[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Ausstellvorrichtung für Fenster,
Türen oder dergleichen mit einem eine Drehachse und eine dazu im wesentlichen orthogonale
Kippachse aufweisenden Dreh-Kipp-Flügel, umfassend:
einen einen maximalen Kippöffnungswinkel festlegenden Ausstellarm, der an einem ersten
Ausstellarmende an einem auf der Drehachse liegenden Rahmen-Anlenkpunkt am feststehenden
Rahmen um die Drehachse drehbar angelenkt ist, und der an seinem zweiten Ausstellarmende
an einem im wesentlichen parallel zur Kippachse verschiebbaren ersten Flügel-Anlenkpunkt
um eine bei geschlossenem Flügel zur Drehachse im wesentlichen parallele erste Achse
drehbar angelenkt ist; einen Stützarm, der an einem ersten Stützarmende an einem zwischen
dem ersten und dem zweiten Auslenkarmende liegenden Ausstellarm-Anlenkpunkt am Ausstellarm
um eine bei geschlossenem Flügel zur Drehachse im wesentlichen parallele zweite Achse
drehbar angelenkt ist, und der an seinem zweiten Stützarmende an einem zweiten Flügel-Anlenkpunkt
am Flügel um eine bei geschlossenem Flügel zur Drehachse im wesentlichen parallele
dritte Achse drehbar angelenkt ist, wobei der Ausstellarm-Anlenkpunkt bei geschlossenem
Flügel zwischen dem ersten und dem zweiten Flügel-Anlenkpunkt angeordnet ist; ein
mit einer manuell und/oder motorisch betätigbaren Antriebseinheit koppelbares, im
wesentlichen zur Kippachse paralleles und zu dieser parallel verschiebbares Treibelement,
insbesondere Treibstangenabschnitt; und ein direkt oder indirekt auf den Ausstellarm
wirkendes, durch das Treibelement betätigbares Betätigungselement zum An- bzw. Abdrücken
des Flügels.
[0002] Eine derartige Ausstellvorrichtung ermöglicht ein vereinfachtes Kippöffnen des Flügels
bzw. ein vereinfachtes Schließen des kippgeöffneten Flügels durch Betätigung der Antriebseinheit
mit zwangsweise erzieltem Flügelabdruck bzw. Flügelandruck. Von besonders großer Wichtigkeit
ist der zwangsweise erzielte Flügelandruck bzw. -anzug beim Übergang von der Kippöffnungsstellung
über die Kippschließstellung in die Drehbereitschaftsstellung des Flügels, wodurch
Fehlfunktionen vermieden werden.
[0003] Unter Umständen lassen sich derartige Ausstellvorrichtungen auch dazu ausbilden,
daß Kippöffnungszwischenstellungen eingestellt und aufrecht erhalten werden können.
[0004] Eine Ausstellvorrichtung der genannten Art ist aus der DE 33 45 870 C2 bekannt. Diese
bekannte Ausstellvorrichtung weist ein als gesondertes Element ausgebildetes Betätigungselement
auf, das an einem Ende über eine Bolzen-Bolzenführungsverbindung am Ausstellarm angreift
und mit seinem anderen Ende an einem im wesentlichen parallel zur Kippachse verschiebbaren
und mit dem Treibelement bewegungsverkoppelten dritten Flügel-Anlenkpunkt am Flügel
um eine bei geschlossenem Flügel zur Drehachse im wesentlichen parallele vierte Achse
drehbar angelenkt ist. Das Betätigungselement weist eine Kurven-Bolzenführung auf,
in die ein bezüglich des Flügels ortsfester Führungsbolzen eingreift. Die Führungskurve
der Bolzen-Bolzenführungsverbindung ist derart gestaltet, daß bei Beginn der Kippbewegung
ein Abdrücken des Flügels durch die Relativverschiebung zwischen dem Führungsbolzen
und der Führungskurve aufgrund einer Verschiebung des Treibelements erfolgt und beim
Schließen des Flügels aus der Kipplage wiederum durch eine Relativverschiebung des
Führungsbolzens und der Führungskurve aufgrund einer Verschiebung des Treibelements
in entgegengesetzter Richtung ein Anzug bzw. Andruck des Flügels am feststehenden
Rahmen erreicht wird.
[0005] Ein Nachteil bei dieser bekannten Vorrichtung besteht darin, daß der bei kippgeöffnetem
Flügel durch den Flügel belastete Ausstellarm durch ein Langloch geschwächt ist, das
einen Bolzen am Betätigungselement zur Herstellung der Bolzen-Bolzenführungsverbindung
aufnimmt. Der Materialaufwand bei der Herstellung des Betätigungselements ist ferner
ziemlich groß, da das Betätigungselement zur Ausbildung der benötigten Führungskurve
relativ breit ist. Größere Kippöffnungsweiten (insbesondere bei großen Flügelformaten)
lassen sich aufgrund der durch die Falzbreite beschränkten Breite des Betätigungselements
mit dieser Ausstellvorrichtung unter Umständen überhaupt nicht erzielen. Auch ist
der Montageaufwand relativ hoch, da der Ausstellarm und der Flügel über insgesamt
sechs Anlenk-, Verbindungs- bzw. Betätigungspunkte miteinander verbunden sind.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine mechanisch stabile Ausstellvorrichtung der genannten
Art bereitzustellen, die sich durch hohe Zuverlässigkeit auch bei hohen zu übertragenden
Kräften auszeichnet.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Betätigungselement und das Treibelement
jeweils einen Verzahnungsabschnitt oder dgl. aufweisen, die zum An- bzw. Abdrücken
des Flügels durch das Betätigungselement zumindest in einem Teilbereich des maximalen
Kippöffnungswinkels miteinander kämmen.
[0008] Da zwischen dem Betätigungselement und dem Treibelement über die Verzahnungsabschnitte
eine formschlüssige Kämmverbindung herstellbar ist, lassen sich auch hohe Kräfte sicher
vom Treibelement auf das Betätigungselement und damit auf den Ausstellarm übertragen.
Als weiterer Vorteil ist hinsichtlich der für die Betätigung des Betätigungselements
wirksamen Verbindung zwischen dem Treibelement und dem Betätigungselement die Montage
vereinfacht, da aufgrund der Verzahnungsabschnitte eine Bolzen- bzw. Nietverbindung
oder dergleichen zwischen dem Betätigungselement und dem Treibelement entfallen kann.
[0009] Das Treibelement kann einen Zahnstangenabschnitt aufweisen, der mit einem Zahnsektor
des am Flügel um eine bei geschlossenem Flügel zur Drehachse im wesentlichen parallelen
Achse drehbar gelagerten Betätigungselement kämmt. Hierdurch läßt sich ohne weiteres
auch ein großer Drehwinkel erzielen und damit dementsprechend auch eine große Kippöffnungsweite.
[0010] In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, daß die Achse des Betätigungselements gegenüber
der ersten Achse in Richtung senkrecht zur Flügelrahmenebene und, bei kippgeöffnetem
Flügelrahmen, zum feststehenden Rahmen hin versetzt ist, und daß der Zahnstangenabschnitt
gegenüber der ersten Achse in der entgegengesetzten Richtung versetzt ist.
[0011] Hierdurch wird ein Untersetzungseffekt erzielt, der das bei Betätigung des Treibelements
am Betätigungselement und damit am Ausstellarm wirkende Drehmoment verstärkt. Auch
schwere Flügel lassen sich somit (ggf. manuell) über die Antriebseinheit an- bzw.
abdrücken. Die Untersetzung wird durch den Abstand zwischen der Achse des Betätigungselements
und dem Zahnstangenabschnitt bestimmt; dieser Abstand kann entsprechend den Anforderungen
hinsichtlich des jeweiligen Flügels und der jeweils vorgesehenen Betätigungsart (manuell
und/oder motorisch) gewählt sein.
[0012] Bevorzugterweise ist das Betätigungselement als gesondertes Element ausgebildet,
das an einem dritten Flügel-Anlenkpunkt am Flügel um eine bei geschlossenem Flügel
zur Drehachse im wesentlichen parallele vierte Achse drehbar angelenkt ist. Der zweite
Flügel-Anlenkpunkt und, bei geschlossenem Flügel, der Ausstellarm-Anlenkpunkt können
somit unabhängig vom Betätigungselement in der gleichen zur Flügelrahmenebene parallelen
und mit dieser ggf. zusammenfallenden Ebene angeordnet sein und es läßt sich gleichzeitig
bei geringem benötigten Einbauraum in Richtung senkrecht zur Flügelrahmenebene eine
hohe Untersetzung erzielen. Der Stützarm und das Betätigungselement können jeweils
in ihrer Gestalt und in ihrer Anordnung am Flügel bzw. am Ausstellarm hinsichtlich
ihrer jeweiligen Funktion (Tragen des Flügelgewichts bei kippgeöffnetem Flügel zusammen
mit dem Ausstellarm bzw. An- und Abdrücken des Flügels) optimiert sein.
