TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft einen Filterschalldämpfer, wie er im Oberbegriff des ersten
Anspruchs beschrieben ist.
[0002] Ein derartiger Filterschalldämpfer ist beispielsweise bekannt aus der EP 0574605
A1.
STAND DER TECHNIK
[0003] Filterschalldämpfer dieser Art werden beispielsweise eingesetzt auf der Ansaugseite
eines Verdichters, der Verbrennungsluft komprimiert und einem Verbrennungsmotor zuführt.
Angetrieben wird ein derartiger Verdichter von der Abgasturbine eines Abgasturboladers.
Vorwiegend im Verdichterrad entstehen dabei Schallwellen unerwünscht hoher Amplitude,
die durch den Luftansaugkanal an die Umgebung freigesetzt werden. Diese Schallwellen
werden daher üblicherweise mittels eines Schalldämpfers gedämpft. Hierfür strömt Umgebungsluft
durch ein am Umfang eines Schalldämpfers angeordnetes Filter in den mit Dämpfungselementen
ausgestatteten Innenraum des Schalldämpfers, strömt anschliessend an den Dämpfungselementen
vorbei, und wird zum Verdichterrad, von dem entgegen der Luftströmung Schallwellen
ausgehen, durch Leitelemente umgelenkt. Die Schalldämpfung erfolgt an den Dämpfungselementen
dissipativ, indem die Schallenergie unmittelbar durch poröse oder faserige Absorptionsmaterialien,
aus denen die Dämpfungselemente im wesentlichen aufgebaut sind, in Wärme umgesetzt
wird. Die oben erwähnte EP 0574605 Al beschreibt einen Filterschalldämpfer, der aus
einem gegossenen Monoblock besteht, und in dessen strahlenförmigen Rippen mit Nuten
die Dämpfungselemente angeordnet sind. Ein Filterrahmen, bestehend aus einem abnehmbaren
Lochblechteil, umgibt den Schalldämpfer in der Art, dass die Dämpfungselemente gegen
radiales Herausfallen gesichert werden. Das Lochblechteil ist mittels Verbindungselementen
ringförmig um den Schalldämpfer angeordnet.
Ein scheibenförmiges Dämpfungselement besteht aus vier Dämpfungssegmenten, die zusammengesetzt
eine Ringfläche darstellen. Ein Absorptionselement wird von zwei gestanzten Lochblechen
gehalten, und bildet so ein Dämpfungssegment, das in die Nuten der oben erwähnten
Rippen des gegossenen Monoblocks radial eingeführt wird.
[0004] Nachteilig an dem Aufbau dieses Filterschalldämpfers wirken sich die Ränder der aus
Lochblech gestanzten Dämpfungssegmente aus. Diese Ränder der Dämpfungssegmente mit
der Form von Ringsegmenten werden nach dem Ausstanzen nicht weiterbehandelt, und weisen
somit aufgrund der Blechlochung freistehende Blechstege auf. Diese Blechstege können
durch mechanische Schwingungen, denen der gesamte Filterschalldämpfer ausgesetzt ist,
abbrechen und anschliessend können die abgebrochenen Stücke mit angesaugter Luft in
den Verdichter und in den Brennraum einer Verbrennungsmaschine gelangen und diese
beschädigt. An den Stellen, wo Blechstege ausgebrochen sind, quellt dann das Dämpfungsmaterial
auf und beeinträchtigt damit die Lufteinlasskanäle hinsichtlich der Strömungseigenschaften.
Weiterhin ungünstig für die Strömungseigenschaften der Luft wirkt sich die Umlenkung
durch Leitelemente an den Dämpfungselemente aus, da durch sie Kompressionsverluste
unerwünschter Höhe auftreten.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Filterschalldämpfer der eingangs
genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass die oben erwähnten Nachteile verringert
oder vermieden werden. Dabei sollen gleichzeitig die Dämpfungs eigenschaften des Schalldämpfers
verbessert werden, und der Herstellungs- und Montageaufwand reduziert werden.
[0006] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch die Merkmale des ersten Anspruchs gelöst.
[0007] Die Vorteile der Erfindung sind unter anderem darin zu sehen, dass nur noch Dämpfungselemente
eingesetzt werden, die gleichen Typs sind, und dabei nur noch aus zwei Teilen bestehen,
nämlich einem Dämpfungsblech und einem Absorptionselement.
