[0001] Die Erfindung betrifft ein manuelles Auspressgerät für pastöse Massen, welches eine
Aufnahmeeinrichtung für ein die pastöse Masse enthaltendes Gebinde, wenigstens einen
auf einer gegenüber der Aufnahmeeinrichtung axial verschiebbaren Kolbenstange angeordneten
Auspresskolben und ein mit einem Verschiebemachanismus ausgestattetes Griffteil aufweist,
wobei der Verschiebemechanismus einen handbetätigbaren Transporthebel umfasst, der
um eine Achse schwenkbar ist und an seinem, einem Mitnehmer für die Kolbenstange zugewandten
Ende mit einer Rolle oder Walze ausgestattet ist, die in Anlage mit dem Mitnehmer
steht und eine Drehachse aufweist, die parallel zur Schwenkachse des Transporthebels
verläuft und im Abstand von dieser den die Schwenkachse überragenden Bereich des Transporthebels
durchsetzt.
[0002] Manuelle Auspressgeräte der gattungsgemässen Art werden zum Auspressen von Dichtmassen,
Mörtel, Klebstoffen, Schäumen und dgl. mehr verwendet. Die Auspressgeräte weisen eine
Aufnahmeeinrichtung für ein die pastöse Masse enthaltendes Gebinde auf. Das Gebinde
kann beispielsweise eine Kartusche mit axial verschiebbarem Boden sein, die in eine
entsprechend geformte Aufnahmeeinrichtung eingelegt wird. Die pastöse Masse kann aber
auch als wurstartiges Gebinde in einem Schlauchbeutel vorliegen, welches zum Auspressen
in einen rohrförmigen Aufnahmezylinder eingebracht wird. Zum Auspressen der pastösen
Masse aus dem Gebinde sind die Geräte mit einem Auspresskolben ausgestattet, der auf
einer Kolbenstange sitzt, die gegenüber der Aufnahmeeinrichtung axial verschiebbar
ist. Beim axialen Verschieben der Kolbenstange wird der Kolben gegen den verschiebbaren
Boden der Kartusche bzw. gegen den rückwärtigen Endbereich des wurstartigen Gebindes
im Aufnahmezylinder gepresst und die pastöse Masse durch eine Applikationsöffnung
am gegenüberliegenden Ende verabreicht.
[0003] Die axiale Verschiebung der Kolbenstange erfolgt beispielsweise über einen Mitnehmer,
welcher von einem im Griffteil des Auspressgeräts schwenkbar gelagerten Transporthebel
betätigt wird. Der vom Anwender auf den Transporthebel ausgeübte Druck wird dabei
über den oberhalb der Schwenkachse befindlichen Hebelbereich des Transporthebels auf
den Mitnehmer übertragen. Durch den Druck wird der Mitnehmer gegenüber der Vertikalen
verkippt. Dabei verkantet der Mitnehmer an der durch eine Bohrung geführten Kolbenstange
und nimmt diese bei der Vorwärtsbewegung mit. Am Ende eines Hubes bzw. wenn der Druck
auf den Transporthebel beendet wird, richtet sich der Mitnehmer wieder vertikal aus,
wodurch er wieder ungehindert entlang der Kolbenstange gleiten kann. Mit Hilfe einer
beim Vorschieben des Mitnehmers gespannten Feder wird er wieder in seine Ausgangsstellung
zurückbewegt.
[0004] Um die Reibung zwischen dem am Mitnehmer anliegenden Bereich des Transporthebels
und dem Mitnehmer zu verringern und insgesamt den erforderlichen Kraftaufwand für
die Betätigung des Transporthebels beim Auspressen der pastösen Masse zu reduzieren,
ist in der DE-U-78 31 594 vorgeschlagen, am dem Mitnehmer zugewandten Endbereich des
Transporthebels eine Rolle oder Walze anzuordnen, die in Anlage mit dem Mitnehmer
steht und eine Drehachse aufweist, die parallel zur Schwenkachse des Transporthebels
verläuft und im Abstand von dieser den die Schwenkachse überragenden Bereich des Transporthebels
durchsetzt. Beim Betätigen des Transporthebels rollt die Rolle oder Walze während
der Vorwärtsbewegung des Mitnehmers und der Kolbenstange am Mitnehmer ab. Dadurch
ist die Reibung vermindert, und es werden die erforderlichen Auspresskräfte herabgesetzt.
