[0001] Die Erfindung betrifft eine Feuerlöscheinrichtung, bestehend aus einem Behälter,
der mit einem festen Löschmittel gefüllt ist, das mittels geregelter Zündung durch
Verbrennung innerhalb des Behälters ein feindisperses, brandlöschendes Aerosol erzeugt,
das aus dem Behälter austretend in einem raum- oder projektbezogenen Bereich einsetzbar
ist.
[0002] Aerosolbildende Feuerlöschmittel sind bekannt (EP 0560095 A1), und unterliegen behördlichen
Regelungen. Es ist auch ein Feuerlöschverfahren bekannt (EP 0578843 A1), bei dem der
Aerosolerzeuger als mobile Einheit in zu schützende Bereiche aufgestellt wird. Auch
bei einem automatischen Löschsystem (EP 0569025 A2) wird der Aerosolerzeuger als mobile
Einheit eingesetzt.
[0003] Die bekannten Einrichtungen haben den Nachteil, daß das feuerlöschende Aerosol frei
aus dem Aerosolerzeuger austreten und somit nicht gezielt zur Bekämpfung eines Brandes
eingesetzt werden kann.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Einrichtung zu schaffen, in der die
durch Verbrennung entstehenden Aerosole in einer stationären Anlage einsetzbar sind,
wobei die Vermischung des Aerosol mit der Raumluft verbessert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß für eine selbsttätig arbeitende Feuerlöscheinrichtung
der Behälter mit einem mechanischen Zünder versehen ist, der mittels eines Anregers
auslösbar ist. Dabei kann der in das feste Löschmittel hineinreichende Zünder mit
einer Auslösevorrichtung versehen sein, die den Zünder mittels Zugkraft auslöst.
[0006] Mit dieser Maßnahme wird der aerosolerzeugende Behälter als Einzelbehälter, oder
in einer Gruppe mehrerer Behälter innerhalb des zu schützenden Bereiches mit den an
sich bekannten Vorteilen angeordnet. Dabei kann der oder die Behälter so angeordnet
werden, daß das gebildete Aerosol gezielt einsetzbar ist.
[0007] Für den Einsatz eines Einzelbehälters wird vorgeschlagen, daß der oben geöffnete
Behälter von einem unten geöffneten Topf umgeben ist, der innerhalb eines oben geöffneten
raumfest gelagerten Gefäßes mit diesem Verbunden ist, daß der Boden des Behälters
über ein Stützelement mit einem innerhalb des Gefäßes befestigten Anreger und der
Zünder mit einer am Boden des Topfes befestigten Reißschnur verbunden ist. Behälter,
Topf und Gefäß sind so ineinander gesetzt, daß ein innerer und ein äußerer Ringkanal
gebildet werden, durch die das feuerlöschende Aerosol austreten muß. Mit dieser Maßnahme
wird die Geschwindigkeit des Aerosols gesteigert, so daß der Druck zum Austreiben
und Vermischen des Aerosols mit der Raumluft ausreicht.
[0008] Für den Einsatz mehrerer mit Löschmittel gefüllter Behälter ist vorgesehen, daß der
mit einem Siebboden verbundene Behälter unterhalb einer raumfesten Decke mit Abstand
an einen beweglichen Zwischenboden aufgehängt ist, der von einer an der Decke befestigten
Hülse mit zugeordnetem Mitnehmer und einem Anreger mit Stützelement gehalten ist,
und daß eine vorgespannte Feder zwischen Decke und zwischen Boden vorgesehen ist,
wobei die Auslösevorrichtung für den Zünder mit einer an der Decke befestigten Aufhängung
verbunden ist. Auch hier wird der mechanische Zünder durch Zugkraft ausgelöst. Der
Vorteil dieser Anordnung ist darin zu sehen, daß bei Verwendung eines Anregers ein
oder mehrere Behälter gleichzeitig zum Einsatz kommen.
[0009] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind in zwei schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
dargestellt, die nachfolgend näher beschrieben sind. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch eine Feuerlöscheinrichtung mit einem Behälter,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch eine Feuerlöscheinrichtung mit mehreren Behältern.
[0010] Nach Fig. 1 ist die Feuerlöscheinrichtung 2 innerhalb des zu schützenden Raumes 1
an einer Wand 32 befestigt. Ein oben geöffneter Behälter 3 ist mit dem aerosolbildenden
Löschmittel 5 gefüllt. Der obere Rand des Behälters 3 ist mit einer Ringdichtung 4
versehen, auf die ein unten geöffneter Topf 12 mit seinem Boden 13 aufgelegt ist.
