[0001] Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsschuh mit einem Schaft und einem mit dem
Schaft verbundenen, mindestens eine Laufsohle und eine Brandsohle aufweisenden Sohlenaufbau,
der einen elektrischen Ableitwiderstand vom Fußraum des Schuhs zu der Unterseite des
Sohlenaufbaus bildet, der innerhalb der Grenzen eines vorbestimmten minimalen und
eines vorbestimmten maximalen Ableitwiderstandes liegt, wobei die Laufsohle mit einem
Kunststoff aufgebaut ist, der durch Beimengung von elektrisch leitenden Partikeln
auf einen zu dem geforderten Ableitwiderstand führenden spezifischen Widerstand gebracht
ist, und wobei eine elektrische Verbindung zwischen dem Fußinnenraum und der Laufsohle
besteht.
[0002] Für Sicherheitsschuhe, die bei der Arbeit in elektrischer Umgebung, wie bei der Arbeit
mit elektrischen und elektronischen Geräten, getragen werden, gibt es Normen, die
einen bestimmten elektrischen Durchgangswiderstandsbereich oder Ableitwiderstandsbereich
fordern, der zum Beispiel im Bereich von 10
5KΩ bis 10
9KΩ liegt. Einerseits müssen solche Sicherheitschuhe eine Mindestisolierung und damit
einen Mindestableitwiderstand aufweisen, so daß die den Sicherheitsschuh tragende
Person bei der Berührung von spannungsführenden Vorrichtungen gegen schädliche elektrische
Schläge geschützt ist. Andererseits muß der Sicherheitsschuh auch eine gewisse Ableitung
elektrischer Aufladungen ermöglichen. Hat der Sohlenaufbau einen sehr hohen elektrischen
Ableitwiderstand, so daß er praktisch einen Isolator darstellt, wirkt dieser als Dielektrikum
eines Kondensators, dessen eine Elektrode der Körper der den Sicherheitsschuh tragenden
Person und dessen andere Elektrode der Boden ist, auf dem die Person steht. Berührt
die Person spannungsführende Vorrichtungen, lädt sich dieser Kondensator auf. Kann
die elektrische Aufladung nicht abgebaut werden, kann sich dies störend bis schädigend
auf elektronische Geräte auswirken, welche die Person nach der elektrischen Aufladung
berührt, und möglicherweise ist eine solche Aufladung auch schädlich für den Körper
der Person. Damit die elektrische Aufladung in angemessener Zeit abgebaut werden kann,
darf der elektrische Ableitwiderstand des Sohlenaufbaus daher einen maximalen Widerstandswert
nicht überschreiten.
[0003] Herkömmliche Sicherheitsschuhe der einleitend angegebenen Art weisen ein Sohle aus
Polyurethan (PU) auf, das durch Beimengung elektrisch leitfähiger Partikel, wie beispielsweise
Kohle- oder Graphitpartikel, elektrisch leitfähig gemacht worden ist. Um nach einer
Aufladung des Körpers der den Sicherheitsschuh tragenden Person die elektrische Ladung
vom Körper ableiten zu können, wird bei einer bekannten Methode ein elektrisch leitendes
Band auf die Innenseite eines oberhalb der Brandsohle befindlichen Futters genäht.
Dieses elektrisch leitende Band reicht um die Brandsohle herum, so daß sich ein Teil
des Bandes im Schuhinnenraum befindet und ein anderer Teil unter der Brandsohle und
in elektrischem Kontakt mit der leitfähigen PU-Sohle.
[0004] Bekannt ist es auch, mit elektrisch leitenden Fäden durch die Brandsohle hindurch
zu nähen. Die elektrisch leitenden Fäden stellen dann eine elektrische Verbindung
zwischen dem elektrisch leitenden Band und der PU-Sohle und damit zwischen dem Fuß
der Person und der leitfähigen PU-Sohle her.
