenummer: 96104743.8

(22) Anmeldetag:  25.03.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F21V 21/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 30.03.1995 DE 19511839

(71) Anmelder:
  • Michl, Oliver
    95100 Selb (DE)
  • Frieling, Patrick
    95100 Selb (DE)

(72) Erfinder:
  • Michl, Oliver
    95100 Selb (DE)
  • Frieling, Patrick
    95100 Selb (DE)

(74) Vertreter: Lieck, Hans-Peter, Dipl.-Ing. 
Lieck, Endlich & Partner Widenmayerstrasse 36
80538 München
80538 München (DE)

   


(54) Elektrische Scherengitterleuchte


(57) Eine elektrische Scherengitterleuchte weist zwei gleiche zueinander parallel verlaufende Scherengitter (2, 3) aus elektrisch leitendem Material auf, die jeweils an einen der Pole einer Niederspannungsquelle angeschlossen sind und deren Gelenkpunkte (5, 6) jeweils einander gegenüberliegen, wobei mindestens zwei einander gegenüberliegende Gelenkpunkte (5, 6) mit Sofittenanschlüssen (10) versehen und durch ein Sofittenglühlämpchen (11) miteinander verbunden sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Scherengitterleuchte.

[0002] Es sind elektrische Leuchten bekannt, bei denen ein Leuchtmittel an dem einen Ende eines Scherengitters befestigt ist, dessen anderes Ende ortsfest, eventuell verschwenkbar, gehaltert ist. Durch Zusammenschieben oder Auseinanderziehen sowie durch Verschwenken des Scherengitters kann die Position des Leuchtmittels im Raum verändert werden. Das Leuchtmittel ist dabei über ein entlang dem Scherengitter geführtes Kabel mit einer Stromquelle verbunden.

[0003] Es sind auch Scherengitterleuchten bekannt, die als horizontal ausziehbare Hängeleuchten ausgebildet sind. Dabei ist an mehreren Gliedern eines horizontal verlaufenden Scherengitters jeweils ein Leuchtmittel angebracht, die im zusammengeschobenen Zustand des Scherengitters eine kompakte Leuchtmittel-Anordnung und im auseinandergezogenen Zustand des Scherengitters eine gerade Leuchtmittelreihe ausbilden. Auf diese Weise kann z. B. ein ausziehbarer Tisch immer gleichmäßig beleuchtet werden.

[0004] Nachteilig ist bei diesen elektrischen Scherengitterleuchten jedoch, daß entweder die Anschlußkabel für alle Leuchtmittel außerhalb des Scherengitters an diesem entlang geführt werden müssen, was den ästhetischen Eindruck stark beeinträchtigt, oder daß die Glieder des Scherengitters hohl ausgebildet werden müssen, um in ihrem Inneren diese Anschlußkabel aufnehmen zu können. Die letztere Ausführungsform ist zwar ästhetisch ansprechender, bringt jedoch einen erhöhten Fertigungsaufwand mit sich und ist daher kostspielig.

[0005] Hier soll nun die Erfindung Abhilfe schaffen und eine elektrische Scherengitterleuchte so verbessern, daß bei verringerten Fertigungskosten eine ausziehbare Leuchte mit wenigen sichtbaren elektrischen Anschlußelementen geschaffen wird.

[0006] Erfindungsgemäß wird dies bei einer elektrischen Scherengitterleuchte dadurch erreicht, daß sie zwei gleiche zueinander parallel verlaufende Scherengitter aus elektrisch leitendem Material aufweist, die jeweils an einen der Pole einer Niederspannungsquelle angeschlossen sind und deren Gelenkpunkte jeweils einander gegenüberliegen, wobei mindestens zwei einander gegenüberliegende Gelenkpunkte mit Sofittenanschlüssen versehen und durch ein Sofittenglühlämpchen miteinander verbunden sind.

