(19)
(11) EP 0 736 276 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.10.1996  Patentblatt  1996/41

(21) Anmeldenummer: 96105384.0

(22) Anmeldetag:  03.04.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47C 23/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB IT NL

(30) Priorität: 03.04.1995 DE 19512072

(71) Anmelder:
  • Philipp, Reinhard
    33813 Oerlinghausen (DE)
  • Philipp, Arno
    33719 Bielefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Philipp, Reinhard
    33813 Oerlinghausen (DE)
  • Philipp, Arno
    33719 Bielefeld (DE)

(74) Vertreter: TER MEER - MÜLLER - STEINMEISTER & PARTNER 
Artur-Ladebeck-Strasse 51
33617 Bielefeld
33617 Bielefeld (DE)

   


(54) Bausatz zur Herstellung von Lattenrost-Liegeflächen


(57) Ein Bausatz zur Herstellung von Lattenrost-Liegeflächen umfaßt zwei seitliche Längsholme (10) und eine Anzahl von diese in Querrichtung verbindenden, biegsamen Leisten, die an beiden Enden in Aufnahmetaschen von auf den Längsholmen befestigten Halteelementen gehalten sind. Die Längsholme (10) sind als flaches Strangprofil ausgebildet, das eine auf der Oberseite offene, beidseitig hinterschnittene Führungsnut (12) zur Aufnahme von im Querschnitt T-förmigen Fußstücken der Halteelemente, wenigstens einen Verbindungskanal (14,16) zur Aufnahme von Verbindungsstücken zur Verbindung von Längsholm-Abschnitten und eine offene Seitennut (18) an einer Seitenfläche des Profils aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Bausatz zur Herstellung von Lattenrost-Liegeflächen, mit zwei seitlichen Längsholmen und einer Anzahl von diese in Querrichtung verbindenden, biegsamen Leisten, die an beiden Enden in Aufnahmetaschen von auf den Längsholmen befestigten Halteelementen gehalten sind.

[0002] Derartige Lattenroste sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Sie werden zumeist in Betten eingelegt, in denen sie eine flexible Abstützung für eine Matratze darstellen. Sie stehen als Betteinlagen in einer Reihe von gängigen Abmessungen wie etwa 90 x 190 cm, 100 x 200 cm, 120 x 200 cm etc. zur Verfügung.

[0003] Grundsätzlich kommt eine Verwendung des Lattenrostprinzips nicht nur in Betten, sondern auch in Wohnwagen, Wohnmobilen, Booten etc. in Betracht. Allerdings steht hier zumeist nur eine gegenüber den üblichen Bettenabmessungen schmalere Liegefläche zur Verfügung, die in vielen Fällen auch nicht die Form eines einfachen Rechtecks aufweist. Abweichungen von der Rechteckform ergeben sich insbesondere in Booten wegen der zum Bug und Heck zusammenlaufenden Form üblicher Boote. Die Verwendung weitgehend genormter, vorgefertigter Lattenroste kommt daher hier in der Regel nicht in Betracht. Vielmehr ist es erforderlich, die Lattenroste von Fall zu Fall entsprechend den gegebenen Abmessungen aus Einzelelementen zusammenzusetzen.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bausatz dieser Art so zu gestalten, daß er in besonders weitgehender Weise eine Ausgestaltung der herzustellenden Liegefläche entsprechend den Gegebenheiten des Einzelfalles ermöglicht.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Bausatz der obigen Art dadurch gelöst, daß die Längsholme als flaches Strangprofil ausgebildet sind, das eine auf der Oberseite offene, beidseitig hinterschnittene Führungsnut zur Aufnahme von im Querschnitt T-förmigen Fußstücken der Halteelemente, wenigstens einen Verbindungskanal zur Aufnahme von Verbindungsstücken zur Verbindung von Längsholm-Abschnitten und eine offene Seitennut an einer Seitenfläche des Profils aufweist.

[0006] Da die Längsholme als Strangprofil ausgebildet sind und die Halteelemente mit ihren T-förmigen Fußstücken in der hinterschnittenen Führungsnut zuverlässig, jedoch längsverschiebbar gehalten werden, besteht die Möglichkeit, bei Herstellung einer Liegefläche entsprechend dem Körpergewicht des künftigen Benutzers die Leisten enger zusammenzuschieben oder in weiteren Abständen anzuordnen.

