[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine
Feuerung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
[0002] In der DE-Z "Die Industriefeuerung", Vulkan-Verlag Dr. W. Classen, Essen 1986, Seiten
23 bis 32, werden in einem Artikel von D. O. Reimann unter der Überschrift "Verfahrenstechnik
der Müllverbrennung" verschiedene Feuerraumgestaltungen dargestellt und diskutiert:
Gleichstrom-, Gegenstrom- und Mittelstromfeuerung. Zwei verschiedene Gleichstromfeuerungen
sind durch Zeichnungen schematisch dargestellt. Die Feuerraumdecke ist in beiden Fällen
dachartig ausgebildet. Über der Ausbrandzone des Rostes und dem daran anschließenden
Ausfallschacht geht der Feuerraum in den Rauchgaszug über. Dessen unterer Teil, die
Nachbrennzone, ist bei der einen Gleichstromfeuerung als Schrägzug ausgebildet, wobei
die ausfallseitige Dachfläche der Feuerraumdecke die untere Begrenzungswand bildet.
An den Schrägzug schließt sich oben ein senkrechter Zug an. Der Rauchgasstrom wird
bei dieser Anordnung insbesondere an der unteren Kante der ausfallseitigen Dachfläche
stark umgelenkt. Bei der zweiten Gleichstromfeuerung ist der Rauchgaszug durchgehend
senkrecht. Am Übergang zwischen Feuerraum und Rauchgaszug ist eine ebenfalls ausgeprägte,
wenn auch etwas geringere Umlenkung zu erkennen.
[0003] Besonderes Augenmerk wird in dem Artikel auf den kalten Rauchgasteilstrom gerichtet,
der vom vorderen, dem Beschickungsschacht benachbarten Rostbereich ausgeht. Aus Zeichnungen,
in denen die verschiedenen Feuerungen einander gegenüber gestellt werden, ist deutlich
zu erkennen, daß bei der Gleichstromfeuerung der kalte Teilstrom auf einem vergleichsweise
langen Weg durch die heißeste Verbrennungszone hindurch geführt wird.
[0004] Bei der Abfallverbrennung in einer Rostfeuerung wird der über einen Beschickungsschacht
zugeführte Abfall im vorderen Bereich des Rostes zunächst getrocknet und vorgewärmt.
Dabei kommt es neben der Verdampfung des Wassers auch zu einem Ausgasen brennbarer
Inhaltsstoffe des Abfalls. Ferner laufen in dieser von tieferen Temperaturen bis etwa
500°C gekennzeichneten Zone auch pyrolytische Prozesse ab. Für einen insgesamt geringen
Schadstoffgehalt der Abgase einer derartigen Rostfeuerung ist es daher von entscheidender
Bedeutung, daß die gas- und partikelförmigen Stoffe, die im Trocknungs- und Zündbereich
des Rostes in das Rauchgas übergehen, durch eine energiereiche turbulente Vermischung
mit den Abgasströmen hoher Temperatur aus dem eigentlichen Verbrennungsbereich des
Rostes in innigen Kontakt gebracht werden. Bei ausreichendem Sauerstoffgehalt ist
neben der Temperatur und der Turbulenz des Strömungsfeldes auch die Verweilzeit in
Bereichen hoher Temperatur und hoher Turbulenz für den Grad der Zerstörung organischer
Inhaltsstoffe von entscheidender Bedeutung.
[0005] Durch die EP 0 579 987 A1 ist ein Drehrohrofen bekannt, bei dem mindestens zwei Primärluftdüsen
so zueinander und zum Brennstoffbett gerichtet sind, daß zwei gegenläufige Wirbel
im Drehrohr erzeugt werden, deren Drehachsen im wesentlichen parallel zur Achse des
Drehrohres verlaufen und die um diese Drehachsen so drehen, daß sie die thermikinduzierte
Bewegung der Brenngase unterstützen. In einer Nachbrennkammer sind Zusatzbrenner oder
Mischluftdüsen angeordnet und so ausgerichtet, daß die aus dem Drehrohr auslaufenden
beiden gegenläufigen Wirbel verstärkt werden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und eine Feuerung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11 so zu verbessern,
daß jedes Teilvolumen des Rauchgases sich während einer vorgeschriebenen Verweilzeit
auf einem ausreichend hohen Temperaturniveau befindet.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 11 gelöst.
