[0001] Die Erfindung betrifft eine Räum- und Förderkette zum Transport von Bettungsschotter
eines Gleises, bestehend aus gelenkig miteinander verbundenen und in einem Fördertrog
geführten Kettengliedern und an diesen befestigten Kratzerschaufeln, die am vom Kettenglied
distanzierten Ende über einen Rand der Kratzerschaufel fingerförmig vorragende Kratzerfinger
aufweisen.
[0002] Räum- und Förderketten dieser Art werden seit langem insbesondere bei Gleisbettungs-Reinigungsmaschinen
mit großem praktischen Erfolg verwendet. Die Kette ist in zwei an gegenüberliegenden
Seiten des Maschinenrahmens angelenkten Kettenführungs-Längsbahnen und einer quer
unter dem Gleisrost durchführbaren Kettenführungs-Querbahn über Umlenkrollen in etwa
Dreieck- bzw. Polygonform endlos geführt und mit Hilfe eines Antriebes in Rotation
versetzbar. Im Bereich der Kettenführungs-Querbahn kommen die Kratzerschaufeln mitsamt
den daran befestigten Kratzerfingern mit dem Schotterbett in Eingriff und befördern
dabei Schottersteine in Richtung zur Bettungsflanke und von dort über die als Fördertrog
ausgebildete Kettenführungs-Längsbahn zu einer am Maschinenrahmen angeordneten Siebanlage.
Die Kratzerfinger sind aus verschleißfestem Material gebildet und lösbar mit den Kratzerschaufeln
verbunden. Damit können die Kratzerfinger nach fortgeschrittenem Verschleiß ausgetauscht
werden. Derartige Kratzerfinger sind bereits durch die AT 349 051 B bekannt.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung einer Räum- und
Förderkette der gattungsgemäßen Art, mit der bei relativ geringem konstruktivem Aufwand
ein rascher und einfacher Austausch von abgenutzten Kratzerfingern möglich ist.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einer Räum- und Förderkette der gattungsgemäßen Art dadurch
gelöst, daß jeder Kratzerfinger zweiteilig ausgebildet ist, wobei ein erster Teil
durch einen mit der Kratzerschaufel verbundenen, fingerförmig abstehenden Mitnehmer
und ein zweiter Teil durch eine auf den Mitnehmer aufsteckbare und durch ein Befestigungsmittel
lösbar verbundene Schutzkappe gebildet ist.
[0005] Diese zweiteilige Ausbildung begünstigt eine relativ breite, senkrecht zur Förderrichtung
verlaufende, den Schotter transportierende Arbeitsfläche der Schutzkappen, wodurch
der zwischen den benachbarten Kratzerfingern befindliche Raum relativ klein ausgebildet
werden kann. Damit läßt sich eine unerwünschte Reduzierung der Transportleistung infolge
von zwischen den Kratzerfingern durchfallenden Schottersteinen zuverlässig ausschließen.
Andererseits kann aber durch eine in bezug auf die Förderrichtung schmale Ausbildung
der Kratzerfinger eine optimale Reißwirkung für ein rasches Losreißen auch von verkrusteten
Schottersteinen beibehalten werden. Außerdem wird mit der Aufsteckbarkeit der Schutzkappen
und deren - infolge der breiteren Ausbildung - geringeren Anzahl die Umrüstzeit für
die Erneuerung wesentlich vereinfacht. Zusätzlich ist mit der Aufsteckbarkeit eine
einfache satte Verbindung zwischen Mitnehmer und Schutzkappe sichergestellt, wodurch
die stoßförmig einwirkenden Kräfte beim Losreißen der Schottersteine aus der Gleisbettung
problemlos aufgenommen werden können. Von besonderem Vorteil ist außerdem noch, daß
der als Fixierungsorgan wirksame Mitnehmer zur Gänze durch die Schutzkappe abgedeckt
wird, so daß selbst nach längerer Einsatzdauer der Mitnehmer selbst in keiner Weise
einem Verschleiß unterliegt und ein problemloser Austausch der Schutzkappe gewährleistet
bleibt.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Räum- und Förderkette, von der ausschnittsweise lediglich
zwei Kratzerschaufeln dargestellt sind,
Fig. 2 eine Ansicht einer Kratzerschaufel in Förderrichtung gemäß Pfeil II in Fig.
1,
Fig. 3 einen vergrößerten Querschnitt durch einen fingerförmigen Mitnehmer gemäß der
Schnittlinie III in Fig. 2, wobei jedoch eine den Mitnehmer umfassende Schutzkappe
weggelassen ist, und
Fig. 4 eine vergrößerte Ansicht einer Schutzkappe.
[0009] Eine Räum- und Förderkette 1 setzt sich aus einer Vielzahl von Kettengliedern 2 zusammen,
von denen jedes zweite mit einer Kratzerschaufel 3 zum Transport von Bettungsschotter
verbunden ist. Die Räum- und Förderkette 1 liegt auf einer Gleit- und Förderebene
4 eines Fördertroges 5 auf. Jede Kratzerschaufel 3 ist - wie in Fig. 2 ersichtlich
- mit über einen Rand 6 fingerförmig vorragenden Kratzerfingern 7 ausgestattet.
[0010] Jeder dieser insgesamt drei Kratzerfinger 7 ist zweiteilig ausgebildet, wobei ein
erster Teil durch einen mit der Kratzerschaufel 3 verbundenen, fingerförmig über den
genannten Rand 6 abstehenden Mitnehmer 8 und ein zweiter Teil durch eine auf den Mitnehmer
8 aufsteckbare Schutzkappe 9 gebildet ist. Diese den Mitnehmer 8 zur Gänze umschließende
Schutzkappe 9 ist aus verschleißfestem Material gebildet und durch ein Befestigungsmittel
10 lösbar mit dem Mitnehmer 8 verbunden. Das als Schwerspannstift 11 ausgebildete
Befestigungsmittel 10 ist in einem an den Rand 6 der Kratzerschaufel 3 angrenzenden
Endbereich 12 (siehe Fig. 3) des Mitnehmers 8 positioniert.
