[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten von aus der zur Herstellung
von Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie verwendeten Prozeßluft anfallenden
Abluft.
[0002] Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zum Aufbereiten von aus der in einem
Maschinenaggregat zur Herstellung von Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie verwendeten
Prozeßluft anfallenden Abluft.
[0003] Unter "Prozeßluft" ist die in einem Arbeitsprozeß zur Herstellung von Tabakartikeln,
insbesondere von Zigaretten auf Maschinenaggregaten wie Zigarettenstrangmaschinen
und Filteransetzmaschinen, verwendete Luft, zum Beispiel in Form von Transportluft,
Sichtluft, Saugluft beim Strangaufbau, Halteluft zum Fördern oder Blasluft zum Prüfen
oder Auswerfen der Zigaretten, zu verstehen. Deren nach Durchlauf des Arbeitsprozesses
anfallende Abluft ist mit Staubanteilen beladen, die während des Prozesses aus dem
Tabak bzw. den Tabakartikeln aufgenommen wurden und die sich aus tabakspezifischen
Feinstaub- und Grobstaubanteilen sowie tabakfremden Feinstaubanteilen (wie Sand) zusammensetzen.
[0004] Vorschläge, die in einem Herstellungsprozeß für Tabakprodukte eingesetzte Prozeßluft
zu regenerieren bzw. zu konditionieren und in einem Umluftkreislauf zurückzuführen,
sind zum Beispiel durch die GB-PS 953 792 dokumentiert.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine effektive, wirtschaftliche sowie umweltverträgliche
Luftaufbereitung anzugeben.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Abluft von während des
Arbeitsprozesses aufgenommenen Staubanteilen befreit wird, daß die Abluft gekühlt
wird und daß die ausgeschiedenen, wiederverwendbaren Grobstaubanteile (Kurztabak)
in den Arbeitsprozeß zurückgeführt werden.
Um eine relativ große Abluftmenge effektiv und schnell bei geringstem Aufwand einer
Wiederverwendung zuzuführen, ist nach einer bevorzugten Verfahrensweise vorgesehen,
daß die Abluft zugleich von Feinstaubanteilen und wiederverwendbaren Grobstaubanteilen
befreit wird.
Um darüber hinaus Maschinenaggregate, die in ihrer zirkulierenden Prozeßluft lediglich
Feinstaubanteile hinterlassen, in das vorgeschlagene Aufbereitungskonzept mit einzubeziehen,
wird außerdem vorgeschlagen, daß mit Feinstaubanteilen belastete Abluft eines intern
aufbereiteten Umluftstromes der mit Feinstaubanteilen und wiederverwendbaren Grobstaubanteilen
belasteten Abluft zugemischt wird.
Zweckmäßigerweise werden die wiederverwendbaren Grobstaubanteile vor ihrer Rückführung
in den Arbeitsprozeß von den Feinstaubanteilen befreit, wozu nur noch sehr geringe
Hilfsluftmengen erforderlich sind.
Es wäre denkbar, die relativ großen gekühlten Abluftmengen zur Unterstützung des Klimatisierungssystems
der die Maschinenaggregate aufnehmenden Arbeitsräume einzusetzen. Eine gemäß der Erfindung
bevorzugte Verwendung besteht hingegen darin daß die gekühlte Abluft in den Arbeitsprozeß
zurückgeführt wird.
[0007] Zur Entlastung des allgemeinen Klimatisierungssystems des Arbeitsraumes wird weiterhin
vorgeschlagen, daß die Kühlung der Abluft durch externe Wärmeabgabe erfolgt, wobei
nach einem weiteren Vorschlag die Wärmeabgabe an einen extern rückgekühlten Wasserkreislauf
erfolgt.
