[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen und Spannen eines biegsamen
bogenförmigen Gegenstandes z. B. in Form eines Gummituches, eines Drucktuches oder
einer Druckplatte auf einem Zylinder einer Rotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Durch die DE 26 06 223 A1 ist eine Vorrichtung zum Spannen des Gummituches einer
Offsetdruckmaschine bekanntgeworden, bei welcher zwei in einem Kanal angeordnete,
parallel zur Zylinderachse verlaufende Spannspindeln vorgesehen sind, welche jeweils
einen Schlitz aufweisen zur Aufnahme eines Endes eines Gummituches. Jeweils an der
Stirnseite des Zylinders ist ein Schneckenrad vorgesehen, welches mit einer Schnecke
gedreht werden kann.
[0003] Nachteilig bei dieser Vorrichtung ist, daß beim Spannen des Gummituches Torsionskräfte
wirken, so daß die Spannwelle in ihrer Längsrichtung verwunden wird, was zu einer
ungleichmäßigen Spannung des Gummituches führt, insbesondere bei Rotationsdruckmaschinen
großer Druckbreite.
[0004] Durch das DE 81 01 707 U1 ist eine Vorrichtung zum Befestigen und Spannen eines Gummituches
oder einer Druckplatte auf einem Zylinder einer Offsetdruckmaschine bekannt geworden,
bei welcher eine in einem Kanal angeordnete, parallel zur Zylindergrube verlaufende
Spannspindel vorgesehen ist, die an ihren Enden über Schneckenräder und Schnecken
drehbar ist.
[0005] Nachteilig bei dieser Vorrichtung ist, daß die gesamte Spannvorrichtung zu Wartungs-
und Reinigungszwecken demontiert werden muß. Dazu ist ein hoher Aufwand erforderlich.
U. a. muß beim Einbau der Vorrichtung in die Zylindergrube ein neues Abpassen erfolgen,
um eine Beschädigung der Druckplatten zu vermeiden und einen Rundlauf des Plattenzylinders
zu sichern. Darüberhinaus ist es nachteilig, daß sich die Spannwelle beim Spannvorgang
verwindet, was zu Ungenauigkeiten beim Spannen von bogenförmigen Körpern führt.
[0006] Aus GB-A-266 520 ist eine Vorrichtung zum Befestigen und Spannen von Gummitüchern
oder biegsamen Druckplatten auf einem Zylinder einer Druckmaschine zu entnehmen. Eine
einstückige Spannspindel ist mit einem außerhalb der Zylindergrube endenden Zapfen
versehen, auf dem ein Zahnrad drehfest befestigt ist. Angetrieben wird dieses Zahnrad
und damit die Spannspindel durch eine ebenfalls außerhalb des Zylinders angeordnete,
hin- und herschiebbare Zahnstange.
[0007] Die DE 41 27 714 C2 zeigt eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Befestigen und Spannen
eines biegsamen bogenförmigen Gegenstandes auf einem Zylinder einer Rotationsdruckmaschine.
Hierbei ist in einer Zylindergrube eine rotierbare Spannspindel vorgesehen. Sie weist
an ihrem Umfang eine Verzahnung auf, in die ein Zwischenrad eingreift. Das Zwischenrad
wird mittels einer vertikal verschiebbaren Zahnstange angetrieben.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Befestigen und einem
über die gesamte Länge der Spannspindel gleichmäßigen Spannen eines Gummituches, Drucktuches
oder Druckplatte auf einem Zylinder einer Druckmaschine zu schaffen, mit welcher auch
während des Betriebes ein selbsttätiges und gleichmäßiges Nachspannen des Drucktuches
über die gesamte Bahnbreite erfolgt.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
Patentanspruches 1 gelöst.
[0010] Durch die Erfindung werden insbesondere nachfolgende Vorteile erzielt: Infolge mehrerer
am Umfang der Spannspindel angeordneter und tangential zur Spannspindel wirkender
Antriebselemente erfolgt ein torsionsfreies Drehen der Spannspindel und somit ein
gleichmäßiges Spannen des Drucktuches über die gesamte Breite des Zylinders. Durch
die Anordnung von Druckfedern in den quer zur Rotationsachse der Spannspindel bewegbaren
Zahnstangen erfolgt während des Betriebes ein ständiges, gleichmäßiges Nachspannen
des Gummituches, Drucktuches oder einer Druckplatte. Mittels eines steuerbaren Antriebes,
z. B. einem Druckluftschlauch wird ein werkzeugfreies Spannen des Drucktuches ermöglicht.
