(19)
(11) EP 0 739 728 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.10.1996  Patentblatt  1996/44

(21) Anmeldenummer: 96105769.2

(22) Anmeldetag:  12.04.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B41F 27/12, B41F 22/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 26.04.1995 US 429491

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
D-69115 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Guaraldi, Glenn A.
    Kingston, NH 03848 (US)
  • Jarrard, Warren H.
    Rochester, NH 03839 (US)

(74) Vertreter: Stoltenberg, Heinz-Herbert Baldo 
c/o Heidelberger Druckmaschinen AG Kurfürsten-Anlage 52-60
69115 Heidelberg
69115 Heidelberg (DE)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zum Aufspannen einer Druckplatte auf einen Zylinder


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Aufspannen von Druckplatten auf die Oberfläche eines Druckwerkzylinders, der in einem Spannbereich einen offenen Kanal (24) aufweist, worin eine Spannschiene (11) beweglich angebracht ist. Die Spannschiene umfaßt ein Halteelement zum Einspannen mindestens einer Kante der Druckplatte. Eine dem Druckwerkzylinder zugeordnete Andrückvorrichtung (9) weist eine Andrückleiste (10) auf, die im wesentlichen den Spannbereich des Druckwerkzylinders deckt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufspannen einer Druckplatte auf einen Zylinder.

[0002] US 5,284,093 offenbart einen Plattenzylinder mit einer halb-automatischen Plattenspanneinrichtung. Ein eine Druckplatte tragender rotierbarer Plattenzylinder weist einen offenen Kanal und ein Spannelement auf, das in dem Kanal bewegbar angebracht ist. Das Spannelement ist in dem Kanal nach innen in eine geschlossene Position und nach außen in eine offene Position bewegbar. Das Spannelement wird einer ersten Zentrifugalkraft unterworfen, die es zwingt, sich beim Drehen des Plattenzylinders von der geschlossenen Position nach außen zu bewegen. Ein Ausgleichselement wird beim Drehen des Plattenzylinders einer zweiten Zentrifugalkraft unterworfen. Verbindungsbolzen richten die zweite Zentrifugalkraft gegenüber der ersten Zentrifugalkraft auf das Spannelement.

[0003] US 4,577,560 offenbart eine spaltlose Plattenspanneinrichtung für Offsetdruckzylinder. Wie daraus hervorgeht, sind eine stationäre Klemmbacke und eine bewegbare Klemmbacke in dem Zylinder einer Offset-Rotationsdruckmaschine angebracht. Die Klemmbacken befinden sich gegenüber unterschnittenen Oberflächen, die eine Ausnehmung formen, in welcher Endteile einer Offsetplatte oder eines metallgestützten Gummituchs zwischen den Klemmbacken festgeklemmt werden. Die Endteile haben eine geringe Neigung, sich am äußeren Rand der Klemmbacken zu stauchen, was überwunden wird durch ein Antikriechorgan, das beim Schließen der Klemmbacken zwischen den Endteilen verformt wird und dabei eine auf die Endteile gerichtete, nach innen wirkende Kraft erzeugt.

[0004] EP 0 531 748 A1 offenbart eine Vorrichtung für einen Plattenwechsel. Eine in einer Gleiteinrichtung gelagerte Walze ist gegenüber einer Spannvorrichtung in dem Kanal eines Druckwerkzylinders angebracht. Die Mantelfläche der Walze kommt mit der Hinterkante einer Druckplatte in Kontakt, während sich die Walze senkrecht zu dem Druckwerkzylinder bewegt. Da die Walze nur einen linearen Bereich deckt, ist es schwierig, diese Walze für den reibungslosen gleichzeitigen Kontakt mit der Vorderkante und der Hinterkante einer truckplatte einzusetzen.

