[0001] Die Erfindung betrifft eine Stellvorrichtung für einen Gummituchzylinder, der betriebsmäßig
an einem Plattenzylinder und an einem von einem Gegendruckzylinder eines Druckwerks
einer Offsetdruckmaschine abgestützten Bedruckstoff abrollt, wobei der Plattenzylinder,
der Gummituchzylinder und der Gegendruckzylinder jeweils Drehachsen besitzen, welche
gedachte Ebenen aufspannen, die ein gedachtes Prisma mit einem Querschnitt in Form
eines Dreiecks mit einem auf der Drehachse des Gummituchzylinders gelegenen Scheitel
eines stumpfen Winkels einschließen, und wobei die Drehachsen des Plattenzylinders
und des Gegendruckzylinders bezüglich des Druckwerks ortsfest angeordnet sind, mit
einer in einer jeweiligen Seitenwand des Druckwerks zur drehbaren Aufnahme des Gummituchzylinders
vorgesehenen Lageranordnung, welche jeweils ein Paar von Lagerringen umfaßt, welche
in Form eines den Gummituchzylinder lagernden Innenrings mit einer Innenringachse
und eines den Innenring in der Seitenwand drehbar lagernden, in einer der Seitenwände
drehbar gelagerten Außenrings mit einer Außenringachse vorliegen und kinematisch einen
Zweischlag bilden, von welchem ein um die Außenringachse schwenkbarer erster Arm von
einer am Außenring vorgesehenen ersten Exzentrizität und ein um die Innenringachse
schwenkbarer zweiter Arm von einer am Innenring vorgesehenen zweiten Exzentrizität
dargestellt wird, mit Getriebemitteln, die einerseits mit dem jeweiligen Innenring
und dem jeweiligen Außenring und andererseits mit Stellmitteln gekoppelt sind und
bei einer Verstellung mittels der Stellmittel eine gleichzeitige Verdrehung des Innenrings
und des Außenrings aus einer jeweiligen Ausgangslage in eine jeweilige Endlage und
somit eine Verlagerung der Drehachse des Gummituchzylinders entlang eines quer zu
derselben verlaufenden Stellwegs bewirken, wobei der Gummituchzylinder in der jeweiligen
Ausgangslage des Innenrings und des Außenrings unter jeweils vorgegebener Pressung
an den Plattenzylinder und an den Gegendruckzylinder angestellt ist.
[0002] Aus der Druckschrift DE 34 12 812 C1 ist eine Stellvorrichtung für ein Paar von Gummituchzylindern
bekannt, welches Bestandteil eines Druckwerks einer Rollenrotations-Offsetdruckmaschine
ist. Hierbei übernimmt ein jeweiliger Gummituchzylinder zusätzlich zu seiner Funktion
der Farbübertragung auf den Bedruckstoff die Abstützung des Bedruckstoffs gegen die
Wirkung des jeweils anderen Gummituchzylinders. Die Gummituchzylinder und ein jeweiliger
damit zusammenarbeitender Plattenzylinder sind derart angeordnet, daß deren Drehachsen
in etwa in einer zur Durchlaufrichtung des Bedruckstoffs schräg verlaufenden gedachten
Ebene liegen. Ein jeweiliger Lagerzapfen der Gummituchzylinder ist drehbar in einem
exzentrischen Innenring einer Lageranordnung aufgenommen, in welcher der Innenring
seinerseits drehbar in einem drehbar im Druckwerk gelagerten exzentrischen Außenring
gelagert ist. An einen jeweiligen Innenring und einen jeweiligen Außenring sind Getriebemittel
angelenkt, mittels welcher eine Verdrehung eines jeweiligen Innenrings und eines jeweiligen
Außenrings derart durchführbar ist, daß die Drehachsen der beiden Gummituchzylinder
während der besagten Verdrehung zur genannten gedachten Ebene senkrechte gedachte
Ebenen bestreichen und sich je nach der Richtung der genannten Verdrehung voneinander
weg bzw. aufeinander zu bewegen.
[0003] Mit dieser Stellvorrichtung wird das Ziel verfolgt, die Gummituchzylinder - beispielsweise
zum Zweck ihrer Bespannung mit neuen Gummitüchern - derart anzuordnen, daß sie ohne
eine Verlagerung eines anderen Druckwerkzylinders voneinander trennbar sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stellvorrichtung der eingangs genannten
Art so auszugestalten, daß eine Einstellung des Druckspalts auf die Bedruckstoffstärke
keine Rückwirkung auf die Pressung zwischen dem Gummituchzylinder und dem Plattenzylinder
hat. Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine gattungsgemäße Stellvorrichtung derart ausgebildet,
daß der zweite Arm des Zweischlags eine Länge aufweist, die um ein Mehrfaches größer
ist als jene des ersten Armes des Zweischlags, daß der zweite Arm des Zweischlags
in der Ausgangslage des Innenrings, in dessen Endlage und in dazwischen liegenden
Übergangslagen Orientierungen mit einer bezüglich der Drehachse des Plattenzylinders
im wesentlichen radialen ersten Hauptrichtung aufweist, daß der erste Arm des Zweischlags
in der Ausgangslage des Außenrings, in dessen Endlage und in dazwischen liegenden
übergangslagen Orientierungen mit einer zur ersten Hauptrichtung im wesentlichen senkrechten
Hauptrichtung aufweist, daß die Drehachse des Gummituchzylinders während der Verdrehung
des Innenrings und des Außenrings von deren Ausgangslage in deren Endlage unter zunehmender
Entfernung von der von den Drehachsen des Plattenzylinders und des Gegendruckzylinders
aufgespannten Ebene zunächst einen ersten Stellwegabschnitt durchläuft, der zumindest
in weitgehender Näherung einen Bogen eines zum Plattenzylinder konzentrischen Kreises
beschreibt, und daß sich an den ersten Stellwegabschnitt ein zweiter Stellwegabschnitt
anschließt, der sich zunehmend vom Plattenzylinder entfernt.
