[0001] Wenn bei Markisen oder anderen Abschattungsvorrichtungen das Markisentuch im ausgefahrenen
Zustand mit einer starken horizontalen Komponente verläuft, werden Vorkehrungen benötigt,
um das Markisentuch zu spannen, damit es nicht übermäßig durchhängt. Außerdem sind
diese Vorrichtungen zum Spannen erforderlich, um das Markisentuch von der Wickelwelle
abzuwickeln, wenn die Wickelwelle im Sinne des Abwickelns in Umdrehungen versetzt
wird.
[0002] Eine Bauform dieser Markisen sind sogenannte Gegenzugmarkisen, bei denen die Vorderkante
des Markisentuches an einer Zugstange oder Fallschiene befestigt ist. Die Fallschiene
wird endseitig in Führungsschienen geführt, die sich parallel zu der aufgespannten
Tuchbahn erstrecken.
[0003] Die Gegenzugeinrichtung für derartige Markisen weist zwei über die ganze Länge undehnbare
Zugbänder oder Zugseile auf, von denen je eines an einer Kante der Fallschiene befestigt
ist. Das betreffende Zugband oder Zugseil läuft, ausgehend von dem Ende der Fallschiene,
innerhalb der Führungsschiene zu deren von der Wickelwelle abliegenden Ende zu einer
dort angeordneten Umlenkeinrichtung. Von der Umlenkeinrichtung führt das Zugmittel
zurück in Richtung der Wickelwelle, wobei es wiederum in der Führungsschiene geführt
ist. Bei der Wickelwelle wird das betreffende Zugmittel auf eine entsprechende Zugbandscheibe
oder Seilrolle aufgewickelt, die mit der Wickelwelle gekuppelt ist.
[0004] Der hierbei erforderliche mechanische Aufwand ist erheblich, weil Markisentuch und
Wickelwelle gegenläufig arbeiten, d.h. beim Ausfahren des Markisentuches verkleinert
sich zunehmend der Wickeldurchmesser, während gleichzeitig die Zugmittel auf den Seilscheiben
aufgewickelt werden. Dadurch wird die pro Umdrehung ausgefahrene Länge an Markisentuch
zunehmend größer als die pro Umdrehung aufgenommene Länge an Zugmittel. Um diese sich
ändernde Längendifferenz auszugleichen, werden verhältnismäßig aufwendige Vorspann-
und Ausgleichseinrichtungen benötigt. Es ist hierzu eine große Vielzahl von Lösungen
bekannt, beispielsweise eine drehelastische Kupplung zwischen der Wickelwelle und
den Seilscheiben oder eine bewegliche federvorgespannte Lagerung der Umlenkeinrichtungen
am von der Wickelwelle entfernt liegenden Ende der Führungsschienen. Eine weitere
Lösung besteht darin, die Fallschiene selbst mit Hilfe eines Federmotors als Wickelwelle
auszubilden, von der dann der erforderliche Differenzbetrag aboder auf die das überschüssige
Markisentuch aufgewickelt wird.
[0005] Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, eine Markise oder Beschattungsvorrichtung
zu schaffen, bei der mit sehr einfachen Maßnahmen die erforderliche Vorspannung für
das Markisentuch erzeugt werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Markise mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0007] Weil bei der erfindungsgemäßen Markise oder Beschattungsvorrichtung das Zugmittel
selbst elastisch dehnbar ausgebildet ist, genügt es, ein Ende des Zugmittels ortsfest
zu verankern, während es im übrigen an der freien Kante des Markisentuches angreift.
Sobald die Wickelwelle im Sinne des Abwickelns betätigt wird, zieht das vorgespannte
Zugmittel das Markisentuch von der Wickelwelle ab und spannt es in der gewünschten
Weise straff auf.
[0008] Dabei ist es nicht notwendigerweise erforderlich, das Markisentuch mit einer Fallschiene
zu versehen, die endseitig in Führungsschienen geführt ist. Vielmehr gestattet die
neue Lösung auch ein freies, führungsschienenloses Aufspannen des ausgefahrenen Markisentuches,
einfach indem die Vorspannkraft der elastischen Zugmittel ausgenutzt wird, um das
Markisentuch zu halten.
[0009] Gleichgültig für die neue Lösung ist es ebenfalls, ob das Markisentuch im ausgefahrenen
Zustand im wesentlichen horizontal verläuft oder schräg, beispielsweise unter 45°
oder steiler. Selbst ein Ausfahren von unten nach oben ist möglich.
[0010] Wenn eine sehr große Vorspannkraft erreicht und das Markisentuch an der Vorderkante
weitgehend gegen Taumeln geschützt werden soll, ist es zweckmäßig, wenn zwei Zugmittel
verwendet werden, von denen je eines an einem Ende der Vorderkante angreift.
[0011] Eine aus designtechnischen Gründen eventuell recht interessante Lösung besteht darin,
die Vorderkante des Markisentuches 3 dreieckig unter Ausbildung einer Spitze zu gestalten
und an dieser Spitze das Zugmittel angreifen zu lassen.
[0012] Ebenfalls ein einziges Zugmittel genügt bei einer Ausführungsform der neuen Markise,
wenn an der Vorderkante des Markisentuches ein rohrförmiges Element vorgesehen ist,
durch das das Zugmittel frei gleitend hindurch verläuft, während die Enden des Zugmittels
außerhalb ortsfest verankert sind. Die Verankerungsstellen liegen in einer Ebene,
die bei ausgefahrenem Markisentuch die Vorderkante des Markisentuches und näherungsweise
die Rollobahn enthält.
