TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verdichter für gasförmige Fluide gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus der Schrift EP 0 593 797 A1 ist ein Verdichter bekannt, der für die Verdichtung
eines gasförmigen Mediums vorgesehen ist. Der Verdichter weist ein Verdichterrad auf
mit angeformten Laufschaufeln, die auf der Seite, auf der das gasförmige Medium eintritt,
mit einer Ummantelung versehen sind. Die Ummantelung ist mit den Enden aller Laufschaufeln
verbunden. Die Ummantelung erstreckt sich nicht über die gesamte Länge der Laufschaufeln.
In dem Bereich, in dem die Laufschaufeln mechanisch am höchsten belastet sind, ist
keine Ummantelung vorgesehen, welche Vibrationen derselben verhindern oder zumindest
etwas abdämpfen könnte.
[0003] Aus der Patentschrift CH 675 279 ist ein Verdichterrad für einen Verdichter bekannt,
welches aus einem Metall gefertigt ist, wobei dessen Laufschaufeln einstückig an die
Nabe des Verdichterrads angeformt sind. Ein derartiges Verdichterrad wird in der Regel
aus dem Vollen herausgearbeitet mit Hilfe von aufwendigen spanabhebenden Verfahren.
Dieses Verdichterrad weist eine vergleichsweise grosse Masse auf, für deren Antrieb
eine vergleichsweise grosse Energie aufgewendet werden muss.
[0004] Ferner sind Verdichter bekannt, die einstückig aus Kunststoff gespritzte Verdichterräder
aufweisen. Diese Verdichterräder sind zum Teil mit einer Faserverstärkung versehen,
allerdings erlauben die bisher üblichen Herstellungsverfahren nur eine Verstärkung
mit sogenannten Kurzfasern. Derartig ausgebildete Verdichterräder können nur für Umfangsgeschwindigkeiten
bis maximal 400 m/sec und für Betriebstemperaturen bis maximal 200 °C eingesetzt werden,
da die Verstärkung mit Kurzfasern keine höheren Belastungen zulässt.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Die Erfindung, wie sie in den unabhängigen Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die
Aufgabe, einen Verdichter zu schaffen, welcher ein aus einem Kunststoff gefertigtes
Verdichterrad aufweist und welcher trotzdem für vergleichsweise hohe Betriebstemperaturen
geeignet ist.
[0006] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind darin zu sehen, dass die Betriebstemperatur
und die Drehzahl des Verdichters und damit sein Wirkungsgrad gegenüber Verdichtern,
die mit konventionellen Verdichterrädern aus Kunststoff ausgerüstet sind, wesentlich
erhöht ist. Es sind nun Betriebstemperaturen bis etwa 280 °C möglich und Umfangsgeschwindigkeiten
von 660 m/sec.
[0007] Das Verdichterrad weist eine geringere Masse auf und es lässt sich vergleichsweise
einfach aus verschiedenen Einzelteilen zusammenbauen. Bei einer besonders bevorzugten
Ausführungsform des Lüfterrades wird für die Herstellung der Nabe ein vorgefertigtes,
kohlenstoffaserverstärktes Thermoplastband verwendet. Bei diesem Thermoplastband ist
die Ausrichtung der es verstärkenden Endlosfasern stets optimal gewährleistet, sodass
eine vergleichsweise gute Festigkeit der Nabe auch bei diesen vergleichsweise hohen
Betriebstemperaturen und Umfangsgeschwindigkeiten gewährleistet ist. Dank der vergleichsweise
geringen Masse des Verdichterrads weist es auch ein kleines Trägheitsmoment auf, sodass
der Verdichter beim Anfahren in vorteilhaft kurzer Zeit die erforderliche Betriebsdrehzahl
erreicht und somit sehr schnell voll wirksam ist.
