[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Einrichtungen zur Reinigung von schadstoffhaltigen
Abgasen durch chemische Umsetzung in einer Brennkammer.
[0002] In technischen Anlagen, insbesondere in Anlagen zur chemischen Dampfphasenabscheidung
und zum Abtragen oder Abscheiden von Material durch Plasmaprozesse fallen schadstoffhaltige
Abgase an. Diese Abgase enthalten u.a. fluorhaltige Kohlenwasserstoffe oder andere
Fluorverbindungen. Im allgemeinen sind inerte Gase, wie Argon oder Stickstoff, Hauptbestandteile
der Abgase. Diese Abgase sind wegen des hohen Anteils an derartigen Gasen selbst meist
nicht brennbar. Die Schadstoffe oder deren Reaktionsprodukte wirken toxisch bzw. fördern
aufgrund ihrer schädlichen Wirkung in der Atmossphäre die Ozonzerstörung und den Treibhauseffekt.
[0003] Zur Abgasreinigung sind eine ganze Reihe von Verfahren bekannt. Sehr häufig erfolgt
die Reinigung durch Sorption der Schadstoffe aus dem Abgas, z.B. in oxidierender wässriger
Lösung (DE 3342816).
Schadstoffe, die auf diese Weise nicht oder wenig effizient sorbiert werden, können
durch Verfahren der chemischen Umsetzung, z.B. thermische Zersetzung (EU 0384803)
durch Aufheizen oder durch Verbrennen in sauerstoffhaltiger Umgebung (US 5183 646),
umgewandelt werden. Geschieht dies durch Verbrennen, müssen Abgase mit hohem Inertgasanteil
in eine Brenngasflamme, z.B. aus einem Erdgas- oder Wasserstoff-/Sauerstoffgemisch,
eingeführt werden. Schädliche Sekundärprodukte der Umwandlung werden anschließend,
z.B durch Sorptions- oder Waschprozesse, aus dem Abgas beseitigt.
[0004] Bei der Abgasreinigung handelt es sich in der Regel um einen mehrstufigen Prozeß,
bei dem Teilprozesse, wie thermische Zersetzung oder Oxidation, Kühlung, Sorption
, Hydrolyse und Auswaschen fester Reaktionsprodukte ablaufen (EP 89 110 875). Dazu
wird das Abgas nacheinander z.B. durch eine Einrichtung mit einer Brennkammer und
mindestens eine weitere Einrichtung, z.B. eine solche, die nach dem Waschprinzip wirkt,
geleitet. Es sind auch Einrichtungen zur Reinigung von Abgas vorgeschlagen worden,
bei denen das Abgas nacheinander durch eine Brennkammer zur Verbrennung der Schadstoffe
und eine Waschkammer geleitet wird, die konstruktiv zu einer Einheit zusammengefaßt
sind (EP 89 110 875).
[0005] Ein Nachteil solcher Verfahren und Einrichtungen mit thermischer Zersetzung der Schadstoffe
in einer Brennkammer und mit einer Waschkammer sind die thermische und elektrolytische
Korrosion der Wandflächen und anderer Teile, insbesondere der Brennkammer unter der
Wirkung gasförmiger Reaktionsprodukte der Verbrennung. Kritisch erhöht wird diese
Korrosion durch die hohe Temperatur der verbrannten Brenngasmischung und Abgase, insbesondere
wenn diese z.B. Halogenwasserstoffe, wie z.B. HF, und Wasserdampf enthalten.