[0013] Der Vorteil dieser Lösung besteht darin, daß ein Schiefziehen des Markisentuches,
wie es durch ungleichförmige Zugmittel hervorgerufen werden könnte, zwangsläufig vermieden
ist.
[0014] Wenn dagegen eine sehr flache Federkennlinie gewünscht wird oder ein großer Hub zu
überstreichen ist, ist es von Vorteil, wenn zwei Zugmittel verwendet werden, die in
entgegengesetzter Richtung durch das rohrförmige Element an der Vorderkante des Markisentuches
verlaufen, ehe sie endseitig aus dem rohrförmigen Element, beispielsweise in Gestalt
der Fallschiene, austreten, oder das in der Fallschiene mehrere Schlaufen bildet.
Dabei liegt die Austrittsstelle des einen Zugmittels in der Nähe der Verankerungsstelle
des anderen Zugmittels, so daß die Fallschiene gleichsam als Speicher für Zugmittel
dient. Im vollständig ausgefahrenen Zustand bleibt dadurch mindestens die Breite der
Markise als kontrahierte Restmenge des Zugmittels übrig. Der Quotient aus bei eingefahrener
Markise maximal gestrecktem Zugmittel zu maximal zusammengeschrumpftem Zugmittel bei
vollständig ausgefahrener Markise wird dadurch im Sinne einer Abflachung der Federkennlinie
günstiger.
[0015] Wenn eine noch flachere Federkennlinie gewünscht wird, kann an jener Stelle, an der
ursprünglich eine Verankerungsstelle vorgesehen ist, eine Umlenkeinrichtung angebracht
werden, von der ausgehend das Zugmittel zu einer von der Umlenkstelle entfernt liegenden
Verankerungsstelle läuft. Diese Lösung ist besonders vorteilhaft, wenn die Markise
mit einer Fallschiene versehen ist, die endseitig in Führungsschienen läuft. In diesem
Falle macht die Unterbringung und der Verlauf der Zugmittel keine besonderen Schwierigkeiten.
[0016] Besonders einfach wird der Aufbau der Markise, wenn das oder die Zugmittel jeweils
aus Gummiseilen bestehen, die vorteilhafterweise zum Schutz gegen Abrieb oder andere
Oberflächenbeschädigungen mit einer Umhüllung versehen sind. Außerdem hat die Umhüllung
den Vorteil, die Reibung zwischen dem Gummiseil und Teilen, auf denen das Gummiseil
gleitet, zu vermindern.
[0017] Eine sehr einfache Umhüllung besteht in einem geflochtenen textilen Schlauch.
[0018] Im übrigen sind Weiterbildungen der Erfindung Gegenstand von Unteransprüchen.
[0019] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Beschattungsvorrichtung, bei der ein Ende der Rollobahn ortsfest
gehaltert ist, in einer perspektivischen Darstellung,
- Fig. 2
- die Beschattungsvorrichtung nach Fig. 1, in einem Querschnitt,
- Fig. 3
- einen Abschnitt des Zugrohrs der Beschattungsvorrichtung nach Fig. 1, in einem Längschnitt,
- Fig. 4
- eine Beschattungsvorrichtung, bei der ein Ende der Rollobahn an dem Zugrohr befestigt
ist,
- Fig. 5
- eine Markise mit einer Gegenzugeinrichtung und bestehend aus einem Gummiseil, das
in der Fallschiene untergebracht ist und mittig aus der Fallschiene herausgeführt
ist, in eine schematischen Darstellung,
- Fig. 6 und 7
- eine Markise mit einer Gegenzugeinrichtung und einem dreickförmigen Markisentuch,
in einer schematischen Draufsicht und einer schematischen Seitenansicht,
- Fig. 8
- eine Markise mit Führungschienen und einer Gegenzugeinrichtung aus abschnittsweise
dehnbaren und undehnbaren Zugmitteln, in einer schematisierten Draufsicht und teilweise
geschnitten.
[0020] Fig. 1 zeigt in stark schematisierter, perspektivischer Ansicht eine Beschattungsvorrichtung
1, die eine auf nicht veranschaulichten ortsfesten Konsolen drehbar gelagerte Wickelwelle
2 aufweist. Die Lagerung ist so, daß die Wickelwelle 2 um ihre Längsachse 3 drehbar
ist, beispielsweise mit Hilfe einer Antriebsvorrichtung 4 in Gestalt eines durch eine
Handkurbel 5 antreibbaren selbstsperrenden Schneckengetriebes, dessen Ausgangswelle
6 drehfest mit der Wickelwelle 2 gekuppelt ist. An der Wickelwelle 2 ist, wie Fig.
3 erkennen läßt, mit einem Ende 7 eine Rollobahn 8 angebracht, deren Breite der Länge
der Wickelwelle 2 etwa entspricht. Die Rollobahn 8 führt von der Wickelwelle 2 nach
unten, wo sie eine flachgezogene Schlaufe 9 bildet und von dort aufwärts zu einem
Verankerungsstab 11, der knapp unterhalb der Wickelwelle 2 ebenfalls ortsfest gehalten
ist, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist; er kann auch gemäß Fig. 3 neben der Wickelwelle
2 befestigt sein. Der Stab 11 ist in bekannter Weise mit einem entsprechenden Ende
12 der Rollobahn 8 verbunden.
[0021] In der Schlaufe 9 liegt ein zylindrisches Zugrohr 13, das seitlich über die Rollobahn
8 übersteht. Aus ihm führt ein elastisch dehnbares Zugmittel 14 in Gestalt eines einzigen
Gummiseils heraus, dessen aus dem Zugrohr 13 herausragende freie Enden in einer ortsfesten
Verankerungseinrichtung 15 befestigt ist. Der Abstand der Verankerungseinrichtungen
15 voneinander entspricht der Breite der Beschattungsvorrichtung 1. Sie befinden sich
in einer Ebene, die die Mittelebene zwischen den beiden Teilen der Schlaufe 9 ist.
