[0001] Die Erfindung betrifft einen UV-Strahler zur Trockung oberflächenbeschichteter Substrate
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
[0002] UV-Strahler dieser Art werden als Trocknungsanlagen im Bereich der Bedruckung oder
Lackierung von Endloswaren oder Korpusteilen eingesetzt, beispielsweise in Druckmaschinen
zur UV-Trocknung der bedruckten oder lackierten Bogen. Normalerweise werden die Substrate
nach Beschichtung ihrer Oberfläche nur so kurze Zeit dem UV-Strahler ausgesetzt, daß
die UV-Strahlen in der Oberflächenbeschichtung eine chemische Reaktion hervorrufen
können, andererseits aber die zusätzlich vom UV-Strahler ausgehende Wärme das Substrat
nicht beschädigt, beispielsweise vergilben oder gar entzünden läßt. Kommt es daher,
beispielsweise aufgrund eines Transportfehlers des Substrates, zu einem Produktionsstop,
so muß das in diesem Augenblick dem UV-Strahler ausgesetzte Substrat vor der Wärme
des UV-Strahlers geschützt werden.
[0003] Ein bekannter UV-Strahler der eingangs genannten Art, bei dem eine Strahlungsqelle
innerhalb eines Gehäuses angeordnet ist und durch eine Öffnung desselben ihre Strahlung
abgibt, weist daher mechanische Klappen auf, mit denen die Öffnung des Gehäuses verschlossen
werden kann.
[0004] Die technische Entwicklung geht sowohl zu immer kleineren als auch zu kompakteren
Anlagen zur Oberflächenbeschichtung, was zur Folge hat, daß sich der für den UV-Strahler
zur Verfügung stehende Raum verringert. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
einen UV-Strahler der eingangs genannten Art zu verbessern, insbesondere hinsichtlich
des benötigten Raumes. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen UV-Strahler
mit den Merkmalen des Anspruches 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand
der Unteransprüche. Eine Vorrichtung zur Oberflächenbeschichtung von Substraten ist
Gegenstand des Anspruches 7.
[0005] Dadurch, daß an der Öffnung ein Luftauslaß für einen die Öffnung überstreichenden
Luftstrom vorgesehen ist, unterdrückt dieser Luftstrom die von der Strahlungsquelle
angeregte Konvektion warmer Luft aus dem UV-Strahler heraus zum Substrat hin. Damit
entfallen die bisher notwendigen mechanischen Klappen, Schwenkreflektoren oder Blenden,
was die Größe und das Gewicht des UV-Strahlers reduziert und die konstruktive Ausgestaltung
des UV-Strahlers deutlich vereinfacht.
[0006] Um eine Erwärmung des Substrates durch die von der Strahlungsquelle ausgehende Infrarotstrahlung
zu verhindern, ist es von Vorteil, wenn wenigstens ein zusätzlicher Luftauslaß für
einen das Substrat beaufschlagenden Luftstrom vorhanden ist.
[0007] Für eine Reduktion der UV-Strahlung, der das Substrat ausgesetzt ist, ist es von
Vorteil, wenn die Strahlungsquelle außer einem abgeschalteten Zustand und einen Betriebszustand
noch wenigstens einen Standby-Zustand mit gegenüber dem Betriebszustand reduzierter
Strahlungsleistung besitzt. Besonders vorteilhaft sind ein oberer Standby-Zustand,
in welchem die Strahlungsquelle mit verminderter Leistung brennt, für einen kurzen
Produktionsstop, und ein unterer Standby-Zustand mit noch weiter reduzierter Strahlungsleistung
für einen längeren Stop der Oberflächenbeschichtungsanlage. Mit diesen Maßnahmen erhöht
sich die Lebensdauer der Strahlungsquelle. Zugleich wird der Verbrauch elektrischer
Energie gesenkt.
[0008] Vorteilhafterweise sind Mittel vorgesehen, um die Strahlungsquelle mit einem Luftstrom
zur Kühlung zu beaufschlagen. Die Anpassung der Luftkühlung an die Leistung der Strahlungsquelle
im Standby-Betrieb ermöglicht auch bei sehr geringen Leistungen einen lampenschonenden
Betrieb über einen längeren Zeitraum hinweg.