[0007] Eine erfindungsgemäß ausgebildete Scherengitterleuchte ist auf Grund ihrer relativ einfachen Konstruktion leicht herstellbar und weist bis auf die beiden Scherengitter selbst und deren Anschluß an eine Niederspannungsquelle keine weiteren elektrischen Anschlußmittel auf, die zu den einzelnen Leuchtmitteln geführt werden müssen. Daher stören bei dieser Scherengitterleuchte keine an den Scherengittern entlanggeführte Kabel den optischen Eindruck. Dadurch, daß zwei parallel zueinander verlaufende Scherengitter aus elektrisch leitendem Material verwendet werden, kann die Tragkonstruktion der Leuchte gleichzeitig auch als deren elektrischer Leiter eingesetzt werden, um die Leuchtmittel mit Strom zu versorgen. Ein Sicherheitsrisiko für Benutzer der Leuchte besteht dabei nicht, da die Scherengitter lediglich an eine Niederspannungsquelle angeschlossen sind. Die zueinander parallel verlaufenden Scherengitter sind so angeordnet, daß ihre Gelenkpunkte einander gegenüberliegen und zum Anschluß von Leuchtmitteln verwendet werden können. Es ist vorgesehen, diejenigen Gelenkpunkte, die Leuchtmittel aufnehmen sollen, mit Sofittenanschlüssen zu versehen und durch Sofittenglühlämpchen miteinander zu verbinden, wodurch ein gleichermaßen einfacher und kostengünstiger Einbau von Leuchtmitteln ermöglicht wird. Es ist aber auch möglich, die Sofittenglühlämpchen gegen andere, ähnliche Leuchtmittel auszutauschen.

[0008] Bevorzugt bestehen die Scherengitter aus elektrisch leitendem Metall. Mit dem Einsatz dieses kostengünstigen Materials können die Fertigungskosten noch weiter gesenkt werden.

[0009] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind die einander gegenüberliegenden, nicht durch Sofittenglühlämpchen miteinander verbundenen Gelenkpunkte über elektrisch isolierende Abstandshalter miteinander verbunden. Damit wird die Stabilität einer erfindungsgemäßen Scherengitterleuchte aus der Scherengitterebene heraus erheblich erhöht, und gleichzeitig werden unplanmäßige Beanspruchungen von Sofittenglühlämpchen auf Grund eines eventuellen seitlichen Auswanderns der Scherengitter bei deren Zusammenschieben oder Auseinanderziehen stark verringert.

[0010] Bei einer ebenfalls vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind eine Reihe in Ausziehrichtung der Scherengitter hintereinanderliegender Gelenkpunkte mit den jeweils gegenüberliegenden Gelenkpunkten durch Sofittenglühlämpchen verbunden. Damit wird es möglich, die Länge der beleuchteten Fläche durch Zusammenschieben oder Auseinanderziehen der Scherengitter den veränderlichen Gegebenheiten, wie z. B. der Länge eines ausziehbaren Tisches, problemlos anzupassen.

[0011] Besonders bevorzugt ist eine Reihe in der Ebene der Scherengitter außenliegender Gelenkpunkte mit den jeweils gegenüberliegenden Gelenkpunkten durch Sofittenglühlämpchen verbunden. Mittels einer derartigen Ausgestaltung wird eine optimale, weil störungsfreie, Beleuchtung durch die erfindungsgemäße Scherengitterleuchte erzielt.

[0012] In einer weiteren günstigen Ausbildung der Erfindung ist die elektrische Scherengitterleuchte an eine 12-Volt-Spannungsquelle angeschlossen. Damit können gängige 12-Volt-Leuchtmittel, wie z. B. 12-Volt-Halogenbirnen, als Leuchtmittel für die erfindungsgemäße elektrische Scherengitterleuchte verwendet werden.

[0013] Vorteilhafterweise sind die Scherengitter Teil des Traggerüstes der Scherengitterleuchte. Mit dieser Ausgestaltung kann die Scherengitterleuchte besonders kostengünstig und konstruktiv einfach ausgebildet werden.

[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielshalber noch näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen elektrischen Scherengitterleuchte und

Fig. 2 in einer Seitenansicht die Scherengitterleuchte aus Fig. 1 als Hängelampe horizontal aufgehängt.



