[0001] Die Verbesserung betrifft eine Vorrichtung zur schwenkbaren Lagerung einer Bogentransporttrommel
gegenüber einer antriebsseitigen Lagerung. Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der
DE-OS 4 012 928 bekannt.
[0002] Beim Mehrfarbendruck in Bogenrotationsdruckmaschinen werden Teilbilder zur Erzeugung
eines Farbbildes übereinandergedruckt. Dabei treten Fehler in der Lage der verschiedenen
Teilbilder zueinander auf. Fehler, die in Transportrichtung des Druckbildes oder in
Seitenrichtung quer dazu erkennbar sind, werden auf konventionelle Weise durch Verstellen
eines eine Druckplatte eines der Teilbilder tragenden Plattenzylinders behoben. Dieser
kann in Umfangsrichtung und in axialer Richtung verstellt werden. Fehler, die sich
in Form einer Schräglage zwischen Teilbildern darstellen, sind schwieriger zu beheben.
Einerseits wird dazu die Verschiebung der Druckplatte auf dem Plattenzylinder eingesetzt
oder nach neuerer Erkenntnis auch die Schrägstellung einer Bogentransporttrommel.
Beim Schrägstellen einer Bogentransporttrommel tritt allerdings das Problem auf, daß
das Antriebszahnrad der genannten Bogentransporttrommel gegebenenfalls mit dem Trommelkörper
schräggestellt wird. Dies ist für die Antriebsverhältnisse unzumutbar und würde zu
erhöhtem Verschleiß führen.
[0003] In der DE-OS 4 012 928 ist eine Bogentransporttrommel für Schrägregisterkorrektur
bekannt geworden. Sie zeigt auf, daß der Trommelkörper gegen die antriebsseitige Festlagerung
verschwenkbar ist. Dazu ist beispielsweise der Trommelkörper mit dem antriebsseitigen
Wellenzapfen über eine verformbare Scheibe verbunden. Die Scheibe läßt Bewegungen
des Trommelkörpers quer zur Trommelachse zu. Sie überträgt allerdings die Antriebsbewegung
vom Antriebszahnrad starr auf den Trommelkörper. Da der Trommelkörper auf seiner anderen
Seite in einem Lagerzapfen mit exzentrischer Buchse gelagert ist, kann mittels der
exzentrischen Buchse eine Schrägstellung des Trommelkörpers ohne Bewegung des Antriebszahnrades
erreicht werden. Die in der DE-OS 4 012 928 gezeigte Vorrichtung weist allerdings
den Nachteil auf, daß bei der Verstellung in Schrägrichtung sich immer noch Zwangskräfte
auf die Lagerung des Antriebszahnrades entwickeln können. Dies rührt daher, daß die
Scheibe, die die alleinige Führung des Trommelkörpers an dem antriebsseitigen Wellenzapfen
in radialer, axialer und Umfangsrichtung übernimmt, relativ steif und damit immer
noch in gewissem Maße widerstandsfähig gegen Biegung ausgebildet sein muß. Eine vollständige
Entlastung der antriebsseitigen Lagerung von Zwangskräften ist damit noch nicht vollständig
möglich.
[0004] Ziel der Erfindung ist es daher, eine optimale Entkoppelung der Zwangskräfte aus
der Schrägstellung des Trommelkörpers von der Lagerung auf der Antriebsseite vorzunehmen.
Gleichzeitig soll eine verbesserte Zentrierung des Trommelkörpers gegenüber der antriebsseitigen
Festlagerung ermöglicht werden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es also an einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 die resultierenden Kräfte aus der Schrägstellung des Trommelkörpers optimal von
der antriebsseitigen Lagerung fernzuhalten.
[0006] Die Lösung der Aufgabe gestaltet sich nach dem Kennzeichen des Anspruches 1. Hierbei
sind die radialen und malen Verbindungen vorteilhaft voneinander getrennt und insbesondere
auch von der Drehübertragung abgekoppelt. Durch die beanspruchte Konzeption der Ankoppelung
kann sich keine Veränderung der Lage des Trommelkörpers in axialer Richtung mehr ergeben
und weiterhin werden die durch die Schrägstellung bedingten Zwangskräfte auf die antriebsseitige
Lagerung nochmals erheblich gegenüber dem schon recht guten Ausgangszustand reduziert.
[0007] Die Vorrichtung wird im folgenden anhand von zeichnerischen Darstellungen in einem
Ausführungsbeispieles näher dargestellt. Dabei wird in den Zeichnungen im einzelnen
dargestellt, in
- Fig. 1
- die Lagerung des Antriebszahnrades mit Anbindung des Trommelkörpers und
- Fig. 2
- eine detaillierte Darstellung der Zentrierung.
