Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Einrichtung zum Bestimmen eines Lastsignals bei
einer Brennkraftmaschine nach der Gattung des Hauptanspruchs. Bekannt ist aus der
DE 28 40 793 ein Verfahren zum Bestimmen der von einer Brennkraftmaschine angesaugten
Luftmasse mittels eines den Luftmassenstrom erfassenden Sensors, dessen Ausgangssignal
zu bestimmten Zeiten oder bestimmten Winkelstellungen abgetastet wird, die abgetasteten
Werte über einen vorgegebenen Winkelbereich zur Erfassung der Luftmasse pro Hub aufsummiert
werden und dieser aufsummierte Wert nachfolgend mittels eines Kennfeldes korrigiert
wird. Bei dieser Korrektur können Pulsationen im Ansaugrohr bei bestimmten Kombinationen
der Betriebskenngrößen Drehzahl und Last berücksichtigt werden (Spalte 6, Zeilen 25
bis 45).
[0002] Aufgabe in der Erfindung ist es, eine entsprechende Einrichtung zu schaffen, die
auf möglichst einfache Art und Weise an die speziellen Anforderungen von Brennkraftmaschinen
angepaßt ist.
Zeichnung
[0003] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt Figur 1 ein Diagramm mit dem
Drosselklappenwinkel aufgetragen über der Drehzahl und mit eingezeichneten Bereichen,
in denen es aufgrund von Pulsationen im Ansaugrohr zu Fehlmessungen kommen kann.
[0004] In Figur 2 ist das Lastsignal TL dargestellt, aufgetragen über dem Drosselklappenwinkel
und ebenfalls mit einem eingezeichneten Bereich, bei dem Fehlmessungen möglich sind.
[0005] Figur 3 zeigt ein Flußdiagramm zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Einrichtung
und Figur 4 eine grobe Darstellung des Korrekturfaktors aufgetragen über der Drehzahl.
Beschreibung des Ausführungsbeispieles
[0006] Bei allen Motoren gibt es Drehzahl-Last-Bereiche, in denen im Saugrohr Pulsationen
oder Rückströmungen auftreten. Wird ein Heißfilmluftmassenmesser (HFM) zur Messung
des Luftdurchsatzes verwendet, dann kann je nach Bauart des HFM die Verarbeitung seines
Ausgangssignals in diesen Bereichen ein falsches Lastsignal ergeben, was zur Ausmagerung
oder Überfettung des Gemisches führt. Dieser Fehler bei der Lasterfassung kann sehr
groß sein, so daß der Motor dann nicht mehr optimal betrieben werden kann. Das Auftreten
und die Größe der Pulsationen und Rückströmungen sind von der Stellung der Drosselklappe
abhängig und treten i.d.R. in einem Drosselklappenbereich auf, in dem schon die maximale
Saugrohrfüllung vorhanden ist.
[0007] Figur 1 zeigt Bereiche im Drehzahl-Drosselklappenwinkel-Kennfeld, in denen Fehlmessungen
aufgrund von Pulsationen möglich sind. Dabei wird deutlich, daß sich diese möglichen
Fehlmessungen ab mittleren Öffnungen der Drosselklappe und bei speziellen Drehzahlbereichen
ergeben. Dies aufgrund der dann gegebenen physikalisch pneumatischen Verhältnisse
im Luftansaugrohr.
[0008] Das Diagramm von Figur 2 verdeutlicht, daß das Lastsignal TL bei konstanter Drehzahl
im Bereich unterer Drosselklappenöffnungswinkel ansteigt, sich bei größeren Öffnungswinkeln
hingegen nicht mehr, oder nur noch geringfügig ändert. Deshalb wird entsprechend der
Erfindung vor dem Erreichen des schraffiert gezeichneten Bereichs hoher Drosselklappenöffnungswinkel
mit der Möglichkeit von Fehlmessungen das Lastsignal eingefroren und mit einem Ersatzlastsignal
weiter gerechnet.
[0009] Dargestellt ist dies in Figur 3.