[0013] Das Betätigungselement kann über eine Bolzen-Bolzenführungsverbindung am Stützarm
angreifen. Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß am Ausstellarm nur ein Anlenkpunkt
vorgesehen ist, was eine Schwächung des Ausstellarms durch ein Langloch oder dergleichen
vermeidet.
[0014] Vorzugsweise ist der zweite Flügel-Anlenkpunkt gegenüber dem dritten Flügel-Anlenkpunkt
in Richtung parallel zur Kippachse zum ersten Flügel-Anlenkpunkt hin versetzt. Der
Stützarm und der am Stützarm angreifende Abschnitt des Betätigungselements sind damit
in jeder Kippöffnungsstellung des Flügels bezüglich der Flügelrahmenebene in die gleiche
Richtung geneigt und die vorzugsweise am Stützarm ausgebildete Bolzenführung der Bolzen-Bolzenführungsverbindung
kann dementsprechend relativ kurz sein.
[0015] Das Betätigungselement und der Stützarm können sich im Bereich des zweiten Flügel-Anlenkpunkts
überlappen, wobei das Betätigungselement ein bogenförmiges Langloch aufweisen kann,
in das ein den zweiten Flügel-Anlenkpunkt festlegender Gelenkbolzen oder dergleichen
eingreift. Die Flügel-Anlenkpunkte für den Stützarm und das Betätigungselement können
somit unabhängig von den Abmessungen des Stützarms bzw. des Betätigungselements zur
Erreichung der gewünschten Untersetzung am Flügel angeordnet werden mit geringem Einbauraumbedarf.
Durch entsprechende Anordnung der Anlenkpunkte und durch entsprechende Ausbildung
des Betätigungselements und der Bolzen-Bolzenführungsverbindung läßt sich der Zusammenhang
zwischen der Verschiebung des Treibelements und der sich ergebenden Kippöffnungswinkeländerung
einstellen. Insbesondere kann über einen großen Teil des Kippöffnungswinkelbereichs
ein im wesentlichen linearer Zusammenhang zwischen der Verschiebung des Treibelements
und dem Kippöffnungswinkel erreicht werden.
[0016] Es ist bevorzugt, daß der erste, zweite und dritte Flügel-Anlenkpunkt an einen am
Flügel in einer Flügelfalznut festgelegten, im wesentlichen zur Kippachse parallelen
Stulpschienenabschnitt ausgebildet sind, und daß das Treibelement unterhalb des Stulpschienenabschnitts
in der Falznut angeordnet ist, mit über den Stulpschienenabschnitt vorstehendem Verzahnungsabschnitt.
[0017] Mit dieser Ausbildung sind der Ausstellarm, der Stützarm und das Betätigungselement
an dem Stulpschienenabschnitt vormontierbar, so daß zur endgültigen Montage am Flügel
nur der Stulpschienenabschnitt samt dem Treibelement in der Flügelfalznut montiert
werden müssen. Der Montageaufwand ist hierdurch wesentlich reduziert.
[0018] In Kombination mit oder auch unabhängig von dem vorstehend beschriebenen Betätigungselement
kann die Ausstellvorrichtung nach einem anderen Aspekt der Erfindung einen durch das
Treibelement betätigbaren Fangarm aufweisen, der an einem ersten Fangarmende an einem
vierten Flügel-Anlenkpunkt am Flügel um eine bei geschlossenem Flügel zur Drehachse
im wesentlichen parallele fünfte Achse drehbar angelenkt ist und der mit einem das
zweite Fangarmende umfassenden Fangarm-Endabschnitt mit einem Mitnahmeelement des
Ausstellarms in einem ersten Kippwinkelbereich kleinerer Kippwinkel in Eingriff bringbar
ist zum An- bzw. Abdrücken des Flügels, und der im übrigen Kippöffnungswinkelbereich
außer Eingriff mit dem Mitnahmeelement steht.
[0019] Durch den Fangarm wird das Betätigungselement bzw. der ggf. vom Betätigungselement
beaufschlagte Stützarm im ersten Kippwinkelbereich von zumindest einem Teil der zum
An- bzw. Abdrücken im ersten Kippwinkelbereich benötigten Kräfte entlastet. Von besonderer
Bedeutung ist eine Entlastung beim Übergang von der Kippöffnungsstellung zur Schließstellung
des Flügels, da hierzu unter Umständen relativ große Andrück- bzw. Anzugkräfte des
Flügels an den feststehenden Rahmen benötigt werden.
[0020] Liegt das Mitnahmeelement dem ersten Ausstellarmende näher als der Ausstellarm-Anlenkpunkt,
so ergeben sich für das An- bzw. Abdrücken des Flügels im ersten Kippwinkelbereich
aufgrund eines längeren Hebelarms wesentlich günstigere Kraftübertragungsverhältnisse
als wenn das Andrücken bzw. Abdrücken allein über das Betätigungselement erfolgen
würde. Das An- bzw. Abdrücken geht um so leichter bzw. ist um so wirkungsvoller, je
näher das Mitnahmeelement zu dem ersten Ausstellarmende angeordnet ist. Mittels des
Fangarms läßt sich der Ausstellarm beim Übergang von der Kippöffnungsstellung zur
Schließstellung zuverlässig in eine im wesentlichen parallele Ausrichtung zur Kippachse
bringen, wodurch Fehlfunktionen zuverlässig vermieden werden.
[0021] Es ist bevorzugt, daß der Fangarm auch dazu dient, den Ausstellarm zumindest in der
Drehbereitschaftsstellung in im wesentlichen paralleler Ausrichtung zur Kippachse
zu halten. Gesonderte Verriegelungselemente zum Verriegeln des Ausstellarms in im
wesentlichen paralleler Ausrichtung zur Kippachse, beispielsweise durch gesonderte,
durch das Treibelement betätigte Verriegelungselemente an dem Stulpschienenabschnitt
können somit entfallen.
[0022] Es ist besonders zweckmäßig, wenn der Fangarm-Endabschnitt gabelförmig ausgebildet
ist, insbesondere mit zwei Gabelzinken. In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, daß
die bei kippgeöffnetem Flügel dem Flügelrahmen näher liegende zweite Gabelzinke kürzer
ist als die erste Gabelzinke. Hierdurch kann beim Schließen des kippgeöffneten Flügels
das vorzugsweise im wesentlichen bolzenförmige Mitnahmeelement zuverlässig durch den
gabelförmigen Fangarm-Endabschnitt "eingefangen" werden zur Herstellung des Eingriffs
zwischen dem Fangarm-Endabschnitt und dem Mitnahmeelement, wobei der Kippwinkelbereich,
über den der Fangarm den Flügel andrücken kann, größer ist als der Kippwinkelbereich,
über den er den Flügel abdrücken kann. Fehlfunktionen werden somit zuverlässig vermieden.
[0023] Der vierte Flügel-Anlenkpukt kann bei geschlossenem Flügel in Richtung parallel zur
Kippachse zwischen dem Angriffsbolzen und dem ersten Flügel-Anlenkpunkt liegen. Diese
Ausbildung ist von Vorteil, da der Ausstellarm und der Fangarm somit relativ zur Flügelebene
(in jeder Kippwinkelöffnungsstellung mit Eingriff zwischen dem Fangarm-Endabschnitt
und dem Mitnahmeelement) in gleicher Richtung geneigt sind. Die Abmessungen des Fangarm-Endabschnitts
in Längsrichtung des Fangarms können somit relativ klein sein und das Mitnahmeelement
kann relativ nahe am ersten Ausstellarmende angeordnet sein, wodurch sich die schon
erwähnten günstigen Kraftübertragungsverhältnisse (langer Hebelarm) ergeben.
[0024] Es ist bevorzugt, daß der Fangarm durch einen gesonderten Führungshebel betätigbar
ist, der an einem ersten Führungshebelende an einem fünften Flügel-Anlenkpunkt am
Flügel um eine bei geschlossenem Flügel zur Drehachse im wesentlichen parallele sechste
Achse drehbar angelenkt ist, wobei der Führungshebel durch das Treibelement betätigbar
ist.