[0008] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand von schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen.
Figur 1 zeigt eine Gleichstromfeuerung im Längsschnitt
Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch den Rauchgaskanal etwa in Höhe der Mündungsöffnung
Figur 3 verdeutlicht in perspektivischer Darstellung die Anordnung einer Düse
Figur 4 zeigt eine andere Gleichstromfeuerung im Längsschnitt
Figur 5 zeigt für die Feuerung gemäß Figur 4 einen Querschnitt durch den Rauchgaskanal
etwa in Höhe der Mündungsöffnung.
[0010] Die in Figur 1 dargestellte Gleichstromfeuerung hat einen Feuerraum 1, einen Beschickungsschacht
2, einen Ausfallschacht 3 und einen Rost 4, der sich vom Beschickungsschacht 2 zum
Ausfallschacht 3 erstreckt. Er ist als Walzenrost ausgebildet und umfaßt insgesamt
sechs Walzen 5, deren Achsen in einer schiefen, in Richtung auf den Ausfallschacht
3 geneigten Ebene parallel zu einander angeordnet sind. Der Feuerraum 1 ist oben durch
eine dachförmige Feuerraumdecke 6 abgeschlossen. Die ausfallseitige Dachkannte 7 befindet
sich über dem Endbereich des Rostes 4. Unter dem Rost 4 sind Einrichtungen 8 zum Zuführen
von Primärluft vorgesehen. Sekundärluftdüsen 9 durchdringen an mehreren Stellen die
Feuerraumdecke 6. Sie sind in die Hauptbrennzone gerichtet, die sich in einem breiten
Bereich in der Mitte des Rostes 4 befindet. Durch eine Mündungsöffnung 10 über dem
Ausfallschacht 3 und dem benachbarten Endbereich des Rostes 4 steht der Feuerraum
1 mit einem Rauchgaskanal 11 in Verbindung. Der untere Teilabschnitt des Rauchgaskanals
11 ist als Schrägzug 12 ausgebildet. Er ist in Richtung auf den Beschickungsschacht
2 rückwärts geneigt. Seine untere Begrenzungswand ist die ausfallseitige Dachfläche
der Feuerraumdecke 6. An den Schrägzug 12 schließt sich oben ein senkrechter Zug 13
an. Insoweit entspricht die Feuerung dem Stand der Technik.
[0011] Etwa in der Höhe der Mündungsöffnung 10 sind in einer Querschnittsebene, die in Figur
1 durch eine unterbrochene Linie symbolisiert ist, an der Rückwand 14 zusätzliche
Düsen 15.1 bis 15.6 angebracht. Sie sind in Figur 2 durch Impulsvektoren veranschaulicht.
Die Richtung des Impulsvektors stimmt mit der Blasrichtung überein, die Länge ist
ein Maß für die Größe des Impulses, mit dem der Sekundärluftstrom eingeblasen wird.
Die Länge soll auch ein Maß für die Größe der Düse sein. Bei dem in den Figuren 1
und 2 veranschaulichten Ausführungsbeispiel sind die Impulsvektoren gleich lang. Dadurch
soll symbolisch dargestellt werden, daß alle Düsen 15.1 bis 15.6 gleich groß sind.
Die Düsenanordnung ist spiegelsymmetrisch in bezug auf die senkrechte Mittelebene
16, die den Rauchgaskanal in zwei Kanalhälften unterteilt, denen in Figur 2 die beiden
Querschnittshälften 10a und 10b entsprechen. Die Mittelebene 16 ist eine gedachte
Ebene, nicht etwa eine materielle Trennwand.
[0012] Figur 2 zeigt die horizontalen Komponenten der einzelnen Impulsvektoren. In jeder
der beiden Querschnittshälften 10a, 10b sind die horizontalen Impulskomponenten tangential
zu mittig in die Querschnittshälften eingeschriebenen Kreisen 17.1 bis 17.6 ausgerichtet.
