[0001] Die Erfindung betrifft ein Uhrgehäuse für eine Armbanduhr gemäss dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] In der SU-A-482 710 ist ein derartiges Uhrgehäuse bekannt. Diese Uhrgehäuse weist
einen Gehäusering mit aussenliegenden Laschen zur Halterung eines Armbandes und Durchbohrungen,
ein Kronenrohr, einen Oberteil mit Gewindebohrungen, ein Uhrglas, einen Drehring mit
Zifferblatt, zwei Dichtungselememente und einen Bodenteil auf. Die Dichtungselemente
sind im Gehäusering angeordnet, derart, dass einerseits das Uhrglas und andererseits
der Bodenteil mit den Dichtungselementen in Eingriff sind, um das Uhrwerk wasserdicht
zu montieren. Dieses Uhrgehäuse hat die Nachteile, dass der Gehäusering von Aussen
sichtbar ist, dass das Uhrgehäuse den Eindruck flach zu sein nicht vermittelt und
dass bei einer Ausführung in Edelmetall die Kosten sehr hoch sind.
[0003] Aus der EP-A-0 443 366 ist ein Uhrgehäuse bekannt, dass eine Oberschale, eine Unterschale
und einen Gehäusering enthält. Die Ober- und Unterschale liegen mit den Kanten aneinander,
sodass die Ränder der Schalen sichtbar sind. Die Oberschale besteht aus Glas. Das
Uhrgehäuse stellt somit eine besondere Konstruktion dar und erhält somit ein davon
abhängiges Aussehen.
[0004] Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist löst die Aufgabe, ein
Uhrgehäuse für eine Armbanduhr zu schaffen, welches modulartig ausgestaltet ist und
welches unter Beibehaltung der Wasserdichtheit bezüglich dem Aussehen frei gestaltet
und kostengünstig hergestellt werden kann.
[0005] Durch den modulartigen Aufbau wird der Freiraum zur Gestaltung ausserhalb des Werkträgers
erweitert. Das Material für den Werkträger, Ober- und Unterteil kann frei gewählt
werden, woraus sich eine Vielfalt von Ausführungen ergeben. Insbesondere wird die
Möglichkeit geschaffen, den Werkträger aus kostengünstigem Material in grösseren Stückzahlen
herzustellen und den Oberteil bzw. den Bodenteil mit geringer Wandstärke auszubilden,
was in vorteilhafter Weise zu Materialeinsparungen, z.B. bei Edelmetallen führt. Ferner
ist lediglich der Werkträger spanabhebend zu bearbeiten, während der Bodenteil bzw.
Oberteil als Pressteile ausgebildet werden können.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert.
[0007] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt entlang der durch die 8 und 2 Uhrposition bestimmten Linie einer Ausführungsform
eines erfindungsgemässenUhrgehäuses in auseinander gezogener Darstellung;
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der durch die 12 und 2 Uhrposition bestimmten Linie;
- Fig. 3
- einen Schnitt entlang der durch die 9 und 3 Uhrposition bestimmten Linie;
- Fig. 4
- einen Schnitt eines Abschnittes in der 12 Uhrposition mit einer Ausführungsform einer
Halterung für ein Uhrarmband;
- Fig. 5
- einen Schnitt entlang der Linie V-V in Fig. 4;
- Fig. 6
- einen Schnitt eines Abschnittes in der 12 Uhrposition mit einer Ausführungsform einer
Halterung für eine Spange und
- Fig. 7
- eine Anordnung eines Dekorationsteiles im Schnitt.
[0008] Das hier in Rede stehende Uhrgehäuse enthält einen Werkträger 1, der als Tragelement
ausgebildet ist sowie ein Uhrglas 2, einen Oberteil 3, ein Zifferblatt 4, einen ersten
Dichtungsring 5, einen zweiten Dichtungsring 6 und einen Bodenteil 7, die am Werkträger
1 angeordnet sind. Das Uhrgehäuse weist ferner ein Kronenrohr 8 auf (Fig.3).
[0009] Der Werktäger 1 ist ein ringförmiger Körper, der an einer Seite eine erste Ausnehmung
11, die eine Schulter 12 bildet, auf welcher der Oberteil 3 aufliegt und eine zweite
Ausnehmung 13 aufweist, die eine Schulter 14 bildet, auf welcher das Zifferblatt 4
aufliegt. In der ersten Ausnehmung 11 ist eine ringförmige Rille 15 ausgebildet. An
der anderen Seite des Werkträgers 1 ist eine zweite ringförmige Rille 16 ausgebildet.