Entsprechend einer besonderen Ausbildung der Spannspindel kann diese in Spannspindelstücke
unterteilt sein. so daß die Spannspindelstücke jeweils einzeln aus einem Zwischenraum
zwischen Schmitzring und der Spannvorrichtung, z. B. zu Reinigungszwecken entnommen
werden können, ohne daß der Zylinder dazu aus der Rotationsdruckmaschine ausgebaut
werden muß.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Die zugehörigen Zeichnungen zeigen in
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, teilweise ausgebrochen,
in Spannstellung;
- Fig. 2
- einen Schnitt II - II in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Darstellung nach Fig. 2, jedoch in Einhängestellung;
- Fig. 4
- einen Schnitt IV - IV in Fig. 1 jedoch mit der Darstellung einer Sperreinrichtung
nach Fig. 4;
- Fig. 5
- eine Ansicht A der Sperreinrichtung in Fig. 4;
- Fig. 6
- einen Schnitt VI - VI in Fig. 4 in verkleinerter Darstellung.
[0012] In einer Zylindergrube 1 eines nur angedeuteten Zylinders 2 erstreckt sich eine insgesamt
mit 3 bezeichnete Vorrichtung zum Festhalten eines Anfanges eines nachfolgend beschriebenen
Gegenstandes und Spannen von einem auf dem Mantel des Zylinders 2 befindlichen bogenförmigen,
biegsamen Gegenstandes 10 z. B. eines Gummituches, eines Drucktuches oder einer Druckplatte,
- im folgenden kurz "Drucktuch 10" genannt -, in Umfangsrichtung. Die Zylindergrube
1 weist eine ebene Bodenfläche 4 sowie zwei die Bodenfläche 4 begrenzende Seitenflächen
6, 7 auf. Die in der Zylindergrube 1 angeordnete Vorrichtung 3 erstreckt sich in achsparalleler
Richtung zum Zylinder 2. Längs der ersten Seitenfläche 6 erstreckt sich eine Einsatzleiste
8 mit einer spitzwinklig verlaufenden achsparallelen Kante 9 zur Aufnahme eines abgewinkelten
ersten Endes 48 des Drucktuches 10. Die Einsatzleiste 8 sitzt mit ihrem zweiten, der
Bodenfläche 4 nahen Ende auf einer Bodenplatte 11.
[0013] Längs der zweiten Seitenfläche 7 erstreckt sich eine zweite Einsatzleiste 12 mit
einer spitzwinklig verlaufenden, achsparallelen, abgerundeten Kante 13, über welche
ein zweites Ende 49 des Drucktuches 10 gezogen und einer noch näher zu beschreibenden
Spannspindel 14 zum Spannen des zweiten Drucktuchendes 49 zugeführt wird. Das Drucktuch
10 weist an jedem Ende 48, 49 eine Einfaßleiste 51 auf. Die Einfaßleiste 51 des ersten
Drucktuchendes 48 hintergreift dabei eine in der Einsatzleiste 8 parallel zu einer
Rotationsachse 52 verlaufenden Einhängekante 53 einer Nut 54. Die Einsatzleiste 8
ist zusammen mit der Einsatzleiste 12 über nicht dargestellte Stege einstückig ausgeführt
und weist Hohlräume zur Aufnahme von Spannspindelstücken 14.1 bis 14.4 und Zahnstangen
18 bis 22 auf. Die Einsatzleiste 12 ist in Fig. 1 nur mit ihren Stirnseiten angedeutet.
Die Spannspindel 14 weist einen im wesentlichen kreisrunden Querschnitt mit einem
Schlitz 16 zur Aufnahme des zweiten Endes 49 des zu spannenden Gummituches 10 auf.
Dem Schlitz 16 diametral am Umfang der Spannwelle 14 gegenüber befindet sich eine
Verzahnung 17 mit einer Breite, die der Länge g der Spannspindel 14 bzw. deren noch
näher darzustellenden Spannspindelstücken entsprechen.
[0014] Der Kopfkreis der Verzahnung 17 kann dem Durchmesser der Spannspindel 14 entsprechen.