[0008] In Fig. 1 ist die antriebsseitige Lagerung einer Bogentransporttrommel gezeigt. Die
Bogentransporttrommel selbst ist nicht dargestellt. In einer Gestellwand 1 ist ein
Antriebszahnrad 2 über seinen Wellenzapfen 3 gelagert. Die Lagerung 4 ist in einer
Hülse in der Gestellwand 1 befestigt. Mit dem Wellenzapfen 3 ist ein Trommelkörper
5 der Bogentransporttrommel gekoppelt. Dazu ist in dem Trommelkörper 5 eine Zentrierbohrung
6 vorgesehen und in dem Wellenzapfen 3 ist eine Zentrierbohrung 7 vorgesehen. In diesen
Zentrierbohrungen 6, 7 ist eine Zentrierhülse 8 eingesetzt. Die Zentrierhülse 8 ist
ein hohlzylindrisches Teil, das die Nahtstelle zwischen Trommelkörper 5 und Wellenzapfen
3 übergreift. Weiterhin ist innerhalb der Zentrierhülse 8 eine Vergrößerung der Bohrung
vorgesehen, so daß dort eine Abstandsbuchse 9 eingesetzt werden kann. Die Abstandsbuchse
9 überragt in ihrer Länge die Zentrierhülse 8 um ein geringes Maß. Die Verbindung
des Trommelkörpers 5 mit dem Wellenzapfen 3 wird mit Hilfe einer Zugstange 10 hergestellt.
Sie durchgreift den Wellenzapfen 3 und die Abstandsbuchse 9 und wird im Trommelkörper
5 verschraubt.
[0009] Damit ist zwischen dem Trommelkörper 5 und dem Wellerzapfen 3 sowohl in radialer
Richtung über die Zentrierhülse 8 als auch in axialer Richtung über die Kombination
von Abstandsbuchse 9 und Zentrierhülse 8 mit der Zugstange 10 eine sichere Führung
erreicht.
[0010] Der Trommelkörper 5 ist radial spielfrei an der überstehenden Außenfläche der Zentrierhülse
8 geführt und wird in axialer Richtung spielfrei durch die Zugstange 10 entgegen die
Abstandsbuchse 9 gehalten.
[0011] Die Drehübertragung des Antriebsmomentes von dem Anthebszahnrad 2 über da Wellenzapfen
3 auf den Trommelkörper 5 wird von einer Koppelscheibe 11 übernommen. Die Koppelscheibe
11 ist als flacher Ring ausgebildet. Sie ist an ihrem äußeren Umfang mit einer Verschraubung
12 an dem Trommelkörper 5 angekoppelt. An ihrem inneren Umfang ist eine weitere Verschraubung
13 zur Ankoppelung an den Wellenzapfen 3 vorgesehen. Die Verschraubungen 12, 13 stellen
sicher, daß in Drehrichtung der Bogentransporttrommel eine spielfreie und paßgenaue
Ankoppelung des Antriebszahnrades 2 zum Trommelkörper 5 erfolgt. Außerdem ist mittels
der Koppelscheibe 11 im weiten Umfang einer axiale bzw. Schwenkbewegung zwischen Trommelkörper
5 und Wellenzapfen 3 möglich.
[0012] Zur Registerkorrektur wird, wie bereits erwähnt, eine Schrägstellung der Bogentransporttrommel
vorgenommen. Die Schrägstellung stellt sich im weiteren als Verlagerung der Achse
des Trommelkörpers 5 gegenüber der Achse des Wellenzapfens 3 dar. Sie ist in Fig.
1 mit der strichierten Linie S bezeichnet. Bei der Schrägstellung des Trommelkörpers
5 ist im Bereich der Zentrierung des Trommelkörpers 5 gegenüber dem Wellenzapfen 3
eine Bewegung erforderlich. In Fig. 2 ist eine vergrößerte Darstellung des Zentrierbereiches
zwischen Wellenzapfen 3 und Trommelkörper 5 gezeigt. Hier sind insbesondere die Zentrierhülse
8 und die Abstandsbuchse 9 in Vergrößerung dargestellt.
[0013] In Fig. 2 sind weitere Details der Verbindung zwischen dem Wellenzapfen 3 und dem
Trommelkörper 5 dargestellt. Wesentlich ist hierbei die Winkelbeweglichkeit zwischen
Wellenzapfen 3 und Trommelkörper 5.
[0014] Als zentrales Element ist die Zentrierhülse 8 erkennbar. Die Zentrierhülse 8 sitzt
fest in dem Wellenzapfen 3 und ist an dem gegenüber dem Wellenzapfen 3 überstehenden
Ende ballig ausgeformt. Auch die Zentrierbohrung 6 im Trommelkörper 5 ist wie die
mit ihr gepaarte Außenfläche der Zentrierhülse 8 ballig ausgeformt. Die ballige Ausformung
von Zentrierbohrung 6 und Zentrierhülse 8 bildet im Berührungsbereich eine Gleitfläche
14. Diese Gleitfläche 14 ist als innere Ringfläche und Anfasung 17 zur äußeren Stirnseite
der Zentrierbohrung 6 am Trommelkörper 5 ausgebildet. Als Gegenfläche ist die Gleitfläche
14 als äußere Ringfläche und Anfasung 18 zur Stirnseite der Zentrierhülse 8 zu ihrem
trommelseitigen Ende hin ausgeführt.
