[0001] Die Erfindung betrifft eine Palette zum Transport von Lasten, bestehend aus zwei
im Saugformverfahren hergestellten, mit napfartig nach oben offenen Aufstellfüßen
versehenen Lagen aus als Pulpe aufgeschwemmten Papier-, Kartonage- und/oder Zellulosefaserabfällen,
wobei die beiden Lagen mit ihren rauhen Flächen im Naßzustand dicht zusammengefügt
und miteinander verbunden sind.
[0002] Paletten dieser Art sind bspw. nach dem DE-U-94 13 164.3 bekannt, für die auch vorgesehen
ist, diese aus mehr als einer Saugformlage zu bilden. Selbst bei Ausbildung mit zwei
Lagen ist jedoch die Belastbarkeit solcher Paletten begrenzt, und der Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, eine Palette der eingangs genannten Art hinsichtlich ihrer Belastbarkeit
weiter zu verbessern.
[0003] Diese Aufgabe ist mit einer Palette nach der Erfindung dadurch gelöst, daß an der
unteren und/oder der oberen Lage zur die Saugsiebstruktur aufweisenden Fläche hin
Längs- und/oder Querippen ausgeformt sind, deren Dicke die Größenordnung der Stärke
der beiden Lagen hat und deren Höhe dem Zwei- bis Vierfachen ihrer Dicke entspricht.
[0004] Paletten mit Längs- und Querrippen auszustatten, ist zwar nach der DE-A-29 18 573
bekannt, bei dieser Palette handelt es sich aber einerseits um ein Formpreßteil aus
nur einer Lage und andererseits sind die zur Versteifung dienen sollenden Ausformungen
Rinnen, die keine Lagenmaterialverstärkungen darstellen. Solche Rinnen würden, da
relativ querschnittsgroß, bei im Saugformverfahren hergestellten Paletten der eingangs
genannten Art zu keiner wesentlichen Verbesserung der Belastbarkeit führen. Demgegenüber
stellen die Längs- und Querrippen der erfindungsgemäßen Palette Lagenverstärkungen
dar, da es sich aufgrund der Maßgaben von Dicke, Lagenstärke und Höhe nicht um Hohlrippen
handelt, sondern um Rippen aus "Vollmaterial".
[0005] Ausgehend von grundsätzlich zwei Lagen besteht für eine solche Palettenausbildung
die Möglichkeit, deren Belastbarkeit, ggf. auf besondere Bedarfsfälle abstellen zu
können, wofür natürlich immer entsprechende Saugformen vorliegen müssen.
[0006] So ist es möglich, bspw. nur die untere Lage mit Längs- und Querrippen zu versehen,
wobei die Rippen mehr oder weniger dicht zueinander angeordnet werden können, was
ebenfalls eine Einflußnahme auf die Belastbarkeit darstellt.
[0007] Gleiches gilt natürlich auch für die obere Lage. Weitere Maßnahmen, die zur Belastbarkeitsverbesserung
führen, bestehen darin, daß man die Rippen in der einen Lage versetzt zu den Rippen
der anderen Lage anordnet.
[0008] Wenn Längs- und Querrippen bspw. als Quadrat- oder Rechteckraster angeordnet sind,
besteht auch die Möglichkeit, diese Raster in der einen und anderen Lage diagonal
zueinander anzuordnen.
[0009] Möglich ist auch eine Ausführungsform, bei der die untere Lage bspw. sich nur in
Palettenlängsrichtung erstreckende parallele Längsrippen aufweist und die andere Lage
nur parallele Querrippen.
[0010] Insbesondere für den Fall, daß auch die obere Lage mit Rippen ausgeformt ist, was
die Regel sein wird, ist vorteilhaft vorgesehen, auf dieser Lage, d.h. deren Rippen,
eine ebenflächige Decklage aus ebenfalls recyclebarem Material anzuordnen. Diese Decklage
kann natürlich erst aufgebracht und in geeigneter Weise befestigt werden, wenn die
Palette aus zwei Lagen ausgeformt, zusammengefügt und getrocknet ist. Abgesehen davon,
daß damit die Verrippungsstruktur abgedeckt wird, trägt eine solche Decklage ebenfalls
zur Stabilitätssteigerung der Palette bei. Im übrigen stünde nichts entgegen, auch
die Verrippung der unteren Lage mit einer solchen Decklage abzudecken, was praktisch
eine Palette in Sandwichbauweise darstellte.