Die Spannspindel 14 ist in ihrer Länge in verschiedene, z. B. vier gleichlange Spannspindelstücke
14.1, 14.2, 14.3, 14.4 unterteilt, von denen in Fig. 1 das Spannspindelstück 14.4
nicht gezeigt worden ist. Das trifft auch für eine weitere Zahnstange zu, auf welcher
sich das nicht dargestellte Spannspindelstück 14.4 mit seinem zweiten stirnseitigen
Ende abstützt. Diese Spannspindelstücke 14.1 bis 14.4 greifen mit ihrer der Bodenplatte
11 zugewandten, mit der Verzahnung 17 versehenen Seite in die Oberseite von Zahnstangen
18, 19, 21, 22 ein. Die Zahnstangen 18 bis 22 weisen einen etwa quadratischen Querschnitt
auf, entsprechen in ihrer Länge l der 0,6-fachen bis 0,8-fachen Breite b der Zylindergrube
1 und sind mit ihrer Bodenfläche auf der Bodenplatte 11 der Zylindergrube 1 jeweils
gegen die Kraft einer Feder 23, 24, 26, 27 in Umfangsrichtung des Zylinders 2 bewegbar.
Die Zahnstangen 18 bis 22 können auch aus einem runden Querschnitt bestehen. Die Zahnstangen
18, 19, 21, 22 sind jeweils unter den an den stirnseitigen Enden 29, 30, 31, 32, 33,
34 der Spannspindelstücke 14.1, 14.2, 14.3, 14.4 der Spannspindel 14 angeordnet, so
daß das erste Ende 29 des Spannspindelstückes 14.1 in die Zahnstange 18 eingreift,
das zweite Ende 30 des Spannspindelstückes 14.1 sowie das erste Ende 31 des Spannspindelstückes
14.2 in die Zahnstange 19 eingreift, das zweite Ende 32 des Spannspindelstückes sowie
das erste Ende 33 des Spannspindelstückes 14.3 in die Zahnstange 21, das zweite Ende
34 des Spannspindelstückes 14.3 sowie das nicht dargestellte erste Ende des Spannspindelstückes
14.4 in die Zahnstange 22 eingreift. Das zweite Ende des nicht dargestellten Spannspindelstückes
14.4 greift dann allein in eine nicht dargestellte Zahnstange ein. Die Zahnstangen
18, 19, 21, 22 weisen stoffschlüssig an ihrer Oberseite jeweils einen Zapfen 36 auf,
der jeweils in eine in der Einsatzleiste 8 rundstirnig begrenzten Schlitz 37 eingreift.
[0015] Alle Schlitze 37 sind parallel zueinander und parallel zu den Stirnseiten des Zylinders
2 angeordnet. Die Federn 27 können auch in einer jeweils ersten Stirnseite 38 der
Zahnstange 18, 19, 21, 22 befindlichen Sacklochbohrung 39 gehalten sein. Eine jeweils
der zweiten Seitenfläche 7 der Zylindergrube 1 zugewandte zweite Stirnseite 41 der
Zahnstangen 18, 19, 21, 22 ist kraft- und formschlüssig mit einer parallel zur zweiten
Seitenfläche 7 der Zylindergrube 1 verlaufenden Auflageplatte 42, 43, 44, 45, z. B.
durch nicht dargestellte Schrauben verbunden. Diese Auflageplatten 42, 43, 44, 45
sind in axialer Richtung geringfügig voneinander beabstandet und weisen eine in radialer
Richtung verlaufende Höhe h auf, welche größer ist als die gestreckte Breite e eines
Luftschlauches 47, welcher einstückig in axialer Richtung zwischen den Auflageplatten
42 bis 45 und der zweiten Seitenfläche 7 der Zylindergrube 1 angeordnet ist. Der Luftschlauch
47 ist an seinem ersten Ende verschlossen und an seinem zweiten Ende mit einem nicht
dargestellten Stutzen für den Einlaß und Auslaß von Druckluft versehen. Zweckmäßigerweise
ist dem ersten Luftschlauch 47 parallel ein zweiter Luftschlauch 57 zugeordnet, welcher
ebenfalls über einen nicht dargestellten Stutzen mit Druckluft beaufschlagbar ist.
Die Druckluft mit einem Druck von 4 bis 6 bar ist über einen nicht dargestellten Schlauch
und ein nicht dargestelltes Ventil von einer Druckluftanlage beziehbar. Der Stutzen
befindet sich an der Stirnseite der Vorrichtung 3 und wird während des Stillstandes
des Zylinders 2 mit dem genannten Schlauch verbunden. Die Vorrichtung 3 ist über nicht
dargestellte Durchgangslöcher in der Bodenplatte 11 in der Zylindergrube 1 befestigt.