[0015] Bei einer Verschwenkung des Trommelkörpers 5 gegenüber der Achse des Wellenzapfens
3 kann somit der Trommelkörper 5 quasi auf der Außenfläche der Zentrierhülse 8 im
Bereich der Gleitfläche 14 eine Abwälzbewegung ausführen. Dabei bleibt die radiale
Positionierung zwischen Trommelkörper 5 und Wellenzapfen 3 vollkommen erhalten, da
die Paarung von Zentrierbohrung 6 und Zentrierhülse 8 spielfrei ist. Die Position
in axialer Richtung wird dabei ständig durch die mittels der Zugstange 10 gesicherte
Anlage des Trommelkörpers 5 an einer Stirnfläche 15 der Abstandsbuchse 9 gesichert.
Diese bildet quasi eine punktförmige Auflage für den Trommelkörper 5 gegenüber dem
Wellenzapfen 3. Die Stirnfläche 15 der Abstandsbuchse 9 hat einen so kleinen Durchmesser,
daß man von einer punktförmigen Auflage sprechen kann.
[0016] Bei der Verschwenkung des Trommelkörpers 5 gegenüber dem Wellenzapfen 3 treten nun
mehr keine Zwangskräfte mehr auf Die Koppelscheibe 11 ist quer zu ihrer Ausdehnungsebene
gerade so schwach ausgebildet, daß sie keine Zwangskräfte aufbauen kann. Andererseits
ist sie aber in ihrer Ausdehnungsebene so steif, daß sie in Drehrichtung alle Kräfte
versetzungsfrei übertragen kann.
Außerdem ist in Fig. 2 erkennbar, daß die Abstandsbuchse 9 mittels eines Führungsringes
16 innerhalb der Zentrierhülse 8 geführt wird.
[0017] Die gesamte Anordnung ist sehr montagefreundlich und günstig in der Herstellung.
Die Bogentransporttrommel wird ebenso wie die Lagerungseinheit des Antriebszahnrades
2 vormontiert. Dabei sind Zentrierhülse 8, Abstandsbuchse 9 und Koppelscheibe 11 an
dem Wellenzapfen 3 befestigt bzw. eingesetzt. Nach dem aufschieben des Trommelkörpers
5 mittels der Zentrierbohrung 6 auf die Zentrierhülse 8 kann die Lage mittels der
Zugstange 10 gesichert werden. Danach ist lediglich noch die passgerechte Verbindung
in Drehrichtung durch anbringen der Verschraubung 12 zwischen Koppelscheibe 11 und
Trommelkörper 5 erforderlich.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1
- Gestell
- 2
- Antriebszahnrad
- 3
- Wellenzapfen
- 4
- Lagerung
- 5
- Trommelkörper
- 6
- Zentrierbohrung
- 7
- Zentrierbohrung
- 8
- Zentrierhülse
- 9
- Abstandsbuchse
- 10
- Zugstange
- 11
- Koppelscheibe
- 12
- Verschraubung
- 13
- Verschraubung
- 14
- Gleitfläche
- 15
- Stirnfläche
- 16
- Führungsring
- 17
- Anfasung
- 18
- Anfasung
1. Vorrichtung zur schwenkbaren Lagerung einer Bogentransporttrommel gegenüber einer
antriebsseitigen Lagerung in einer Bogenrotationsdruckmaschine, mit einem Trommelkörper,
einem Wellenzapfen in einer Festlagerung eines Antriebszahnrades und einer schwenkbaren
aber radial und tangential steifen Verbindung zwischen dem Wellenzapfen und dem Trommelkörper
in Form einer Koppelscheibe,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Koppelscheibe (11) jeweils stirnseitig mit dem Trommelkörper (5) und dem Wellenzapfen
(3) verbunden ist,
daß ein Zentrierelement (8) zur radial spielfreien, koaxialen Verbindung zwischen
Wellenzapfen (3) und Trommelkörper (5) vorgesehen ist, und
daß zentrisch zu Wellenzapfen (3) und Trommelkörper (5) eine vorspannbare Stützeinrichtung
(9, 10) zur axial spielfreien Verbindung von Wellenzapfen (3) und Trommelkörper (5)
vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zentrierelement als Zentrierhülse (8) ausgebildet ist, daß die Zentrierhülse
(8) eine äußere Gleitfläche (14) aufweist, die mit einer entsprechenden Gleitfläche
(14) in einer Zentrierbohrung (6) des Trommelkörpers (5) spielfrei zusammenwirkt,
und daß an der Zentrierhülse (8) eine axiale Stützfläche (15) zur Anlage an dem Trommelkörper
(5) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb der Zentrierhülse (8) eine Abstandsbuchse (9) vorgesehen ist, die aus
der Zentrierhülse (8) vorsteht und daß eine Zugstange (10) den Wellenzapfen (3) zentrisch
durchgreift und Wellenzapfen (3) und Trommelkörper (5) unter Einspannung der Abstandsbuchse
(9) vorspannbar miteinander verbindet.