In das Löschmittel 5 reicht ein mechanischer Zünder 6 hinein, der über eine Reißleine
7 durch Zugkraft gezündet wird. Die Reißleine ist mit einer am Boden 13 versehenen
Befestigung 8 verbunden. Innerhalb des Behälters 3 befindet sich ein Stützring 9,
auf den sich eine Feder 10 auflegt, die andererseits gegen die Innenseite des Bodens
13 drückt. Mit dem Boden 11 des Gefäßes 3 ist ein Stützelement 19 verbunden. Der Topf
12 ist von einem weiteren oben geöffneten Gefäß 14 umgeben, wobei der Topf 12 und
das Gefaß 14 über Befestigungsmittel 17 miteinander verbunden sind. Das Gefaß 14 ist
wiederum über Aufhängungen 16 mit der Wand 32 fest verbunden. Der Boden 15 des Gefäßes
14 ist mit einer Öffnung 22 versehen, an die ein Schraubstutzen 20 angeschweißt ist.
Dieser ist mit Innengewinde 21 versehen, in das der Gewindestutzen 24 eines Anregers
23 mit seinem Außengewinde 25 eingeschraubt ist. Im Stützkörper 26 des Anregers 23
ist ein Glasfäßchen 27 mit einem Hut 28 eingesetzt. Der Anreger 23 mit dem Stützelement
19 ist so ausgelegt, daß das Gefäß 3 mit der Feder 10 gegen den Boden 13 des Topfes
drückt, wodurch die Feder 10 vorgespannt wird. Das Gefäß 3, der Topf 12 und das Gefäß
14 sind so angeordnet, daß ein innerer Ringkanal 29 und ein äußerer Ringkanal 30 gebildet
sind. Zwischen Anreger 23 und Stützelement 19 sind für eine Hubvergrößerung mehrere
Kugeln vorgesehen.
[0011] Die Wirkungsweise dieser Feuerlöscheinrichtung ist wie folgt.
[0012] Im Falle eines Brandes öffnet der Anreger 23 in dem das Glasfäßchen 27 zerspringt
und damit die Kraft der Feder 10 wirksam wird. Dadurch wird der Behälter 3 nach unten
gedrückt und demzufolge über die Reißleine 7 der Zünder 6 gezündet. Das feste Löschmittel
5 verbrennt innerhalb des Behälters 3 und erzeugt ein brandlöschendes Aerosol, das
zunächst über den inneren Ringkanal 29 nach unten und sodann über den äußeren Ringkanal
30 nach oben strömt und dabei über den Austrittsquerschnitt 31 in den Raum 1 übertritt
und damit feuerlöschwirksam wird.
[0013] Fig. 2 zeigt eine Feuerlöscheinrichtung 2 mit mehreren Behältern 50, in denen sich
das feste aerosolbildende Löschmittel befindet. Es können ein oder mehrere dieser
Behälter angeordnet werden. Werden mehr als zwei Behälter vorgesehen, sind diese kreisförmig
angeordnet. Der mit dem festen Feuerlöschmittel 51 gefüllte Behälter 50 ist an einer
raumfesten Decke 33 aufgehängt. Mit der Decke 33 ist eine Hülse 36 fest verbunden,
die am unteren Ende einen Anreger 43 trägt. Der Hülse 36 ist ein beweglicher Zwischenboden
34 mit Bodenöffnung 35 zugeordnet. Der Zwischenboden 34 wird getragen von einem Mitnehmer
39, der auf einem Tragkörper 40 aufliegt. Dieser ist wiederum mit dem Stützelement
42 verbunden. Der Mitnehmer 39 ragt über Öffnungen 37 und 38 durch die Hülse 36 hindurch,
so daß er sich in axialer Richtung zum Stützelement 42 bewegen kann. Am unteren Ende
der Hülse 36 ist ein Schraubstutzen 44 mit Innengewinde aufgeschraubt, in das der
Gewindestutzen 45 des Anregers 43 eingeschraubt ist. Innerhalb des Anregerkörpers
46 ist ein Glasfäßchen 47 mit einem Hut 48 vorgesehen. Oberhalb des Zwischenbodens
34 ist die Hülse 36 mit einer Feder 49 umgeben, die aufgrund der Anordnung des Anregers
43 gegen die Decke 33 gedrückt und damit vorgespannt wird. Das Gefäß 50 ist mit einem
Spezialboden 52 versehen, der mittels Klemmringe 53 und 54 den Zwischenboden 34 mit
dem Gefäß 50 verbindet. Fernerhin ist zwischen dem Boden 52 und der Innenwand des
Gefäßes 50 eine Ringdichtung 55 vorgesehen. Mit dem Boden 52 ist ein mechanischer
Zünder 56 verbunden, der in das feste Feuerlöschmittel 51 hineinreicht. Am oberen
Ende ist der Zünder 56 mit einer Auslösevorrichtung 57 verbunden, die in einer fest
mit der Decke 33 verbundenen Aufhängung 58 angehängt ist. Der Boden 60 des Topfes
50 ist als Siebboden ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel sind zwei Behälter 50 von
einem Stützkorb 59 umgeben, der aus einem Siebgeflecht besteht.
[0014] Die Wirkungsweise der Mehrtopfausführung ist wie folgt.