Dazu sind nicht dargestellte Schrauben vorgesehen, die mit nicht dargestellten Gewindebohrungen
der Bodenfläche 4 der Zylindergrube 1 zusammenwirken. Dabei ist die Bodenplatte 11
mit den einstückigen Einsatzleisten 8, 12 mittels nicht dargestellter Halteschrauben
verbunden. Die Einsatzleisten 8, 12 sind auf der der Spannspindel 14 zugewandten Seite
dem Umfang der Spannspindel 14 angepaßt, jedoch so, daß zwischen der Einsatzleiste
8 und dem Schlitz 16 der Spannspindel 14 noch das zweite Ende 49 des Drucktuches 10
aufgenommen werden kann. Die Spannspindel 14 kann auch einstückig ausgeführt sein.
[0016] Die Funktionsweise ist wie folgt: Das erste Ende 48 des Gummituches 10 wird in eine
im Querschnitt gesehen, sich in radialer Richtung erstreckende achsparallele Nut 54
gebracht und mittels der Einfaßleiste 51 hinter der Einhängekante 53 eingehangen.
Das Drucktuch 10 wird nunmehr um die Kante 9 der Einsatzleiste 8 gelegt. Durch Verdrehen
des Zylinders 2 gelangt das zweite Ende 49 in den Bereich der Kante 13 der Einsatzleiste
12 und wird mit seiner Einfaßleiste 51 in den Schlitz 16 gesteckt (Fig. 3). Dabei
sind die Luftschläuche 47, 57 mit Druckluft beaufschlagt.
[0017] Zum Spannen der Spannspindel 14 wird die Druckluftzufuhr unterbrochen, so daß die
Druckluft aus den Luftschläuchen 47, 57 und die Federn 23, 24, 26, 27 die Zahnstangen
18, 19, 21, 22 synchron über die Spannspindelstücke 14.1, 14.2, 14.3, 14.4 wieder
in die Spannstellung bringen (Fig. 2). Das Drucktuch 10 ist somit gespannt. Im Falle
von durchzuführenden Reinigungs- oder Wartungsarbeiten können die Spannspindelstücke
14.1, 14.2, 14.3, 14.4 aus einem Zwischenraum, der sich in der Zylindergrube 1 zwischen
dem Ende der Vorrichtung 3 und einem nicht dargestellten Schmitzring befindet, herausgenommen
werden. Dabei ist ein Abstand zwischen dem Schmitzring und der Stirnseite der Vorrichtung
3 in der Zylindergrube 1 größer als die Länge g eines der Spannspindelstücke 14.1,
14.2, 14.3, 14.4, so daß ein schnelles Herausnehmen der Spannspindelstücke 14.1 bis
14.4 gewährleistet ist. Bei schmitzringlosen Plattenzylindern wird zum Herausnehmen
der einzelnen Spannspindelstücke 14.1 bis 14.4 ein Zwischenraum zwischen dem Ende
der Vorrichtung 3 und einem Seitengestell benötigt. Somit entfällt bei der Durchführung
von Reinigungs- und Wartungsarbeiten ein Ausbau der gesamten Vorrichtung 3.
[0018] In Fig. 4 bis 6 wird die Verriegelung einer Spannspindel 14 gezeigt, um die Wirkungen
der Walkbewegung des Drucktuches 10 zu minimieren, wenn der Zylinder 2 im Gegenuhrzeigersinn
C bewegt wird. Dazu ist in der Zylindergrube 1 parallel zu den Zahnstangen 18, 19,
21, 22 eine insgesamt mit 56 bezeichnete Sperreinrichtung vorgesehen, welche sich
synchron mit o. g. Zahnstange 18, 19, 21, 22 quer zur Rotationsachse 52 der Spannspindel
14 bewegt. Die Sperreinrichtung 56 besteht aus einer Zahnstange 58 mit einer Bohrung
59 zur Aufnahme eines Bolzens 61, welcher an seinem ersten Ende kraft- und formschlüssig
mit einer Auflageplatte 62 verbunden ist, welche wiederum mittels Druckfedern 63 von
der zweiten Stirnseite 41 der Zahnstange 58 beabstandet ist. Der Bolzen 61 weist an
seinem zweiten Ende eine Anfasung 64 auf. Weiterhin schließt sich an die Bohrung 59
ein Durchbruch zur Aufnahme eines zweiarmigen Hebels 66 an, welcher mittels eines
Haltebolzens 67 zahnstangenfest gelagert ist. Ein erstes Ende 68 des Hebels 66 ist
abgeschrägt und steht im Falle eines Drucktuchwechsels mit der Anfasung 64 des Bolzens
61 kraftschlüssig in Verbindung. Ein zweites Ende 69 des Hebels 66 ist etwa 45
o gegenüber dem ersten Ende 68 in Richtung Bodenplatte 11 abgewinkelt und greift mit
seiner Vorderkante in eine Verzahnung 71 ein, die in Form eines Teiles einer Zahnstange
in der Bodenplatte 11 eingearbeitet sind. Der zweiarmige Hebel 66 wird gegen die Kraft
einer nicht dargestellten Feder mit seinem zweiten Ende 69 in die Verzahnung 71 gedrückt.