[0006] Diesen Nachteil kann man eliminieren, wenn in einer einzigen Reaktionskammer Teilprozesse
der Reinigung kombiniert zur Wirkung gebracht werden,in dem das verbrannte Abgas durch
eine feinverteilte Flüssigkeit (Sorptions- bzw. Kühlmittel) geführt wird oder mit
einem solchen Flüssigkeitsfilm an den Wandflächen der Brennkammer in Kontakt gebracht
wird (DE 43 200 44). Die beiden zuletzt genannten Lösungen haben jedoch eine geringe
Effizienz in Ihrer Reinigungswirkung , wenn man sie für Abgase mit fluorierten Kohlenwasserstoffen
und mit anderen Fluorverbindungen anwendet. Bei vertretbarem Verbrauch von Brenngas
enthalten die gereinigten Abgase noch kritisch hohe Anteile an Schadstoffen. Die Kühlung
der Reaktorwände verringert zwar deren Korrosion, führt aber eher zur Verschlechterung
der Effizienz der Reinigung. Eine Verbesserung der Effizienz der Reinigung in Richtung
eines niedrigen Schadstoffgehaltes im gereinigten Abgas, kann zwar in gewissem Umfang
durch Erhöhung der Brenngasmenge relativ zu Menge des zugeführten Abgases erzielt
werden, jedoch ist dieser Weg wegen des erhöhten Brenngasverbrauches mit einer kritischen
Verschlechterung der Ökonomie der Abgasreinigung verbunden.
[0007] Da in der Brenngasflamme mit Abgaszufuhr im allgemeinen mehrere Reaktionen ablaufen,
deren wichtigste Ergebnisse die Verbrennung des Brenngases (z.B. Erdgas oder Wasserstoff)
unter der Einwirkung des mit zugeführten Sauerstoffes zum Zwecke der thermischen Aktivierung
der Schadgase und die chemische Umsetzung der Schadgase in hydrolisierbare und absorbierbare
bzw. unschädliche Verbindungen sind, ist aufgrund der Reaktionskinetik nicht zu erwarten,
daß die gewünschte Umsetzung des Schadgases vollständig erfolgt. Dies gilt insbesondere
auch, wenn alle Reaktanden (Brenngas, Sauerstoff und Schadgas) im stöchiometrischen
Verhältnis zugeführt werden. Infolge des Inertgasanteiles im Schadgas wird die Reaktionskinetik
ungünstig beeinflußt und damit die Umsetzung des Schadgases anteilmäßig weiter verringert.
[0008] Eine Erhöhung des Brenngasanteiles im Brenngasgemisch ( EP-A-0347 753 ) gegenüber
dem stöchiometrischen Verhältnis für alle zugeführten Reaktanden, verbessert zwar
die Schadstoffumsetzung, insbesondere bei fluorhaltigen Kohlenwasserstoffen, führt
jedoch zum Ausstoß unverbrannter, auch schädlicher Brenngase aus der Reinigungsanlage.
Eine Erhöhung des Sauerstoffanteils im Brenngasgemisch gegenüber dem stöchiometrischen
Verhältnis führt andererseits zur kritischen Verschlechterung der Schadstoffumsetzung
für fluorhaltige Abgase und damit zu unvertretbar hohen restlichen Schadstoffanteilen
im gereinigten Abgas.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Wirksamkeit der Reinigung von Abgasen durch chemische Umsetzung in
einer Brenngasflamme zu verbesern, d.h. den prozentualen Restanteil an Schadstoffen
im gereinigten Abgas drastisch zu reduzieren. Außerdem besteht die Aufgabe zu sichern,
daß bei der Reaktion in der Brenngasflamme entstehende Zwischenprodukte effektiv verbrannt
werden. Weiterhin sollen auch keine unverbrannten Bestandteile des Brenngases im gereinigten
Abgas enthalten sein. Insbesondere ist zu erreichen, daß bei der Verbrennung keine
sekundären Schadstoffe entstehen und mit dem gereinigten Abgas abgegeben werden.
[0010] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 3 und eine Einrichtung nach Anspruch 4
oder 5
gelöst.
