(19)
(11) EP 0 740 122 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.10.1996  Patentblatt  1996/44

(21) Anmeldenummer: 96104571.3

(22) Anmeldetag:  22.03.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F41A 17/04, F41A 17/54
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV SI

(30) Priorität: 27.03.1995 DE 19511155

(71) Anmelder: S. Franzen Söhne (GmbH & Co)
42707 Solingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Klein Helmut
    D-42549 Velbert (DE)
  • Buss Wolfgang
    D-42697 Solingen (DE)

(74) Vertreter: Grundmann, Dirk, Dr. et al
Corneliusstrasse 45
42329 Wuppertal
42329 Wuppertal (DE)

   


(54) Abzugsperrendes Waffenschloss


(57) Die Erfindung betrifft ein abzugsperrendes Waffenschloß, bestehend aus zwei beidseitig die Abzugseinheit überfangenden Schloßteilen (6, 7), welche im Wege einer Steckverbindung im Abstand durch Zahneingriff gehalten werden, wozu ein dem einen Schloßteil (6) zugeordneter Steckzapfen (12) in eine Einstecköffnung (20) des anderen Schloßteils (7) einsteckbar und in die abschließbare Zahneingriffsstellung bringbar ist. Zwecks vereinfachter Handhabung schlägt die Erfindung vor, daß der Steckzapfen (12) mit einer relativ zum einen Schloßteil (6) drehbaren Handhabe (33) verbunden ist, welche Träger eines Kombinationsschlosses (K) ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein abzugsperrendes Waffenschloß, bestehend aus zwei beidseitig die Abzugseinheit überfangenden Schloßteilen, welche im Wege einer Steckverbindung im Abstand durch Zahneingriff gehalten werden, wozu ein dem einen Schloßteil zugeordneter Steckzapfen in eine Einstecköffnung des anderen Schloßteils einsteckbar und in die abschließbare Zahneingriffsstellung bringbar ist.

[0002] Ein Waffenschloß der in Rede stehenden Art ist bekannt aus der US-PS 3,624,945, wobei das eine Schloßteil Träger eines schlüsselbetätigbaren Schließzylinders ist. Dessen Zylinderkern ist gekuppelt mit dem eine sägezahnartige Verzahnung ausbildenden Steckzapfen, welche Verzahnung mit einer entsprechend gestalteten, in die Einstecköffnung des anderen Schloßteils hineinragenden, abgefederten Zahnleiste zusammenwirkt. Bei in Schließstellung befindlichem Schließzylinder fluchten Verzahnung und Zahnleiste miteinander, so daß beim Zusammenfügen der beiden Schloßteile ein rastartiges Ausweichen der Zahnleiste auftritt. Befindet sich der Schließzylinder in seiner Offenstellung, so ist demgemäß der Steckzapfen so verdreht, daß über die kreisförmig verlaufende Umfangsfläche des Steckzapfens die Zahnleiste ausgehoben wird, wobei jedoch noch kein Zahneingriff stattfindet. Dies geschieht erst beim Zurückdrehen des Zylinderkerns in die Abschließstellung des Schlüssels bei gleichzeitigem Eingreifen der Verzahnung des Steckzapfens in die Zahnleiste. Das Abschließen und Öffnen des Waffenschlosses verlangt daher stets den zugehörigen Schlüssel. Ferner müssen, wenn der Zahneingriff unter hoher Spannung herbeigeführt wird, relativ hohe Kräfte mittels des Schlüssels aufgebracht werden, um den Steckzapfen außer Zahneingriffsverbindung zu drehen.

[0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Waffenschloß unter Beibehaltung der an sich bewährten Bauform so auszugestalten, daß die Handhabung vereinfacht ist.

[0004] Gelöst wird diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Waffenschloß dadurch, daß der Steckzapfen mit einer relativ zum einen Schloßteil drehbaren Handhabe verbunden ist, welche Träger eines Kombinationsschlosses ist.