Die Funktionsweise ist wie folgt: In der Spannstellung nach Fig. 4 kann sich das Drucktuch
10 bei einer Drehrichtung des Zylinders 2 im Gegenuhrzeigersinn C infolge einer Walkbewegung
nicht lockern, da der Hebel 66 mit seinem zweiten Ende 69 in die Verzahnung 71 der
Bodenplatte 11 eingreift. Das Drucktuch 10 kann sich jedoch weiter selbst spannen,
wenn sich die Druckfedern 23, 24, 26, 27 weiter ausdehnen. In diesem Falle bewegt
sich die Zahnstange 58 mit ihrer Verzahnung 72 in Richtung der Luftschläuche 47, 57
und das zweite Ende 69 des Hebels 66 rastet einen Zahn weiter nach rechts ein. Soll
nun die Spannvorrichtung zwecks Drucktuchwechsel entspannt werden, so wird in die
Luftschläuche 47, 57 Druckluft eingebracht. Die Luftschläuche 47, 57 drücken nun zuerst
gegen die etwas gegenüber den übrigen Auflageplatten 42 bis 45 hervorstehende Auflageplatte
62, so daß die Anfasung des Bolzens 61 mit der Schräge des ersten Endes 68 kraftschlüssig
in Verbindung kommt und Richtung Bodenplatte 11 drückt. Das zweite Ende 69 des Hebels
66 kommt außer Eingriff mit der Verzahnung 71, so daß die Schläuche 47, 57 nunmehr
die Zahnstangen 18, 19, 21, 22 sowie 58 nach links in Richtung der Einsatzleiste 8
bewegt. Somit wird eine Stellung der Spannspindel 14 entsprechend Fig. 3 zum Wechseln
des Drucktuches 10 eingenommen. Es ist auch möglich, spiegelbildlich zur Darstellung
nach Fig. 6 nochmals eine gleiche Anzahl von Zahnstangen 18, 19, 21, 22 sowie eine
weitere Zahnstange 58 zur Verriegelung für eine Spannspindel 14 vorzusehen.
[0019] Weiterhin ist nach Fig. 2 und 3 in der Einsatzleiste 8 ein insgesamt mit 73 bezeichnetes
Ausdrückelement angeordnet, welches aus einem in der Einsatzleiste 8 parallel zur
Bewegungsrichtung der Zahnstangen 18, 19, 21, 22 bewegbar geführten Stift 74 besteht,
welcher mit seinem ersten Ende 76 mit einem nicht näher bezeichneten Kolben einer
Kolben-Zylindereinheit 77 kraft- und formschlüssig verbunden ist. Der Stift 74 drückt
im Falle der Betätigung der Kolben-Zylindereinheit 77, z. B. mittels Druckluft, aus
einer nicht dargestellten Druckluftquelle mit seinem zweiten Ende 78 gegen die Flanke
der Einfaßleiste 51 und schiebt diese dabei in Richtung der Rotationsachse 52 der
Spannspindel 14, so daß die Einfaßleiste 51 außer Eingriff kommt mit der Einhängekante
53 der Nut 54 und das erste Ende 48 des Drucktuches 10 entnommen werden kann (Fig.
3). Dabei drückt die Einfaßleiste 51 gegen die Kraft einer Feder 79, welche in Form
einer mit einer Wölbung versehenen vorgespannten Blattfeder ausgeführt und auf einer
einseitigen Abflachung 81 der Spannspindel 14 mit einem Ende befestigt sein kann.
Dabei befindet sich die Abflachung 81 in der Nähe des Schlitzes 16 der Spannspindel
14 und zwar in Spannrichtung gesehen, hinter dem Schlitz 16 der Spannspindel 14. Es
können in axialer Richtung 52 mehrere Ausdrückelemente 73 sowie Federn 79 beabstandet
nebeneinander angeordnet sein.