[0005] US 5,211,112 offenbart eine Vorrichtung zum Aufspannen einer Platte auf einen Plattenzylinder. Diese Vorrichtung umfaßt ein Paar rechter und linker Stützhebel, eine Plattenandrückwalze und ein Plattenandrückpolster mit einem Federelement. Die Plattenandrückwalze zwingt die Platte gegen die Umfangsfläche des Plattenzylinders, wenn diese um den Plattenzylinder gewunden wird. Das Plattenandrückpolster ist auf einer Halterung befestigt, um die freien Enden des Stützhebelpaares zu verbinden, und weist eine elastische Oberfläche zum Andrücken des hinteren Endes der Platte auf.

[0006] EP 0 551 166 A1 zeigt eine Plattenwechselvorrichtung für Druckmaschinen. Auf der Umfangsfläche eines Plattenzylinders sind Betätigungselemente einschließlich einer Plattenandrückwalze angeordnet. Durch die Plattenandrückwalze wird die Vorderkante einer Druckplatte zwischen die Greiferflächen einer Plattenvorderkanten-Spannvorrichtung eingeführt, und die Hinterkante der Druckplatte wird zwischen die Greiferflächen einer Plattenhinterkanten-Spannvorrichtung eingeführt. Beim Einspannen der Druckplattenhinterkante zwingt die Plattenandrückwalze nicht beide Kanten der Druckplatte gleichzeitig in die jeweilige Plattenklemmvorrichtung, während der Plattenzylinder sich in einer bestimmten Drehposition befindet. Bei einem Plattenwechsel muß der Plattenzylinder vielmehr in zwei verschiedene Positionen gebracht werden, um beide Plattenkanten einfügen zu können.

[0007] In Anbetracht des oben beschriebenen Standes der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auf spannen einer Druckplatte vorzusehen, die ein Element umfaßt, das die Plattenhinterkante und die Plattenvorderkante gleichzeitig kontaktiert.

[0008] Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gleichförmige Krümmung der Druckplatte zu erzielen, die mit der Krümmung des Plattenzylinders im Plattenspannbereich übereinstimmt.

[0009] Es ist eine zusätzliche Aufgabe der vorliegenden Erfindung, zu verhindern, daß Verunreinigungen in die Plattenspannvorrichtung gelangen.

[0010] Gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt eine Vorrichtung zum Aufspannen einer Druckplatte auf einen Druckwerkzylinder die folgenden Merkmale: einen Druckwerkzylinder mit einer Öffnung im Spannbereich des Druckwerkzylinders; eine Spannschiene, die in der Öffnung des Druckwerkzylinders verschiebbar angebracht ist und ein Halteelement zum Einspannen mindestens einer Kante der Druckplatte aufweist; und eine dem Druckwerkzylinder zugeordnete Andrückvorrichtung mit einer Andrückleiste, die im wesentlichen den Spannbereich des Druckwerkzylinders deckt, wobei die Andrückvorrichtung mit einer Schutzvorrichtung versehen ist.

[0011] In den folgenden Ausführungsbeispielen der Erfindung wird das sichere Einfügen der jeweiligen Druckplattenkanten in einen Plattenspannmechanismus dargestellt. Da ferner eine Andrückleiste gemaß den Ausführungsbeispielen der Erfindung vorgesehen ist, die einen Plattenspannbereich weitgehend deckt, ist die Oberfläche der Druckplatte entlang der Krümmung des Zylinders glatt; solch ein Merkmal begünstigt den Drehkontakt zwischen der Druckplatte und dem zugehörigen Gummituchzylinder des Druckwerks. Außerdem verhindert eine der Andrückvorrichtung zugeordnete Schutzeinrichtung, daß Verunreinigungen zwischen die Andrückleiste und das Gehäuse der Andrückvorrichtung eindringen.

[0012] Gemäß den Ausführungsbeispielen der Erfindung drückt die Andrückvorrichtung die Vorderkante und die Hinterkante der Druckplatte gleichzeitig unter die Spannschiene eines Plattenzylinders. Die Andrückleiste kontaktiert bei ihrem Rückzug in den Plattenzylinder die Oberfläche der Spannschiene.

