[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Temperaturwächter mit einem bei Übertemperatur
schaltenden Bimetall-Schaltwerk und einem damit verschalteten Heizwiderstand, der
im Sinne einer Selbsthaltefunktion wirkt.
[0002] Ein derartiger Temperaturwächter ist beispielsweise aus der EP-A-0 284 916 bekannt.
[0003] Der bekannte Temperaturwächter umfaßt ein von einem Deckelteil aus Kaltleitermaterial
verschlossenes Gehäuseteil, in dem das Schaltwerk angeordnet ist. Das Bimetall-Schaltwerk
umfaßt in bekannter Weise eine Bimetall-Schnappscheibe sowie eine Federscheibe, an
der ein bewegliches Kontaktteil gehalten ist. Unterhalb der Ansprechtemperatur der
Bimetall-Schnappscheibe wird das bewegliche Kontaktteil durch die Federscheibe gegen
ein festes Kontaktteil am Deckel gedrückt, das sich nach Art eines Nietes durch den
Deckel erstreckt und außen in einen Kopf übergeht. Das Gehäuseteil ist aus elektrisch
leitendem Material gefertigt, so daß das Schaltwerk bei niedrigen Temperaturen eine
leitende Verbindung zwischen dem Gehäuseteil und dem Kopf des festen Kontaktteiles
herstellt. Der Deckel ist in leitender Verbindung sowohl mit dem festen Kontaktteil
als auch mit dem Gehäuseteil, so daß er elektrisch parallel zu dem Schaltwerk geschaltet
ist.
[0004] Wenn das Schaltwerk jetzt infolge einer zu hohen Temperatur öffnet, fließt der Strom
von dem festen Kontaktteil durch den durch den Deckel gebildeten Kaltleiterwiderstand
zu dem Gehäuseteil, wodurch sich der Kaltleiterwiderstand erwärmt und das Schaltwerk
geöffnet hält, auch wenn die das Schalten auslösende Übertemperatur nicht mehr vorhanden
ist. Auf diese Weise wirkt der Kaltleiterwiderstand im Sinne einer Selbsthaltefunktion.
[0005] In einem weiteren Ausführungsbeispiel aus dieser Druckschrift umfaßt der Deckel ein
keramisches Trageteil, auf dem ein Kohlewiderstand angeordnet ist, der als Heizwiderstand
für die Selbsthaltefunktion sorgt.
[0006] Wenn der Deckel aus Kaltleitermaterial gefertigt ist, weist er nicht die erforderliche
Druckstabilität auf, die im rauhen Alltagseinatz des bekannten Temperaturwächters
häufig erforderlich ist. Derartige Temperaturwächter werden nämlich zur Temperaturüberwachung
von Motoren, Heizwendeln etc. eingesetzt, wobei sie häufig starken mechanischen Belastungen
infolge der mit dem Betrieb der zu schützenden Verbraucher verbundenen Vibrationen
ausgesetzt sind. Dabei können auch starke Drücke auf den Deckel des Temperaturwächters
ausgeübt werden.
[0007] Wenn der Parallelwiderstand ein Kohlewiderstand ist, so kann der Deckel selbst zwar
aus einem mechanisch stabileren Material bestehen, der Temperaturwächter weist jedoch
andere Nachteile auf. Insbesondere bei einem Kohlewiderstand kann es nämlich vorkommen,
daß das Bimetall-Schaltwerk infolge zu hoher Temperaturentwicklung des Kohlewiderstandes
irreparabel zerstört wird. Dies ist bei einem Kaltleiterwiderstand aus parallel geschaltetem
Heizwiderstand nicht möglich, da der Kaltleiterwiderstand infolge seines temperaturabhängigen
Widerstandswertes, der mit steigender Temperatur steigt, in seiner Temperaturausbringung
einstellbar ist, bzw. sich selbst regelt, so daß eine irreversible Schädigung des
Schaltwerkes infolge von Übertemperaturen im Selbsthaltebetrieb vermieden wird.
[0008] Aus der DE-OS-43 36 564 ist ein weiterer selbsthaltender Temperaturwächter bekannt,
mit dem ein zweiter Heizwiderstand in Reihe geschaltet ist, der für eine Überstromempfindlichkeit
des bekannten Temperaturwächters sorgt.