Sie definieren daher in bezug auf deren Mittelpunkte Ma, Mb einen Drehsinn, symbolisiert
durch Pfeile 18a, 18b. Wegen der spiegelsymmetrischen Düsenanordnung ist der Drehsinn
in der Querschnittshälfte 10a dem Drehsinn in der Querschnittshälfte 10b entgegengesetzt.
Bei dem in Figur 2 veranschaulichten Ausführungsbeispiel haben die Kreise 17.1 bis
17.3 bzw. 17.4 bis 17.6, die den einzelnen Düsen zugeordnet sind, unterschiedliche
Durchmesser. Es ist aber auch möglich, mehrere Düsen einer Querschnittshälfte zu einem
einzigen Kreis tangential auszurichten. Die Durchmesser der Kreise 17.1 bis 17.6 liegen
zwischen etwa 0,15b und 0,4b. Dabei ist b die Breite des Rauchgaskanals 11. Bei den
Düsen 15.2 bis 15.5, deren Abstand von der Mittelebene 16 kleiner bzw. nicht viel
größer als b/4 ist, weist die horizontale Komponente von der Mittelebene 16 weg. Bei
der Düse 15.1, die in einem Abstand a
1 = 0,4b von der Mittelebene 16 sitzt, ist die zugehörige horizontale Komponente rechtwinklig
zur Rückwand 14 ausgerichtet, d.h. parallel zur Seitenwand 19a. Entsprechendes gilt
natürlich für die Düse 15.6. Bei der Düse 15.2, die im Abstand a
2 = 0,25b von der Mittellinie angeordnet ist, schließt die horizontale Komponente mit
der Rückwand 14 einen Winkel α
2 = 70° ein. Für die Düse 15.3 betragen die entsprechenden Daten a
3 = 0,08b und α
3 = 50°. Die Abstände können bis zu etwa ± 30%, die Winkel bis zu etwa ± 20% von den
angegebenen Daten abweichen.
[0013] Die Düsen 15.1 bis 15.6 sind gegen die Horizontale geneigt. Der Neigungswinkel β
3 der Düse 15.3 ist gemäß Figur 3 der Winkel zwischen dem Impulsvektor und seiner Projektion
in die horizontale Querschnittsebene der Mündungsöffnung 10. Die Neigungswinkel der
übrigen Düsen, die der Übersichtlichkeit halber in Figur 3 nicht dargestellt sind,
hat man sich entsprechend vorzustellen. Im allgemeinen liegt der Neigungswinkel β
für alle Düsen zwischen -20° und +50°. Dabei weist das negative Vorzeichen auf eine
nach unten gerichtete Neigung hin. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 werden
die Neigungswinkel für die einzelnen Düsen vorzugsweise wie folgt gewählt:

[0014] Im Betrieb wird der Abfall im üblicher Weise auf den Rost 4 aufgegeben, durch Rotation
der Walzen 5 auf dem Rost 4 vorwärts bewegt und dabei verbrannt. Am Ende des Rostes
fallen die Verbrennungsrückstände aus. Von unten wird dem Rost Primärluft zugeführt.
Sekundärluft wird von oben in den Feuerraum 1 eingeblasen.
[0015] Im Feuerraum 1 stellt sich eine Rauchgasströmung ein, die in Figur 1 durch die Stromlinien
20, 21, 22 veranschaulicht ist. Der durch die Stromlinie 20 symbolisierte Teilstrom
steigt aus dem vorderen Bereich des Rostes 4 auf. Er enthält feste und gasförmige
brennbare Bestandteile. Dieser Teilstrom wird in der für Gleichstromfeuerungen charakteristischen
Weise durch die Hauptverbrennungszone geleitet. Dort werden die brennbaren Bestandteile
bei hoher Temperatur durch gezielte Sekundärluftzufuhr schon weitgehend verbrannt.
Der aus dem mittleren Bereich entweichende Teilstrom 21 hat eine sehr hohe Temperatur,
der Teilstrom 22 aus dem Endbereich des Rostes 4 hat noch einen relativ hohen Sauerstoffgehalt.
