[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Motorbremsung mit einem 4-Takt-Hubkolbenverbrennungsmotor,
der je Zylinder wenigstens ein an ein Auslaßsystem angeschlossenes Auslaßventil aufweist,
in welches Auslaßsystem eine Drosselvorrichtung eingebaut ist, die zur Motorbremsung
so betätigt wird, daß die Abgasströmung gedrosselt und so stromauf der Drosselvorrichtung
ein Druckanstieg im Abgas erzeugt wird, das nach einem Zwischenöffnen des Auslaßventiles
in den Verbrennungsraum rückströmt und während des anschließenden Kompressionstaktes
bei weiterhin teiloffengehaltenem Auslaßventil für eine erhöhte Motorbremsleistung
sorgt.
[0002] Ein solches Verfahren ist aus der DE 39 22 884 C2 bekannt. Dabei ist ein nockenwellengesteuertes
Auslaßventil über einen in den Ventilbetätigungsmechanismus eingebauten Kolben betätigbar,
der beim Motorbremsen von einer eigens hierfür vorgesehenen Hydraulikpumpeneinheit
aus beaufschlagbar ist. Diese Hydraulikpumpeneinheit weist eine der Anzahl der Auslaßventile
des Verbrennungsmotors entsprechende Anzahl von Pumpenkolben sowie einen synchron
mit dem Nockenantrieb umlaufenden Steuernocken zur Betätigung der Pumpenkolben auf.
Darüber hinaus ist im Auslaßsystem eine Drosselvorrichtung eingebaut, die zur Motorbremsung
so betätigt wird, das wenigstens ein Teil der Abgasströmung im Abgassystem gedrosselt
und so stromauf der Drosselvorrichtung ein Druckanstieg im Abgas erzeugt wird. Ein
wesentliches Kriterium dieser bekannten Motorbremse ist es, daß der die Pumpenkolben
der Hydraulikpumpeneinheit betätigende Nocken derart geformt ist, daß jedes Auslaßventil
über seinen in den Ventiltrieb eingebauten Kolben in einem Bereich 180° ± 40° Kurbelwinkel
vor oberem Zündtotpunkt geöffnet und in einem Bereich 40° ± 40° Kurbelwinkel nach
Zündtotpunkt wieder geschlossen wird, siehe hierzu das zugehörige Diagramm gemäß Fig.
2. Hierdurch wird zwar eine sehr hohe Motorbremsleistung erreicht, jedoch unter Inkaufnahme
einer sehr teuren Zusatzeinrichtung (Hydraulikpumpeneinheit, zugehörige Steuerleitungen,
Steuerkolben im Auslaßventiltrieb), deren Kosten sich zudem mit steigender Motorzylinderanzahl
entsprechend erhöht.
[0003] Es ist demgegenüber Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Motorbremsung mit einem
4-Takt-Hubkolbenverbrennungsmotor zu schaffen, das mit wesentlich geringerem Baute-
und Kostenaufwand eine vergleichbar gute Motorbremsleistung erbringt.
[0004] Diese Aufgabe ist durch ein Motorbrems-Verfahren gelöst, das sich erfindungsgemäß
entsprechend dem Anspruch 1 dadurch kennzeichnet, daß beim Motorbremsen in ein Zwischenöffnen
des Auslaßventiles, das bei in Drosselstellung befindlicher Drosselvorrichtung durch
den im Abgas hervorgerufenen Druckanstieg bewirkt wird, steuerungstechnisch eingegriffen
wird, in dem das nach Zwischenöffnung zum Schließen neigende Auslaßventil zwangsweise
durch eine nockenwellenfern in den Auslaßventilbetätigungsmechanismus eingebaute Steuereinrichtung
abgefangen am Schließen gehindert und dann längstens bis zur nockengesteuerten Auslaßventilöffnung
teilweise offen gehalten wird.
