[0001] Die Erfindung betrifft eine Zahnradpumpe mit zumindest zwei miteinander kämmenden
Förderzahnrädern, deren Kopfkreise einander an Kreuzungspunkten beidseitig einer die
Zahnradachsen enthaltenden Ebene durchsetzen und deren Verzahnungen in Umlaufrichtung
der Förderzahnräder vor dieser Ebene eine mit einer Druckleitung und Druckniere kommunizierende
Druckzone und in Umlaufrichtung hinter dieser Ebene eine Saugzone bilden, die mit
einer Saugleitung und einer in Umlaufrichtung der Förderzahnräder über den saugseitigen
Kreuzungspunkt der Kopfkreise hinausreichenden Saugniere kommuniziert, und mit einer
in Umlaufrichtung der Förderzahnräder hinter der Saugzone bzw. -niere angeordneten
Zuführzone, der von der Zahnradpumpe gefördertes überschüssiges Pumpmedium mit Überdruck
bzw. erhöhter Strömungsgeschwindigkeit über Kanal zuführbar ist.
[0002] Eine entsprechende Zahnradpumpe ist Gegenstand der DE 29 33 493 A1. Die mit der Druckseite
der Pumpe verbundene Zuführzone dient dazu, insbesondere bei höherer Pumpendrehzahl
auftretende Kavitationsblasen mit Pumpmedium aufzufüllen und damit eine mit störenden
Geräuschen und gefährlichen Druckwellen verbundene Implosion der Kavitationsblasen
im Bereich der Druckzone zu vermeiden.
[0003] Gegebenenfalls kann gemäß der DE 29 33 493 A1 zusätzlich an der Saugleitung in Strömungsrichtung
vor der Saugniere eine Injektordüse angeordnet sein, der sich ebenfalls Pumpmedium
von der Druckseite der Pumpe zuführen läßt. Damit soll die Befüllung der Zahnlücken
der Förderzahnräder mit Pumpmedium an der Saugzone verbessert werden. Gleichwohl können
Kavitationsblasen offensichtlich nicht vermieden werden, so daß eine Auffüllung dieser
Blasen an der Zuführzone notwendig bleibt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Zahnradpumpe der eingangs angegebenen Art
noch weiter zu verbessern.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die über den saugseitigen
Kreuzungspunkt der Kopfkreise der Förderzahnräder hinaus erstreckte Saugniere dort
mit der Zuführzone verbunden ist.
[0006] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Bildung von Kavitationsblasen
überhaupt zu vermeiden und nicht lediglich gebildete Kavitationsblasen nachträglich
aufzufüllen. Durch die Verbindung von Saugniere und Zuführzone ergibt sich ein in
Umlaufrichtung der Förderzahnräder verlängerter Bereich zur Befüllung der Verzahnungsräume
mit Pumpmedium.
[0007] Dabei steigt der Druck im Übergangsbereich zwischen Saugniere und Zuführzone deutlich
an, da den in Umlaufrichtung der Förderzahnräder hinter dem saugseitigen Kreuzungspunkt
der Kopfkreise der Förderzahnräder liegenden Verzahnungsräumen Fördermedium mit erhöhter
Geschwindigkeit bzw. erhöhtem Druck zugeführt wird. Im Ergebnis wird eine vollständige
Befüllung erreicht.
[0008] Die erfindungsgemäße Zahnradpumpe wirkt also einerseits als Förderpumpe, die Pumpmedium
zu einem Verbraucher führt, und andererseits als Ladepumpe, welche durch Erzeugung
einer Strömung mit hoher Geschwindigkeit oder erhöhtem Druck zur Befüllung der Förderräume
wirkt.
[0009] Da die erfindungsgemäße Zahnradpumpe auch bei sehr hohen Drehzahlen noch kavitationsfrei
arbeiten kann, wird ein besonders geräuscharmer Lauf erreicht, weil die beim Zusammenfallen
der Kavitationsräume an der Druckzone der Pumpe andernfalls auftretenden Druckwellen
gänzlich vermieden werden.
[0010] Durch die Vermeidung dieser Druckwellen wird darüber hinaus die Materialbeanspruchung
der Pumpenelemente deutlich vermindert, so daß erhöhte Standzeiten der Zahnradpumpe
erreichbar sind bzw. weniger belastbare und damit weniger teure Materialien eingesetzt
werden können.
[0011] Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche
sowie die nachfolgende Erläuterung einer bevorzugten Ausführungsform verwiesen, die
anhand der Zeichnung beschrieben wird.
[0012] Dabei zeigt
- Fig. 1
- einen Axialschnitt der erfindungsgemäßen Zahnradpumpe,
- Fig. 2
- einen Radialschnitt entsprechend der Schnittlinie II-II in Fig. 1, außerdem zeigt
die Schnittlinie I-I in Fig. 2 die Lage der Schnittebene der Fig. 1, und
- Fig. 3
- ein Schnittbild entsprechend der Schnittlinie III-III in Fig. 1.