[0009] Dieser bekannte Temperaturwächter umfaßt eine mit leitenden oder isolierenden Beschichtungen
versehene Keramikträgerplatte, auf der ein gekapseltes Bimetall-Schaltwerk angeordnet
ist, neben dem ein Kaltleiterbaustein sitzt, der elektrisch parallel zu dem Schaltwerk
geschaltet ist, um für die Selbsthaltefunktion zu sorgen. Auf der Keramikträgerplatte
ist weiter ein Dickschichtwiderstand angeordnet, der unter das Schaltwerk führt und
mit diesem in Reihe geschaltet ist.
[0010] Der bekannte Tempraturwächter wird in Reihe mit einem zu schützenden Verbraucher
geschaltet, so daß er von dem Betriebsstrom des Verbrauchers durchflossen wird. Gleichzeitig
steht dieser Temperaturwächter in bekannter Weise in thermischer Verbindung mit dem
zu überwachenden Verbraucher. Erhöht sich der Betriebsstrom des Verbrauchers infolge
eines Defektes in unzulässiger Weise, so heizt der in Reihe geschaltete Dickschichtwiderstand
das Schaltwerk so weit auf, daß dieses öffnet, so daß der parallel geschaltete Kaltleiterwiderstand
den Strom übernimmt. Wegen des hohen Widerstandes des Kaltleiterwiderstandes geht
der Betriebsstrom des Verbrauchers jetzt auf ein unschädliches Maß zurück, das jedoch
ausreicht, über die Ohm'sche Verlustleistung in dem Kaltleiterwiderstand eine Temperatur
aufrecht zu erhalten, die das Schaltwerk öffnet. Selbstverständlich öffnet der bekannte
Temperaturwächter auch dann, wenn der Verbraucher eine zu hohe Temperatur aufweist,
woraufhin das Bimetall-Schaltwerk ebenfalls öffnet und der Kaltleiterwiderstand den
Strom übernimmt und eine Temperatur aufrechterhält, die den Temperaturwächter offen
bleiben läßt.
[0011] Bei diesem Temperaturwächter ist von Nachteil, daß er eine relativ sperrige und große
Bauweise aufweist, die insbesondere auf die Keramik-Trägerplatte zurückzuführen ist.
[0012] Weiter ist aus der DE-OS-41 42 716 ein selbsthaltender Temperaturwächter in Miniaturausführung
bekannt, bei dem ein parallel geschalteter Heizwiderstand und ein in Reihe geschalteter
Heizwiderstand für eine Stromüberwachung vorhanden sind. Der Vorwiderstand ist als
Ätz- oder Stanzteil bzw. als mit einem Widerstand bedruckte Folie in unmittelbarer
Nähe sowie in thermischem und elektrischem Kontakt mit der Federscheibe des Bimetall-Schaltwerkes
derart angeordnet, daß er unten im Bodenteil des Gehäuses zum Liegen kommt.
[0013] Neben dem aufwendigen Zusammenbau des bekannten Temperaturwächters ist es weiter
von Nachteil, daß die hier als Heizwiderstände verwendeten Ätz- oder Stanzteile hinsichtlich
des Widerstandswertes nicht allzu genau und nur auf einen kleinen Widerstandsbereich
gefertigt werden können. Ferner ist ein zusätzliches Isolierbauteil zwischen dem Gehäuseboden
und dem Heizwiderstand und aus Gründen der Widerstandseinstellung meistens ein zusätzlicher,
außen aufgesetzter weiterer hochohmiger Widerstand in Reihe zu dem erwähnten Vorwiderstand
erforderlich, was insgesamt den Fertigungsaufwand und auch die Außenabmessungen vergrößert.
[0014] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen selbsthaltenden Temperaturwächter von der eingangs genannten Art zu schaffen,
der die vorstehend genannten Nachteile überwindet. Insbesondere soll der neue Temperaturwächter
bei einfachem Aufbau leicht zu montieren und allgemein preiswert herzustellen sein.
[0015] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Heizwiderstand an einer
Folie ausgebildet ist, die vorzugsweise zur thermischen und/oder elektrischen Isolation
vorgesehen ist.