[0005] Einzelheiten dieses erfindungsgemäßen Verfahrens in Verbindung mit verschiedenen
Ausführungsformen der zugehörigen Steuereinrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Die Erfindung geht dabei von folgenden Überlegungen aus. Die gewünschte Motorbremsleistung
wird mit einer Einrichtung gemäß der eingangs diskutierten DE 39 22 884 C2 zu teuer
erkauft. Läßt man die dort notwendigen zusätzlichen Steuermittel für den Bremsbetrieb
weg und sieht im Auslaßsystem lediglich eine herkömmliche Drosselvorrichtung vor,
mit der beim Motorbremsen wenigstens ein Teil der Abgasströmung im Abgassystem gedrosselt
und so stromauf der Drosselvorrichtung einen Druckanstieg erzeugt, dann ist die hierdurch
erreichbare Motorbremsleistung in vielen Anwendungsfällen, insbesondere wenn der Verbrennungsmotor
in einem Kraftfahrzeug, wie Lkw oder Omnibus, eingebaut ist, ungenügend. Es wurde
nun erkannt, daß bei solchen, nur mit einer herkömmlichen Drosselvorrichtung im Abgassystem
ausgestatteten Verbrennungsmotoren, dann, wenn die Auslaßventilschließfedern zur Reduzierung
der Federkräfte und damit zur Entlastung des Ventiltriebes nicht zu hart ausgelegt
sind, beim Motorbremsen durch den von der auf Drosselung eingestellten Drosselvorrichtung
erzeugten Druckanstieg im Abgasstrom ein kurzzeitiges Zwischenöffnen des Auslaßventiles
in der Regel in dem Moment bewirktwird, wenn der Kolben während des Ansaugtaktes nahe
seines unteren Totpunktes steht. Der Öffnungszeitpunkt ist abhängig von der Zylinderanzahl
und Motorbauart (V- oder Reihenmotor) und läuft automatisch unabhängig von der nockenwellenseitigen
Steuerung ab, bewirkt zwar ein kurzzeitiges Rückströmen von Abgas in den Verbrennungsraum
mit der Folge einer marginalen Motorbremsleistungserhöhung, aber auch unter Inkaufnahme
nachteiliger Auswirkungen im Ventiltrieb, denn das Auslaßventil hebt beim Zwischenöffnen
von seinem Ventilsitz ab und schlägt bei Rückkehr in Schließposition mit hoher Wucht
auf letzterem an, was sich verschleißerhöhend bemerkbar macht und eine Gefahr des
Abreißens des Ventiltellers mit sich bringt. Die Erfindung greift nun, unter anderem
auch zur Beseitigung des vorgenannten Problems, in den Vorgang dieses abgasgegendruckbewirkten
Zwischenöffnens des Auslaßventiles ein, und zwar mit einer verhältnismäßig einfach
und billig realisierbaren Steuereinrichtung, die eingebunden in das und mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren dann eine Motorbremsleistung erbringt, die jener der
DE 39 22 884 C2 entspricht. Dabei sind die Vorteile eines teilweisen Offenhaltens
des Auslaßventiles über den gesamten Kompressionstaktes und etwa ca. 40 bis 60° nach
Zünd-OT aus der zuletzt genannten Druckschrift bekannt. Zum weiteren teilweisen Offenhalten
des Auslaßventiles in erfindungsgemäßer Abfangposition im Expansionstakt ist zu bemerken,
daß dieses bis zu dem Zeitpunkt, bei dem der Brennraumdruck den Abgasgegendruck unterschreitet,
die Motorbremsleistung erhöht. Ab diesem im Expansionstakt ca. 40 bis 60° nach Zünd-OT
gegebenen Zeitpunkt strömt beim Motorbremsen Abgas aus dem Abgassystem in den Zylinder
zurück und hebt dort den Zylinderdruck an, was zunächst zwar die Bremsleistung etwas
reduziert. Diese höhere Zylinderladung wird jedoch im anschließenden Ausschubtakt
wieder motorbremsleistungserhöhend wirksam. Insofern läßt sich mit der erfindungsgemäßen,
vergleichsweise billigen und einfach zu realisierenden sowie auch nachträglich zu
installierenden Steuervorrichtung das erfindungsgemäße Verfahren mit dem Ergebnis
einer vergleichsweise hohen Motorbremsleistung realisieren.
[0007] Nachfolgend ist die erfindungsgemäße Lösung anhand der Zeichnung noch näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- ein Diagramm, aus dem der Hubverlauf eines Auslaßventiles während des Bremsbetriebes
bei Anwendung des erfindungsgemäßen Bremsverfahrens hervorgeht,
- Fig. 2
- ein Diagramm, aus dem der Hubverlauf eines Auslaßventiles bei einem aus der DE 39
22 884 C2 bekannten Bremsverfahren hervorgeht,
- Fig. 3A - 3D
- jeweils einen Ausschnitt aus einem Auslaßventilbetätigungsmechanismus mit einer ersten
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Steuereinrichtung in einer Betriebsstellung
während des erfindungsgemäßen Bremsbetriebes, und
- Fig. 4A - 4D
- jeweils einen Ausschnitt aus einem anderen Auslaßventilbetätigungsmechanismus mit
einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Steuereinrichtung in einer Betriebsstellung
während des erfindungsgemäßen Bremsbetriebes.
[0008] In den Fig. 3A - 3D und 4A - 4D sind gleiche bzw. einander entsprechende Teile mit
gleichen Bezugszeichen angezogen.
[0009] Von dem 4-Takt-Hubkolbenverbrennungsmotor ist in diesen Figuren nur der Schaft eines
Auslaßventiles 1 und des zugehörigen Ventilbetätigungsmechanismus zu sehen, soweit
er für das Verständnis der Erfindung erforderlich ist.