Das Herabsetzen der Anzahl unterschiedlicher Bauteile ist besonders hinsichtlich des
logistischen Aufwandes von Vorteil.
[0008] Ebenfalls vorteilhaft sind die geschlossenen Kanten der Dämpfungsbleche, die entlang
der Lochblechstege verlaufen, und somit keine freistehenden Blechstege aufweisen.
[0009] Das Grobfilter, das den Fiterschalldämpfer umgibt, ist segmentweise geteilt, und
die Segmente sind an den Dämpfungsblechen angeordnet, sodass das Grobfilter als Einzelbauteil
entfällt.
[0010] Vorteilhaft ist weiterhin die Anordnung eines eingegossenen Rohres als Waschvorrichtung
für das Verdichterrad in der Gehäusewand der Anschlussseite des Filterschalldämpfers.
[0011] Dieses Rohr ist mit einer Zuleitung verbunden, die nicht, wie bei herkömmlichen Schalldämpfern,
um diesen herumgeführt werden muss, weil deren Anschluss zur Waschvorrichtung auf
der Abschlussseite des Filterschalldämpfers angeordnet ist.
[0012] Weiterhin ist es von Vorteil, dass die Luft zwischen benachbarten Dämpfungsblechen
in Schalldämpferkanälen mit konstantem Querschnitt geführt wird, und somit die Luft
beim Ansaugen einer konstanten Geschwindigkeit unterliegt, wodurch nur geringe Kompressionsverluste
auftreten.
[0013] Es ist besonders zweckmässig, wenn wegen der guten Dämpfungseigenschaften als Absorptionsmaterial
in den Dämpfungselementen ein offenzelliger Schaumstoff mit hoher Elastizität verwendet
wird. Im Vergleich zu Wollfilz als Absorptionsmaterial wird mit dieser Art Schaumstoff
gleichzeitig eine beachtliche Gewichtsreduktion des gesamten Filterschalldämpfers
erzielt.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Darstellungen eines Ausführungsbeispiels
in der Zeichnung erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Teilsegmentschnitt eines Filterschalldämpfers;
- Fig. 2
- eine Ansicht des Filterschalldämpfergehäuses von der Anschlussseite;
- Fig. 3
- einen Teillängsschnitt durch den Filterschalldämpfer;
- Fig. 4
- eine Ansicht eines Dämpfungsblechs;
- Fig. 5
- eine Ansicht einer Anordnung von Absorptionselementen;
- Fig. 6
- einen Teilquerschnitt des Filterschalldämpfers nach der Linie VI-VI gemäss Fig. 3;
[0015] Es sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente gezeigt.
Nicht dargestellt ist z.B. die Anordnung des Filterschalldämpfers an der Verdichterseite
eines Turboladers und der Anschluss einer Waschvorrichtung für ein Verdichterrad.
WEG ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0016] Fig. 1 zeigt einen kreiszylindrischen Filterschalldämpfer, der im wesentlichen aus
einem Gehäuse 2, einer Anzahl, hier dreiunddreissig, Dämpfungselementen 3 und einem
Filter 4 aufgebaut ist.
Fig. 2 zeigt das als Monoblock aus Aluminium gegossene Gehäuse 2, dessen Gehäusewand
5 auf der Anschlussseite 20 des Filterschalldämpfers mittels Verbindungsstege 7 mit
der Gehäusewand 6 auf der Abschlussseite 21 verbunden ist. Auf den Innenseiten der
Gehäusewände 5, 6 sind kreisbogenförmige Nuten 8 eingegossen, die zum Innenradius
des Filterschalldämpfers hin schmaler verlaufen. Die Querschnittsfläche eines Verbindungsstegs
7 ist in Form und Krümmung einer Nut 8 gleich, und die Verteilung der dreiunddreissig
Nuten 8 und der drei Verbindungsstege 7 ist gleichmässig über den Umfang des Gehäuses
in einer 10°-Teilung erfolgt.
Zwischen benachbarten Nuten 8 und zwischen Nuten 8 und einem benachbarten Verbindungssteg
7 sind Stege 14 angeordnet, die eine konstante Breite vom Aussenumfang des Gehäuses
2 zum Innenradius in aufweisen.