[0016] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
Weil der Heizwiderstand jetzt an einer Folie ausgebildet ist, kann er bei kleinen
Gesamtabmaßen an verschiedenen Stellen in einem das Schaltwerk aufnehmenden Gehäuse
leicht untergebracht werden. Sollte der Temperaturwächter ein Gehäuse aus Metall umfassen,
so können z.B. Deckel und Gehäuseunterteil durch die Folie, an der der Heizwiderstand
ausgebildet ist, gleichzeitig elektrisch gegeneinander isoliert werden. Wenn das Gehäuse
des Temperaturwächters dagegen aus Kunststoff oder einem ähnlichen elektrisch isolierenden
Material gefertigt ist, so bewirkt die Folie hier eine thermische Isolation, damit
ein hinreichender Teil der erzeugten Wärme sozusagen gespeichert werden kann, um die
Selbsthaltefunktion zumindest für eine gewisse Zeit aufrecht zu erhalten. Die Folie
kann aber auch andere Funktionen übernehmen, so kann sie z.B. gleichzeitig einen Schutz
gegen Verschmutzungen oder ähnliches bieten, um einen in rauher und ggf. schmutzanfälliger
Umgebung eingesetzten neuen Temperaturwächter gegen den Eintrag von die Funktion beeinträchtigenden
Schmutzpartikeln zu isolieren.
[0017] In einem Ausführungsbeispiel ist es dann bevorzugt, wenn der Temperaturwächter ein
das Schaltwerk aufnehmendes Gehäuseunterteil aus leitfähigem Material, vorzugsweise
aus Metall, sowie ein das Gehäuseunterteil verschließendes Deckelteil aus leitfähigem
Material, vorzugsweise aus Metall, aufweist, und wenn die Folie gleichzeitig für eine
erforderliche Isolation zwischen dem Gehäuseunterteil und dem Deckelteil sorgt.
[0018] Hier ist von Vorteil, daß die hier sowieso benötigte Isolierfolie zwischen Gehäuseunterteil
und Deckelteil jetzt gleichzeitig als Folie mit daran ausgebildetem Heizwiderstand
vorgesehen werden kann. Derartige Temperaturwächter mit Metallgehäuse sind bspw. aus
der DE-AS-21 21 802 bekannt. Die Kontaktierung des bekannten Temperaturwächters erfolgt
einerseits über das Deckelteil und andererseits über das Gehäuseunterteil, so daß
eine Isolierfolie zwischen diesen beiden Gehäuseteilen erforderlich ist. Durch die
hier erwähnte Maßnahme kann also der bekannte Temperaturwächter auf überraschend einfache
Weise mit einer Selbsthaltefunktion ausgestattet werden, wobei weiterhin die mechanisch
sehr zuverlässige Konstruktion erhalten bleiben kann, die hohen Drücken standhält.
Weiter ist von Vorteil, daß die Konstruktion und die Montage sowie die dafür vorgesehenen
Vorrichtungen, wie z.B. Handhabungsapparate usw. nicht geändert werden müssen, vielmehr
wird im üblichen Montageprozeß lediglich statt der bisher verwendeten Isolierfolie
die Folie mit dem erfindungsgemäß daran vorgesehenen Heizwiderstand verwendet.
[0019] In einem Ausführungsbeispiel ist es dann bevorzugt, wenn die Folie ein- oder beidseitig
mit Widerstandsmaterial versehen, vorzusweise mit Widerstandsbahnen beschichtet oder
bedruckt ist.
[0020] Hier ist von Vorteil, daß der Widerstandswert je nach den gewünschten Gegebenheiten
angepaßt werden kann, indem entweder eine einseitig oder eine beidseitig mit Widerstandsmaterial
versehene Folie verwendet wird. Durch die Geometrie der Widerstandsbahnen kann der
Widerstandswert weiter eingestellt werden.
[0021] Weiter ist es bevorzugt, wenn die Folie ein Widerstandsmaterial aus Kaltleitermaterial
aufweist.
[0022] Hier ist von Vorteil, daß auch bei dem neuen Heizwiderstand an der Folie die eingangs
erwähnten Vorteile des Kaltleiterwiderstandes realisiert werden können, also der Schutz
vor Übertemperaturen durch die Selbstregelung.