[0011] Eine besonders vorteilhafte und die Stabilität und Belastbarkeit der Palette erhöhende
Weiterbildungsform ergibt sich nach den abhängigen Ansprüchen 6 bis 9.
[0012] Die erfindungsgemäße Palette wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung
von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0013] Es zeigt
- Fig. 1
- perspektivisch eine Palette;
- Fig. 2
- zwei Abschnitte der die Palette bildenden Lagen;
- Fig. 3
- stark vergrößert einen Schnitt längs Linie II-II in Fig. 1 und
- Fig.4-8
- Längsschnitte durch Ausführungsformen von Paletten mit Gleitkufen.
[0014] Die Saugausformung der beiden Lagen und auch deren Zusammenfügung im Naßzustand ist
hinlänglich bekannt und bedarf keiner näheren Erläuterung. Zur Verdeutlichung dessen,
was unter rauher Fläche 4 und die Saugsiebstruktur wiedergebenden Fläche 5 zu verstehen
ist, wird auf Fig. 2 verwiesen, die zwei kurze Abschnitte der beiden Lagen 1, 2 vor
dem Zusammenfügen darstellt.
[0015] Beim in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Palette aus den beiden
Lagen 1, 2, an denen in den Eckbereichen die napfartig nach oben offenen Aufstellfüße
3 mit ausgeformt sind. Außerdem sind hierbei an beiden Lagen 1, 2 sich kreuzende Längs-
und Querrippen 6, 7 vorhanden. Diese dargestellte Rippenstruktur ist nur beispielhaft,
d.h., es können wesentlich mehr Rippen in dichter Zuordnung zueinander vorgesehen
sein, wobei es auch möglich ist, nur ausgewählte Bereiche mit einer dichteren Rippenanordnung
zu besetzen. Auch längs der Palettenränder können Rippen angeordnet werden. Nicht
dargestellt ist die einleitend erwähnte Gestaltungsmöglichkeit des Rippen- bzw. Rippenrasterversatzes
zueinander, da ohne weiteres vorstellbar.
[0016] Sofern und wie dargestellt, die obere Lage 2 mit Längs- und Querrippen 6', 7' versehen
ist, werden diese bzw. die Palette mit einer Decklage 8 abgedeckt, die in geeigneter
Weise fest mit der Palette verbunden wird, bspw. durch Kleben, Verkrampen o. dgl.
Um die Stapelbarkeit solcher Paletten zu erhalten, was in der Regel aus Lager- und
Transportgründen häufig gefordert wird, ist die Decklage 8 mit Ausschnitten 9 versehen,
so daß die Aufstellfüße 3 der Folgepalette in die Öffnungen 10 der darunter befindlichen
Palette eingreifen können.
[0017] Die Größenverhältnisse der Schnittdarstellung in Fig. 3 entsprechen in etwa den tatsächlichen
Verhältnissen, d.h., die im Saugformverfahren erzielbaren Wandstärken der Lagen 1,
2 betragen etwa 5 bis 10 mm.
[0018] Wesentlich ist nun, daß die Längs- und Querrippen 6, 7 bzw. 6', 7' keine Hohlrippen
HR sind, wie dies nur zum Vergleiuch gestrichelt in Fig. 3 mit angedeutet ist, da
solche Rippen, obgleich auch anwendbar, nicht so stabil sind, wie die hier tatsächlich
vorgesehenen "Massivrippen", die bei entsprechender Gestaltung des Saugsiebes entstehen,
d.h., die Nuten im Saugsieb müssen sowohl in der Breite als auch in der Höhe so bemessen
sein, daß sich beim Saugformvorgang die Nuten voll ausfüllen können.
[0019] Abgesehen davon, daß die Ausformung der vorbeschriebenen Paletten schon zu einer
ganz wesentlichen Stabilisierung führt, wird diese nach den Ausführungsformen nach
den Fig. 4 bis 8 zusätzlich beträchtlich erhöht und macht diese zudem besser geeignet,
um über holperige Förderstrecken transportiert werden zu können. Wesentlich ist dabei,
daß die Aufstellfüße 3 gut mit den Längs- oder Querleisten 11 verbunden bzw. verankert
werden, wobei zu berücksichtigen ist, daß das Palettenmaterial an sich ausreißgefährdet
ist. Je nach erwartbarer Beanspruchung können die Gleitkufen aus unterschiedlichem
Material bestehen, d.h. aus Holz, Blech, mehrlagigen Kartonagen oder aber auch aus
dem gleichen Material wie die Palette selbst (siehe hierzu insbesondere Fig.7,8).