Der gesamte Rauchgasstrom wird an der Ausfallseite nach oben umgelenkt und gelangt
durch die Mündungsöffnung 10 in Schrägzug 12. Dort sollen die noch mitgeführten brennbaren
Bestandteile restlos ausgebrannt werden. Hierzu ist neben einer ausreichenden Sauerstoffversorgung
eine intensive Durchmischung der Strähnen erforderlich, die den Rauchgasstrom bilden.
[0016] Erfindungsgemäß werden im Bereich der Mündungsöffnung 10 symmetrisch zur Mittelebene
16 Sekundärluftstrahlen eingeblasen. Die Richtung der Sekundärluftstrahlen ist so
gewählt, daß jeder Strahl einen Drehimpuls hat in bezug auf die Mittelachse der Kanalhälfte.
Der Drehsinn stimmt für alle Strahlen, die in eine Kanalhälfte eingeblasen werden,
überein. Wegen der Spiegelsymmetrie ergibt sich in der Querschnittshälfte 10a ein
Drehsinn, der dem Drehsinn in der Querschnittshälfte 10b entgegengesetzt ist. Die
Sekundärluft wird mit einer Geschwindigkeit von 70 bis 100 m/s in den Rauchgasstrom
eingeblasen. Der Anteil der im Bereich der Mündungsöffnung 10 eingeblasenen Sekundärluft
an der Gesamtsekundärluft liegt bei etwa 25 bis 35 %.
[0017] Durch die erfindungsgemäße Einblasung der Sekundärluft wird in dem Rauchgaskanal
11 und insbesondere in dem Schrägzug 12, der die Nachbrennkammer bildet, eine zur
Mittelebene 16 symmetrische Doppelwirbelkonfiguration erzeugt. Das aus dem Feuerraum
1 entweichende Rauchgas wird durch Anordnung und Ausrichtung der Düsen in Gestalt
zweier gegensinnig rotierender Wirbel schräg nach oben in den Schrägzug 12 eingeleitet.
Es hat sich gezeigt, daß der beim Stand der Technik beobachtete Ablösewirbel völlig
unterdrückt oder allenfalls auf eine unschädliche kleine Ablöseblase unmittelbar an
der Dachkante 7 reduziert wird. In der Doppelwirbelströmung kommt es zu einer weitgehenden
Homogenisierung in bezug auf Temperatur und stoffliche Zusammensetzung. Dadurch wird
der Ausbrand mitgeführter brennbarer Bestandteile erheblich verbessert und der Schadstoffgehalt
der Abgase deutlich reduziert.
[0018] Figur 4 zeigt eine Feuerung, die gegenüber der bisher beschriebenen Feuerung im wesentlichen
zwei Unterschiede aufweist: Der eine Unterschied besteht darin, daß der Rauchgaskanal
11 als durchgehend senkrechter Zug ausgebildet ist. Der zweite Unterschied besteht
in der abweichenden Konfiguration der Düsen, die in Höhe der Mündungsöffnung 10 in
den Rauchgaskanal 11 gerichtet sind. Diese Anordnung ist in Figur 5 symbolisch dargestellt.
[0019] Gemäß Figur 5 sind die Düsen 24.1, 24.2 sowie 25.1 bis 25.5 nicht nur an der Rückwand
14 angebracht, sondern auch an den Seitenwänden 19a, 19b und der Vorderwand 26 des
Rauchgaskanals 11 über der Kante 7. Die Düsen 24.1, 24.2 sind wesentlich größer als
die Düsen 25.1 bis 25.5. Die Düsen 24.1, 24.2 sind tangential zu einem inneren Kreis
27 ausgerichtet, die kleineren Düsen 25.1 bis 25.5 tangential zu einem größeren Kreis
28. Der in Figur 5 nicht sichtbare Neigungswinkel β
24 der Düsen 24.1, 24.2 ist verschieden von dem Neigungswinkel β
25 der Düsen 25.1 bis 25.5.