[0010] Grundsätzlich weist dieser 4-Takt-Hubkolbenverbrennungsmotor je Zylinder wenigstens
ein an ein Auslaßsystem angeschlossenes Auslaßventil auf. Die Auslaßventile sind von
einer herkömmlichen Nockenwelle aus für Gaswechselvorgänge über entsprechende Ventilbetätigungsmechanismen
steuerbar. In Verbindung mit dem Auslaßventil gehört hierzu ein im Zylinderkopf 2
gelagerter Kipphebel 3, der, je nach Art der Anordnung der Nockenwelle am Motor, entweder
direkt von dieser oder indirekt über eine Stößelstange 4 betätigbar ist. Das im Zylinderkopf
2 mit seinem Schaft geführte Auslaßventil 1 ist durch eine nicht dargestellte Schließfeder
permanent in Schließrichtung beaufschlagt. In das Auslaßsystem ist eine Drosselvorrichtung,
z.B. eine Drosselklappe eingebaut, die über eine zugehörige Steuerung zur Motorbremsung
so betätigt wird, daß die Abgasströmung gedrosselt und so stromauf der Drosselvorrichtung
ein Druckanstieg im Abgas erzeugt wird. Die beim Ausschieben benachbarter Zylinder
entstehenden Druckwellen überlagern sich mit dem stationären Gegendruck und bewirken
infolge der positiven Druckdifferenz ein Zwischenöffnen des Auslaßventiles 1 - siehe
Phase A1 im Diagramm gemäß Fig. 1. In dieses unabhängig von der Nockenwellensteuerung
erfolgende Auslaßventil-Zwischenöffnen wird während des Bremsbetriebes erfindungsgemäß
steuerungstechnisch eingegriffen, in dem das nach Zwischenöffnung unter der Einwirkung
seiner Schließfeder wieder zum Schließen neigende Auslaßventil 1 zwangsweise durch
eine nockenwellenfern in den Auslaßventilbetätigungsmechanismus eingebaute Steuereinrichtung
5 abgefangen und dann mittels dieser über den gesamten Kompressionstakt sowie Expansionstakt
in teilgeöffneter Abfangposition gehalten wird - siehe Phase A2 im Diagramm gemäß
Fig. 1.
[0011] Die Steuereinrichtung 5 kann auf unterschiedliche Art und Weise realisiert und an
verschiedenen Stellen des Auslaßventilbetätigungsmechanismus eingebaut sein. Beispiele
hierfür geben die Fig. 3A - 3D und 4A -4D an.
[0012] Im Beispiel gemäß Fig. 3A - 3D ist die Steuereinrichtung 5 im Kipphebel 3 eingebaut
wirksam und besteht aus zwei Hauptorganen, nämlich einem Steuerkolben 6 und einer
Steuerbuchse 7. Der Steuerkolben 6 ist leckagearm in einer Bohrung 8 des Kipphebels
3 axial zwischen zwei durch Anschläge 9, 10 begrenzten Endstellungen beweglich, wirkt
vorn über eine gekrümmte Stirnfläche 11 auf die hintere Stirnfläche 12 des Auslaßventilschaftes
und ist rückseitig sowohl durch eine Druckfeder 13 beaufschlagt als auch hydraulisch
druckbeaufschlagbar.
[0013] Die Steuerbuchse 7 ist in einem Gewindeabschnitt derselben Bohrung 8 im Kipphebel
3 über dem Steuerkolben 6 eingeschraubt und bildet mit ihrer vorderen Stirnfläche
den hinteren Anschlag 9, der die eingefahrene Grundstellung des Steuerkolbens 6 definiert.
Die ausgefahrene Endposition des Steuerkolbens 6 wird durch den vorderen Anschlag
10 begrenzt, der durch den hinteren Rand einer umlaufenden Nut am Steuerkolben 6 gebildet
ist, in die ein am Kipphebel 3 befestigtes Hubbegrenzungsorgan 14 eingreift.
[0014] Die Steuerbuchse 7 weist einen nach vorn zum Steuerkolben 6 hin offenen Druckraum
15 auf, in den die den Steuerkolben 6 beaufschlagende Druckfeder 13 sowie ein nur
die Einleitung von Druckmittel aus einem Druckmittelzufuhrkanal 16 zulassendes Rückschlagventil
mit seinem druckfederbelasteten Schließorgan 17 eingebaut sind. Der steuerbuchsenintern
aus einer Querbohrung und einer davon abgehend zentral in den Druckraum 15 ausmündenden
Bohrung bestehende Druckmittelzufuhrkanal 16 wird über einen kipphebelinternen Speisekanal
18 vom Kipphebel-Lagerbereich 19 her mit Druckmittel, hier Schmieröl, bestimmten Druckes
versorgt. Außerdem führt vom Druckraum 15 aus durch die Steuerbuchse 7 und ein in
dieser fest eingebautes Einsatzstück 19 ein Entlastungskanal 20, dessen einsatzstückseitige
Austrittsöffnung während eines Bremsvorganges in der Abfang- und Haltephase (A2) der
Steuervorrichtung 5 zwecks Aufbau und Halten des Druckmitteldruckes im Druckraum 15
und eines damit einhergehenden Ausfahrens und Halten des Steuerkolbens 6 in ausgefahrener
Auslaßventil-Abfangposition durch einen fest am Zylinderdeckel 21 angeordneten Anschlag
22 verschlossen gehalten wird.