Bevorzugt mit Rücksicht auf die Wiederverwendbarkeit der Gleitkufen bzw. der Längs-
oder Querleisten 11 wird die Ausführungsform nach den Fig. 5, 6.
[0020] Für höhere Belastungen bzw. Beanspruchungen ist das Ausführungsbeispiel nach Fig.
4 bestimmt, bei dem die Längs- oder Querleisten 11 und auch Zapfen 12 aus Holz bestehen,
wobei die Zapfen 12 mit den Leisten 11 vernagelt, verschraubt oder aber auch verleimt
sein können.
[0021] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 ist insofern von besonderer Art, als die Längs-
oder Querleisten 11 wie die Palette selbst mit ihren Aufstellfüßen 3 aus sauggeformtem
Material gebildet sind und an diesen die in Löcher 13 eingreifenden Zapfen 12 mit
angeformt sind. Außerdem können die Längs- oder Querleisten 11, wie dargestellt, mindestens
zweilagig ausgebildet sein, wobei die fußseitige Lage L mit den in die Löcher eingreifenden
Zapfen 12 versehen sind. Beide Lagen L, L' sind hierbei zudem mit jeweils gegen die
andere Lage gerichteten Versteifungsrippen R versehen. Die Herstellung solcher Längs-
und Querleisten 11 kann dabei in einem Stück erfolgen, an dem sowohl die Zapfen 12
als auch die Rippen R ausgeformt sind.
[0022] Was die Ausführungsform nach den Fig. 8 betrifft, so hat diese den Vorteil, daß an
verfügbaren Saugformen und damit an den Paletten selbst nichts verändert werden muß
(es müssen keine Durchgriffsöffnungen für die Zapfen 12 vorgesehen werden), sondern
hierbei sind die Längs- bzw. Querleisten 11, egal aus welchem der vorgenannten Materialien
diese gebildet sind, mit Eintiefungen 14 versehen, die dem bodenseitigen Querschnitt
der Aufstellfüße 3 entsprechen, und in die die Aufstellfüße 3 in geeigneter Weise
fixiert, vorzugsweise durch Klebung, eingesetzt sind. Handelt es sich dabei um Längs-
bzw. Querleisten 11 aus dickem Karton oder Holz, so werden die Eintiefungen 14 bspw.
eingefräst, und wenn es sich um Leisten aus Pulpmaterial oder aus dünnem Blech handelt,
werden die Eintiefungen 14 mit eingeformt bzw. bei Blech eingeprägt.
[0023] Wegen ihrer Einfachheit, insbesondere aber auch einfachen Lösbarkeit der Gleitkuven
bzw. der Längs- oder Querleisten 11 von der Palette und damit Wiederverwendbarkeit
wird die Ausführungsform nach den Fig. 5, 6 bevorzugt, die zudem noch den Vorteil
eines flankenseitigen Schutzes der Aufstellfüße 3 hat und auch den, daß praktisch
der ganze Boden der Füße 3 mit der jeweiligen Längs- bzw. Querleiste 11 verspannt
werden kann. Wie dies Fig. 5, 6 zeigen, sind die Längs- oder Querleisten 11 aus einem
mit seinen Schenkeln 15' in Richtung der Aufstellfüße 3 orientierten u-Blechprofil
15 mit aufgesetzten Gewindezapfen 16 gebildet, die die Böden 3'' der Aufstellfüße
3 durchgreifen und auf denen unter Zwischenlage von ausreichend großen Unterlegscheiben
17 Verschraubungen 18 aufgezogen sind. Vorteilhaft entsprechen dabei die Unterlegscheiben
17 im Durchmesser im wesentlichen der inneren Fläche F der Böden 3'', und die Verschraubungen
18 sind in Form von Flügelmuttern ausgebildet. Außerdem können vorteilhaft die Gewindezapfen
16 an ihren freien Enden einsteckbar spitz ausgebildet sein, so daß keine Löcher in
den Böden 3'' vorgesehen werden müssen, sondern die Gewindezapfen 16 einfach eingestochen
werden können.
