[0001] Die Erfindung betrifft eine elektromagnetische Antriebsvorrichtung mit einer etwa
hohlzylindrischen Erregerspule, die einen axialbeweglichen, etwa zylindrischen Anker
umschliesst, der mit einem stirnseitig an die Erregerspule anschliessenden, Teil des
Eisenkreises bildenden Flansch einen Arbeitsluftspalt begrenzt und der eine etwa koaxiale
trogförmige Aussparung aufweist, die sich nach dem Flansch hin öffnet.
[0002] Aus DE-C-976 704 ist ein Zug-Schub-Elektromagnet bekannt, mit einem zylindrischen
Anker und zwei den Anker umschliessenden fest miteinander verbundenen Leitstücken,
wobei jedes Leitstück in der sich gegenseitig berührenden Fläche eine radiale Ringnut
aufweist in der die Magnetspule angeordnet ist. Dabei ist der Anker in Bohrungen der
Leitstücke verschiebbar gelagert, wobei sich zwischen dem Anker und der Bohrung des
ersten Leitstückes ein parasitärer Luftspalt und der Bohrung des zweiten Leitstückes
der Arbeitsluftspalt bildet. Die radiale Ringnut des zweiten Leitstückes und dessen
Bohrung begrenzen einen Ringvorsprung. Dabei ist derselbe als Aussenkonus ausgebildet
in der Weise, dass die Konusfläche den Durchmesser der Bohrung berührt und damit eine
Spitze des Ringvorsprunges bildet. Bei der Erregung der Magnetspule und der damit
verbundenen Verschiebung des Ankers in die zweite Bohrung bewirkt der konusförmige
Ringvorsprung eine auf den Hub bezogene spezielle Kraft-Weg-Kennlinienbeeinflussung.
Dabei wird eine über den Arbeitshub etwa gleichbleibende Kraft erzeugt. An Stelle
der geraden Oberflächenform des Konus wird auch eine gekrümmte Oberfläche vorgeschlagen
um eine horizontale Hubkraft-Charakteristik zu erhalten.
[0003] Obwohl durch eine in DE-C-976 704 angegebene Veränderung des Konuswinkels die Höhe
der Maximalkraft bestimmt werden kann, werden der prinzipielle Verlauf der Magnetkraft-Hub-Kennlinie
nicht wesentlich verändert.
[0004] Aus der Jahrzehnten später veröffentlichten DD-B-264 380 ist ferner eine Vorrichtung
zum Antreiben einer Pumpe bekannt, die mit einem Umkehrhubmagneten versehen ist, dessen
hohlzylindrischer Magnetanker auf beiden Stirnseiten je einen Innenkonus aufweisen,
die sich gegen die Stirnflächen hin aufweiten. Ein die Antriebsbewegung übertragender
zylindrischer Stössel ist fest mit dem Magnetanker verbunden. Den Magnetanker umschliessen
koaxial drei gegenseitig in Achsrichtung durch nicht magnetische Teile getrennte Magnetflussleitstücke,
nämlich zwei Aussenleitstücke und ein Mittelleitstück. Der Anker ist in diesen Leitstücken
axial verschiebbar gelagert, wobei sich zwischen den Leitstücken und dem Magnetanker
ein sogenannter parasitärer Luftspalt bildet. Aussenleitstücke und Mittelleitstücke
sind derart ausgebildet, dass je zwischen einem Aussen- und dem Mittelteilstück eine
Erregerspule angeordnet ist und alle drei Leitstücke und die Erregerspulen mit einem
hülsenförmigen Rückschlussteil umschlossen sind. Dabei bilden sich zwei Magnetkreise,
mit je einem Aussenleitstück, dem Mittelteilstück, dem Rückschlussteil und dem Magnetanker.
Die zwei den Magnetanker umgebenden Magnetspulen erteilen bei entsprechender Erregung
dem Magnetanker je eine in Ankerachsrichtung entgegengesetzte Bewegung. Zwischen den
Aussenleitstücken und den Stirnflächen des Magnetankers bilden sich je ein sogenannnter
Arbeitsluftspalt. Die Innenkonusse des Magnetankers bewirken bei jeder Bewegungsphase
eine auf den Hub bezogene spezielle Kraft-Weg-Kennlinienbeeinflussung.