[0022] Mit Hilfe des Gummiseils 14 ist das Zugrohr 13 in Richtung auf die Verankerungseinrichtungen
15 vorgespannt und dadurch wird die Schlaufe 9 straff nach unten gezogen.
[0023] Der Aufbau des Zugrohrs 13 ist in den Fig. 2 und 3 dargestellt. Da beide Enden des
Zugrohrs 13 gleich ausgebildet sind, genügt es, wenn lediglich ein Ende des Zugrohrs
13 vergrößert dargestellt und erläutert ist. Die Beschreibung gilt sinngemäß auch
für das nicht gezeigte Ende.
[0024] Auf dem verhältnismäßig dünnwandingen Zugrohr 13 steckt ein Ring 16, der bis zu einer
Schulter 17 auf das Rohr 13 aufgeschoben ist. Die lichte Weite der von der Schulter
17 begrenzten Öffnung entspricht der lichten Weite der Zugrohrs 13.
[0025] Auf der von dem Rohr 13 wegweisenden Seite des Ringes 14 ist an dessen Innenseite
eine Kugellaufrille 18 ausgebildet.
[0026] Eine Nabe 19, die einen Bund 21 sowie einen daran einstückig angeformten rohrförmigen
Kragen 22 trägt, steckt mit dem Kragen 22 voraus in dem Zugrohr 13, wobei der Kragen
22 einen zylindrischen Innenraum 23 umgrenzt. Der Bund 21 steht radial über den Kragen
22 über und an ihm ist auf seiner von dem Kragen 22 weg weisenden Seite einen becherförmigen
Deckel 24 angebracht. In dem Übergangsbereich zwischen dem Bund 21 und dem Kragen
22 befindet sich eine weitere Kugellaufrille 25, die im montierten Zustand der Kugellaufrille
18 schräg gegenübersteht. Zwischen den beiden Laufrillen 18 und 25 befindet sich eine
Anzahl von vorzugsweise in einem Käfig sitzenden Kugellagerkugeln 26, die zusammen
mit den Laufrillen 18 und 25 ein Hochschulterlager bilden. Hierdurch ist die Nabe
19 mit sehr geringer Kraft gegenüber dem Zugrohr 13 drehbar.
[0027] Wie die Fig. 2 erkennen läßt, ragt der Kragen 22 ein beträchtliches Stück in das
Zugrohr 13 hinein und sein in dem Zugrohr 13 befindlicher Abschnitt dient als Träger
zur Lagerung von insgesamt drei nebeneinander liegenden Schnurlaufrollen 27. Die Schnurlaufrollen
27 sitzen koaxial auf einem gemeinsamen Achslagerstift 28, der quer durch den Innenraum
23 verläuft und endseitig in entsprechenden, miteinander fluchtenden Bohrungen in
dem Kragen 22 aufgenommen ist. Der Achslagerstift 28 ist in bekannter Weise, beispielsweise
durch Verstemmen, in den zugehörigen Bohrungen axial gesichert. Die Schnurlaufrollen
27 dienen als Umlenkstellen für das Gummiseil 14.
[0028] Damit das Gummiseil 14 aus dem Zugrohr 13 nach außen gelangen kann, enthält der Deckel
24 in seinem Rand einen radial nach außen führenden Schlitz 29, der den von der Nabe
19 und dem Deckel 24 umgrenzten zylindrischen Innenraum 23 nach außen hin verbindet.
[0029] Das sich unterhalb des in Fig. 2 gezeigten Endes des Zugrohres 13 befindliche freie
Ende des Gummiseiles 14 ist in der Verankerungseinrichtung 15 festgelegt. Die Verankerungseinrichtung
15 besteht aus einem auskragenden Arm 31, der einstückig an eine Flanschplatte 32
angeformt ist. Von der Flanschplatte 32 führt eine sacklochartige Gewindebohrung 33
in die Verankerungseinrichtung 15 hinein. Mit dieser Gewindebohrung 33 kann die Verankerungseinrichtung
15 auf eine nicht weiter gezeigte Stockschraube aufgeschraubt werden, bis eine plane
Anlagefläche 34 der Flanschplatte 32 an der betreffenden Befestigungsfläche anliegt.
[0030] Im Abstand zu der Flanschplatte 32 enthält der Arm 31 eine Stufenbohrung 35, deren
Abschnitt 36 mit dem kleineren Durchmesser in Richtung auf das Zugrohr 13 zeigt. Durch
diese Bohrung 35 ist das freie Ende des Gummiseils 14 eingesteckt, das in einem Abschnitt
37 der Stufenbohrung 35 festgelegt ist.
[0031] Die Montage des insoweit beschriebenen Zugrohres 13 mit dem Gummiseil 14 geschieht
etwa folgendermaßen:
[0032] Auf die beiden Enden des Zugrohres 13 werden aus Gründen der Montagevereinfachung
die beiden Ringe 16 stramm passend aufgeschoben, bis die Schulter 17 an der betreffenden
Stirnseite des Zugrohrs 13 anliegt.
[0033] Sodann werden die beiden Naben 19 unter Zwischenlage der Kugellagerkugeln 26 mit
dem Kragen 22 voraus in das Zugrohr 13 eingesteckt. Bevor dieser Vorgang durchgeführt
wird, wurden selbstverständlich die insgesamt drei Schnurlaufrollen 28 auf den Achslagerstift
27 aufgefädelt und der Achslagerstift in den betreffenden Bohrungen des Kragens 22
festgelegt.