[0005] Bei den verschiedenen pastösen Massen, die mit einem gattungsgemässen Hand - Auspressgerät
appliziert werden, ist zu beachten, dass die Massen völlig unterschiedlliche Viskositäten
aufweisen können. So besitzt beispielsweise ein auszupressender Schaum eine andere
Viskosität als ein Mörtel oder eine Dichtmasse. Auch ist zu berücksichtigen, dass
die Viskositäten der pastösen Massen temperaturabhängig sind. So sind bei ein und
derselben Masse je nach der Umgebungstemperatur völlig unterschiedliche Auspresskräfte
erforderlich. Während daher mit den bekannten Auspressgeräten das Auspressen einer
bestimmten pastösen Masse bei sommerlichen Temperaturen problemlos und im wesentlichen
ohne grössere Kraftanstrengung erfolgen kann, führt die gleiche Arbeit bei tieferen
Temperaturen, beispielsweise im Winter, zu einer vorzeitigen Ermüdung des Hand/Arm
Systems des Anwenders.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein manuelles Auspressgerät dahingehend
zu verbessem, dass der Kraftaufwand beim Auspressen von pastösen Massen unabhängig
von deren Viskosität gering gehalten werden kann. Es soll ein manuelles Auspressgerät
geschaffen werden, bei dessen Anwendung die Ermüdung des Hand/Arm Systems möglichst
gering gehalten werden kann. Darüber hinaus soll es auch möglich sein, das bei einem
vollständigen Hub ausgepresste Volumen der pastösen Masse in einem vorgegebenen Rahmen
zu steuem.
[0007] Die Lösung dieser Aufgaben besteht in einem manuellen Auspressgerät für pastöse Massen,
welches die im kennzeichnenden Abschnitt des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmale
aufweist. Vorteilhafte Varianten der Erfindung sind den abhängigen Patentansprüchen
zu entnehmen.
[0008] Insbesondere wird durch die Erfindung ein manuelles Auspressgerät für pastöse Massen
geschaffen, welches eine Aufnahmeeinrichtung für ein die pastöse Masse einthaltendes
Gebinde, einen auf einer gegenüber der Aufnahmeeinrichtung axial verschiebbaren Kolbenstange
angeordneten Auspresskolben und ein mit einem Verschiebemechanismus ausgestatteten
Griffteil aufweist. Der Verschiebemechanismus umfasst einen handbetätigbaren Transporthebel,
der um eine Achse schwenkbar ist und an seinem, einem Mitnehmer für die Kolbenstange
zugewandten Ende mit einer Rolle oder Walze ausgestattet ist, die in Anlage mit dem
Mitnehmer steht und eine Drehachse aufweist, die parallel zur Schwenkachse des Transporthebels
verläuft und im Abstand von dieser den die Schwenkachse überragenden Bereich des Transporthebels
durchsetzt. Der Abstand der Drehachse der Rolle oder Walze von der Schwenkachse des
Transporthebels ist mit Hilfe von Verstellmitteln verstellbar.
[0009] Durch die Verstellbarkeit des Abstands der Drehachse der Rolle oder Walze von der
Schwenkachse des Transporthebels kann die Kraft-Übersetzung je nach den vorherrschenden
Bedingungen vom Anwender des Auspressgeräts vergrössert oder verkleinert werden. Durch
die Einstellbarkeit der Kraftübersetzung kann die Beanspruchung des Hand/Arm Systems
des Anwenders des Auspressgerätes gering gehalten werden. Je nach Viskosität der auszupressenden
pastösen Masse kann der Anwender eine grössere oder eine kleinere Kraftübersetzung
wählen. Die Hublänge für den Mitnehmer und damit für die Kolbenstange ist durch den
Abstand zwischen der Drehachse und der Schwenkachse bestimmt. Je nach Bedarf kann
daher der Anwender durch die Verstellmittel diesen Abstand verstellen und auf diese
Weise die Hublänge beeinflussen.