[0008] Die weiteren Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
[0009] Die Erfindung, ihre Weiterbildung und die damit erzielbaren Vorteile werden nachstehend
anhand der Zeichnung, welche lediglich einen möglichen Ausführungsweg darstellt, näher
erläutert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0010] Es zeigen:
Fig.1 einen ersten Teilschnitt durch einen Verdichter mit einer ersten Ausführungsform
eines Verdichterrads,
Fig.2 einen zweiten Teilschnitt durch die erste Ausführungsform des Verdichterrads,
Fig.3 einen Teilschnitt durch einen Verdichter mit einer zweiten Ausführungsform eines
Verdichterrads,
Fig.4 einen Teilschnitt durch eine erste Ausführungsform einer Laufschaufel eines
Verdichterrads, und
Fig.5 einen Teilschnitt durch eine zweite Ausführungsform einer Laufschaufel eines
Verdichterrads.
[0011] Bei allen Figuren sind gleich wirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Elemente
sind nicht dargestellt.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0012] Die Fig.1 zeigt einen schematisch dargestellten Teilschnitt durch ein Verdichterrad
1, welches für die Verdichtung eines gasförmigen Fluids vorgesehen ist. Das Verdichterrad
1 weist eine Nabe 2 auf, die aus einem Kunststoff gefertigt ist, vorzugsweise aus
einem mit Endlosfasern verstärkten thermoplastischen Material. Die Nabe 2 ist auf
einer aus Metall gefertigten Hülse 3 befestigt, und ist gegen Verdrehen und gegen
axiales Verrutschen gesichert. Die Nabe 2 und die Hülse 3 weisen eine gemeinsame Achse
4 auf, welche die Drehachse des Verdichterrads 1 darstellt. Die Hülse 3 weist eine
zentrale Bohrung auf, die für die Aufnahme und Befestigung der nicht dargestellten
Welle des Verdichterrads 1 vorgesehen ist. Auf der der Achse 4 abgewandten Seite der
Nabe 2 sind Laufschaufeln 5 befestigt. Zwischen den Laufschaufeln 5 und dem nicht
dargestellten, das Verdichterrad 1 einschliessenden Gehäuse des Verdichters sind nicht
bezeichnete Strömungskanäle vorgesehen, in welche das gasförmige Medium einströmt
und in welchen es auf bekannte Art beschleunigt und dadurch verdichtet wird.
[0013] Die Nabe 2 wurde aus einem vorgefertigten, mit Endlosfasern verstärkten Kunststoffband
gewickelt. Als Kunststoff eignen sich in diesem Fall besonders temperaturfeste Thermoplaste,
und für die Verstärkung werden Kohlenstoffasern verwendet.
[0014] Die Nabe 2 wurde auf einer der Innenkontur der Nabe 2 entsprechenden Lehre so gewickelt,
dass die Kohlenstoffasern in Umfangsrichtung angeordnet sind, was eine besonders hohe
Festigkeit der Nabe 2 in dieser Richtung zur Folge hat, wodurch vergleichsweise grosse
Drehzahlen des Verdichterrads 1 und damit vergleichsweise grosse Wirkungsgrade des
Verdichters möglich werden. Während des Wickelns wurde das thermoplastische Material
des Bandes kurzzeitig erhitzt und mit der jeweils vorher aufgebrachten Lage des Bandes
verschmolzen. Besonders eignet sich für diese gezielte und dosierte kurzfristige Erhitzung
ein Laser. Derartige Thermoplast-Wickelverfahren unter Ausnutzung von Lasern als Energiequelle
sind bekannt. Nach dem Abschluss des Wickelvorgangs wurde die so vorgefertigte Nabe
2 von der Lehre abgenommen und definitiv fertig bearbeitet. Insbesondere musste die
Öffnung für die Aufnahme der Hülse 3 nachgearbeitet werden und zudem musste die äussere
Oberfläche der Nabe 2 geglättet werden, um sie als Auflageund Klebefläche für die
Befestigung der vorgefertigten Laufschaufeln 5 einsetzen zu können.