[0013] In den Ausführungsbeispielen kann die Schutzeinrichtung eine um die Andrückvorrichtung gewundene und durch ein mit Federkraft beaufschlagtes Spannelement festgehaltene Schutzhülse sein. Die Schutzhülse kann z. B. aus einem gummiartigen Material oder aus Polyurethan, Polyester o. ä. oder aus elastischem Gewebe hergestellt sein. Zum Zwecke des Auswechselns kann die Schutzhülse bewegbar auf der Andrückvorrichtung angebracht sein.

[0014] Eine Andrückleiste gemäß den Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann durch einen Kolben bewegt werden, welcher durch Zuleitung von Druck (z. B. Luft- oder Flüssigkeitsdruckkeitsdruck) in eine in dem Gehäuse der Andrückvorrichtung vorgesehene Druckkammer betätigt wird.

[0015] Die vorliegende Erfindung wird in der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbei spiele im Zusammenhang mit den beigefügten, nachstehend erklärten Zeichnungen näher erläutert.

[0016] Es zeigen:
Fig. 1
eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung mit einer Vorderkante einer durch eine Spannschiene eingespannten Druckplatte;
Fig. 2
die eingespannte Platte der Fig. 1, welche auf einem Druckwerkzylinder durch dessen Drehung transportiert wird;
Fig. 3
die Spannschiene der Fig. 1 in einer Drehposition gegenüber einer Andrückvorrichtung;
Fig. 4
die Betätigung der Andrückvorrichtung und der Spannschiene der Fig. 3 zum Einspannen der Hinterkante der Druckplatte;
Fig. 5
eine Teilansicht der Andrückvorrichtung der Fig. 4; und
Fig. 6
die Andrückvorrichtung der Fig. 5 mit einer Andrückleiste in aktivierter Position.


[0017] Fig. 1 zeigt ein Druckwerk mit einem Plattenzylinder 1 und einem Gummituchzylinder 2. Auf der Umfangsfläche des Plattenzylinders 1 ist eine Druckplatte 6 anzubringen.

[0018] Dem Plattenzylinder 1 sind eine erste Auftragwalze 3, eine zweite Auftragwalze 4 und eine dritte Auftragwalze 5 zugeordnet, um Farbe auf seine Oberfläche zu übertragen. Der Plattenzylinder 1 überträgt ein Druckbild auf den Gummituchzylinder 2 und dieser überträgt das Druckbild auf eine Materialbahn.

[0019] Die auf dem Plattenzylinder angebrachte Druckplatte 6 hat eine Vorderkante 7 und eine Hinterkante 8 (wie in Fig. 2 gezeigt), welche mittels einer Spannschiene 11 eingespannt werden. Die Spannschiene 11 ist in einer als offener Kanal in dem Plattenzylinder 1 dargestellten Öffnung, worin die Plattenvorder- und -hinterkante aufgenommen werden, angebracht und besteht aus einem länglichen Körper 12, der mit einer Ausgleichsmasse 13 verbunden ist. Die Ausgleichsmasse 13 ist durch Federn 17 beaufschlagt (z. B. Spiralfedern o. ä.) Ein Halteelement, z. B. eine Haltefeder 14, ist mittels eines Befestigungselements 15 auf der Spannschiene 11 angebracht.

[0020] Gegenüber der Spannschiene 11, deren Außenfläche 16 mit dem Plattenzylinderumfang übereinstimmt, ist eine Andrückvorrichtung 9 vorgesehen. Die Andrückvorrichtung 9 umfaßt eine Andrückleiste 10, die in einer Halterung aufgenommen ist, welche um eine Drehachse 18 drehbar angebracht ist. Die Drehachse 18 ist wiederum mit einer Halterung 19 verbunden, die unter der auf den Plattenzylinder 1 aufzuspannenden Platte 6 angeordnet ist.