[0015] Nachfolgend ist anhand der Figurenfolge Fig. 3A - 3B - 3C - 3D auf einen vollständigen
Zyklus während des Motorbremsens eingegangen.
[0016] Fig. 3A zeigt dabei das Auslaßventil 1 anfangs des Ansaugtaktes in Schließstellung
A. Die Steuereinrichtung 5 wirkt in dieser Phase innerhalb des Kipphebels 3 als mechanischer
Puffer, wobei der Steuerkolben 6 von unten her durch das Auslaßventil 1 in eingefahrene
Position gedrückt ist und die Steuerbuchse 7 über ihr Einsatzstück 19 am Anschlag
22 abgestützt ist. Ein eventuelles Ventilspiel wird durch teilweises Ausfahren des
Steuerkolbens 6 überbrückt.
[0017] Fig. 3B zeigt die Verhältnisse in dem Moment, wenn das Auslaßventil 1 während des
Motorbremsens beim abgasgegendruckbedingten Zwischenöffnen seinen Maximalhub B in
Phase A1 (siehe Diagramm Fig. 1) erreicht hat. Bei diesem Zwischenöffnen des Auslaßventiles
1 hebt dieses vom Steuerkolben 6 ab und dieser wird nun durch die Druckfeder 13 nachgeführt
in seine Abfangposition ausgefahren. Dieses geht, weil der Steuerkolben 6 sich von
der Steuerbuchse 7 wegbewegt, einher mit einer Vergrößerung des Druckraumes 15 und
dessen Auffüllung mit Druckmittel über den Druckmittelzufuhrkanal 16, wobei nach vollständiger
Auffüllung des Druckraumes 15, zum einen wegen des sperrenden Rückschlagventiles 17
und zum anderen wegen der abgesperrten Austrittsöffnung des Entlastungskanals 20,
der Steuerkolben 16 in seiner ausgefahrenen Abfangstellung (vorgegeben durch Anschlag
10) hydraulisch verblockt ist. Dieser Zustand ist aus Fig. 3B ersichtlich. Aus Fig.
3B ist außerdem ersichtlich, daß das Auslaßventil 1 beim Zwischenöffnen diesem Steuerkolbenhub
mit größerem Hub A - B voreilt.
[0018] Beim Übergang von Phase A1 nach Phase A2 bewegt sich das Auslaßventil 1 wieder in
Schließrichtung, wird dann aber schon nach kurzem Weg B - C durch die hydraulisch
verblockte Steuereinrichtung 5 abgefangen. Fig. 3C zeigt diese Abfangposition C bei
ansonsten gleichen Verhältnissen wie in Fig. 3B, welche Abfangposition C über den
gesamten restlichen Kompressionstakt und folgenden Expansionstakt erhalten bleibt.
[0019] Erst dann, wenn am Ende des Expansionstaktes die nockenwellenseitige Steuerung des
Auslaßventiles 1 über den zugehörigen Auslaßnocken wieder wirksam wird, erfolgt eine
Aufhebung dieser vorherigen hydraulischen Verblockung der Steuereinrichtung 5, denn,
sobald der Kipphebel 3 in Richtung


Auslaßventil öffnen" bewegt wird, hebt die Steuerbuchse 7 mit ihrem Einsatzstück 19
vom Anschlag 22 ab. Dadurch wird der Entlastungskanal 20 freigegeben und Druckmittel
kann aus dem Druckraum 15 der nun nicht mehr verblockten Steuereinrichtung 5 abströmen
und zwar unter der Einwirkung des vom Auslaßventil 1 in Richtung seiner eingefahrenen
Grundposition gedrückten Steuerkolbens 6.
[0020] Sobald der Steuerkolben 6 voll eingerückt ist, wirkt die Steuereinrichtung 5 wieder
nur als rein mechanischer Puffer am Kipphebel 3, über den dann in Phase A3 (siehe
Diagramm gemäß Fig. 1) während des Ausschubtaktes beim Motorbremsen das Öffnen des
Auslaßventiles 1 bis zum vollen Auslaßventilhub D - diese Position zeigt Fig. 3D -,
dessen Halten und Wiederschließen gesteuert durch den zugehörigen Auslaßsteuernocken
der Nockenwelle erfolgt.
[0021] Am Ende des Ausschubtaktes beim Motorbremsen nimmt der Kipphebel 3 mit der Steuereinrichtung
5 wieder die in Fig. 3A gezeigte Position ein, aus der der nächste Bremszyklus erfolgt.