[0013] Innerhalb eines Gehäuses, welches im wesentlichen aus zwei Gehäusehälften 1 und 2
besteht, die mit einander zugewandten Planflächen aufeinanderliegend angeordnet sind,
ist ein im wesentlichen kreisscheibenförmiger, als Aussparung in der Gehäusehälfte
2 ausgebildeter Innenraum 3 angeordnet, der von einer senkrecht zur Scheibenebene
erstreckten, exzentrisch zur Kreisscheibe angeordneten Bohrung 4 durchsetzt wird und
an seinen Stirnseiten im Bereich der in Fig. 2 unteren Hälfte mit insgesamt drei Kanälen
5 bis 7 kommuniziert, die in den Gehäusehälften 1 und 2 ausgespart sind. Auf der den
Mündungen der Kanäle 5 bis 7 gegenüberliegenden Seite des Innenraumes 3 ist innerhalb
des Innenraumes 3 ein in Achsansicht der Bohrung 4 mondsichelförmiger Füllkörper 8,
der an der Gehäusehälfte 2 angeformt ist, angeordnet, dessen konvexe Außenseite konzentrisch
zur kreisförmigen Umfangswand des Innenraumes 3 und dessen konkave Seite konzentrisch
zur Achse der Bohrung 4 ausgebildet bzw. angeordnet ist.
[0014] Innerhalb der Bohrung 4 ist eine nicht dargestellte Achse drehbar angeordnet, die
drehfest mit einem im Innenraum 3 untergebrachten ersten Förderzahnrad 9 verbunden
ist, welches so bemessen ist, daß sein die Zahnköpfe tangential umfassender Kopfkreis
an der Konkavseite des Füllkörpers 8 dicht anliegt. Das Förderzahnrad 9 kämmt mit
einem weiteren Förderzahnrad 10, welches als Innenverzahnungsring ausgebildet ist
und mit seinem tangential über die Verzahnungsköpfe laufenden Kopfkreis den Füllkörper
8 auf dessen Konkavseite dicht umschließt. Im übrigen ist das Förderzahnrad 10 so
bemessen, daß es mit seinem Außenumfang dicht an der kreisförmigen Innenumfangswand
des Innenraumes 3 anliegt. Beide Förderzahnräder 9 und 10 sind axial so bemessen,
daß sie mit ihren Stirnseiten dicht an den benachbarten Stirnseiten des Innenraumes
3 anliegen.
[0015] Die Kopfkreise der Förderzahnräder 9 und 10 durchsetzen einander an Kreuzungspumkten
11 und 12, die symmetrisch zu einer die Achsen der Förderzahnräder 9 und 10 enthaltenden
Axialebene 13 der Bohrung 4 liegen.
[0016] Wenn die Förderzahnräder 9 und 10 in Fig. 2 im Uhrzeigersinne umlaufen, bilden sich
zwischen dem Kreuzungspunkt 11 und der Axialebene 13 zwischen den zunehmend ineinandergreifenden
Zähnen der Förderzahnräder 9 und 10 von benachbarten Zähnen abgeschlossene Zwischenräume,
die sich beim Umlauf der Förderzahnräder 9 und 10 verengen, so daß zwischen den Förderzahnrädern
9 und 10 eingeschlossenes Medium in den Kanal 5 verdrängt wird, der beim Betrieb der
Pumpe deren Druckseite bzw. deren Druckkanal bildet und dessen mit dem Innenraum 3
verbundene Mündung in Umlaufrichtung der Förderzahnrädern 9 und 10 zwischen dem Kreuzungspunkt
11 und der Axialebene 13 als sogenannte Druckniere 14 ausgestaltet ist, die mit den
genannten Abstandsräumen zwischen den Verzahnungen der Förderzahnräder 9 und 10 kommuniziert.
[0017] Zwischen der Axialebene 13 und dem Kreuzungspunkt 12 werden von den ineinandergreifenden
Zähnen der Förderzahnräder 9 und 10 Abstandsräume umschlossen, die sich beim Umlauf
der Förderzahnräder 9 und 10 erweitern und dementsprechend aus dem Kanal 6, der beim
Betrieb der Pumpe deren Saugseite bzw. Saugkanal bildet, Pumpmedium aufnehmen. Dazu
besitzt der Kanal 6 auf beiden Stirnseiten der Förderzahnräder 9 und 10 angeordnete,
als sogenannte Saugnieren 15 ausgebildete Mündungen, die sich in Umlaufrichtung der
Förderzahnräder 9 und 10 von der Axialebene 13 bis zum Kreuzungspunkt 12 erstrecken.
[0018] Zumindest eine der Saugnieren 15 ist in Umlaufrichtung der Förderzahnräder 9 und
10 über den Kreuzungspunkt 12 hinaus erstreckt und dort mit dem Kanal 7 verbunden,
der beim Betrieb der Pumpe mit Pumpmedium aus dem Druckkanal 5 beliefert wird.