[0005] Bei einer anderen bekannten Methode wird die Brandsohle im Fußballenbereich perforiert
und wird eine vulkanisierte Masse oder Kunststoffmasse, die durch Beimengung von Kohlepartikeln
elektrisch leitend gemacht ist, auf die Unterseite der Brandsohle gebracht. Auf diese
Weise ist eine elektrische Ableitung durch die Brandsohle hindurch zur leitfähigen
PU-Sohle gegeben. In diesem Fall ist die üblicherweise vorhandene Einlegesohle nur
eine Halbsohle, das heißt, sie reicht in Längsrichtung des Schuhs nur vom Fersenbereich
bis zum Knöchelbereich des Fußes und nicht bis unterhalb des Fußballens.
[0006] Es ist bekannt geworden und hat sich bewährt, Schuhe, auch Sicherheitsschuhe, dadurch
wasserdicht aber atmungsaktiv zu machen, daß man luft- und wasserdurchlässiges Schaftmaterial
verwendet und den Fußinnenraum ganz oder teilweise mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen
Funktionsschicht auskleidet, bei der es sich vorzugsweise um mikroporöses Polytetrafluorehtylen
(PTFE) handelt. Es gibt derartige wasserdichte, atmungsaktive Schuhe, bei denen der
gesamte Fußinnenraum mit einer Funktionsschicht ausgekleidet ist, und zwar dadurch,
daß in den Fußinnenraum ein sockenförmiger Einsatz eingebracht ist, der eine wasserdichte,
wasserdampfdurchlässige Funktionsschicht aufweist. Eine andere herkömmliche Methode
besteht darin, nicht den gesamten Fußinnenraum mit einem solchen sockenartigen Einsatz
auszukleiden, sondern nur die Innenseite des Schaftobermaterials mit einer wasserdichten,
wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht auszukleiden. Bei Schuhen dieser Art werden
üblicherweise das Schaftobermaterial und die Funktionsschicht, die meist Teil eines
Futterlaminates ist, am oberen Schaftende miteinander verbunden, woraufhin dann die
unteren Enden von Schaftobermaterial und Funktionsschicht bzw. Futterlaminat um die
Unterseite der Brandsohle herum gezwickt werden. Das heißt, daß die Unterseite von
Schaftobermaterial und Funktionsschicht bzw. Futterlaminat über den Umfangsrand der
auf einem Leisten befindlichen Brandsohle unter viel Spannung straff herumgezogen
werden und der dadurch entstehende Zwickeinschlag, das heißt, der unterhalb der Brandsohle
befindliche Bereich von Schaftmaterial und Funktionsschicht bzw. Futterlaminat, an
der Unterseite der Brandsohle festgeklebt wird. Aufgrund der Sohlenkontur kann der
Zwickeinschlag nur unter starker Faltenbildung auf die Unterseite der Brandsohle geschlagen
werden, was insbesondere an Stellen starker Rundung gilt, wie insbesondere im Zehenbereich
und im Fersenbereich. Besonders bei kleinen Schuhgrößen bilden sich extreme Zwickfalten,
die geglast (weggehobelt) werden müssen, bevor eine Laufsohle aufgeklebt wird. Das
Glasen führt häufig zu einer Verletzung der Funktionsschicht und damit zu Wasserundichtigkeit
des Schuhs an der verletzten Stelle.
[0007] Dieses Problem ist im Sicherheitsschuhbereich noch verstärkt, weil dort gerne mit
Mehrweitenschuhen gearbeitet wird. Das heißt, es wird eine einzige Schaftgröße für
alle Schuhgrößen verwendet. Dies führt zu einer Verschärfung des vorgeschilderten
Problems, daß sich bei kleinen Schuhgrößen extreme Falten am Zwickeinschlag bilden,
die tiefgehend geglast werden müssen, was ein hohes Risiko der Funktionsschichtverletzung
mit sich bringt. Bei den großen Schuhgrößen reichen das Schaftmaterial und die Funktionsschicht
bzw. das Futterlaminat kaum um den Rand des Leistens herum und ein wasserdichter Verbund
der Funktionsschicht mit der Laufsohle ist nicht gewährleistet.