[0011] Das Verfahren geht davon aus, daß in einer Brennkammer mit einem Brenner zur Erzeugung einer Brenngasflamme ein
Brenngasgemisch genutzt wird und daß in diese Flamme das Abgas, welches die Schadstoffe,
insbesondere fluorhaltige Kohlenwasserstoffe oder andere Fluorverbindungen enthält,
zugeführt wird. In der Flamme erfolgt die chemische Umsetzung der Schadstoffanteile
des Abgases. Das verbrannte Abgas enthält gasförmige Reaktionsprodukte der Schadstoffe.
[0012] Erfindungsgemäß wird durch räumliche Trennung der Einspeisung von Gasen unterschiedlicher Zusammensetzung
und Menge in die Brenngasflamme einerseits ein stark reduzierender Fammenbereich geschaffen,
in den die zu reinigenden Abgase mit den Schadstoffen eingespeist werden, andererseits
wird ein stark oxidierender Flammenbereich geschaffen. Zunächst wird eine stark reduzierende
Flamme geschaffen, in dem das Brenngasgemisch aus Brenngas und Sauerstoff, z.B. Stadtgas,
Erdgas oder Wasserstoff und Sauerstoff, mit einem Überschuß des Brenngases gegenüber
dem, zur stöchiometrischen Verbrennung notwendigem Anteil, in den Brenner eingespeist
und zur Verbrennung gebracht wird. Gegenüber dem stöchiometrischen Verhältnis des
Brenngasgemisches, beispielsweise CH
4: O
2 = 1 : 2 oder H
2: O
2 = 2 : 1, die ohne Rückstand an Brenngas (CH
4 bzw. H
2) verbrennen können ,wird ein reduzierender Flammenbereich durch einen Überschuß an
Wasserstoff in der Brenngasflamme erreicht, in dem im Brenngasgemisch das Verhältnis
der Anteile wasserstoffhaltiger Komponenten erhöht wird, im Beispiel Veränderung der
Verhältnisse in Richtung CH
4: O
2= 1 : 1 bzw. H
2: O
2 = 4 : 1. Die mit einem Überschuß an Brenngas betriebene Flamme erzeugt die notwendige
Energie zur Aktivierung der Reaktanden und zum Aufbrechen der chemischen Bindungen.
In diese Flamme wird das Abgas, in der Regel ein Gemisch aus einem inerten Gas (Argon
oder Stickstoff) und dem fluorhaltigen Schadstoff, wie z.B. C
2F
6, CHF
3, SF
6, NF
3, eingebracht. In der Flamme laufen die Verbrennungsreaktionen des Brenngases

bzw.

und die Reaktionen zur Umsetzung des Schadstoffes (eine mögliche Reaktion 1:

und als sekundäre Reaktion 2:

parallel ab.
[0013] Infolge der besagten Zusammensetzung des Brenngasgemisches ist zunächst nicht nur
seine Verbrennung unvollständig, sondern von den Reaktionen zur Umsetzung des Schadgases
wird das Reaktionsgleichgewicht in der Brenngasflamme in Richtung der Reduktion (im
angenommenen Beispiel Reaktion 1) verschoben. Ursache dafür ist der Überschuß von
Wasserstoff im Reaktionsraum, so daß das Massenwirkungsgesetz in Richtung der vollständigen
Umsetzung des Schadstoffes (im Beispiel C
2F
6 in HF) wirkt. Die möglichst vollständige Umsetzung des Schadstoffes ist das Ziel
der Reinigung, um den prozentualen Anteil von Schadstoff im Abgas so gering wie möglich
zu erzielen.
[0014] In der reduzierend wirkenden Flamme sind aber jetzt unverbrauchtes Brenngas (im Beispiel
CH
4 und H
2) und sekundäre Schadstoffe (im Beispiel CH
4 und HF) enthalten.
[0015] Durch die räumlich getrennte Einspeisung eines Brenngasgemisches anderer Zusammensetzung
in die Flamme wird neben dem reduzierenden, im Brenner primär geschaffenen Flammenbereich,
ein zweiter oxidierender Flammenbereich geschaffen. Es können dazu Brenngase und Sauerstoff
mit einem deutlichen Überschuß an Sauerstoff, gegenüber besagten Verhältnissen, die
ohne Rückstand verbrennen können, Luft als Sauerstofflieferant oder überhaupt reiner
Sauerstoff zugeführt werden.
