(19)
(11) EP 0 736 376 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.10.1996  Patentblatt  1996/41

(21) Anmeldenummer: 96105041.6

(22) Anmeldetag:  29.03.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B41F 13/00, B41F 13/008
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI NL

(30) Priorität: 05.04.1995 DE 29505823 U

(71) Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG
63075 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Schild, Helmut
    61449 Steinbach, Taunus (DE)

(74) Vertreter: Marek, Joachim, Dipl.-Ing. 
c/o MAN Roland Druckmaschinen AG Patentabteilung/FTB S, Postfach 10 12 64
63012 Offenbach
63012 Offenbach (DE)

   


(54) Lagerung eines Antriebsmotors


(57) Zur Verbesserung der Montage, Ausrichtung und Krafteinleitung eines Antriebs an einer Druckmaschine wird vorgeschlagen, einen Motorrahmen 4 gelenkig mit einem Maschinengestell 3 der Druckmaschine zu verbinden. Durch die Anschwenkbarkeit ist die Justierung eines auf dem Motorrahmen 4 aufsitzenden Antriebsmotors 1 erheblich vereinfacht. Die Fundamentarbeiten können sich auf ein Minimum beschränken.




Beschreibung


[0001] Die Verbesserung betrifft eine Vorrichtung zur Lagerung und Ausrichtung eines Antriebsmotors für eine Druckmaschine. Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der JP-A 58-101062 bekannt.

[0002] Für einen Antrieb einer Druckmaschine ist es erforderlich einen Antriebsstrang mit einem Antriebsmotor zu verbinden. Häufig wird ein durchgehender Antriebszug in Form einer parallel zur Druckmaschine verlaufenden Antriebswelle angeordnet. Die Verbindung zwischen Antriebsmotor und Antriebsstrang kann beispielsweise über einen Riementrieb erfolgen. Hierbei ist aufeiner Ausrichtung des Antriebsmotors gegenüber dem Antriebsstrang großer Wert zu legen, damit exakte Verhältnisse und günstige Schwingungsbedingungen herrschen.

[0003] Aus der JP-A 58-101062 ist ein Hauptantrieb für eine Rollenrotationsdruckmaschine bekannt. In dieser Anordnung sind aufeinem gemeinsamen Grundgestell der Antriebsmotor und das Hauptgetriebe der Druckmaschine nebeneinander angeordnet, so daß diese gegeneinander ausgerichtet werden können. Das Grundgestell ist fest gegenüber der Druckmaschine montiert. Von dem Hauptgetriebe aus werden die verschiedenen Antriebsstränge für die einzelnen Druckwerke, die Papierzufuhr, den Falzapparat und andere Arbeitseinheiten abgeleitet.

[0004] Nachteilig an der Anordnung ist, daß auch das gemeinsame Grundgestell dieser Antriebseinheit exakt gegenüber der Druckmaschine justiert werden muß. Damit wird schon bei der Erstellung eines Fundamentes und bei der Montage ein erhöhter Aufwand erforderlich.

[0005] Die Aufgabe der Verbesserung soll daher darin zu sehen sein, eine Vorrichtung zur Lagerung für einen Antriebsmotor zu schaffen, so daß dieser einfach gegenüber der Druckmaschine ausgerichtet werden kann und eine gute Schwingungsabschirmung zur Druckmaschine erreicht wird.

[0006] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Kennzeichen des Anspruchs 1. Vorteilhaft ist insbesondere, daß der Aufwand für die Erstellung eines Fundamentes am Antriebsmotor minimal ist. Trotzdem wird die Ausrichtung gegenüber der Druckmaschine immer optimal bleiben und eine Übertragung von Schwingungen wird soweit wie möglich reduziert. Die Details der optimalen Konfigurartion ergeben sich aus den Unteransprüchen. Insbesondere ist die Einstellung der Riemenspannung und die Abstützung des Antriebsmotors gegenüber dem Hauptgetriebe zur Schwingungsminimierung vorteilhaft.

[0007] Die Vorrichtung wird im folgenden anhand von Zeichnungen beispielhaft dargestellt.
Hierin zeigen:
Fig. 1
eine Draufsicht auf die Anordnung eines Antriebsmotors an einer Druckmaschine
und
Fig. 2
eine Seitenansicht des Antriebsmotors und seiner Aufhängung an einer Druckmaschine.