[0020] Durch die Düsen 24.1, 24.2 wird Sekundärluft mit hohem Impuls, d.h. großer Eindringtiefe,
eingeblasen. Durch die Düsen 25.1 bis 25.5 wird Sekundärluft mit deutlich niedrigerem
Impuls eingeblasen. Vorzugsweise ist die durch die Düsen 24.1, 24.2 eingebrachte Sekundärluftmenge
größer als die durch die Düsen 25.1 bis 25.5 eingebrachte Sekundärluftmenge, mindestens
jedoch gleich groß. Das Mengenverhältnis liegt zwischen 4:1 und 1:1. Es ist möglich,
die Sekundärluft ganz oder teilweise durch rezirkuliertes Rauchgas zu ersetzen.
[0021] Bei der Düsenanordnung gemäß Figur 5 bildet sich in jeder Kanalhälfte ein innerer
Wirbel, der insbesondere durch die Düsen 24.1, 24.2 angefacht wird, und ein äußerer
Wirbel, der durch die Düsen 25.1 bis 25.5 angefacht wird. Die Wirbel haben unterschiedliche
Tangentialgeschwindigkeiten und wegen der unterschiedlichen Neigungswinkel β
24,β
25 auch unterschiedliche Axialgeschwindigkeiten. Dadurch entsteht zwischen den beiden
Wirbeln eine Scherschicht. Dies führt zur Ausbildung einer mittel- und feinskaligen
Turbulenz, die zur Homogenisierung beiträgt und die Reaktionskinetik verbessert.
1. Verfahren zum Verbrennen von Abfall in einem Feuerraum, mit folgenden Merkmalen:
Der Abfall wird auf einen Rost aufgegeben, auf dem Rost vorwärts bewegt und dabei
verbrannt;
am Ende des Rostes fallen Verbrennungsrückstände aus;
durch den Rost wird von unten Primärluft zugeführt;
in den Feuerraum wird Sekundärluft eingeblasen;
das Rauchgas wird zum Endbereich des Feuerraums geführt, umgelenkt und durch eine
Mündungsöffnung in einen senkrechten oder rückwärts geneigten Rauchgaskanal eingeleitet;
nach der Umlenkung werden noch feste und gasförmige Inhaltsstoffe nachverbrannt,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe der Mündungsöffnung in die beiden durch die
Mittelebene des Rauchgaskanals getrennten Kanalhälften mindestens je ein Sekundärluftstrahl
mit einem Drehimpuls in bezug auf die Mittelachse des Querschnitts der Kanalhälfte
eingeblasen wird,
daß bei allen in eine Kanalhälfte eingeblasenen Sekundärluftstrahlen der Drehsinn
übereinstimmt
und daß der Drehsinn in der einen Kanalhälfte dem Drehsinn in der anderen Kanalhälfte
entgegengesetzt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einblasung spiegelsymmetrisch
zur Mittelebene erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anteil von 25 bis
35 % der gesamten Sekundärluft im Bereich der Mündungsöffnung eingeblasen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärluftstrahlen
in einer Richtung eingeblasen werden, die mit der Horizontalen einen Neigungswinkel
β zwischen -20° und +50° einschließt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in jede Kanalhälfte
mehrere Sekundärluftstrahlen eingeblasen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in jede Kanalhälfte mindestens
ein Sekundärluftstrahl mit höherem Impuls und ein Sekundärluftstrahl mit niedrigerem
Impuls eingeblasen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei Sekundärluftstrahlen,
die mit höherem Impuls eingeblasen werden, mindestens ein Sekundärluftstrahl mit niedrigerem
Impuls eingeblasen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit höherem Impuls
eingeblasener Sekundärluftstrahl unter einem anderen Neigungswinkel β eingeblasen
wird als ein mit niedrigerem Impuls eingeblasener Sekundärluftstrahl.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis
zwischen der Sekundärluftmenge, die mit höherem Impuls eingeblasen wird, und der Sekundärluftmenge,
die mit niedrigerem Impuls eingeblasen wird, zwischen 4:1 und 1:1 liegt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß rezirkuliertes
Rauchgas der Sekundärluft beigemischt oder als Sekundärluft verwendet wird.