[0016] Der zweite oxidierende Flammenbereich ist durch einen Überschuß an Sauerstoff charakterisiert.
In ihn strömen aus dem reduzierend wirkenden Flammenbereich neben Gasen des verbrannten
Brenngasgemisches (CO
2, H
2O) noch unverbrauchte Brenngasanteile (im Beispiel CH
4 und H
2 und sekundäre Schadstoffe (im Beispiel HF, CH
4), die jetzt vollständig oxidiert bzw. verbrannt werden. Die vollständige Verbrennung
ist auch nach dem Massenwirkungsgesetz gegeben, da in diesem Flammenbereich ein Überschuß
an Sauerstoff eingestellt ist.
[0017] Aus dem oxidierenden Flammenbereich strömen die erhitzten inerten Bestandteile des
Abgases (z.B. N
2), die inerten Verbrennungsprodukte (vorwiegend CO
2 und Wasserdampf) und die sekundären Schadstoffe (imBeispiel HF). Die sekundären Schadstoffe
werden in an sich bekannter Weise durch eine Sorption oder Hydrolyse beseitigt. Im
einfachsten Fall werden dazu die Verbrennungsprodukte aus der Brennkammer abgesaugt
und durch eine wässerige Lösung, z.B. in einer Sprühwascheinrichtung geführt.
[0018] Das Verfahren wird mit einer Einrichtung ausgeführt, die im wesentlichen aus einer vorzugsweise rotationssymmetrischen Brennkammer mit
einem, in einer Stirnfläche der Brennkammer angeordneten Ringbrenner, besteht. Dem
Ringbrenner wird das Brenngas und getrennt Sauerstoff oder das Brenngasgemisch zugeführt
(Erdgas/Sauerstoff oder Wasserstoff/Sauerstoff). Am Brenner bildet sich die Brenngasflamme
aus. Durch eine Zuführ, vorzugsweise im Zentrum des Ringbrenners,wird das zu reinigende
Abgas, mit den darin enthaltenen Schadstoffen zugeführt. Durch die zentrale Zuführ
ist das Abgas allseitig von der Brenngasflamme umschlossen, eine wichtige Voraussetzung
für die effektive Schadstoffumsetzung.
[0019] Erfindungsgemäß erfolgt die zusätzliche Zuführ von Brenngasgemisch mit einem Überschuß an Sauerstoff,
von Luft oder reinem Sauerstoff in einen Ringbrenner über eine oder mehrere Bohrungen
oder Kanäle eines zweiten konzentrischen Ringes. Bei dem Betrieb des Brenners mit
den besagten zwei konzentrischen Ringen für die Zuführ von Brenngasgemischen mit Sauerstoffdefizit
bzw, mit Sauerstoffüberschuß bildet sich über dem Brenner eine Flamme aus, mit einem
stark reduzierenden Flammenbereich als Kern der Flamme über dem inneren Ring des Brenners
und mit einem stark oxidierenden Flammenbereich als Mantel der Flamme über dem äußeren
Ring des Brenners.
[0020] In einer anderen erfindungsgemäßen Ausführung der Einrichtung mit einem an sich bekannten
Ringbrenner mit einem Ring für die Zuführ des Brenngasgemisches mit erhöhtem Brenngasanteil
und mit einer zentralen Zufuhr für das schadstoffhaltige Abgas, erfolgt die zusätzliche
Zufuhr von Luft oder Sauerstoff über ein oder mehrere Einlaßkanäle in der Wand der
Brennkammer im Bereich des Ringbrenners. Am Ringbrenner bildet sich eine Flamme aus,
deren Kern stark reduzierend ist, da dem Ringbrenner ein Brenngasgemisch mit einem
Defizit an Sauerstoff im besagten Sinne zugeführt wird. Die Flamme brennt in der Brennkammer
in einem "Mantel" von Luft bzw. reinem Sauerstoff, so daß sich auch auf diese Weise
um den reduzierend wirkenden Fammenbereich ein Flammenbereich ausbildet, der stark
oxidierend wirkt.