[0005] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein abzugsperrendes Waffenschloß der in Rede stehenden Art von vereinfachter Handhabung angegeben. Zur Erzielung der abschließbaren Zahneingriffsstellung ist kein Schließzylinder erforderlich und daher auch kein Schlüssel, da die Handhabe Träger eines Kombinationsschlosses ist. Dieses kann bspw. ein Zahlenschloß sein, dessen auf einer Achse hintereinander angeordnete Zahlenscheiben jeweils die Ziffern von 0-9 beinhalten. Nach Einstellen des vorgegebenen Schlüsselgeheimnisses kann durch Drehen der Handhabe relativ zum einen Schloßteil der Steckzapfen gedreht und außer Zahneingriff gebracht werden, welche Stellung dann das Auseinanderziehen der beiden Schloßteile zuläßt unter Freigabe des Abzuges der zuvor vom Waffenschloß gesicherten Waffe. Die Längserstreckung der Handhabe kann dabei nahezu so groß sein wie diejenige des einen Schloßteils, so daß insbesondere bei exzentrischer Lagerung der Handhabe ein großer Hebelarm wirksam wird, so daß auch bei einem straffen Zusammenstecken der Schloßteile unter Einbeziehung von aus flexiblem Material bestehenden Schutzplatten das Auflösen der Zahneingriffsstellung leicht bewerkstelligbar ist. In der Regel wird je einem Schloßteil eine Schutzplatte zugeordnet. Diese kann aus Gummi oder aus einem entsprechenden Kunststoff bestehen. Nach dem Zusammenstecken der beiden Schloßteile ist gewährleistet, daß zumindest ein schloßbauseitiges Bauteil im Weg des Abzugs liegt und daher dessen Verlagerung zur Auslösung eines Geschosses verhindert.

[0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht darin, daß die Drehbarkeit der drehfest mit dem Steckzapfen verbundenen Handhabe sperrbar ist. Bei richtig eingestelltem Schlüsselgeheimnis führt daher ein Verdrehen der Handhabe stets zu einer Mitnahme des Steckzapfens. Ist die Zahneingriffsstellung herbeigeführt, erfolgt durch Verstellen des Schlüsselgeheimnisses das Sperren der Handhabe. Daher kann über diese auch nicht der Steckzapfen relativ zum einen Schloßteil gedreht werden. Die durch das Waffenschloß herbeigeführte Sicherung ist daher nicht aufhebbar.

[0007] Ein vorteilhaftes Merkmal der Erfindung ist durch einen durch Betätigung des Kombinationsschlosses in eine Sperrausnehmung des einen Schloßteils eingreifenden Sperrfortsatz eines Sperrgliedes gekennzeichnet. Ist das vorgegebene Schlüsselgeheimnis am Kombinationsschloß eingestellt, so kann sich das Sperrglied so verlagern, daß sein Sperrfortsatz die Sperrausnehmung des einen Schloßteils verläßt. Dadurch wird die Handhabe zur Drehung freigegeben bei gleichzeitiger Mitnahme des Steckzapfens. Wird durch Verdrehen der Zahlenscheiben das Schlüsselgeheimnis verstellt, so greift in der Zahneingriffsstellung der Sperrfortsatz des Sperrgliedes durch entsprechende Verlagerung desselben in die Sperrausnehmung ein.

[0008] Gemäß der Erfindung ist es von Vorteil, daß das Sperrglied als in Erstreckungsrichtung der Handhabe verlaufende Wippe ausgebildet ist. Letztere kann, wie bei vielen Zahlenschlössern üblich ist, mit den Zahlenscheiben zugeordneten Sperrhülsen zusammenwirken. Letztere bilden Abflachungen aus. Wenn die Abflachungen der Sperrhülsen durch Verdrehen der Zahlenscheiben miteinander fluchten, was dem richtigen Schlüsselgeheimnis entspricht, kann sich die Sperrglied-Wippe so verlagern, daß der Sperrfortsatz die Sperrausnehmung des einen Schloßteils verläßt. Die Handhabe ist zur Drehung freigegeben.

[0009] Der Sicherheitswert des Waffenschlosses ist dadurch erhöht, daß das Sperrglied nur in der Verriegelungsstellung des Kombinationsschlosses verlagerbar ist. Wird die Handhabe aus der Zahneingriffsstellung in die Freigabestellung gedreht, so erstreckt sich der Sperrfortsatz oberhalb der zugekehrten Frontfläche des einen Schloßteils. Ein Verdrehen der Zahlenscheibe ist dann nicht möglich, da dann die Wippe sich über den Sperrfortsatz an der Frontfläche abstützt. Eine Verlagerung der Zahlenscheiben verlangt daher stets das Zurückdrehen der Handhabe in die Zahneingriffsstellung.

[0010] Handhabungstechnisch günstig erweist es sich, eine Verrastung der Handhabe in ihren beiden Drehendstellungen vorzunehmen. Diese Verrastung ist deutlich fühlbar und signalisiert sowohl zum einen die Zahneingriffsstellung und zum anderen den aufgehobenen Zahneingriff.