Ferner weist der Werkträger 1 eine Mehrzahl von Durchgangslöchern 17 auf, die auf
einem Teilkreis liegend in der Randpartie des Werkträgers 1 ausgebildet sind.
[0010] Der Oberteil 3 ist ein schalenförmiger Körper mit einer U-förmigen Randpartie 18,
dessen aussen liegender Steg eine Gehäusewandung 19 und eine Auflagefläche 31 bildet
und dessen innen liegender Steg 20 in die erste Ausnehmung 11 des Werkträgers 1 einsetzbar
ist. Ferner weist der Oberteil 3 eine Ausnehmung 21 auf, die eine Schulter 22 bildet
und zur Aufnahme des Uhrglases 2 bestimmt ist. In der Randpartie 18 sind zudem eine
Mehrzahl von zylindrischen Ansätzen 23 vorgesehen, die jeweils ein Sackloch mit Gewinde
24 aufweisen.
[0011] Der Bodenteil 7 ist ein schalenförmiger Körper, dessen Rand 32 eine ringförmige Auflagefläche
31' bildet, welche in Form identisch mit der Auflagefläche 31 des Oberteiles ist.
Der Bodenteil 7 weist zwei Ausnehmungen 26 für eine Halterung eines Bandes oder einer
Spange (Fig.2) und eine Ausnehmung 25 für das Kronenrohr 8 auf. An der Innenseite
des Bodenteiles 7 sind eine Mehrzahl von Ansätzen 28 ausgebildet, die ein Durchgangsloch
29 mit einer Ansenkung 30 für eine Zylinderkopfschraube haben.
[0012] Die Figuren 2 und 3 zeigen das Uhrgehäuse im montierten Zustand, wobei aus diesen
Figuren die eingangs angesprochene Ausbildung des Werkträgers 1 als Tragelement ersichtlich
ist. Die Halterung ist direkt am Werkträger 1 angebracht und das Kronenrohr 8 mit
dem Werkträger 1 wasserdicht verbunden. Die Dichtungsringe 5 und 6 sind in die ringförmigen
Rillen 13 und 14 eingesetzt.
[0013] An diese Baugruppe werden die anderen Teile des Uhrgehäuses montiert. Das Zifferblatt
4 ist in der zweiten Ausnehmung 12 angeordnet. Der Oberteil 3 mit dem wasserdicht
eingesetzten Uhrglas 2 ist in der ersten Ausnehmung 11 eingesetzt und hält das Zifferblatt
4. Die Ansätze 21 des Oberteiles 3 ragen in die Durchgangslöcher 15 im Werkträger
1. Der Bodenteil 7 ist auf der anderen Seite des Werkträgers 1 angeordnet und ragt
mit seinen Ansätzen 28 in die Durchgangslöcher 15 im Werkträger 1. Das so zusammengestellte
Uhrgehäuse ist mittels Schrauben 33 (Fig.2) verschraubt, wobei die Abteile 35 und
36 durch die Dichtungsringe 5 und 6 abgedichtet sind. Der Oberteil 3 und der Bodenteil
7 sind mit ihren Auflageflächen 31, 31 aufeinanderliegend angeordnet und umschliessen
den Werkträger formschlüssig.
[0014] Die Figuren 4 und 5 zeigen eine Halterung für ein Band, die aus einem Halteorgan
35 und einen Bandhalter 36 besteht. Das Halteorgan weist einen zylinderförmigen Einsetzteil
37, der in dem Werkträger 1 angeordnet ist, einen rohrförmigen Aufnahmeteil 38, in
dem ein Stift als Bandhalter 36 angeordnet ist und einen Steg 39 auf, um den Bandhalter
ausserhalb des Uhrgehäuses anzuordnen. Im Ober- und Bodenteil 3,7 ist jeweils eine
Ausnehmung 40,41 ausgebildet, durch welche der Steg 39 ragt. Die Vorteile dieser Ausführung
bestehen darin, dass der Unterbruch in den Auflageflächen 31, 31 gering ist, um das
Eindringen von etwelchen Partikeln in das Uhrgehäuse zu vermeiden und dass die Halterung
dem jeweils vorgesehenen Band angepasst werden kann. Anstelle eines Halteorgans können
zwei Halteorgane 35 vorgesehen werden, wobei der Stift 36 an seinen Enden gehalten
wird.