[0008] Die Vorrichtung zur Durchführung des eingangs bezeichneten Verfahrens weist ein von
der mit Staubanteilen belasteten Abluft durchströmtes Filteraggregat auf, welchem
- bezogen auf die Strömungsrichtung der Abluft - stromab ein Kühlaggregat für die
gefilterte Abluft und stromauf ein mit dem Maschinenaggregat verbundenes Fördermittel
für wiederverwendbare Grobstaubanteile (Kurztabak) zugeordnet ist. Auf diese Weise
werden zwei getrennte bzw. entgegengesetzte Förderzweige für die gefilterte Abluft
und die Grobstaubanteile geschaffen, die jeder für sich in spezifischer Weise optimal
ausgelegt werden können.
Dieses Leitungssystem wird nach weiteren Vorschlägen dadurch optimiert, daß einerseits
das von der Abluft durchströmte Filteraggregat als Feinstaubanteile und wiederverwendbare
Grobstaubanteile (Kurztabak) zurückhaltender Feinstaubfilter ausgebildet ist und daß
andererseits das Fördermittel zur Rückführung der wiederverwendbaren Grobstaubanteile
einen Trennfilter zum Abscheiden von Feinstaubanteilen von den wiederverwendbaren
Grobstaubanteilen umfaßt. Auf diese Weise kann der Verschleiß der die großen Abluftmengen
transsportierenden Ventilatoren reduziert und das Volumen des Trennfilters ebenfalls
minimiert werden.
Das erfindungsgemäße Aufbereitungssystem bietet sich in erster Linie an für Maschinenaggregate,
die relativ hohe Staubanteile freisetzen, wie zum Beispiel Zigarettenstrangmaschinen.
Um auch Maschinenaggregate, die überwiegend Feinstaubanteile produzieren, in das Aufbereitungssystem
einzufügen, wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Abluftzuführung des Filteraggregates
mit einer Feinstaubabluftleitung einer intern gefilterten Umluftführung eines Maschinenaggregates
verbunden ist.
Es wäre denkbar, die gekühlte Abluft gezielt zur Hallenklimatisierung einzusetzen.
Bevorzugt ist jedoch nach einem zusätzlichen Vorschlag eine Anordnung, gemäß der das
Kühlaggregat über eine Abluftleitung mit dem Maschinenaggregat verbunden ist. Hierbei
ist zweckmäßigerweise das Kühlaggregat an einen externen Kühlkreislauf angeschlossen,
der nach einem weiteren Vorschlag als extern rückgekühlter Wasserkreislauf ausgebildet
ist. Auf diese Weise wird eine intensive Kühlung der Abluft erreicht, wobei eine zusätzliche
Aufwärmung der Hallenatmosphäre verhindert wird.
Eine flexible Handhabung und Einsetzbarkeit der erfindungsgemäßen Anordnung wird nach
einer weiteren Ausgestaltung dadurch erreicht, daß Feinstaubfilter, Trennfilter und
Kühlaggregat zu einem eine Baueinheit bildenden Aufbereitungsaggregat zusammengefaßt
sind.
[0009] Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß durch die Trennung der
Förderzweige für die Abführung bzw. Rückführung der Abluft einerseits und für die
Separierung der Staubanteile andererseits der für die Separierung erforderliche Luftdurchsatz
extrem niedrig gehalten werden kann, was die Abmessungen des Trennfilters erheblich
reduziert und auch die Zentralentstaubung bedeutend entlastet. Außerdem ist eine Verschleißminderung
der die großen Umluftmengen befördernden Ventilatoren zu erwarten.
[0010] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert, welches schematisch ein Aufbereitungssystem für eine beispielhaft
dargestellte Maschinenkombination aus einem Strangmaschinenaggregat und einem Filteransetzaggregat
offenbart.
