(19)
(11) EP 0 739 824 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.10.1996  Patentblatt  1996/44

(21) Anmeldenummer: 96106155.3

(22) Anmeldetag:  19.04.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65D 1/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE DK FR IT LI SE

(30) Priorität: 26.04.1995 CH 1193/95

(71) Anmelder: Schoeller-Plast S.A.
CH-1680 Romont (CH)

(72) Erfinder:
  • Umiker, Hans
    8132 Egg (CH)

(74) Vertreter: EGLI-EUROPEAN PATENT ATTORNEYS 
Horneggstrasse 4 Postfach 473
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)

   


(54) Flaschenkasten


(57) Einstellfächer (7) eines Flaschenkastens sind in Querrichtung durch Querteilungselemente (6) getrennt, welche Auflagevorsprünge mit Mulden (12) in mittlerer Höhe umfassen sowie unterhalb derselben elastisch deformierbar nach unten ragende Trennzungen (15). Den Auflagevorsprüngen gegenüber sind an einer Aussenwand (2) Auflagefinger (11) angeordnet. Wird der Flaschenkasten auf eine der Aussenwände (2) gelegt, so kippt die untere Flasche unter Verschiebung des Flaschenbodens gegen die Aussenwand (2) um die durch die Auflagefinger (11) gebildete Auflage, die obere Flasche (18) unter Deformation der Trennzunge (15; 15') ebenso um die durch die Mulden (12) gebildete Auflage in eine gegen ein Herausgleiten aus dem Einstellfach (7) gesicherte Position (18'). Die Trennzunge (15; 15') liegt dabei stets zwischen den Flaschen und verhindert ein Aneinanderschlagen derselben.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Flaschenkasten gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Derartige Flaschenkästen dienen vor allem dem Transport und der Lagerung von Weinflaschen. Während Weinflaschen vorzugsweise aufrecht transportiert werden, sollten sie, falls sie durch Korken verschlossen sind, in dieser Stellung nicht lange gelagert werden, da sonst die Gefahr besteht, dass der Korken austrocknet und luftdurchlässig wird, so dass der Wein oxidiert. Flaschenkästen üblicher Bauart, wie sie z. B. für Transport und Lagerung von Bier-, Mineralwasser- und anderen mit Kronenkorken oder Schraubverschlüssen verschlossenen Flaschen verwendet werden, eignen sich jedoch nicht für die liegende Lagerung von Flaschen, da diese bei auf eine Seitenwand gekipptem Flaschenkasten leicht nach vorne aus ihrem Einstellfach rutschen können. Aus diesem Grunde werden seit längerem spezielle Flaschenkästen angeboten, bei welchen Flaschen derart liegend gelagert werden können, dass der Flaschenboden etwas tiefer liegt und der Flaschenhals etwas angehoben ist, so dass eine Schwelle gegen ein Herausgleiten der Flasche gegeben ist.

[0002] So ist etwa aus der FR-A-1 522 091 ein Flaschenkasten bekannt mit einem Gefache, dessen Teilungswände mit sich zum Boden hin erweiternden trapezförmigen Ausnehmungen versehen sind, in welche die Flaschen gleiten, wenn der Flaschenkasten auf eine Seitenwand gekippt wird. So wird zwar ein sicheres Festhalten der liegenden Flaschen gewährleistet, doch können die Flaschen wegen der verhältnismässig grossen Ausnehmungen etwa durch Erschütterungen beim Transport gegeneinander geschlagen und beschädigt werden.

[0003] Aus der EP-A-0 306 783 ist ein Flaschenkasten bekannt, bei welchem der Flaschenboden aus einer Grundposition, die er bei stehender Flasche einnimmt, bei Kippen des Flaschenkastens auf eine Seitenwand seitlich verschiebbar und die Flasche dabei um eine in mittlerer Höhe angebrachte Auflagebank kippbar ist oder durch Auflageleisten in der oben beschriebenen Position gehalten wird. Die Flaschen sind immer zuverlässig getrennt, so dass gegenseitige Beschädigung nicht möglich ist. Diese an sich bewährte Lösung ist verhältnismässig kompliziert und aufwendig in der Herstellung.

[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Flaschenkasten der letzteren Art anzugeben, der einfach und mit geringem Aufwand herstellbar ist.

[0005] Diese Aufgabe wird durch die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, gelöst Die Erfindung schafft einen einfachen, leicht herstellbaren Flaschenkasten, der Weinflaschen vor allem auch beim Transport sicher getrennt hält und kein Aneinanderschlagen derselben zulässt, in welchem sie aber auch in liegender Position zuverlässig festgehalten werden, so dass keine Gefahr eines Herausgleitens der Flaschen besteht. Zudem ist der Aufbau des Flaschenkastens trotz der erforderlichen seitlichen Bewegungsfreiheit für die Flaschenböden sehr platzsparend.

