[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Fenster gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Ein gattungsbildendes Fenster ist in der DE 40 28 444 A1 beschrieben. Bei dieser
bekannten Anordung erfolgt eine Belüftung des Innenraumes durch einen Lüftungskanal,
der vom Falzraum unter Umgehung des Scheibenfußes durch den Flügelrahmen oder den
Blendrahmen führt. Bei dieser bekannten Anordnung wird erreicht, daß eine Belüftung
des Raumes ohne Lösung der Verriegelung des Flügels erreichbar ist, wobei aber die
im Flügelrahmen oder im Blendrahmen ausgearbeiteten Kanäle nicht die ausreichende
Belüftung eines bewohnten Raumes garantieren.
[0003] Die Anordnung gemäß der DE 30 48 961 C2 hat den Nachteil, daß die Abdeckung und damit
das Verschlußmittel des Lüftungskanales unabhängig, ob es durch den Flügelrahmen oder
durch den Blendrahmen geführt ist, stets sichtbar ist. Bei der Anordnung des Lüftungskanales
im unteren Flügelrahmen endet dieser Kanal an der Oberseite des Flügelrahmens, so
daß dadurch, beispielsweise beim Putzen der Scheiben, Feuchtigkeit und Schmutz in
den Lüftungskanal gelangen kann. Auch hier ist die Größe des Lüftungskanales nicht
ausreichend.
[0004] Bei beiden bekannten Anordnungen (DE 40 28 444 und DE 30 48 961) wird die Luft vor
der Mitteldichtung durch einen Raum zwischen Blend- und Flügelrahmen geführt und dann
unter Umgehung der Mitteldichtung durch den Flügelrahmen oder durch den Blendrahmen.
Diese konstruktive Gestaltung hat unabhängig davon, wo nun das Verschlußmittel für
den Belüftungskanal angeordnet ist, den Nachteil, daß der Kanal nie in seiner ausreichenden
Größe herstellbar ist.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Belüftungsanordnung im Bereich der
Fenster für bewohnte Räume zu schaffen, bei welcher der zwischen Flügelrahmen und
Blendrahmen vorgesehene Lüftungskanal einen ausreichend großen Querschnitt aufweist
und die Mündungen der Lüftungskanäle zum Rauminneren nicht störend wirken und Veränderungen
der Fenstergröße und Fensteransicht gegenüber dem Stand der Technik nicht notwendig
sind.
[0006] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches
gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erläutert.
[0008] Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen, daß der Lüftungskanal nahezu waagerecht
durch den Grenzbereich zwischen Flügelrahmen und Blendrahmen geführt ist, wobei von
außen gesehen die Luft vor der Mitteldichtung durch den Blendrahmen geführt ist und
anschließend an die Mitteldichtung der Lüftungskanal durch den Raum zwischen Blendrahmen
und Flügelrahmen geführt ist. Hierbei kann im Bereich der Mitteldichtung auch die
für den Verschluß des Lüftungskanales erforderliche Verschlußeinrichtung vorgesehen
sein. Die zum Rauminneren hin gerichtete Außenseite des Flügelrahmens und des Blendrahmens
werden nicht verändert, so daß die Ansicht genau die gleiche bleibt, trotzdem aber
ein entsprechend großer Luftaustritt geschaffen wird. Von dem Flügelrahmen verbleibt
ein Restbereich als Führungsmittel bestehen, so daß auch die Luft im unteren Bereich
des Fensters nach unten in den Raum geführt wird, während im oberen Bereich der Lüftungskanal
oder der Luftaustritt nach oben gerichtet münden, so daß die kalte Luft nach unten
in den Raum fallen kann und die wärmere Luft von oben in den Luftaustrittskanal fallen
kann.
[0009] Im Gegensatz zum Stand der Technik sind die Verschlußmittel nicht an der Außen- oder
Innenseite des Lüftungskanales vorgesehen, sondern liegen im mittleren Bereich des
Lüftungskanales und sind so gestaltet, daß bei geöffnetem Verschlußmittel der gesamte
Querschnitt des Lüftungskanales freigegeben wird. Die Verschlußmittel sind als Klappe
ausgebildet, die schwenkbar gelagert ist und an ihrer Oberseite eine weiche Dichtlippe
aufweist, die etwas nach vorne vorst eht, so daß bei einem Verwinden des relativ langen
Verschlußmittels trotzdem eine ausreichende Anlage der Dichtlippe an dem Anschlag
erreicht wird.