[0011] Schließlich ist ein vorteilhaftes Merkmal der Erfindung noch darin zu sehen, daß die Handhabe an ihrem längeren, den Sperrfortsatz beinhaltenden Hebelarm eine auswärts gerichtete Nase besitzt, die in der verriegelbaren Endstellung der Handhabe einen Hakenvorsprung des sie lagernden Schloßteils unterfährt. Deswegen kann auch die Handhabe im Bereich dieses Hebelarms nicht durch die Klinge eines Schraubendrehers abgestellt werden, so daß der Sperrfortsatz des Sperrgliedes vorschriftsmäßig in der Sperrausnehmung des einen Schloßteils verharrt.

[0012] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt
Fig. 1
eine Ansicht einer Pistole mit einem deren Abzugseinheit zugeordneten Waffenschloß bei in Zahneingriffsstellung befindlichen Schloßteilen,
Fig. 2
eine Detaildarstellung im Bereich der Abzugseinheit mit Waffenschloß, wobei die Betätigungshandhabe aus der Zahneingriffsstellung in die Freigabestellung gedreht ist,
Fig. 3
in vergrößerter Darstellung eine Draufsicht auf das der Abzugseinheit zugeordnete Waffenschloß, betreffend die Zahneingriffsstellung der Schloßteile,
Fig. 4
einen Längsschnitt durch das Waffenschloß bei in Zahneingriffsstellung befindlichen Schloßteilen, wobei das vorschriftsmäßige Schlüsselgeheimnis eingestellt und die Handhabe zur Drehung freigegeben ist,
Fig. 5
einen Längsschnitt entsprechend Fig. 4, wobei abweichend gegenüber dieser die Handhabe um 90° in die Freigabestellung gedreht ist,
Fig. 6
eine Frontansicht des einen Schloßteils unter Veranschaulichung des als Wippe gestalteten Sperrgliedes,
Fig. 7
den Schnitt nach der Linie VII-VII in Fig. 6,
Fig. 8
den Schnitt nach der Linie VIII-VIII in Fig. 6,
Fig. 9
eine Rückansicht des einen Schloßteils bei fortgelassener Schutzplatte,
Fig. 10
eine der Fig. 8 entsprechende Darstellung, wobei im Gegensatz zu dieser das Schlüsselgeheimnis abweicht bei verschwenktem Sperrglied und gesperrter Handhabe,
Fig. 11
eine Draufsicht auf die seitlich eines Abzugbügels befindlichen Schloßteile,
Fig. 12
eine Rückansicht des anderen Schloßteils bei fortgelassener Schutzplatte,
Fig. 13
den Schnitt nach der Linie XIII-XIII und
Fig. 14
den Schnitt nach der Linie XIV-XIV.


[0013] Gemäß dem dargestellten Ausführungbeispiel ist ein erfindungsgemäß gestaltetes Waffenschloß 1 der Abzugseinheit 2 einer Pistole 3 zugeordnet. Die Abzugseinheit 2 bildet einen einen Abzug 4 umfangenden Abzugsbügel 5 aus. Es wäre auch möglich, das Waffenschloß der Abzugseinheit eines Gewehrs zuzuordnen.

[0014] Im einzelnen setzt sich das Waffenschloß 1 aus zwei beidseitig die Abzugseinheit 2 überfangenden Schloßteilen 6 und 7 zusammen, welche sich beidseitig des Abzugsbügels 5 erstrecken, die von diesem gebildete Öffnung abdecken und demgemäß den Abzug 4 unzugänglich machen.

[0015] Das eine Schloßteil 6 besitzt eine Abdeckschale 8, über deren Schalenrand eine Schutzplatte 9 aus flexiblem Kunststoff gesteckt ist. Zwischen dem Boden der Schale 8 und der Schutzplatte 9 erstreckt sich eine Grundplatte 10, welche sich materialeinheitlich in eine Lagerbüchse 11 zur Aufnahme eines Steckzapfens 12 fortsetzt. Letzterer ist exzentrisch zur Längsachse der im Grundriß etwa ovalförmigen Abdeckschale 8 positioniert. Die Lagerbüchse 11 ist durch einen sehnenförmigen Ausschnitt 13 geöffnet. Die Öffnung weist zur längeren Seite der ovalförmigen Abdeckschale. Stirnseitig ist die Lagerbüchse 11 durch einen Büchsenboden 11' geschlossen.