11. Feuerung zur Verbrennung von Abfällen in einem Feuerraum nach dem Verfahren gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 10,
mit einem Beschickungsschacht für den zu verbrennenden Abfall und einem Ausfallschacht
für die Verbrennungsrückstände,
mit einem Rost, der sich vom Beschickungsschacht bis zum Ausfallschacht erstreckt
und in Richtung auf den Ausfallschacht geneigt ist,
mit einem über dem Rost befindlichen Feuerraum und einer Feuerraumdecke, die bis in
die Nähe des Ausfallschachtes reicht,
mit Einrichtungen zum Zuführen von Primärluft durch den Rost,
mit Düsen zum Zuführen von Sekundärluft durch die Feuerraumdecke
und mit einem senkrechten oder rückwärts geneigten Rauchgaskanal, der durch eine über
den Ausfallschacht und dem benachbarten Endbereich des Rostes befindliche Mündungsöffnung
mit dem Feuerraum in Verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Nähe der Mündungsöffnung (10) in den beiden durch die Mittelebene (16)
des Rauchgaskanals (11) getrennten Kanalhälften mindestens je eine Düse (15.1 bis
15.6; 24.1, 24.2, 25.1 bis 25.5) angeordnet ist,
daß der Impulsvektor der Düse eine horizontale Komponente hat, die tangential zu einem
mittig in den Querschnitt (10a, 10b) der zugehörigen Kanalhälfte eingeschriebenen
Kreis (17.1 bis 17.6; 27, 28) ausgerichtet ist und daher in bezug auf dessen Mittelpunkt
(Ma, Mb) einen Drehsinn definiert,
daß allen Düsen einer Kanalhälfte der gleiche Drehsinn zugeordnet ist, (Pfeile 18a,
18b)
und daß der Drehsinn in der einen Kanalhälfte dem Drehsinn in der anderen Kanalhälfte
entgegengesetzt ist.
12. Feuerung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenanordnung der einen
Kanalhälfte in bezug auf die Mittelebene (16) spiegelsymmetrisch zur Düsenanordnung
der anderen Kanalhälfte ist.
13. Feuerung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (15.1 bis
15.6; 24.1, 24.2, 25.1 bis 25.5) mit der Horizontalen einen Neigungswinkel β einschließen.
14. Feuerung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungswinkel β zwischen
-20° und +50° liegt.
15. Feuerung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungswinkel
β für alle Düsen (15.1 bis 15.6) gleich groß ist.
16. Feuerung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen
(15.1 bis 15.6) an der Rückwand (14) angebracht sind.
17. Feuerung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (15.1 bis 15.6) in
die Zwischenräume zwischen den Mittelpunkten (Ma, Mb) und der zugehörigen Außenwand
(19a, 19b) zielen.
18. Feuerung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel α für eine
Düse, die näher bei der Mittelebene (16) angeordnet ist, kleiner ist als für eine
weiter von der Mittelebene entfernte Düse.
19. Feuerung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß in den beiden
Kanalhälften je drei Düsen (15.1 bis 15.3; 15.4 bis 15.6) angeordnet sind.
20. Feuerung nach Anspruch 19, gekennzeichnet durch folgende Bemessungsregel:

wobei b die Breite des Rauchgaskanals 11 ist.
21. Feuerung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder
Kanalhälfte mindestens eine größere (24.1, 24.2) und eine kleinere Düse (25.1 bis
25.5) angeordnet ist.
22. Feuerung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Kanalhälfte mindestens
drei Düsen angeordnet sind und daß zwischen zwei größeren Düsen (24.1, 24.2) mindestens
eine kleinere Düse (25.1 bis 25.4) angeordnet ist.
23. Feuerung nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß die größeren Düsen
(24.1, 24.2) tangential zu einem kleineren Kreis (27), die kleineren Düsen (25.1 bis
25.5) tangential zu einem größeren Kreis (28) ausgerichtet sind.
24. Feuerung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die größeren Düsen (24.1, 24.2)
einen anderen Neigungswinkel β haben als die kleineren Düsen (25.1 bis 25.5).