[0015] Im Brandfalle öffnet der Anreger 43 in dem das Glasfaß 47 zerspringt. Dadurch wird
die Stützkraft aufgehoben, so daß die Kraft der Feder 49 wirksam wird. Diese drückt
den Zwischenboden 34 mit allen daran befestigten Teilen nach unten, wodurch die Auslösevorrichtung
57 des Zünders 56 betätigt wird. Jetzt verbrennt das feste Feuerlöschmittel 51. Die
sich bildenden brandlöschenden Aerosole treten über die Öffnungen des Siebbodens 60
aus und können durch das Siebgewebe des Stützkorbes 59 in den zu löschenden Raum einströmen.
1. Feuerlöscheinrichtung, bestehend aus einem Behälter, der mit einem festen Löschmittel
gefüllt ist, das mittels geregelter Zündung durch Verbrennung innerhalb des Behälters
ein feindisperses brandlöschendes Aerosol erzeugt, das aus dem Behälter austretend
in einem raum- oder projektbezogenen Bereich einsetzbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß für eine selbsttätig arbeitende Feuerlöscheinrichtung (2) der Behälter (3, 50)
mit einem mechanischen Zünder (6, 56) versehen ist, der mittels eines Anregers (23,
43) auslösbar ist.
2. Feuerlöscheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in das feste
Löschmittel (5, 51) hineinreichende Zünder (6, 56) mit einer Auslösevorrichtung (7,
57) versehen ist, die den Zünder mittels Zugkraft auslöst.
3. Feuerlöscheinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Behälter (3, 50) und dem Anreger (23, 43) ein Stützelement (19, 42) vorgesehen
ist, dem eine vorgespannte Feder (10, 49) zugeordnet ist.
4. Feuerlöscheinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
oben geöffnete Behälter (3) von einem unten geöffneten Topf (12) umgeben ist, der
innerhalb eines oben geöffneten, raumfest gelagerten Gefäßes (14) mit diesem verbunden
ist, daß der Boden (11) des Behälters (3) über ein Stützelement (19) mit einem unterhalb
des Gefäßes (14) befestigten Anreger (23) und der Zünder (6) mit einer am Boden (13)
des Topfes (12) befestigten Reißschnur (7) als Auslöseeinrichtung verbunden ist.
5. Feuerlöscheinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
obere Rand des Behälters (3) mit einer Dichtung (4) versehen ist, die mittels Federn
(10) gegen den Boden (13) des Topfes (12) gedrückt ist.
6. Feuerlöscheinrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Behälter (3) mit dem Topf (12) einen nach unten geöffneten Ringkanal (29) und der
Topf (12) mit dem Gefäß (14) einen nach oben geöffneten Ringkanal (30) bilden, wobei
der äußere Ringkanal (30) gegenüber dem inneren Ringkanal (29) einen kleineren Querschnitt
aufweist.
7. Feuerlöscheinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Boden (15) des Gefäßes (14) mit einem Schraubstutzen (20) versehen ist, in den der
mit dem Stützelement (19) verbundene Anreger (23) eingeschraubt ist.
8. Feuerlöscheinrichtung nach den ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gefäß (14) mittels Aufhängungen (16) an einer Wand (32) befestigt ist.
9. Feuerlöscheinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
mit einem Siebboden (60) versehene Behälter (50) unterhalb einer raumfesten Decke
(33) mit Abstand an einem beweglichen Zwischenboden (34) aufgehängt ist, der von einer
an der Decke befestigten Hülse (36) mit zugeordneten Mitnehmern (39) und einem Anreger
(43) mit Stützelement (42) gehalten ist, und daß eine vorgespannte Feder (49) zwischen
Decke (33) und Zwischenboden (34) vorgesehen ist, wobei die Auslöseeinrichtung (57)
für den Zünder (56) mit einer an der Decke (33) befestigten Aufhängung (58) verbunden
ist.
10. Feuerlöscheinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (36)
zur Aufnahme eines den Zwischenboden (34) tragenden Mitnehmers (39) mit Öffnungen
(37, 38) versehen ist, und daß das mit dem Anreger (43) verbundene Stützelement (42)
im Bereich der Öffnungen (37, 38) einen Tragekörper (40) mit Führungsstift (41)zum
Tragen des Mitnehmers (39) aufweist.
11. Feuerlöscheinrichtung nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Feder (49) die Hülse (36) oberhalb des Zwischenbodens (34) umfaßt.
12. Feuerlöscheinrichtung nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Behälter (50) über Klemmringe(54) mit dem Zwischenboden (34) verbunden ist.
13. Feuerlöscheinrichtung nach den Ansprüchen 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß an
dem Zwischenboden (34) mehrere um die Hülse (36) herum angeordnete Behälter (50) angeordnet
sind.
14. Feuerlöscheinrichtung nach den Ansprüchen 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
oder die Behälter (50) und die Hülse (36) von einem Schutzkorb (49) umgeben sind,
der am Zwischenboden (34) befestigt ist.
15. Feuerlöscheinrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzkorb
(59) aus einem Siebgeflecht besteht.