[0008] Die Probleme könnte man umgehen, wenn man nicht eine mit dem Schaftobermaterial um
die Brandsohle gezwickte Funktionsschicht sondern einen sockenartigen Einsatz mit
einer Funktionsschicht (häufig auch bootie genannt) verwenden würde. Da sich der sockenartige
Einsatz nicht nur innerhalb des Schaftobermaterials sondern auch innerhalb, das heißt
auf der Fußinnenraumseite, der Brandsohle befindet, ist die Funktionsschicht beim
Glasen der Zwickfalten des Schaftobermaterials nicht gefährdet und es besteht auch
nicht die Gefahr der Wasserundichtigkeit, wenn bei großen Schuhgrößen das Schaftmaterial
nur knapp über den Rand des Leistens und der Brandsohle reicht.
[0009] Bei Sicherheitsschuhen mit elektrisch ableitendem Sohlenaufbau hat man jedoch bisher
keinen sockenartigen Einsatz mit Funktionsschichtmaterial verwendet, weil das Funktionsschichtmaterial
einen sehr hohen spezifischen Widerstand, d.h., eine hochgradige elektrische Isolierung
darstellt. Da sich der Sohlenbereich des sockenförmigen Einsatzes zwischen Fuß und
Brandsohle des Sicherheitsschuhs befindet, ist eine Ableitung einer elektrischen Aufladung
der den Sicherheitsschuh tragenden Person von der Funktionsschicht blockiert.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sicherheitsschuh der eingangs angegebenen
Art verfügbar zu machen, der mit einem sockenförmigen Einsatz mit Funktionsschichtmaterial
aufgebaut ist und dennoch eine ausreichende elektrische Ableitung zwischen dem Fuß
der den Sicherheitsschuh tragenden Person und der elektrisch leitfähigen Laufsohle
ermöglicht.
[0011] Die Lösung dieser Aufgabe besteht bei dem Sicherheitsschuh der eingangs angegebenen
Art darin, daß der Schaft und die zum Innenraum weisende Oberseite der Brandsohle
mit einem sockenförmigen Einsatz, der mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen
Funktionsschicht aufgebaut ist, ausgekleidet sind, und daß eine elektrisch leitende
Verbindung von der zum Fußraum weisenden Innenseite des sockenförmigen Einsatzes zur
Laufsohle vorgesehen ist.
[0012] Aufgrund der erfindungsgemäßen Maßnahmen wird der hohe Isolationswiderstand der Funktionsschicht
des sockenförmigen Einsatzes überbrückt oder außer Kraft gesetzt, so daß eine elektrische
Verbindung zwischen dem Fuß der den Sicherheitsschuh tragenden Person und der leitfähigen
Laufsohle ermöglicht wird.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der sockenförmige Einsatz mindestens
im Fußballenbereich eine Kontaktstrecke zwischen Fußinnenraum und Brandsohle auf und
ist die Brandsohle mindestens im Fußballenbereich in an sich bekannter Weise mit durch
die Brandsohle hindurch wirkendem elektrisch leitenden Material aufgebaut.
[0014] In an sich bekannter Weise kann die Brandsohle entweder insgesamt aus elektrisch
leitenfähigem Material bestehen oder nur im Fußballenbereich. Im letzteren Fall kann
die Brandsohle im Fußballenbereich mit einem Loch versehen sein, das mit elektrisch
leitfähigem Material geschlossen ist. Dies kann entweder ein an dem Brandsohlenlochrand
befestigtes Materialstück aus elektrisch leitendem Material sein oder das Brandsohlenloch
kann auch beim Anspritzen einer Laufsohle durch elektrisch leitendes Laufsohlenmaterial
gefüllt sein.
