[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen und
Desinfizieren von medizinischen Behältern gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 und auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 6.
[0002] Solche Behälter, die im medizinischen Bereich auch Absauggefäße oder Sekretbehälter
genannt werden, werden primär zum Absaugen von Mund-, Atem- oder Wundsekret in Kliniken
und Arztpraxen verwendet. Bekannte Sekretbehälter sind als zylindrisches Rohr mit
rundem Boden ausgebildet und haben insbesondere keine Hinterschnitte, Kanten oder
sonstige Vorsprünge, damit sich keine Sekretreste an Unebenheiten des Behälterinneren
halten können. Die Behälter sind mit einem Deckel verschlossen, der mittels einer
Lippenabdichtung über das offene Ende des Zylinderrohres geschoben ist. Der Deckel
hat einen oder zwei Anschlußstutzen. Deckel, die zwei Anschlußstutzen haben, werden
mit einem Stutzen an eine Unterdruckquelle, wie zum Beispiel eine Pumpe, angeschlossen
und mit dem zweiten Stutzen an einen Absaugschlauch. In einem der Stutzen ist ein
Schwimmerventil angeordnet, das bei vollem Sekretbehälter verhindert, daß Sekrete
zur Absaugpumpe gelangen. Weiter haben bei manchen dieser Sekretbehälter beide Stutzen
Rückschlagventile, die so eingebaut sind, daß beim Abschalten der Unterdruckquelle
beide Stutzen verschlossen werden, so daß im Inneren des Behälters ein Unterdruck
gegenüber der Atmosphäre verbleibt, der unterstützend dazu dient, den Deckel fest
an dem Behälter zu halten. Damit können während des Transportes keine Sekretreste
auslaufen.
[0003] In der Praxis treten aber beim Entsorgen des Sekretes und der Reinigung der Behälter
größere Probleme auf. Der Deckel wird nämlich vom Klinikpersonal von Hand geöffnet,
was wegen des Unterdruckes Schwierigkeiten bereitet. Da auch die Außenwandung des
Behälters glatt ist und in den meisten Fällen aus Glas besteht, kommt es öfters vor,
daß die Behälter auf den Boden fallen, was dann hygienische als auch ästhetische Probleme
mit sich bringt. Auch treten aus den geöffneten Behältern unter Umständen kontaminierende
und übelriechende Gase aus.
[0004] Aus diesem Grunde hat sich der Einsatz von Einwegbehälter in der Vergangenheit in
größerem Umfange durchgesetzt. Allerdings müssen solche Sekretbehälter als hochkontaminöser
Sondermüll entsorgt werden, was für die Klinik erhebliche Kosten mit sich bringt und
bei nicht fachgerechter Entsorgung auch eine Infektionsquelle für die Bevölkerung
darstellt. Daher ist es doch wieder wünschenswert, solche Behälter mehrfach zu verwenden.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, Verfahren und Vorrichtung der eingangs
genannten Art dahingehend zu verbessern, daß ein sicheres Öffnen und Reinigen (einschließlich
Desinfizieren) der Behälter gewährleistet ist.
[0006] Diese Aufgabe wird für das Verfahren durch die im Patentanspruch 1 und für die Vorrichtung
durch die im Patentanspruch 6 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0007] Der Grundgedanke der Erfindung liegt darin, daß die noch dicht und hygienisch verschlossenen
Behälter in einer auslaufsicheren Ausrichtung in eine Reinigungsmaschine eingebracht
werden, beim oder nach dem Schließen der Türe der Reinigungsmaschine in eine Auslaufposition
gekippt werden, anschließend bei dicht verschlossener Tür der Reinigungsmaschine der
Deckel von dem Behälter automatisch gelöst wird, worauf dann die Reinigungs- und Desinfektionsvorgänge
für den Behälter und den Deckel beginnen.
[0008] Das Bedienpersonal ist damit von der Aufgabe entbunden, den Deckel zu öffnen und
kommt mit den im Behälter gesammelten Sekreten nicht in Berührung. Während der Handhabung
durch das Personal ist der Behälter in einer auslaufsicheren Ausrichtung, so daß auch
bei undichtem Deckel oder undichten Ventilen die Gefahr herabgesetzt ist, daß Sekrete
auslaufen.
