[0001] Die Erfindung betrifft eine Stromschiene mit senkrecht zur Ebene einer ihrer Hauptflächen
orientiertem Anschlußstift für elektrische Verbinder. Handelsüblich sind einteilig
hergestellte Stromschienen einer derartigen Konfiguration, bei denen der Anschlußstift
durch Freistanzen des entsprechenden Flächenabschnittes der Stromschiene und Austellen
bzw. Abwinkeln gebildet wird. Dabei werden sowohl die Stromschiene als auch der Anschlußstift
geschwächt und insbesondere entsteht durch das seitliche Freistanzen im System von
Anschlußstift und flächiger Stromschiene im übrigen eine Asymmetrie. Die Anschlußstifte
können für verschiedene Anschlußtechniken ausgelegt sein, beispielsweise als Lötpin,
Wirewrap, Einpreßstift usw.. Die geschilderte Ausgestaltung wirkt sich besonders negativ
beim Einpressen als Anschlußtechnik aus, da beim Einpreßvorgang in Leiterplatten sehr
hohe Kräfte auftreten können. Bei der bekannten einteiligen Stromschiene werden diese
Kräfte über den Biegeradius des Anschlußstiftes geleitet und umgelenkt, was hier zu
bleibenden Verformungen führen kann. Die Asymmetrie führt zu einer ungleichförmigen
Kräfteverteilung bei an sich schon hoher Flächenpressung zwischen der Stromschiene
und einem sie aufnehmenden Gehäuse des elektrischen Verbinders, da insbesondere auch
durch das Freistanzen vielfach nur noch kleine Auflageflächen an der Stromschiene
zur Verfügung stehen.
[0002] Es sind ferner Stromschienen bekannt (Katalog 1993 der Firma Phönix, S. 224/225),
bei denen in der Ebene ihrer Hauptflächen orientierte Anschlußstifte außen auf die
Stromschienenflächenanschlußstifte aufgeschweißt sind, die nach oben über die in der
Gebrauchslage hochstehende Stromschiene vorstehen. Auch hier ist die Übertragung höherer
Kräfte beim Anschluß, insbesondere wiederum auch bei einem Einpressen in die Leiterplatte,
problematisch, da die Einpreßkraft vollständig von der Schweißverbindung zwischen
Anschlußstift und Stromschienenfläche aufgenommen werden muß und eine exzentrische
Krafteinleitung in die Stromschiene stattfindet.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, eine Stromschiene
der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die in besonderem Maße dazu geeignet ist, erforderlichenfalls,
wie beispielsweise beim Einpressen, hohe Kräfte beschädigungsfrei aufzunehmen und
zu übertragen.
[0004] Die erfindungsgemäße Lösung besteht bei einer Stromschiene der gattungsgemäßen Art
darin, daß der Anschlußstift in eine in der Hauptfläche der Stromschiene vorgesehene
Aufnahmeöffnung formschlüssig eingesetzt und unlösbar mit der Stromschiene verbunden
ist. Dank dieser Ausgestaltung sind Freistanzungen nicht erforderlich und es stehen
relativ große Auflageflächen für die Kraftverteilung zur Verfügung. Wird die Aufnahmeöffnung
bevorzugt mittig angeordnet, kann die Stromschiene insbesondere im Bereich der Aufnahmezone
des Anschlußstiftes und der Zone der Auflageflächen zu einem angrenzenden Gehäuse
symmetrisch gestaltet werden. Die Kräfte können gleichmäßig verteilt werden. Durch
die Formschlußsteckverbindung zwischen Anschlußstift und Aufnahmeöffnung in der Stromschiene
lassen sich problemlos und ohne Beschädigungsgefahr für den Anschlußstift Kräfte vom
Anschlußstift auf die Stromschiene übertragen, und zwar durch die Formschlußverbindung
unter Umgehung der Verbindung, die der unlösbaren Festsetzung dient.