[0011] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Maschinenaggregat in Form einer Zigarettenstrangmaschine
1 an ein Umluftsystem 2 angeschlossen, in das ein Aufbereitungs- bzw. Filteraggregat
3 für Abluft (Pfeil 4) integriert ist, welche aus der in der Zigarettenstrangmaschine
1 wirksamen Prozeßluft (Pfeile 6, 7) anfällt. Diese Prozeßluft dient beispielsweise
dazu, den über eine Schleuse 8 zugeführten Tabak an einem Saugstrangförderer 11 innerhalb
einer Strangaufbauzone 12 bzw. einer Strangführungszone 13 zu einem Strang 14 aufzubauen
(Pfeile 6) bzw. zu formen (Pfeile 7). Während dieser Strangbildungsphase reichert
sich die Prozeßluft bzw. die dabei anfallende und über eine Abluftzuführung 4 dem
Aufbereitungsaggregat 3 zugeführte Abluft mit Staubanteilen in Form von Feinstaub
aus Tabak und tabakfremden Beimengungen, wie Sand, sowie in Form von Grobstaub (Kurztabak)
an.
Die im Gegensatz zu dieser kontinuierlich strömenden Prozeßluft intervallartig eingesetzte
Förderluft zur Zuführung des Tabaks 9 über die Schleuse 8 könnte im Prinzip zwar ebenfalls
in das Umluftsystem 2 integriert sein, wird jedoch im Ausführungsbeispiel zweckmäßigerweise
über eine durch einen Förderpfeil 16 gekennzeichnete Abluftleitung direkt zu einer
nicht dargestellten Zentralentstaubungseinrichtung geführt.
[0012] In die Abluftzuführung 4 des Filteraggregates 3 mündet darüber hinaus eine Feinstaubabluftleitung
17 einer intern gefilterten Umluftführung 18 eines weiteren Maschinenaggregates in
Form einer Filteransetzmaschine 19. Deren durch Pfeile 21 gekennzeichnete Halteluft
an Fördertrommeln 20 wird mittels eines Gebläses 22 zu 100% einem sogenannten Cooperzyklon
23 zugeführt, der 90% der gefilterten Luft in die Umluftführung 18 zur Rückkühlung
durch ein Kühlaggregat 24 als Halteluft zurückführt (Pfeile 26). 10% der mit ca. 90%
des Staubes angereicherten Luft werden über die Feinstaubabluftleitung 17 in das Umluftsystem
2 eingeleitet und gemeinsam mit der Abluft der Zigarettenstrangmaschine 1 durch das
Filteraggregat 3 aufbereitet.
Zu diesem Zweck weist das Filteraggregat 3 zu einer Baueinheit zusammengefaßte Elemente
in Form eines Feinstaubfilters 27, eines Trennfilters 28 mit einer beide verbindenden
Zellradschleuse 29, eines Gebläses 31 und eines Kühlaggregates 32 auf.
Als Feinstaubfilter 27 wird beispielsweise ein Mahle Industriefilter vom Typ SFK 1560
der Knecht Filterwerke GmbH, Öhringen, eingesetzt.
Als Trennfilter 28 können beispielsweise Einrichtungen gemäß der in den deutschen
Offenlegungsschriften 36 08 741, 24 01 324 oder 41 07 642 offenbarten Art dienen.
Das Kühlaggregat 32 umfaßt einen durch die DE-OS 42 28 607 bekanntgewordenen, extern,
d. h. außerhalb des Produktionsraumes rückgekühlten Wasser-Kühlkreislauf 33.
Die Abluftzuführung 4 mündet direkt in den Feinstaubfilter 27 ein, in welchem die
in der Abluft enthaltenen Feinstaub- und Grobstaubanteile (Kurztabak) zurückgehalten
werden.
Die auf diese Weise gefilterte Abluft wird durch das Gebläse 31 dem Kühlaggregat 32
zugeführt und gekühlt über eine Abluftleitung 35 in die Strangaufbauzone 12 und die
Strangführungszone 13 der Strangmaschine 1 zurückgeführt (Pfeile 34, 36).