[0023] Dabei ist es bevorzugt, wenn die Folie zumindest an einer Stelle durchkontaktiert
ist, so daß das Widerstandsmaterial auf beiden Seiten der Folie elektrisch miteinander
verbunden ist.
[0024] Hier ist von Vorteil, daß sich eine einfache Kontaktierung zu Deckelteil und Gehäuseunterteil
ergibt. Die Folie stellt sozusagen zwei in Reihe geschaltete Bereiche aus Widerstandsmaterial
und/oder Leitermaterial dar, die durch einfaches Einlegen in das Gehäuseunterteil
mit diesem in Kontakt gelangen. Das Deckelteil wird dann auf die Folie aufgelegt,
wodurch der zweite Kontakt hergestellt wird. In üblicher Weise werden dann die Ränder
des Gehäuseunterteiles umgebördelt, so daß das Deckelteil fest an dem Gehäuseunterteil
gehalten wird. Der Heizwiderstand ist jetzt parallel zu dem Bimetall-Schaltwerk geschaltet,
das wie eingangs erwähnt, einerseits über die Federscheibe mit dem Gehäuseunterteil
und andererseits über das bewegliche Kontaktteil mit dem Deckel in Verbindung steht,
wenn das Schaltwerk geschlossen ist.
[0025] Weiter ist es bevorzugt, wenn die Folie eine Heizfolie ist, die eine isolierende
Kunststoffolie mit als Heizwiderstand dienenden Leiterbahnen aufweist.
[0026] Auch diese Maßnahme ist im Hinblick auf eine einfache Kontaktierung bevorzugt, die
Heizfolie wird genauso wie die zuvor erwähnte Folie als Isolierfolie verwendet. Die
Leiterbahnen sind dabei so angeordnet, daß sie sowohl mit dem Deckelteil als auch
mit dem Gehäuseunterteil in Verbindung geraten, wenn der Temperaturwächter auf übliche
Weise zusammengebaut wird.
[0027] Dabei ist es ferner bevorzugt, wenn die Folie eine Kaltleiterfolie, vorzugsweise
eine PTC-Folie ist.
[0028] Hier ist von Vorteil, daß die Folie insgesamt als Kaltleiterwiderstand ausgebildet
sein kann, wodurch sich die Kontaktierung zu Deckelteil und Gehäuseunterteil sehr
einfach gestaltet.
[0029] Andererseits ist es bevorzugt, wenn die Folie bereichsweise mit Widerstandsmaterial
versehen ist.
[0030] Hier ist von Vorteil, daß durch die Wahl der Größe und ggf. Geometrie des Widerstandsmaterials
der Widerstandswert des Heizwiderstandes genau eingestellt werden kann.
[0031] Ferner ist es bevorzugt, wenn die Folie einseitig mit Widerstandsmaterial versehen
ist und auf der anderen Seite der Kontaktierung dienende Leiterbahnen aufweist.
[0032] Dies ist eine andere vorteilhafte Weise, wie die auch der elektrischen Isolation
zwischen Deckelteil und Gehäuseunterteil dienende Folie ohne einen Kurzschluß zu bewirken
für eine Parallelschaltung des Heizwiderstandes zu dem Bimetall-Schaltwerk sorgen
kann.
[0033] Allgemein ist es bevorzugt, wenn die Folie ggf. unter Zwischenlage von weiterem Isoliermaterial
zwischen Gehäuseunterteil und Deckelteil eingeklemmt wird.
[0034] Hier ist von Vorteil, daß sich der neue Temperaturwächter nicht nur leicht montieren
läßt, sondern daß auch auf einfache Weise einerseits ein Kurzschluß vermieden und
andererseits eine Kontaktierung des Heizwiderstandes bewirkt wird.
[0035] Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
[0036] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorstehenden
Erfindung zu verlassen.
[0037] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen neuen Temperaturwächter in einer geschnittenen Seitenansicht, bei dem an der
Isolierfolie ein aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellter Heizwiderstand
ausgebildet ist;
- Fig. 2
- eine für den Einbau in den Temperaturwächter aus Fig. 1 geeignete Isolierfolie, vor
dem Einbau, vergrößert und nicht maßstabsgerecht;
- Fig. 3
- in einer Darstellung wie Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel der mit einem Heizwiderstand
versehenen Isolierfolie;
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf die Isolierfolie aus Fig. 3.