[0019] Beim Betrieb der Zahnradpumpe ist der Saugkanal 6 beispielsweise mit einen Ölvorrat
verbunden, während der Druckkanal 5 zu einem Verbraucher führt, von dem aus dann das
Öl wiederum zu dem im wesentlichen drucklosen Ölvorrat abströmen kann. Dementsprechend
wird Öl vom Saugkanal 6 zum Druckkanal 5 gefördert.
[0020] Aufgrund unvermeidlicher Drosselwiderstände kann bei höheren Drehzahlen über den
Saugkanal 6 nicht genügend Öl nachströmen, um die Abstandsräume zwischen den Zähnen
der Förderzahnräder 9 und 10 im Bereich zwischen der Axialebene 13 und dem Kreuzungspunkt
12 vollständig auszufüllen. Es tritt also unvermeidbare Kavitation auf.
[0021] Da nun bei höheren Drehzahlen der Pumpe ohnehin mehr Öl als für den Verbraucher notwendig
gefördert wird, wird das überschüssige geförderte Öl ganz oder teilweise mittels eines
Durchfluß-Regelorgans 16 in den Kanal 7 geleitet, in welchem dabei eine vergleichsweise
hohe Strömungsgeschwindigkeit und/oder ein vergleichsweise hoher Öldruck auftritt.
Dementsprechend werden gegebenenfalls durch Kaviation hervorgerufene Leerräume zwischen
den Förderzahnrädern 9 und 10 im Bereich der Mündung des Kanals 7 aufgefüllt, mit
der Folge, daß im Bereich der Druckniere 14 keine bzw. praktisch keine Implosion von
Kavitationsblasen im Pumpmedium auftreten kann.
[0022] Im Hinblick auf eine wirksame Vermeidung von Kavitation hat es sich als vorteilhaft
ergeben, die Mündung des Kanals 7 lediglich auf einer Stirnseite der Förderzahnräder
9 und 10 vorzusehen.
[0023] Durch die einseitige Anordnung der Mündung des Kanals 7 werden im Mündungsbereich
vergleichsweise hohe Strömungsgeschwindigkeiten erreicht, die für eine wirksame Auffüllung
eventueller Leerräume zwischen den Förderzahnrädern 9 und 10 vorteilhaft sein dürften.
[0024] Abweichend von der dargestellten Ausführungsform kann der Füllkörper 8 gegebenenfalls
weggelassen werden. Beim Betrieb der Pumpe wird sich der entsprechende Freiraum weitestgehend
vollständig mit Pumpmedium auffüllen.
[0025] Im übrigen ist es grundsätzlich auch möglich, anstelle der dargestellten Innenzahnradpumpe
eine Außenzahnradpumpe vorzusehen. Wichtig ist lediglich, daß in Umlaufrichtung der
Förderzahnräder 9 und 10 hinter dem saugseitigen Kreuzungspunkt 12 ein zusätzlicher
Kanal mit den Verzahnungsräumen der Förderzahnräder 9 und 10 kommuniziert und dieser
zusätzliche Kanal mit überschüssig gefördertem Pumpmedium zwangsweise beliefert wird.
Damit kann auch bei sehr hohen Drehzahlen Kavitation vermieden werden.
1. Zahnradpumpe mit zumindest zwei miteinander kämmenden Förderzahnrädern, deren Kopfkreise
einander an Kreuzungspunkten beidseitig einer die Zahnradachsen enthaltenden Ebene
durchsetzen und deren Verzahnungen in Umlaufrichtung der Förderzahnräder vor dieser
Ebene eine mit einer Druckleitung und Druckniere kommunizierende Druckzone und in
Umlaufrichtung hinter dieser Ebene eine Saugzone bilden, die mit einer Saugleitung
und einer in Umlaufrichtung der Förderzahnräder über den saugseitigen Kreuzungspunkt
der Kopfkreise hinausreichenden Saugniere kommuniziert, und mit einer in Umlaufrichtung
der Förderzahnräder hinter der Saugzone bzw. -niere angeordneten Zuführzone, der von
der Zahnradpumpe gefördertes überschüssiges Pumpmedium mit Überdruck bzw. erhöhter
Strömungsgeschwindigkeit zuführbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die über den saugseitigen Kreuzungspunkt (12) hinaus erstreckte Saugniere (15)
dort mit der Zuführzone (Kanal 7) verbunden ist.
2. Zahnradpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Förderzahnrad mit Innenverzahnung und ein Förderzahnrad mit Außenverzahnung
zusammenwirken.
3. Zahnradpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Saugkanal (6) mit auf beiden Stirnseiten der Förderzahnräder (9,10) angeordneten
Mündungen bzw. Saugnieren (15) vorgesehen ist.
4. Zahnradpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein von einem Saugkanal (6) gesonderter Kanal (7) zur Belieferung der Zuführzone
vorhanden ist.
5. Zahnradpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführzone nur auf einer Stirnseite der Förderzahnräder (9,10) angeordnet
ist.