[0005] Hierbei entspricht das dem zweiten Stellwegabschnitt abgewandte Ende des ersten Stellwegabschnitts
einer Einstellung des Druckspalts auf eine minimale Bedruckstoffstärke, während das
dem zweiten Stellwegabschnitt zugewandte Ende des ersten Stellwegabschnitts einer
Stellung des Gummituchzylinders in einer ersten Stufe "Druck Ab" entspricht. Das dem
ersten Stellwegabschnitt abgewandte Ende des zweiten Stellwegabschnitts entspricht
schließlich einer Stellung des Gummituchzylinders in einer zweiten Stufe "Druck Ab",
in welcher der Gummituchzylinder sowohl vom Gegendruckzylinder als auch vom Plattenzylinder
abgestellt ist. Eine Anpassung des Druckspalts an zunehmend größere Bedruckstoffstärken
erfolgt mit der erfindungsgemäßen Stellvorrichtung durch eine Einstellung der Drehachse
des Gummituchzylinders auf Orte entlang des ersten Stellwegabschnitts mit einer zunehmend
größeren Entfernung dieser Orte von dem dem zweiten Stellwegabschnitt abgewandten
Ende des ersten Stellwegabschnitts. Die solchermaßen erfolgende Anpassung des Druckspalts
an die Bedruckstoffstärke hat insoweit keine Rückwirkung auf eine zwischen dem Gummituchzylinder
und dem Plattenzylinder eingestellte Pressung, als sich der Gummituchzylinder bei
der Verstellung von dessen Drehachse entlang des ersten Stellwegabschnitts in zumindest
weitgehender Näherung auf einem zum Plattenzylinder konzentrischen Kreisbogen bewegt.
[0006] Der Stellweg weist bevorzugt einen Wendepunkt auf, in welchem sich der zweite Stellwegabschnitt
an den ersten Stellwegabschnitt anschließt. Dies gewährleistet insbesondere ein schnelles
Lösen des Gummituchzylinders vom Plattenzylinder bei einem übergang von der ersten
Stufe "Druck Ab" in die zweite Stufe "Druck Ab".
[0007] In vorteilhafter Ausgestaltung der Stellvorrichtung weist diese einen verstellbaren
Anschlag auf, welcher eine in Richtung vom zweiten zum ersten Stellwegabschnitt erfolgende
Verlagerung der Drehachse des Gummituchzylinders an einem wählbaren Ort auf dem ersten
Stellwegabschnitt stoppt. Mit Hilfe dieses Anschlags erreicht der Gummituchzylinder
bei der Verstellung von dessen Drehachse aus den Stellungen "Druck Ab" in eine Stellung
"Druck An" einen stets gleichen Ort auf dem ersten Stellwegabschnitt, das heißt eine
stets gleiche, durch eine dementsprechende Einstellung des Anschlags gegebene Einstellung
auf eine bestimmte Bedruckstoffstärke.
[0008] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung weist die Stellvorrichtung Justiermittel
auf, mittels welcher ein erster Lagerring des Paares von Lagerringen unter weitestgehender
Beibehaltung einer augenblicklichen Drehlage eines zweiten Lagerrings des Paares von
Lagerringen gegenüber dem zweiten Lagerring verdrehbar ist. Dabei wird als erster
Lagerring jener ausgewählt, der in Folge der Veränderung seiner Drehlagen während
des Durchfahrens des ersten Stellwegabschnitts der vom anderen Lagerring durch dessen
gleichzeitige Verdrehung bewirkten Tendenz eines Abrückens der Drehachse des Gummituchzylinders
von der kreisförmigen Bahn des ersten Stellwegabschnitts entgegenwirkt, so daß mit
einer mit Hilfe der Justiermittel erfolgenden Änderung der Drehlage des solchermaßen
ausgewählten ersten Lagerrings eine Veränderung der Pressung zwischen dem Gummituchzylinder
und dem Plattenzylinder einhergeht.
[0009] Die Getriebemittel bilden bei einer ersten Variante der Stellvorrichtung ein Koppelgetriebe,
und bei einer zweiten Variante ein Kurvengetriebe. Insbesondere zeichnet sich eine
Ausführungsform der ersten Variante aus durch eine Zusammensetzung der Getriebemittel
aus einer mittels der Stellmittel verschwenkbaren Antriebsschwinge, welche mittels
eines ortsfesten Lagers mit einer zur Drehachse des Gummituchzylinders parallelen
Schwenkachse gelagert ist, einer einerseits an den Innenring und andererseits in einem
ersten Anlenkpunkt an der Antriebsschwinge angelenkten ersten Koppel, und aus einer
einerseits an den Außenring und andererseits in einem zweiten Anlenkpunkt an der Antriebsschwinge
angelenkten zweiten Koppel.
[0010] Eine weitere Ausführungsform der ersten Variante zeichnet sich aus durch eine Zusammensetzung
der Getriebemittel aus einer mittels der Stellmittel verschwenkbaren Kurbelarm, welche
mittels eines ortsfesten Kurbellagers mit einer zur Drehachse des Gummituchzylinders
parallelen Kurbelachse gelagert ist, einer einerseits an einen ersten Lagerring des
Paares von Lagerringen und andererseits an die Kurbelarm angelenkten Koppelstange,
und aus einem einerseits an einen zweiten Lagerring des Paares von Lagerringen und
andererseits an die Koppelstange angelenkten Lenker, wobei die Koppelstange einerseits
und der Lenker andererseits Wirkrichtungen aufweisen, die einen von 90° abweichenden
Winkel einschließen.
[0011] Eine bevorzugte Ausgestaltung von in Form eines Kurvengetriebes ausgebildeten Getriebemitteln
zeichnet sich aus durch einen am Innenring angelenkten ersten Kurvenfolger und einen
am Außenring angelenkten zweiten Kurvenfolger und durch eine mit den Kurvenfolgern
zusammenwirkende Steuerkurvenanordnung mit einer den ersten Kurvenfolger steuernden
ersten Kurvenbahn und einer den zweiten Kurvenfolger steuernden zweiten Kurvenbahn,
wobei die Steuerkurvenanordnung mittels der Stellmittel verstellbar ist. Hierbei ist
des weiteren bevorzugt eine die beiden Kurvenbahnen tragende Steuerscheibe vorgesehen.