[0005] Bei diesem bekannten elektromagnetischen Antrieb wird die Magnetkraft-Hub-Kennlinienbeeinflussung
durch einen konusförmigen Teil im Inneren des Ankers bewirkt. Bei der Verschiebung
des Ankers steht vorerst nur jeweils die Konusspitze dem Gegenstück gegenüber. Die
Magnetfeldlinien werden vor-erst nur über diese "Konusspitzenbrücke" geleitet. Die
magnetische Induktion ist deshalb sehr hoch in dieser Phase. Bei fortschreitendem
Hub vergrössert sich entsprechend der Steilheit des Konus der vom magnetischen Fluss
beanspruchten Eisenquerschnitt und damit verringert sich die magnetische Induktion.
[0006] Bei grosser Ankereintauchtiefe in die Aussenleitstücke ergibt sich ein abfallender
Kraftverlauf, welcher der nutzbare Arbeitshub verkürzt. Die Ausnutzung der Hubarbeit
ist nicht optimal. Es kann eine Optimierung der Magnetkraft-Hub-Kennlinie nicht erreicht
werden, wodurch sich zu grosse Bauvolumen des Magnetkreises bzw. Grössen der Magnetantriebe
ergeben.
[0007] Es zeigte sich bei der letztgenannten Konstruktion des elektromagnetischen Antriebes,
dass die heute geforderten funktionellen Anforderungen nur ungenügend erfüllt werden
können. Die Magnetkraft-Hub-Kennlinie kann zu wenig an den Belastungsfall angepasst
werden, d.h. bei gleicher Durchflutung sind die Magnetkräfte über den Nennhub zu klein.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, die erwähnten Nachteile zu verbessern und eine den
heute geforderten Funktionen der modernen Regeltechnik angepasste Antriebsvorrichtung
zu schaffen.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine elektromagnetische Antriebsvorrichtung
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0010] Mit der erfindungsgemässen Anker- und Ankergegenstückgestaltung im Bereiche des Arbeitsluftspaltes,
vorzugsweise durch die Ausgestaltung des Ankers mit einer koaxialen trogförmigen Aussparung
und einer ringförmigen Vertiefung im Flansch, wird die sonst im Arbeitsbereich nicht
nutzbare Energie in den Arbeitsbereich transformiert.
[0011] Versuche zeigten, dass durch die Einführung eines erfindungsgemässen als Flansch
ausgebildeten Ankergegenstückes die Form der Magnetkraft-Hub-Kennlinie dahingehend
verbessert wurde, dass die Kräfte bei kleinerem Luftspalt angehoben, der Verlauf der
Kennlinien horizontaler wird. Die Wahl eines Innenkonus am Ankerende bewirkt, dass
dessen Rand bei abgefallenem Anker sich im Sättigungszustand befindet, wodurch die
magnetische Coenergie klein gehalten wird. Durch die Ausgestaltung der Ankerstirnfläche
mit einem Doppelinnenkonus konnte der Magnetkraftverlauf mit einer parabelförmigen
Kurvenform in einen etwa konstanten Magnet-kraftverlauf mit linearem Zusammenhang
zwischen Strom und Kraft umgewandelt werden.
[0012] Damit können auch die Federkonstanten bis auf einen Drittel von vergleichbaren bekannten
Antriebseinrichtungen reduziert werden.
[0013] Durch die erfindungsgemässe Ausgestaltung der Anker-Ankergegenstück-Geometrie wird
der Zwischenraum zwischen der Erregerspule und dem zylindrischen Anker auf ein Minimum
reduziert, so dass die mittlere Windungslänge, der Spulenwiderstand und somit die
Verlustleistung bei gleicher Durchflutung und Nutzenergie reduziert werden, und damit
eine Erhöhung der auf das Volumen bezogenen Magnetarbeit bzw. eine Verringerung des
Bauvolumens bei gleicher Magnetarbeit erfolgt.