[0010] Bei einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung sind die Verstellmittel
am Handgriff angeordnet. Auf diese Weise sind sie für den Anwender leicht erreichbar
und der Abstand der Drehachse der Rolle oder Walze von der Schwenkachse des Transporthebels
kann einfach eingestellt werden.
[0011] In einer Ausführungsvariante der Erfindung wirken die Verstellmittel mit der Schwenkachse
des Transporthebels zusammen, welche als Exzenter ausgebildet ist. Durch Verdrehen
des Exzenters ist die Länge des die Schwenkachse überragenden Bereichs des Transporthebels
einstellbar. Dabei wird auch der Abstand der Drehachse von der Schwenkachse und damit
die Kraftübersetzung verändert.
[0012] In einer alternativen Ausführungsvariante der Erfindung wirken die am Griffteil vorgesehene
Verstellmittel mit der Drehachse der Rolle oder Walze zusammen, welche als Exzenter
ausgebildet ist. Durch das Verdrehen des Exzenters ist die Lage der Drehachse relativ
zur Schwenkachse einstellbar, und es wird der Abstand zwischen der Drehachse und der
Schwenkachse verändert.
[0013] In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist aussen am Griffteil ein Hebel
vorgesehen, der mit einem Gestänge zusammenwirkt, welches innerhalb des Griffteils
angeordnet ist. Das Gestänge ist mit der Drehachse der Rolle oder Walze derart verbunden,
dass eine Höhenverstellung des Gestänges in einer Abstandsverstellung der Drehachse
von der Schwenkachse resultiert.
[0014] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Drehachse der Rolle
oder Walze am die Schwenkachse überragenden Bereich des Transporthebels stufenlos
höhenverstellbar. Auf diese Weise ist auch der Abstand zwischen der Drehachse der
Rolle oder Walze und der Schwenkachse des Transporthebels stufenlos veränderbar und
damit die Kraftübersetzung stufenlos einstellbar. Dadurch kann das Auspressgerät auf
besonders vorteilhafte Weise an die Viskosität der auszupressenden pastösen Masse
oder an die Verfassung des Hand/Arm Systems des Anwenders angepasst werden.
[0015] Bei einer Aussführungsvariante der Erfindung mit stufenlos höhenverstellbarer Drehachse
ist die Drehachse der Rolle oder Walze in einer Buchse gelagert, welche den die Schwenkachse
überragenden Bereich des Transporthebels durchsetzt und durch eine Einstellschraube
höhenverstellbar ist. Die Einstellschraube wirkt über ein Kegelradgetriebe mit einem
am Griffteil angeordneten Verstellrad zusammen. Auf dem Verstellrad ist die Drehrichtung
für grössere oder kleinere Kraftübersetzungen angegeben. Durch Verdrehen des Verstellrades
wird über die Einstellschraube der Abstand der Buchse von der Schwenkachse des Transporthebels
stufenlos verändert. Auf diese Weise kann auch die Kraftübersetzung stufenlos verändert
werden, und der erforderliche Kraftaufwand für das Auspressen des die pastöse Masse
enhaltenden Gebindes kann an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden.
[0016] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante des erfindungsgemässen Auspressgerätes
umfassen die Verstellmittel einen am Griffteil angeordneten Hebel oder ein Verstellrad
und eine Anzeigeeinrichtung für die Hubeinstellung. Auf diese Weise ist für den Anwender
eine visuelle Kontrolle der eingestellten Kraftübersetzung und damit des eingestellten
Abstandes zwischen der Drehachse und der Schwenkachse ermöglicht.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung mit allen ihr als wesentlich zugehörigen Einzelheiten,
unter Bezugnahme auf in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiele, näher erläutert.
Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemässen manuellen Auspressgerätes;
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung eines Griffteils des Auspressgerätes mit einem ersten Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemässen Verschiebemechanismus;
- Fig. 3 und 4
- zwei Schnittdarstellungen gemäss der Schnittlinie III-III in Fig. 2 zur Erläuterung
der Erfindung;
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung eines Griffteils mit einem zweiten Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemässen Verschiebemechanismus;
- Fig. 6 und 7
- zwei Schnittdarstellungen gemäss Schnittlinie Vl-Vl in Fig. 5;
- Fig. 8
- eine Schnittdarstellung eines Griffteils mit einem weiteren Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemässen Verschiebemechanismus;
- Fig. 9 und 10
- zwei Schnittdarstellungen gemäss Schnittlinie IX-IX in Fig. 8;
- Fig. 11
- eine Schnittdarstellung eines Griffteils mit einem weiteren Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemässen Verschiebemechanismus und
- Fig. 12
- das Griffteil mit dem Verschiebemechanismus aus Fig. 11 in einer zweiten Stellung.
[0018] Ein Auspressgerät für pastöse Massen ist in Fig. 1 gesamthaft mit dem Bezugszeichen
1 versehen. Das Auspressgerät 1 umfasst ein Griffteil 2 und eine Aufnahmeeinrichtung
3 für ein die pastöse Masse enhaltendes Gebinde (nicht dargestellt). Die Aufnahmeeinrichtung
3 kann als längliche Halbschale ausgebildet sein, in welche beispielsweise eine Kartusche
derart einlegbar ist, dass ihr axial verschiebbarer Boden an einem Auspresskolben
14 anliegt, der auf einer axial verschiebbaren Kolbenstange 13 sitzt. Die Aufnahmeeinrichtung
3 kann auch als eine zylindrische Röhre ausgebildet sein, in die beispielsweise ein
wurstförmiger Schlauchbeutel mit der pastösen Masse eingelegt wird. Die zylindrische
Röhre ist zum Griffteil hin offen und zur Aufnahme und Führung des Auspresskolbens
14 ausgebildet. Die Aufnahmeeinrichtung 3 kann auch zur Aufnahme von Mehrkomponenten-Massen
ausgebildet sein. Beispielsweise können zwei zylindrische Röhren vorgesehen sein,
die jede einen Schlauchbeutel aufnehmen können und je einen Auspresskolben aufnehmen
und führen. Die Aufnahmeeinrichtung kann auch zur Aufnahme von zwei oder sogar von
mehreren Kartuschen ausgebildet sein, denen jeweils ein Auspresskolben zugeordnet
ist. Es versteht sich, dass in diesem Fall die axiale Verschiebung der Auspresskolben
gekoppelt erfolgt. Am dem Griffteil 2 abgewandten Vorderende 4 der Aufnahmeeinrichtung
3 ist eine Applikationsdüse 15 für die pastöse Masse vorgesehen. Diese kann mit der
Kartusche verbunden sein, sie kann aber auch, insbesondere bei Mehrkomponenten-Massen,
direkt auf das Vorderende 4 der Aufnahmeeinrichtung aufschraubbar sein. Beispielsweise
handelt es sich bei der Applikationsdüse dann um eine, einen Statikmischer aufweisende,
Mischdüse.
[0019] Das manuelle Auspressgerät 1 weist einen Verschiebemechanismus auf, der im wesentlichen
innerhalb des Griffteils 2 angeordnet ist und einen am Griffteil angelenkten Transporthebel
5 umfasst. Der vom Anwender auf den Transporthebel 5 ausgeübte Druck wird durch die
innerhalb des Griffteils 2 angeordneten Bestandteile des Verschiebemechanismus auf
den Auspresskolben übertragen. Soweit entspricht das manuelle Auspressgerät den Auspressgeräten
der Anmelderin, welche beispielsweise im Produktekatalog der Anmelderin "Produkte
und Anwendungen 1995", Abschnitt 4, Seiten 52 - 62 oder Abschnitt 7, Seite 24 beschrieben
sind.