[0009] Die Vorrichtung nach der Erfindung enthält ein Gestell, das an der um eine horizontale
Achse schwenkbaren Tür angebracht ist. Das Gestell hat Aufnahmen zur eindeutigen Positionierung
und Fixierung der Behälter. Die Aufnahmen sind so ausgerichtet, daß der Behälter bei
geöffneter Tür während der Beschickung in der auslaufsicheren Position gehalten ist.
Wird die Tür durch Schwenken geschlossen, so wird automatisch der Behälter mitgeschwenkt,
üblicherweise um einen Winkel von 90°. Dadurch wird der Behälter in eine Auslaufposition
gebracht.
[0010] Das Öffnen des Deckels erfolgt durch ein unter Druck stehendes Medium, vorzugsweise
Wasser, Reinigungs- oder Desinfektionsflüssigkeit oder Druckluft, die von der Reinigungsmaschine
bereitgestellt werden. Hierzu wird ein Anschlußstutzen des Deckels beim Beschicken
der Maschine mit einem Schlauch an eine Druckquelle angeschlossen. Sobald die Tür
der Maschine geschlossen ist und das Reinigungsprogramm vorzugsweise nach Überprüfung
der Dichtigkeit der Tür und des Waschraumes startet, wird von dieser Druckquelle das
Innere des Behälters mit Druck beaufschlagt, so daß der Deckel vom Behälter entfernt
wird. Der Deckel wird sozusagen abgesprengt. Erst danach können die im Behälter gesammelten
Sekrete aufgrund der Schwerkraft auslaufen und in die Kanalisation geleitet werden.
[0011] Bei hochkontaminösen Sekreten, wie zum Beispiel von Patienten mit ansteckenden, nach
dem Bundesseuchengesetz meldepflichtigen Krankheiten kann das Öffnen des Behälters
durch eine unter Druck stehende Desinfektionslösung erfolgen. Die Sekrete werden dann
mit dieser Desinfektionslösung gemischt und für eine Zeitdauer, die ausreicht, um
die Keime abzutöten, im Inneren der Maschine gehalten. Hierzu ist ein Absperrventil
im Auslauf der Maschine geschlossen. Danach kann dann der Reinigungs- und Desinfektionsvorgang
mit den üblichen Reinigungs- und Desinfektionszusätzen, einem Klarspüler mit voll
entsalztem Wasser, eventuell auch noch ein Nachdesinfizieren mit erhitzter, keimfreier
Luft oder Wasserdampf etc. durchgeführt werden.
[0012] Da sich in dem kappenförmigen Deckel auch Sekretreste ansammeln können, wenn der
Behälter in eine Auslaufposition gekippt ist, sieht eine Weiterbildung der Erfindung
vor, daß der Deckel nach dem Lösen vom Behälter seinerseits in eine Lage gebracht
und gehalten wird, in der im Deckel angesammelte Sekrete ebenfalls aufgrund Schwerkraftwirkung
auslaufen. Hierdurch wird der Deckel auch in eine definierte Position gebracht, in
welcher er relativ zu Sprühdüsen für Reinigungsflüssigkeit ausgerichtet ist, so daß
er vollständig gereinigt wird.
[0013] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß nach Abschluß aller Reinigungs-
und Desinfektionsvorgänge der Deckel automatisch wieder auf den Behälter aufgesetzt
und der Behälter dadurch verschlossen wird. Hierbei wird der Deckel zunächst durch
Druckluft oder einen mechanischen Greiferarm wieder hochgeschwenkt, bis er korrekt
gegenüber dem Behälter ausgerichtet ist und anschließend durch hydraulische, pneumatische
oder mechanische Einrichtungen in Richtung zur Öffnung des Behälters vorgeschoben,
bis der Behälter wieder geschlossen ist. All dies erfolgt noch bei geschlossener Tür
der Reinigungsmaschine, so daß dann der Behälter steril verschlossen ist, wenn er
aus der Maschine entnommen wird.