[0014] Es wird ausserdem mit der erfindungsgemässen Ausgestaltung eine konstruktive Vereinfachung
gegenüber dem eingangs genannten Zug-Schub-Elektromagneten gemäss DE-C-976 704 erhalten.
[0015] Weitere Vorteile der Erfindung folgen aus den abhängigen Patentansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung. Dort wird die Erfindung anhand eines in den schematischen
Zeichnungen dargestellten Beispieles näher erläutert. Es zeigt:
- Fig.1
- eine Schnittansicht einer elektromagnetischen Antriebsvorrichtung
- Fig.1a
- einen vergrösserten Ausschnitt aus Fig.1
- Fig.2
- eine zweite Ausführungsform einer Antriebsvorrichtung
- Fig.3
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer elektromagnetischen Antriebseinheit
- Fig.4
- einen Detailschnitt eines Ankerendes.
[0016] In Figur 1 ist eine Antriebsvorrichtung 12 dargestellt, die eine Magneteinheit 13
mit einem Anker 1, einer hohlzylindrischen Erregerspule 5, einem Rückschlussteil 9
und einem ersten und zweiten Flansch 6 und 7 umfasst. Der Anker 1 ist vorzugsweise
zylinderförmig ausgebildet und erstreckt sich in Richtung einer Achse 43 der Magneteinheit
13. Die Erregerspule 5 weist eine innere Bohrung 14 auf, in welcher der Anker 1 verschiebbar
ist. Der ebenfalls vorzugsweise zylinderförmige Rückschlussteil 9 umschliesst die
Erregerspule 5, sowie die Flansche 6 und 7. Letztere sind mit dem Rückschlussteil
9 fest verbunden.
[0017] Der erste Flansch 6 ist mit einer koaxialen Bohrung 42 versehen. Eine magnetisch
leitfähige Führungshülse 4 ist in dieser Bohrung 42 des ersten Flansches 6 befestigt.
Die Führungshülse 4 weist eine äussere Stirnfläche 36 und eine innere Stirnfläche
39 auf. Der Flansch 6 weist eine Aussenfläche 19 und eine Innenfläche 20 auf. Die
Letztere legt sich an die Erregerspule 5 an. Die innere Stirnfläche 39 der Führungshülse
4 ist bündig mit der Innenfläche 20. Die äussere Stirnfläche 36 überragt die Aussenfläche
19 des Flansches 6. Der Anker 1 weist ein Ankerende 18 mit einer Stirnfläche 35 auf.
Das Ankerende 18 lagert verschiebbar in der Führungshülse 4. Bei dieser Anordnung
durchdringt der Anker 1, wenn auch nicht mittelbar, die koaxiale Bohrung 42 in des
ersten Flansches 6. Zwischen dem Ankerende 18 und der Führungshülse 4 bildet sich
ein sogenannter parasitärer Luftspalt 11. Das Ankerende 18 ragt mit seiner Stirnfläche
35 in der in Fig.1 dargestellten Grundstellung aus der Führungshülse 4. In der nicht-dargestellten
Einzugsstellung des Ankers 1 liegt die Stirnfläche 35 praktisch mit der äusseren Stirnfläche
36 der Führungshülse 4 in einer Ebene.
[0018] Dem zweiten Flansch 7 ist eine Innenfläche 24 zugeordnet, die sich an die Erregerspule
5 anlegt. Eine Bohrung 17 im Flansch 7 ist vorgesehen.
[0019] Mit dem Anker 1 ist ein magnetisch nicht leitfähiger Stössel 8 fest verbunden, welcher
in einer Bohrung 15 am unteren Ankerende 16 steckt. Gleichzeitig lagert verschiebbar
der Stössel 8 in der Bohrung 17 des zweiten Flansches 7.