[0012] Die Erfindung ist im folgenden unter Bezugnahme auf die nachfolgend aufgezählten
Figuren näher erläutert.
[0013] Hiervon zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung mit einer ersten
Ausführungsform der als Koppelgetriebe ausgebildeten Getriebemittel,
- Fig. 2
- eine qualitative Darstellung eines Ersatzgetriebes für die Lageranordnung und des
Stellwegs der Drehachse des Gummituchzylinders,
- Fig. 3
- eine zur Eingliederung der Stellvorrichtung vorgesehene Anordnung des Plattenzylinders,
des Gummituchzylinders und des Gegendruckzylinders in Verbindung mit der Stellvorrichtung
mit einer zweiten Ausführungsform der als Koppelgetriebe ausgebildeten Getriebemittel,
- Fig. 4
- die in Fig. 3 wiedergegebene Zylinderanordnung in Verbindung mit der Stellvorrichtung
mit einer weiteren Ausführungsform der als Koppelgetriebe ausgebildeten Getriebemittel,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung der Stellvorrichtung, in welcher die Getriebemittel
als Kurvengetriebe ausgebildet sind.
[0014] Wie in Fig. 1 schematisch dargestellt, ist in einer jeweiligen Seitenwand 14 des
Druckwerks ein exzentrischer Außenring 12 drehbar um eine Außenringachse 13 gelagert.
Die Exzentrizität 21 dieses Außenrings 12 ist bestimmt durch den Abstand der Außenringachse
13 zu einer Innenringachse 11, bezüglich welcher ein im Außenring 12 gelagerter exzentrischer
Innenring 10 drehbar ist, der zusammen mit dem Außenring 12 eine Lageranordnung 8
aus einem Paar von Lagerringen bildet. Die Exzentrizität 20 des Innenrings 10 ist
bestimmt durch den Abstand der Innenringachse 11 zur Drehachse 7 eines aus Fig. 3
und 4 andeutungsweise ersichtlichen Gummituchzylinders 1, bezuglich welcher der im
Innenring 10 gelagerte Gummituchzylinder 1 drehbar ist. Hierbei können entsprechende
Lagerstellen als Gleitlager oder als Wälzlager ausgebildet sein.
[0015] In den Figuren 3 und 4 ist die Lage des Gummituchzylinders 1 bezüglich eines zugeordneten
Plattenzylinders 2 und eines zugeordneten Gegendruckzylinders 3 dargestellt. Der Gummituchzylinder
1, der Plattenzylinder 2 und der Gegendruckzylinder 3 besitzen jeweils Drehachsen
7, 4, 5, welche gedachte Ebenen 6.1, 6.2, 6.3 aufspannen, die ein gedachtes Prisma
mit einem Querschnitt in Form eines Dreiecks mit einem auf der Drehachse 7 des Gummituchzylinders
1 gelegenen Scheitel eines stumpfen Winkels einschließen. Dabei rollt der Gummituchzylinder
1 betriebsmäßig am Plattenzylinder 2 und an einem vom Gegendruckzylinder 3 abgestützten
Bedruckstoff 100 ab und ist in einer jeweiligen Ausgangslage des Innenrings 10 und
des Außenrings 12 unter jeweils vorgegebener Pressung an den Plattenzylinder 2 und
an den Gegendruckzylinder 3 angestellt. In den genannten Ausgangslagen befindet sich
die Drehachse 7 des Gummituchzylinders 1 an einem der Ebene 6.3 zugewandten ersten
Ende 28 eines in Fig. 2 dargestellten Stellwegs 15, während sie sich in einer jeweiligen
Endlage des Innenrings 10 und des Außenrings 12 an einem der Ebene 6.3 abgewandten
zweiten Ende 29 des Stellwegs 15 befindet. Der Stellweg 15 weist einen der Ebene 6.3
zugewandten ersten Stellwegabschnitt 26 und einen sich daran anschließenden, der Ebene
6.3 abgewandten zweiten Stellwegabschnitt 27 auf. Der erste Stellwegabschnitt 26 folgt
in zumindest weitgehender Näherung einem Bogen eines zum Plattenzylinder 2 konzentrischen
Kreises 16, während der zweite Stellwegabschnitt 27 sich mit zunehmender Entfernung
vom ersten Stellwegabschnitt 26 zunehmend vom Plattenzylinder 2 entfernt. Aus dieser
quer zur Drehachse 7 des Gummituchzylinders 1 verlaufenden Orientierung des Stellwegs
15 ergibt sich, daß der Gummituchzylinder 1 im Verlauf einer vom ersten Ende 28 des
Stellwegs 15 ausgehenden, in Richtung auf das zweite Ende 29 desselben erfolgenden
Verlagerung der Drehachse 7 des Gummituchzylinders 1 als Folge einer gleichzeitigen
Verdrehung des Innenrings 10 und des Außenrings 12 aus deren jeweiligen Ausgangslage
in deren jeweilige Endlage zunächst am Gegendruckzylinder 3 einen zunehmend größeren
Bedruckstoffstärken angepaßten Druckspalt ausbildet, im weiteren Verlauf eine erste
Stufe "Druck Ab" erreicht, in welcher der Gummituchzylinder 1 lediglich noch im Kontakt
mit dem Plattenzylinder 2 steht, und schließlich eine zweite Stufe "Druck Ab" erreicht,
in welcher auch der Kontakt zum Plattenzylinder 2 aufgehoben ist. Dabei besitzt der
Plattenzylinder 2 eine bezüglich der Seitenwände 14 ortsfeste Drehachse 4 und der
Gegendruckzylinder 3 eine entsprechende ortsfeste Drehachse 5.