[0025] Durch diese Maßnahme kann die Kraftübertragung über den Fangarm auf den Ausstellarm
unabhängig von der Gestalt des Fangarms und der Position des vierten Flügel-Anlenkpunkts
optimiert werden, und es läßt sich der gewünschte Zusammenhang zwischen der Verschiebung
des Treibelements und der resultierenden Schwenkbewegung des Fangarms entsprechend
den Anforderungen, insbesondere auch hinsichtlich eines Zusammenwirkens mit dem Betätigungselement,
wählen. Der vierte Flügel-Anlenkpunkt und, bei geschlossenem Flügel, das Mitnahmeelement
können unabhängig von dem gewünschten Untersetzungsverhältnis in der gleichen zur
Flügelrahmenebene parallelen Ebene wie der erste Flügel-Anlenkpunkt angeordnet sein.
[0026] Der Führungshebel weist bevorzugt eine Kurven-Bolzenführung auf, in die ein mit dem
Treibelement bewegungsverkoppelter Führungsbolzen eingreift. Durch entsprechende Gestalt
der Kurven-Bolzenführung läßt sich der erforderliche Zusammenhang zwischen der Verschiebung
des Treibelements und der resultierenden Schwenkbewegung des Fangarms wählen.
[0027] Es ist besonders bevorzugt, daß die sechste Achse gegenüber der fünften Achse in
Richtung senkrecht zur Flügelrahmenebene und, bei kippgeöffnetem Flügel, vom feststehenden
Rahmen weg versetzt ist, und daß der Führungsbolzen gegenüber der fünften Achse in
der entgegengesetzten Richtung versetzt ist. Hierdurch wird eine Drehmomentverstärkung
durch eine entsprechende Untersetzung der Betätigungsbewegung des Treibelements über
den Führungshebel erreicht. Wie schon erwähnt, ist die Gestalt des Fangarms nicht
durch die Untersetzungsfunktion bestimmt. Ohne den Führungshebel müßte der Fangarm
zum Erreichen einer entsprechenden Untersetzung sehr breit ausgebildet werden, was
hinsichtlich des Materialaufwands und des erforderlichen, jedoch beschränkten Einbauraums
ungünstig wäre.
[0028] Der Führungshebel kann über eine Bolzen-Bolzenführungsverbindung am Fangarm angreifen.
Hierzu weist der Fangarm vorzugsweise ein sich in Längsrichtung des Fangarms erstreckendes
Langloch auf.
[0029] Es ist bevorzugt, daß in Richtung parallel zur Kippachse der fünfte Flügel-Anlenkpunkt
zwischen dem vierten Flügel-Anlenkpunkt und dem ersten Flügel-Anlenkpunkt liegt. Durch
diese Maßnahme sind der Führungshebel und der Fangarm in jeder Schwenkstellung des
Fangarms in der gleichen Richtung relativ zur Flügelebene geneigt, so daß die Bolzenführung
bzw. das Langloch am Fangarm nur geringe Abmessungen in Längsrichtung des Fangarms
aufweisen muß. Wichtiger ist allerdings, daß sich hierdurch günstige Kraftübertragungsverhältnisse
(langer Hebelarm) auf den Fangarm bzw. auf den Ausstellarm ergeben.
[0030] Der vierte und der fünfte Flügel-Anlenkpunkt können an dem Stulpschienenabschnitt
ausgebildet sein. Der sich vorzugsweise bei Verschiebung des Treibelement im wesentlichen
parallel zur Kippachse verschiebende Führungsbolzen ist dann neben dem Stulpschienenabschnitt
angeordnet. Es ergeben sich die schon im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Betätigungselement
genannten Vorteile hinsichtlich einer vereinfachten Montage der Ausstellvorrichtung
an dem Flügel.
[0031] Zur Abstimmung der Bewegung des Betätigungselements und der Bewegung des Fangarms
aufeinander bei Verschiebung des Treibelements und zur Entkopplung des Führungshebels
von der Bewegung des Treibelements außerhalb des ersten Kippwinkelbereichs und zumindest
in der Drehbereitschaftsstellung ist es bevorzugt, daß die Kurven-Bolzenführung einen
ersten geradlinigen Abschnitt aufweist, in den der Führungsbolzen eingreift, wenn
der Fangarm-Endabschnitt nicht mit dem Mitnahmeelement in Eingriff steht, wobei sich
der erste geradlinige Abschnitt in der zugeordneten Drehstellung des Führungshebels
in der Bewegungsrichtung des Führungsbolzens erstreckt, daß sich an den ersten geradlinigen
Abschnitt ein sich nicht in der Bewegungsrichtung des Führungsbolzens erstreckender
Betätigungsabschnitt der Kurven-Bolzenführung anschließt, in den der Führungsbolzen
zur Betätigung des Führungshebels eingreift, und daß die Kurven-Bolzenführung einen
sich an den Betätigungsabschnitt anschließenden zweiten geradlinigen Abschnitt aufweist,
in den der Führungsbolzen bei im wesentlichen paralleler Ausrichtung des Ausstellarms
zur Kippachse eingreift, wobei sich der zweite geradlinige Abschnitt in der zugeordneten
Drehstellung des Führungshebels in der Bewegungsrichtung des Führungsbolzens erstreckt.
[0032] Die erfindungsgemäße Ausstellvorrichtung mit einem erfindungsgemäßen Betätigungselement
kann derart ausgebildet sein, daß die Verzahnungsabschnitte des Betätigungselements
und des Treibelements über den gesamten Kippöffnungswinkel miteinander kämmen, unabhängig
davon, ob ein erfindungsgemäßer Fangarm vorgesehen ist oder nicht. Sofern ein erfindungsgemäßer
Fangarm vorgesehen ist, ist es allerdings auch möglich, daß die Verzahnungsabschnitte
nur in einem zweiten Kippöffnungswinkelbereich größerer Kippwinkel miteinander kämmen,
wobei sich der erste und der zweite Kippöffnungswinkelbereich zumindest geringfügig
überlappen und der erste und der zweite Kippöffnungswinkelbereich zusammen alle Kippöffnungswinkel
umfassen. In diesem Fall braucht die Bewegung des Betätigungselements und des Fangarms
nur im Übergangsbereich zwischen dem ersten und dem zweiten Kippöffnungswinkelbereich
aufeinander abgestimmt sein. Mechanische Verspannungen in der Ausstellvorrichtung
werden somit zuverlässig vermieden und die Funktion des Betätigungselements und die
Funktion des Fangarms können weitgehend unabhängig voneinander optimiert sein.
[0033] Nach einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung einen Dreh-Kipp-Beschlag für Fenster,
Türen oder dergleichen, welcher Dreh-Kipp-Beschlag eine erfindungsgemäße Ausstellvorrichtung
mit erfindungsgemäßem Betätigungselement und/oder erfindungsgemäßem Fangarm umfaßt.
[0034] Bei den übrigen Beschlagteilen kann es sich im wesentlichen um normale Beschlagteile
handeln, die auch bei Dreh-Kipp-Beschlägen ohne Ausstellvorrichtung verwendet werden
können. Die Beschlagteile können somit in großer Stückzahl gefertigt werden, wodurch
sich die Herstellungskosten und der Lageraufwand reduzieren.
[0035] Nach einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Fenster, eine Tür oder dergleichen
mit einer erfindungsgemäßen Ausstellvorrichtung bzw. mit einem erfindungsgemäßen Dreh-Kipp-Beschlag.
[0036] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In den Figuren zeigt
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Ausstellvorrichtung in Draufsicht mit einem für den maximalen
Kippöffnungswinkel ausgestellten Ausstellarm;
- Figur 2
- in den Teilfiguren a bis c die Ausstellvorrichtung der Figur 1 mit variierender Stellung
des Ausstellarms entsprechend unterschiedlicher Kippöffnungswinkel bzw. (Figur 2c)
einem bezüglich der Kippfunktion geschlossenen Flügel, wobei die Figuren 1, 2a, 2b
und 2c eine Sequenz von aufeinanderfolgenden Stellungen beim Übergang vom maximalen
Kippöffnungswinkel zum geschlossenen Flügel zeigen; und
- Figur 3
- in einer Detailvergrößerung den Stützarm und das Betätigungselement der erfindungsgemäßen
Ausstellvorrichtung in der in Figur 1 gezeigten Stellung des Ausstellarms.