[0015] Der sockenförmige Einsatz kann entweder mit elektrisch isolierendem Material aufgebaut
sein, das im gesamten Fußsohlenbereich oder nur im Fußballenbereich durch ein die
Kontaktstrecke bildendes, elektrisch leitendes Material ersetzt ist, oder kann mindestens
im Fußballenbereich oder auch insgesamt mit elektrisch leitendem Funktionsschichtmaterial
aufgebaut sein. Im letzteren Fall wird die elektrische Leitfähigkeit durch Einlagerung
von elektrisch leitenden Partikeln, wie beispielsweise Kohle- oder Graphitpartikeln,
erreicht.
[0016] Es besteht auch die Möglichkeit, den sockenförmigen Einsatz insgesamt mit elektrisch
isolierendem Material aufzubauen und mindestens an den Stellen, die sich im Bereich
elektrisch leitenden Brandsohlenmaterials befinden, mit elektrisch leitendem Faden
durch den sockenförmigen Einsatz hindurchzunähen. In diesem Fall kann die durch das
Hindurchnähen durch den sockenförmigen Einsatz verursachte Wasserdurchlässigkeit dadurch
beseitigt weerden, daß die Naht abgedichtet wird, was mindestens in dem Bereich, der
elektrisch leitendem Brandsohlenmaterial gegenüberliegt, mittels eines elektrisch
leitenden Klebers erfolgt.
[0017] Der sockenförmige Einsatz wird zum Erhalt der gewünschten Sockenform üblicherweise
aus mehreren Teilen zusammengenäht. Die Nähte werden dann auf der Außenseite des sockenförmigen
Einsatzes mittels eines wasserdichten Schweißbandes abgedichtet. Zum Erhalt der elektrischen
Durchlässigkeit des sockendörmigen Einsatzes kann man für mindestens einen Teil dieser
Nähte oder für einen Teil einer dieser Nähte elektrisch leitenden Faden verwenden
und mindestens die elktrisch leitenden Nahtbereiche mittels elektrisch leitendem Kleber
abdichten.
[0018] Auf der zum Fußinnenraum weisenden Innenseite kann auf dem Sohlenbereich des sockenartigen
Einsatzes in an sich bekannter Weise eine Einlegesohle angeordnet sein. Diese besteht
entweder mindestens im Fußballenbereich aus elektrisch leitfähigem Material oder sie
besteht gänzlich aus elektrisch isolierendem Material, in welchem Fall sie als Halbeinlegesohle
ausgebildet ist, die sich nur vom Fersenbereich bis etwa zum Knöchelbereich des Fußinnenraums
erstreckt.
[0019] Für die Funktionsschicht des sockenförmigen Einsatzes geeignete Materialien umfassen
mikroporöses gerecktes Polytetrafluorethylen (PTFE), wie es in den US-Patentschriften
3 953 566 und 4 187 390 beschrieben ist; gerecktes PTFE, das mit hydrophilen Imprägniermitteln
und/oder Schichten versehen ist, wie es in der US-PS 4 194 041 beschrieben ist; atmungsfähige
Polyurethanschichten; oder Elastomere, wie Copolyätherester und deren Laminate, wie
es in den US-Patentschriften 4 725 481 und 4 493 870 beschrieben ist.
[0020] Soll die Kontaktstrecke des sockenförmigen Einsatzes dadurch gebildet werden, daß
dieser selbst insgesamt oder mindestens im Fußballenbereich elektrisch leitfähig ist,
wird dies durch Einlagerung von elektrisch leitenden Partikeln, wie zum Beispiel Graphitpartikeln,
erreicht. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Sicherheitsschuhs wird für die elektrisch leitende Funktionsschicht des sockenförmigen
Einsatzes mit Graphit gefülltes mikroporöses PTFE verwendet.
[0021] Für die anderen Komponenten des erfindungsgemäßen Sohlenaufbaus werden vorzugsweise
folgende Materialien verwendet:
- Brandsohle:
- Textil, Vlies oder Preßspan;
Leitfähigkeit wird durch Einlagerung von Graphitpartikeln erreicht.