[0034] In das insoweit vorbereitete Zugrohr 13 wird das Gummiseil 14 eingezogen, und zwar
in der Weise, daß es, ausgehend von dem einen Ende des Zugrohres 13 durch das Zugrohr
13 eingeführt wird, bis es auf der anderen Seite austritt. Auf der anderen Seite wird
es um eine Schnurlaufrolle 28 herumgelegt und erneut durch das Zugrohr 13 zu dem ursprünglichen
Einführungsende hin durchgezogen. Dort wird es auf die erste Schnurlaufrolle aufgelegt
und wiederum hin zu dem anderen Ende des Zugrohres 13 durchgezogen. Dieser Vorgang
wird mehrfach wiederholt, solange bis auf beiden Seiten alle drei Schnurlaufrollen
28 belegt sind, was schließlich bedeutet, daß das Gummiseil 14 auch am anderen Ende
des Zugrohres 13 frei austritt.
[0035] Wenn das Gummiseil 14 in dieser Weise eingefädelt ist, werden die Enddeckel 24 beispielsweise
durch Kleben aufgesetzt, womit der Innenraum weitgehend verschlossen ist und das Gummiseil
14 nur noch durch die beiden Schlitze 29 herausgelangen kann. Anschließend wird auf
einem der freien Enden die betreffende Verankerungseinrichtung 15 aufgesetzt und an
diesem Ende befestigt, womit dieses Ende des Gummiseils 14 nicht mehr in das Zugrohr
13 hineingezogen werden kann.
[0036] Es besteht nun die Möglichkeit, werksseitig das Gummiseil 14 in einer gewünschten
Weise vorzuspannen und auch die zweite Verankerungseinrichtung aufzusetzen, oder aber
dieses andere Ende des Gummiseils 14 lediglich gegen Durchziehen durch den Schlitz
29 in das Innere des Zugrohres 13 zu sichern. Zur weiteren Erläuterung der Montage
sei angenommen, daß lediglich eine Sicherung vorgesehen ist.
[0037] Die Anbringung der Beschattungsvorrichtung 1 vor dem betreffenden Fenster geschieht
in bekannter Weise, indem die Wickelwelle 2 auf entsprechenden Konsolen gelagert wird
und der Befestigungsstab 11 unter oder neben der Wickelwelle 2 angebracht wird. In
die sich dadurch ausbildende Schlaufe 9 wird das Zugrohr 13 eingelegt und es wird
die bereits mit dem Gummiseil 14 verbundene Verankerungseinrichtung 15 an Ort und
Stelle festgeschraubt.
[0038] Dies geschieht zweckmäßigerweise bei vollständig abgelassener Rollobahn 8.
[0039] Nachdem dies geschehen ist, wird das Gummiseil am anderen, noch nicht befestigten
Ende aus dem Zugrohr 13 herausgezogen und durch die Bohrung 35 der anderen Verankerungsvorrichtung
15 hindurchgefädelt. Sobald die gewünschte Vorspannung des Gummiseils 14 erreicht
ist, wird es in der betreffenden Verankerungseinrichtung 15 befestigt.
[0040] Bei der beschriebenen Ausführungsform wird lediglich ein einziges Gummiseil 14 verwendet,
das sich zwischen den beiden Verankerungseinrichtungen 15 erstreckt und innerhalb
des Zugrohres 13 nach Art eines Flaschenzuges drei nebeneinanderliegende Schlaufen
bildet. Die Vorspannung des Gummiseils 14 sorgt dafür, daß die Schlaufe 9 des Markisentuchs
8 straff in Richtung auf die Verankerungseinrichtung 15 gezogen wird.
[0041] Wenn die Beschattungsvorrichtung 1 durch Betätigen der Wickelwelle mittels der Handkurbel
5 eingefahren wird, wickelt sich die Rollobahn 8 auf der Wickelwelle 2 auf, wobei
gleichzeitig die Unterkante der Schlaufe 9 nach oben auf die Wickelwelle 2 wandert.
Ebenfalls gleichzeitig wird beidends aus dem Zugrohr 13 das Gummiseil 14 herausgezogen,
das sich dadurch zunehmend spannt. Es läuft beim Herausziehen über die außenliegende
Innenkante der Nabe 19.
[0042] Während der Betätigung der Beschattungsvorrichtung 1 im Sinne des Ein- oder Ausfahrens
dreht sich das Zugrohr 13 frei auf den beiden Naben 19, während die Ausrichtung der
Schlitze 29, durch die das Gummiseil 14 austritt, in Richtung auf die Verankerungseinrichtungen
15 ausgerichtet bleibt. Das Zugrohr 13 dient somit gleichzeitig als Speicher für das
elastisch dehnbare Zugmittel und, da nur ein einziges Gummiseil 14 Verwendung findet,
das im übrigen auf den beiden Sätzen von Schnurlaufrollen 28 frei beweglich ist, wird
ein Schiefziehen der Schlaufe 9 zwangsläufig verhindert. Die Schlaufe 9 kann sich
frei zentriert zwischen die beiden Verankerungseinrichtungen 15 einstellen. Selbst
wenn versehentlich wegen eines Montagefehlers eine Verankerungseinrichtung 15 deutlich
höher angebracht sein sollte als die andere, werden dennoch nicht unterschiedliche
Zugkräfte an den beiden Enden des Zugrohres 13 wirksam. Das Gummiseil 14 kann sich
entsprechend frei einstellen, indem es sich relativ zu dem Zugrohr 13 in Längsrichtung
verschiebt.