In Figur 1 ist zusätzlich ein feststehender Rahmen und ein sich in Kipplage entsprechend
dem maximalen Kippöffnungswinkel befindender Flügel angedeutet, die in den Figuren
2 und 3 der Einfachheit halber weggelassen sind.
[0037] Gemäß dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel weist die erfindungsgemäße
Ausstellvorrichtung eine sogenannte Dreipunkt- bzw. Ausstellschere auf, die den Flügel
1 bei Kippöffnung in Kipplage relativ zum feststehenden Rahmen 2 hält. Die Ausstellschere
umfaßt einen Ausstellarm 4, der an einem ersten Ausstellarmende an einem Rahmen-Anlenkpunkt
6 am feststehenden Rahmen 2 drehbar angelenkt ist, wobei der Rahmen-Anlenkpunkt 6
zusammen mit einem weiteren, nicht gezeigten Rahmen-Anlenkpunkt eine Drehachse festlegt,
um die der Dreh-Kipp-Flügel beim Drehöffnen des Flügels schwenkt. Bei der Drehöffnung
des Flügels nimmt der Ausstellarm 4 die in der Figur 2c gezeigte Stellung ein.
[0038] An seinem zweiten Ausstellarmende ist der Ausstellarm 4 an einem in einer Flügelfalznut
am Flügel 1 festgelegten Stulpschienenabschnitt 8 drehbar und verschiebbar auf an
sich bekannte Art und Weise mittels eines sich in Längsrichtung des Stulpschienenabschnitts
8 erstreckenden Langlochs 10 und eines in das Langloch 10 eingreifenden Gelenkbolzens
oder dergleichen angelenkt. Der in das Langloch 10 eingreifende Bolzen bildet einen
verschiebbaren ersten Flügel-Anlenkpunkt 12, an dem der Ausstellarm 4 um eine bei
geschlossenem Flügel zur Drehachse im wesentlichen parallele erste Achse drehbar angelenkt
ist. Das Langloch 10 erstreckt sich im wesentlichen parallel zu der zur Drehachse
im wesentlichen orthogonalen Kippachse des Dreh-Kipp-Flügels.
[0039] Die Ausstellschere umfaßt ferner einen Stützarm 14, der mit einem ersten Stützarmende
14a an einem zwischen dem ersten 4a und dem zweiten 4b Ausstellarmende liegenden Ausstellarm-Anlenkpunkt
16 in Form eines Gelenkbolzens oder dergleichen am Ausstellarm 4 drehbar angelenkt
ist, wobei die Drehbewegung durch eine bei geschlossenem Flügel zur Drehachse im wesentlichen
parallele zweite Achse charakterisiert ist. Der Stützarm 14 ist an seinem zweiten
Stützarmende 14b an einem durch einen Gelenkbolzen oder dergleichen gebildeten zweiten
Flügel-Anlenkpunkt 18 am Stulpschienenabschnitt 8 und damit am Flügel 1 drehbar angelenkt,
wobei die Drehbewegung durch eine bei geschlossenem Flügel zur Drehachse im wesentlichen
senkrechte dritte Achse charakterisiert ist.
[0040] Der erste und der zweite Flügel-Anlenkpunkt 12 bzw. 18 und der Ausstellarm-Anlenkpunkt
16 bilden bei kippgeöffnetem Flügel die Endpunkte eines Dreiecks, dessen längste Seite
von dem Stulpschienenteilabschnitt zwischen dem ersten und dem zweiten Flügel-Anlenkpunkt
12 bzw. 18 und dessen andere Seiten von dem Ausstellarmabschnitt zwischen dem ersten
Flügel-Anlenkpunkt 12 und dem Ausstellarm-Anlenkpunkt 16 bzw. dem Stützarm 14 gebildet
werden. Bei geschlossenem Flügel liegen der erste und der zweite Flügel-Anlenkpunkt
12 bzw. 18 und der Ausstellarm-Anlenkpunkt 16 in einer zur Dreh- und zur Kippachse
im wesentlichen parallelen Ebene E.
[0041] Für die Realisierung der Andrück- bzw. Abdrückfunktion ist ein gesondertes Betätigungselement
20 vorgesehen, das an einem durch einen Gelenkbolzen oder dergleichen gebildeten dritten
Flügel-Anlenkpunkt 22 am Stulpschienenabschnitt 8 und damit am Flügel 1 drehbar angelenkt
ist, wobei die Drehbewegung durch eine bei geschlossenem Flügel zur Drehachse im wesentlichen
parallele vierte Achse charakterisiert ist. Der zweite Flügel-Anlenkpunkt ist gegenüber
der dritten Flügel-Anlenkpunkt in Richtung zum ersten Flügel-Anlenkpunkt versetzt.
Der Arm 20b des Betätigungselements 20 ist somit in jeder Kippöffnungswinkelstellung
in der gleichen Richtung geneigt, wie der Stützarm 14. Der dritte Flügel-Anlenkpunkt
liegt bei kippgeöffnetem Flügel dem feststehenden Rahmen 2 näher als der zweite Flügel-Anlenkpunkt
18 bzw. der erste Flügel-Anlenkpunkt 12.
[0042] Das Betätigungselement 20 weist einen von einem im wesentlichen sektorförmigen Abschnitt
20a vorstehenden Arm 20b auf, der über einen Bolzen 24 mit einem Langloch 26 im Stützarm
14 zur Herstellung einer Bolzen-Bolzenführungsverbindung in Eingriff steht. Das Betätigungselement
20 und der Stützarm 15 sind somit bewegungsverkoppelt, wobei eine Dreh- bzw. Schwenkbewegung
des Betätigungselements 20 um den dritten Flügel-Anlenkpunkt 22 eine Schwenkbewegung
des Stützarms 14 bei gleichzeitiger Schwenkbewegung des Auslenkarms 4 um den sich
kontinuierlich verschiebenden ersten Flügel-Anlenkpunkt 12 zur Folge hat.
[0043] Bei der gezeigten Ausführungsform überlappen sich das Betätigungselement 20 bzw.
der sektorförmige Abschnitt 20a des Betätigungselements 20 und der zweite Flügel-Anlenkpunkt.
Hierzu weist das Betätigungselement ein bogenförmiges Langloch 34 auf, in das der
den zweiten Flügel-Anlenkpunkt 18 bildender Gelenkbolzen eingreift.
[0044] Das Betätigungselement 20 weist an seinem sektorförmigen Abschnitt 20a auf der vom
feststehenden Rahmen abgewandten Seite einen Zahnsektor 28 auf, der mit einem Zahnstangenabschnitt
30 eines unterhalb des Stulpschienenabschnitts 8 im wesentlichen parallel zur Kippachse
verschiebbaren Treibelements in Form eines Treibstangenabschnitts 32 über den gesamten
Kippöffnungswinkelbereich (bei der gezeigten Ausführungsform) kämmt. Der Treibstangenabschnitt
32 und das Betätigungselement 20 sind also über den gesamten Kippöffnungswinkelbereich
formschlüssig bewegungsverkoppelt.
[0045] Wie schon erwähnt, ist der dritte Flügel-Anlenkpunkt 22 gegenüber dem ersten Flügel-Anlenkpunkt
12 bzw. dem zweiten Flügel-Anlenkpunkt 18 bei kippgeöffnetem Flügel 1 in Richtung
zum feststehenden Rahmen 2 verlagert, während der Zahnsektor 28 auf der vom Rahmen
2 abgewandten Seite des sektorförmigen Abschnitts 20a des Betätigungselements 20 angeordnet
ist mit entsprechend angeordnetem Zahnstangenbschnitt 30, der seitlich des Stulpschienenabschnitts
8 auf der bei geöffnetem Flügel von dem feststehenden Rahmen abgewandten Seite des
Stulpschienenabschnitts 8 hochsteht. Hierdurch ergeben sich besonders günstige Kraftübertragungsverhältnisse,
nämlich ein Untersetzungseffekt, der das bei Betätigung des Treibstangenabschnitts
am Betätigungselement und damit am Stützrahmen bzw. am Ausstellarm wirkende Drehmoment
verstärkt.
[0046] Zur Vergrößerung des Hebelarms bzw. für eine stärkere Untersetzung ist der dritte
Flügel-Anlenkpunkt 22 an einem seitlich der Stulpschiene 8 auf der bei kippgeöffnetem
Flügel 1 dem feststehenden Rahmen 2 näherliegenden Seite von dem Stulpschienenabschnitt
8 vorstehenden Ausleger 22a ausgebildet. Der bei der Betätigung des Betätigungselements
20 mittels des Zahnstangenabschnitts 30 bezüglich der vierten Achse wirksame Hebelarm
ist also länger als die Breite des Stulpschienenabschnitts 8.