- Innensohle:
- Textil, Vlies oder Preßspan;
Leitfähigkeit wird durch Einlagerung von Graphitpartikeln erreicht.
Leitendes Material, das einen Teil des sockenförmigen Einsatzes ersetzt: Textil oder
Vlies, leitfähigkeit gemacht durch Einlagerung von Graphitpartikeln.
- Laufsohle:
- Polyurethan oder Gummi oder Kautschuk.
- Leitfähige Fäden:
- Metallfäden, z.B. aus Kupfer.
- Leitfähiger Kleber:
- z.B. graphitgefülltes Polyurethan.
[0022] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsformen näher erläutert, und zwar unter
Zuhilfenahme der beiliegenden stark schematisierten, nicht maßstabsgerechen Zeichnungen.
In diesen zeigen:
- Fig. 1:
- Eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sicherheitsschuhs mit einem sockenförmigen
Einsatz, dessen Sohlenbereich aus elektrisch leitfähigem Material besteht;
- Fig. 2:
- eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sicherheitsschuhs mit einem sockenförmigen
Einsatz, der insgesamt aus elektrisch leitfähigem Material besteht;
- Fig. 3:
- eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sicherheitsschuhs mit einem sockenförmigen
Einsatz, durch dessen Fußballenbereich mit elektrisch leitendem Faden hindurchgenäht
ist;
- Fig. 4:
- eine vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sicherheitsschuhs, bei dem ein
Teil des Fußballenbereichs des sockenförmigen Einsatzes durch ein elektrisch leitendes
Material ersetzt ist.
[0023] In den Zeichnungen aller Ausführungsformen werden gleiche Komponenten des Sicherheitsschuhs
mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0024] Wenn es auch nicht sehr üblich ist, Sicherheitsschuhe ohne Strümpfe oder Socken an
den Füßen zu tragen, sind in den Figuren trotzdem nackte Füße in den Schuhen dargestellt,
um insbesondere den Fußballenbereich gut erkennen zu können.
[0025] Figur 1 zeigt einen schematischen Vertikallängsschnitt durch einen Sicherheitsschuh
11, der einen Schaft 13 und einen Sohlenaufbau 15 aufweist. Der Sohlenaufbau 15 umfaßt
eine Brandsohle 17, an deren unterem Umfangsbereich ein sohlenseitiges unteres Ende
des Schaftes 13 mittels eines Zwickeinschlages unter Verwendung eines (nicht dargestellten)
Klebstoffs festgeklebt ist. An die Unterseite der Brandsohle 17 und an die Unterseite
des Zwickeinschlags 19 ist eine Laufsohle 21 aus elektrisch leitfähigem Kunststoff
angespritzt. Diese besteht beispielsweise aus Polyurethan (PU), das vorzugsweise durch
Füllen mit elektrisch leitfähigen Partikeln, wie zum Beispiel mit Kohlepartikeln,
elektrisch leitfähig gemacht ist. Im Fußinnenraum, also auf der zum Fuß weisenden
Innenseite des Schafts 13 und auf der zum Fuß weisenden Oberseite der Brandsohle 17,
befindet sich ein sockenförmiger Einsatz 23, der mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen
Funktionsschicht aufgebaut ist, die üblicherweise Teil eines Mehrlagenlaminates ist,
das auf der fußseitigen Innenseite der Funktionsschicht eine Futtertextillage und
auf der vom Fuß abliegenden Außenseite der Funktionsschicht eine Armierungstextilschicht
aufweist.
[0026] Im Fußspitzenbereich befindet sich zwischen dem Schaft und dem sockenförmigen Einsatz
eine Stählkappe 24 zum mechanischen Schutz des Zehenbereichs der den Schuh tragenden
Person. Dies gilt vorzugsweise für alle Ausführungsformen der Erfindung.