[0014] Bei einigen Anwendungsfällen solcher Behälter werden Kleinteile, wie zum Beispiel
Spritzennadeln, in diesen Behältern gesammelt und vor dem Entsorgen gereinigt und
desinfiziert. Für diese Fälle ist vorgesehen, daß diese Gegenstände in einen Auffangbehälter,
der beispielsweise ein engmaschiges Gitternetz ist, fallen, wo sie gereinigt und desinfiziert
werden. Dieser Auffangbehälter ist an dem erwähnten Gestell angebracht und zwar so,
daß er unterhalb der Öffnung des Behälters liegt, wenn die Tür geschlossen ist und
der Behälter in seiner Auslaufposition ausgerichtet ist. Weitere Ausgestaltungen und
Vorteile der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen, in welcher
mehrere Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit der Zeichnung ausführlicher erläutert
werden. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Reinigungsmaschine mit der Vorrichtung nach einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung bei geöffneter Tür der Maschine,
- Fig. 2
- eine Ansicht ähnlich Fig. 1 jedoch bei geschlossener Tür der Maschine und noch verschlossenem
Behälter;
- Fig. 3
- eine Ansicht ähnlich Fig. 2, bei welcher jedoch der Behälter geöffnet ist und der
Reinigungsvorgang stattfindet;
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung nach der Erfindung als Einsatzelement
für übliche medizinische Reinigungs- und Desinfektionsmaschinen; und
- Fig. 5
- eine Frontansicht der Vorrichtung nach Fig. 4.
[0015] Fig. 1 zeigt eine Reinigungsmaschine 1 in Seitenansicht mit geöffneter Tür 2. An
der Tür 2 ist eine Vorrichtung in Form eines Gestells 3 angebracht, das den zu reinigenden
Behälter 4 und dessen Deckel 5 hält. Der Deckel 5 hat mindestens einen Anschlußstutzen
6. Das Gestell 3 hat einen Rahmen 7, an dem hier zwei Aufnahmen 8 und 9 für die Aufnahme
und Halterung des Behälters 4 befestigt sind. Diese Aufnahmen haben, wie am besten
aus Fig. 5 zu erkennen ist, Ausnehmungen, in die die Behälter eingeklemmt werden können.
Alternativ könnten die Aufnahmen 8 und 9 auch federelastische Klammern sein.
[0016] Am Gestell 3 ist ein Kupplungskopf 10 vorhanden, der an den Anschlußstutzen 6 des
Deckels 5 aufsteckbar und damit anschließbar ist. Weiter ist der Kupplungskopf 10
an eine Schlauchleitung 11 angeschlossen, die mit ihrem anderen Ende mit einem im
Inneren der Maschine 1 liegenden Versorgungsteil 12 verbunden ist, das hier Druckluft
oder Desinfektionsflüssigkeit durch die Schlauchleitung 11 zum Kupplungskopf 10 fördert.
[0017] Das Gestell 3 ist so aufgebaut, daß eine Mittelachse 13 des Behälters 4 bei geöffneter
Tür 2 schräg nach oben ausgerichtet ist, beispielsweise unter einem Winkel von 45°
gegenüber der Horizontalen. Damit ist der Behälter 4 in solcher Lage positioniert,
daß sein Inhalt selbst bei geöffnetem oder undichtem Deckel 5 nicht auslaufen kann.
[0018] Weitere Einzelheiten des Gestelles werden noch genauer im Zusammenhang mit den Fig.
4 und 5 erläutert. Ist das Gestell 3 samt darin gehaltenem Behälter 4 an der Tür 2
angebracht, was beispielsweise durch Einsetzen oder Einklinken in nicht dargestellte
Halterungen an der Tür erfolgen kann und ist die Schlauchleitung 11 an den Kupplungskopf
10 angeschlossen, so wird die Tür durch Schwenken um ein horizontal ausgerichtetes
Türgelenk 14 geschlossen. Dadurch wird das Gestell in den Innenraum 15 der Reinigungsmaschine
1 verbracht und gleichzeitig um 90° gekippt, bis bei vollständig geschlossener Tür
die in Fig. 2 dargestellte Lage eingenommen wird.