[0043] In der Fig. 1 ist die Beschattungsvorrichtung 1 so dargestellt, als ob sie von oben
nach unten läuft, d.h. die Wickelwelle befindet sich oberhalb eines in der Figur nicht
dargestellten gedachten Fensters. Mit der neuen Lösung, bei der das Zugrohr 13 durch
das Gummiseil 14 in Richtung auf die Verankerungseinrichtungen 15 vorgespannt ist,
besteht auch die Möglichkeit, die Beschattungsvorrichtung 1 umgekehrt anzubringen,
d.h. die Wickelwelle neben der Unterkante des Fensters zu lagern, so daß eine Ausfahrbewegung
von unten nach oben erfolgt, falls dies aus beleuchtungstechnischen Gründen sinnvoll
ist. Auch eine seitliche Ausfahrbewegung kommt grundsätzlich in Frage, wobei dann
die Wickelwelle parallel zu einer vertikalen Kante des Fensters verlaufen würde.
[0044] Anstatt lediglich ein Gummiseil 14 zu verwenden,das durch das Zugrohr 13 hindurch
verläuft, um beidends außerhalb verankert zu werden, ist auch eine Lösung möglich,
bei der zwei Gummiseile 14 verwendet werden. Hierbei sind beide Gummiseile 14 mit
einem Ende außerhalb des Zugrohrs befestigt, während das andere Ende in dem Zugrohr
13 festgelegt ist.
[0045] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform der Beschattungsvorrichtung 1, bei der das Zugrohr
13 in einer festgenähten Schlaufe 37 an der Unterkante der Rollobahn 8 liegt. In diesem
Falle kann das Zugrohr 13 etwas einfacher ausgeführt werden, insofern als die Naben
19 gegenüber dem Zugrohr 13 nicht unbedingt drehbar gelagert werden müssen. Ansonsten
entspricht die Ausführungsform des Zugrohres 13 jener, die in der Fig. 2 gezeigt ist.
[0046] Fig. 5 zeigt eine Beschattungsvorrichtung in Gestalt einer Markise 38, die ähnlich
aufgebaut ist wie die Beschattungsvorrichtung 1 nach Fig. 1 und bei der aus Fig. 1
wiederkehrende Teile mit denselben Bezugszeichen versehen, jedoch nicht erneut beschrieben
sind.
[0047] Das Markisentuch 8, das mit einer Kante an der Wickelwelle 2 befestigt ist, ist an
der von der Wickelwelle 2 abliegenden Kante mit einer Fallschiene 39 versehen. Die
Fallschiene 39 hat die Form eines flachen Vierkantrohres und bildet ein an dem Markisentuch
8 befestigtes Gehäuse. In der Fallschiene 39 sind zwei schematisch angedeutete Schnurlaufrollen
41 und 42, die als Umlenkeinrichtung dienen, neben den seitlichen Enden der Fallschiene
39 in dieser drehbar gelagert. Eine weitere Schnurlaufrolle 43 befindet sich in einer
Öffnung an der nach unten weisenden Vorderkante 44 der Fallschiene 39, und zwar so,
daß die auf der Längsachse der Fallschiene 39 senkrecht stehende Tangente an die Lauffläche
der Schnurlaufrolle 43 in der Mitte, bezogen auf die Längserstreckung der Fallschiene
39 liegt.
[0048] Das Zugmittel 14 ist wiederum ein Gummiseil, das bei 45 außerhalb der Fallschiene
39 ortsfest verankert ist. Von dieser Verankerungsstelle 45 ausgehend führt das Gummiseil
14 zu der Schnurlaufrolle 43 und wird von dieser im Inneren der Fallschiene 39 in
Richtung auf die Schnurlaufrolle 42 umgelenkt. Die Schnurlaufrolle 42 wird von dem
Gummiseil 14 etwa um 180° umschlungen. Von der Schnurlaufrolle 42 führt das Gummiseil
14 zu der Schnurlaufrolle 41, die es ebenfalls um 180° umschlingt und von dort zu
einer Verankerungsstelle 46, die sich im Inneren der Fallschiene 39 befindet.
[0049] Die Wirkungsweise ist folgende:
[0050] Wenn die zwischen zwei Lagerkonsolen 47 und 48 drehbar gelagerte Wickelwelle, beispielsweise
mit Hilfe eines in der Wickelwelle 2 angebrachten Antriebsmotors in Umdrehungen versetzt
wird, wickelt sich, beginnend mit dem in Fig. 5 gezeigten Zustand das Markisentuch
8 zunehmend auf der Wickelwelle 2 auf. Dadurch wird das Gummiseil 14 von dem einen
Ende der Wickelwelle 2 gegenüber verankert ist, zunehmend gespannt, und zwar über
seine ganze Länge bis hin zu der Verankerungsstelle 46. Mit anderen Worten, in dem
Maße, in dem das Markisentuch 8 auf die Wickelwelle 2 aufgewickelt wird, wird das
Gummiseil 14 aus der Fallschiene 39 herausgezogen. Da der Kraftangriffspunkt infolge
der Lage der Schnurlaufrolle 43 auf der Mittelachse des ausgefahrenen Markisentuches
8 liegt, tritt kein Moment auf, das die Fallschiene 39 verkanten würde.
[0051] Im eingefahrenen Zustand des Markisentuches 8 ist das Gummiseil 14 maximal gespannt,
während es in der in Fig. 5 gezeigten Stellung seine kleinste Vorspannung hat.