[0015] Die Laufschaufeln 5 weisen jeweils eine strömungsgünstig ausgebildete Eintrittskante
6 auf, die auf der Eintrittsseite des gasförmigen Mediums in den Strömungskanal des
Verdichters liegt. An der anderen Seite des Strömungskanals, bezogen auf die Strömung
des gasförmigen Mediums stromabwärts, liegt jeweils die Austrittskante 7 der Laufschaufeln
5. Die Laufschaufeln 5 werden aus mehreren vorgefertigten, ebenfalls mit Endlosfasern
verstärkten Teilen zusammengefügt, wie dies in den Fig.4 und 5 schematisch dargestellt
ist. Auf diese Figuren wird nachfolgend eingegangen. Die Laufschaufeln 5 weisen als
Basis jeweils eine Fussplatte 8 auf. Die der Oberfläche 9 der Nabe 2 zugewandte Seite
der Fussplatte 8 ist dieser Oberfläche 9 so genau angepasst, dass diese Fussplatte
8 auf der Oberfläche 9 formschlüssig aufliegt. Die Oberfläche 9 weist auf der Eintrittsseite
des Verdichterrads 1 einen Absatz 10 auf, auf welchem das eintrittsseitige Endstück
11 der Fussplatte 8 ebenfalls formschlüssig aufliegt.
[0016] Die Fig.4 zeigt einen Teilschnitt durch eine erste Ausführungsform einer der Laufschaufeln
5 des Verdichterrads 1. Die Laufschaufeln 5 sind auf bekannte Art strömungsgünstig
ausgebildet, die entsprechende sphärische Krümmung der Schaufelblätter ist in der
Zeichnung, der besseren Anschaulichkeit halber, nicht dargestellt. Die Basis der Laufschaufeln
5 bildet die vorgeformte, gleichmässig dicke Fussplatte 8. Die Fussplatte 8 ist mit
einer Wulst 26 versehen, die in das Innere der Laufschaufel 5 hineinragt und die sich
in Richtung der Längsachse der Laufschaufel 5 erstreckt, wobei sie stromabwärts immer
weniger ausgeprägt ist. Die Fussplatte 8 weist eine Unterseite 27 auf, die der Oberfläche
9 der Nabe 2 vollständig angeglichen ist. Die in der Unterseite 27 als Folge der Wulst
26 auftretende Vertiefung ist mittels einer Epoxidharzfüllung 28 so aufgefüllt, dass
auch in diesem Bereich der Fussplatte 8 eine der Oberfläche 9 der Nabe 2 vollständig
angeglichene Fläche vorhanden ist. Die Wulst 26 ist mit gleichmässig gerundeten Flanken
versehen. Das Schaufelblatt wird durch zwei Seitenwände 29 und 30 gebildet. Die Seitenwände
29 und 30 sind aus gleichmässig dicken mit Endlosfasern verstärkten Kunststoffplatten
gefertigt, sie schliessen einen in radialer Richtung enger werdenden Hohlraum 31 ein.
Dieser Hohlraum 31 kann, um eine bessere Schwingungsdämpfung zu erreichen, ausgeschäumt
werden. Der Hohlraum 31 ist im Bereich der Eintrittskante 6 der Laufschaufel 5 mittels
einer nicht dargestellten, strömungsgünstig ausgebildeten Abdeckung verschlossen.
[0017] Die Seitenwände 29 und 30 sind vorgeformt. Sie werden in einer Montagelehre auf die
Fussplatte 8 aufgeklebt oder mit dieser verschweisst. Gleichzeitig werden die Seitenwände
29 und 30 im Bereich der Spitze der Laufschaufeln 5 flächig zusammengeklebt oder verschweisst.