[0016] Bei der in Fig. 1 dargestellten Stellvorrichtung handelt es sich um eine Ausführungsform
der ersten Variante der Getriebemittel. Hierbei ist eine Antriebsschwinge 40 schwenkbar
um ein ortsfestes Lager 41 mit einer zur Drehachse 7 des Gummituchzylinders 1 parallelen
Schwenkachse gelagert, und als Stellmittel zur Betätigung der Getriebemittel dient
ein mit der Antriebsschwinge 40 fest verbundener Hebel 42, welcher in dem Doppelpfeil
45 folgenden Richtungen um die Achse des Lagers 41 schwenkbar ist. Die Getriebemittel
umfassen des weiteren eine einerseits an den Innenring 10 und in einem ersten Anlenkpunkt
44 an der Antriebsschwinge 40 angelenkte erste Koppel 22, sowie eine einerseits an
den Außenring 12 und andererseits in einem zweiten Anlenkpunkt 43 an der Antriebsschwinge
40 angelenkte zweite Koppel 24. Die Getriebemittel sind somit einerseits mit dem Innenring
10 und dem Außenring 12 einer jeweiligen Lageranordnung 8 und andererseits mit Stellmitteln
gekoppelt.
[0017] Zur Realisierung des erfindungsgemäß vorgesehenen Verlaufs des in Fig. 2 dargestellten
Stellwegs 15 ist der erste Stellwegabschnitt 26, der zumindest in weitgehender Näherung
einen Bogen eines zum Plattenzylinder konzentrischen Kreises 16 beschreibt, durch
insbesondere drei aufeinanderfolgende Orte auf einem derartigen Kreis angenähert und
für einen jeweiligen dieser Orte sind die Parameter der Stellvorrichtung bestimmt.
Hierzu sind zunächst die Größe der Exzentrizitäten 20 und 21 und die gegenseitige
Drehlage von Innenring 10 und Außenring 12 so gewählt, daß die Verlagerung der Drehachse
7 des Gummituchzylinders 1 vom ersten Ende 28 des Stellwegs 15 zum zweiten Ende 29
desselben unter stetiger Drehung des Innenrings und des Außenrings 12 erfolgt. Dabei
wird mit dem jeweiligen um die Außenringachse 13 drehbaren, in einer jeweiligen Seitenwand
14 drehbar gelagerten Außenring 12 und dessen Exzentrizität 21 sowie mit dem jeweiligen
um die Innenringachse 11 drehbaren im Außenring 12 drehbar gelagerten und den Gummituchzylinder
1 drehbar lagernden Innenring 10 und dessen Exzentrizität 20 kinematisch ein Zweischlag
Z erhalten, von welchem ein um die Außenringachse 13 schwenkbarer erster Arm Z.1 von
der am Außenring 12 vorgesehen ersten Exzentrizität 21 und ein um die Innenringachse
11 schwenkbarer zweiter Arm Z.2 von der am Innenring 10 vorgesehenen zweiten Exzentrizität
20 dargestellt wird. Dieser zweite Arm Z.2 beschreibt mit seinem freien Ende während
der genannten gleichzeitigen Verdrehung des Innenrings 10 und des Außenrings 12 aus
deren jeweiligen Ausgangslage in deren jeweilige Endlage den Stellweg 15. Die Wahl
der Exzentrizitäten 20 und 21 ist derart getroffen, daß der zweite Arm Z.2 des Zweischlags
Z eine Länge aufweist, die um ein Mehrfaches größer ist als jene des ersten Armes
Z.1 des Zweischlags Z. Die Exzentrizität 20 des Innenrings 10 beträgt somit ein Mehrfaches
der Exzentrizität 21 des Außenrings 12. Ein Beispiel für dieses Größenverhältnis der
Exzentrizitäten 20 und 21 und für die gegenseitige Drehlage von Innenring 10 und Außenring
12 ist in Fig. 2 wiedergegeben, welches die aus der insoweit beschriebenen Lagerung
des Gummituchzylinders 1 und aus der beschriebenen Anlenkung der Koppel 22 im Anlenkpunkt
23 sowie der Koppel 24 im Anlenkpunkt 25 folgenden kinematischen Gegebenheiten in
Form eines Ersatzgetriebes dargestellt, aus welchem insbesondere der erste Arm Z.1
und der zweite Arm Z.2 des erwähnten Zweischlags Z erkennbar ist. Im übrigen symbolisiert
der Getriebeabschnitt 23.1 dieses Ersatzgetriebes eine fiktive starre Verbindung zwischen
dem Anlenkpunkt 23 und der Innenringachse 11, während der Getriebeabschnitt 25.1 für
eine entsprechende Verbindung zwischen dem Anlenkpunkt 25 und dem Außenring 12 steht.
Mit einer gestrichelten Linie ist der zum Plattenzylinder 2 konzentrische Kreis 16
angedeutet, dem der erste Stellwegabschnitt 26 in weitgehender Näherung folgt. Mit
einer weiteren gestrichelten Linie ist ein um die Drehachse 5 des Gegendruckzylinders
3 geschlagener Kreis 17 angedeutet, der den ersten Stellwegabschnitt 26 an einem Ort
desselben schneidet, bei dessen Einnahme durch die Drehachse 7 des Gummituchzylinders
1 dieser unter vorgegebener Pressung gegenüber dem Plattenzylinder 2 den Gegendruckzylinder
3 gerade berührt. - Befindet sich dagegen die Drehachse 7 in der jeweiligen Ausgangslage
von Innenring 10 und Außenring 12, so herrscht auch zwischen dem Gummituchzylinder
1 einerseits und dem Gegendruckzylinder 3 andererseits eine vorgegebene Pressung -.