[0011] Zwischen den Kratzerfingern 7 ist jeweils ein fingerförmig über den Rand 6 der Kratzerschaufel
3 vorragendes, einem Mitnehmer 8 ähnliches Schaufelelement 13 vorgesehen, das nicht
mit einer Schutzkappe abgedeckt wird. Damit ist ein die Transport- und Förderleistung
reduzierendes Durchfallen bzw. Verklemmen von Schottersteinen zwischen den Kratzerfingern
7 zuverlässig ausgeschlossen. Da diese Schaufelelemente 13 kürzer als die benachbarten
Kratzerfinger 7 sind, wird die Abnützung entsprechend reduziert.
[0012] Jede Kratzerschaufel 3 weist eine bezüglich der Förderrichtung (Pfeil 14 in Fig.
1) vordere Arbeitsebene 15 zum Transport des Schotters auf. Wie in Fig. 1 ersichtlich,
ist das eine Längsachse 16 aufweisende Befestigungsmittel 10 im Winkel zur Arbeitsebene
15 der Kratzerschaufel 3 angeordnet. Eine bezüglich der Förderrichtung vordere Arbeitsfläche
17 der Schutzkappe 9, die der Gleit- und Förderebene 4 unmittelbar benachbart ist,
ist mit einer Verschleißplatte 18 aus besonders verschleißfestem Material verbunden.
Wie in Fig. 1 ersichtlich, sind die Schutzkappen 9 mit ihren Arbeitsflächen 17 in
einer gemeinsamen Ebene 19 verlaufend angeordnet.
[0013] Wie insbesondere in Fig. 3 und 4 ersichtlich, ist der Schwerspannstift 11 durch eine
Bohrung 20 des Mitnehmers 8 und zwei einander gegenüberliegende Bohrungen 21 der Schutzkappe
9 (siehe Fig. 4) hindurchgeführt. Durch eine pyramidenstumpfförmige Ausbildung des
Mitnehmers 8 ist ein spielfreier und fester Sitz der Schutzkappe gewährleistet. Wie
in Fig. 4 ersichtlich, ist die Arbeitsfläche 17, die in diesem Fall mit der Verschleißplatte
18 verbunden ist, sowie eine der Arbeitsfläche 17 gegenüberliegende Fläche 22 der
Schutzkappe 9 unter Bildung eines trapezförmigen Querschnittes im Winkel zu einer
senkrecht zur Längsrichtung bzw. Längsachse 16 des Befestigungsmittels 10 verlaufenden
Symmetrieebene 23 des Mitnehmers 8 angeordnet.
1. Räum- und Förderkette (1) zum Transport von Bettungsschotter eines Gleises, bestehend
aus gelenkig miteinander verbundenen und in einem Fördertrog (5) geführten Kettengliedern
(2) und an diesen befestigten Kratzerschaufeln (3), die am vom Kettenglied (2) distanzierten
Ende über einen Rand (6) der Kratzerschaufel (3) fingerförmig vorragende Kratzerfinger
(7) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kratzerfinger (7) zweiteilig ausgebildet ist, wobei ein erster Teil durch einen
mit der Kratzerschaufel (3) verbundenen, fingerförmig abstehenden Mitnehmer (8) und
ein zweiter Teil durch eine auf den Mitnehmer (8) aufsteckbare und durch ein Befestigungsmittel
(10) lösbar verbundene Schutzkappe (9) gebildet ist.
2. Räumkette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (8) durch die
Schutzkappe (9) zur Gänze umschlossen ist.
3. Räumkette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsmittel
(10) im an den Rand (6) der Kratzerschaufel (3) angrenzenden Endbereich (12) des Mitnehmers
(8) positioniert ist.
4. Räumkette nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsmittel
(10) aus einem im Winkel zu einer durch die Kratzerschaufel (3) gebildeten, zur Abstützung
der Schottersteine vorgesehenen Arbeitsfläche (17) verlaufenden Schwerspannstift (11)
gebildet ist, der durch eine Bohrung (20) des Mitnehmers (8) und zwei einander gegenüberliegende
Bohrungen (21) der Schutzkappe (9) hindurchgeführt ist.
5. Räumkette nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Arbeitsfläche
(17) und eine dieser gegenüberliegende Fläche (22) der Schutzkappe (9) unter Bildung
eines trapezförmigen Querschnittes im Winkel zu einer senkrecht zur Längsrichtung
des Befestigungsmittels (10) verlaufenden Symmetrieebene (23) des Mitnehmers (8) angeordnet
sind.
6. Räumkette nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsmittel
(10) mit seiner Längsrichtung im Winkel zur Arbeitsebene (15) der Kratzerschaufel
(3) angeordnet ist.
7. Räumkette nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den
Kratzerfingern (7) jeweils ein fingerförmig über den Rand (6) der Kratzerschaufel
(3) vorragendes Schaufelelement (13) vorgesehen ist.
8. Räumkette nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsfläche
(17) der einer Gleit- und Förderebene (4) des Fördertroges (5) unmittelbar benachbarten
Schutzkappe (9) mit einer Verschleißplatte (18) verbunden ist.
9. Räumkette nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer
(8) pyramidenstumpfförmig ausgebildet ist.
10. Räumkette nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzkappen
(9) mit ihren Arbeitsflächen (17) in einer gemeinsamen Ebene (19) verlaufend angeordnet
sind.