[0010] Der Fuß des Verschlußmittels ist in einer Silikondichtung gelagert, die besonders
gute Reibungseigenschaft hat und daher die Drehbewegung des Verschlußmittels nicht
behindert. Im Gegensatz zu Schieberverschlußmittel, wie sie auch bei der DE 30 48
961 C2 eingesetzt werden, ermöglicht die erfindungsgemäße Anordnung ein volles Öffnen
des Kanalquerschnittes, so daß ein nahezu ungehinderter Luftdurchgang ermöglicht wird.
[0011] Das vor der äußeren Öffnung des Lüftungskanales angeordnete Zusatzprofil ist als
unten offenes, vorzugsweise U-förmiges Hohlprofil ausgebildet, das in der Wand, die
zum Lüftungskanal hin gerichtet ist, eine Luftdurchtrittsöffnung aufweist. Diagonal
quer durch das Hohlrprofil erstreckt sich ein Fliegengitter und durch diese Anordnung
wird auch nach außen hin erreicht, daß die Belüftungseinrichtung überhaupt nicht zu
erkennen ist.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus der nachfolgenden Beschreibung hervor.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.
Die Zeichnungen zeigen dabei in
- Fig. 1
- einen Schnitt durch den oberen Blend- und Flügelrahmen eines erfindungsgemäßen Fensters
mit offenem Lüftungskanal und in
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den unteren Blend- und Flügelrahmen eines erfindungsgemäßen Fensters
mit geschlossenem Lüftungskanal.
[0014] In den Figuren ist mit 1 ein Blendrahmen und mit 2 ein Flügelrahmen bezeichnet, wobei
in den Zeichnungen sowohl der obere wie auch der untere Blend- und Flügelrahmen dargestellt
sind. Mit 3 ist die vom Flügelrahmen 2 getragene Scheibe bezeichnet.
[0015] Im Blendrahmen bzw. zwischen Blend- und Flügelrahmen 1, 2 ist ein Lüftungskanal 4
ausgearbeitet, der zur Rauminnenseite in einen Luftaustritt 12 mündet und der weiterhin
in seinem mittleren Bereich ein Verschlußmittel 5 aufweist, das im wesentlichen aus
einer Klappe 9 besteht, die schwenkbar am Blendrahmen 1 gelagert ist und im geöffneten
Zustand - so wie dies in Fig. 1 dargestelt ist - in eine Ausnehmung 22 zurückgeklappt
werden kann, so daß bei geöffnetem Verschlußmittel 5 der gesamte Querschnitt des Lüftungskanales
4 zur Verfügung steht. Die Klappe 9 für den oberen Lüftungskanal 4 und die Klappe
9 für den unteren Lüftungskanal 4 sind unabhängig voneinander betätigbar.
[0016] Zwischen Blend- und Flügelrahmen 1, 2 ist eine sogenannte Mitteldichtung 19 angeordnet.
[0017] Die Klappe 9 kommt unter Zwischenschaltung einer Dichtlippe 8 an einem sich über
die Länge der Rahmen 1 und 2 erstreckenden und zum Blendrahmen 1 gehörenden Anschlag
16 zur Anlage, wobei die Dichtlippe 8, wie dies die Ruhestellung des Verschlußmittels
5in Fig. 1 zeigt, im Ruhezustand etwas von der Klappe 9 absteht, so daß dadurch ein
langer Dichtweg erreicht wird, der ggf. notwendig ist, wenn sich das Verschlußmittel
5 aufgrund der sich ergebenden Torsion über die Länge des Fensters gesehen unterschiedlich
bewegen sollte.
[0018] Der Anschlag 16 kann aus Holz, Metall oder Kunststoff bestehen und ist mit dem Blendrahmen
1 und einem Zusatzprofil 6 ortsfest angeordnet.
[0019] Vor der Mündung nach außen hin des Lüftungskanales 4 ist ein Zusatzprofil 6 angeordnet,
das als Hohlprofil ausgebildet ist, das an seinem unteren Ende offen ist und zusätzlich
eine Luftdurchtrittsöffnung 10 aufweist, die bei vor dem Fenster angeordneten Zusatzprofil
6 mit dem Lüftungskanal 4 fluchtet. Innerhalb des Hohlprofiles 6 ist vor der Öffnung
10 ein Fliegengitter 11 angeordnet, das sich diagonal von einer Ecke zur unteren Ecke
des Profiles erstreckt und somit eine sehr große Fläche bietet, die dadurch den Eintritt
der Lut kaum behindert.
[0020] Die eigentliche Scheibe 3 wird von Eckwinkeln 14 getragen, von denen in Fig. 1 einer
erkennbar ist, wobei zwischen Eckwinkel 14 und dem Fuß der Scheibe 3 eine Verklotzung
23 sichtbar ist.
[0021] Sich über die ganze Länge der Scheibe erstreckend ist weiterhin vor dem Fuß der Scheibe
3 ein Kunststoffabdeckprofil 15 vorgesehen, das beim Betätigen der Fenster auf jeden
Fall den Fuß der Scheibe 3 vor irgendwelchen Beschädigungen schützt.