[0021] Die Absaugung an der Brennkammer, durch die die Verbrennungsprodukte abgesaugt werden,
wird derart dimensioniert, daß sie über die Bohrungen oder Kanäle in der Wand. die
für die Verbrennung erforderliche Luftzuführ gewährleistet.
[0022] Exakter kann die zusätzliche Zuführ von Luft oder Sauerstoff in den Flammenbereich
unter Überdruck durch die Einlaßkanäle in der Wand der Brennkammer dosiert werden.
[0023] Die Erfindung wird im folgenden
anhand eines Verfahrensbeispiels und anhand der Zeichnung Fig. 1 einer bevorzugten Ausführungsform der
Einrichtung näher
erläutert. Die Fig. 1 zeigt die Einrichtung in einem schematischen Längsschnitt.
[0024] Die erfindungsgemäße Einrichtung besteht im wesentlichen aus einer zylindrischen Brennkammer (1) aus einem korrosionsbeständigen
Material. Sie hat 18 cm Durchmesser und ist 60 cm hoch. Im Bereich einer Stirnfläche
(2) der Brennkammer (1) ist ein Ringbrenner (3) angeordnet, dem das Brenngasgemisch
aus Brenngas und Sauerstoff über eine Zufuhr (4) zugeführt wird. Im Beispiel ist dieLage
der Brennkammer vertikal (andere Lagen,auch schräge, sind ebenso möglich). Der Ringbrenner
(3) hat einen Durchmesser von 25 mm. Über dem Ringkanal (5) bildet sich die Brenngasflamme
(6) aus. Das Abgas mit den toxischen Schadstoffen wird dem Brenner (3) über die Zufuhr
(7) zugeführt. Es tritt durch die Bohrung (8) zentral in die Brenngasflamme (6) ein.
[0025] Der Brenner (3) besitzt eine zusätzliche Zufuhr (9) für ein Brenngasgemisch anderer
Zusammensetzung als die, die in die Zufuhr (4) eingelassen wird.
[0026] An der Brennkammer ist der rohrförmige Anschluß für die Absaugung (14 ), durch die
die Verbrennungsgase entweder in den Abluftkanal oder in Einrichtungen zur Durchführung
weiterer Teilprozesse einer mehrstufigen Abgasreinigung überführt werden.
[0027] Die Einrichtung wird komplettiert durch eine Zündelektrode für das Brenngasgemisch
und durch einen Monitor (15), der Sensorsignale zur optimalen Steuerung der Einrichtung
zur Abgasreinigung liefert.
Beispiel für die Ausführung des Verfahrens:
[0028] In einer Plasma-Ätzanlage zum Abtragen von Siliziumoxidschichten auf Siliziumscheiben
fallen 60 l/min Abgas an. Das Abgas besteht aus ca 58,5 l/min Stickstoff und ca 1,5
l/min C
2F
6 als Schadstoff. Das Abgas wird der Reinigungseinrichtung durch eine Abgasleitung
zugeführt. In der Brennkammer (1) werden dem inneren Ring (5) des Ringbrenners (3)
9 l/min H
2 und 9 l/min O
2 zugeführt. Dem äußeren Ring (10) des Ringbrenners (3) werden zusätzlich 3 l/min CH
4 und 15 l/min O
2 zugeführt. Der sich über dem Ringspalt (5) ausbildende Flammenbereich (11) der Flamme
(6) ist stark reduzierend In diesen stark reduzierenden Flammenbereich (11), wird
das zu reinigende Abgas, daß als hauptsächlichen Schadstoff Fluorkohlenwasserstoff
C
2F
6 enthält, durch die Bohrung (8) eingelassen.In diesem reduzierenden Flammenbereich
(11) wird der Schadstoff praktisch vollständig in CH
4 und HF umgesetzt. Die Flammtemperatur liegt im Bereich von 1200 bis 1400°C.