[0020] Am anderen Ende 16 des Ankers 1 ist koaxial eine rotationssymmetrische trogförmige
Aussparung 2 vorgesehen. Die räumlichen Begrenzungen der Aussparung 2 werden durch
einen Innenkonus 21 und eine Grundfläche 22 (Fig.1a) gebildet. Der Innenkonus 21 liegt
mit seinem grösseren Durchmesser auf einer Ebene die gleichzeitig Stirnfläche 23 des
Ankers 1 ist. Der grössere Konusdurchmesser ist praktisch identisch mit dem Aussendurchmesser
des Ankers 1. Dabei bildet sich an der Stirnfläche 23 des Ankers 1 eine Ringkante
27, wobei die Erzeugende der Innenfläche des Innenkonus 21 auf der Ringkante 27 mit
der Erzeugenden der äusseren Mantelfläche 28 des Ankers 1 einen spitzen Winkel einschliesst.
Der offene Endbereich der Ringkante 27 kann mit einer nicht dargestellten ebenen Anfasung
versehen sein.
[0021] Am zweiten Flansch 7 ist auf der der Erregerspule 5 zugekehrten Innenfläche 24 eine
Vertiefung 3 vorgesehen. Vorzugsweise wird diese Vertiefung 3 kreisringförmig ausgeführt,
kann aber auch eine andere geometrische Form aufweisen. Die Vertiefung 3 weist eine
radial innere, durch eine etwa achsparallele Erzeugende gebildete Ringfläche 32 mit
einem Innendurchmesser 25 und eine radial äussere Ringfläche 33 mit einem Aussendurchmesser
26 auf. Der Innendurchmesser 25 ist grösser als der Durchmesser des Stössels 8 und
der Aussendurchmesser 26 entspricht mindestens dem Durchmesser der äusseren Mantelfläche
28 des Ankers 1. Die äussere Ringfläche 33 bildet auf der Innenfläche 24 eine Ringkante
34.
[0022] Die innere Ringfläche 32 ist gleichzeitig Mantelfläche eines Zapfens 44, der sich
in Richtung der Achse 43 gegen die Aussparung 2 des Ankers 1 hin erstreckt. Beim Arbeitshub
des Ankers 1 ragt der Zapfen 44 in die Aussparung 2 hinein.
[0023] Im dargestellten Beispiel nach Fig.1 weist der Zapfen 44 eine Oberfläche 45 auf,
die einerseits durch die innere Ringfläche 32 und anderseits durch die Innenfläche
24 gebildet wird. Der Zapfen 44 ist somit zylindrisch ausgebildet. Die Zapfenoberfläche
kann auch andere geometrische Formen aufweisen, sodass z.B. der Zapfen eine Konusform
besitzt (nicht dargestellt), dessen kleinerer Durchmesser an der Innenfläche 24 liegt.
Eine andere Ausführungsform könnte eine gebogene Oberfläche sein, so z.B. kugelig,
konkav oder konvex.
[0024] Die Vertiefung 3 des Flansches 7 weist eine Grundfläche 29 auf, die die in Richtung
der Achse 43 sich erstreckende Vertiefungslänge begrenzt. Der Anker 1 ist mit seiner
Ringkante 27 bzw. mit seiner äusseren Mantelfläche 28 in die Vertiefung 3 einschiebbar.
Die Zapfenoberfläche hat in jedem Falle gegenüber der Innenfläche der Aussparung 2
einen deutlich abweichenden Verlauf. Auf Grund der entsprechenden Auswahl der Formen
dieser gegenseitig korrespondierenden Flächen 21, 22 und des unteren Teils der Fläche
28 (Fig.1a) oder 22a, 40, 41 und 28 (Fig.4) und der Flächen 33, 29, 32 und 24 werden
im Magnetsystem die gewünschten Magnetkraft-Hub-Kennlinien erreicht und damit optimale
Arbeitsverhältnisse für die elektromagnetische Antriebsvorrichtung 12 geschaffen.
[0025] Zwischen der Ringkante 27 bzw. der Aussenmantelfläche 28 des Ankers 1 und der Ringkante
34 bzw. der äusseren Ringfläche 33 der Vertiefung 3 bildet sich der sogenannte Radialluftspalt
des Magnetsystems (Fig.1a).
[0026] Die Länge der Vertiefung 3 ist derart gewählt, dass die Grundfläche 29 die Begrenzung
der Ankerverschiebung bildet, indem die Ringkante 27 auf der Grundfläche 29 aufliegt.