Die Seitenwände 29 und 30 sind so gestaltet, dass sie jeweils einen Fussteil 32a,
32b aufweisen, der formschlüssig auf die Oberfläche der Fussplatte 8 passt, und der
mit einem Radius 33 übergeht in die annähernd radial verlaufende Partie der jeweiligen
Seitenwand. Der Fussteil 32a ist der Seitenwand 29 zugeordnet und der Fussteil 32b
der Seitenwand 30. Auf der stromaufwärts gelegenen Seite der Fussteile 32a und 32b
sind jeweils Endstücke angeformt, welche dem Endstück 11 der Fussplatte 8 angepasst,
formschlüssig auf der Oberfläche der Fussplatte 8 aufliegen. Der Radius 33 ist dem
Radius der Flanke der Wulst 26 genau angepasst. Infolge der genauen Anpassung der
Fussteile 32a und 32b der Seitenwände 29 und 30 an die Fussplatte 8 erhält man gleichmässige
Klebefugen, die eine besonders haltbare Klebung ermöglichen.
[0018] Die Fig.5 zeigt einen Teilschnitt durch eine zweite Ausführungsform einer Laufschaufel
5 eines Verdichterrads 1. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der Ausführungsform
gemäss Fig.4 dadurch, dass die annähernd radial verlaufende Partie der Seitenwände
29 und 30 etwas aufgebaucht ist. Durch diese Formgebung wird erreicht, dass bei mechanischer
Belastung der Laufschaufeln 5 die Spannungen zwischen den Fussteilen 32a und 32b der
Seitenwände 29 und 30 und der Fussplatte 8 deutlich reduziert werden, die so ausgebildeten
Laufschaufeln 5 sind deshalb besonders widerstandsfähig gegen hohe Fliehkräfte. Ein
mit derartig ausgebildeten Laufschaufeln 5 ausgestattetes Verdichterrad 1 ist für
besonders hohe Umfangsgeschwindigkeiten geeignet.
[0019] Auf der Austrittsseite weist die Nabe 2 einen Bund 12 auf, gegen den das austrittsseitige
Ende 13 der Laufschaufel 5 stösst. Das Ende 13 wird gebildet aus der mit den Fussteilen
32a und 32b bedeckten Fussplatte 8. Der Bund 12 ist an dieser Stelle gleich breit
wie die Dicke dieses austrittsseitigen Endes 13 der Laufschaufel 5, sodass keine vorstehende
Kante die Strömung des aus dem Verdichterrad 1 abströmenden verdichteten Mediums stört.
Die Unterseite der Fussplatte 8 wird mit der Oberfläche 9 der Nabe 2 verklebt oder
verschweisst. Die Fussplatten 8 sind so mit den Fussteilen 32a und 32b abgedeckt,
dass beim fertigen Verdichterrad 1 die gesamte Oberfläche 9 bedeckt ist. In der hier
gezeigten Ausführungsform des Verdichterrads 1 wird an der Eintrittsseite nach dem
Verkleben und nach dem Aushärten des Klebstoffes zusätzlich eine Bandage 14 so angebracht,
dass das Endstück 11 jeder Fussplatte 8 zusammen mit den Endstücken der Fussteile
32a und 32b gegen den Absatz 10 der Nabe 2 gedrückt wird. Die Bandage 14 wird aus
einem vorgefertigten, mit Endlosfasern verstärkten Kunststoffband gewickelt. Als Kunststoff
eignen sich in diesem Fall besonders temperaturfeste Thermoplaste, die mit Kohlenstoffasern
verstärkt sind. Die Bandage 14 wurde so gewickelt, dass die Kohlenstoffasern in Umfangsrichtung
liegen, was eine besonders hohe Festigkeit der Bandage 14 in dieser Richtung zur Folge
hat, wodurch die Fussplatten 8 und die Fussteile 32a und 32b auch bei vergleichsweise
grossen Drehzahlen des Verdichterrads 1 sicher gehalten werden. Während des Wickelns
wird das thermoplastische Material des Bandes kurzzeitig erhitzt und mit der jeweils
vorher aufgebrachten Lage des Bandes verschmolzen. Die Bandage 14 wird demnach mit
Hilfe des gleichen Verfahrens gefertigt wie die Nabe 2. Nach dem Wickeln wird die
Oberfläche 15 der Bandage 14 nachgearbeitet, um eine strömungsgünstige Form der Bandage
14 zu erreichen.