[0047] Der Treibstangenabschnitt 32 ist auf an sich bekannte Art und Weise mittels einer
Antriebseinheit manuell und/oder motorsich parallel zur Kippachse bzw. parallel zum
Stulpschienenabschnitt 8 verschiebbar, insbesondere zur Betätigungs des Betätigungselements
20 und damit zum An- bzw. Abdrücken des Flügels 1 bezüglich des feststehenden Rahmens
2. Eine entsprechende Sequenz von Kippöffnungswinkelstellungen ist in den Figuren
1 und 2a bis c gezeigt.
[0048] Ausgehend von der Kippöffnungsstellung mit maximalem Kippöffnungswinkel wie in Figur
1 gezeigt, hat eine Verschiebung des Treibstangenabschnitts 32 und damit des Zahnstangenabschnitts
30 in von dem ersten Flügel-Anlenkpunkt 12 abgewandter Richtung (in den Figuren nach
rechts) um 9 Längeneinheiten eine relative Annäherung des Rahmen-Anlenkpunkts 6 an
den Flügel 1 um ca. 56 Längeneinheiten zur Folge. Die sich ergebende Stellung des
Ausstellarms 4 ist in Figur 2a gezeigt. Wird der Treibstangenabschnitt 32 und damit
der Zahnstangenabschnitt 30 um weitere 4,5 Längeneinheiten in gleicher Richtung verschoben,
so nähert sich der Rahmen-Anlenkpunkt 6 dem Flügel 1 um weitere ca. 41 Längeneinheiten
an. Die entsprechende Stellung des Ausstellarms 4 ist in Figur 2b gezeigt. Nach einer
Gesamtverschiebung von ca. 18 Längeneinheiten ist der in Figur 2c gezeigte Endzustand
mit geschlossenem Flügel 1 und zum Stulpschienenabschnitt 8 bzw. zur Kippachse sich
parallel erstreckenden Ausstellarm 4 erreicht, wozu sich der Rahmen-Anlenkpunkt relativ
zum Flügel 1 um weitere ca. 53 Längeneinheiten senkrecht zur Flügelrahmenebene bewegt
hat. Eine Längeneinheit entspricht beispielsweise 1 mm.
[0049] Beim Erreichen des in Figur 2c gezeigten Zustands gerät der Zahnsektor 28 außer Eingriff
mit dem Zahnstangenabschnitt 30. Zum Halten des Ausstellarms 4 in Parallelstellung
zum Stulpschienenabschnitt 8 könnten gesonderte, durch den Treibstangenabschnitt 32
betätigbare Verriegelungsnocken vorgesehen sein, die den Ausstellarm 4 am Stulpschienenabschnitt
8 verriegeln. Anstatt derartiger Verriegelungsnocken weist die in den Figuren gezeigte
Ausführungsform einen Fangarm 40 auf, der den Ausstellarm 4 in der Drehbereitschaftsstellung
und bei geschlossenem, am Rahmen 2 verriegelten Flügel 1 in paralleler Ausrichtung
zum Stulpschienenabschnitt 8 hält, wie im folgenden zusammen mit weiteren Funktionen
des Fangarms 40 näher erläutert ist.
[0050] Der Fangarm 40 ist an einem ersten Fangarmende 40a mittels eines einen vierten Flügel-Anlenkpunkt
42 bildenden Gelenkbolzen am Stulpschienenabschnitt 8 drehbar angelenkt, wobei die
Dreh- bzw. Schwenkbewegung des Fangarms 40 durch eine bei geschlossenem Flügel zur
Drehachse im wesentlichen parallele fünfte Achse charakterisiert ist. Der Fangarm
40 weist an seinem anderen Ende 40b einen gabelförmigen Fangarm-Endabschnitt 44 auf
mit zwei Gabelzinken 44a und 44b.
[0051] Der Fangarm 40 ist mittels eines gesonderten Führungshebels 46 um die fünfte Achse
schwenkbar, wobei der Führungshebel 46 durch den Treibstangenabschnitt 32 betätigbar
ist. Der Führungshebel 46 ist mit einem ersten Führungshebelende 46a an einem fünften
Flügel-Anlenkpunkt 48 in Form eines Gelenkbolzens an dem Stulpschienenabschnitt 8
drehbar angelenkt, wobei die Drehbewegung des Führungshebels 46 durch eine bei geschlossenem
Flügel zur Drehachse im wesentlichen parallele sechste Achse charakterisiert ist.
Der fünfte Flügel-Anlenkpunkt 48 ist gegenüber dem vierten Flügel-Anlenkpunkt 42 in
Richtung zum ersten Flügel-Anlenkpunkt 12 versetzt, wobei der vierte Flügel-Anlenkpunkt
42 bei kippgeöffnetem Flügel dem feststehenden Rahmen 2 näher liegt als der fünfte
Flügel-Anlenkpunkt 48.
[0052] Der Führungshebel 46 weist an seinem zweiten Ende 46b einen Gelenkbolzen 50 auf,
der in ein Langloch 52 im Fangarm 40 eingreift zur Herstellung einer den Führungshebel
46 und den Fangarm 40 bewegungsverkoppelnden Bolzen-Bolzenführungsverbindung.
[0053] Der Führungshebel 46 weist eine Kurven-Bolzenführung 54 auf, in die ein mit dem Treibstangenabschnitt
32 bewegungsverkoppelter Führungsbolzen 56 eingreift. Bei Verschiebung des Treibstangenelements
32 verschiebt sich der seitlich des Stulpschienenabschnitts 8 auf der (bei kippgeöffnetem
Flügel) dem feststehenden Rahmen näherliegenden Seite hochstehende Führungsbolzen
56 parallel zum Stulpschienenabschnitt 8, 50, so daß bei Erreichen des mittleren gekrümmten
Führungskurvenabschnitts ein gesteuertes Schwenken des Führungshebels 46 und damit
des Fangarms 40 erfolgt. Aufgrund der Anordnung des vierten Flügel-Anlenkpunkts 42,
des fünften Flügel-Anlenkpunkts 48 und der Kurven-Bolzenführung 54 bzw. des Führungsbolzens
56 ergeben sich relativ zueinander wiederum günstige Kraftübertragungsverhältnisse
bei der Betätigung des Fangarms 40, nämlich einen langen, wirksamen Hebelarm bzw.
eine das Drehmoment verstärkende Untersetzung.
[0054] Zum An- bzw. Abdrücken des Flügels 1 bezüglich des feststehenden Rahmens 2 bzw. auch
zum Halten des Ausstellarms 4 in paralleler Ausrichtung zum Stulpschienenabschnitt
8 bei geschlossenem Flügel, wie in Figur 2c gezeigt, weist der Ausstellarm 4 ein Mitnahmeelement
in Form eines Mitnahmebolzens 58 auf, der in einem ersten Kippwinkelbereich kleinerer
Kippwinkel mit dem gabelförmigen Fangarm-Endabschnitt 44 in Eingriff steht. Da die
bei kippgeöffnetem Flügel dem feststehenden Rahmen näherliegende Gabelzinke 44a länger
ist als die dem feststehenden Rahmen 2 entferntere Gabelzinke 44b ist in einem Teilbereich
größerer Kippwinkel des ersteren Kippwinkelbereichs der Eingriff zwischen dem Mitnahmebolzen
58 und dem Fangarm-Endabschnitt 44 nur bezüglich des Andrückens, aber noch nicht bezüglich
des Abdrückens des Flügels 1 bezüglich des feststehenden Rahmens 2 wirksam. In Figur
2b ist eine derartige Situation gezeigt. Ein auch bezüglich des Abdrückens wirksamer
Eingriff besteht erst bei noch kleineren Kippwinkeln einschließlich der in Figur 2c
gezeigten Parallelstellung des Ausstellarms 4 bezüglich des Stulpschienenabschnitts
8. Hieraus wird deutlich, daß bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel die Hauptfunktion
des Fangarms 40 im zuverlässigen "Einfangen" des Ausstellarms 4, mit nachfolgendem
Andrücken des Flügels 1 am feststehenden Rahmen 2 liegt.