[0021] In der in Fig. 1 gezeigten Drehposition ist die Spannschiene 11 durch Flüssigkeitsdruck oder Luftdruck anfänglich aus dem Plattenzylinder 1 heraus nach außen gerichtet, die Andrückvorrichtung wird in eine offene Position geschwenkt und die Vorderkante 7 einer Platte wird durch ein Außenende 25 (siehe Fig. 2) des Plattenzylinders 1 und die Haltefeder 14 gebogen. Nach dem Einfügen der Plattenvorderkante 7 wird die Spannschiene 11 in ihre zurückgezogene Position in den Plattenzylinder 1 zurückbewegt und die Andrückvorrichtung 9 wird in eine geschlossene Position zurückgeschwenkt, wie in Fig. 1 gezeigt. Beim Einspannen der Plattenvorderkante 7 in der gezeigten Drehposition des Plattenzylinders 1 bleibt die Andrückleiste 10 in der Andrückvorrichtung 9 in einer zurückgezogenen, geschlossenen Position, wie in Fig. 1 gezeigt. Der Plattenzylinder 1 wird dann gedreht und somit die Platte um dessen Umfang gewunden.

[0022] Fig. 2 zeigt die eingespannte, teilweise um den Plattenzylinder 1 gewundene Platte 6. Nachdem der Plattenzylinder 1 sich jeweils vorbei an der ersten, zweiten und dritten Auftragwalze 3, 4 und 5 gedreht hat, erstreckt sich die Spannschiene 11 automatisch aus der Umfangsfläche des Plattenzylinders heraus (z. B. durch Flüssigkeitsdruck und/oder Zentrifugalkraft), während sich der Plattenzylinder noch dreht. Die Plattenvorderkante 7 bleibt auf dem äußeren Ende 25 des Plattenzylinders 1 gebogen, nachdem sich die Spannschiene 11 in dem offenen Kanal 24 des Plattenzylinders 1 seitlich bewegt hat. Die Andrückvorrichtung 9 behält ihre nach unten geneigte Position, so daß die Platte 6 einen Bereich zwischen der Umfangsfläche des Plattenzylinders 1 und der Oberfläche der Andrückleiste 10, die zurückgezogen in ihrer geschlossenen, inaktiven Position verbleibt, passieren kann. Somit windet eine weitere Drehbewegung des Plattenzylinders 1 die Platte 6 um den Plattenzylinder, bis die Hinterkante 8 der Platte eine Position gegenüber der Spannschiene 11 auf dem Plattenzylinder erreicht hat. Wie in Fig. 2 gezeigt, umfaßt die Spannschiene 11 ferner eine obere Aussparung 20 und eine untere Aussparung 21, worin die Haltefeder 14 angebracht ist. Ferner weist die Spannschiene 11 an deren einem Endteil 22 eine Anschlagfläche 23 zur Begrenzung der Bewegung der Spannschiene 11 innerhalb des offenen Kanals 24 des Plattenzylinders 1 auf.