[0027] Bei der in Figur 1 gezeigten, bevorzugten ersten Ausführungsform der Erfindung besteht
die Funktionsschicht aus hochgradig isolierendem Kunststoff mit einem derartig hohen
spezifischen elektrischen Widerstand, daß durch die Funktionsschicht hindurch eine
Ableitung elektrischer Ladung vom Fuß 27 zur elektrisch leitenden Laufsohle 21 unterbunden
würde. Aus diesem Grund ist der Fußsohlenbereich oder Boden 23a des sockenförmigen
Einsatzes 23 durch ein elektrisch leitendes Material ersetzt, das beispielsweise aus
einem Textil oder Vlies besteht, das durch Einlagern von Graphitpartikeln leitfähig
gemacht ist. Ein Schaftteil 23b des sockenförmigen Einsatzes 23 besteht aus dem isolierenden
Funktionsschichtmaterial, beispielsweise gerecktem, mikroporösem Polytetrafluorethylen
(PTFE).
[0028] Bei der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform ist der Boden 23a des sockenförmigen
Einsatzes 23 mit dessen Schaftteil 23b mittels einer Naht 26a verbunden, die auf der
Außenseite des sockenförmigen Einsatzes 23 mittels eines Schweißbandes 26b wasserdicht
abgedichtet ist.
[0029] Mindestens der Fußballenbereich 41 der Brandsohle 17 weist elektrische Leitfähigkeit
auf, so daß vom Fußballen 31 über den elektrisch leitenden Boden 23a des sockenförmigen
Einsatzes 23 und über den elektrisch leitenden Fußballenbereich der Brandsohle 17
eine elektrische Verbindung zwischen dem Fuß 27 und der elektrisch leitenden Laufsohle
21 besteht.
[0030] Auf der fußseitigen Innenseite des Sohlenbereichs oder Bodens 23a des sockenförmigen
Einsatzes 23 befindet sich eine Halb-Einlegesohle 25, die sich nicht über die gesamte
Fußlänge erstreckt sondern nur vom Fersenbereich bis etwa zum Knöchelbereich des Fußes
27. Die Halb-Einlegesohle 25 besteht aus elektrisch isolierendem Material, sodaß sie
bei einer Erstreckung über den Fußballenbereich eine isolierende Barriere zwischen
dem Fußballen 31 und dem elektrisch leitenden Fußballenbereich 41 der Brandsohle 17
bewirken würde.
[0031] Bei einer Modifikation der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform ist der Boden 23a
des sockenförmigen Einsatzes 23 nicht durch elektrisch leitfähiges Material ersetzt
sondern durch Einlagern von Partikeln aus elektrisch leitfähigem Material, beispielsweise
Graphitpartikeln, leitfähig gemacht. In diesem Fall bedarf es der Naht 26a und des
Schweißbandes 26b nicht.
[0032] Bei der in Fig. 2 dargestellten zweiten Ausführungsform der Erfindung besteht der
gesamte sockenförmige Einsatz 23 aus elektrisch leitfähigem Material, vorzugsweise
aus mit Graphit-Partikeln gefülltem, mikroporösem PTFE.
[0033] Fig. 2 zeigt eine Variante, bei welcher eine Brandsohle 17 und eine Einlegesohle
39 verwendet werden, die je insgesamt aus elektrisch leitfähigem Material bestehen.
Die Einlegesohle 39 kann daher als Vollsohle ausgebildet sein.
[0034] Eine insgesamt leitfägige Brandsohle 17 und/oder eine insgesamt leitfähige Voll-Einlegesohle
39 anstelle einer nur im Fußballenbereich leitfähigen Brandsohle 17 bzw einer Halb-Einlegesohle
39 können wahlweise auch bei den anderen hier betrachteten Ausführungsformen der Erfindung
eingesetzt werden.