[0020] Bei dem erfindungsgemässen manuellen Auspressgerät 1 für pastöse Massen sind am Griffteil
2 Verstellmittel 6 vorgesehen, welche es erlauben, die Hublänge des Auspresskolbens
zu verstellen. Gemäss dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel umfassen die
Verstellmittel einen aussen am Griffteil 2 angeordneten Hebel 7. Eine mit dem Hebel
7 zusammenwirkende Anzeigeeinrichtung 8 erlaubt dem Anwender, den eingestellten Hub
zu kontrollieren.
[0021] Fig. 2 zeigt eine Schnittdarstellung des Griffteils 2 mit Verschiebemechanismus eines
ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen manuellen Auspressgerätes 1. Der
Transporthebel 5 ist um eine Achse S verschwenkbar, welche den Handgriff 21 des Griffteils
2 durchsetzt. Der die Schwenkachse S des Transporthebels überragende Bereich 51 weist
an seinem mit einem Mitnehmer 9 für eine Kolbenstange 13 zusammenwirkenden Ende eine
Rolle 10 oder Walze auf, die in permanenter Anlage zum Mitnehmer 9 steht. Die Rolle
ist um eine Achse D drehbar, die parallel zur Schwenkachse S verläuft und im Abstand
dazu im die Schwenkachse S überragenden Bereich 51 des Transporthebels 5 angeordnet
ist. Der Abstand der Drehachse D der Rolle 10 von der Schwenkachse S bestimmt die
Hublänge der vom Mitnehmer 9 axial vorgeschobenen Kolbenstange 13. Die Kolbenstange
13 ist durch eine Bohrung 91 im Mitnehmer 9 geführt. Beim Betätigen des Transporthebels
5 wird die Rolle 10 gegen den Mitnehmer gepresst, der dadurch gegenüber der vertikalen
Ausrichtung verkippt. Dabei verkantet die Kolbenstange 13 in der Bohrung 91 und wird
beim axialen Verschieben des Mitnehmers 9 mitgenommen. Wird der Transporthebel 5 losgelassen,
drückt die Feder 11 den Mitnehmer wieder in die vertikale Position. Der Mitnehmer
wird in die Ausgangsposition zurückgeschoben, wobei er ungehindert über die Kolbenstange
13 gleitet. Eine Anschlag 12 hält den Mitnehmer 9 in der Ausgangsposition. In rückwärtiger
Verlängerung der Kolbenstange 13 ist in bekannter Weise eine bei Bedarf lösbare Rücklaufsperre
(nicht dargestellt) für die Kolbenstange 13 vorgesehen.
[0022] In den Fig. 3 und 4 ist die Funktion der Hublängenverstellung des erfindungsgemässen
manuellen Auspressgeräts gemäss dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel näher
erläutert. Die Verstellmittel 6 umfassen in diesem Fall ein Verstellrad 7, welches
aussen am Handgriff 21 angeordnet ist. Anstelle eines Verstellrades 7 kann auch ein
Verstellhebel vorgesehen sein. Das Verstellrad 7 ist mit der Schwenkachse S des Transporthebels
5 verbunden, auf der ein Exzenter 71 sitzt. Durch Verdrehen des Exzenters 71 ist die
Länge des die Schwenkachse S überragenden Bereichs 51 des Transporthebels 5 und damit
der Abstand a der Drehachse D der Rolle 10 von der Schwenkachse S des Transporthebels
verstellbar. Durch die Veränderung des Abstands der Drehachse D von der Schwenkachse
S ist die Hublänge und damit die Kraftübersetzung einstellbar. Fig. 3 zeigt den auf
der Schwenkachse S angeordneten Exzenter 71 in der einen Endlage, in der der Abstand
a zwischen der Drehachse D und der Schwenkachse S am kleinsten ist. Fig. 4 zeigt den
Exzenter in der zweiten Endlage, in der der Abstand a am grössten ist.
[0023] Das in Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel eines Griffteils 2 der erfindungsgemässen
Auspressvorrichtung 1 entspricht weitgehend dem in Fig. 2 dargestellten Griffteil.