[0022] Die Ausführungsform der Steuereinrichtung gemäß Fig. 4A - 4D kommt bei einem 4-Takt-Verbrennungsmotor
zur Anwendung, von dessen untenliegender Nockenwelle aus die Betätigung eines Auslaßventiles
1 über eine Stößelstange 4 und einen nachfolgenden Kipphebel 3 erfolgt. Dabei ist
die erfindungsgemäße Steuereinrichtung 5 im Raum zwischen Stößelstange 4 und Krafteinleitorgan
23 des Kipphebels 3 eingebaut wirksam. Diese Steuereinrichtung 5 ist in einer Aufnahmehülse
24 eingebaut, die in einer Gewindebohrung 25 des Zylinderkopfes 2 oder eines außen
an diesen angebauten Bockes eingeschraubt ist. In der Durchgangsbohrung 26 der Aufnahmehülse
24 ist eine Steuerhülse 27 leckagearm koaxial verschiebbar eingebaut, die unten am
oberen Ende der Stößelstange 4 abgestützt ist. Die Steuerhülse 27 weist eine Sacklochbohrung
28 auf, in der ein Steuerkolben 29 leckagearm koaxial verschiebbar eingebaut ist.
Dieser ist oben an einem gelenkig mit dem Krafteinleitorgan 23 des Kipphebels 3 verbundenen
Schubübertragungsteil 30 abgestützt und unten von einer in Richtung des letzteren
wirkenden Druckfeder 31 beaufschlagt. Diese ist in dem unterhalb des Steuerkolbens
29 gegebenen Teil der Sacklochbohrung 28 und solchermaßen begrenzten Druckraum 32
eingebaut. Letzterer ist über einen zylinderkopf- bzw. bockinternen Speisekanal sowie
einen aufnahmehülseninternen Speisekanal 34 und einen mit diesem kommunizierenden
steuerhülseninternen Zufuhrkanal 33 mit Druckmittel, insbesondere Motoröl, bestimmten
Druckes versorgt. Dabei verhindert ein in den Druckraum 32 eingebautes Rückschlagventil
mit seinem federbelasteten Schließorgan 36 ein Rückströmen von Druckmittel aus dem
Druckraum 32 in den Zufuhrkanal 35.
[0023] Nachfolgend ist anhand der Figurenfolge 4A - 4B - 4C - 4D auf einen vollständigen
Zyklus des Motorbremsens mit dieser Steuereinrichtung 5 eingegangen.
[0024] Fig. 4A zeigt dabei das Auslaßventil 1 anfangs des Ansaugtaktes in Schließstellung
A. Die Steuereinrichtung 5 wirkt dabei mit ihren Teilen 27, 29 innerhalb der Aufnahmehülse
24 als mechanischer Puffer, wobei der Steuerkolben 29 durch das am Kipphebel 3 angeschlossene
Schubübertragungsteil 30 in eingefahrene Position gedrückt und die Steuerhülse 27
mit ihrem Bund 37 an eine aufnahmehülsenseitige Anschlagfläche 38 angedrückt ist.
Ein eventuelles Ventilspiel wird durch teilweises Ausfahren des Steuerkolbens 29 überbrückt.
[0025] Fig. 4B zeigt die Verhältnisse in dem Moment, wenn das Auslaßventil 1 während des
Motorbremsens beim abgasgegendruckbedingten Zwischenöffnen seinen Maximalhub B in
Phase A1 (siehe Diagramm gemäß Fig. 1) erreicht hat. Bei diesem Zwischenöffnen des
Auslaßventiles 1 hebt dieses von der Betätigungsfläche 39 am Kipphebel 3 ab und dieser
wird über den aufgrund der auf ihn im Druckraum 32 wirkenden Kräfte ausrückenden Steuerkolben
29 nachgeführt. Bei diesem Ausfahren des Steuerkolbens 29 wird nach einem auf den
Aufspringhub A - B des Auslaßventiles 1 abgestimmten Hubweg die Austrittsöffnung eines
steuerkolbeninternen Entlastungskanales 40 durch Austauchen aus der steuerhülsenseitigen
Sacklochbohrung 28 freigegeben und das druckrauminterne Druckmittel druckentlastet.
Dieses Ausfahren des Steuerkolbens 29 bewirkt eine Vergrößerung des Druckraumvolumens,
das durch Einleitung von Druckmittel aus dem Zufuhrkanal 35 aufgefüllt wird.
[0026] Zu Beginn der anschließenden Schließbewegung des Auslaßventiles 1 bei Übergang von
Phase A1 nach Phase A2 wird über den entsprechend nachgeführten Kipphebel 3 und das
Schubübertragungsteil 30 der Steuerkolben 29 wieder in Richtung seiner unausgefahrenen
Grundstellung verschoben, solange, bis die Austrittsöffnung des Entlastungskanales
40 gerade wieder durch die Wand der steuerhülseninternen Sacklochbohrung 28 verschlossen
ist. Dadurch ist der Druckraum 32 wieder abgesperrt, die Steuereinrichtung 5 ist hydraulisch
blockiert und das Auslaßventil 1 bleibt in dieser der Teilöffnungsstellung C entsprechenden
Lage abgefangen gehalten. Diese Verhältnisse sind aus Fig. 4C ersichtlich. Die dabei
eingenommene Abfangposition C des Auslaßventiles 1 bleibt dann über den gesamten restlichen
Kompressionstakt und folgendem Expansionstakt erhalten.