[0038] In Fig. 1 ist in einem Axialschnitt eine Ausführungsform des neuen Temperaturwächters
10 gezeigt. Der Temperaturwächter 10 umfaßt ein topfförmiges Gehäuseunterteil 11 sowie
ein das Gehäuseunterteil 11 verschließendes Deckelteil 12, das auf einer umlaufenden
Schulter 13 des Gehäuseteiles 11 aufliegt. Der Temperaturwächter 10 ist über einen
Bördelrand 14 des Gehäuseunterteiles 11 verschlossen, der das Deckelteil 12 auf die
umlaufende Schulter 13 drückt.
[0039] In dem Inneren des Gehäuseunterteiles 11 befindet sich ein Bimetall-Schaltwerk 15,
das von üblicher Konstruktion ist. Es umfaßt eine Federscheibe 16, die ein bewegliches
Kontaktteil 17 trägt, über das eine Bimetall-Schnappscheibe 18 gestülpt ist. Die Federscheibe
16 stützt sich an einem Boden des topfförmigen Gehäuseunterteiles 11 ab und spannt
so das bewegliche Kontaktteil 17 gegen ein festes Kontaktteil 20 vor, das innen an
dem Deckelteil 12 vorgesehen ist.
[0040] Bei diesem Temperaturwächter 10 sind Gehäuseunterteil 11 sowie Deckelteil 12 aus
leitfähigem Material, vorzugsweise aus Metall gefertigt, so daß eine Isolierfolie
22 vorgesehen ist, die das Deckelteil 12 gegenüber dem Gehäuseunterteil 11 isoliert.
Die Kontaktierung des Temperaturwächters 10 erfolgt einerseits über das Deckelteil
12 und andererseits über das Gehäuseunterteil 11, wie das an sich bekannt ist.
[0041] In dem in Fig. 1 gezeigten Zustand weist das Schaltwerk 15 eine Temperatur unterhalb
seiner Ansprechtemperatur auf, so daß es sich im geschlossenen Zustand befindet, in
dem es für eine leitende Verbindung zwischen dem festen Kontaktteil 20 und damit dem
Deckelteil 12 sowie dem Boden 19 und damit dem Gehäuseunterteil 11 sorgt.
[0042] Wird die Temperatur des Schaltwerkes 15 jetzt erhöht, so schnappt die Bimetall-Schnappscheibe
18 plötzlich von der gezeigten konvexen Form in eine konkave Form um und stützt sich
an der Unterseite des Deckelteiles 12 derart ab, daß es das bewegliche Kontaktteil
gegen die Kraft der Federscheibe 18 von dem festen Kontaktteil 20 abhebt.
[0043] Insoweit ist die Konstruktion des neuen Temperaturwächters 10 bekannt, der wegen
seines aus Metall gefertigten Gehäuses eine hohe Druckstabilität aufweist.
[0044] Erfindungsgemäß ist an der Isolierfolie 22 jetzt ein in Fig. 1 der Übersichtlichkeit
halber nicht gezeigter Heizwiderstand 23 ausgebildet, der auf noch zu beschreibende
Weise parallel zu dem Bimetall-Schaltwerk 15 geschaltet ist. Solange sich das Bimetall-Schaltwerk
15 in der in Fig. 1 gezeigten geschlossenen Stellung befindet, ist der Heizwiderstand
23 überbrückt und zeigt keine Wirkung. Wenn sich das Bimetall-Schaltwerk infolge einer
Übertemperatur jedoch öffnet, so übernimmt der Heizwiderstand 23 einen Teil des bisher
durch den Temperaturwächter 10 geflossenen Stromes, der den Heizwiderstand 23 so weit
aufheizt, daß im Inneren des Temperaturwächters 10 eine Temperatur erzeugt wird, die
auch bei Abfall der das Schalten bewirkenden äußeren Übertemperatur ausreicht, um
das Bimetall-Schaltwerk 15 zumindest noch für eine gewisse Weile in dem geöffneten
Zustand zu halten. Die Isolierfolie 22 kann dabei so ausgebildet sein, daß sie einen
zu schnellen Wärmeverlust aus dem Inneren des Temperaturwächters 10 verhindert. So
kann es beispielsweise vorgesehen sein, daß das Gehäuseunterteil 11 und Deckelteil
12 aus Kunststoff oder einem ähnlichen nicht leitenden Material besteht, so daß die
Isolierfolie 22 an sich für die Funktion nicht erforderlich ist. Selbstverständlich
ist in einem solchen Falle das feste Kontaktteil 20 bspw. nach Art eines Nietes nach
außen durchkontaktiert, während andererseits über den Boden 19 eine elektrische Verbindung
nach außen hergestellt wird. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist diese Alternative
in Fig. 1 nicht weiter dargestellt.