[0018] Zur Realisierung des Verlaufs des Stellwegs 15 ist des weiteren die Wahl der gegenseitigen
Drehlage von Innenring 10 und Außenring 12 derart getroffen, daß der zweite Arm Z.2
des Zweischlags Z in der Ausgangslage des Innenrings 10 in dessen Endlage und in dazwischen
liegenden übergangslagen Orientierungen mit einer bezüglich der Drehachse 4 des Plattenzylinders
2 im wesentlichen radialen ersten Hauptrichtung und der erste Arm Z.1 des Zweischlags
Z in der Ausgangslage des Außenrings 12, in dessen Endlage und in dazwischen liegenden
Übergangslagen Orientierungen mit einer zur ersten Hauptrichtung im wesentlichen senkrechten
zweiten Hauptrichtung aufweist. Insbesondere mit Blick auf die obengenannte Variante
mit Getriebemitteln in Form eines Koppelgetriebes ist hinsichtlich der Orientierungen
des zweiten Arms Z.2 und damit insgesamt hinsichtlich der Lagerung des Gummituchzylinders
1 dafür Sorge getragen, daß der zweite Arm Z.2 zumindest in keiner von jenen Übergangslagen
exakt radial bezüglich der Drehachse 4 des Plattenzylinders 2 ausgerichtet ist, welche
der zweite Arm Z.2 einnimmt, wenn sich sein freies Ende entlang des ersten Stellwegabschnitts
26 bewegt, da andernfalls im Verlauf der Verdrehung des Außenrings 12 bzw. des ersten
Arms Z.1 des Zweischlags Z eine Richtungsumkehr vorzusehen wäre. Die solchermaßen
gewählten Orientierungen zur Realisierung des genannten Verlaufs des Stellwegs 15
führen schließlich zu mittels der Antriebsschwinge 40 und den Koppeln 22 und 24 ausbildbaren
Getriebemitteln, deren Parameter solchermaßen bestimmt sind, daß eine Verstellung
dieser Getriebemittel eine stetige Verdrehung sowohl des Innenrings 10 als auch des
Außenrings 12 zur Folge hat.
[0019] Zu diesen Parametern zählt zunächst der Ort zum Plazieren einer ortsfesten Anlenkung
der Getriebemittel - hier mittels des Lagers 41 für die Antriebsschwinge 40 - . Dieser
ist unter Berücksichtigung der konstruktiven Gegebenheiten und Platzverhältnisse des
Druckwerks so gewählt, daß zwischen den Koppeln 22 und 24 einerseits und der Antriebsschwinge
40 andererseits, sowie zwischen den Koppeln 22 und 24 einerseits und der Lageranordnung
8 andererseits wirksame Übertragungswinkel zumindest keine extrem ungünstigen Werte
erwarten lassen.
[0020] Des weiteren zählen zu diesen Parametern schließlich die Koordinaten der Orte der
Anlenkpunkte 23 und 25 und der Anlenkpunkte 44 und 43. Diese sind durch Rechnung bestimmt,
in welche als zweckmäßigerweise jedoch nicht zwingend vorgegebene Randbedingung einbezogen
ist, daß die am Innenring 10 und am Außenring 12 gelegenen Anlenkpunkte 23 und 25
zumindest in der Umgebung der jeweils größten Ringdicke von Innenring 10 und Außenring
12 vorgesehen sind.
[0021] Im Beispiel gemäß Fig. 2 durchläuft die Drehachse 7 des Gummituchzylinders 1 den
erfindungsgemäßen Stellweg 15 ausgehend von dessen erstem Ende 28 bei einer Schwenkung
des in Form eines Hebels 42 vorgesehenen Stellmittels entgegen dem Uhrzeiger. Die
Koppeln 22 und 24 zwischen den Anlenkpunkten 23 und 44 sowie 25 und 43 setzen diese
Schwenkung um in eine ebenfalls entgegen dem Uhrzeiger erfolgende Drehbewegung des
Außenrings 12 und in eine hierzu entgegengesetzte Drehbewegung des Innenrings 10.
[0022] Wie in Fig. 2 dargestellt, bildet im vorliegenden Beispiel ein Wendepunkt 30 den
Übergang zwischen dem ersten und dem zweiten Stellwegabschnitt 26 und 27. Der erste
Stellwegabschnitt 26 folgt erfindungsgemäß weitestgehend dem in Fig. 2 mit einer gestrichelten
Linie gezeichneten Kreis 16 um die Drehachse 4 des hier nicht dargestellten Plattenzylinders
2, während sich der zweite Stellwegabschnitt 27, ausgehend vom Wendepunkt 30 vom Plattenzylinder
2 entfernt.
[0023] Des weiteren ist im Beispiel gemäß Fig. 2 der genannte Zweischlag Z außerhalb des
Kreises 16 angeordnet, und die Innenringachse 11 befindet sich zwischen der Außenringachse
13 und der Ebene 6.3. Denkbar ist auch eine Anordnung eines entsprechenden Zweischlags
innerhalb dieses Kreises 16.
[0024] Mit einer gepunkteten Linie ist in Fig. 2 des weiteren ein Stellweg 15' eingezeichnet,
der zur Drehachse 4 des Plattenzylinders 2 hin radial verschoben ist. Bei einer Wahl
einer derartigen Lage des Stellwegs 15' herrscht zwischen dem Gummituchzylinder 1
und dem Plattenzylinder 2 eine größere Pressung als im Fall einer Wahl des Stellwegs
15. Zur Veränderung dieser Pressung sind bei einem in Fig. 1 dargestellten Beispiel
in Form eines Spannschlosses 46.3 zwischen Teilstücken 46.1 und 46.2 der Koppel 24
vorliegende Justiermittel 46 vorgesehen. In Verbindung mit der beschriebenen Lage
der Innenringachse 11 - welche sich bei einer Verdrehung des Außenrings 12 auf einem
Kreisbogen um die Außenringachse 13 bewegt - ergibt sich ersichtlich eine Erhöhung
der genannten Pressung bei einer Verkleinerung des Abstands zwischen den Anlenkpunkten
25 und 43. Dies ist im dargestellten Beispiel mittels entsprechender Betätigung des
Spannschlosses 46.3 realisierbar. Bei einer damit erzielbaren Verkürzung bzw. Verlängerung
des Abstands zwischen den Anlenkpunkten 25 und 43 wird der Außenring 12 unter weitestgehend
Beibehaltung einer augenblicklichen Drehlage des Innenrings 10 gegenüber diesem verdreht.
[0025] In der Ausführungsform nach Fig. 1 ist ein für die Reproduzierbarkeit einer gewünschten
Stellung des Gummituchzylinders 1 bei dessen Verlagerung aus dessen Stellungen bei
"Druck Ab" heraus in dessen Stellung "Druck An" verantwortlicher Anschlag 47 beispielhaft
mittels einer ortsfest abgestützten Stellschraube gebildet, welche eine gegen den
Uhrzeigersinn erfolgende Schwenkung der in Form des Hebels 42 vorgesehenen Stellmittel
begrenzt.