[0027] Am Ende des Expansionstaktes und im anschließenden Ausschubtakt wird die nockenwellenseitige
Steuerung des Auslaßventiles 1 über den zugehörigen Auslaßventilnocken wieder wirksam,
wobei das Auslaßventil 1 vom Auslaßnocken aus über die Stößelstange 4, die Steuerhülse
27 mit den darin nach wie vor hydraulisch blockierten Steuerkolben 29, das Schubübertragungsorgan
30 und den Kipphebel 3 in Richtung seiner Maximalöffnungsstellung D bewegt wird. Nach
einem bestimmten, auf den Maximalöffnungshub A - D des Auslaßventiles 1 abgestimmten
Hub der Steuerhülse 27 wird durch deren Austauchen aus der Aufnahmebohrung 36 der
Aufnahmehülse 24 der Austrittsquerschnitt einer vom Druckraum 32 quer abgehenden Entlastungsbohrung
41 freigegeben - dies zeigt Fig. 4D -, was eine Aufhebung der hydraulischen Verblockung
des Steuerkolbens 29 zur Folge hat, denn das im Druckraum 32 befindliche Druckmittel
wird über die Entlastungsbohrung 41 ins Freie druckentlastet und vom nun nachrückfähigen
Steuerkolben 29 auch volumenmäßig reduziert, solange, bisdieserseine vollständig eingefahrene
Grundstellung eingenommen hat, welche bei Aufsitzen des Schubübertragungsteiles 30
an der Stirnseite 42 der Steuerhülse 27 gegeben ist.
[0028] Sobald der Steuerkolben 29 voll eingefahren ist, wirkt die Steuereinrichtung 5 wieder
nur als rein mechanischer Puffer zwischen Stößelstange 4 und Schubübertragungsteil
30 am Kipphebel 3, über den dann in Phase A3 (siehe Diagramm gemäß Fig. 1) während
des Ausschubtaktes beim Motorbremsen das Halten in Öffnungsstellung D und Wiederschließen
des Auslaßventiles 1 von nockenwellenseitigen Auslaßnocken her gesteuert wird. Beim
Schließen des Auslaßventiles 1 wird die Steuerhülse 27 wieder in die Aufnahmehülse
24 bis auf Anschlag zurückgedrückt, dabei auch die Entlastungsbohrung 41 wieder geschlossen
und somit der Druckraum 32 wieder abgesperrt.
[0029] Am Ende des Ausschubtaktes beim Motorbremsen nehmen das Auslaßventil 1, der Kipphebel
3 und die Steuerhülse 27 der Steuereinrichtung 5 wieder die in Fig. 4A gezeigte Position
ein, aus der der nächste Bremszyklus erfolgt.
[0030] Die Steuereinrichtung 5 ist so ausgelegt, daß das Auslaßventil 1 nach abgasgegendruckbedingtem
Zwischenöffnen in einer Abfangposition C gehalten wird, deren Abstand zur Schließposition
etwa 1/5 bis 1/20 des vollen nockenwellengesteuerten Auslaßventil-Öffnungshubes A
- D beträgt.
[0031] Die Steuereinrichtung 5 hat jedoch auch generell den Vorteil, daß sie über ihre vorbeschriebene
Funktion hinaus gleichzeitig auch als hydraulisches Ventilspielausgleichsorgan heranzuziehen
ist. Dabei erfolgt der Ventilspielausgleich bei Auftreten eines Spiels im Ventilbetätigungsmechanismus
durch entsprechende Druckmittelnachfüllung in den Druckraum 15 bzw. 32 der Steuervorrichtung
5 mit entsprechender Nachführung des Steuerkolbens 6 bzw. 29 in Richtung des zu beaufschlagenden
Organes 1 bzw. 30.