[0019] In Fig. 2 ist der Behälter 4 in eine Auslaufstellung gekippt, d. h. seine Mittelachse
ist jetzt schräg nach unten gerichtet und sein Inhalt fließt durch Schwerkraftwirkung
nach unten gegen den noch verschlossenen Deckel 6. Nun kann das "Waschprogramm" gestartet
werden. Nach möglichen Arbeitsschritten wie zum Beispiel Abpumpen von Restwasser im
Sumpf der Maschine, Überprüfen von Ventilstellungen, Wasserdruck etc. überprüft das
Programm, ob die Tür 2 vollständig geschlossen ist. Ist dies der Fall, so wird vom
Versorgungsteil 12 ein unter Druck stehendes Medium wie zum Beispiel Gas oder Reinigungsflüssigkeit
in die Schlauchleitung 11 gefördert. Diese ist über den Kupplungskopf 10 an den Anschlußstutzen
6 des Deckels 5 angeschlossen. Ein eventuell im Stutzen befindliches Rückschlagventil
wird durch diesen Druck geöffnet und der Innenraum des Behälters 4 wird unter Druck
gesetzt. Sobald der Druck eine ausreichende Höhe erreicht hat, wird der Deckel 5 zusammen
mit dem Rohrstutzen 6 und dem Kupplungskopf 10 in Richtung der Mittelachse 13 des
Behälters verschoben und damit vom Behälter getrennt bzw."abgesprengt". Die Verbindung
zwischen dem Anschlußstutzen 6 und dem Kupplungskopf 10 bleibt dabei bestehen. Da
der Kupplungskopf an einer Führung 17 des Gestells 13, die in etwa parallel zur Mittelachse
13 des Behälters 4 verläuft, verschieblich geführt ist, gleitet er unter Mitnahme
des Deckels längs der Führung 17 bis zu einem Anschlag 18. Damit ist der Behälter
geöffnet und sein Inhalt kann durch schwerkraftwirkung herausfließen und über den
Innenraum 15 zu einem Abfluß 16 gelangen.
[0020] Der Kupplungskopf 10 ist seinerseits um eine horizontal liegende Achse schwenkbar.
Um eine Schwenkbewegung zu erzwingen, ist an dem Kupplungskopf 10 ein Gewicht 18 angebracht,
das bei noch geschlossenem Deckel (vgl. Fig. 2) etwa horizontal ausgerichtet ist,
bei geöffnetem Deckel aufgrund seiner Schwerkraft den Kupplungskopf 10 und damit über
den Anschlußstutzen 6 auch den Deckel 5 in eine solche Position schwenkt, daß im Inneren
des kappenförmigen Deckels befindliche Gegenstände, Flüssigkeiten oder Sekrete durch
Schwerkraftwirkung in den Innenraum der Maschine 15 fallen bzw. fließen können. Diese
Position ist in Fig. 3 dargestellt.
[0021] Das Programm der Maschine überprüft, ob der Deckel geöffnet ist, was dadurch kenntlich
ist, daß der Druck im Inneren der Schlauchleitung 11 plötzlich abfällt. Nun kann das
eigentliche Reinigungsprogramm beginnen. Hierzu sind neben den üblichen Düsendreharmen
oder auch anstelle dieser im Innenraum 15 mehrere Sprühdüsen 19, 20, 21, 22 angeordnet,
über die Reinigungsflüssigkeit an alle zu reinigenden Stellen gesprüht werden kann.
Dies ist durch gestrichelte Linien in Fig. 3 angedeutet.
[0022] Zusätzlich ist am Kupplungskopf 10 ebenfalls eine Sprühdüse 23 vorhanden, die über
die Schlauchleitung 11 mit Reinigungsflüssigkeit versorgt wird. Diese Düse 23 ist
bei verschwenktem Kupplungskopf 10 so ausgerichtet, daß sie Reinigungsflüssigkeit
in das Innere des Behälters 4 leitet.
[0023] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist die Düse 22 so angeordnet, daß sie die Innenseite
des Deckels 5 besprüht, so daß auch dieser vollständig gereinigt wird.
[0024] Das Waschprogramm läuft dann in herkömmlicher Weise ab mit verschiedenen Reinigungs-,
Desinfektions- und gegebenenfalls auch Trocknungsschritten. Das Reinigen kann dabei
mit einer Reinigungslauge und Frischwasser und das Desinfizieren mit chemischen Desinfektionsmitteln
und/oder Wasserdampf erfolgen.
[0025] Nach Beendigung des Waschprogrammes wird die Tür 2 geöffnet. Hierdurch schwenkt das
Gestell wieder in die in Fig. 1 dargestellte Position. Das Gewicht 19 schwenkt den
Kupplungskopf 10 wieder in die Schließstellung des Deckels 5, wobei der Kupplungskopf
10 samt dem Deckel 5 längs der Führung 17 in Richtung zum Behälter 4 gleitet. Nun
kann der Deckel 5 von Hand noch vollständig auf den Behälter 4 aufgeschoben werden.
Die Schlauchleitung 11 wird von dem Kupplungskopf 10 getrennt und das Gestell 3 samt
den gereinigten Behältern kann aus der Maschine entnommen werden. Das Verschließen
des Behälters kann auch automatisch vor oder mit dem Öffnen der Türe erfolgen.