[0026] In den Figuren 3 und 4 sind hinsichtlich der Unterbringung der Getriebemittel in
einem Druckwerk besonders vorteilhafte Lösungen dargestellt. Hierbei ist zur Plazierung
einer ortsfesten Anlenkung der Getriebemittel ein außerhalb der Peripherie des Gegendruckzylinders
3 und in etwa auf der Höhe einer jeweils tiefsten Mantellinie des hier halbtourigen
Gegendruckzylinders 3 gelegener Ort gewählt, der im übrigen zwischen der Ebene 6.1
und einer hierzu parallelen Ebene durch die Drehachse 5 des Gegendruckzylinders 3
liegt. Zur ortsfesten Anlenkung der Getriebemittel dient hierbei ein Kurbellager 33
mit einer zur Drehachse 7 des Gummituchzylinders 1 parallelen Drehachse, bezüglich
welcher eine Kurbelarm 32' bzw. 32'' mittels hier nicht dargestellter Stellmittel
drehbar ist. Die Getriebemittel umfassen des weiteren eine einerseits in einem Anlenkpunkt
25' bzw. 25'' am Außenring und andererseits in einem Anlenkpunkt 48' bzw. 48'' an
die Kurbelarm 32' bzw. 32'' angelenkte Koppelstange 24' bzw. 24'', sowie einen einerseits
in einem Anlenkpunkt 23' bzw. 23'' an den Innenring 10 und andererseits in einem Anlenkpunkt
36' bzw. 36'' an die Koppelstange 24' bzw. 24'' angelenkten Lenker 22' bzw. 22''.
[0027] Bei diesen Ausführungsbeispielen erfolgt die Bestimmung entsprechender Parameter
der Stellvorrichtung in analoger Weise wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 jedoch
unter Beachtung einer weiteren Randbedingung, und zwar, daß die Koppelstange 24',
24'' einerseits und der Lenker 22', 22'' andererseits Wirkrichtungen aufweisen, die
einen von 90° abweichenden Winkel einschließen.
[0028] Hinsichtlich der Anordnung eines entsprechenden Zweischlags, also der gegenseitigen
Drehlagen von Innenring 10 und Außenring 12 im Verlauf des Bestreichens des Stellwegs
15 seitens der Drehachse 7 des Gummituchzylinders 1 besteht jedoch im Fall des Beispiels
nach Fig. 4 insofern ein Unterschied zu den Beispielen nach Fig. 1 bzw. 2 und Fig.
3, als die Außenringachse 13 zwischen der Innenringachse 11 und der Ebene 6.3 angeordnet
ist. Während die Drehachse 7 des Gummituchzylinders 1 bei den Beispielen nach Fig.
1 bis 3 den Stellweg 15 unter entgegengesetzter Verdrehung von einerseits Innenring
10 und andererseits Außenring 12 durchläuft, wird dieser im Beispiel nach Fig. 4 unter
gleichsinniger Verdrehung von Innenring 10 und Außenring 12 durchlaufen. In jedem
Falle ist die Anordnung des Zweischlags Z und jene der zeichnerisch nicht dargestellten
Zweischläge im Falle einer Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 so getroffen, daß sich
ein jeweiliger Zweischlag außerhalb des in Fig. 2 angegebenen Kreises 16 befindet,
daß der jeweilige zweite Arm dieser Zweischläge frühestens dann radial bezüglich der
Drehachse 4 des Plattenzylinders 2 ausgerichtet ist, wenn die Drehachse 7 des Gummituchzylinders
1, ausgehend vom ersten Ende 28 des Stellwegs 15 den zweiten Stellwegabschnitt 27
erreicht, und daß der jeweilige zweite Arm vor Erreichen des zweiten Stellwegabschnitts
27 eine bezüglich der Innenringachse geschwenkte Lage einnimmt, die in Richtung der
genannten Ebene 6.3 hin gegenüber der Ebene 6.1 geneigt ist.
[0029] Damit erfolgt bei allen insoweit beschriebenen Ausführungsformen ein Durchlaufen
des Stellwegs 15 aus einer Stufe "Druck An" in eine Stufe "Druck Ab" unter Verdrehung
des Innenrings 10 im Uhrzeigersinn. Dies bedingt im Falle des Ausführungsbeispiels
nach Fig. 3 eine Drehung der Kurbelarm 32' entgegen dem Uhrzeiger und im Falle des
Ausführungsbeispiels nach Fig. 4 eine Drehung der Kurbelarm 32' im Uhrzeigersinn,
wie mit entsprechenden Pfeilen 34 (in Fig. 3) und 39 (in Fig. 4) angedeutet ist.
[0030] Die Ausführungsbeispiele nach Fig. 3 und 4 zeichnen sich gegenüber jenem nach Fig.
1 jedoch dadurch aus, daß an die dem Antriebselement 40 gemäß Fig. 1 vergleichbare
Kurbelarm 32' bzw. 32'' lediglich ein einziges in den Bereich der Lageranordnung 8
bzw. 8' reichendes Getriebeglied in Form der Koppelstange 24' bzw. 24'' angelenkt
ist.
[0031] Das in Fig. 5 schematisch dargestellte Ausführungsbeispiel ermöglicht eine beliebige
Annäherung des Verlaufs des ersten Stellwegabschnitts 26 an einen Bogen eines zum
Plattenzylinder 2 konzentrischen Kreises, wie er in Fig. 2 in Form des Kreises 16
dargestellt ist. Hierzu ist eine hinsichtlich der Ausbildung und Anordnung des Zweischlags
Z dem Beispiel nach Fig. 1 entsprechende Lageranordnung 8' vorgesehen. Am Innenring
10 ist ein erster Kurvenfolger 49 und am Außenring 12 ein zweiter Kurvenfolger 50
jeweils in Form einer bezüglich einer ersten bzw. zweiten Rollenachse 23''' bzw. 25'''
drehbar gelagerten Kurvenrolle angeordnet, wobei die Lagen der Rollenachsen 23'''
bzw. 25''' jenen der Anlenkpunkte 23 bzw. 25 entsprechen. Die Kurvenfolger 49 und
50 stehen in Wirkverbindung mit einer mittels einer Steuerscheibe 51.3 gebildeten
Steuerkurvenanordnung 51. An der Steuerscheibe 51.3 ist eine den ersten Kurvenfolger
49 und eine den zweiten Kurvenfolger 50 steuernde erste und zweite Kurvenbahn 51.1
und 51.2 ausgebildet, an welchen eine jeweilige der die Kurvenfolger 49 und 50 bildenden
Kurvenrollen bei einer Verstellung der Steuerkurvenanordnung 51 abrollen. Die genannte
Verstellung erfolgt unter einer Schwenkung der Steuerscheibe 51.3, die hierzu mittels
eines Lagers 41 mit einer zu den Rollenachsen 23''' bzw. 25''' parallelen Schwenkachse
aufgenommen ist. Die genannte Schwenkung erfolgt mittels eines Stellmittels in Form
eines fest mit der Steuerscheibe 51.3 verbundenen Hebels 42.