1. Verfahren zur Motorbremsung mit einem 4-Takt-Hubkolbenverbrennungsmotor, der je Zylinder
wenigstens ein an ein Auslaßsystem angeschlossenes Auslaßventil aufweist, in welches
Auslaßsystem eine Drosselvorrichtung eingebaut ist, die zur Motorbremsung so betätigt
wird, daß die Abgasströmung gedrosselt und so stromauf der Drosselvorrichtung ein
Druckanstieg im Abgas erzeugt wird, das nach einem Zwischenöffnen des Auslaßventiles
in den Verbrennungsraum rückströmt und während des anschließenden Kompressionstaktes
bei weiterhin teiloffengehaltenem Auslaßventil für eine erhöhte Motorbremsleistung
sorgt, dadurch gekennzeichnet, daß beim Motorbremsen in ein Zwischenöffnen des Auslaßventiles
(1), das bei in Drosselstellung befindlicher Drosselvorrichtung durch den im Abgas
hervorgerufenen Druckanstieg bewirkt wird, steuerungstechnisch eingegriffen wird,
in dem das nach Zwischenöffnung zum Schließen neigende Auslaßventil (1) zwangsweise
durch eine nockenwellenfern in den Auslaßventilbetätigungsmechanismus eingebaute Steuereinrichtung
(5) abgefangen am Schließen gehindert und dann längstens bis zur nockengesteuerten
Auslaßventilöffnung teilweise offen gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende des Expansionstaktes,
wenn die nockenwellenseitige Steuerung des Auslaßventiles (1) wieder wirksam wird,
die Haltefunktion der vorher als hydraulisch gesperrter Puffer wirkenden Steuereinrichtung
(5) aufgehoben und dann die Öffnung des Auslaßventiles (1) bis zu dessen vollem Hub,
dessen Halten und Wiederschließen während des Ausschubtaktes durch den zugehörigen
normalen Auslaßventilsteuernocken über den Auslaßventilbetätigungsmechanismus mit
der dann darin nur noch als mechanischer Puffer wirkenden Steuereinrichtung (5) gesteuert
wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuereinrichtung (5) in einem zylinderkopfseitig gelagerten Kipphebel (3) eingebaut
wirksam ist und aus einem in einer Bohrung (8) des Kipphebels (3) leckagearm axial
zwischen zwei mechanisch durch Anschläge (9, 10) begrenzten Endstellungen beweglichen,
vorn auf die hintere Stirnfläche (12) des Auslaßventilschaftes wirkenden und rückseitig
durch eine Druckfeder (13) sowie hydraulisch beaufschlagten Steuerkolben (6) und einer
in einen Gewindeabschnitt der selben Kipphebelbohrung (8) eingeschraubten Steuerbuchse
(7) besteht, in deren nach vorn zum Steuerkolben (6) hin offenem Druckraum (15) die
den Steuerkolben (6) beaufschlagende Druckfeder (13) sowie ein nur die Einleitung
von Druckmittel aus einem Druckmittelzufuhrkanal (16) zulassendes Rückschlagventil
mit einem druckfederbelasteten Schließorgan (17) eingebaut sind, welcher Druckmittelzufuhrkanal
(16) über einen kipphebelinternen Speisekanal (18) mit Druckmittel versorgt wird,
wobei vom Druckraum (15) aus durch die Steuerbuchse (7) zu deren oberem Ende ein Entlastungskanal
(20) führt, dessen Austrittsöffnung während eines Bremsvorganges in der Abfang- und
Haltephase der Steuervorrichtung (5) zwecks Aufbau und Halten des Druckmitteldruckes
im Druckraum (15) und eines damit einhergehenden Ausfahrens und Halten des Steuerkolbens
(6) in ausgefahrener Auslaßventil-Abfangposition (C) durch einen zylinderdeckelfest
angeordneten Anschlag (22) verschlossen gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß während eines Bremsvorganges
beim abgasgegendruckbedingten Zwischenöffnen des Auslaßventiles (1) der Steuerkolben
(6) aufgrund der im Druckraum (15) wirkenden Kräfte - dem Auslaßventilschaft folgend
- in seine ausgefahrene Endposition ausgeschoben und damit einhergehend der sich volumenmäßig
vergrößernde Druckraum (15) mit Druckmittel aufgefüllt wird, somit der Steuerkolben
(6) anschließend hydraulisch in Auslaßventil-Abfangposition (C) verblockt ist und
in dieser das sich in Schließrichtung bewegende Auslaßventil (1) mit seiner Stirnfläche
(11) abfängt und entsprechend offen hält.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführung des Steuerkolbens
(6) aus seiner Auslaßventil-Abfangposition (C) in seine eingefahrene Grundstellung
am Ende der Haltephase in der Weise erfolgt, daß bei nockenwellenseitig mit dem normalen
Auslaßnocken direkt oder indirekt über eine Stößelstange (4) erfolgender Betätigung
des Kipphebels (3) durch dessen Wegschwenken vom zylinderdeckelseitigen Anschlag (22)
die Austrittsöffnung des steuerbuchseninternen Entlastungskanals (20) am oberen Ende
der Steuerbuchse (7) freigegeben wird, somit das im Druckraum (15) befindliche Druckmittel
druckentlastet und vom nun nachrückfähigen, nicht mehr mit dem Kipphebel (3) verblockten