[0015] Die in Fig. 1 dargestellte elektrische Scherengitterleuchte 1 weist zwei identische zueinander parallel verlaufende Scherengitter 2, 3 aus elektrisch leitendem Metall auf. Die Scherengitter 2, 3 bestehen aus einzelnen flachen, ebenen Stäben 4, die in ihrer Mitte 5 und an ihren beiden Enden 6 jeweils mit den benachbarten Stäben 4 gelenkig verbunden sind. Jedes Scherengitter 2, 3 ist an seinen beiden Enden mit einem kurzen Stab 4a versehen, der jeweils die Mitte 5 des letzten bzw. Endstabes 4 b mit einem Ende des vorletzten Stabes 4 gleicher Ausrichtung gelenkig verbindet. Dadurch bleibt ein Ende 6a des Endstabes 4b frei. Zur Ausbildung der Gelenke 5, 6 sind die Stäbe 4, 4a, 4b mit Bohrungen versehen, wobei die Bohrungen der zu verbindenden Stäbe 4, 4a, 4b übereinanderliegen und von Verbindungsmitteln, wie z. B. Schrauben 7 oder Nieten 8, durchlaufen werden, um die Gelenkverbindung herzustellen. Die miteinander verbundenen Stäbe 4, 4a, 4b berühren dabei einander, so daß die elektrische Leitfähigkeit gewährleistet ist. Die Scherengitter 2, 3 sind so angeordnet, daß sich ihre entsprechenden Gelenkpunkte 5, 6 gegenüberliegen.

[0016] Eine durchgehende Reihe 9 in Ausziehrichtung der Scherengitter 2, 3 hintereinander- und in der Scherengitterebene außenliegender Gelenkpunkte 6 ist mit Sofittenanschlüssen 10 in Form von Hohlnieten 8 versehen, in die jeweils ein Ende eines Sofittenglühlämpchens 11 gesteckt ist, wobei diese einander gegenüberliegenden Gelenkpunkte der Scherengitter 2, 3 durch Sufittenglühlämpchen 11 miteinander verbunden sind. Die anderen einander gegenüberliegenden Gelenkpunkte 5, 6 der Scherengitter 2, 3 sind durch elektrisch isolierende Abstandshalter 12 miteinander verbunden, so daß die räumliche Stabilität der Scherengitterleuchte 1 gewährleistet ist. Dabei sind die Abstandshalter 12 zwischen den Scherengittern 2, 3 über Schrauben 7 gehaltert, die die Bohrungen in den Stäben 4, 4a, 4b durchlaufen und somit gleichzeitig in diesen Gelenkpunkten 5, 6 die Gelenkverbindung ausbilden.

[0017] An einem Ende der Scherengitter 2, 3 ist das jeweilige freie Ende 6a der Endstäbe 4b über elektrische Anschlußmittel 13 an eine (nicht dargestellte) Niederspannungsquelle angeschlossen. Die Scherengitter 2, 3 dienen somit nicht nur als ausziehbare oder zusammenschiebbare Tragkonstruktion einer elektrischen Leuchte, sondern auch als deren elektrische Leiter, über die die Leuchtmittel 11 mit Strom versorgt werden.

[0018] In Fig. 2 ist die Scherengitterleuchte 1 aus Fig. 1 als horizontal ausgerichtete Hängelampe dargestellt. Sie ist dabei durch an den oberen Gelenkpunkten 6 der Endstäbe 4b der Scherengitter 2, 3 angreifende Kabel 13 höhenverstellbar an einer (nur schematisch dargestellten) Befestigungsvorrichtung 15 aufgehängt. Insgesamt ist die Scherengitterleuchte 1 also an vier Kabeln 13, d.h. an beiden Enden jeden Scherengitters 2, 3, aufgehängt, wobei in der Seitenansicht der Fig. 2 nur eines der hintereinander liegenden Scherengitter und dessen zwei Kabel zu sehen sind. Die Befestigungsvorrichtung weist vier Rollen 15a auf, die in der Zeichnungsebene und senkrecht dazu mit Abstand zueinander angeordnet sind. Die beiden Kabel 13 eines Scherengitters 2, 3 laufen nach oben zu jeweils einer von zwei parallel zur Zeichnungsebene einander gegenüberliegenden Rollen 15a und über diese wieder nach unten zu einem Gegengewicht 14, das zwischen der Befestigungsvorrichtung 15 und den Scherengittern 2, 3 liegt und durch dessen vertikales Verschieben die Höhenlage der Scherengitterleuchte 1 einstellbar ist.