[0055] Der vierte Flügel-Anlenkpunkt 42 und der fünfte Flügel-Anlenkpunkt 48 liegen bei
geschlossenem Flügel dem ersten Flügel-Anlenkpunkt 12 näher als der Mitnahmebolzen
58. Bei kippgeöffnetem Flügel 1 sind der Ausstellarm 4, der Fangarm 40 und der Führungshebel
46 demgemäß bezüglich des Stulpschienenabschnitts 8 in gleicher Richtung geneigt.
Die Abmessungen des Fangarm-Endabschnitts, insbesondere die Länge der Gabelzinke 44a
kann somit relativ kurz sein und es ergeben sich im übrigen günstigere Kraftübertragungsverhältnisse
auf den Ausstellarm 4, nämlich ein langer wirksamer Hebelarm.
[0056] Im folgenden soll nun anhand der Figuren 1 und 2 das Zusammenspiel des erfindungsgemäßen
Betätigungselements 20 und des erfindungsgemäßen Fangarms 40 gemäß der gezeigten Ausführungsform
näher erläutert werden. In Figur 1 ist die Stellung des Ausstellarms 4 bei maximalem
Kippöffnungswinkel gezeigt. Der den ersten Flügel-Anlenkpunkt 12 bildende Bolzen schlägt
am rechten Ende des Langlochs 10 an, der Arm 20b des Betätigungselements 20 und der
Stützarm 15 sind aus der Ebene E herausgeschwenkt mit maximal möglichem Schwenkwinkel,
wobei der Bolzen 24 an dem dem festen Rahmen 2 näherliegenden Ende des Langlochs 26
anschlägt. Der Treibstangenabschnitt 32 nimmt seine in der gezeigten Anordnung linkestmögliche
Stellung ein, wobei der Zahnstangenabschnitt 30 und der Zahnsektor 28 miteinander
in Eingriff sind.
[0057] Auch der Fangarm 40 und der Führungshebel 46 sind aus der Ebene E hin zum feststehenden
Rahmen 2 mit maximalem Schwenkwinkel geschwenkt. Der Führungsbolzen 56 schlägt am
linken Ende der Kurven-Bolzenführung 54 an und der Gelenkbolzen 50 schlägt an dem
zweiten Fangarmende 40b näherliegenden Ende des Langlochs 52 an.
[0058] Eine Verschiebung des Treibstangenabschnitts 32 nach rechts um ca. 9 Längeneinheiten
führt zu der in der Figur 2a gezeigten Stellung des Ausstellarms. Die Schwenkstellung
des Fangarms 40 und des Führungshebels 46 hat sich noch nicht geändert, da der Führungsbolzen
56 sich dabei in einem geradlinigen, sich parallel zur Bewegungsrichtung des Führungsbolzens
56 erstreckendem Abschnitt 54a der Kurven-Bolzenführung 54 bewegt. Der Mitnahmebolzen
58 befindet sich noch nicht in Reichweite des Fangarm-Endabschnitts 44, insbesondere
der Gabelzinke 44a.
[0059] Der Schwenkwinkel des Ausstellarms 4 und die Schwenkwinkel des Stützarms 14 sind
nun wesentlich reduziert, wobei sich der erste Flügel-Anlenkpunkt 12 innerhalb des
Langloch 10 nach links bewegt hat und jetzt ungefähr eine Mittelposition bezüglich
des Langlochs 10 einnimmt. Auch der Bolzen 24 und der den zweiten Flügel-Anlenkpunkt
18 bildende Bolzen nehmen nun jeweils ungefähr eine Mittelstellung bezüglich des Langlochs
26 bzw. des bogenförmigen Langlochs 34 ein. Der Zahnstangenabschnitt 30, der sich
gemeinsam mit dem Treibstangenabschnitt 32 nach rechts bewegt hat, ist weiterhin im
Eingriff mit dem Zahnsektor 28.
Die Stellung des Fangarms 40 ist unverändert, da der Führungsbolzen 56 sich nur innerhalb
eines geradlinigen, sich bei der in Figur 1 und 2a gezeigten Stellung des Führungshebels
46 in der Bewegungsrichtung des Führungsbolzens 56 erstreckenden Abschnitts 54a der
Kurven-Bolzenführung 54 bewegt hat.
[0060] Eine weitere Bewegung des Treibstangenabschnitts 32 nach rechts um weitere ca 4,5
Längeneinheiten führt zu der in Figur 2b gezeigten Stellung des Ausstellarms 4 und
der übrigen Komponenten. Die durch die Verschiebung des Treibstangenabschnitts 32
ausgelöste Verschiebung des Zahnstangenabschnitts 30 bewirkte über den mit dem Zahnstangenabschnitt
30 kämmenden Zahnsektor 28 eine weitere Verdrehung des Betätigungselements 20, so
daß nun der Arm 20b des Betätigungselements 20 nur noch relativ geringfügig gegenüber
der Ebene E geneigt ist. Gleiches gilt für den Stützarm 14, wobei sich der Bolzen
24 bezüglich des Langlochs 26 weiter dem dem Ausstellarm-Anlenkpunkt 16 näherliegenden
Ende des Langlochs 26 genähert hat. Der den zweiten Flügel-Anlenkpunkt 18 bildende
Gelenkbolzen hat sich weiter dem dem Arm 20b näherliegenden Ende des bogenförmigen
Langlochs 34 angenähert. Der den ersten Flügel-Anlenkpunkt 12 bildende Gelenkbolzen
hat sich innerhalb des Langlochs 10 weiter dem linken Ende des Langlochs 10 angenähert,
das für Montagezwecke Schlüssellochähnlich erweitert ist. Der Zahnstangenabschnitt
30 und der Zahnsektor 28 kämmen weiterhin miteinander.
[0061] Beim Übergang in die in Figur 2b gezeigte Stellung ist der Mitnahmebolzen 58 in den
Einfangbereich des Fangarm-Endabschnitts 44, genauer der längeren Gabelzinke 44a eingetreten,
woraufhin eine Schwenkbewegung des Fangarms 40 hin zur Ebene E einsetzte. Diese Schwenkbewegung
wurde ausgelöst durch Eintreten des Führungsbolzens 56 in einen sich an den geradlinigen
Bereich 54a anschließenden Betätigungsabschnitt 54b der Kurven-Bolzenführung 54, der
sich nicht in Bewegungsrichtung des Führungsbolzens 56 erstreckt. Durch Anschlag des
Führungsbolzens 56 an dem den Betätigungsabschnitt 54b in Bewegungsrichtung des Führungsbolzens
56 begrenzenden Bolzenführungsrand ruft die Bewegung des Führungsbolzens 56 eine Schwenkbewegung
des Führungshebels 46 und damit über die Bolzen-Bolzenführungsverbindung 50, 52 eine
entsprechende Schwenkbewegung des Fanghebels 40 in gleicher Richtung aus. Aufgrund
der schon beschriebenen Anordnung des fünften Flügel-Anlenkpunkts 48 und des Führungsbolzens
56 ist hierbei ein relativ langer Hebelarm wirksam, so daß das die Schwenkbewegung
verursachende Drehmoment verstärkt ist. Die Gabelzinke 44a greift dabei am Mitnahmebolzen
58 des Ausstellarms 4 an, so daß der Ausstellarm 4 nicht nur durch das Betätigungselement
20, sondern auch durch den Fangarm 40 zum Flügel 1 herangezogen wird. Die Bewegung
des Betätigungselements 20 und des Führungshebels 46 und damit des Fangarms 40 müssen
aufeinander abgestimmt sein, damit es nicht zu Verspannungen im Mechanismus kommt.
Dies kann durch entsprechende Auslegung des Betätigungsabschnitts 54a der Kurven-Bolzenführung
54 erreicht werden.
[0062] Nach einer Verschiebung des Treibstangenabschnitts 32 und damit des Zahnstangenabschnitts
30 nach rechts um weitere ca 4,5 Längeneinheiten ist die in Figur 2c gezeigte Endstellung
erreicht. Der Ausstellarm 4 erstreckt sich nun im wesentlichen parallel zum Stulpschienenabschnitt
8. Gleiches gilt für den Stützarm 14 und den Arm 20b des Betätigungselements 20 sowie
für den Fangarm 40 und den Führungshebel 56. Der Führungsbolzen 56 ist nun aus dem
Betätigungsabschnitt 54b der Kurven-Bolzenführung 54 ausgetreten und in einen geradlinigen,
sich bei dieser Stellung des Führungshebels parallel zur Bewegungsrichtung des Führungsbolzens
56 erstreckenden Abschnitt 54c der Kurven-Bolzenführung eingetreten. Auch ist nun
der Zahnstangenabschnitt 30 außer Eingriff mit dem Zahnsektor 28. Der Treibstangenabschnitt
32 kann nun also weiter nach rechts bewegt werden, ohne daß hiervon das Betätigungselement
20 oder der Führungshebel 46 betroffen sind, z. B. um weitere Funktionen von dem Treibstangenabschnitt
32 zugeordneten Beschlagteilen zu steuern, insbesondere ein Verriegeln des Flügels
1 am feststehenden Rahmen 2 oder das Anwählen der Drehbereitschaftsstellung.