[0020] Beim Verdichterrad 1 gemäss Fig.1 werden die Laufschaufeln 5 durch die Verklebung
bzw. durch die Verschweissung, die Bandage 14 und den Bund 12 gehalten. Bis zu vergleichsweise
grossen Drehzahlen des Verdichterrads 1 genügt diese Befestigung vollauf. Werden jedoch
noch grössere Drehzahlen verlangt, so werden die Laufschaufeln 5 zusätzlich mittels
Metallnieten mit der Nabe 2 vernietet, und zwar werden die Fussteile 32a und 32b zusammen
mit den Fussplatten 8 mit der Nabe 2 vernietet. Beim Vernieten wird darauf geachtet,
dass die Nietköpfe die Strömung des Mediums in den Strömungskanälen nicht stören,
da dies Wirkungsgradverluste zur Folge hätte.
[0021] Die Fig.2 zeigt einen schematisch dargestellten Teilschnitt durch das Verdichterrad
gemäss Fig.1, und zwar zeigt es den Schnitt A-A. Die aus mehreren Komponenten zusammengefügten
Laufschaufeln 5 weisen in dem Randbereich, wo sie die benachbarten Laufschaufeln 5
berühren, Abschrägungen 16a,16b auf, die ein Übereinanderschieben der Ränder der Laufschaufeln
5 und ein wirkungsvolles Verkleben derselben erlauben, wodurch eine geschlossene Oberfläche
17 der der Achse 4 zugewandten Seite des Strömungskanals 18 erreicht wird. Die gestrichelte
Linie 19 deutet das Verdichtergehäuse an, welches den seitlich durch die Laufschaufeln
5 begrenzten Strömungskanal 18 nach aussen hin abschliesst.
[0022] Die Fig.3 zeigt einen Teilschnitt durch eine zweite Ausführungsform eines Verdichterrads.
Diese Ausführungsform unterscheidet sich von derjenigen gemäss Fig.1 dadurch, dass
im Zwischenraum zwischen zwei Laufschaufeln 5 jeweils eine weitere Laufschaufel 20
vorgesehen ist, die eine Eintrittskante 21 aufweist, die stromabwärts der Eintrittskante
6 der Laufschaufeln 5 angeordnet ist. Jeder Strömungskanal wird stromabwärts durch
die Laufschaufel 20 in zwei Strömungskanäle aufgeteilt. Die Laufschaufel 20 weist
eine Austrittskante auf, die in der gleichen Ebene wie die Austrittskante 7 der Laufschaufeln
5 angeordnet ist. Die Laufschaufeln 20 sind entsprechend den Laufschaufeln 5 ausgebildet.
Die Laufschaufeln 20 sind ebenfalls mit einer Fussplatte versehen auf welche die entsprechenden
Fussteile aufgebracht worden sind. Diese Fussplatte und die mit ihr verbundenen Fussteile
passen genau in Aussparungen der Fussteile 32a und 32b der Laufschaufeln 5, wobei
die Laufschaufeln 20 jeweils formschlüssig unter die Laufschaufeln 5 geschoben werden.
Die Laufschaufeln 5 halten die Laufschaufeln 20 zusätzlich zu ihrer Verklebung oder
Verschweissung mittels einer schwalbenschwanzartigen Verzahnung. Die Laufschaufeln
20 werden demnach ähnlich auf der Nabe 2 befestigt wie die Laufschaufeln 5. Die Fussteile
32a und 32b der Laufschaufeln 5 weisen bei dieser Ausführung ebenso wie die Fussteile
der Laufschaufeln 20 auf der stromabwärts gelegenen Seite jeweils angeformte Endstücke
auf, welche dem austrittsseitigen Endstück 22 der Fussplatte 8 angepasst, formschlüssig
auf der Oberfläche der Fussplatte 8 aufliegen. Das Endstück 22 liegt formschlüssig
auf einem Absatz 23 der Nabe 2 auf. In der hier in Fig.3 gezeigten Ausführungsform
des Verdichterrads 1 wird nach dem Verkleben bzw. Verschweissen der Laufschaufeln
5 und 20 und nach dem Aushärten des Klebstoffes eine Bandage 24 zusätzlich zur Bandage
14 so angebracht, dass die Endstücke 22 jeder der Laufschaufeln 5 und jeder der Laufschaufeln
20 zusammen mit den Endstücken der jeweiligen Fussteile gegen den Absatz 23 der Nabe
2 gedrückt werden. Die Bandage 24 wird, gleich wie die Bandage 14, aus einem vorgefertigten,
mit Endlosfasern verstärkten Kunststoffband gewickelt und entsprechend verschweisst.