[0045] Obwohl - wie gesagt - die Isolierfolie 22 hier nicht der elektrischen Isolation wegen
vorgesehen sein muß, weist sie doch den Vorteil auf, daß sie eine weitere thermische
Isolation des Inneren des Temperaturwächters 10 bewirkt, so daß die in dem Inneren
des Temperaturwächters 10 herrschende Temperatur sich nicht zu schnell abbaut. Der
Heizwiderstand 23 kann in diesem Falle so bemessen sein, daß er allein über lange
Zeit die erforderliche Temperatur in dem Inneren des Temperaturwächters 10 nicht halten
kann, jedoch dazu beiträgt, daß diese Temperatur sich nur so langsam abbaut, daß die
gewünschte Einschaltverzögerung erreicht wird. Selbstverständlich kann diese Zusatzfunktion
der thermischen Isolierung von der Isolierfolie 22 auch ausgeübt werden, wenn Deckelteil
12 und Gehäuseunterteil 11 aus Metall sind.
[0046] In beiden oben erwähnten Ausführungsbeispielen weist die Isolierfolie 22 also zwei
Funktionen auf, zum einen dient sie der elektrischen und/oder thermischen Isolation
und zum anderen ist an ihr der Heizwiderstand 23 ausgebildet, der die Selbsthaltefunktion
bewirkt oder aber unterstützt.
[0047] Ein besonderer Vorteil des neuen Temperaturwächters 10 liegt darin, daß bekannte
Konstruktionen, die bereits eine Isolierfolie aus den oben genannten Gründen zur elektrischen
Isolation verwenden, vollständig beibehalten werden können, die Isolierfolie 22 muß
lediglich zusätzlich mit einem Heizwiderstand 23 versehen werden. Das bedeutet aber,
daß in dem üblichen Fertigungsprozeß lediglich die bisher verwendete reine Isolierfolie
gegen eine erfindungsgemäße Isolierfolie mit Heizwiderstand ausgetauscht werden muß,
so daß überhaupt keine Rüstkosten für die Produktionsvorrichtungen auftreten. Der
neue Temperaturwächter 10 weist alle die bekannten und gewünschten mechanischen und
elektrischen Eigenschaften auf, die im Markt bereits eingeführt sind, und erhält jetzt
auf diese extrem einfache Weise zusätzlich eine Selbsthaltefunktion.
[0048] Wie dieser Heizwiderstand 23 an der Isolierfolie 22 ausgebildet werden kann, wird
jetzt beispielhaft im Zusammenhang mit den Figuren 2 bis 4 erörtert.
[0049] In Fig. 2 ist vergrößert und nicht maßstabsgerecht eine Isolierfolie 22 im Querschnitt
dargestellt, wie sie bei dem Temperaturwächter 10 aus Fig. 1 eingesetzt werden kann.
[0050] Die Isolierfolie 22 weist als Träger eine Folie 24 bspw. aus Teflon, Kapton, Nomex
oder ähnlichem auf. Auf beiden Seiten ist die Folie 24 mit Widerstandsmaterial 25
versehen, das z.B. ein Kaltleitermaterial, ein Kohleschichtwiderstand oder ähnliches
sein kann. In bekannter Weise ist in der Folie 24 eine Öffnung 26 vorgesehen, die
über das bewegliche Kontaktteil 17 gestülpt wird, wie dies in Fig. 1 erkennbar ist.
[0051] Die Isolierfolie 22 gelangt beim Einbau in den Temperaturwächter 10 über ihr oberes
Widerstandsmaterial 27 an dessen Rand 28 mit dem Deckelteil 12 in Kontakt, während
sie über ihr unteres Widerstandsmaterial 29 an dessen Rand 31 auf der Schulter 13
aufliegt und sich in elektrischem Kontakt mit dem Gehäuseunterteil 11 befindet.