Figur 3 zeigt einen Ausschnitt aus einem Flußdiagramm bei der Bildung des Lastsignals
im Zusammenhang mit der Bestimmung der einzuspritzenden Kraftstoffmenge bei einer
Brennkraftmaschine. Mit Block 10 sei die Bestimmung des Lastsignals TL aus Meßsignalen
des Heißfilmluftmassenmessers (HFM) angegeben. Es folgt eine Abfrage 11 dahingehend,
ob die Drehzahl n unter einem Schwellwert n0 und der Drosselklappenöffnungswinkel
WDK über einem entsprechenden Schwellwert WDK0 liegt. Ist das Ergebnis der Abfrage
"NEIN", dann schließt sich mit 12 der Berechnungsblock für die Bestimmung der einzuspritzenden
Kraftstoffmenge TI an. Hat jedoch die Schwellwertabfrage ein "JA" ergeben, dann markiert
dies das Ende des Bereichs ohne Risiko einer Fehlmessung und das Lastsignal TL aus
Block 10 wird entsprechend Block 13 eingefroren, das heißt gespeichert. Nachfolgend
wird ein Ersatzlastsignal in Block 14 gebildet entsprechend der Formel

[0010] Im weiteren Verlauf wird dieser Ersatzlastwert dann gesetzt (Block 15) und dient
als Eingangsgröße für den nachfolgenden Block 12 für die Bestimmung der Einspritzmenge.
[0011] Das Flußdiagramm von Figur 3 macht deutlich, daß, solange der HFM ein noch nicht
verfälschtes Ergebnis liefert, mit einem auf der Basis der HFM-Werte ermittelten Lastsignal
TL gerechnet wird. Besteht jedoch die Gefahr von Fehlmessungen, dann wird der letzte
"korrekte" Wert eingefroren, mit einem drehzahlabhängigen Korrekturfaktor versehen
und dient bei den weiteren Berechnungsschritten als Ersatzlastsignal.
[0012] Figur 4 zeigt ein Beispiel für einen von der Drehzahl abhängigen Korrekturfaktor,
wie er in Block 14 am Flußdiagramm von Figur 3 verwendet werden kann. Erkennbar ist
im konkreten Fall eine Tendenz von kleiner 1 zu größer 1 bei steigender Drehzahl,
wobei diese Faktorkennlinie selbstverständlich auf den Einzelfall des betreffenden
Motors abgestimmt sein muß. In einem derartigen Einzelfall haben sich folgende Werte
als zweckmäßig ergeben.
n |
600 |
800 |
1200 |
1600 |
2000 |
2400 |
WDKBL |
30 |
40 |
40 |
40 |
42 |
45 |
Faktor |
0.95 |
1.0 |
1.02 |
1.05 |
1.1 |
1.15 |
[0013] Dieser Faktor stellt somit die Änderung des Ersatzlastwertes bei sich ändernder Drehzahl
dar.
[0014] Beim Erreichen der Drosselklappenstellung, die in der oben beschriebenen Kennlinie
von Fig. 2 eingetragen ist, wird der Faktor der momentanen Drehzahl abgespeichert.
Bei steigender bzw. fallender Drehzahl wird dann jeweils der zur Drehzahl gehörende
Faktor aus der Kennlinie genommen und der abgespeicherte von diesem subtrahiert. Zum
Ergebnis wird 1 addiert. Der sich so ergebende Wert wird mit dem gespeicherten TL-Wert
multipliziert und man erhält den Ersatzlastwert, der in Block 15 an die Stelle des
aktuellen Lastwertes tritt.
[0015] Verläßt die Drehzahl applizierbare Drehzahl-Last-Bereiche, in denen HFM-Meßfehler
auftreten, wird diese Funktion wieder ausgeschaltet.
[0016] Um höhenunabhängig zu sein, kann über den Drosselklappenwinkel unter Umständen korrigert
werden.
[0017] Erwähnt sei noch, daß das "Einfrieren" von TL den Vorteil hat, daß so lange wie möglich
mit der korrekten Luftmasse (TL) gearbeitet wird.
1. Einrichtung zum Bestimmen eines die tatsächliche Luftmasse pro Hub angebenden Lastsignals
bei einer Brennkraftmaschine ausgehend von Signalen, die den jeweils momentanten Luftdurchsatz
im Ansaugrohr angeben und wobei diese Signale mittelbar oder unmittelbar über einen
vorgegebenen Winkelbereich der Kurbelwelle zur Bildung eines Lastsignals tL aufsummiert
werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
- in wenigstens einem ersten vorbestimmten Bereich von Drehzahlen und Drosselklappenstellungen
das Lastsignal unmittelbar als Berechnungsgrundlage für die einzuspritzende Kraftstoffmenge
dient, und
- in zweiten Bereichen der letzte Wert aus dem ersten Bereich einer wenigstens drehzahlabhängigen
Korrektur unterzogen wird und dieser korrigierte Wert als Ersatzlastsignal verwendet
wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die drehzahlabhängige Korrektur
multiplikativ erfolgt.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Faktor der multiplikativen
Korrektur in der Tendenz mit steigender Drehzahl höher wird.