Die axiale Erstreckung der Vertiefung 3 (d.h. auch diejenige des Zapfens 44) entspricht
höchstens der Tiefe der Aussparung 2.
[0027] Der Stössel 8 dient beispielsweise als Betätigungsglied für eine nicht dargestellte
Ventileinrichtung. Durch die oben erwähnte Verschiebung des Ankers 1 und damit des
Stössels 8 kann eine entsprechende Ventilverstellung gemacht werden. Die in den Fig.1
und 1a dargestellte Stellung des Ankers 1 ist die obere Endposition der Antriebsvorrichtung
bzw. des Magnetsystems. Nicht-dargestellte Mittel begrenzen diese obere Endposition.
Die untere Endposition ist diejenige, in welcher der Anker 1 mit der Ringkante 27
auf der Vertiefungsgrundfläche 29 aufliegt. Die Bewegung des Ankers 1 von der oberen
in die untere Endposition wird durch Anschluss der Erregerspule 5 an eine nicht dargestellte
Gleichstromquelle bewirkt. Die umgekehrte Bewegung aus der unteren in die obere Endposition
wird z.B. durch eine nicht dargestellte Rückstellfeder oder dergleichen bewirkt.
[0028] Der Magnetfeldlinienfluss der in Fig.1 dargestellten Konstruktion verläuft über den
Anker 1, die Führungshülse 4, den ersten Flansch 6, den Rückschlussteil 9 und den
zweiten Flansch 7.
[0029] Das in Fig.2 dargestellte Erfindungsbeispiel ist in seinem Grundaufbau ähnlich wie
dasjenige in Fig. 1. Es sind deshalb auch die Einzelteile soweit sie übereinstimmen
mit den gleichen Bezugsziffern versehen. Unterschiedlich sind die Form und die Abmessungen
des Ankers, der Führungshülse und des ersten Flansches. An Stelle des zylinderförmigen
Ankers 1 ist ein doppelzylindrischer Anker 1a vorgesehen, der aus einem ersten Ankerteil
30 und einem fest damit verbundenen zweiten Ankerteil 31 besteht. Der Aussendurchmesser
des ersten Ankerteiles 30 entspricht praktisch dem Durchmesser der Bohrung 14 in der
Erregerspule 5. Der Ankerteil 30 ist in der Erregerspule 5 verschiebbar.
[0030] Der zweite Ankerteil 31 weist einen kleineren Aussendurchmesser als der erste Ankerteil
30 auf. Er entspricht dem Innendurchmesser einer Führungshülse 4a. Der zweite Ankerteil
31 ist verschiebbar in der Führungshülse 4a gelagert. Der Aussendurchmesser der Führungshülse
4a entspricht dem Durchmesser der Bohrung 14 der Erregerspule 5, sowie dem Innendurchmesser
eines ersten Flansches 6a. Letztere ist mit der Führungshülse 4a fest verbunden.
[0031] Der Flansch 6a weist ebenfalls eine Aussenfläche 19 und eine Innenfläche 20 auf.
Die Letztere legt sich an die Erregerspule 5 an. Die Führungshülse 4a ist einerseits
bündig mit der Aussenfläche 19 und anderseits überragt sie die Innenfläche 20 des
Flansches 6a und erstreckt sich mit ihrer Stirnfläche 38 in die Bohrung 14 der Erregerspule
5. Der zweite Ankerteil 31 lagert verschiebbar in der Führungshülse 4a.
[0032] Bei der Anordnung nach Fig.2 bildet sich ein parasitärer Luftspalt 11a zwischen der
Umfangsfläche des zweiten Ankerteiles 31 und der inneren Umfangsfläche der Führungshülse
4a. Auch hier bildet sich zwischen der Ringkante 27 bzw. der Aussenmantelfläche 28
des Ankers 1 und der Ringkante 34 bzw. der äusseren Ringfläche 33 der Vertiefung 3
der sogenannte Radialluftspalt des Magnetsystems ( vergleiche Fig.1a).