[0007] Der Verbindungskanal, die gegebenenfalls auch als offene Nut ausgebildet werden kann, gestattet die Aufnahme von Verbindungsstücken beim Verbinden von Längsholm-Abschnitten. Diese Verbindungsstücke werden dabei in die Enden des Verbindungskanals in den zu verbindenden Abschnitten eingepreßt. Dies eröffnet die Möglichkeit, die Längsholme nicht in der später benötigten Gesamtlänge von ca. 2 m auf den Markt zu bringen, sondern in wesentlich kürzeren, einzelnen Abschnitten, so daß der gesamte Bausatz leicht in einem Gebinde gut handhabbarer Größe untergebracht werden kann.

[0008] Bei der Montage werden die beiden Längsholm-Profile so angeordnet, daß die Seitennuten nach innen weisen. Sie gestatten daher etwa die Aufnahme von Verbindungsleisten, soweit es erforderlich ist, die Längsholme nicht nur auf einem Untergrund, etwa einer gemeinsamen Platte, zu befestigen, sondern auch untereinander direkt zu verbinden. Dies kann etwa der Fall sein, wenn ein Teil des Lattenrosts als Kopfstütze aufrichtbar sein soll, da hier der die Kopfstütze bildende Teil des Lattenrosts in sich im wesentlichen biegesteif sein muß. Ein anderer Anwendungsfall der Seitennuten besteht darin, daß über die gesamte Länge der Längsholme hinweg eine dünne Zwischenplatte in die Seitennuten eingeschoben wird. Diese Zwischenplatte, die einerseits die Längsholme in ihrer Position hält, kann andererseits die Abdeckung eines Gepäckfachs oder dergleichen bilden, wie es etwa in Booten unterhalb der Liegeplätze üblich ist.

[0009] Angesichts der besonderen Gestaltung der Längsholm-Profile ergeben sich daher zahlreiche unterschiedliche und an den Einzelfall angepaßte Einsatzmöglichkeiten für den erfindungsgemäßen Bausatz.

[0010] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1
ist ein Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Längsholm;
Fig. 2
ist eine teilweise aufgebrochene Stirnansicht auf ein Halteelement;
Fig. 3
ist eine Ansicht von rechts in Fig. 2;
Fig. 4
zeigt einen Teilabschnitt eines Längsholms am Übergang zu einem Kopfstützen-Abschnitt;
Fig. 5
ist ein bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 verwendetes Scharnierstück.


[0011] Ein Längsholm 10 gemäß Fig. 1 besteht aus einem Strangprofil, beispielsweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung. Das Längsholm-Profil ist insgesamt flach ausgebildet und weist eine breite, nach oben offene, beidseitig hinterschnittene Führungsnut 12 auf. Diese Führungsnut 12 dient zur Aufnahme von Halteelementen zur Lagerung von nicht gezeigten elastischen Leisten, die sich zwischen zwei gegensinnig angeordneten Längsholm-Profilen erstrecken, wenn der erfindungsgemäße Bausatz montiert ist.

[0012] Beiderseits der Führungsnut 12 befinden sich im Profil der Längsholme im Querschnitt kreisförmige Verbindungs-Kanäle 14,16, die gegebenenfalls auch durch nicht gezeigte, offene Nuten ersetzt werden können. Diese Kanäle 14,16 dienen zur Aufnahme von stiftförmigen Verbindungsstücken bei der Verbindung von aufeinanderfolgenden Profil-Abschnitten, wie unten näher erläutert werden soll.

[0013] Ferner weist das Längsholmprofil auf der nach rechts gerichteten Seitenfläche in Fig. 1 eine nach rechts offene Seitennut 18 auf, auf deren Funktion ebenfalls später noch einmal eingegangen werden soll.

[0014] Fig. 2 und 3 zeigen ein Halteelement 20 für elastische Leisten, die zwei gegensinnig angeordnete Längsholme 10 gemäß Fig. 1 nach der Montage des Bausatzes überspannen, wie es der üblichen Praxis entspricht. Damit die Halteelemente 20 der Bewegung der sich bei Belastung biegenden Leisten folgen können, sind sie im allgemeinen aus Gummi oder einem entsprechend elastischen Kunststoff hergestellt.