Auf der Anschlussseite 20 ist ein Anschlussflansch 22 angeordnet, mit dem der Filterschalldämpfer
an der Verdichterseite eines hier nicht dargestellten Abgasturboladers montiert wird.
[0017] Wie in Fig. 3 gezeigt, ist in die Gehäusewand 5 auf der Anschlussseite 20 in radialer
Richtung ein Rohr 18 mit einem Gewinde 19 eingegossen, dass an dem zur Zentralachse
13 des Gehäuses 2 zeigenden Ende zur Anschlussseite 20 abgewinkelt ist. Dieses Rohr
dient als Waschvorrichtung für das hier nicht dargestellte Verdichterrad, und wird
direkt am Gewinde 19 mit einer ebenfalls nicht dargestellte Leitung auf der Anschlussseite
20 des Filterschalldämpfers verbunden.
Die Dämpfungselemente 3 werden mit Spannbändern 16, die am Umfang des Gehäuses 2 mittels
Schnellverschlüssen 17 verschlossen sind, gegen Herausfallen gesichert. Umgeben ist
der Filterschalldämpfer an seinem Umfang von einem ringförmigen Filter 4 aus Polyurethanschaum
(PU-Schaum), das Partikel in angesaugter Umgebungsluft herausfiltert. Der Kreisumfang
des ringförmigen Filters 4 ist im unmontierten Zustand kleiner als der Aussenumfang
des Filterschalldämpfers, sodass das Filter 4, welches aus PU-Schaum gummielastisch
gefertigt ist, durch Federkraft am Umfang des Schalldämpfers fixiert wird.
[0018] Fig. 4 und 5 zeigen die beiden Bauteile eines Dämpfungselements 3, nämlich ein Dämpfungsblech
9 und ein Absorptionselement 10.
Das Dämpfungsblech 9 wird während der Fertigung in Form eines Rechtecks aus Lochblech
mit quadratischen Löchern entlang der Lochstege gestanzt, und weist somit keine freistehenden
Stege auf. Anschliessend wird das rechteckförmige Lochblech in der Art gebogen, dass
sich eine konkave Fläche 12 ausbildet, an die eine konvexe Fläche 11 anschliesst.
An die konvexe Fläche 11 schliesst eine ebene Fläche 15 an, die als Grobfiltersegment
15 abgebogen ist. Die konkave Fläche 12 und die konvexe Fläche 11 verlaufen annähernd
parallel, und bilden einen Zwischenraum 23 aus, in den das Absorptionselement 10,
Fig. 5, eingesetzt wird. Ein Absorptionselement 10 ist dicker, als der Zwischenraum
23, sodass beim Einsetzen eines Absorptionselementes 10 in den Zwischenraum 23 die
Flächen 11, 12 elastisch auseinanderzubiegen sind. Nach dem Einsetzten der Absorptionselemente
10 in den Zwischenraum 23, werden diese aufgrund ihrer Dicke zwischen den Flächen
11, 12 eingeklemmt.
Bei dem verwendeten Material für ein Absorptionselement 10 handelt es sich um einen
offenzelligen Schaumstoff, der bei gleichen Dämpfungseigenschaften nur etwa 6 % des
spezifischen Gewichts herkömmlicher Absorptionsmaterialien wie Wollfilz aufweist.
Die in Fig. 5 dargestellten Absorptionselemente 10 werden rechteckförmig aus Schaumstoffplatten
ausgeschnitten und sind hier lediglich, wie in ihrem eingebauten Zustand gebogen gezeigt.
[0019] Fig. 6 zeigt anhand eines Querschnittsegments eines Filterschalldämpfers die Anordnung
der Dämpfungselemente 3, bestehend aus dem Dämpfungsblech 9 und dem Absorptionselement
10, in dem kreiszylindrischen Gehäuse 2 mit der Zentralachse 13. Die Dämpfungselemente
3 werden in die Nuten 8 radial eingeschoben und sind in der Art angeordnet, dass ihre
Dämpfungsflächen 11, 12 parallel zu der Zentralachse 13 des Gehäuses 2 verlaufen.
Die Breite der Stege 14, und damit auch die Querschnittsfläche der Lufteinlasskanäle
24 zwischen benachbarten Dämpfungselementen 3, ist vom Aussenumfang des Filterschalldämpfers
zur Zentralachse 13 hin konstant, wodurch eine konstante Geschwindigkeit angesaugter
Umgebungsluft gewährleistet ist. Durch diese Anordnung werden Kompressionsverluste,
wie sie bei herkömmlichen Schalldämpfersystemen auftreten, reduziert.