[0035] Fig. 3 zeigt eine dritte Ausführungsform der Erfindung, bei welcher der sockenförmige
Einsatz 23 insgesamt mit einer Funktionsschicht aus hochgradig isolierendem Kunststoff
mit einem derartig hohen spezifischen elektrischen Widerstand aufgebaut ist, daß durch
die Funktionsschicht eine Ableitung elektrischer Ladung vom Fuß 27 zur elektrisch
leitenden Laufsohle 21 unterbunden wird. Diese isolierende Barriere ist bei dieser
Ausführungsform dadurch überwunden, daß mindestens im Fußballenbereich mit einem elektrisch
leitfähigen Faden 28 durch den sockenförmigen Einsatz 23 hindurchgenäht ist, vorzugsweise
in Form einer Zickzack-Naht. Diese Naht ist mittels eines (nicht dargestellten) elektrisch
leitenden Klebers wasserdicht abgedichtet.
[0036] Mindestens in dem der Naht mit dem leitfähigen Faden 28 gegenüberliegenden Fußballenbereich
41 ist die Brandsohle 17 elektrisch leitend.
[0037] Bei der dargestellten Ausführungsform ist eine Halb-Einlegesohle 25 aus isolierendem
Material vorgesehen.
[0038] Bei einer (nicht dargestellten) Modifikation der dritten Ausführungsform der Erfindung
ist ein Teil der Nähte oder mindestens ein Teil einer der Nähte, mittels welchen der
sockenförmige Einsatz 23 aus mehreren Teilstücken zusammengenäht ist, mit einem elektrisch
leitfähigen Faden genäht. Mindestens dort, wo eine solche elektrisch leitfähige Naht
mit elektrisch leitfähigem Brandsohlenmaterial in Berührung kommt, ist diese Naht
mittels elektrisch leitfähigen Klebers abgedichtet. Andere Bereiche der Naht oder
Nähte können mit Schweißband abgedichtet sein.
[0039] Wild zur Nahtabdichtung ein Kleber verwendet, dessen Flexibilität im ausgehärteten
Zustand nicht besonders hoch ist, empfiehlt es sich, eine mit solchem Kleber abgedichtete
Naht bevorzugt in den Gelenkbereich zu legen.
[0040] Figur 4 zeigt eine vierte Ausführungsform der Erfindung, bei welcher im Fußballenbereich
aus dem sockenförmigen Einsatz 23 ein Stück herausgenommen und das so entstandene
Loch mittels eines Fleckens 43 aus elektrisch leitfähigem Material geschlossen ist.
Der Flecken 43 ist beispielsweise mit einer Zickzack-Naht 44 am sockenförmigen Einsatz
23 festgenäht.
[0041] Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform ist die Brandsohle 17 mit einem Brandsohlenloch
33 versehen. Dieses ist beim Anspritzen der Laufsohle 21 mit elektrisch leitendem
Laufsohlenmaterial gefüllt worden. Bei dieser Ausführungsform wird somit der elektrisch
leitende Fußballenbereich der Brandsohle 17 einfach durch elektrisch leitendes Laufsohlenmaterial
gebildet. Das Brandsohlenloch 33 hat dabei allseits einen größeren Durchmesser als
der Flecken 43, damit die Naht 44 von dem das Brandsohlenloch 33 füllenden Laufsohlenmaterial
abgedichtet wird.
1. Sicherheitsschuh (11) mit einem Schaft (13) und einem mit dem Schaft (13) verbundenen,
mindestens eine Laufsohle (21) und eine Brandsohle (17) aufweisenden Sohlenaufbau
(15), der einen elektrischen Ableitwiderstand vom Fußraum des Schuhs (11) zu der Unterseite
des Sohlenaufbaus (15) bildet, der innerhalb der Grenzen eines vorbestimmten minimalen
und eines vorbestimmten maximalen Ableitwiderstandes liegt, wobei die Laufsohle (21)
mit einem Kunststoff aufgebaut ist, der durch Beimengung von elektrisch leitenden
Partikeln auf einen zu dem geforderten Ableitwiderstand führenden spezifischen Widerstand
gebracht ist, und wobei eine elektrische Verbindung zwischen dem Fußinnenraum und
der Laufsohle (21) besteht,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaft (13) und die zum Fußinnenraum weisende Oberseite der Brandsohle (17)
mit einem sockenförmigen Einsatz (23), der mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen
Funktionsschicht aufgebaut ist, ausgekleidet sind,
und daß eine elektrisch leitende Verbindung (35; 41) von der zum Fußraum weisenden
Innenseite des sockenförmigen Einsatzes (23) zur Laufsohle (21) vorgesehen ist.
