[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher mit einem Gehäuse und mehreren Rohrbündeln
zur Trennung von Medien, die in Wärmeaustausch stehen. Sie ist besonders geeignet
für Vorwärmer für eine Dampfkraftmaschine mit Anzapfdampf.
[0002] Ein Wärmetauscher der oben genannten Art ist z.B. aus der deutschen Auslegeschrift
24 58 847 bekannt. Er weist zwei Rohrbündel aus geradlinigen Rohren auf, die vertikal
verlaufen und mit ihrem oberen Ende in eine gemeinsame bewegliche Rohrplatte münden.
[0003] Demgegenüber bezweckt die Erfindung eine Gestaltung, mit der der Nutzen der Aufwärmung
verbessert wird, so daß der Wirkungsgrad des Gesamtkreislaufes aus Wasser und Wasserdampf
erhöht wird.
[0004] Der erfindungsgemäße Wärmetauscher ist dadurch gekennzeichnet, daß an dem Gehäuse
zwei Einlaßstutzen benachbart angeordnet sind, die zu getrennten Rohrbündeln führen,
daß mindestens ein Auslaßstutzen von einer zur Lage der Einlaßstutzen anderen Seite
des Gehäuses ausgeht und daß zwischen den Rohrbündeln und dem Auslaßstutzen eine besondere
Kühlzone mit einem weiteren Rohrbündel vorgesehen ist. Diese besondere Kühlzone weist
vorteilhafterweise eine gegenüber den Temperaturen im Bereich der beiden anderen Rohrbündel
um mindestens 20°K tiefere Temperatur auf.
[0005] Bei der Erfindung erreicht man die oben angesprochene Verbesserung des Wirkungsgrades
vor allem durch eine äußerst gedrängte Bauweise, durch die unvermeidbare Wärmeverluste
minimiert sind. Diese gedrängte Bauweise hat aber darüber hinaus noch den Vorteil,
daß der bauliche Aufwand klein gehalten wird.
[0006] Eine Weiterbildung der Erfindung besteht auch darin, daß die besondere Kühlzone beim
Einsatz von Medien unterschiedlicher Drücke dem Rohrbündel für den höheren Druck zugeordnet
ist und daß der Ablauf aus der besonderen Kühlzone über eine Schleife mit veränderbarem
Druckabbau zu dem Auslaßstutzen führt, an den das andere Rohrbündel direkt angeschlossen
ist. Ein Durchschlagen der Ablaufschleife vom höher gespannten Druckraum wird mittels
einer regelbaren Drosselarmatur verhindert. Auf der Seite des niedrigeren Druckes
ist die Schleife dann bis auf den Wasserstand im Kondensatkühler hochgezogen. Damit
wird der Anfahr- und Schwachlastbetrieb gewährleistet.
[0007] Dem Rohrbündel für den niedrigeren Druck kann noch eine Enthitzerzone zugeordnet
sein. Damit kann in diesem Bereich überhitzter Dampf mit geringem apparativen Aufwand
ökonomisch genutzt werden.
[0008] Die erfindungsgemäße besondere Kühlzone ist zweckmäßig mit Schwellen, Zwischenwänden
oder dergleichen zur Einstellung eines Mindestflüssigkeitsstandes versehen. Alternativ
ist der Auslaßstutzen so hoch angeordnet, daß ein völliges Lehrlaufen der Kühlzone
sicher ausgeschlossen ist.
[0009] Eine andere Weiterbildung der Erfindung besteht darin ,daß das Gehäuse eine Entgasungseinrichtung
enthält. Sie ist vorzugsweise in einem für beide Rohrbündel gemeinsamen Kondensatsammelraum
angeordnet und dient in erster Linie zur Entfernung von in dem erfindungsgemäßen Wärmetauscher
nicht kondensierbaren Gasen, wie beispielsweise Sauerstoff und Stickstoff.
[0010] Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnung ein
Ausführungsbeispiel beschrieben.
[0011] Es zeigen
- Fig. 1
- einen Wärmetauscher in einem Längsschnitt und
- Fig. 2 und 3
- zwei Querschnitte gemäß II-II bzw. III-III in Fig. 1.
[0012] Ein Wärmetauscher 1 hat ein äußeres zylindrisches, längliches Gehäuse 2 und ein im
Querschnitt halbkreisförmiges längliches inneres Gehäuse 3. Eine an einem Ende des
Wärmetauschers 1 vorgesehene Wasserkammer 4 besteht aus einem 3-geteilten Verteiler.
Das äußere Gehäuse 2 und die Wasserkammer 4 grenzen an gewölbte Endkappen 6 bzw. 7.
[0013] Das äußere Gehäuse 2 ist von zwei Stutzen 8 und 9 überragt, die in Form von Zylindern
mit vertikaler Achse nach oben aus dem Gehäuse 2 vorstehen. Die beiden Stutzen 8 und
9 sind eng benachbart, denn sie liegen in einer gemeinsamen Ebene quer zur Längsachse
des Gehäuses 2 mit geringem Abstand voneinander. Eine vertikale Wand 30 schließt das
innere Gehäuse 3 gegen das Innere des Gehäuses 2 ab.