[0009] Der erfindungsgemäße UV-Strahler ist vorzugsweise als Trocknungsanlage in einer Vorrichtung
zur Oberflächenbeschichtung von Substraten eingebaut.
[0010] Im folgenden ist die Erfindung an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt die einzige Figur einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel.
[0011] Das Ausführungsbeispiel betrifft einen UV-Strahler in einer Druckmaschine für Bogen.
[0012] In einem Gehäuse 1 ist als Strahlungsquelle 3 eine langgestreckte Hochdruckentladungslampe
angeordnet, beispielsweise eine Quecksilberdampflampe. In Längsrichtung ist die Strahlungsquelle
3 teilweise von einem halbzylindrischen Reflektor 5 umgeben, der auf seiner Innenseite
verspiegelt ist. Dabei liegt die Strahlungsquelle 3 etwa auf der Linie der Brennpunkte
des Reflektors 5.
[0013] Mit seiner offenen Längsseite ist der Reflektor 5 auf eine Öffnung 7 des Gehäuses
1 ausgerichtet, aus der die Strahlung der Strahlungsquelle 3 direkt oder durch Spiegelung
am Reflektor 5 austreten kann. Auf seiner der Öffnung 7 abgewandten Seite weist der
Reflektor 5 einen Luftspalt 9 auf, durch den hindurch ein die Strahlungsquelle 3 kühlender
Luftstrom treten kann.
[0014] Bedingt durch die langgestreckte Form der Strahlungsquelle 3 hat die Öffnung 7 eine
Rechteckform. Entlang des Randes der Öffnung 7, welcher einer Längsseite des Rechteckes
entspricht, ist ein erstes Rohr 11 angeordnet, welches über in der Zeichnung nicht
dargestellte Leitungen von vorzugsweise kalter Preßluft durchströmt werden kann. In
Längsrichtung ist das erste Rohr 11 mit einem Luftauslaß 13 versehen, welcher auf
den gegenüberliegenden Rand der Öffnung 7 ausgerichtet ist. Im Ausführungsbeispiel
besteht der Luftauslaß 13 aus mehreren nebeneinander im gleichen Abstand angeordneten
Löchern.
[0015] Auf der dem ersten Rohr 11 gegenüberliegenden Seite der Öffnung 7 ist am Gehäuse
11 ein zweites Rohr 15 vorgesehen, welches ebenfalls von Preßluft durchströmt werden
kann und ebenfalls einen in Längsrichtung verlaufenden zusätzlichen Luftauslaß 17
für den Austritt eines Luftstromes aufweist.
[0016] Zur Kühlung des Gehäuses 1 sind in dessen Wand mehrere, parallel zur Strahlungsquelle
3 verlaufende Kühlmittelkanäle vorgesehen.
[0017] Der UV-Strahler ist innerhalb der Anlage zur Beschichtung der Oberfläche eines Substrates
19, im Ausführungsbeispiel also innerhalb der Druckmaschine, so angeordnet, daß die
Strahlungsquelle 3 parallel zur Achse einer Walze 21 verläuft, über welche das beschichtete
Substrat 19, im Ausführungsbeispiel also der bedruckte Bogen, am UV-Strahler vorbeigeführt
wird. Die Öffnung 7 des Gehäuses 1 ist auf das Substrat 19 ausgerichtet. Der zusätzliche
Luftauslaß 17 ist so am zweiten Rohr 15 ausgebildet, daß der aus ihm austretende Luftstrom
das Substrat 19 etwa in dem Bereich beaufschlagt, auf den die Öffnung 7 ausgerichtet
ist. Dieser Luftstrom kühlt nicht nur das Substrat 19, sondern auch zugleich die Walze
21 und gegebenenfalls weitere Teile der Druckmaschine.