[0020] Es ist auch möglich, die Feder 79 an einem nicht dargestellten kanalfesten bzw. bodenplattenfesten
Halter anzuordnen, so daß die Feder 79 ebenfalls gegen eine der Flanken der Einfaßleiste
51 drückt. Somit kann das in der Nut 54 der Zylindergrube 1 bzw. der Einsatzleiste
8 befestigte Ende 48 des Drucktuches 10 mühelos entfernt werden. Darüberhinaus wird
ein neu auf den Zylinder 2 aufzuziehendes Drucktuch 10 mit seiner Einfaßleiste 51
in die Nut 54 eingebracht und mittels der Kraft der Feder 79 gegen den Nutgrund gedrückt
und an der Einhängekante 53 festgehalten.
[0021] Der Antrieb der verschiebbaren Stifte 74 kann auch mittels einer zur Rotationsachse
52 der Spannspindel 14 parallel in der Einsatzleiste 8 angeordneten Nockenwelle erfolgen.
Teileliste
[0022]
- 1
- Zylindergrube (2)
- 2
- Zylinder
- 3
- Vorrichtung
- 4
- Bodenfläche (1)
- 5
- -
- 6
- Seitenfläche (1), erste
- 7
- Seitenfläche (1), zweite
- 8
- Einsatzleiste (3)
- 9
- Kante (8)
- 10
- Gummituch, Drucktuch, Druckplatte
- 11
- Bodenplatte
- 12
- Einsatzleiste (3)
- 13
- Kante (12)
- 14
- Spannspindel
- 14.1
- Spannspindelstück
- 14.2
- Spannspindelstück
- 14.3
- Spannspindelstück
- 14.4
- Spannspindelstück
- 15
- -
- 16
- Schlitz
- 17
- Verzahnung (14.1, 14.2, 14.3, 14.4)
- 18
- Zahnstange
- 19
- Zahnstange
- 20
- -
- 21
- Zahnstange
- 22
- Zahnstange
- 23
- Feder (18)
- 24
- Feder (19)
- 25
- -
- 26
- Feder (21)
- 27
- Feder (22)
- 28
- -
- 29
- Ende, erstes (14.1)
- 30
- Ende, zweites (14.1)
- 31
- Ende, erstes (14.2)
- 32
- Ende, zweites (14.2)
- 33
- Ende, erstes (14.3)
- 34
- Ende, zweites (14.3)
- 35
- -
- 36
- Zapfen (18, 19, 21, 22)
- 37
- Schlitz (11)
- 38
- Stirnseite, erste (18, 19, 21, 22)
- 39
- Sacklochbohrung (18, 19, 21, 22)
- 40
- -
- 41
- Stirnseite, zweite (18, 19, 21, 22)
- 42
- Auflageplatte
- 43
- Auflageplatte
- 44
- Auflageplatte
- 45
- Auflageplatte
- 46
- -
- 47
- Luftschlauch
- 48
- Ende, erstes (10)
- 49
- Ende, zweites (10)
- 50
- -
- 51
- Einfaßleiste (10)
- 52
- Rotationsachse (14)
- 53
- Einhängekante (54)
- 54
- Nut (8)
- 55
- -
- 56
- Sperreinrichtung
- 57
- Luftschlauch, zweiter
- 58
- Zahnstange (56)
- 59
- Bohrung (58)
- 60
- -
- 61
- Bolzen
- 62
- Auflageplatte
- 63
- Druckfedern
- 64
- Abfasung (61)
- 65
- -
- 66
- Hebel
- 67
- Bolzen (66)
- 68
- Ende, erstes (66)
- 69
- Ende, zweites (66)
- 70
- -
- 71
- Verzahnung
- 72
- Verzahnung (58)
- 73
- Ausdrückelement
- 74
- Stift (73)
- 75
- -
- 76
- Ende, erstes (74)
- 77
- Kolben-Zylindereinheit
- 78
- Ende, zweites (74)
- 79
- Feder
- 80
- -
- 81
- Abflachung (14)
- l
- Länge (18, 19, 21, 22)
- b
- Breite (1)
- h
- Höhe (42, 43, 44, 45)
- e
- Breite (47)
- g
- Länge (14.1, 14.2, 14.3, 14.4)
- A
- Ansicht
- C
- Drehrichtung (2)