Die Oberfläche der Bandage 24 wird anschliessend ebenfalls strömungsgünstig ausgebildet.
[0023] Das Verdichterrad 1 gemäss Fig.3 weist zudem einen Auswuchtring 25 auf, der beim
Wickeln in die Nabe 2 eingelassen wurde. Der Auswuchtring 25 ist aus Metall gefertigt.
Beim Auswuchten des fertigen Verdichterrads 1 wird von diesem Auswuchtring 25 Material
abgetragen, um bestehende Unwuchten zu beseitigen. Es ist auch möglich, die Hülse
3 mit einer grösseren Masse auszuführen und den nötigen Materialabtrag an dieser vorzunehmen,
sodass der Auswuchtring 25 eingespart werden kann.
[0024] Für die Verbindung der Seitenwände 29 und 30 mit der Fussplatte 8 und der Abdeckung
der Eintrittskante 6 zu einer Laufschaufel 5 und für die Verbindung der Laufschaufeln
5 mit der Nabe 2 ist ein Kleber auf der Basis eines Phenolharzes vorgesehen, hier
hat sich der Klebstoff HT 424 der Firma American Cyanamid Company, 1300 Revolution
Street, Havre de Grace, MD 21087, als besonders geeignet erwiesen. Ferner ist auch
der Klebstoff auf der Basis eines modifizierten Kondensations-Polyimides des gleichen
Herstellers mit der Bezeichnung FM 36 gut für das hier beschriebene Zusammenfügen
geeignet. Ausser dem Kleben ist für das Verbinden der Teile der Laufschaufeln 5 auch
ein Schweissvorgang mit Hilfe eines Lasers oder eine Kombination beider Verfahren
vorstellbar. Die Laufschaufeln 20 werden auf die gleiche Art zusammengefügt.
[0025] Das Band für die Herstellung der Nabe 2 und der Bandagen 14 und 24 weist eine Matrix
aus einem Thermoplast auf. Als Thermoplast hat sich dabei insbesondere Polyphenylensulfid
bewährt, ferner wurden mit Polyetheretherketon gute Resultate erreicht. Die Matrix
aus Polyphenylensulfid wurde mit einem Volumengehalt an Kohlefasern von etwa 53% verstärkt.
Der Querschnitt dieses Bandes betrug 5mm x 0,158mm. Der Elastizitätsmodul des Bandes
ergab sich zu 114 GPa. Die Einsatztemperatur lag in diesem Fall bei etwa 220°C. Die
Matrix aus Polyetheretherketon wurde mit einem Volumengehalt an Kohlefasern von 61%
verstärkt. Der Querschnitt dieses Bandes betrug 5mm x 0,125mm. Der Elastizitätsmodul
des Bandes ergab sich zu 134.000 MPa. Die Einsatztemperatur lag in diesem Fall bei
etwa 280 °C.
[0026] Als Material für die Herstellung der Bestandteile der Laufschaufeln 5,20 wird ein
thermoplastischer Kunststoff eingesetzt, der mit als Endlosfasern ausgebildeten Kohlenstoffasern
verstärkt ist. Dieses Material wird in Form von gleichmässig dicken Platten geliefert.