Am Aussenumfang des Gehäuses 2 fügen sich die Grobfiltersegmente 15 der eingebauten
Dämpfungsbleche 9 zu einem Grobfilterring zusammen, sodass ein Grobfilter als Einzelbauteil
entfällt.
Eine kreisbogenförmige Anordnung der Dämpfungselemente 3 im Gehäuse 2 verlängert die
Lufteinlasskanäle 24, und damit den Weg der Schallwellen, im Vergleich zu rein radial
verlaufenden Lufteinlasskanälen, wie sie in herkömmlichen Filterschalldämpfern mit
gleichem Aussenumfang auftreten. Allein diese Verlängerung des Dämpfungsweges, bei
gleichen Abmassen wie herkömmliche Filterschalldämpfer, verbessert die Schalldämpfung.
[0020] Insgesamt wird durch die Bauteilreduktion und durch die Verwendung des Melaminschaumes
als Absorptionsmaterial nicht nur eine Verringerung des Gesamtgewichtes des Filterschalldämpfers
um etwa 20 % erreicht, sondern gleichzeitig der logistische Aufwand reduziert.
[0021] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das gezeigte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt.
So ist beispielsweise die Verwendung anderer Dämpfungs- und Filtermaterialien, wie
sie oben beschrieben sind, ebenfalls denkbar im Sinn der Erfindung.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0022]
2 Gehäuse
3 Dämpfungselement
4 Filter
5 Gehäusewand auf der Anschlussseite
6 Gehäusewand auf der Abschlussseite
7 Verbindungsstege für 5, 6
8 Nuten für 3
9 Dämpfungsblech
10 Absorptionselement
11 konvexe Dämpfungsfläche
12 konkave Dämpfungsfläche
13 Zentralachse
14 Steg zwischen zwei Nuten
15 Grobfiltersegment
16 Spannband
17 Schnellverschluss
18 Rohr
19 Innengewinde in 18
20 Anschlussseite
21 Abschlussseite
22 Anschlussflansch
23 Zwischenraum
24 Lufteinlasskanal
1. Filterschalldämpfer mit einem als Monoblock ausgebildeten Gehäuse (2), in dem mehrere,
aus Dämpfungsblechen (9) und Absorptionselementen (10) bestehende Dämpfungselemente
(3) angeordnet sind, wobei die Gehäuseform des Filterschalldämpfers eine Zentralachse
(13) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Dämpfungselement (3) aus nur einem Dämpfungsblech (9) besteht, welches nur
ein Absorptionselement (10) umschliesst, und
dass die Dämpfungselemente (3) in radialen Nuten (8) der Gehäusewände (5, 6) eines
Filterschalldämpfergehäuses (2) angeordnet sind, und dabei die Dämpfungsflächen (11,
12) der Dämpfungselemente (3) parallel zur Zentralachse (13) des Gehäuses orientiert
sind.
2. Filterschalldämpfer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dämpfungselemente (3) und die Nuten (8) im Gehäuse (2) kreisbogenförmig sind.
3. Filterschalldämpfer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen benachbarten Dämpfungselementen (3) Lufteinlasskanäle (24) ausgebildet
sind, die einen konstanten Querschnitt aufweisen.
4. Filterschalldämpfer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Absorptionselement (10) aus einem Schaumstoff besteht.
5. Filterschalldämpfer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass an den Dämpfungsblechen (9) Grobfiltersegmente (15) angeordnet sind, die im eingebauten
Zustand der Dämpfungselemente (3) in den Nuten (8) ein ringförmiges Grobfilter darstellen.
6. Filterschalldämpfer nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass Spannbänder (16) mit Schnellverschlüssen (17) um das ringförmige Grobfilter aus
Grobfiltersegmenten (15) angeordnet sind.
7. Filterschalldämpfer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein ringförmiges Filter (4), bestehend aus PU-Schaum, am Umfang des Filterschalldämpfers
angeordnet ist.
8. Filterschalldämpfer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (2) eine kreiszylindrische Form aufweist.
9. Filterschalldämpfer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Rohr (18) mit Innengewinde (19) auf der Anschlussseite (20) in der Gehäusewand
(5) radial angeordnet ist.