[0052] Eine möglichst flache Federkennlinie wird erreicht, wenn das Verhältnis der effektiven
Länge des Gummiseils 14 in der in Fig. 5 gezeigten Stellung zu der Länge des Gummiseils
14 der Stellung, in der das Markisentuch 8 auf der Wickelwelle 2 vollständig aufgewickelt
ist, so nahe wie möglich bei "eins" liegt. Dies läßt sich erreichen, indem möglichst
viele Windungen des Gummiseils 14 in der Fallschiene 39 untergebracht werden. Die
Darstellung in Fig. 5 ist insoweit lediglich schematisch und es können auch mehrere
Windungen des Gummiseils 14, ähnlich wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1, in der
Fallschiene 39 vorhanden sein.
[0053] Zum Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 5 ein Ende des Gummiseils 14 ortsfest außerhalb der Fallschiene 39 verankert,
während das andere Ende bei 46 innerhalb der Fallschiene 39 festgelegt ist. Bei der
Ausführungsform nach den Fig. 1 und 4 ist zwar auch lediglich ein Gummiseil 14 vorgesehen,
doch sind dessen beide Enden in diesen Fällen außerhalb des Zugrohres 13, das funktionsmäßig
der Fallschiene 39 entspricht, ortsfest verankert.
[0054] Die Fig. 6 und 7 zeigen eine Beschattungsvorrichtung oder Markise 51. Aus den vorhergehenden
Figuren bereits bekannte Teile sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Das Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 6 und 7 unterscheidet sich im wesentlichen dadurch, daß das Gummiseil
14 nicht innerhalb eines mit dem Markisentuch 8 fest verbundenen Gehäuses gespeichert
ist, sondern zur Gänze außerhalb verläuft.
[0055] Auf der Wickelwelle 2 ist das dreieckförmige Markisentuch 8 wahlweise aufzuwickeln.
Es ist hierzu mit einer Kante in bekannter Weise an der Wickelwelle 2 befestigt, die
wiederum zwischen den zwei Lagerkonsolen 47 und 48 drehbar gelagert ist.
[0056] Infolge der dreieckförmigen Gestalt des Markisentuches 8 entsteht eine Spitze 52,
an der das Gummiseil 14 angebracht ist. Von dieser Spitze 52 aus führt das Gummiseil
14 zu einer ortsfest drehbar gelagerten Schnurrolle 53. Von hier läuft das Gummiseil
14 zu einer Schnurlaufrolle 54, die unterhalb der Wickelwelle 2 mittels einer Lagerkonsole
55 ebenfalls ortsfest gelagert ist. Von der Schnurlaufrolle 54 ausgehend führt das
Gummiseil 14 wiederum zurück in Richtung auf die Schnurlaufrolle 53, wo es unterhalb
der Schnurlaufrolle 53 bei 56 ortsfest verankert ist.
[0057] Die Wirkungsweise ist dieselbe, wie dies im Zusammenhang mit Fig. 5 bereits beschrieben
ist, lediglich mit dem Unterschied, daß das Gummiseil 14 vollständig im Freien verläuft.
[0058] Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei der zwei Zugmittel verwendet
werden, wobei sich jedes Zugmittel aus einem elastisch dehnbaren Abschnitt und einem
undehnbaren Abschnitt zusammensetzt.
[0059] Die in Fig. 8 gezeigte Gegenzugmarkisenanlage 61 weist wiederum die drehbar gelagerte
Wickelwelle 2 auf, an der mit einer Kante das Markisentuch 8 befestigt ist. Das Markisentuch
8 hat einen rechteckigen Zuschnitt und an seiner von der Wickelwelle 2 abliegenden
Vorderkante ist die Fallschiene 39 in bekannter Weise, beispielsweise mittels eines
Keders und einer Kedernut befestigt.
[0060] Neben dem aufgespannten Markisentuch sind zwei zueinander spiegelbildliche Führungsschienen
62 vorgesehen, von denen jeweils ein Ende in der Nähe der Wickelwelle 2 befestigt
ist. Die beiden Führungsschienen 62 sind geschlitzte Rohre, die zwei über die gesamte
Länge durchlaufende Kammern enthalten. Eine Kammer 63 ist dem Markisentuch 8 unmittelbar
benachbart und ihr ins Innere der Kammer 63 führende Schlitz öffnet sich in Richtung
auf das Markisentuch 8. In dieser Kammer 63 laufen zwei achsparallele Führungsrollen
64, die an Fortsätzen 65 drehbar gelagert sind. Diese Fortsätze 65 ragen durch den
betreffenden Schlitz der Führungsschiene 62 in die Führungsschiene 62 hinein und sind
am anderen Ende an dem benachbarten Stirnende der Fallschiene 39 angebracht.
[0061] Jede der Führungsschienen 62 ist an ihrem von der Wickelwelle 2 abliegenden Ende
mit einem Endstück 66 versehen, das, wie der Schnitt zeigt, zwei Schnurlaufrollen
67 und 68 achsparallel lagert. Die Schnurlaufrollen 67 und 68 sind so angeordnet,
daß ein tangential ablaufendes Stahlseil 69 ohne zu streifen einerseits zu einem an
der Fallschiene 39 befestigten Verankerungszapfen 71 führen kann und andererseits
anderenends ebenfalls ohne zu streifen in eine weitere Kammer 72 der Fallschiene 62
gelangt.
[0062] Der Verankerungsbolzen 71 sitzt starr an dem benachbarten Ende der Fallschiene und
ragt, wie die Figur erkennen läßt, vor den beiden Führungsrollen 65 durch den Schlitz
in die Kammer 63. Zwecks Verankerung des Stahlseils enthält er eine Nut 73, in die
eine nicht weiter erkennbare Schlaufe des Stahlseils 69 eingehängt ist. Ausgehend
von dem Verankerungsbolzen 71 führt das Stahlseil 69 um die beiden Schnurlaufrollen
67 und 68 herum in die Kammer 72, die sich parallel zu der Kammer 63 erstreckt und
die nach unten zu offen ist.