[0013] Die zahlreichen Filterpatronen 37 des Feinstaubfilters 27 werden regelmäßig wechselweise
durch Blasluft (Pfeile 38) gereinigt. Feinstaub und Kurztabak werden durch die Zellradschleuse
29 in den Trennfilter 28 überführt, welcher auf bekannte Weise Feinstaub und Kurztabak
voneinander trennt, indem Feinstaub beispielsweise durch die Siebwand einer rotierenden
Siebtrommel 39 in eine Entsorgungsleitung 41 überführt und über einen Druckregler
42 in die Abluftleitung 16 weitergeleitet wird, während der sich auf dem Umfang der
Siebtrommel ablagernde Kurztabak durch ein Gebläse 43 in Richtung der Pfeile 44 in
eine Rückführleitung 46 abgeblasen und mit Unterstützung eines Fördermittels in Form
eines Ejektors 47 beispielsweise in die Strangaufbauzone 12 der Strangmaschine 1 zurückgeführt
wird.
Beispiele für eine Tabakrückführung in die Strangmaschine sind sind in den US-Patenten
4 869 273, 5 267 576 und 4 003 385 offenbart.
1. Verfahren zum Aufbereiten von aus der zur Herstellung von Artikeln der tabakverarbeitenden
Industrie verwendeten Prozeßluft anfallenden Abluft, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abluft von während des Arbeitsprozesses aufgenommenen Staubanteilen befreit wird,
daß die Abluft gekühlt wird und daß die ausgeschiedenen, wiederverwendbaren Grobstaubanteile
(Kurztabak) in den Arbeitssprozeß zurückgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abluft zugleich von Feinstaubanteilen
und wiederverwendbaren Grobstaubanteilen befreit wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit Feinstaubanteilen belastete
Abluft eines intern aufbereiteten Umluftstromes der mit Feinstaubanteilen und wiederverwendbaren
Grobstaubanteilen belasteten Abluft zugemischt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die wiederverwendbaren
Grobstaubanteile vor ihrer Rückführung in den Arbeitsprozeß von den Feinstaubanteilen
befreit werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die gekühlte
Abluft in den Arbeitsprozeß zurückgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlung
der Abluft durch externe Wärmeabgabe erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wäremeabgabe an einen extern
rückgekühlten Wasserkreislauf erfolgt.
8. Vorrichtung zum Aufbereiten von aus der in einem Maschinenaggregat zum Aufbereiten
von aus der zur Herstellung von Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie verwendeten
Prozeßluft anfallenden Abluft, gekennzeichnet durch ein von der mit Staubanteilen
belasteten Abluft durchströmtes Filteraggregat (27), welchem - bezogen auf die Strömungsrichtung
der Abluft - stromab ein Kühlaggregat (32) für die gefilterte Abluft und stromauf
ein mit dem Maschinenaggregat (1) verbundenes Fördermittel (28, 47) für wiederverwendbare
Grobstaubanteile (Kurztabak) zugeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das von der Abluft durchströmte
Filteraggregat (27) als Feinstaubanteile und wiederverwendbare Grobstaubanteile (Kurztabak)
zurückhaltender Feinstaubfilter (37, 38) ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Fördermittel zur
Rückführung der wiederverwendbaren Grobstaubanteile einen Trennfilter (28) zum Abscheiden
von Feinstaubanteilen von den wiederverwendbaren Grobstaubanteilen umfaßt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Abluftzuführung
(4) des Filteraggregates (27) mit einer Feinstaubabluftleitung (17) einer intern gefilterten
Umluftführung (18) eines Maschinenaggregates (19) verbunden ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlaggregat
(32) über eine Abluftleitung (35) mit dem Maschinenaggregat (1) verbunden ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlaggregat
(32) an einen externen Kühlkreislauf (33) angeschlossen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlkreislauf (33) ein
extern rückgekühlter Wasserkreislauf ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß Feinstaubfilter
(27), Trennfilter (28) und Kühlaggregat (32) zu einem eine Baueinheit bildenden Aufbereitungsaggregat
(3) zusammengefaßt sind.