[0015] Gemäß Fig. 2 und 3 besteht das verwendete Halteelement 20 im wesentlichen aus einem unteren Fußstück 22, das einen T-förmigen Querschnitt aufweist, und einer oberen Aufnahmetasche 24, die nach rechts in Fig. 2 bzw. zum Betrachter hin in Fig. 3 offen ist und das Einschieben der bereits mehrfach erwähnten elastischen Leisten gestattet. Die Aufnahmetasche stützt sich über Stützen 26,28 auf dem Fußstück 22 ab, die durch ihre Verformung zusätzlich zu einer weichen Lagerung der Aufnahmetasche 24 beitragen. Das Fußstück 22 kann in an sich bekannter Weise aus einem Unterteil 30 und einem flächig auf diesem liegenden Oberteil 32 zusammengesetzt sein, die nur an dem links in Fig. 2 liegenden Rand über ein Folienscharnier 34 miteinander verbunden sind. Auf diese Weise kann das Oberteil 32 mit der Aufnahmetasche 24 und der nicht gezeigten, in dieser enthaltenen flexiblen Leiste scharnierförmig hochgeklappt werden. Dies ist z.B. zweckmäßig, wenn die Liegefläche auf einem Gepäckfach eines Bootes oder dergleichen angeordnet ist, das nur nach dem Hochklappen des Lattenrosts zugänglich ist.

[0016] Fig. 4 zeigt zwei Abschnitte des Profils gemäß Fig. 1, die mit 38 und 40 bezeichnet sind. Die beiden Abschnitte 38 und 40 sind scharnierförmig durch ein Scharnierstück 42 verbunden, das an die Form der Führungsnut 12 angepaßt und in diese eingeschoben ist. Das Scharnierstück 42 besteht im einzelnen aus zwei plattenförmigen Teilflächen 44 und 46, die durch ein Folienscharnier 48 scharnierförmig miteinander verbunden sind. Auf diese Weise kann aus zwei Profil-Abschnitten 40, zwei Scharnierteilen 42 gemäß Fig. 5 und einer Anzahl von die beiderseitigen Abschnitte 40 überbrückenden, nicht gezeigten flexiblen Leisten mit entsprechenden Halteelementen ein schwenkbares Kopfstück des Lattenrosts gebildet werden, das unter Verwendung eines Rast- oder Stützmechanismus in eine angewinkelte Stellung gestellt werden kann. Fig. 4 veranschaulicht für diesen Fall einen der Anwendungsfälle der Seitennuten 18.

[0017] Wie Fig. 4 zeigt, ist in einen Teil der Seitennut 18 des Profil-Abschnitts 40 eine flache, plattenförmige Leiste 50 eingeschoben, die die beiden beiderseitigen Abschnitte 40 des Profils im Bereich des Kopfstücks verbindet. Es können mehrere derartige Leisten 50 im Bereich des Kopfstücks vorgesehen sein, die dem Kopfstück eine gewisse Eigensteifigkeit verleihen. Daneben kann sowohl im Bereich des Kopfstücks als auch über die gesamte Länge der Liegefläche eine durchgehende Platte in die Seitennut auf beiden Seiten eingeschoben sein, die zum einen die beiderseitigen Längsholme 10 miteinander verbindet und zum anderen den Lattenrost zu einer geschlossenen Fläche werden läßt, die sich als Abdeckklappe, beispielsweise auf Staukästen in Booten eignet und die Verwendung einer zusätzlichen Abdeckung unnötig macht.

[0018] Schließlich zeigt Fig. 4 zwei im Querschnitt kreisförmige Verbindungsstifte 52,54, die zum Einschieben in die Verbindungskanäle 14,16 des Längsholm-Profils dienen. Da es insbesondere aus Verpackungs- und Handhabungsgründen in der Regel zweckmäßig ist, die Längsholme nicht in einem durchgehenden Stück, sondern abschnittsweise anzubieten, können eingepreßte Stifte nach Art der Verbindungsstifte 52,54 dazu verwendet werden, einzelne Profil-Abschnitte fest miteinander zu verbinden.


Ansprüche

1. Bausatz zur Herstellung von Lattenrost-Liegeflächen mit zwei seitlichen Längsholmen (10) und einer Anzahl von diese in Querrichtung verbindenden, biegsamen Leisten, die an beiden Enden in Aufnahmetaschen (24) von auf den Längsholmen befestigten Halteelementen (20) gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsholme (10) als flaches Strangprofil ausgebildet sind, das eine auf der Oberseite offene, beidseitig hinterschnittene Führungsnut (12) zur Aufnahme von im Querschnitt T-förmigen Fußstücken (22) der Halteelemente, wenigstens eine Verbindungsnut (14,16) zur Aufnahme von Verbindungsstücken (52,54) zur Verbindung von Längsholm-Abschnitten und eine offene Seitennut (18) an einer Seitenfläche des Profils aufweist.
 
2. Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteelemente (20) aus einem das Fußstück (22) umfassenden Unterteil (30) und einem die Aufnahmetasche (24) umfassenden Oberteil (32) gebildet sind, und daß das Unterteil (30) und Oberteil (32) über ein Folienscharnier (34) verbunden sind.
 




Zeichnung