[0018] In den Stromkreis zur Versorgung der Strahlungsquelle 3 ist ein in Zeichnung nicht
dargestelltes Vorschaltgerät eingebaut, mit dem die Leistung der Strahlungsquelle
3 über Spannungs-, Strom- oder Frequenzänderung regelbar ist. Die Strahlungsquelle
3 besitzt dabei außer einem abgeschalteten Zustand und einem Betriebszustand noch
einen oberen und einen unteren Standby-Zustand. Im oberen Standby-Zustand ist die
Leistung der Strahlungsquelle 3 auf etwa 15 % gegenüber dem Betriebszustand reduziert,
wobei die Stromstärke so gewählt ist, daß die Strahlungsquelle 3 im oberen Standby-Zustand
weiterhin stabil brennt. Dadurch kann die Strahlungsquelle 3 innerhalb weniger Sekunden
vom oberen Standby-Zustand in den Betriebszustand übergehen. Im unteren Standby-Zustand
ist die Leistung gegenüber dem Betriebszustand auf etwa 1 % bis 3 % reduziert, wodurch
sich zwar die benötigte Zeit für den Übergang in den Betriebszustand erhöht, dafür
aber die Strahlungsquelle 3 lampenschonend über mehrere Stunden hinweg im unteren
Standby-Zustand betrieben werden kann, ohne daß ein Abschalten der Strahlungsquelle
3 aufgrund der Wärmeentwicklung notwendig wäre. Dies vergrößert die Lebensdauer der
Strahlungsquelle 3 und spart elektrische Energie.
[0019] Kommt es zu einem Stillstand der Druckmaschine, so geht die Strahlungsquelle 3 vom
Betriebszustand in den oberen Standby-Zustand über. Der aus dem Luftauslaß 13 des
ersten Rohres 11 austretende Luftstrom verschließt wie ein Vorhang die Öffnung 7 gegenüber
der Konvektion warmer Luft. Der aus dem Luftauslaß 17 des zweiten Rohres 15 austretende
Luftstrom kühlt das Substrat 19 und schützt dieses dadurch vor der Infrarotstrahlung
der Strahlungsquelle 3. Der aus dem Luftspalt 9 austretende Luftstrom kühlt die Strahlungsquelle
3. Bleibt die Druckmaschine über mehrere Minuten abgeschaltet, so führt das Vorschaltgerät
die Strahlungsquelle 3 vom oberen Standby-Zustand in den unteren Standby-Zustand über.
Wenn die Druckmaschine wieder anläuft, bringt das Vorschaltgerät die Strahlungsquelle
3 wieder in den Betriebszustand. Je nachdem, wie die Druckmaschine und der UV-Strahler
ausgelegt sind und betrieben werden, kann dann auf einen oder mehrere der beschriebenen
Luftströme verzichtet werden.
1. UV-Strahler zur Trocknung oberflächenbeschichteter Substrate mit
a) einem Gehäuse, das eine auf das Substrat ausgerichtete Öffnung aufweist,
b) einer innerhalb des Gehäuses angeordneten Strahlungsquelle,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Öffnung (7) wenigstens ein Luftauslaß (13) für
einen die Öffnung (7) überstreichenden Luftstrom vorgesehen ist.
2. UV-Strahler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein zusätzlicher
Luftauslaß (17) für einen das Substrat (19) aufschlagenden Luftstrom vorgesehen ist.
3. UV-Strahler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsquelle
(3) außer einem abgeschalteten Zustand und einem Betriebszustand noch wenigstens einen
Standby-Zustand mit gegenüber dem Betriebszustand reduzierter Strahlungsleistung besitzt.
4. UV-Strahler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsquelle (3)
beim Übergang vom Betriebszustand in den Standby-Zustand nicht erlischt.
5. UV-Strahler nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsquelle
(3) zwei Standby-Zustände mit unterschiedlicher Strahlungsleistung besitzt.
6. UV-Strahler nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (9)
vorgesehen sind, um die Strahlungsquelle (3) in einem Luftstrom zu kühlen.
7. Vorrichtung zur Oberflächenbeschichtung von Substraten mit einem UV-Strahler nach
einem der Ansprüche 1 bis 6.