[0005] Dank dieser Ausgestaltung besteht auf der Stromschienenfläche jetzt soausreichend
Platz, daß sich im Bedarfsfall mehrere Anschlußstifte, je nach Funktion, in enger
Reihenfolge auf der Stromschiene festsetzen lassen. Bei der Herstellung kann auch
je nach Kundenwunsch ein schneller Wechsel der Anschlußart, beispielsweise von Lötstift
auf Einpreßstift, realisiert werden. Ebenso lassen sich im Bedarfsfall die Anschlußquerschnitte
problemlos ändern, ohne daß, wie bei einteiligen Stromschienen, etwa Stanz-Biege-Werkzeuge
geändert werden müssen. Darüber hinaus können je nach Funktion und Anforderung bezüglich
Strombelastbarkeit, Umgebungstemperatur, Umwelteinflüssen usw. unterschiedliche Materialien
fürden Anschlußstift und die Stromschiene gewählt werden.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Bevorzugt
ist eine unlösbare Verbindung zwischen eingestecktem Anschlußstift und Stromschiene
durch Verschweißen, hier insbesondere Laserverschweißen. Hierzu wiederum ist es zweckmäßig,
den auf der einen Seite eingesteckten Anschlußstift auf der anderen Seite der Stromschiene
ein klein wenig vorstehen zu lassen, um hier eine kleine Zone fließbaren Materiales
für die Laserverschweißung zur Verfügung zu haben. Die Formschlußverbindung kann in
einfacher Weise dadurch geschaffen werden, daß am Anschlußstift in seiner Steckzone
Anlageschultern gebildet sind, die nach dem Einstecken auf der Stromschienenfläche
aufsitzen. In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung können zu beiden Seiten der Aufnahmezone
für den Anschlußstift außenseitig an die Stromschiene Auflagenflächenstücke angeformt
sein, die im Bedarfsfall aus der Ebene der Stromschienenfläche im übrigen versetzt
liegen können.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Stromschiene wird nachstehend unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Stromschiene und einen Anschlußstift in sprengbildlicher, perspektivischer Darstellung,
- Figur 2
- einen Schnitt durch die Stromschiene mit unlösbar darin eingesetztem Anschlußstift.
[0007] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine im wesentlichen L-förmig gebogene Stromschiene
1 vorgesehen, in deren einem Schenkel eine Aufnahmeöffnung 2, im dargestellten Ausführungsbeispiel
mit im wesentlichen quadratischem Querschnitt, vorgesehen ist, die, bezogen auf die
beiden aus Schmalseiten der Stromschiene mittig in der Ebene der Hauptfläche der Stromschiene
1 liegt. Andere Querschnittarten, z.B. rund bzw. rechteckig wären denkbar. In diese
Aufnahmeöffnung 2 kann das entsprechend geformte Ende eines Anschlußstiftes 3 eingesteckt
werden, so daß auch der Anschlußstift 3 dann mittig in der Ebene der Hauptfläche der
Stromschiene 1, in senkrechter Orientierung zu dieser Hauptflächenebene, steht. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Anschlußstift 3 von unten eingesteckt.
[0008] Der Anschlußstift 3 wird unlösbar mit der Stromschiene 1 verbunden. In zweckmäßiger
Ausgestaltung wird er mit ihr verschweißt, insbesondere laserverschweißt. Hierzu ist
es wiederum zweckmäßig, eine Kante der beiden zu verschweißenden Teile ein klein wenig
vorstehen zu lassen. Es genügen wenige Zehntel, damit für das Laserverschweißen ausreichend
zerfließendes Material des Anschlußstiftendes zurVerfügung steht. Das Vorstehen des
Anschlußstiftendes ist zur Illustration in Figur 2 vergrößert dargestellt.
[0009] Der Anschlußstift 3 wird darüber hinaus mit einer formschlüssigen Steckverbindung
mit der Stromschiene 1 verbunden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel hat dazu der
Anschlußstift 3 an zwei gegenüber liegenden Seiten Anlageschultern 4, die nach dem
Einstecken auf der unteren Fläche der Stromschiene 1 aufsitzen. Dabei wird sichergestellt,
daß im Anwendungsfall die Schweißnaht nicht belastet wird.