[0029] Der sich am Ringspalt (10) ausbildende Flammenbereich (12), der den Flammenbereich
(11) wie einen Mantel umhüllt, ist stark oxidierend. Die hier vorzugsweise ablaufende
Reaktionen sind die Verbrennung von CH
4 zu CO
2 und Wasserdampf und von H
2 zu Wasserdampf. Die etwa 1000°C heißen verbrannten Gasgemische über der Flamme strömen
in Pfeilrichtung (13) senkrecht vom Brenner (3) in Richtung der Absaugung (14), von
dort werden sie einer an sich bekannten Wascheinrichtung zugeführt,in der das Gas
auf unter 50°C abgekühlt wird. Der HF-Anteil wird hydrolisiert. Das Gas wird wird
gereinigt, d.h. praktisch schadstoffrei, an die Umgebung abgegeben. Es wird eine Reduzierung
des Schadstoffgehalts mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Abgasreinigung
auf weniger als 1% erreicht, infolgedessen gelangt ein Gas mit weniger als 15 ppm
Schadstoff in die Abluft.
1. Verfahren zur Reinigung von schadstoffhaltigen Abgasen, insbesondere mit fluorhaltigen
Kohlenwasserstoffen und anderen Fluorverbindungen durch chemische Umsetzung in einer
Brennkammer mit einem Brenner zur Erzeugung einer Brenngasflamme, dadurch gekennzeichnet, daß durch räumliche Trennung der Einspeisung von Gasen unterschiedlicher Zusammensetzung
und Menge in die Brenngasflamme einerseits ein chemisch stark reduzierender Flammenbereich
geschaffen wird, in den die zu reinigenden Abgase eingespeist werden und andererseits
ein stark oxidierender Flammenbereich geschaffen wird, in den die Abgase gelangen,
nach dem sie durch den reduzierenden Flammenbereich geströmt sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der reduzierende Flammenbereich
durch Zufuhr eines Brenngases und Sauerstoff oder eines Brenngasgemisches mit einem
Überschuß an Wasserstoff erzeugt wird und daß der oxidierende Flammenbereich durch
zusätzliche Zufuhr von einem Brenngasgemisch mit einem Überschuß von Sauerstoff, von
reinem Sauerstoff oder von Luft in die Flamme erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß schädliche Reaktionsprodukte
der Verbrennung in den besagten zwei Flammenbereichen durch nachfolgende Sorption
und / oder Hydrolyse beseitigt werden.
4. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3 mit einer Brennkammer,
einem Ringbrenner für das Brenngas oder das Brenngasgemisch und einer zentralen Zuführ
für das schadstoffhaltige Abgas in den Ringbrenner, dadurch gekennzeichnet, daß für
eine zusätzliche Zufuhr von einem Brenngas oder Brenngasgemisch mit einem Überschuß
an Sauerstoff am Ringbrenner, oder für eine zusätzliche Zufuhr von reinem Sauerstoff,
ein zweiter konzentrischer Ring mit ein oder mehreren Bohrungen oder mit einem Kanal
an dem Ringbrenner angeordnet wird.
5. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, mit einer Brennkammer,
einem Ringbrenner für das Brenngas oder das Brenngasgemisch und einer zentralen Zufuhr
für das schadstoffhaltige Abgas in den Ringbrenner, dadurch gekennzeichnet, daß für
die zusätzliche Zufuhr von Luft oder Sauerstoff in der Wand der Brennkammer im Bereich
des Ringbrenners ein oder mehrere Einlaßkanäle angeordnet werden.