[0023] Fig. 3 zeigt die Spannschiene 11 des Plattenzylinders 1 in seiner Drehposition gegenüber der Andrückvorrichtung 9. In der Drehposition der Fig. 3 hat der Plattenzylinder 1 eine Umdrehung beendet. Die Spannschiene 11 ist noch in ihrer geöffneten Position. Die Hinterkante 8 der Platte 6 ist nun in die Haltefeder 14 der Spannschiene 11 des Plattenzylinders 1 hineingeschoben worden und die Vorderkante 7 der Platte 6 bleibt über dem Außenende 25 des Plattenzylinders gebogen. Die Plattenhinterkante 8 wird nun zwischen der Außenfläche 16 der Spannschiene 11 und der Oberfläche der Andrückleiste 10 gehalten. Bei einer Drehbewegung des Plattenzylinders 1 wird die Hinterkante 8 vorläufig in die Spannschiene 11 gedrückt, wenn dessen Außenende 25 die obere Ecke 35 (siehe Fig. 5) der Andrückleiste 10 passiert. Gemäß den Ausführungsbeispielen kann ein Spalt von ca. 0,6 cm (0.236 inch) zwischen dem Plattenzylinder 1 und der Andrückleiste 10 vorgesehen sein, so daß eine Abbiegung in der vorläufig angedrückten Hinterkante von ca. 0,64 cm (0.25 inch) durch den Schlitz schlüpfen kann. Somit genügt bei diesem vorläufigen Andrücken ein relativ enger Spalt zwischen der Andrückleiste 10 und der Spannschiene 11. Jedoch dem Fachmann wird bewußt sein, daß solche Ausmaße nur als Beispiel dienen und diese und/oder andere entsprechende Ausmaße erhöht oder vermindert werden können, um der gewünschten Ausführung zu dienen.

[0024] Fig. 4 zeigt die Andrückvorrichtung 9 und die Spannschiene 11 in ihrem aktivierten Zustand, um die Vorder- und Hinterkante der auf den Plattenzylinder aufzuspannenden Platte 6 zu befestigen. In Fig. 4 ist der Plattenzylinder 1 angehalten und die Andrückleiste 10 aktiviert, z. B. mittels Flüssigkeitsdruck, um die Plattenhinterkante 8 nach oben gegen die Außenfläche 16 der Spannschiene 11 zu drücken. Die Spannschiene 11 wird mittels der auf die Ausgleichsmasse 13 wirkenden Spiralfedern 17 in den offenen Kanal 24 des Plattenzylinders zurückgezogen. Während sich die Spannschiene 11 in den Plattenzylinderkanal zurückzieht, drückt die Andrückleiste 10 noch gegen die Plattenhinterkante 8, um ein reibungsloses Aufspannen der Platte auf die Umfangsfläche des Plattenzylinders 1 zu gewährleisten.

[0025] Fig. 5 zeigt die Andrückvorrichtung 9 im Detail in ihrer deaktivierten, geschlossenen Position. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Andrückleiste 10 in einer Aussparung 31 eines Gehäuses 26 aufgenommen. Das Gehäuse 26 umfaßt ferner eine federbeaufschlagte Spannplatte 30. Mittels der Spannplatte 30 wird eine Schutzvorrichtung - z. B. in Form einer Schutzhülse 27, die aus einem beliebigen flexiblen, elastischen oder steifen Material hergestellt sein kann, straff um die Andrückvorrichtung angebracht und diese somit umhüllt. Das Gehäuse 26 umfaßt eine Bohrung 33 zum Zuleiten von Flüssigkeitsdruck (z. B. hydraulischen oder pneumatischen Druck), um einen Kolben 28 zu bewegen. Der Kolben 28 ist mit einer Dichtung 32, z. B. einem O-Ring o. ä. versehen. Wie in Fig. 5 ersichtlich, kontaktiert das linke Ende des Kolbens 28 die Andrückleiste 10, und das rechte Ende des Kolbens 28 befindet sich gegenüber einer Druckkammer 34 (siehe Fig. 6).