[0026] Mit der beschriebenen Vorrichtung können Behälter jeglicher Art gereinigt werden,
beispielsweise auch solche Behälter, die zu reinigende Kleinteile, wie zum Beispiel
Spritzennadeln, enthalten, die vor der Entsorgung gereinigt werden müssen. Zu diesem
Zwecke ist am Gestell 3 ein Auffangbehälter 25 befestigt, der so angeordnet ist, daß
er in der Schließstellung der Fig. 2 und 3 unterhalb der Öffnung des Behälters 4 liegt,
so daß die Gegenstände durch Schwerkraftwirkung in den Auffangbehälter 25 fallen.
Der Auffangbehälter 25 besteht hier aus einem Metallgitter, das für die Reinigungsflüssigkeit
durchlässig ist, so daß die Kleinteile von allen Seiten gereinigt werden.
[0027] Die Fig. 4 und 5 zeigen in Seiten- und Vorderansicht das Gestell 3 mit aufgesetztem
Behälter 4. Dieses Gestell kann als Ganzes zusammen mit dem Behälter 4 aus der Reinigungsmaschine
1 der Fig. 1 bis 3 entnommen bzw. in diese eingesetzt werden. Es stellt somit einen
Spezialeinsatz für universelle medizinische Reinigungsmaschinen dar. Das Gestell 3
hat einen rechteckigen Grundrahmen, der aus Streben 27, 30, 31 und 32 besteht, die
während des Einsatzes in der Reinigungsmaschine 1 im wesentlichen parallel zur Innenwand
der Tür 2 liegen. Über den Streben 27 und 32 ist je ein dreieckiger Rahmen aufgespannt,
der aus Streben 28, 29 bzw. 33, 34 besteht. Die Streben 28 und 34, 29 und 33 sowie
27 und 32 liegen parallel im Abstand zueinander. Zwischen den Streben 28 und 34 sind
die Aufnahmen 8 und 9 für den Behälter 4 befestigt. Die Streben 28, 29, 33, 34 sind
an der zugeordneten Bodenstrebe 27 bzw. 32 befestigt und haben gegenüber der Bodenstrebe
je einen Winkel von etwa 45°. An ihren anderen Enden sind die Streben 28 und 29 einerseits
und 33 und 34 andererseits miteinander verbunden und bilden an der Spitze des von
ihnen aufgespannten Dreiecks etwa einen Winkel von 90°. Selbstverständlich können
die Streben mit Drahtbiegeteilen realisiert sein, die so gebogen sind, daß nur Stoßstellen
miteinander verschweißt werden müssen. Die Streben 29 und 33 sind über die Verbindungsstelle
mit der anderen Strebe 28 bzw. 34 hinaus verlängert und bilden mit diesem verlängerten
Teil Führungen 17 bzw. 17' für den Kupplungskopf 10.
[0028] Wie am besten aus Fig. 5 zu erkennen ist, wird der Kupplungskopf 10 durch zwei auf
den Führungen 17 und 17' geführten Gleithülsen 34, 34' und je eine daran angeschlossene
Haltestrebe 36, 36' gehalten, wobei der Kupplungskopf 10 an den Haltestreben 36, 36'
schwenkbar gelagert ist und längs der Führungen 17 und 17' geradlinig verschiebbar
ist.
[0029] Am Ende der Führungen 17 und 17' sind Anschläge 18 und 18' angebracht, die den Verschiebeweg
der Gleithülsen 35, 35' begrenzen.
[0030] Der Kupplungskopf 10 hat eine Kupplungsöffnung 37 für die Aufnahme des Anschlußstutzens
6 des Deckels 5 sowie die Sprühdüse 23 und den Anschlußstutzen 26 für den Anschluß
der Schlauchleitung 11. Der Anschlußstutzen 26, die Sprühdüse 23 und die Kupplungsöffnung
37 stehen über nicht dargestellte Bohrungen im Kupplungskopf in Strömungsverbindung,
so daß von der Schlauchleitung 11 zugeführte Reinigungsflüssigkeit sowohl zur Sprühdüse
23 als auch zum Anschlußstutzen 6 und damit zum Behälter 4 gelangt.
[0031] Aus Fig. 5 ist noch deutlich zu erkennen, daß die Aufnahmen 8 und 9 je eine etwa
halbkreisförmige Ausnehmung 38 bzw. 39 haben zur Aufnahme des Behälters. Die Ausnehmungen
sind um etwas mehr als 180° herumgeführt, und das Material der Aufnahmen 8 und 9 ist
elastisch, so daß der Behälter in den Ausnehmungen 38 und 39 eingeklemmt werden kann.