Steuerkolben (6) volumenentlastet wird, solange, bis dieser seine vollständig eingefahrene
Grundstellung eingenommen hat.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, unter Anwendung bei einem Verbrennungsmotor
mit untenliegender Nockenwelle, von der aus die Betätigung eines Auslaßventiles über
eine Stößelstange und einen nachfolgenden Kipphebel erfolgt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (5) im Raum zwischen Stößelstange (4) und Krafteinleitorgan
(23) des Kipphebels (3) in einer im bzw. am Zylinderkopf (2) angeordneten Aufnahmehülse
(24) wirksam ist und aus einer in der Aufnahmehülse (24) leckagearm koaxial verschiebbaren,
unten am oberen Ende der Stößelstange (4) abgestützten Steuerhülse (27) sowie einem
in einer Sacklochbohrung (28) der Steuerhülse (27) leckagearm koaxial verschiebbar
eingebauten Steuerkolben (29) besteht, der oben an einem gelenkig mit dem Krafteinleitorgan
(23) des Kipphebels (3) verbundenen Schubübertragungsteil (30) abgestützt und unten
von einer in Richtung des letzteren wirkenden Druckfeder (31) beaufschlagt ist, die
in dem unterhalb des Steuerkolbens (29) gegebenen Teil der Sacklochbohrung (28) und
solchermaßen begrenzten hydraulischen Druckraum (32) eingebaut ist, der über einen
zylinderkopf- bzw. bockinternen Speisekanal (33) sowie einen aufnahmehülseninternen
Speisekanal (34) und einen mit diesem kommunizierenden steuerhülseninternen Zufuhrkanal
(35) mit Druckmittel, insbesondere Motoröl, versorgt ist, wobei ein in den Druckraum
(32) eingebautes Rückschlagventil mit seinem federbelasteten Schließorgan (36) ein
Rückströmen von Druckmittel aus dem Druckraum (32) in den Zufuhrkanal (35) verhindert.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß während eines Bremsvorganges
beim abgasgegendruckbedingten Zwischenöffnen des Auslaßventiles (1) der Steuerkolben
(29) aufgrund der im Druckraum (32) wirkenden Kräfte ausgefahren und dabei der Kipphebel
(3) nachgeführt wird, wobei beim Ausfahren des Steuerkolbens (29) nach einem auf den
Aufspringhub (A-B) des Auslaßventiles (1) abgestimmten Hubweg die Austrittsöffnung
eines steuerkolbeninternen Entlastungskanals (40) durch Austauchen aus der steuerhülsenseitigen
Sacklochbohrung (28) freigegeben und über diesen Entlastungskanal (40) das druckrauminterne
Druckmittel druckentlastet wird und daß zu Beginn der anschließenden Schließbewegung
des Auslaßventiles (1) über den entsprechend nachgeführten Kipphebel (3) und das Schubübertragungsteil
(30) der Steuerkolben (29) wieder in Richtung seiner unausgefahrenen Grundstellung
verschoben wird, solange, bis die Austrittsöffnung des Entlastungskanals (40) durch
die Wand der Sacklochbohrung (28) wieder verschlossen ist, wodurch der Druckraum (32)
wieder abgesperrt, damit die Steuereinrichtung (5) hydraulisch blockiert und das Auslaßventil
(1) in der entsprechenden Teilöffnungsstellung (C) abgefangen gehalten bleibt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufhebung der
hydraulischen Verblockung des Steuerkolbens (29) in der Steuerhülse (27) und dessen
Rückführung aus Auslaßventil-Abfangposition (C) in seine unausgefahrene Grundstellung
(A) dann erfolgt, wenn bei nockenwellenseitig mit dem normalen Auslaßnocken erfolgender
Betätigung der Stößelstange (4) und damit einhergehendem Hub der Steuerhülse (27)
nach einem bestimmten, auf den Maximal-Öffnungshub (A - D) des Auslaßventiles (1)
abgestimmten Hub der Steuerhülse (27) durch deren Austauchen aus der Aufnahmebohrung
(28) der Aufnahmehülse (24) der Austrittsquerschnitt einer vom Druckraum (32) quer
abgehenden Entlastungsbohrung (41) freigegeben wird, somit das im Druckraum (32) befindliche
Druckmittel druckentlastet und vom nun nachrückfähigen Steuerkolben (29) volumenentlastet
wird, solange, bis dieser seine vollständig eingefahrene Grundstellung eingenommen
hat, welche bei Aufsitzen des Schubübertragungsteiles (30) an der Stirnseite (42)
der Steuerhülse (27) gegeben ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Auslaßventil (1) nach abgasgegendruckbewirktem Zwischenöffnen in einer Abfangposition
(C) gehalten wird, deren Abstand zur Schließposition etwa 1/5 bis 1/20 des vollen
nockenwellengesteuerten Auslaßventil-Öffnungshubes (A-D) beträgt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuereinrichtung (5) auch als hydraulisches Ventilspielausgleichsorgan herangezogen
wird, wobei ein im Ventilbetätigungsmechanismus auftretendes Spiel durch entsprechende
Druckmittelnachfüllung in den Druckraum (15 bzw. 32) mit entsprechender Nachführung
des Steuerkolbens (6 bzw. 29) in Richtung des zu beaufschlagenden Organes (1 bzw.
30) ausgeglichen wird.