[0026] In Fig. 6 ist der Kolben 28 in einer aktivierten Position gezeigt. Durch die Bohrung 33 wird Flüssigkeitsdruck zur Kammer 34 geleitet. Somit bewegt sich der Kolben 28 seitlich, wodurch die Andrückleiste 10 sich aus der Aussparung 31 bewegt und die Plattenhinterkante 8 kontaktiert. Bei der seitlichen Bewegung des Kolbens 28 und der Andrückleiste 10 bewegt sich auch die Schutzhülse 27. Die Schützhülse 27 bewirkt, daß sich die Feder 29 der federbeaufschlagten Spannplatte 30 zusammenzieht und die Spannplatte 30 entsprechend in die seitliche Richtung bewegt wird. Somit bleibt die Schutzhülse 26 während der Bewegung der Andrückleiste 10 nach außen straff um das Gehäuse 26 gehüllt. Die Schutzhülse 27 hält alle Verunreinigungen fern, die zwischen die Andrückleiste 10 und das Gehäuse 26 der Andrückleiste kommen könnte. Im besonderen sind die Kanten der Andrückleiste 10 und die Kanten der Aussparung 31 geschützt. Wegen der federbeaufschlagten Spannplatte 30 bleibt die Schutzhülse 27 immer - auch während der Bewegung der Andrückleiste 10 - in einem gestrafften Zustand und dichtet somit die Andrückleiste 10 gegen irgendwelche Verunreinigungen, z. B. Farbe, Papierstaub o. ä. ab.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0027] 
1
Plattenzylinder / Druckwerkzylinder
2
Gummituchzylinder
3
erste Auftragwalze
4
zweite Auftragwalze
5
dritte Auftragwalze
6
Druckplatte
7
Vorderkante der Druckplatte
8
Hinterkante der Druckplatte
9
Andrückvorrichtung
10
Andrückleiste
11
Spannschiene
12
Spannschienenkörper
13
Ausgleichsmasse
14
Halteelement, Haltefeder der Spannschiene
15
Befestigungselement
16
Außenfläche der Spannschiene
17
Spiralfedern
18
Drehachse
19
Halterung
20
obere Aussparung der Spannschiene
21
untere Aussparung der Spannschiene
22
Endteil der Spannschiene
23
Anschlagfläche der Spannschiene
24
Öffnung des Plattenzylinders
25
Außenende des Plattenzylinders
26
Gehäuse der Andrückleiste
27
Schutzhülse
28
Kolben
29
Feder der Spannplatte
30
Spannplatte
31
Aussparung des Gehäuses
32
Dichtung des Kolbens
33
Bohrung
34
Druckkammer
35
obere Ecke der Andrückleiste



Ansprüche

1. Vorrichtung zum Auf spannen einer Druckplatte auf einen Druckwerkzylinder, welche die folgenden Merkmale umfaßt: einen Druckwerkzylinder (1) mit einer Öffnung (24) in einem Spannbereich des Druckwerkzylinders (1); eine Spannschiene (11), die in der Öffnung (24) des Druckwerkzylinders (1) bewegbar angebracht ist und ein Halteelement (14) zum Einspannen mindestens einer Kante (7, 8) einer Druckplatte (6) aufweist; und eine Andrückvorrichtung (9), die dem Druckwerkzylinder (1) zugeordnet ist und eine Andrückleiste (10) aufweist, die im wesentlichen den Spannbereich des Druckwerkzylinders (1) deckt, wobei die Andrückvorrichtung (9) mit einer Schutzvorrichtung (27) versehen ist.
 
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Andrückvorrichtung (9) die Vorderkante (7) und die Hinterkante (8) einer Druckplatte (6) gleichzeitig in die Spannschiene (11) des Plattenzylinders (1) zwingt.
 
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannschiene (11) in die Öffnung (24) des Plattenzylinders (1) zurückziehbar ist, und daß die Spannschiene (11) ferner eine Fläche (16) aufweist, die während des Zurückziehens der Spannschiene (11) in den Plattenzylinder (1) von der Andrückleiste (10) kontaktiert wird.
 
4. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzvorrichtung eine Schutzhülse (27) umfaßt.
 
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzhülse (27) aus einem elastischen Material hergestellt ist.
 
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzhülse (27) aus gummiartigem Material hergestellt ist.
 
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzhülse (27) aus Polyester oder Polyurethan hergestellt ist.
 
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzhülse (27) aus elastischem Gewebe hergestellt ist.
 
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 4, welche ferner umfaßt:
eine mit einer Federkraft beaufschlagte Spannplatte (30), um der Schutzhülse (27) Spannung zu verleihen.
 