[0032] Damit der Behälter 4 auch in Axialrichtung in dem Gestell 3 richtig zentriert ist,
ist im Bodenbereich des Gestells eine nach oben abstehende Anschlagzunge 40 vorgesehen,
die Z-förmig abgewinkelt ist und an der das untere Ende des Behälters 4 zum Anschlag
kommt.
1. Verfahren zum Reinigen und Desinfizieren eines Verunreinigungen enthaltenden, mit
einem Deckel verschlossenen Behälter, insbesondere eines medizinischen Sekretbehälters,
der in einen Einsatz einer Spülmaschine eingelegt wird und anschließend in der Spülmaschine
gereinigt wird, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a. Einbringen des noch geschlossenen Behälters in die Spülmaschine in einer auslaufsicheren
Positionierung;
b. Verschließen der Spülmaschine und gleichzeitiges Kippen des Behälters in eine Positionierung,
bei der das Innere des Behälters durch Schwerkraft auslaufen kann;
c. Öffnen des Behälters durch Erzeugen eines Überdruckes in dessen Inneren, wodurch
der Deckel von dem Behälter entfernt wird; und
d. Waschen und Desinfizieren des Behälters und des Deckels.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch Drehen des Deckels in eine Positionierung, bei der an seinem Inneren haftende Verunreinigungen
ebenfalls durch Schwerkraft herausfallen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Öffnen des Behälters erst dann durchgeführt wird, nachdem überprüft wurde, ob
die Spülmaschine dicht verschlossen ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter nach dem Reinigen und Desinfizieren automatisch wieder verschlossen
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Überdruck zum Öffnen des Behälters durch Zufuhr eines Gases oder einer Reinigungsflüssigkeit
erzeugt wird.
6. Vorrichtung zum Reinigen und Desinfizieren von Verunreinigungen enthaltenden, mit
einem Deckel verschlossenen Behältern, insbesondere von medizinischen Sekretbehältern
mit einem in eine Spülmaschine einsetzbaren, die zu reinigenden Behälter und deren
Deckel aufnehmenden Einsatz,
dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (3) von einer ersten Grenzstellung, in welcher der Behälter (4) in auslaufsicherer
Position gehalten ist, in eine zweite Grenzstellung, in welcher der Behälter (4) in
solcher Position ausgerichtet ist, daß sein Inhalt durch Schwerkraftwirkung herausläuft,
kippbar ist und daß ein Anschlußstutzen (6) des Behälters (4) mit einer ein unter
Druck stehendes Medium führenden Schlauchleitung (11) verbindbar ist, wobei der Druck
dieses Mediums so groß ist, daß der Deckel (5) von dem Behälter (4) entfernt wird.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Tür (2) der Reinigungsmaschine (1) Aufnahmen zum lösbaren Verbinden des Gestells
(3) an der Tür (2) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung einen Kupplungskopf (10) aufweist, der mit dem Anschlußstutzen (6)
des Deckels (5) verbindbar ist, daß der Kupplungskopf (10) einen Anschlußstutzen (26)
für eine Verbindung mit der Schlauchleitung (11) aufweist und daß der Kupplungskopf
(10) längs einer Führung (17, 17') parallel zur Längsachse (13) des Behälters (4)
verschieblich ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungskopf (10) um eine senkrecht zur Mittelachse (13) des Behälters (4) stehende
Achse (36, 36') schwenkbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß am Kupplungskopf ein exzentrisch zu dessen Schwenkachse (36, 36') angeordnetes Gewicht
(19) angebracht ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß am Kupplungskopf (10) eine Sprühdüse (23) vorhanden ist, die in einer Schwenkgrenzlage
des Kupplungskopfes (10) auf das Innere des Behälters (4) ausgerichtet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß am freien Ende der Führung (17) Begrenzungsanschläge (18, 18') angebracht sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß am Gestell (3) ein siebartiger Auffangbehälter (25) befestigt ist, dessen Öffnungsseite
bei in die Auslaufstellung geschwenktem Behälter (4) unterhalb der Öffnung des Behälters
(4) liegt und zu dieser weist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spülmaschine eine herkömmliche Spülmaschine für den Laborbedarf oder eine Steckbeckenspüleinrichtung
ist.