Wie in Fig. 5 angedeutet und in Fig. 6 und 7 im Detail dargestellt, wirken in diesem
Ausführungsbeispiel die Verstellmittel 6 mit der Drehachse D der Rolle 10 zusammen.
Insbesondere ist die Drehachse D mit einem aussen am Handgriff 21 vorgesehenen Verstellrad
7 oder Verstellhebel verbunden und trägt einen Exzenter 72, über den der Abstand a
der Drehachse D von der Schwenkachse S verstellbar ist. Fig. 6 zeigt den Exzenter
72 in der einen Endposition, in der die Drehachse D den geringsten Abstand von der
Schwenkachse S aufweist; Fig. 7 zeigt die zweite Endstellung, in der der Abstand am
grössten ist. Selbstverständlich kann auch vorgesehen sein, den Exzenter 72 in einer
zwischen den beiden Endstellungen befindlichen Stellung zu arretieren.
[0024] Auch bei dem in Fig. 8 - 10 dargestellten Ausführungsbeispiel eines Griffteils 2
mit Verschiebemechanismus ist der Abstand der Drehachse D der Rolle 10 von der Schwenkachse
des Transportgriffs 5 durch Verstellen der Höhe der Drehachse D einstellbar. In diesem
Fall weist der Transporthebel zwei mittig unterbrochene Achsstummel 77, 78 auf, die
im Handgriff 21 gelagert ist. Der in Fig. 9 und 10 rechte Achsstummel 78 ist an einem
Ende mit einem Verstellrad 7 verbunden, das aussen am Handgriff 21 angeordnet ist.
Am anderen Ende des Achsstummels 78 sitzt ein Kegelzahnrad 74. Das Kegelzahnrad 74
wirkt mit einem zweiten Kegelzahnrad 76 zusammen, welches am Ende einer Stellschraube
75 angeordnet ist. Die Stellschraube 75 ist im oberen Bereich 51 des Transporthebels
5 bezüglich ihrer Höhe fixiert. Mit Hilfe der Stellschraube 75 ist eine Lagerbuchse
79 höhenverstellbar, die in einem Langloch 73 im oberen Bereich 51 des Transporthebels
5 geführt ist. Dazu ist die Stellschraube 75 mit einem Gewinde versehen, welches beispielsweise
mit einem Innengewinde in einer vertikalen Bohrung der Lagerbuchse 79 zusammenwirkt.
Die Lagerbuchse 79 nimmt die Drehachse D der Rolle auf. Durch Verdrehen der Stellschraube
75 über das Stellrad 7 kann die Lage der Lagerbuches 79 und damit der Abstand a der
Drehachse der Rolle 10 von der Schwenkachse S des Transporthebels 5 kontinuierlich
eingestellt werden.
[0025] In Fig. 11 ind 12 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Handgriffs 2 eines erfindungsgemässen
manuellen Auspressgeräts in zwei Stellungen der Verstellmittel dargestellt. Die Verstellmittel
umfassen einen am Transporthebel 5 angeordneten Stellhebel 7, der von aussen betätigbar
ist und über ein Schubgestänge 80 mit der Achse D der Rolle 10 verbunden ist. Durch
Umlegen des Stellhebels 7 aus einer am Transporthebel 5 angeordneten Rastposition
83 in eine Rastposition 84 gleitet ein die Drehachse D aufnehmender Lagerblock 81
in einem im Transporthebel 5 ausgesparten Langloch 82 empor und vergrössert dadurch
den Abstand a der Drehachse D der Rolle 10 von der Schwenkachse S des Transporthebels.
[0026] Die Erfindung ist am Beispiel einer manuellen Auspressvorrichtung mit nur einem Auspresskolben
am vorderen Ende einer Kolbenstange beschrieben worden. Es versteht sich, dass die
erfindungsgemässe Ausbildung der Stellmittel und des Verschiebemechanismus auch bei
Auspressvorrichtungen mit zwei oder mehreren Kolbenstangen anwendbar ist. In diesen
Fällen müssen bloss zusätzlich an sich bekannte Kopplungseinrichtungen für die Kolbenstangen
vorgesehen werden.