[0063] Das von der Schnurlaufrolle 67 kommende Trum des Stahlseils 69 führt zu einem Block
74, in dem wenigstens eine weitere Schnurlaufrolle 75 drehbar gelagert ist. An der
Schnurlaufrolle 75 wird das Stahlseil 69 in Richtung auf das Endstück 66 erneut umgelenkt
und sein freies Ende 76 ist schließlich mit einer Öse versehen, die auf dem Achslagerstift
für die Schnurlaufrolle 67 eingehängt ist.
[0064] Der Lagerblock 74 ist neben der Schnurlaufrolle 75 mit einer Gabel 77 ausgestattet,
durch die ein Bolzen 78 quer hindurchführt. Auf dem Bolzen 78 ist eine Endlasche 79
verankert, die mit dem Gummiseil 14 fest verbunden ist. Das andere Ende des Gummiseils
14 steckt in einer ähnlichen Verankerungslasche 81, die mittels eines Bolzens 82 am
Beginn der Führungsschiene 62 neben der Wickelwelle 2 ortsfest angebracht ist.
[0065] Sinngemäß dieselbe Anordnung befindet sich neben der anderen Längskante des Markisentuches
8.
[0066] Die Wirkungsweise dieser Markise 61 mit Gegenzugeinrichtung ist grundsätzlich ähnlich,
wie dies im Zusammenhang mit den vorherigen Ausführungsbeispielen bereits ausführlich
beschrieben ist:
[0067] Beim Aufwickeln des Markisentuches 8 auf die Wickelwelle 2 bewegt sich die Fallschiene
39, ausgehend von der in der Figur gezeigten Stellung, in Richtung auf die Wickelwelle
2 zu. Dabei wird zunehmend das undehnbare Stahlseil 69 aus der Kammer 72 heraus in
die Kammer 63 gezogen. Da das Stahlseil 69 nach Art eines Flaschenzugs zwischen den
Schnurlaufrollen 67 und dem Block 74 verläuft, bewegt sich der Block 74 in der Führungsschiene
62 um ein kürzeres Stück als es die Fallschiene 39 tut. Der Unterschied im Hub ergibt
sich, wie bei Flaschenzügen üblich, aus der Zahl der Schlaufen, die das Stahlseil
69 zwischen dem Block 74 und dem Endstück 66 bildet. Um die Zahl der Schlaufen zu
erhöhen, können zu den gezeigten Schnurlaufrollen 67 und 75 weitere Schnurlaufrollen
achsparallel gelagert sein.
[0068] In jedem Falle bewegt sich der Block 74 beim Aufwickeln des Markisentuches 8 in Richtung
auf das Endstück 66, wobei gleichzeitig das Gummiseil 14 zunehmend gespannt wird.
Dadurch wird ständig, unabhängig von der Stellung der Fallschiene 39, eine Vorspannkraft
auf die Fallschiene 39 ausgeübt, die bestrebt ist, das Markisentuch 8 von der Wickelwelle
2 herunterzuwickeln.
[0069] Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 sind beidseits des Markisentuches 8 zwei Zugmittel
vorgesehen, die unabhängig voneinander an den betreffenden Enden der Fallschiene 39
angreifen. Jedes Zugmittel besteht bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 aus einem
undehnbaren Abschnitt in Form des Stahlseiles 69 und einem damit verbundenen dehnbaren
Abschnitt in Gestalt des Gummiseils 14. Das Gummiseil 14 ist einenends ortsfest verankert
und greift anderenends an dem undehnbaren Stahlseil 69 an. Dieses wiederum ist mit
einem Ende ortsfest angebracht, während das andere Ende mit der Fallschiene 39 starr
in Verbindung steht.
[0070] Die Gegenzugeinrichtung der Markise 61 nach Fig. 8 vermeidet die sonst bei Gegenzugeinrichtungen
komplizierten Wickelvorrichtungen, die durch die Wickelwelle 2 selbst oder durch andere
Hilfsantriebe in Umdrehungen versetzt werden müssen, um die normalerweise über ihre
gesamte Länge undehnbaren Zugmittel aufzuwickeln.
[0071] Anstatt, wie gezeigt bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 Zugmittel zu verwenden,
die aus einer getrieblichen Hintereinanderschaltung aus einem Gummiseil und einem
Stahlseil bestehen, können auch Zugmittel verwendet werden, die durchgehend aus einem
Gummiseil bestehen und in diesem Falle wäre der Block 74 in der Kammer 72 starr und
unbeweglich befestigt.
[0072] Schließlich ist es auch möglich die Anorndung, wie in der Führungsschiene 62 gezeigt
ist, in der Fallschiene 39 unterzubringen.
[0073] Um das Gummiseil 14 gegen beschädigung oder Abnutzung besser zu schützen, kann es
mit einer schlauchförmigen Ummantelung beispielsweise einem geflochtenen Textilschlauch
umgeben sein.
[0074] Eine Gegenzugmarkise weist eine Wickelwelle auf, an der mit einer Kante ein Markisentuch
befestigt ist. An der von der Wickelwelle abliegenden Kante greift ein oder zwei Zugmittel
an, die das Markisentuch in Richtung von der Wickelwelle weg vorspannen. Da das oder
die Zugmittel elastisch dehnbar sind, genügt es das oder die Zugmittel mit dem jeweils
anderen ortsfest zu verankern. Bei einer anderen Ausführungsform ist nur ein Zugmittel
vorhanden, das beidends ortsfest angebracht ist und durch eine Schlaufe oder Öse an
der frei Kante des Markisentuchs läuft.