[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren, welche lediglich ein Ausführungsbeispiel zeigen, näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1
links eine Draufsicht, z. T. gemäss I in Fig. 2 geschnitten und rechts eine Unteransicht eines erfindungsgemässen Flaschenkastens,
Fig. 2
eine Seitenansicht, z. T. gemäss II in Fig. 1 geschnitten, des Flaschenkastens von Fig. 1 und
Fig. 3
eine Frontansicht, z. T. gemäss III in Fig. 1 geschnitten, des Flaschenkastens von Fig. 1.


[0007] Der Flaschenkasten weist einen durch ein Bodengitter 1 gebildeten Boden sowie zwei in Längs- und zwei in Querrichtung verlaufenden Aussenwände 2 bzw. 3 auf, welche durch Eckholme 4 verbunden sind. Der von ihnen umschlossene Raum ist durch Längsteilungselemente 5 und Querteilungselemente 6 in Längsrichtung in drei und in Querrichtung in zwei Einstellfächer 7 unterteilt. Die Längsteilungselemente 5 sind als etwa halbhohe feste durchgehende Teilungswände ausgebildet, welche jeweils einen an der Innenseite der Aussenwand 2 angeformten Aussenholm 8 mit einem von vier Einstellfächern 7 umgebenen Innenholm 9 verbinden. Die beiden Innenholme 9 sind durch einen Traggriff 10 verbunden, welcher die Aussenwände 2, 3 nicht überragt.

[0008] Jedes Einstellfach 7 weist in Querrichtung wirksame einander gegenüberliegende Auflagen auf. An der Aussenwand 2 wird dieselbe jeweils von zwei beidseits in der Nähe der Längsteilungselemente 6 oder der Aussenwand 3 angeordnete, etwa auf mittlerer Höhe in Querrichtung vom Eckholm 4 oder dem Aussenholm 8 her in das Einstellfach 7 ragenden, als schmale Auflagefinger 11 ausgebildeten Auflagevorsprüngen gebildet. Die Auflage am gegenüberliegenden Querteilungselement 6 wird von zwei auf gleicher Höhe angeordneten Auflagevorsprüngen gebildet, welche jeweils Mulden 12 aufweisen. Beidseits des Querteilungselements 6 angeordnete, in benachbarte Einstellfächer 7 ragende aneinander anschliessende Auflagevorsprünge bilden zusammen jeweils eine Nase 13, welche von einer Aussenwand 2 oder einem Innenholm 9 zwischen die benachbarten Einstellfächer 7 ragt. Zwei einander zugewandte Nasen 13 sind jeweils durch einen Wandstreifen 14 verbunden, von dessen unterem Rand eine Trennzunge 15 fast bis zum Bodengitter 1 nach unten ragt. Die Trennzunge 15 ist verhältnismässig dünn und elastisch deformierbar.

[0009] Mit Abstand laufen beidseits neben der Trennzunge 15 Anschlagstreifen 16 bis zum Bodengitter 1 nach unten. Sie werden vom Innenholm 9 und - an der Aussenwand 3 - einem Steg 17 gebildet, dessen Breite sich nach unten geringfügig verringert, so dass die Anschlagstreifen 16 leicht auseinanderlaufen.

[0010] Bei aufrechter Position des Flaschenkastens wird eine Flasche 18 in einem der Einstellfächer 7 durch die Auflagevorsprünge in der in Fig. 1, 3 in durchgezogenen Linien dargestellten Position festgehalten. Wird der Flaschenkasten auf die in Fig. 1 untere Aussenwand 2 gekippt, so rutscht der Flaschenboden der unteren Flasche jeweils in die gestrichelt gezeichnete Position 18' (s. Fig. 1, rechts unten), in welcher er an die Innenseite der Aussenwand 2 stösst. Dabei kippt er um die von den Auflagefingern 11 gebildete Auflage, die selbstverständlich so angeordnet ist, dass der Schwerpunkt der Flasche tiefer liegt als sie und kommt dadurch in eine leichte Schräglage, in der der Flaschenhals etwas höher liegt als der Flaschenboden.

[0011] Entsprechend rutscht auch der Flaschenboden der im Einstellfach 7 oberhalb eingestellten Flasche 18 (Fig. 1, rechts oben) ebenfalls nach unten in die gestrichelt angedeutete Position 18', wobei der Mantel der Flasche die Trennzunge 15 unter elastischer Deformation derselben nach unten in die ebenfalls gestrichelt angedeutete Position 15' drückt (s. auch Fig. 3). Dabei kann sie auf der unteren Flasche leicht aufliegen. Die Abwärtsbewegung des Flaschenbodens wird aber in jedem Fall durch die Anschlagstreifen 16 beschränkt, deren Abstand deutlich geringer ist als der Flaschendurchmesser.