[0027] Durch die Verstellbarkeit des Abstands der Drehachse der Rolle oder Walze von der
Schwenkachse des Transporthebels kann die Kraft-Übersetzung je nach den vorherrschenden
Bedingungen vom Anwender des Auspressgeräts vergrössert oder verkleinert werden. Durch
die Einstellbarkeit der Kraftübersetzung kann die Beanspruchung des Hand/Arm Systems
des Anwenders des Auspressgerätes gering gehalten werden. Je nach Viskosität der auszupressenden
pastösen Masse kann der Anwender eine grössere oder eine kleinere Kraftübersetzung
wählen. Die Hublänge für den Mitnehmer und damit für die Kolbenstange ist durch den
Abstand zwischen der Drehachse und der Schwenkachse bestimmt. Je nach Bedarf kann
daher der Anwender durch am Griffteil angeordnete Mittel diesen Abstand verstellen
und auf diese Weise die Hublänge beeinflussen.
1. Manuelles Auspressgerät für pastöse Massen, welches eine Aufnahmeeinrichtung (3) für
ein die pastöse Masse enthaltendes Gebinde, wenigstens einen auf einer gegenüber der
Aufnahmeeinrichtung (3) axial verschiebbaren Kolbenstange (13) angeordneten Auspresskolben
und ein mit einem Verschiebemechanismus ausgestattetes Griffteil (2) aufweist, wobei
der Verschiebemechanismus einen handbetätigbaren Transporthebel (5) umfasst, der um
eine Achse (S) schwenkbar ist und an seinem, einem Mitnehmer (9) für die Kolbenstange
(13) zugewandten Ende mit einer Rolle (10) oder Walze ausgestattet ist, die in Anlage
mit dem Mitnehmer (9) steht und eine Drehachse (D) aufweist, die parallel zur Schwenkachse
(S) des Transporthebels (5) verläuft und im Abstand (a) von dieser den die Schwenkachse
überragenden Bereich (51) des Transporthebels (5) durchsetzt, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (a) der Drehachse (D) der Rolle (10) oder Walze von der Schwenkachse
(S) des Transporthebels (5) mit Hilfe von Verstellmitteln (6) verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellmittel (6) zum
Verstellen des Abstands (a) der Drehachse (D) von der Schwenkachse (S) am Griffteil
(2) vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellmittel (6) mit
der Schwenkachse (S) des Transporthebels (5) zusammenwirken, welche mit einem Exzenter
(71) ausgestattet ist, wobei durch Verstellen des Exzenters (71) der Abstand (a) der
Drehachse (D) der Rolle (10) von der Schwenkachse (S) einstellbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellmittel (6) mit
der Drehachse (D) der Rolle (10) oder Walze zusammenwirken, welche einen Exzenter
(72) trägt, wobei durch Verstellen des Exzenters (72) die Lage der Drehachse (D) relativ
zur Schwenkachse (S) einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellmittel (6) mit
einem Schubgestänge (80) zusammenwirken, welches innerhalb des Griffteils (2) angeordnet
ist und mit der Drehachse (D) der Rolle (10) oder Walze derart verbunden ist, dass
eine Höhenverstellung des Schubgestänges (80) in einer Veränderung des Abstands (a)
der Drehachse (D) von der Schwenkachse (S) resultiert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (D) der Rolle
(10) oder Walze im die Schwenkachse (S) überragenden Bereich (51) des Transporthebels
(5) stufenlos höhenverstellbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Drehachse (D) der Rolle
(10) oder Walze in einer Buchse (79) gelagert ist, welche den die Schwenkachse (S)
überragenden Bereich (51) des Transporthebels (5) durchsetzt und durch eine Einstellschraube
(75) höhenverstellbar ist, die über ein Kegelradgetriebe (74, 76) mit einem am Griffteil
(2) angeordneten Verstellrad (7) zusammenwirkt.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Verstellmittel (6) einen Hebel bzw. ein Stellrad (7) und eine Anzeigeeinrichtung (8)
umfassen, welche die Abstandsverstellung anzeigen.