[0014] Die Wasserkammer 4 umschließt mit ihrem dem inneren Gehäuse 3 zugekehrten Ende eine
Rohrplatte 10. In der Mitte der Endkappe 7 trägt sie einen Stutzen 11 der ein mit
einem Deckel 12 verschlossenes Mannloch bildet. Oberhalb der Mittelachse ragen zwei
Heizwasserstutzen 13 und 14 horizontal aus der Wasserkammer 4, die, wie Fig. 3 zeigt,
gegenüberliegend angeordnet und von zwei im Querschnitt viertelkreisförmigen Kästen
15 und 16 für die Ein- und Ausströmung ausgehen.
[0015] Die Kästen 15 und 16 sind U-Rohrbündeln 25 und 26 so zugeordnet, daß die aus der
Fig. 3 ersichtlichen Strömungen für das zu erwärmende Speisewasser erzwungen sind.
Kreuze bezeichnen dabei den Austritt aus der Bildebene von hinten auf den Betrachter
zu, Punkte den Eintritt in die Bildebene nach hinten. Die U-Rohrbündel 25 und 26 werden
somit nacheinander von dem selben Wasser durchströmt.
[0016] An der Unterseite des Wärmetauschers sitzen je ein Paar Füße 17, 18 und 19. Aus der
Unterseite des inneren Gehäuses 3 ragt ferner ein Kondensataustrittsstutzen 21. Das
Gehäuse 2 des Wärmetauschers 1 weist einen Kondensatorstutzen 20 auf und seine Wandung
wird an der Gehäuseunterseite von einem Stutzen 22 durchsetzt, der Teil einer Kondensatschleife
36 ist.
[0017] Wie insbesondere die Figuren 2 und 3 erkennen lassen, sind in dem Rohrboden 10 die
Enden der horizontal verlaufenden Schenkel der beiden U-Rohrbündel 25 und 26 befestigt.
Die in vertikalen Ebenen liegenden U-Rohre von jedem der beiden U-Rohrbündel 25 und
26 belegen jeweils etwa eine Hälfte der Rohrplatte 10. Bögen 27 und 28 der U-Rohre
liegen an dem der Wasserkammer 4 abgekehrten Ende des Gehäuses 3. Die U-Rohrbündel
25 und 26 sind durch das halbzylindrische Gehäuse 3 insbesondere durch dessen vertikale
Wand 30 voneinander getrennt, so daß sie mit Dampf unterschiedlicher Drücke und Temperaturen
aus den Stutzen 8 und 9 beaufschlagbar sind.
[0018] Im unteren Bereich enthält die Rohrplatte 10 ein weiteres Rohrbündel 31, das zu einer
Kühlzone 32 zur Kondensatunterkühlung gehört. Im untersten Teil der Kühlzone 32 halten
Schwellen 33 und Zwischenwände 34 Kondensat in einem Sammelraum 35 fest, so daß dieser
nicht leerlaufen kann. Dieser Sammelraum 35 ist dem Rohrbündel 25 zugeordnet. Die
Kühlzone 32 mit dem Rohrbündel 31 befindet sich dagegen unterhalb des Rohrbündels
25, das mit Dampf höheren Drucks als das Rohrbündel 26 beaufschlagt wird. Eine Druckdifferenz
im Kondensat an den beiden Rohrbündeln 25 und 26 wird dabei durch eine Kondensatschleife
36 aufgenommen, die die Stutzen 21 und 22 miteinander verbindet, wie durch Pfeile
angedeutet ist. Damit genügt ein gemeinsamer Kondensataustrittsstutzen 20.
1. Wärmetauscher (1) mit einem Gehäuse (2) und mehreren Rohrbündeln (25,26) zur Trennung
von Medien, die in Wärmeaustausch stehen, insbesondere Vorwärmer für eine Dampfkraftmaschine
mit zwei Anzapfungen,
dadurch gekennzeichnet,
- daß an dem Gehäuse (2) zwei Einlaßstutzen (8,9) benachbart angeordnet sind, die
zu getrennten Rohrbündeln (25,26) führen,
- daß mindestens ein Auslaßstutzen (21) von einer zur Lage der Einlaßstutzen (8,9)
anderen Seite des Gehäuses 2 ausgeht und
- daß zwischen den Rohrbündeln (25,26) und dem Auslaßstutzen (21) eine Kühlzone (32)
mit einem weiteren Rohrbündel (31) vorgesehen ist.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlzone (32) eine gegenüber den Temperaturen im Bereich des Rohrbündels (25)
um mindestens 20 K tiefere Temperatur aufweist.
3. Wärmetauscher nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlzone (32) bei Einlaß von Medien unterschiedlicher Drücke dem Rohrbündel
(25) für den höheren Druck zugeordnet ist und daß eine Kondensatschleife (36) mit
veränderbarem Druckabbau aus der Kühlzone (32) zu dem Auslaßstutzen (20) führt, dem
das andere Rohrbündel (26) direkt zugeordnet ist.
4. Wärmetauscher nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Rohrbündel (26) für den niedrigeren Druck eine Enthitzerzone zugeordnet ist.
5. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlzone (32) mit Schwellen (33), Zwischenwänden (34) oder dergleichen zur
Einstellung eines Mindestflüssigkeitsstandes versehen ist.
6. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (2) eine Entgasungseinrichtung enthält.
7. Wärmetauscher nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entgasungseinrichtung in einem für beide Rohrbündel (25, 26) gemeinsamen Kondensatsammelraum
(35) angeordnet ist.