[0052] Da in dem gezeigten Ausführungsbeispiel die Folie 24 selbst isolierend ist, sind
Durchkontaktierungen 32 vorgesehen, die das obere Widerstandsmaterial 27 mit dem unteren
Widerstandsmaterial 29 verbinden. Auf diese Weise ist der aus dem oberen und dem unteren
Widerstandsmaterial 27, 29 gebildete Heizwiderstand 23 einerseits mit dem Deckelteil
12 und andererseits mit dem Gehäuseunterteil 11 verbunden, so daß er parallel zu dem
Bimetall-Schaltwerk 15 geschaltet ist. Auf diese Weise kann der Heizwiderstand 23
für die bereits ausführlich diskutierte Selbsthaltefunktion des neuen Temperaturwächters
10 sorgen.
[0053] Über den Abstand der Durchkontaktierungen 32 von den äußeren Rändern 28, 31 läßt
sich außerdem der Widerstandswert einstellen, je mehr nämlich diese Durchkontaktierung
an den Rändern 28, 31 liegt, desto geringer ist die Reihenschaltung aus den beiden
Widerstandsbereichen, vorausgesetzt, die sonstigen geometrischen und elektrischen
Eigenschaften werden nicht verändert.
[0054] Sollte die Folie 24 leitend sein oder aber selbst einen gewissen Widerstand aufweisen,
so kann auf die Durchkontaktierungen 32 auch verzichtet werden, sofern der zwischen
oberem Widerstandsmaterial 27 und unterem Widerstandsmaterial 29 in axialer Richtung
gemessene Widerstandswert groß genug ist, um die gewünschte Heizfunktion zu erreichen,
wenn das Bimetall-Schaltwerk geöffnet ist. Bei geschlossenem Bimetall-Schaltwerk 15
ist der Heizwiderstand 23 sowieso durch letzteres überbrückt, so daß sein Widerstandswert
die Funktion des Temperaturwächters 10 nicht beeinträchtigt.
[0055] In einem in Fig. 2 nicht gezeigten Ausführungsbeispiel kann die Folie 24 selbst eine
PTC-Folie 24' sein, so daß auf das obere und das untere Widerstandsmaterial 27, 29
sowie auf die Durchkontaktierungen 32 ganz verzichtet werden kann.
[0056] In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der neuen Isolierfolie 22 gezeigt,
wie sie bei dem Temperaturwächter 10 aus Fig. 1 eingesetzt werden kann.
[0057] Die Folie 24 weist hier an ihrer Oberseite 33 Leiterbahnen 34 auf, die über die Durchkontaktierungen
32 mit unterem Widerstandsmaterial 29 an ihrer Unterseite 35 verbunden sind. Die Leiterbahnen
34 erstrecken sich im wesentlichen radial auf der Oberseite 33 und münden in eine
vorzugsweise kreisförmige Leiterbahn 36 im Bereich des Randes 28. Bei dieser Isolierfolie
22 wird der Heizwiderstand 23 im wesentlichen durch das untere Widerstandsmaterial
29 gebildet, die Leiterbahnen 34, 36 sowie die Durchkontaktierungen 32 dienen lediglich
der elektrischen Verbindung zwischen dem unteren Widerstandsmaterial 29 und dem Deckelteil
12. Am Rand 31 liegt das untere Widerstandsmaterial 39 wieder auf der Schulter 13
auf, so daß auch hier der Heizwiderstand 23 parallel zu dem Bimetall-Schaltwerk 15
geschaltet ist.
[0058] In Abwandlung des Ausführungsbeispieles aus Fig. 3 können die Leiterbahnen 32, 34,
36 auch Bahnen aus Widerstandsmaterial sein, die sowohl an der Oberseite 33 als auch
an der Unterseite 35 angeordnet sein können. In diesem Falle wird der Heizwiderstand
23 lediglich durch die Widerstandswerte der Widerstandsbannen 32, 34, 36 gebildet.
In einem solchen Falle spricht man von einer Heizfolie 37, bei der eine Isolierfolie
24 mit Widerstandsbahnen 32, 34, 36 versehen ist.