[0015] Die Figur 6 zeigt die Anordnung einer Spange 44 am Werkträger 1. Im Werkträger 1
ist eine Achse 44 montiert. Die Spange weist einen Halteabschnitt 46 mit zwei Laschen
47. Der Halteabschnitt 46 ist um die Achse 45 gelegt und die Halteabschnitte 46 sind
in Ausnehmungen 48 im Werkträger 1 mittels Schrauben 49 befestigt. Die Spange 44 ist
so bemessen, dass diese durch ihre Elastizität gespreizt werden kann, sodass der Unterbruch
in den Auflageflächen 31, 31' auf ein Minimum reduziert werden kann.
[0016] Die erfindungsgemässe Ausführung des Uhrgehäuses ermöglicht in vorteilhafter Weise
das Anbringen von Dekoration bzw. die Ausgestaltung des Uhrgehäuses als Schmuck. Wie
die Fig. 7 zeigt, ist im Werkträger 1 eine Ausnehmung 51 und im Oberteil 3 eine Durchbrechung
ausgebildet, derart, dass ein Dekorationsteil z.B. ein gefasster Edelstein 52 im Uhrgehäuse
angeordnet werden kann.
1. Uhrgehäuse für eine Armbanduhr, mit einem Werkträger (1), einem Uhrglas, einem Oberteil
(3), einem Bodenteil (7), einem Kronenrohr (8) und mit Dichtungsorganen (5,6), wobei
der Oberteil (3) und der Bodenteil (7) am Werkträger (1) montiert und die Dicthtungsorgane
am Werkträger angeordnet sind, um das Uhrwerk wasserdicht zu montieren, dadurch gekennzeichnet,
dass das Uhrglass (2) im Oberteil (3) angeordnet und mit diesem fest verbunden ist,
dass der Oberteil (3) und der Bodenteil (7) mit den Dichtungsorganen im Eingriff sind
und dass der Oberteil (3) und Bodenteil (7) schalenförmig ausgebildet sind sowie mit
den Randpartien fugenlos aufeinanderliegend und den Werkträger (1) formschlüssig umschliessend
angeordnet sind.
2. Uhrgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberteil (3) und/oder
Bodenteil (7) als Pressteile ausgebildet sind.
3. Uhrgehäuse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsorgane
(5,6) am Werkträger in unmittelbarer Nähe von Abteilen (35,36) zur Aufnahme eines
Uhrwerkes und eines Zifferblattes (4) angeordnet sind.
4. Uhrgehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberteil
(3) und der Bodenteil (7) aus dem gleichen oder unterschiedlichem Material bestehen.
5. Uhrgehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Oberteil
(3) und/oder der Bodenteil (7) aus Edelmetall besteht.
6. Uhrgehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Halterung
für ein Armband oder eine Spange vorgesehen ist, die innerhalb des Ober- und Unterteiles
am Werkträger (1) angeordnet ist.
7. Uhrgehäuse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung in den Werkträger
(1) einsetzbar ist.
8. Uhrgehäuse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung mindestens
ein Halteorgan (35), das in dem Werkgehäuse (1) angeordnet ist und einen Bandhalter
(36) umfasst, der in dem Halteorgan angeordnet ist.
9. Uhrgehäuse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteorgan (35) aus
einem Einsetzteil (37), der im Werkträger (1) angeordnet ist und einem Aufnahmeteil
(38) für den Bandhalter (36) besteht.
10. Uhrgehäuse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Bandhalter ein Stift
(36) ist.
12. Uhrgehäuse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung für die Spange
mindestens eine Ausnehmung (48), die im Werkträger (1) ausgebildet ist, eine Achse
(45), die im Werkträger angeordnet ist und ein Befestigungsmittel (49) aufweist, um
die Spange am Werkträger zu befestigen.
12. Uhrgehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch mindestens einen
Dekorationsteil (50), welches sichtbar im Oberteil (3) angeordnet ist.
13. Uhrgehäuse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Dekorationsteil aus
einem Material besteht ausgewählt aus der Gruppe Metall, Keramik, Edelstein oder dgl.
14. Uhrgehäuse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Dekorationsteil ein
gefasster Edelstein ist.