[0012] Die obere Flasche kann zwar mit ihrem unteren Teil in das darunterliegende Einstellfach 7 ragen - wobei ihre Position, wie aus Fig. 1 ersichtlich, sogar in platzsparender Weise mit der Grundposition der unteren Flasche, welche dieselbe bei aufrechtem Flaschenkasten einnimmt, überlappt - die Verschiebung ist jedoch durch die Anschlagstreifen 16 beschränkt. Die Flaschen kommen auch nie miteinander in Berührung, da die Trennzunge 15 immer zwischen ihnen liegt.

[0013] Wird nun der Flaschenkasten wieder aufgerichtet, so tendieren die Flaschen gerade unter dem Einfluss allfälliger Erschütterungen dazu, ihre Grundpositionen wieder einzunehmen, was z. T. durch die elastisch deformierten Trennzungen 15 unterstützt wird. In jedem Fall wird auch bei aufrechter Position des Flaschenkastens ein Aneinanderschlagen benachbarter Flaschen durch die Trennzungen 15 sicher verhindert, auch wenn sich die Flaschen 18 nicht in den Grundpositionen befinden.

[0014] Wird der Flaschenkasten auf die gegenüberliegende Aussenwand 2, in Fig. 1 die obere, gelegt, so verschieben sich die Flaschen 18 in völlig entsprechender Weise. Die in diesem Fall untenliegende obere Flasche nimmt die Position 18'' ein, die dann obenliegende untere Flasche ändert ihre Position entsprechend.

[0015] Die beschriebene Lösung kann natürlich auch bei grösseren Flaschenkästen angewandt werden. Sie lässt sich auch insofern verallgemeinern, als mit geringen Modifikationen die Längsteilungselemente gleich wie die Querteilungselemente ausgebildet werden können, so dass die erfindungsgemässe Funktion unabhängig davon sichergestellt ist, auf welche der Aussenwände der Flaschenkasten gekippt wird.


Ansprüche

1. Flaschenkasten mit einem Boden und Aussenwänden (2, 3) sowie Längsteilungselementen (5) und Querteilungselementen (6), durch welche er in einer Längsrichtung bzw. in einer davon abweichenden Querrichtung jeweils in mehrere aneinandergrenzende Einstellfächer (7) unterteilt ist und welche jeweils in mindestens mittlerer Höhe mindestens in Querrichtung gegen das Innere des Einstellfaches (7) hin wirksame Auflagen aufweisen, welche wenigstens gegebenenfalls an einer das Einstellfach (7) in Querrichtung begrenzenden Aussenwand (2) den Boden desselben überragen, so dass sie eine im Einstellfach (7) stehende Flasche (18) in einer Position festhalten, in welcher dieselbe, wenn der Flaschenkasten auf die besagte Aussenwand (2) gelegt wird, unter Verschiebung des Flaschenbodens gegen dieselbe um die Auflage kippbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die Querteilungselemente (6) wenigstens im bodennahen Bereich in Querrichtung bewegbare Trennelemente aufweisen, so dass eine im Einstellfach (7) stehende Flasche (18; 18'), falls der Flaschenkasten auf die entsprechende Aussenwand (2) gelegt wird, unter Verschiebung des Flaschenbodens und Bewegung des Trennelementes gegen das benachbarte Einstellfach (7) um die Auflage kippbar ist.
 
2. Flaschenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennelemente jeweils elastisch abbiegbar oder deformierbar sind.
 
3. Flaschenkasten nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennelemente jeweils an ihrem oberen Ende befestigt sind und frei gegen den Boden ragen.
 
4. Flaschenkasten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennelemente als längliche Trennzungen (15; 15') ausgebildet sind.
 
5. Flaschenkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Querteilungselemente (6) mindestens im bodennahen Bereich beidseits des Trennelements angeordnete Anschläge aufweisen, welche die Verschiebung des Flaschenbodens gegen das benachbarte Einstellfach (7) begrenzen, indem der Abstand zwischen ihnen den Durchmesser der Flasche unterschreitet.
 
6. Flaschenkasten nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschläge als mindestens annähernd vertikal verlaufende Anschlagstreifen (16) ausgebildet sind.
 
7. Flaschenkasten nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagstreifen (16) beidseits mit Abstand neben dem Trennelement angeordnet sind.
 
8. Flaschenkasten nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Abstand zwischen den Anschlagstreifen (16) gegen den Boden zu geringfügig vergrössert.
 
9. Flaschenkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflage jeweils durch ein Paar von beidseits der Mitte des Einstellfaches (7) in Querrichtung in dasselbe ragende Auflagevorsprünge gebildet wird.
 
10. Flaschenkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsteilungselemente (5) als feste Teilungswände ausgebildet sind.
 




Zeichnung













Recherchenbericht