2. Sicherheitsschuh nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der sockenförmige Einsatz (23) mindestens im Fußballenbereich eine Kontaktstrecke
(29; 43) zwischen Fußinnenraum und Brandsohle (17) aufweist und daß die Brandsohle
(17) mindestens im Fußballenbereich mit durch die Brandsohle (17) hindurchwirkendem
elektrisch leitenden Material (34; 41) aufgebaut ist.
3. Sicherheitsschuh nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der sockenförmige Einsatz (23) mindestens im Fußballenbereich mit die Kontaktstrecke
bildendem elektrisch leitenden Material aufgebaut ist.
4. Sicherheitsschuh nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der sockenförmige Einsatz (23) mit elektrisch isolierendem Material aufgebaut
ist
und daß im Fußballenbereich aus dem sockenförmigen Einsatz (23) ein Stück herausgenommen
und das so entstandene Loch mittels eines Fleckens (43) aus elektrisch leitfähigem
Material geschlossen ist.
5. Sicherheitsschuh nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flecken (43) aus einem durch Einlagerung von elektrisch leitfähigem Material,
vorzugsweise von Graphit-Partikeln, elektrisch leitfähig gemachtem Textil oder Vlies
besteht.
6. Sicherheitsschuh nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der sockenförmige Einsatz (23) mit einer Funktionsschicht aufgebaut ist, die mindestens
im Fußballenbereich durch Einlagerung elektrisch leitfähiger Partikel elektrisch leitfähig
ist.
7. Sicherheitsschuh nach einem der vorausgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Funktionsschicht des sockenförmigen Einsatzes (23) mit mikroporösem Polyterafluorethylen
(PTFE) aufgebaut ist.
8. Sicherheitsschuh nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das mikroporöse PTFE des sockenförmigen Einsatzes (23) mindestens in dessen Fußballenbereich
mit leitfähigen Partikeln, insbesondere Graphit-Partikeln, gefülltes und dadurch elektrisch
leitfähiges PTFE ist.
9. Sicherheitsschuh nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der sockenförmige Einsatz (23) mit elektrisch isolierendem Material aufgebaut
ist
und daß mindestens im Fußballenbereich mit elektrisch leitfähigem Faden (28) durch
den sockenförmigen Einsatz (23) hindurchgenäht ist.
10. Sicherheitsschuh nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit dem leitfähigen Faden (28) erzeugte Naht eine Zickzack-Naht ist.
11. Sicherheitsschuh nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit dem leitfähigen Faden (28) erzeugte Naht mittels elektrisch leitfähigem
Klebstoff wasserdicht abgedichtet ist.
12. Sicherheitsschuh nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit dem leitfähigen Faden (28) erzeugte Naht im Fußgelenkbereich angeordnet
ist und daß die Brandsohle (17) im Fußgelenkbereich zur Laufsohle (21) hin elektrisch
leitfähig ist.
13. Sicherheitsschuh nach einen der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der sockenförmige Einsatz (23) aus mehreren Teilstücken mittels Teilstücknähten
zusammengenäht ist
und daß die mit dem leitfähigen Faden (28) erzeugte Naht eine der Teilstücknähte ist.
14. Sicherheitsschuh nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilstücknähte auf der Außenseite des sockenförmigen Einsatzes (23) mittels
Schweißbandes wasserdicht abgedichtet sind, daß jedoch die mit dem leitfähigen Faden
erzeugte Naht in dem Bereich, in dem sie einem elektrisch leitfähigen Brandsohlenbereich
gegenüberliegt, mit elektrisch leitfähigem Klebstoff abgedichtet ist.