[0008] In Fig. 1 sind in einer Aufsicht grundrißartig ein Antriebsmotor 1 für eine Druckmaschine und ein zugehöriges Hauptgetriebe 2 in deren prinzipieller Zuordnung zueinander und zur Druckmaschine gezeigt. Das Hauptgetriebe 2 ist dabei direkt an einem Maschinengestell 3 der Druckmaschine angeflanscht. Der Antriebsmotor 1 sitzt aufeinem separaten Motorrahmen 4 auf. In zwei Ausrichtschienen 5, die auf dem Motorrahmen 4 befestigt sind, kann der Antriebsmotor 1 in Bezug auf das Maschinengestell 3 bzw. das Hauptgetriebe 2 und eine damit verbundene Antriebswelle 10 eingestellt werden.

[0009] Die Antriebsverbindung zwischen dem Antriebsmotor 1 und dem Hauptgetriebe 2 wird durch einen Riementrieb mittels eines Satzes Keilriemen 6 hergestellt.

[0010] In Fig. 2 ist die Ansicht der Antriebseinheit in Richtung der Antriebsachsen bzw. der Antriebswelle 10 gezeigt. Der Antriebsmotor 1 liegt auf dem Motorrahmen 4 etwa in gleicher Höhe zum Hauptgetriebe 2. Der Motorrahmen 4 ist mit dem Maschinengestell 3 über ein Gelenk 7 verbunden. In dem Gelenk 7 kann der Motorrahmen 4 relativ zum Maschinengestell 3 an Bolzen 11 um eine horizontale Achse quer zur Druckmaschine geschwenkt werden. Der Motorrahmen 4 stützt sich an seinem äußeren, d.h. an dem vom Antriebsmotor 1 belasteten Ende, auf Justierschrauben 9 ab. Die Justierschrauben 9 dienen der exakten Ausrichtung des Motorrahmens 4 gegenüber dem Maschinengestell 3 abhängig von den jeweils vorhandenen Untergrundverhältnissen. Daher ist für diese Vorrichtung kein hochwertiges Fundament erforderlich. Weiterhin ist eine Abdeckung des Keilriemenrtriebes vorgesehen und zwischen Antriebsmotor 1 und Hauptgetriebe 2 eine Abstützschiene 8 angeordnet.

[0011] Zur Montage und Ausrichtung des Antriebes:
Der Antriebsmotor 1 wird zunächst auf dem Motorrahmen 4 aufgesetzt. Dieser ist über die Gelenke 7 mit dem Maschinengestell 3 verbunden und grob justiert. Dann wird der Antriebsmotor 1 gegenüber dem Hauptgetriebe 2 in den Ausrichtschienen 5 exakt ausgerichtet und der Motorrahmen 4 ebenso exakt in seiner Position in Bezug auf das Maschinengestell 3 gebracht. Gleichzeitig wird die Vorspannung auf den Keilriementrieb aufgebracht. Zur Verminderung von Momentenwirkungen und Schwingungen wird schließlich der Motorrahmen 4 mit Hilfe der Abstützschiene 8 noch zusätzlich am Hauptgetriebe 2 abgestützt. Damit ist sichergestellt, daß die Verhältnisse bezüglich der Vorspannung des Keilriementriebes während der gesamten Betriebsdauer immer konstant bleiben.

[0012] Die Anordnung des Antriebsmotors 1 zum Hauptgetriebe 2 ist in Bezug auf die Gelenke 7 so gewählt, daß die resultierenden Kräfte aus dem Riementrieb zu einer minimale Momentenbelastung für das Maschinengestell 3 führt. In optimaler Weise kann die Resultierende aus der Riemenspannung durch die Gelenke 7 geführt werden. Dann ist die Anbindung des Antriebs bezüglich des Maschinengestells 3 momentenfrei.