[0059] In Fig. 4 ist die Isolierfolie 22 aus Fig. 3 in einer Draufsicht gezeigt, in der
zu sehen ist, daß die Widerstandsbahnen 34, 36 die Folie 24 nur bereichsweise abdecken,
wobei das Maß der Abdeckung, also die gewählte Geometrie den Widerstandswert des Heizwiderstandes
23 bestimmt.
[0060] Selbstverständlich kann es in Abwandlung des Ausführungsbeispieles gemäß Fig. 4 auch
vorgesehen sein, daß die Isolierfolie 22 sowohl an ihrer Oberseite 33 als auch an
ihrer Unterseite 35 Widerstandsbahnen 34, 36 aufweist, wie sie in Fig. 4 gezeigt sind.
[0061] Die Folie 24 kann allgemein aus einem Kaltleitermaterial gefertigt sein, das unspezifisch
einen positiven Temperaturkoeffizienten aufweist. Es ist jedoch auch möglich, als
Folie 22, 24 direkt eine PTC-Folie mit genau eingestelltem temperaturabhängigen Widerstandsverhalten
zu verwenden.
[0062] Wenn die Folie 24 aus leitfähigem Material besteht, und die Leiter- oder Widerstandsbahnen
32, 34, 36 für den Widerstandswert des Heizwiderstandes 23 sorgen, dann kann es erforderlich
sein, den freien Bereich 38 zwischen den Leiterbahnen 34 mit einer Zwischenlage von
weiterem Isoliermaterial 39 zu versehen, das beidseits der Isolierfolie 24 für eine
teilweise Isolation zu dem Gehäuseunterteil 11 bzw. Deckelteil 12 sorgt und bei geschaltetem
Schaltwerk 15 die Bimetallscheibe 18 gegenüber dem Heizwiderstand 23 ggf. isoliert.
1. Temperaturwächter mit einem bei Übertemperatur schaltenden Bimetall-Schaltwerk (15)
und einem damit verschalteten Heizwiderstand (23), der im Sinne einer Selbsthaltefunktion
wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizwiderstand (23) an einer Folie (22, 24)
ausgebildet ist, die vorzugsweise zur thermischen und/oder elektrischen Isolation
vorgesehen ist.
2. Temperaturwächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein das Schaltwerk
(15) aufnehmendes Gehäuseunterteil (11) aus leitfähigem Material, vorzugsweise aus
Metall, sowie ein das Gehäuseunterteil (11) verschließendes Deckelteil (12) aus leitfähigem
Material, vorzugsweise aus Metall, vorgesehen ist, und daß die Folie (22, 24) gleichzeitig
für eine erforderliche Isolation zwischen Gehäuseunterteil (11) und Deckelteil (12)
sorgt.
3. Temperaturwächter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (22,
24) ein- oder beidseitig mit Widerstandsmaterial (25, 27, 29; 34, 36) versehen, vorzugsweise
mit Widerstandsbahnen (34, 36) beschichtet oder bedruckt ist.
4. Temperaturwächter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Folie (22, 24) ein Widerstandsmaterial (25) aus Kaltleitermaterial aufweist.
5. Temperaturwächter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Folie (22, 24) zumindest an einer Stelle (32) durchkontaktiert ist, so daß Widerstandsmaterial
(27, 29; 34, 36) auf beiden Seiten (33, 35) der Folie (22, 24) elektrisch miteinander
verbunden ist.
6. Temperaturwächter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Folie (22, 24) eine Heizfolie (37) ist, die eine isolierende Kunststoffolie (24) mit
als Heizwiderstand (23) dienenden Leiterbahnen (34, 36) aufweist.
7. Temperaturwächter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Folie (22, 24) eine Kaltleiterfolie, vorzugsweise eine PTC-Folie ist.
8. Temperaturwächter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Folie (22, 24) bereichsweise mit Widerstandsmaterial (25) versehen ist.
9. Temperaturwächter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Folie (22, 24) einseitig mit Widerstandsmaterial (25) versehen ist und auf der anderen
Seite der Kontaktierung dienende Leiterbahnen (34, 36) aufweist.
10. Temperaturwächter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Folie (22, 24) ggf. unter Zwischenlage von weiterem Isoliermaterial zwischen Gehäuseunterteil
(11) und Deckelteil (12) eingeklemmt wird.