[0063] Beim Übergang von der in Figur 2b gezeigten Stellung in die in Figur 2c gezeigte
Endstellung haben sich der Fangarm 40 und das Betätigungselement 20 und damit der
Stützarm 14 aufeinander abgestimmt bewegt und den Fangarm 4 gemeinsam an den Flügel
1 herangezogen. Das zweite Ausstellarmende bzw. der den ersten Flügel-Anlenkpunkt
12 bildende Gelenkbolzen nehmen nun ihre linkeste Stellung bezüglich des Langlochs
10 ein. Der Bolzen 24 ist an dem zweiten Flügel-Anlenkpunkt 18 näherliegenden Ende
des Langlochs 26 angekommen, während der den zweiten Flügel-Anlenkpunkt 18 bildende
Bolzen an dem dem Arm 20b des Betätigungselements 20 näherliegenden Ende des bogenförmigen
Langlochs 34 angekommen ist.
[0064] Ein ungewolltes Ausschwenken des Ausstellarms 4 wird dadurch verhindert, daß der
Führungsbolzen 56 sich im geradlinigen Abschnitt 54c der Kurven-Bolzenführung 54 befindet,
so daß der Führungshebel 46 den Fangarm 40 und dieser über den gabelförmigen Endabschnitt
44 den Mitnahmebolzen 58 festlegt. Der Ausstellarm 4 ist somit sicher in Parallelstellung
zum Stulpschienenabschnitt 8 gehalten. Eine wohl definierte Stellung des Ausstellarms
ist durch einen Anschlag 60 gegeben, an dem die längere Gabelzinke 44a anschlägt.
Der Mitnahmebolzen 58 ist in beidseitigem Eingriff mit dem Fangarm-Endabschnitt 44,
also mit der längeren Gabelzinke 44a und der kürzeren Gabelzinke 44b.
[0065] Betrachtet man die Sequenz der Figuren 1 und 2a, b, c in umgekehrter Reihenfolge,
so zeigt sie das Kippöffnen eines Flügels. Ausgehend von der Figur 2c bewirkt ein
Verschieben des Treibstangenabschnitts 32 durch Einfahren des Führungsbolzens 56 in
den Betätigungsabschnitt 54b eine Schwenkbewegung des Führungshebels 46 und damit
des Fangarms 40 aus der Parallelstellung zum Stulpschienenabschnitt 8. Aufgrund des
Angreifens der kürzeren Gabelzinke 44b am Mitnahmebolzen 58 wird hierdurch ein Ausschwenken
des Ausstellarms 4 ausgelöst. Gleichzeitig wird zwischen dem Zahnstangenabschnitt
30 und dem Zahnsektor 28 wieder Eingriff hergestellt, so daß die Verschiebung des
Treibstangenabschnitts 32 auch ein Ausschwenken des Arms 20b des Betätigungselements
20 und damit des Stützarms 14 zur Folge hat. Das Betätigungselement 20 und der Fangarm
40 drücken also gemeinsam den Ausstellarm 4 vom Flügel 1 weg, wodurch ein Abdrücken
des Flügels 1 vom feststehenden Rahmen 2 hervorgerufen wird.
[0066] Beim weiteren Verschieben des Treibstangenabschnitts 32 nach links gerät der Mitnahmebolzen
58 außer Eingriff mit der kürzeren Gabelzinke 44b, so daß nachfolgend allein das Betätigungselement
20 den Flügel 1 vom feststehenden Rahmen 2 über den Stützarm 14 und den Ausstellarm
4 abdrückt. Diese Kippöffnungsbewegung wird unter Umständen auch durch die Schwerkraft
unterstützt.
[0067] Bei der in Figur 2b gezeigten Stellung befindet sich der Mitnahmebolzen 58 noch im
Einfangbereich der längeren Gabelzinke 44a. Eine weitere Bewegung des Treibstangenabschnitts
nach links führt dazu, daß der Mitnahmebolzen 58 aus dem Einfangbereich der längeren
Gabelzinke 44a austritt. Eine weitere Schwenkbewegung des Fangarms 40 ist deshalb
unnötig und wird mit Eintreten des Führungsbolzens 56 in den geradlinigen Abschnitt
54a der Kurven-Bolzenführung 54 beendet (vgl. Figur 2a). Der Treibstangenabschnitt
32 läßt sich so weiter nach links verschieben, bis die in Figur 1 gezeigte Kippöffnungsstellung
mit maximalem Kippöffnungswinkel erreicht ist.
[0068] Zusammenfassend betrifft die Erfindung eine Ausstellvorrichtung für Fenster, Türen
oder dergleichen mit einem Dreh-Kipp-Flügel, die eine Dreipunktschere aus einem Ausstellarm
und einem Stützarm umfaßt. Der Flügel läßt sich mittels eines direkt oder indirekt
auf den Ausstellarm wirkenden Betätigungselement an- bzw. abdrücken, wobei das Betätigungselement
durch ein Treibelement betätigbar ist. Erfindungsgemäß weisen das Betätigungselement
und das Treibelement jeweils einen Verzahnungsabschnitt auf, durch den das Betätigungselement
und das Treibelement miteinander bewegungsverkoppelbar sind. Nach einem anderen Aspekt
wird vorgeschlagen, die Ausstellvorrichtung mit einem durch das Treibelement betätigbaren
Fangarm auszubilden, der mit dem Ausstellarm in einem Kippwinkelbereich kleinerer
Kippwinkel in Eingriff bringbar ist zum An- bzw. Abdrücken des Flügels.
1. Ausstellvorrichtung für Fenster, Türen oder dergleichen mit einem eine Drehachse und
eine dazu im wesentlichen orthogonale Kippachse aufweisenden Dreh-Kipp-Flügel (1),
umfassend:
- einen einen maximalen Kippöffnungswinkel festlegenden Ausstellarm (4), der an einem
ersten Ausstellarmende (4a) an einem auf der Drehachse liegenden Rahmen-Anlenkpunkt
(6) am feststehenden Rahmen (2) um die Drehachse drehbar angelenkt ist, und der an
seinem zweiten Ausstellarmende (4b) an einem im wesentlichen parallel zur Kippachse
verschiebbaren ersten Flügel-Anlenkpunkt (12) um eine bei geschlossenem Flügel (1)
zur Drehachse im wesentlichen parallele erste Achse drehbar angelenkt ist;
- einen Stützarm (14), der an einem ersten Stützarmende (14a) an einem zwischen dem
ersten (4a) und dem zweiten (4b) Auslenkarmende liegenden Ausstellarm-Anlenkpunkt
(16) am Ausstellarm (4) um eine bei geschlossenem Flügel (1) zur Drehachse im wesentlichen
parallele zweite Achse drehbar angelenkt ist,
und der an seinem zweiten Stützarmende (14b) an einem zweiten Flügel-Anlenkpunkt (18)
am Flügel (1) um eine bei geschlossenem Flügel (1) zur Drehachse im wesentlichen parallele
dritte Achse drehbar angelenkt ist,
wobei der Ausstellarm-Anlenkpunkt (16) bei geschlossenem Flügel (1) zwischen dem ersten
(12) und dem zweiten (18) Flügel-Anlenkpunkt angeordnet ist;
- ein mit einer manuell und/oder motorisch betätigbaren Antriebseinheit koppelbares,
im wesentlichen zur Kippachse paralleles und zu dieser parallel verschiebbares Treibelement
(32), insbesondere Treibstangenabschnitt; und
- ein direkt oder indirekt auf den Ausstellarm (4) wirkendes, durch das Treibelement
(32) betätigbares Betätigungselement (20) zum An- bzw. Abdrücken des Flügels (1),
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement (20) und das Treibelement (32) jeweils einen Verzahnungsabschnitt
(30 bzw. 32) oder dergleichen aufweisen, die zum An- bzw. Abdrücken des Flügels (1)
durch das Betätigungselement (20) zumindest in einem Teilbereich des maximalen Kippöffnungswinkels
miteinander kämmen.
2. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Treibelement
(32) einen Zahnstangenabschnitt (30) aufweist, der mit einem Zahnsektor (28) des am
Flügel (1) um eine bei geschlossenem Flügel (1) zur Drehachse im wesentlichen parallelen
Achse drehbar gelagerten Betätigungselements (20) kämmt.
3. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (Flügel-Anlenkpunkt
22) des Betätigungselements (20) gegenüber der ersten Achse (Flügel-Anlenkpunkt 12)
in Richtung senkrecht zur Flügelrahmenebene und, bei kippgeöffnetem Flügelrahmen,
zum feststehenden Rahmen (2) hin versetzt ist, und daß der Zahnstangenabschnitt (30)
gegenüber der ersten Achse (Flügel-Anlenkpunkt 12) in der entgegengesetzten Richtung
versetzt ist.
4. Ausstellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement als gesondertes Element (20) ausgebildet ist, das an einem
dritten Flügel-Anlenkpunkt (22) am Flügel (1) um eine bei geschlossenem Flügel (1)
zur Drehachse im wesentlichen parallele vierte Achse drehbar angelenkt ist.
5. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement
(20) über eine Bolzen-Bolzenführungsverbindung (24, 26) am Stützarm (14) angreift.
6. Ausstellvorrichtung nach Ansprüchen 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß in Richtung
parallel zur Kippachse der zweite Flügel-Anlenkpunkt (18) gegenüber dem dritten Flügel-Anlenkpunkt
(22) zum ersten Flügel-Anlenkpunkt (12) hin versetzt ist.
7. Ausstellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche und nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Betätigungselement (20) und der Stützarm (14) sich im Bereich
des zweiten Flügel-Anlenkpunkts (18) überlappen und daß das Betätigungselement (20)
ein bogenförmiges Langloch (34) aufweist, in das ein den zweiten Flügel-Anlenkpunkt
(18) festlegender Gelenkbolzen oder dergleichen eingreift.
8. Ausstellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste (12), zweite (18) und dritte (22) Flügel-Anlenkpunkt an einem am Flügel
in einer Flügelfalznut festgelegten, im wesentlichen zur Kippachse parallelen Stulpschienenabschnitt
(8) ausgebildet sind, und daß das Treibelement (32) unterhalb des Stulpschienenabschnitts
(8) in der Falznut angeordnet ist, mit über den Stulpschienenabschnitt (8) vorstehendem
Verzahnungsabschnitt (30).
9. Ausstellvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche oder nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein durch das Treibelement (32) betätigbarer
Fangarm (40) vorgesehen ist, der an einem ersten Fangarmende (40a) an einem vierten
Flügel-Anlenkpunkt (42) am Flügel (1) um eine bei geschlossenem Flügel (1) zur Drehachse
im wesentlichen parallele fünfte Achse drehbar angelenkt ist und der mit einem das
zweite Fangarmende (40b) umfassenden Fangarm-Endabschnitt (44) mit einem Mitnahmeelement
(58) des Ausstellarms (4) in einem ersten Kippwinkelbereich kleinerer Kippwinkel in
Eingriff bringbar ist zum An- bzw. Abdrücken des Flügels (1) und der im übrigen Öffnungskippwinkelbereich
außer Eingriff mit dem Mitnahmeelement (58) steht.
10. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangarm (40)
auch dazu dient, den Ausstellarm (4) zumindest in der Drehbereitschaftsstellung in
im wesentlichen paralleler Ausrichtung zur Kippachse zu halten.
11. Ausstellvorrichtung nach Ansprüchen 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangarm-Endabschnitt
(44) gabelförmig ausgebildet ist, insbesondere mit zwei Gabelzinken (44a, 44b), wobei
das Mitnahmeelement (58) vorzugsweise im wesentlichen bolzenförmig ist.
12. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die bei kippgeöffnetem
Flügel (1) dem Flügelrahmen näherliegende zweite Gabelzinke (44b) kürzer ist als die
erste Gabelzinke (44a).
13. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
in Richtung parallel zur Kippachse der vierte Flügel-Anlenkpunkt (42) bei geschlossenem
Flügel (1) zwischen dem Mitnahmeelement (58) und dem ersten Flügel-Anlenkpunkt (12)
liegt.
14. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fangarm (40) durch einen gesonderten Führungshebel (46) betätigbar ist, der an
einem ersten Führungshebelende (46a) an einem fünften Flügel-Anlenkpunkt (48) am Flügel
(1) um eine bei geschlossenem Flügel (1) zur Drehachse im wesentlichen parallele sechste
Achse drehbar angelenkt ist, wobei der Führungshebel (46) durch das Treibelement (32)
betätigbar ist.
15. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungshebel
(46) eine Kurven-Bolzenführung (54) aufweist, in die ein mit dem Treibelement (32)
bewegungsverkoppelter Führungsbolzen (56) eingreift.
16. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die sechste Achse
(Flügel-Anlenkpunkt 48) gegenüber der fünften Achse (Flügel-Anlenkpunkt 42) in Richtung
senkrecht zur Flügelrahmenebene und, bei kippgeöffnetem Flügel, vom feststehenden
Rahmen weg versetzt ist, und daß der Führungsbolzen gegenüber der fünften (Flügel-Anlenkpunkt
42) Achse in der entgegengesetzten Richtung versetzt ist.
17. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
der Führungshebel (46) über eine Bolzen-Bolzenführungsverbindung (50, 52) am Fangarm
(40) angreift.
18. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
in Richtung parallel zur Kippachse der fünfte Flügel-Anlenkpunkt (48) zwischen dem
vierten Flügel-Anlenkpunkt (42) und dem ersten Flügel-Anlenkpunkt (12) liegt.
19. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß der vierte
(42) und der fünfte (48) Flügel-Anlenkpunkt an dem Stulpschienenabschnitt (8) ausgebildet
sind, und daß der Führungsbolzen (56) neben dem Stulpschienenabschnitt (8) angeordnet
ist und sich bei Verschiebung des Treibelements (32) im wesentlichen parallel zur
Kippachse verschiebt.
20. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kurven-Bolzenführung (54) einen ersten geradlinigen Abschnitt (54a) aufweist,
in den der Führungsbolzen (56) eingreift, wenn der Fangarm-Endabschnitt (44) nicht
mit dem Mitnahmeelement (58) in Eingriff steht, wobei sich der erste geradlinige Abschnitt
(54a) in der zugeordneten Drehstellung des Führungshebels (46) in der Bewegungsrichtung
des Führungsbolzens (56) erstreckt,
daß sich an den ersten geradlinigen Abschnitt (54a) ein sich nicht in der Bewegungsrichtung
des Führungsbolzens (56) erstreckender Betätigungsabschnitt (54b) der Kurven-Bolzenführung
(54) anschließt, in den der Führungsbolzen (56) zur Betätigung des Führungshebels
(46) eingreift, und
daß die Kurven-Bolzenführung (54) einen sich an den Betätigungsabschnitt (54b) anschließenden
zweiten geradlinigen Abschnitt (54c) aufweist, in den der Führungsbolzen (56) bei
im wesentlichen paralleler Ausrichtung des Ausstellarms (4) zur Kippachse eingreift,
wobei sich der zweite geradlinige Abschnitt (54c) in der zugeordneten Drehstellung
des Führungshebels (46) in der Bewegungsrichtung des Führungsbolzens (56) erstreckt.
21. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, insbesondere auch nach einem
der Ansprüche 9 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzahnungsabschnitte (28,
30) über den gesamten Kippöffnungswinkel miteinander kämmen.
22. Ausstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 und nach einem der Ansprüche
9 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzahnungsabschnitte (28, 30) nur in einem
zweiten Kippöffnungswinkelbereich größerer Kippwinkel miteinander kämmen, wobei sich
der erste und der zweite Kippöffnungswinkelbereich zumindest geringfügig überlappen
und der erste und der zweite Kippöffnungswinkelbereich zusammen alle Kippöffnungswinkel
umfassen.
23. Dreh-Kipp-Beschlag für Fenster, Türen oder dergleichen, mit einer Ausstellvorrichtung
nach einem der vorhergenden Ansprüche.
24. Fenster, Tür oder dergleichen, mit einer Ausstellvorrichtung bzw. einem Dreh-Kipp-Beschlag
nach einem der vorhergehenden Ansprüche.