[0013] Durch die schwenkbare Anbringung des Motorrahmens 4 am Maschinengestell 3 ist es nicht mehr erforderlich, ein exakt ausgerichtetes Fundament für den Antriebsmotor 1 zu erstellen. Zum einen wird die Ausrichtung des Motorrahmens 4 am Maschinengestell 3 definiert, zum anderen ist sie mittels der Justierschrauben 9 auf dem Untergrund auf einfache Weise möglich. Der Untergrund muß lediglich eine gewisse Standfestigkeit und Schwingungsfestigkeit im üblichen Rahmen aufweisen. Diese Art der Anbringung erleichtert nicht nur das Aufstellen aufgrund des geringen Aufwandes für eine Fundamentvorbereitung. Wesentlich ist auch, daß das Maschinengestell 3 von Zusatzkräften z.B. Biegung entlastet wird. Am Maschinengestell 3 werden jetzt nur noch Kräfte aus der Anbringung des Hauptgetriebes 2 eingeleitet. Die Kräfte aus der Last der Anbringung des Antriebsmotors 1 werden nur noch zu einem geringen Teil in das Maschinengestell 3 eingeleitet und können gleichzeitig auf kürzestem Weg in Abstützungen 12 des Maschinenfundamentes abgeleitet werden. Die Kräfte aus der Riemenvorspannung und deren dynamische Wirkungen werden auf einfache Weise mit Hilfe der Abstützschiene 8 abgefangen. Damit ist sowohl die Exaktheit der Ausrichtung der Druckmaschine als auch die Unterbindung der Einleitung von Schwingungen aus dem Antrieb in das Maschinengestell 3 optimiert.

[0014] Die Konzeption des Motorrahmens 4 trägt zu weiteren Verbesserungen bei. Durch den relativ großen Abstand des Antriebsmotors 1 zum Maschinengestell 3 ist eine für die Belastung und die Funktionsgenauigkeit unzuträgliche einseitige Erwärmung der Druckmaschine mit Sicherheit zu vermeiden.

[0015] Außerdem läßt sich der Motorrahmen 4 vorteilhafterweise zusammen mit dem Antriebsmotor 1 als Einheit unabhängig von der Druckmaschine vormontieren. Für die Aufstellung der gesamten Druckmaschine und des Antriebes braucht die Einheit dann nur bereitgestellt werden. Für Aufstellung und Montage wird eine erhebliche Zeiteinsparung erzielt.

Bezugszeichenliste



[0016] 
1
Antriebsmotor
2
Hauptgetriebe
3
Maschinengestell
4
Motorrahmen
5
Ausrichtschiene
6
Keilriemen
7
Gelenk
8
Abstützschiene
9
Justierschraube
10
Antriebswelle
11
Bolzen
12
Abstützung



Ansprüche

1. Vorrichtung zur zur Lagerung und Ausrichtung eines Antriebs einer Druckmaschine mit einem Motorrahmen zur Befestigung eines Antriebsmotors, einem Hauptgetriebe und einem Riementrieb zur Verbindung von Antriebsmotor und Hauptgetriebe,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hauptgetriebe (2) gestellfest zur Druckmaschine angebracht ist, daß der Motorrahmen (4) gelenkig mit dem Maschinengestell (3) verbunden ist, daß der Antriebsmotor (1) in Richtung des Riementriebes verschiebbar am Motorrahmen (4) anbracht ist, und daß am Motorrahmen (4) Justiermittel (9) vorgesehen sind, mittels derer der Motorrahmen (4) um eine parallel zu allen Antriebsachsen liegende Achse gegenüber dem Hauptgetriebe (2) schwenkbar ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Motorrahmen (4) mittels zweier Gelenke (7) mit dem das Hauptgetriebe (2) tragenden Maschinengestell (3) verbunden ist und daß die Drehachse der Gelenke (7) parallel zu den Drehachsen der Antriebsachse der Druckmaschine angeordnet sind.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gelenke (7) so angeordnet sind, daß die Wirkungslinie der Kräfte des Riementriebs zwischen Antriebsmotor (3) und Hauptgetriebe (2) vom Antriebsmotor (1) ausgehend die Achse der Gelenke (7) schneidet oder oberhalb davon verläuft.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Motorrahmen (4) und dem Hauptgetriebe (2) oder zwischen dem Antriebsmotor (1) und dem Hauptgetriebe (2) ein Stützelement (8) zur Sicherung des Achsabstandes zwischen Antriebsmotor (1) und Hauptgetriebe (2) vorgesehen ist.
 




Zeichnung