Als besonders geeignet hat sich eine Matrix aus Polyetheretherketon mit einem Volumengehalt
an Kohlefasern von 61% erwiesen. Diese Platten werden in Formen eingelegt und unter
thermischer Beaufschlagung mit Hilfe eines der bekannten Verfahren in die definitive
Gestalt gebracht, wobei darauf geachtet wird, dass die Endlosfasern in Richtung der
dynamischen Hauptbeanspruchung der Laufschaufeln 5,20 ausgerichtet sind. Die so vorgefertigten
Bestandteile, die Seitenwände 29 und 30 und die Fussplatte 8, der Laufschaufeln 5,20
werden dann, wie bereits beschrieben, in einer Montagelehre zur fertigen Laufschaufel
5 bzw. 20 zusammengefügt.
BEZEICHNUNGSLISTE
[0027]
- 1
- Verdichterrad
- 2
- Nabe
- 3
- Hülse
- 4
- Achse
- 5
- Laufschaufeln
- 6
- Eintrittskante
- 7
- Austrittskante
- 8
- Fussplatte
- 9
- Oberfläche
- 10
- Absatz
- 11
- Endstück
- 12
- Bund
- 13
- Ende
- 14
- Bandage
- 15
- Oberfläche
- 16a,b
- Abschrägungen
- 17
- Oberfläche
- 18
- StrömungsKanal
- 19
- gestrichelte Linie
- 20
- Laufschaufel
- 21
- Eintrittskante
- 22
- Endstück
- 23
- Absatz
- 24
- Bandage
- 25
- Auswuchtring
- 26
- Wulst
- 27
- Unterseite
- 28
- Epoxidharzfüllung
- 29,30
- Seitenwand
- 31
- Hohlraum
- 32a,b
- Fussteil
- 33
- Radius
1. Verdichter mit einem eine mit Laufschaufeln (5) bestückte Nabe (2) aus Kunststoff
aufweisenden Verdichterrad (1), mit einer mit der Nabe (2) verbundenen, entlang einer
Achse (4) erstreckten Welle, mit einem das Verdichterrad (1) umgebenden Gehäuse, dadurch
gekennzeichnet,
- dass die Nabe (2) aus einem mit Endlosfasern verstärkten Thermoplast gefertigt ist,
und
- dass die Laufschaufeln (5,20) aus einem mit Endlosfasern verstärkten Thermoplast
separat vorgefertigt und formschlüssig mit der Nabe (2) verbunden sind.
2. Verdichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Nabe (2) in Lagen auf einer entsprechenden Lehre gewickelt ist, wobei während
des Wickelns das thermoplastische Material kurzzeitig erhitzt und mit der jeweils
vorher aufgebrachten Lage verschmolzen wurde.
3. Verdichter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Nabe (2) aus einem vorgefertigten, kohlenstoffaserverstärkten Thermoplastband
gewickelt ist.
4. Verdichter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Matrix des Thermoplastbandes aus Polyphenylensulfid gebildet ist.
5. Verdichter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Matrix des Thermoplastbandes aus Polyetheretherketon gebildet ist.
6. Verdichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Laufschaufeln (5,20) aus mindestens zwei vorgeformten Einzelteilen zusammengefügt
sind.
7. Verdichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Einzelteile der Laufschaufeln (5,20) mittels eines Klebe- oder Schweissvorgangs
zusammengefügt sind, und
- dass die formschlüssige Befestigung der Laufschaufeln (5,20) mittels eines Klebe-
oder Schweissvorgangs erfolgt.
8. Verdichter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Befestigung der Laufschaufeln (5,20) mittels mindestens einer Bandage (14,24)
aus einem vorgefertigten, kohlenstoffaserverstärkten Thermoplastband verstärkt ist,
wobei während des Wickelns der Bandage (14,24) das thermoplastische Material kurzzeitig
erhitzt und mit der jeweils vorher aufgebrachten Lage verschmolzen wurde.
9. Verdichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Nabe (2) auf eine Hülse (3) aus Metall aufgeschrumpft ist, welche für die
Aufnahme der Welle ausgelegt ist.
10. Verdichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- dass für die formschlüssige Befestigung der Laufschaufeln (5,20) Nieten verwendet
werden.