1. Markise oder Beschattungsvorrichtung,
mit einer drehbar gelagerten Wickelwelle (2),
mit einem an der Wickelwelle (2) befestigten Markisentuch (8), das eine von der Wickelwelle
(2) abliegende Kante aufweist,
mit einer Antriebseinrichtung (6), die mit der Wickelwelle (2) gekuppelt ist und durch
die die Wickelwelle (2) wahlweise im Sinne des Aufwickelns des Markisentuchs (8) auf
die Wickelwelle (2) oder im Sinne der Abwickelns des Markisentuchs (8) von der Wickelwelle
(2) in Umdrehungen zu versetzen ist, und
mit wenigstens einem zumindest abschnittsweise elastisch dehnbaren, zwei verankerte
Enden aufweisenden Zugmittel (14,69), das an dem Markisentuch (8) angreift und von
dem wenigstens ein Ende an einer solchen Stelle ortsfest verankert ist, daß es dem
Markisentuch (8) ein Vorspannung im Sinne des Abwickelns von der Wickelwelle (2) erteilt.
2. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Zugmittel
(14) über die gesamte Länge elastisch dehnbar ist.
3. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugmittel aus einem elastisch
dehnbaren (14) und einem undehbaren Abschnitt (69) besteht.
4. Markise nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der undehnbare Abschnitt (69)
und der elastisch dehnbare Abschnitt (14) jeweils einends ortsfest verankert sind.
5. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Zugmittel
(14,69) an der von der Wickelwelle (2) abliegenden Kante (37) angreift.
6. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Wickelwelle (2) abliegenden
Kante (11) orstfest verankert ist und daß sich zwischen der Wickelwelle (2) und der
fest verankerten Kante (11) ein Zugstab (13) befindet, der lose mit dem Markisentuch
(8) verbunden ist und an dem das wenigstens eine Zugmittel (14) angreift.
7. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Enden des wenigstens einen
Zugmittels (14) ortsfest verankert sind und daß ein zwischen den beiden Enden liegender
Bereich an einem Verbindungsmittel (13) der freien Kante (37) des Markisentuchs (8)
angreift.
8. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Markisentuch im Bereich der
freien Kante unter Ausbildung einer Spitze (52) dreickförmig ist und daß das wenigstens
eine Zugmittel (14) oder zwei gleiche Zugmittel an der Spitze (52) angreifen.
9. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die freie Kante (37) eine gerade
Kante.
10. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gerade Kante (37) zu der
Wickelwelle (2) parallel verläuft.
11. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gerade Kante mit einem Zugstab
(13) versehen ist.
12. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gerade Kante mit einer rohrförmigen
Einrichtung (13) versehen ist und daß durch die rohrförmige Einrichtung (13) das wenigstens
eine Zugmittel (14) hindurch verläuft.
13. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gerade Kante mit einer rohrförmigen
Einrichtung (13) versehen ist und daß durch die rohrförmige Einrichtung zwei eine
Zugmittel (14) hindurch verlaufen, die beide einends an der rohrförmigne Einrichtung
(13) befestigt sind.
14. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der rohrförmigen Einrichtung
(13) drehbare Umlenkeinrichtungen (43) angeordnet sind, über die das oder die Zugmittel
ohne zu gleiten laufen.
15. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine elastische
Zugmittel (14) zwischen seinen beiden Enden wenigstens einfach gefaltet um zumindest
eine 180


-Umlenkung herum verläuft.
16. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beidseits des Markisentuchs (8)
Führungsschienen (62) angeordnet sind, die in der Nähe der Wickelwelle (2) beginnen
und von der Wickelwelle (2) zu einem von der Wickelwelle (2) entfernt liegenden Ende
führen.
17. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die freie Kante des Markisentuchs
mit einer Fallschiene (39) versehen ist, die in den Führungsschienen (62) geführt
ist.
18. Markise nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschienen (62) rohrförmig
sind und einen in Richtung auf das Markisentuch (8) sich öffnenden Längsschlitz aufweisen.
19. Markise nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine oder die
beiden Zugmittel (14,69) an dem entfernt liegenden Ende der Führungsschienen (62)
befestigt sind.
20. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine oder die
beiden Zugmittel (14,69) zu dem entfernt liegenden Ende der Führungsschienen (62)
laufen, dort an einer Umlenkungsstelle (67,68) umgelenkt sind und von der Umlenkungsstelle
(67,68) in Richtung auf die Wickelwelle (2) zurück verlaufen, und daß das oder die
Zugmittel (14,69) an zwischen der Umlenkungsstelle (67,68) und der Wickelwelle (2)
liegenden Stellen verankert sind.
21. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugmittel (14,69) in der
Nähe der Wickelwelle (2) verankert sind.
22. Markise nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Zugmittel (14,69)
in den Führungsschienen (62) läuft bzw. laufen.
23. Markise nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkungstellen Umlenkrollen
(67,68) aufweisen.
24. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Zugmittel (14) aus
Gummi besteht bzw. bestehen.
25. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Zugmittel (14,69)
seilförmig ist bzw, sind.
26. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Zugmittel (14) aus
mehreren Gummischnüren besteht bzw. bestehen.
27. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Zugmittel (14) eine
dehnbare Umhüllung aufweist bzw aufweisen.
28. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung eine textile Umhüllung
vorzugsweise ein schlauchförmiges Geflecht ist.
29. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Zugmittel umsponnen
ist bzw. sind.
30. Markise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine beliebige, gewerblich
anwendbare Kombination von Einzelmerkmalen aus den Ansprüchen 2 bis 29 aufweist.