[0033] Der Magnetfeldlinienfluss der in Fig.2 dargestellten Konstruktion erfolgt über die
Ankerteile 30 und 31, die Führungshülse 4a, den ersten Flansch 6a, den Rückschlussteil
9 und den zweiten Flansch 7.
[0034] Zwischen den Ankerteilen 30 und 31 bildet sich ein Absatz 37. Die in der Fig.2 dargestellte
Stellung des Ankers 1a ist die obere Endposition der Antriebsvorrichtung bzw. des
Magnetsystems. Nicht dargestellte Mittel begrenzen diese obere Endposition. Die untere
Endposition ist diejenige, in welcher der Anker 1a mit der Ringkante 27 (Fig.1a) auf
der Vertiefungsgrundfläche 29 aufliegt. Die Bewegung des Ankers 1a von der oberen
in die untere Endposition wird durch Anschluss der Erregerspule 5 an eine nicht dargestellte
Gleichstromquelle bewirkt. Die umgekehrte Bewegung aus der unteren in die obere Endposition
wird z.B. durch eine nicht dargestellte Rückstellfeder oder dergleichen bewirkt.
[0035] Das in Fig.3 dargestellte Erfindungsbeispiel ist in seinem Grundaufbau ähnlich wie
dasjenige in Fig. 1. Es sind deshalb auch die Einzelteile soweit sie übereinstimmen
mit den gleichen Bezugsziffern versehen. Unterschiedlich sind die Abmessungen des
Ankers 1 und eines ersten Flansches 6b. Der Flansch 6b weist eine koaxiale Bohrung
42 auf, welche vom Anker 1 durchdrungen wird. Der Anker 1 ist fest mit dem Flansch
6b verbunden. Letzterer ist verschiebbar in einem Rückschlussteil 9a gelagert.
[0036] Zwischen dem Flansch 6b und dem Rückschlussteil 9a bildet sich ein parasitärer Luftspalt
11b.
[0037] Der Magnetfeldlinienfluss der in Fig.3 dargestellten Konstruktion erfolgt über den
Anker 1, den ersten Flansch 6b, den Rückschlussteil 9a und den zweiten Flansch 7.
[0038] In der Fig.4 ist eine Variante der in den Fig.1,1a,2 und 3 gezeichneten Aussparung
dargestellt, wobei das in Fig.4 dargestellte Erfindungsbeispiel in seinem Grundaufbau
ähnlich wie dasjenige in Fig.1a ist. Es sind deshalb auch die Einzelteile soweit sie
übereinstimmen mit den gleichen Bezugsziffern versehen. Unterschiedlich ist die Form
der Aussparung. Dabei ist am unteren Ende 16 des Ankers 1 eine Aussparung 2a vorgesehen.
Die räumlichen Begrenzungen der Aussparung 2a werden durch zwei Innenkonen 40,41 und
eine Grundfläche 22a gebildet. Der Innenkonus 41 liegt mit seinem grösseren Durchmesser
auf einer Ebene die gleichzeitig Stirnfläche 23 des Ankers 1 ist. Der grössere Durchmesser
des Innenkonus 41 ist praktisch identisch mit dem Aussendurchmesser des Ankers 1.
Dabei bildet sich an der Stirnfläche des Ankers 1 die Ringkante 27. Zwischen der Ringkante
27 bzw. der Aussenmantelfläche 28 des Ankers 1 und der Ringkante 34 bzw. der äusseren
Ringfläche 33 der Vertiefung 3 bildet sich auch hier der sogenannte Radialluftspalt
des Magnetsystems (vergleiche Fig. 1a).
[0039] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Beispiele der Formen von Einzelteilen
beschränkt. So können für die Aussparung 2 auch andere als die in Fig. 1a und 4 gezeigten
Formen gewählt werden, z.B. ist eine gebogene Innenfläche möglich, d.h. eine durch
eine gekrümmte Erzeugende definierte, an der Grundfläche 22 oder 22a angrenzende Verbindungsfläche.