[0016] Der Steckzapfen 12 ist im wesentlichen im Querschnitt kreisförmig gestaltet. Abweichend von der Kreisform bildet der Steckzapfen eine Abflachung aus, welche jedoch die Aufnehmung 13 überragt. Auf diesem abgeflachten Abschnitt besitzt der Steckzapfen 12 eine sägezahnartige Verzahnung 14. Diese wirkt zusammen mit einer entsprechend gestalteten, Sägezähne ausbildenden Zahnleiste 15, welche von dem anderen Schloßteil 7 aufgenommen wird. Dieses bildet eine deckungsgleich zur Abdeckschale 8 gestaltete Gegenabdeckschale 16 aus. Deren Schalenrand ist von einer Gegenschutzplatte 17 übergriffen. Deren einer gewölbter Langsrand ist mit kegelförmigen Erhöhungen 18 ausgestattet, was jedoch Stand der Technik ist, so daß hierauf nicht näher eingegangen wird. Der Boden der Gegenabdeckschale 16 setzt sich in eine Einsteckbüchse 19 zur Aufnahme der Lagerbüchse 11 und des Steckzapfens 12 fort. Deren Einstecköffnung 20 weicht zufolge einer sehnenförmig verlaufenden Wand 21 von der Kreisform ab und entspricht dem Querschnittsprofil der Lagerbüchse 11 im Bereich der Ausnehmung 13. Parallel zur Wand ist die Zahnleiste 15 geführt. Eine Druckfeder 22 belastet die Zahnleiste 15 in Eingriffsrichtung zur Verzahnung 14 des Steckzapfens 12, vergl. Fig. 4. Zur Lagesicherung der Zahnleiste 15 sowie der Druckfeder 22 dient eine mit der Gegenabdeckschale 16 verbundene Abdeckplatte 23.

[0017] Die Grundplatte 10 lagert die Schutzplatte 9 durch greifende Sperrbolzen 24. Diese sind in Auswärtsrichtung begrenzt verschieblich geführt und werden von Druckfedern 25 in Auswärtsrichtung beaufschlagt. Es sind beim Ausführungsbeispiel sechs solcher Sperrbolzen 24 verteilt der Grundplatte 10 zugeordnet. Mindestens einer dieser Sperrbolzen 24 erstreckt sich nach Anbringung des Waffenschlosses 1 im Verlagerungsweg des Abzuges 4.

[0018] Das der Verzahnung 14 gegenüberliegende Ende des Steckzapfens 12 durchgreift die Abdeckschale 8 und ist dort mit einem Kupplungsvorsprung 26 ausgerüstet. Dieser trägt mit zur axialen Unverschieblichkeit des Steckzapfens bei. Ferner ist zu diesem Zweck noch ein Sicherungsring 27 vorgesehen. Letzterer greift in eine Ringnut des Steckzapfens 12 ein und erstreckt sich zwischen Grundplatte 10 und Boden der Abdeckschale 8. Der Kupplungsvorsprung 26 greift formschlüssig in den Boden 28 eines Schloßgehäuses S ein. Letzteres ist etwa kastenförmig gestaltet und bildet die beiden Kastenstirnwände 29, 30 aus. Ferner besitzt der Kasten die beiden Längswände 31, 32. Das Schloßgehäuse S erstreckt sich innerhalb einer knebelartig gestalteten Handhabe 33. Letztere und das Schloßgehäuse S sind durch nicht näher veranschaulichte Nietung miteinander verbunden. Eine Drehverlagerung der Handhabe 33 wird daher über das Schloßgehäuse S auf den Steckzapfen 12 übertragen.

[0019] Im oberen Bereich nimmt die Handhabe 33 eine von den Kastenstirnwänden 29, 30 abgestützte Achse 34 auf. Die Lagerhöhlung 35 in der Handhabe 33 ist zur einen Seite hin offen. Bis dorthin erstreckt sich das eine Ende der Achse 34. Auf der Achse 34 lagern drei hintereinander angeordnete Sperrhülsen 36, die mit einer Abflachung 36' versehen sind. Die Abflachung 36' könnte auch als stumpfwinklige Einziehung gestaltet sein. Dies ist bekannt, so daß darauf nicht näher eingegangen wird. Die Sperrhülsen 36 stehen in bekannter Weise in Zahneingriff mit auf ihnen angeordneten Zahlenscheiben 37. Durch Drehen derselben werden die Sperrhülsen 36 mitgenommen. Eine auf der Achse 34 angeordnete Druckfeder 38 belastet die Sperrhülsen 36 in Eingriffsrichtung zu den Zahlenscheiben 37.