[0024] Die Ausführungsform nach Fig. 5, 6 (Fig. 6 stellt die Palette in Ansicht von unten
dar) wird, wie gesagt, bevorzugt, weil diese ein Höchstmaß an Stabilität gewährleistet,
die Gleitkufen ein geringeres Gewicht als entsprechend massive Holzkufen haben und
weil diese Art von Gleitkufen am problemlosesten wiederverwertbar für erneut damit
auszustattende Paletten aus Pulpmaterial sind, die natürlich nur eine begrenzte Lebensdauer
haben.
[0025] Sofern solche Paletten per se nur als Einwegpaletten in Benutzung genommen werden
und dies die erwartbare Belastung zuläßt, werden für solche Fälle Ausführungsformen
bspw. gemäß Fig.7,8 verwendet, die insgesamt, d.h. mit den Gleitkufen recycelt werden
können.
[0026] Im übrigen sind in den Fig. 4 bis 8 alle an der Verbindung von Aufstellfüßen 3 und
Gleitkufen beteiligten Elemente, d.h. als Kragen 3' ausgeformte Öffnungsbegrenzungen,
die Zapfen 12 , Unterlegscheiben 17, Verschraubungen 18 zusätzlich mit VA bezeichnet,
und zwar einschließlich der Eintiefungen 14.
1. Palette zum Transport von Lasten, bestehend aus zwei im Saugformverfahren hergestellten,
mit napfartigen, nach oben offenen Aufstellfüßen (3) versehenen Lagen (1, 2) aus als
Pulpe aufgeschwemmten Papier-, Kartonage- und/oder Zellulosefaserabfällen, wobei die
beiden Lagen (1, 2) mit ihren rauhen Flächen (4) im Naßzustand dicht zusammengefügt
und miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der unteren und/oder der oberen Lage (1, 2) zur die Saugsiebstruktur aufweisenden
Fläche (5) hin Längs- und/oder Querrippen (6, 7) ausgeformt sind, deren Dicke (D)
die Größenordnung der Stärke (S) der beiden Lagen (1, 2) hat und deren Höhe (H) dem
Zwei- bis Vierfachen ihrer Dicke (D) entspricht.
2. Palette nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längs- und/oder Querrippen (6, 7) in der einen Lage (1) zu den Längs- und/oder
Querrippen (6', 7') der anderen Lage (2) versetzt angeordnet sind.
3. Palette nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längs- und/oder Querrippen (6, 7) in der einen Lage (1) diagonal zu den Erstreckungsrichtungen
der Längs- und/oder Querrippen (6', 7') in der anderen Lage (2) angeordnet sind.
4. Palette nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Längs- und/oder Querrippen (6, 7) der oberen Lage (2) eine ebenflächige
Decklage (8) aus dem gleichen oder einem anderen recyclebaren Material, wie Kartonagenzuschnitt
o. dgl. angeordnet ist.
5. Palette nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Decklage (8) im Bereich der nach oben offenen Aufstellfüße (3) mit der Öffnungsform
entsprechenden Ausschnitten (9) versehen ist.
6. Palette nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß unter den Aufstellfüßen (3) Längs- oder Querleisten (11) als die Palette stabilisierende
Gleitkufen angeordnet und die Böden (3'') der Aufstellfüße (3) durch Verankerungselemente
(VA) mit den Längs- oder Querleisten (11) verbunden sind.
7. Palette nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längs- oder Querleisten (11) aus einem mit seinen Schenkeln (15') in Richtung
der Aufstellfüße (3) orientierten u-Blechprofil (15) oder aus einer Holzleiste mit
aufgesetzten oder eingesetzten Gewindezapfen (16) gebildet sind, die die Böden (3'')
der Aufstellfüße (3) durchgreifen und auf denen unter Zwischenlage von Unterlegscheiben
(17) Verschraubungen (18) aufgezogen sind, wobei die Unterlegscheiben (17) im Durchmesser
im wesentlichen der der inneren Fläche (F) der Böden (3'') entsprechen.
8. Palette nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschraubungen (18) in Form von Flügelmuttern ausgebildet sind.
9. Palette nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewindezapfen (16) an ihren freien Enden einstechbar spitz ausgebildet sind.