[0022] Die Fig. 2 zeigt auch deutlich, daß die Luftaustrittsöffnungen 12 im oberen und unteren
Bereich einmal nach unten, einmal nach oben gerichtet sind, so daß im unteren Bereich
des Flügelrahmens 2 die kalte Luft ihren physikalischen Gegebenheiten entsprechend
nach unten abfallen kann, während die Lufteintrittsöffnung 12 im oberen Bereich zum
heißesten Bereich der Luft hin gerichtet ist.
[0023] Die Figuren zeigen, daß unter Beibehaltung gleicher Abmessungen für das Fenster,
sowohl nach außen wie auch nach innen hin, durch die erfindungsgemäße Anordnung ein
Lüftungskanal 4 geschaffen wird, der für eine ausreichende Belüftung des Rauminneren
Sorge trägt, der wirksam nach außen hin abgedichtet ist und der gleichzeitig dafür
Sorge trägt, daß die Luft in der richtigen Richtung in den Raum hinein und aus dem
Raum hinaus geführt wird.
[0024] Aus den Zeichnungen ist auch sehr gut erkennbar, daß die Luft an der Eintrittsseite,
also von außen her, durch den Blendrahmen 1 bis zur Mitteldichtung 19 geführt ist
und daß dann anschließend an die Mitteldichtung 19 die Luft durch einen Lüftungskanal
4 geführt ist, der dann zwischen Flügel- und Blendrahmen 2, 1 liegt. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist außerdem wichtig, daß das Verschlußmittel 5 im Bereich der
Mitteldichtung 19 liegt und hier raumsparend in den Blendrahmen 1 eingeklappt werden
kann.
1. Fenster od. dgl. mit einem Blendrahmen (1), einem eine Scheibe (3) tragenden Flügelrahmen
(2), einer Mitteldichtung (19) zwischen Blendrahmen (1) und Flügelrahmen (2), mit
einem mit der Außenluft in Verbindung bringbaren Lüftungskanal (4) im Bereich von
Blend- und Flügelrahmen (1, 2), und mit einem innerhalb des Lüftungskanales (4) angeordneten
Verschlußmittel (5) zum Verschließen und Öffnen des Lüftungskanales (4), dadurch gekennzeichnet, daß der Lüftungskanal (4) vor der Mitteldichtung (19) durch den Blendrahmen (1)
und hinter der Mitteldichtung (19) zwischen Blend- und Flügelrahmen (1, 2) geführt
ist.
2. Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor der außenseitigen Mündung des Lüftungskanales (4) ein nach außen haubenartiges
Abdeckprofil (7) angeordnet ist, dessen Eintrittsöffnung (20) tiefer liegt als die
Mündung des Lüftungskanales (4).
3. Fenster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lüftungskanal (4) im oberen Bereich des Fensters und ein Lüftungskanal (4)
im unteren Bereich des Fensters vorgesehen ist.
4. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Lüftungskanal (4) innerhalb der dem Rauminneren zugewandten Seite des unteren
Flügelrahmens (2) abgerundet nach unten geführt ist und die dem Rauminneren zugewandte
Seite des Flügelrahmens (2) die raumseitige Mündung des Lüftungskanales (4) im wesentlichen
überdeckt und die Luftaustrittsöffnung (12) des Lüftungskanales (4) im oberen Flügelbereich
nach oben hin ausgerichtet ist.
5. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußmittel (5) durch eine Klappe (9) gebildet ist, die schwenkbar gelagert
ist und über eine weiche Dichtlippe (8) abdichtet.
6. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerseite der Klappe (9) durch eine Silikondichtung (20) abgedichtet ist.
7. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im geöffneten Zustand des Verschlußmittels (5) der Lüftungskanal (4) über seine
ganze parallel zum Blendrahmen und Flügelrahmen verlaufende Länge freigegeben ist.
8. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß im geöffneten Zustand des Verschlußmittels (5) der Lüftungskanal (4) über seinen
gesamten Querschnitt freigegeben ist.
9. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußmittel (5) im oberen und unteren Lüftungskanal (4) unabhängig voneinander
betätigbar sind.
10. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Abdeckprofil (6) als unten offenes Hohlprofil ausgebildet ist, das in
der zum Lüftungskanal (4) hin gerichteten Seite eine Luftdurchtrittsöffnung (10) aufweist.
11. Fenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Hohlraumes des Abdeckprofiles (6) sich diagonal erstreckend ein
Fliegengitter (11) angeordnet ist, das die Luftdurchtrittsöffnung (10) abdeckt.