[0020] Mit den Sperrhülsen 36 wirkt ein Sperrglied 38 zusammen. Letztere ist im Querschnitt winkelförmig und als Wippe gestaltet. Der längere Winkelschenkel ist von einer nicht dargestellten Feder in Richtung der Sperrhülsen 36 federbeaufschlagt, während der andere Winkelschenkel einen Sperrfortsatz 39 bildet, welcher bei richtig eingestelltem Schlüsselgeheimnis bis zur Frontseite der Abdeckschale 8 reicht. In Zahneingriffsstellung erstreckt sich der Sperrfortsatz 39 in Gegenüberlage zu einer Sperrausnehmung 40 in der Abdeckschale 8 des einen Schloßteils 6, vergl. insbesondere Fig. 8. Der Sperrfortsatz 39 befindet sich in dem länger gestalteten Hebelarm der Handhabe 33, so daß auch die Sperrausnehmung 40 der Abdeckschale 8 mit größerem Abstand zur Drehachse des Steckzapfens 12 angeordnet ist. Ferner liegt die Sperrausnehmung 40 nahe eines Randes 41 der Abdeckschale 8, welcher Rand 41 sich etwa über den halben Umfang der Abdeckschale 8 erstreckt. Die Länge des Randes 41 ist so gewählt, daß die Handhabe 33 um 90° zu schwenken vermag. Das eine Ende des Randes 41 formt einen Hakenvorsprung 42, welcher in Zahneingriffsstellung von einer auswärts gerichteten Nase 43 der Handhabe 33 unterfahren ist, vergl. insbesondere Fig. 4. In der Zahneingriffsstellung kann daher nicht mit der Klinge eines Schraubendrehers die Handhabe 33 abgehoben werden, um den Sperrfortsatz 39 außer Eingriff zur Sperrausnehmung 40 zu bringen.

[0021] Die Abdeckschale 8 ist Träger einer Rastkugel 44. Letztere wirkt mit Rastausnehmungen 45, 46 des Schloßgehäuses S zusammen. In der Zahneingriffsstellung ragt die Rastkugel 44 in die Rastausnehmung 45 hinein. Wird die Handhabe 33 um 90° gedreht, so wirkt die andere Rastausnehmung 46 mit der Rastkugel 44 zusammen, welche Raststellungen deutlich fühlbar sind.

[0022] Es stellt sich folgende Wirkungsweise ein: Vorzugsweise werden die Schloßteile 6, 7 so der Abzugseinheit 2 zugeordnet, daß die Handhabe 33 sich in der Längserstreckung der Abdeckschale 8 bzw. des einen Schloßteils 6 befindet. Es werden nun die Schloßteile 6, 7, wie in Fig. 11 veranschaulicht ist, von beiden Seiten des Abzugsbügels 5 zusammengesteckt, wobei die Lagerbüchse 11 des einen Schloßteils 6 in die Einstecköffnung 20 des anderen Schloßteils 7 einfährt. Die Verzahnung 14 des Steckzapfens 12 trifft gegen die Zähne der Zahnleiste 15, wobei diese rastend ausweicht. Es werden nun die Schloßteile 6, 7 gegeneinander gedrückt. Die Schutzplatte 9 und die Gegenschutzplatte 17 treten gegen den Abzugsbügel 5. Sind die Schloßteile zusammengefügt, decken sie die Grifföffnung des Abzugsbügels ab sowie damit auch den Abzug 4. Es erstreckt sich dann zumindest ein Sperrbolzen 24 im Weg des Abzugs 4, so daß Manipulationen am Abzug nicht möglich sind. Ist das Schlüsselgeheimnis noch eingestellt, so kann durch Drehen mindestens einer der Zahlenscheiben 37 das wippenartige Sperrglied 38 verschwenkt werden, wobei der Sperrfortsatz 39 in die mit ihm fluchtende Sperrausnehmung 40 des Schloßteils 6 bzw. der Abdeckschale 8 eintaucht. Damit ist die Handhabe 33 drehfest am Schloßteil 6 festgelegt, so daß kein Verdrehen des Steckzapfens 12 stattfinden kann. Die Zahneingriffsstellung zwischen Steckzapfen 12 und Zahnleiste 15 ist somit nicht aufhebbar.