1. Elektromagnetische Antriebsvorrichtung (12) mit einer etwa hohlzylindrischen Erregerspule
(5), die einen axialbeweglichen, etwa zylindrischen Anker (1) umschliesst, der mit
einem stirnseitig an die Erregerspule (5) anschliessenden, Teil des Eisenkreises bildenden
Flansch (7) einen Arbeitsluftspalt begrenzt, dadurch gekennzeichnet, dass der Flansch
(7) an der der Erregerspule (5) zugekehrten Seite eine axiale Vertiefung (3) aufweist
und der Anker (1) stirnseitig in die Vertiefung (3) bringbar ist, so dass der Arbeitsluftspalt
zwischen dem Anker (1) und dem Flansch (7) sich zumindest teilweise in axialer Richtung
(43) gesehen ausserhalb der Erregerspule (5) befindet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (1) eine etwa
koaxiale trogförmige Aussparung (2) aufweist, die sich nach dem Flansch (7) hin öffnet,
und die Vertiefung (3) ringförmig ist, deren äussere Begrenzung in etwa mit der äusseren
Mantelfläche (28) des Ankers (1) übereinstimmt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Begrenzung der
Vertiefung (3) durch die Mantelfäche eines etwa koaxial zum Anker (1) angeordneten
Zapfens (44) gebildet ist und die Aussparung (2) an ihrem Grund durch eine erste Fläche
(22) begrenzt ist, die einer am Zapfen (44) vorgesehenen Stirnfläche gegenüberliegt
und zu dieser etwa parallel verläuft.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (2) in einem
Bereich grösseren Achsabstandes als die erste Fläche (22) mindestens eine weitere
Fläche (21; 40, 41) besitzt, die einen von der ersten Fläche (22) und von der Mantelfläche
(32) des Zapfens (44) deutlich abweichenden Verlauf aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Axialerstreckung
des Zapfens (44) kleiner als die Tiefe der Aussparung (2) ist und dessen Mantelfläche
(32) durch eine etwa achsparallele Erzeugende gebildet ist.
6. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die trogförmige
Aussparung (2) und die ringförmige Vertiefung (3) im Flansch (7) rotationssymmetrisch
ausgebildet sind, dass die erste Fläche (22) der Aussparung (2) und die Stirnfläche
des Zapfens (44) in Radialebenen liegen und dass die weitere Fläche (21; 40, 41) auf
einem Durchmesser ausmündet, der dem Durchmesser der Ankermantelfläche (28) annähernd
entspricht, wobei die Erzeugende der weiteren Fläche (21; 40, 41) auf diesem Durchmesser
mit der Erzeugenden der Ankermantelfläche (28) einen spitzen Winkel einschliesst.
7. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aussparung (2) zwischen einer ersten Fläche (22) und einer durch eine gerade Erzeugende
gebildeten weiteren Fläche (21; 40, 41) eine durch eine gekrümmte Erzeugende definierte
Verbindungsfläche aufweist.
8. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit einer magnetisch leitfähigen
koaxialen Führungshülse, in welcher der Anker (1) axialbeweglich ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungshülse (4a) teilweise in die Erregerspule (5) hineinragt und von ihr
umschlossen ist, und der Anker (1) mit einem ersten Aussendurchmesser, der dem Innendurchmesser
der Erregerspule (5) entspricht, und mit einem zweiten Aussendurchmesser, der dem
Innendurchmesser der Führungshülse (4a) entspricht, ausgebildet ist.
9. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, mit einer magnetisch leitfähigen
koaxialen Führungshülse, dadurch gekennzeichnet, dass die Führunghülse (4) in einem
an die Erregerspule (5) anschliessenden, Teil des Eisenkreises bildenden weiteren
Flansch (6) in axialer Richtung (43) gesehen ausserhalb der Erregerspule (5) befestigt
ist, in welcher der Anker (1) axialbeweglich ist.
10. Antriebsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
der Anker (1) auf der dem Flansch (7) abgewandten Seite mit einem weiteren Flansch
(6b) fest verbunden ist, welcher in einem die Erregerspule (5) umfassenden Rückschlussteil
(9a) axialbeweglich ist.