[0032] Eine jeweilige zwischen dem Innenring 10 bzw. dem Außenring 12 einerseits und dem
Druckwerk andererseits wirksame Feder 52 bzw. 53 hält einen Kraftschluß zwischen einer
jeweiligen Kurvenrolle und der jeweils damit zusammenwirkenden Kurvenbahn 51.1 bzw.
51.2 aufrecht. Damit erfolgt mit einer Verstellung der Steuerkurvenanordnung 51 eine
Zwangssteuerung des Innenrings 10 bzw. des Außenrings 12. Besagte Zwangssteuerung
kann anstelle einer kraftschlüssigen Wirkverbindung zwischen den Kurvenfolgern 49
und 50 einerseits und der Steuerkurvenanordnung 51 andererseits auch mittels einer
entsprechenden formschlüssigen Wirkverbindung bewerkstelligt werden. Bei diesem hier
zeichnerisch nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine mit Nutkurven ausgestattete
Steuerscheibe vorgesehen.
[0033] Der jeweilige Verlauf der verwendeten Nutkurven bzw. Kurvenbahnen 51.1 bzw. 51.2
ist durch Rechnung bestimmt, während die Lage des Lagers 41 entsprechend den im Zusammenhang
mit den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 bis 4 dargelegten Kriterien bestimmt ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0034]
- 1
- Gummituchzylinder
- 2
- Plattenzylinder
- 3
- Gegendruckzylinder
- 4
- Drehachse des Plattenzylinders
- 5
- Drehachse des Gegendruckzylinders
- 6.1, 6.2, 6.3
- gedachte Ebene
- 7
- Drehachse des Gummituchzylinders
- 8, 8'
- Lageranordnung
- 10
- Innenring
- 11
- Innenringachse
- 12
- Außenring
- 13
- Außenringachse
- 14
- Seitenwand
- 15, 15'
- Stellweg
- 16
- Kreis um die Drehachse 4 des Plattenzylinders 2
- 17
- Kreis um die Drehachse 5 des Gegendruckzylinders 3
- 20
- Exzentrizität des Innenrings 10
- 21
- Exzentrizität des Außenrings 12
- 22
- Koppel
- 22', 22''
- Lenker
- 23, 23', 23''
- Anlenkpunkt
- 23'''
- Rollenachse
- 24
- Koppel
- 24', 24''
- Koppelstange
- 25, 25', 25''
- Anlenkpunkt
- 25'''
- Rollenachse
- 26
- erster Stellwegabschnitt
- 27
- zweiter Stellwegabschnitt
- 28
- erstes Ende des Stellwegs 15
- 29
- zweites Ende des Stellwegs 15
- 30
- Wendepunkt des Stellwegs 15
- 32', 32''
- Kurbelarm
- 33
- Kurbellager
- 34
- Pfeil
- 36', 36''
- Anlenkpunkt
- 39
- Pfeil
- 40
- Antriebselement
- 41
- Lager von Antriebselement 40
- 42
- Hebel
- 43
- Anlenkpunkt
- 44
- Anlenkpunkt
- 45
- Doppelpfeil
- 46
- Justiermittel
- 46.1
- Teilstück der Koppel 24
- 46.2
- Teilstück der Koppel 24
- 46.3
- Spannschloß
- 47
- Anschlag
- 48', 48''
- Anlenkpunkt
- 49
- erster Kurvenfolger
- 50
- zweiter Kurvenfolger
- 51
- Steuerkurvenanordnung
- 51.1
- Kurvenbahn
- 51.2
- Kurvenbahn
- 51.3
- Steuerscheibe
- 52
- Feder
- 53
- Feder
- 100
- Bedruckstoff
- Z
- Zweischlag
- Z.1
- erster Arm des Zweischlags Z
- Z.2
- zweiter Arm des Zweischlags Z
1. Stellvorrichtung für einen Gummituchzylinder (1), der betriebsmäßig an einem Plattenzylinder
(2) und an einem von einem Gegendruckzylinder (3) eines Druckwerks einer Offsetdruckmaschine
abgestützten Bedruckstoff (100) abrollt, wobei
der Plattenzylinder (2), der Gummituchzylinder (1) und der Gegendruckzylinder (3)
jeweils Drehachsen (4, 7, 5) besitzen, welche gedachte Ebenen (6.1, 6.2, 6.3) aufspannen,
die ein gedachtes Prisma mit einem Querschnitt in Form eines Dreiecks mit einem auf
der Drehachse (7) des Gummituchzylinders (1) gelegenen Scheitel eines stumpfen Winkels
einschließen, und wobei die Drehachsen (4 und 5) des Plattenzylinders (2) und des
Gegendruckzylinders (3) bezüglich des Druckwerks ortsfest angeordnet sind,
mit
- einer in einer jeweiligen Seitenwand (14) des Druckwerks zur drehbaren Aufnahme
des Gummituchzylinders (1) vorgesehenen Lageranordnung (8, 8'), welche jeweils ein
Paar von Lagerringen umfaßt, welche in Form eines den Gummituchzylinder (1) lagernden
Innenrings (10) mit einer Innenringachse (11) und eines den Innenring (10) drehbar
lagernden, in einer der Seitenwände (14) drehbar gelagerten Außenrings (12) mit einer
Außenringachse (13) vorliegen und kinematisch einen Zweischlag (Z) bilden, von welchem
ein um die Außenringachse (13) schwenkbarer erster Arm (Z.1) von einer am Außenring
(12) vorgesehenen ersten Exzentrizität (21) und ein um die Innenringachse (11) schwenkbarer
zweiter Arm (Z.2) von einer am Innenring (10) vorgesehenen zweiten Exzentrizität (20)
dargestellt wird,
und mit
- Getriebemitteln, die einerseits mit dem jeweiligen Innenring (10) und dem jeweiligen
Außenring (12) und andererseits mit Stellmitteln gekoppelt sind und bei einer Verstellung
mittels der Stellmittel eine gleichzeitige Verdrehung des Innenrings (10) und des
Außenrings (12) aus einer jeweiligen Ausgangslage in eine jeweilige Endlage und somit
eine Verlagerung der Drehachse (7) des Gummituchzylinders (1) entlang eines quer zu
derselben verlaufenden Stellwegs (15, 15') bewirken,
wobei
der Gummituchzylinder (1) in der jeweiligen Ausgangslage des Innenrings (10) und des
Außenrings (12) unter jeweils vorgegebener Pressung an den Plattenzylinder (2) und
an den Gegendruckzylinder (3) angestellt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der zweite Arm (Z.2) des Zweischlags (Z) eine Länge aufweist, die um ein Mehrfaches
größer ist als jene des ersten Armes (Z.1) des Zweischlags (Z),
- der zweite Arm (Z.2) des Zweischlags (Z) in der Ausgangslage des Innenrings (10),
in dessen Endlage und in dazwischen liegenden Übergangslagen Orientierungen mit einer
bezüglich der Drehachse (4) des Plattenzylinders (2) im wesentlichen radialen ersten
Hauptrichtung aufweist,
- der erste Arm (Z.1) des Zweischlags (Z) in der Ausgangslage des Außenrings (12),
in dessen Endlage und in dazwischen liegenden Übergangslagen Orientierungen mit einer
zur ersten Hauptrichtung im wesentlichen senkrechten zweiten Hauptrichtung aufweist,
- die Drehachse (7) des Gummituchzylinders (1) während der Verdrehung des Innenrings
(10) und des Außenrings (12) von deren Ausgangslage in deren Endlage unter zunehmender
Entfernung von der von den Drehachsen (4 und 5) des Plattenzylinders (2) und des Gegendruckzylinders
(3) aufgespannten Ebene (6.3) zunächst einen ersten Stellwegabschnitt (26) durchläuft,
der zumindest in weitgehender Näherung einen Bogen eines zum Plattenzylinder (2) konzentrischen
Kreises (16) beschreibt,
und
- sich an den ersten Stellwegabschnitt (26) ein zweiter Stellwegabschnitt (27) anschließt,
der sich zunehmend vom Plattenzylinder (2) entfernt.
2. Stellvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellweg (15) einen Wendepunkt (30) aufweist, in welchem sich der zweite Stellwegabschnitt
(27) an den ersten Stellwegabschnitt (26) anschließt.
3. Stellvorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
einen den Getriebemitteln zugeordneten verstellbaren Anschlag (47), welcher eine in
Richtung vom zweiten Stellwegabschnitt (27) zum ersten Stellwegabschnitt (26) erfolgende
Verlagerung der Drehachse (7) des Gummituchzylinders (1) an einem wählbaren Ort auf
dem ersten Stellwegabschnitt (26) stoppt.
4. Stellvorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
Justiermittel (46), mittels welcher ein jeweils erster Lagerring des jeweiligen Paares
von Lagerringen unter weitestgehender Beibehaltung einer augenblicklichen Drehlage
eines zweiten Lagerrings des jeweiligen Paares von Lagerringen gegenüber dem zweiten
Lagerring verdrehbar ist.
5. Stellvorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine Zusammensetzung der Getriebemittel aus
- einer mittels der Stellmittel verschwenkbaren Antriebsschwinge (40), welche mittels
eines ortsfesten Lagers (41) mit einer quer zur Drehachse (7) des Gummituchzylinders
(1) parallelen Schwenkachse gelagert ist,
- einer einerseits an den Innenring (10) und andererseits in einem ersten Anlenkpunkt
(44) an der Antriebsschwinge (40) angelenkten ersten Koppel (22),
und aus
- einer einerseits an den Außenring (12) und andererseits in einem zweiten Anlenkpunkt
(43) an der Antriebsschwinge (40) angelenkten zweiten Koppel (24).
6. Stellvorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch durch eine Zusammensetzung der Getriebemittel aus
- einer mittels der Stellmittel verschwenkbaren Kurbelarm (32',32''), welche mittels
eines ortsfesten Kurbellagers (33) mit einer zur Drehachse (7) des Gummituchzylinders
(1) parallelen Kurbelachse gelagert ist,
- einer einerseits an einen ersten Lagerring des Paares von Lagerringen und andererseits
an die Kurbelarm (32', 32'') angelenkten Koppelstange (24', 24'')
und aus
- einem einerseits an einen zweiten Lagerring des Paares von Lagerringen und andererseits
an die Koppelstange (24', 24'') angelenkten Lenker (22', 22''),
wobei die Koppelstange (24', 24'') einerseits und der Lenker (22', 22'') andererseits
Wirkrichtungen aufweisen, die einen von 90° abweichenden Winkel einschließen.
7. Stellvorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine Ausbildung der Getriebemittel in Form eines Kurvengetriebes mit
- einem am Innenring (10) angelenkten ersten Kurvenfolger (49) und einen am Außenring
(12) angelenkten zweiten Kurvenfolger (50) und mit
- einer mit den Kurvenfolgern (49, 50) zusammenwirkende Steuerkurvenanordnung (51)
mit einer den ersten Kurvenfolger (49) steuernden ersten Kurvenbahn (51.1) und einer
den zweiten Kurvenfolger (50) steuernden zweiten Kurvenbahn (51.2),
wobei
die Steuerkurvenanordnung (51) mittels der Stellmittel verstellbar ist.
8. Steuervorrichtung nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch eine die beiden Kurvenbahnen (51.1, 51.2) tragende Steuerscheibe (51.3).