[0023] Die Zahneingriffsverbindung zwischen Steckzapfen 12 und Zahnleiste 15 ist nur durch Verdrehen des Steckzapfens 12 aufhebbar, und zwar über die Handhabe 33. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, mittels der Zahlenscheiben 37 das vorgegebene Schlüsselgeheimnis des Kombinationsschlosses K einzustellen. Dadurch werden die Sperrhülsen 36 so gedreht, daß die Abflachungen 36' miteinander fluchten und ein Verschwenken des federbeaufschlagten Sperrgliedes 38 zulassen. Einhergehend damit verläßt der Sperrfortsatz 39 die Sperrausnehmung 40 des einen Schloßteils 6. Nun kann die Handhabe 33 um 90° gedreht werden in die Stellung gemäß Fig. 2 und 5, wobei der Zahneingriff zwischen Steckzapfen 12 und Zahnleiste 15 aufgehoben ist. Es können nun die beiden Schloßteile 6, 7 auseinandergezogen werden unter Freigabe der Abzugseinheit 2.

[0024] Die um 90° gedrehte Stellung der Handhabe 33 verrastet. In dieser Position erstreckt sich der Sperrfortsatz oberhalb der zugekehrten Frontseite der Abdeckschale 8. Es liegt ein solcher Abstand zwischen Sperrfortsatz 39 und Frontseite der Abdeckschale 8 vor, daß keine Verstellung der Zahlenscheiben 37 erfolgen kann, da dann die Stirnfläche des Sperrfortsatzes 39 gegen die Abdeckschale 8 stößt. Ein Verdrehen der Zahlenscheiben 37 ist erst dann möglich, wenn die Handhabe 33 um 90° zurückverlagert wird, so daß dann wiederum Sperrfortsatz 39 und Sperrausnehmung 40 miteinander fluchten.

[0025] Ferner ist Vorsorge dafür getroffen, daß ausschließlich bei richtig eingestelltem Schlüsselgeheimnis eine Neueinstellung des Schlüsselgeheimnisses vorgenommen werden kann, wozu die Achse 34 über die einseitig offene Lagerhöhlung 35 der Handhabe 33 entgegen Federbelastung verschoben wird unter Aufheben des Zahneingriffes zwischen Sperrhülsen 36 und Zahlenscheiben 37. Dieses ist jedoch bekannter Stand der Technik. Deswegen wird darauf nicht näher eingegangen.

[0026] Grundsätzlich ist festzustellen, daß auch bei sehr stramm zusammengefügten Schloßteilen 6, 7 ein großer Hebelarm durch die Handhabe 33 vorliegt, so daß stets ein leichtes Öffnen des Waffenschlosses gewährleistet ist. Ferner ist zu diesem Zweck kein gesonderter Schlüssel notwendig. Es ist lediglich nur das vorgegebene Schlüsselgeheimnis mittels der Zahlenscheiben 37 einzustellen.

[0027] Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.


Ansprüche

1. Abzugsperrendes Waffenschloß, bestehend aus zwei beidseitig die Abzugseinheit überfangenden Schloßteilen, welche im Wege einer Steckverbindung im Abstand durch Zahneingriff gehalten werden, wozu ein dem einen Schloßteil zugeordneter Steckzapfen in eine Einstecköffnung des anderen Schloßteils einsteckbar und in die abschließbare Zahneingriffsstellung bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckzapfen (12) mit einer relativ zum einen Schloßteil (6) drehbaren Handhabe (33) verbunden ist, welche Träger eines Kombinationsschlosses (K) ist.
 
2. Waffenschloß nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehbarkeit der drehfest mit dem Steckzapfen (12) verbundenen Handhabe (33) sperrbar ist.
 
3. Waffenschloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, gekennzeichnet durch einen durch Betätigung des Kombinationsschlosses (K) in eine Sperrausnehmung (40) des einen Schloßteils (6) eingreifenden Sperrfortsatz (39) eines Sperrgliedes (38).
 
4. Waffenschloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (38) als in Erstreckungsrichtung der Handhabe (33) verlaufende Wippe ausgebildet ist.
 
5. Waffenschloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (38) nur in der Verriegelungsstellung des Kombinationsschlosses (K) verlagerbar ist.
 
6. Waffenschloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, gekennzeichnet durch eine Verrastung der Handhabe (33) in ihren beiden Drehendstellungen.
 
7. Waffenschloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe (33) an ihrem längeren, den Sperrfortsatz (39) beinhaltenden Hebelarm eine auswärts gerichtete Nase (43) besitzt, die in der verriegelbaren Endstellung der Handhabe (33) einen Hakenvorsprung (42) des sie lagernden Schloßteils (6) unterfährt.
 




Zeichnung