10. Vorrichtung gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzhülse (27) im wesentlichen die Andrückleiste (10) umhüllt, und daß die Andrückvorrichtung (9) ein Gehäuse (26) mit einer Aussparung (31) aufweist, in welcher die Andrückleiste (10) bewegbar angebracht ist.
 
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Andrückvorrichtung (9) ein Gehäuse (26) mit einer Druckkammer (34) umfaßt.
 
12. Vorrichtung gemäß Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckkammer (34) einen bewegbar angebrachten Kolben (28) umfaßt.
 
13. Vorrichtung gemäß Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (26) eine Aussparung (31) aufweist, worin der Kolben (28) die Andrückleiste (10) bewegt.
 
14. Vorrichtung gemäß Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Druckkammer (34) hydraulischer Druck auf die Andrückleiste (10) aufgebracht wird.
 
15. Vorrichtung gemäß Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Druckkammer (34) pneumatischer Druck auf die Andrückleiste (10) aufgebracht wird.
 
16. Vorrichtung zum Auf spannen einer Druckplatte auf einen Druckwerkzylinder, welche die folgenden Merkmale umfaßt: einen Druckwerkzylinder (1) mit einer öffnung (24) in einem Spannbereich des Druckwerkzylinders (1) zum Aufnehmen einer Vorderkante (7) und einer Hinterkante (8) einer Druckplatte (6);
eine Spannschiene (11), die in der öffnung (24) des Druckwerkzylinders (1) bewegbar angebracht ist, um mindestens eine der Vorder- und Hinterkanten der Druckplatte (6) einzuspannen; und eine Andrückvorrichtung (9) mit einer Andrückleiste (10) zum gleichzeitigen Kontaktieren der Vorderkante (7) und der Hinterkante (8) der Druckplatte (6) während des Einspannens der Plattenhinterkante (8) in der Öffnung (24).
 
17. Vorrichtung gemäß Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Andrückvorrichtung (9) ferner umfaßt: ein Gehäuse (26) mit einem darin angebrachten bewegbaren Kolben (28) zum Kontaktieren der Andrückleiste (10), wobei der aktivierte Kolben (28) die Andrückleiste (10) aus dem Gehäuse (26) herausbewegt; und eine Schutzhülse (27), die die Andrückvorrichtung (9) bei der Deaktivierung und Aktivierung des Kolbens (28) umhüllt.
 
18. Vorrichtung gemäß Anspruch 17, welche ferner eine mit einer Federkraft beaufschlagte Spannplatte (30), um der Schutzhülse (27) Spannung zu verleihen.
 
19. Vorrichtung gemäß Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schutzhülse (27) aus einem elastischen Material hergestellt ist.
 
20. Verfahren zum Aufspannen einer Druckplatte auf einen Druckwerkzylinder, welches die folgenden Schritte umfaßt: das Einfügen der Vorderkante (7) einer Druckplatte (6) in einen als eine öffnung (24) in einem Druckwerkzylinder (1) gebildeten Spannbereich;
das Einspannen der Vorderkante (7) der Druckplatte (6) mit einer Spannschiene (11), die in der Öffnung (24) des Druckwerkzylinders (1) bewegbar angebracht ist;
das vorläufige Andrücken der Hinterkante (8) der Druckplatte (6) in der Spannschiene (11); und
das gleichzeitige Kontaktieren der Vorderkante (7) und der Hinterkante (8) der Druckplatte (6) durch eine Andrückleiste (10) einer Andrückvorrichtung (9), welche die Vorderkante (7) und die Hinterkante (8) in Richtung der Öffnung (24) zwingt.
 
21. Verfahren gemäß Anspruch 20, welches den weiteren Schritt umfaßt:
das automatische Herausbewegen der Spannschiene aus dem Plattenzylinder (1), während sich dieser nach dem Schritt des Einspannens, jedoch vor dem Schritt des vorläufigen Andrückens dreht.
 




Zeichnung