[0010] Der Anschlußstift 3 wird je nach gewünschter Anschlußtechnik unterschiedlich gestaltet,
also beispielsweise als Lötpin, Wirewrap oder insbesondere als Einpreßstift zum Einpressen
in eine Leiterplatte. Durch die zentrische Lage des Einpreßstiftes und durch die Formschlußverbindung
zwischen Anschlußstift und Stromschiene können hohe Kräfte vom Anschlußstift auf die
Stromschiene ohne Beschädigungsgefahr übertragen werden, da die Schweißverbindung
zwischen Anschlußstift und Stromschiene von den Kräften freigehalten wird. Die hohen
Kräfte können gleichmäßig auf einerelativ große Stromschienenfläche verteilt werden.
In zweckmäßiger Ausgestaltung sind an die Stromschiene 1 an ihren Schmalaußenseiten
gegenüberliegend der Aufnahmezone des Anschlußstiftes 2 Auflagenflächenstücke 5 zur
Übertragung der Kräfte auf angrenzende Gehäusebereiche eines elektrischen Verbinders
angeformt. Die außenseitigen Auflagenflächenstücke 5 können in Anpassung an die Gegebenheiten
des angrenzenden Gehäuses dabei aus der Ebene der Stromschiene 1 im übrigen versetzt
liegen, wie in den Figuren dargestellt.
[0011] Dank der erfindungsgemäßen Ausgestaltung steht an der Stromschiene lausreichend Platz
zur Verfügung, um im Bedarfsfall mehrere Anschlußstifte in enger Reihenfolge in der
Stromschiene festzusetzen.
[0012] Je nach Funktion bzw. Anforderung bezüglich Strombelastbarkeit, Umgebungstemperaturen,
Umwelteinflüssen können dank des erfindungsgemäßen Aufbaus bei der Stromschiene 1
und im Anschlußstift 3 unterschiedliche Materialien zweck- und funktionsgerecht zum
Einsatz kommen.
[0013] Die Aufnahmeöffnung kann im Bedarfsfall auch außermittig in der Hauptfläche der Stromschiene
vorgesehen werden. Eine Reduzierung der Auflagefläche ist damit nicht verbunden.
1. Stromschiene mit senkrecht zur Ebene einer ihrer Hauptflächen orientiertem Anschlußstift,
für elektrische Verbinder, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußstift (3) in eine in der Hauptfläche der Stromschiene (1) vorgesehene
Aufnahmeöffnung (2) formschlüssig (4) eingesetzt und unlösbar mit der Stromschiene
(1) verbunden ist.
2. Stromschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeöffnung (2)
mittig in der Hauptfläche der Stromschiene angeordnet ist.
3. Stromschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußstift (3) mit
der Stromschiene (1) verschweißt ist.
4. Stromschiene nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlußstift (3) mit
der Stromschiene (1) laserverschweißt ist.
5. Stromschiene nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei durchgehender
Aufnahmeöffnung (2) der Anschlußstift (3) mit seinem Ende geringfügig über oder unter
die Stromschienenfläche vorstehend durchgesteckt ist.
6. Stromschiene nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anschlußstift (3) Anlageschultern (7) aufweist, die nach dem Einstecken in die
Stromschiene (1) auf deren Fläche formschlüssig aufsitzen.
7. Stromschiene nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Stromschiene (1) mehrere Anschlußstifte (3) festgesetzt sind.
8. Stromschiene nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anschlußstift (3) als Einpreßstift ausgebildet ist.
9. Stromschiene nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stromschiene (1) und der Anschlußstift (3) aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen.
10. Stromschiene nach einem der vorhergehenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an
die Stromschiene (1) an ihren Schmalaußenseiten zu beiden Seiten der mittigen Aufnahmeöffnung
(2) Auflagenflächenstücke (5) angeformt sind.
11. Stromschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeöffnung (2)
außermittig in der Stromschiene (1) angebracht ist, ohne die Auflageflächen zu reduzieren.