[0019] Die Rollen 15a sind aus elektrisch leitendem Material hergestellt und gegen einander elektrisch isoliert. In der Befestigungsvorrichtung 15 ist eine (nicht dargestellte) Niederspannungsquelle in Form eines Transformators angeordnet, wobei zwei parallel zur Zeichnungsebene einander gegenüberliegender Rollen 15a an den einen Pol der Niederspannungsquelle und die beiden anderen Rollen 15a an den anderen Pol der Niederspannungsquelle angeschlossen sind. Die vier, über die Rollen 15a laufenden Kabel 13 sind blank und dienen so, indem sie die Rollen 15a berühren, neben der Befestigung der Scherengitterleuchte 1 als deren elektrische Anschlußmittel.

[0020] In der unteren Gelenkpunktreihe 6, 9 der Scherengitterleuchte 1 sind die ausgebildeten Sofittenanschlüsse 10 erkennbar, die die Sofittenglühlämpchen 11 aufnehmen. In der dargestellten Ausführungsform sind in der unteren Gelenkpunktreihe 6, 9 zwischen den Gelenkpunkten 6a an den Enden der Scherengitter 2, 3 sowie zwischen den Gelenkpunkten 5, 6 der mittleren und oberen Reihe jeweils elektrisch isolierende Abstandshalter 12 angebracht, wodurch die räumliche Stabilität aus der Zeichnungsebene heraus gewährleistet ist. Durch Zusammenschieben der Scherengitter 2, 3 kann die Leuchtkraft der Sofittenglühlämpchen 11 auf einen kleinen Bereich konzentriert werden, wohingegen durch Auseinanderziehen der Scherengitter 2, 3 das von den Sofittenglühlämpchen 11 ausgestrahlte Licht über einen großen langgestreckten Bereich gleichmäßig verteilt wird. Es ist aber auch denkbar, daß nur einzelne einander gegenüberliegende Gelenkpunkte 5, 6 einer Reihe durch Sofittenglühlämpchen 11 miteinander verbunden sind oder daß die Leuchtmittel nicht in der untersten Gelenkpunktreihe 6 sondern in der mittleren oder oberen Gelenkpunktreihe 5, 6 bzw. in allen Gelenkpunktreihen 5, 6 angeordnet oder beliebig über diese verteilt sind. Außer praktischen Erwägungen gibt es hier keinerlei Beschränkungen.

[0021] Ferner können die Scherengitter auch senkrecht oder in einem anderen beliebigen Winkel gehaltert sein. Dabei ist neben einer Aufhängung jede andere geeignete Befestigungsart, z. B. über Stützen, möglich. Auch ist eine Aneinanderreihung zweier oder mehrerer Scherengitterleuchten denkbar.


Ansprüche

1. Elektrische Scherengitterleuchte,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie zwei gleiche zueinander parallel verlaufende Scherengitter (2, 3) aus elektrisch leitendem Material aufweist, die jeweils an einen der Pole einer Niederspannungsquelle angeschlossen sind und deren Gelenkpunkte (5, 6) jeweils einander gegenüberliegen, wobei mindestens zwei einander gegenüberliegende Gelenkpunkte (5, 6) mit Sofittenanschlüssen (10) versehen und durch ein Sofittenglühlämpchen (11) miteinander verbunden sind.
 
2. Elektrische Scherengitterleuchte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Scherengitter (2, 3) aus elektrisch leitendem Metall bestehen.
 
3. Elektrische Scherengitterleuchte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einander gegenüberliegenden, nicht durch Sofittenglühlämpchen (11) miteinander verbundenen Gelenkpunkte (5, 6) über elektrisch isolierende Abstandshalter (12) miteinander verbunden sind.
 
4. Elektrische Scherengitterleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Reihe in Ausziehrichtung der Scherengitter (2, 3) hintereinanderliegender Gelenkpunkte (5, 6) mit den jeweils gegenüberliegenden Gelenkpunkten (5, 6) durch Soffitenglühlämpchen (11) verbunden ist.
 
5. Elektrische Scherengitterleuchte nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Reihe in der Ebene der Scherengitter (2, 3) außenliegender Gelenkpunkte (6) mit den jeweils gegenüberliegenden Gelenkpunkten (6) durch Sofittenglühlämpchen (11) verbunden ist.
 
6. Elektrische Scherengitterleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie an eine 12-Volt-Spannungsquelle angeschlossen ist.
 
7. Elektrische Scherengitterleuchte nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Scherengitter (2, 3) Teil des Traggerüstes der Scherengitterleuchte (1) sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht