[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen von suspendierten Korrosionsprodukten
und sonstigen partikelförmigen Verunreinigungen im Größenordnungsbereich bis hinab
zu Partikeln mit einem Durchmesser von kleiner als 10 µm aus Heizwasserkreisläufen
mit einem Gehäuse und einem Filtereinsatz.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise bekannt aus DE-U-93 06 206.
[0003] Filter für den Heizwasserkreislauf sind zwar seit langem bekannt, die auf dem Markt
befindlichen Geräte ermöglichen jedoch lediglich eine Grobfiltration mittels Siebgeweben
mit ca. 500 µm Maschenweite (siehe z.B. Firmenprospekt "Köpp-Filtertechnik: Heizungswasser-Schutzfilter")
oder die Entfernung von magnetisierbaren Teilchen z. B. Magnetit (siehe Firmenprospekt
"Köpp-Filtertechnik: ZV-Magnetfilter"). Der größte Teil der in einem Heizwasserkreislauf
oder einem ähnlichen System entstehenden Partikel ist jedoch nicht magnetisierbar
und ist um ca. 2 bis 3 Größenordnungen kleiner als die oben genannte Siebmaschenweite
von 500 µm. Die derzeit bekannten Filter dienen daher lediglich zur Abscheidung großer
oder magnetisierbarer Teilchen.
[0004] Die insbesondere durch Korrosion von metallenen Rohrleitungswerkstoffen im System
entstehenden Partikel (z. B. Eisenhydroxid in Rohrleitungen aus unverzinktem Stahl)
sind jedoch oftmals so feinkörnig, daß zu ihrer Ausfilterung eine Siebmaschenweite
von maximal 10 µm erforderlich wäre. Diese feinkörnigen Partikel lagern sich als sogenannte
Rostschlämme insbesondere in Bereichen mit kleiner Strömungsgeschwindigkeit ab. Sie
führen aber auch an Ventilen, Wärmemeßgeräten oder in Fußbodenheizungsrohren aus Kunststoff
zu Störungen. Eine Siebfiltration derartiger Partikel mit Siebmaschenweiten kleiner
oder gleich 10 µm ist jedoch in der Regel aufgrund des hohen Strömungswiderstandes
solcher Feinsiebe nicht möglich, da in derartigen Heizwasserkreisläufen (oder vergleichbaren
Flüssigkeitskreislaufsystemen) zumeist Kreislaufpumpen eingesetzt werden, die keinen
hohen Druckverlust zulassen. Auf einem Siebfilter mit entsprechend kleiner Maschenweite
bildet sich ein Filterkuchen aus, der bei kleinen, abfiltrierten Partikeln sehr feinporig
ist. Dieser Filterkuchen führt dann seinerseits zwar zu einer sehr guten Rückhalterate
auch für Partikel, die deutlich kleiner sind als die Siebmaschenweite, gleichzeitig
steigt der Druckverlust aber exponentiell an. Dies ist bei gebräuchlichen Kreislaufpumpen
nicht zulässig, da deren Förderleistung sonst übermäßig abnimmt.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art vorzustellen, mit der auch feine und feinste Partikel aus einem Heizwasserkreislauf
entfernt werden können, ohne daß die Kreislaufpumpe übermäßig belastet wird.
[0006] Dieses Problem wird mit der vorliegenden Erfindung nun auf ebenso überraschende wie
einfache Weise dadurch gelöst, daß als Filtereinsatz eine Bürste vorgesehen ist, die
einen Schaft aufweist, von dem Fasern bzw. Faserbündel i.w. in radialer Richtung abstehen,
wobei der Abstand zwischen den einzelnen Fasern bzw. Faserbündeln in Umfangsrichtung
um den Schaft herum und/oder in axialer Richtung längs des Schaftes zumindest so groß
ist, daß selbst bei vollständig belegter Faseroberfläche oder nach der unerwünschten
Bildung eines Filterkuchens ein genügend großer freier Querschnitt im Gehäuse für
das durchströmende Wasser übrig bleibt, um die Entstehung eines nennenswerten Druckverlustes
in der Vorrichtung zu verhindern, und/oder daß der Außendurchmesser der Bürste jeweils
kleiner ist als der entsprechende Innendurchmesser des Gehäuses an dieser Stelle,
so daß ein nicht mit Fasern ausgefüllter Raum zwischen Gehäuseinnenwand und Bürste
entsteht, und daß Abstreifelemente innerhalb des Gehäuses vorgesehen sind, wobei zum
Zwecke der Abreinigung der Bürste eine Relativbewegung zwischen den Fasern bzw. Faserbündeln
und den Abstreifelementen bewirkt werden kann.
[0007] Dabei macht man sich die bisher als störend empfundene hohe Adhäsionsneigung der
feinkörnigen Rostschlammpartikel zunutze. Dies wird mit einer Vorrichtung realisiert,
in der sich die aus dem Wasser zu entfernenden Partikel durch Adhäsionsvorgänge an
die einzelnen Bürstenfasern einer als Filtereinsatz ausgebildeten Bürste anlagern,
wobei die Vorrichtung so gestaltet ist, daß selbst bei vollständig belegter Faseroberfläche
oder nach der unerwünschten Bildung eines Filterkuchens ein genügend großer freier
Querschnitt übrig bleibt, um die Entstehung eines nennenswerten Druckverlustes in
der Vorrichtung zu verhindern. Die Strömungsgeschwindigkeit im Bereich der Bürste
sollte ca. um den Faktor 3 bis 30, bevorzugt um den Faktor 5 bis 15 kleiner sein als
im sonstigen Kreislaufsystem.
[0008] Aus der DE 42 36 688 A1 ist eine Vorrichtung zum Reinigen einer Flüssigkeit mit einer
axial angeströmten Rundbürste als Filterelement bekannt. Die verwendete Rundbürste
in der bekannten Vorrichtung kann abgereinigt werden, indem sie um ihre Längsachse
zur Rotation gebracht wird. Es handelt sich hierbei jedoch um eine Vorrichtung zum
Trennen einer viskosen Flüssigkeit, insbesondere eines Schleiföls oder einer Kühlemulsion
von Feststoffpartikeln, wie Abrieb- oder Metallpartikel, die beim spanabhebenden Formen
von Metallelementen entstanden sind - also recht großen Partikeln. Außerdem muß der
als Bürste ausgebildete Filtereinsatz nach dem Trennvorgang aus dem Flüssigkeitsweg,
also aus dem durchströmten Gehäuse herausgeführt werden, bevor er in die Rotationsbewegung
versetzt und gereinigt wird, wobei die Abreinigung hauptsächlich durch Fliehkräfte
erfolgen soll und der Reinigungsraum selbst - im Unterschied zum Strömungsgehäuse
- einen größeren Durchmesser als der Filtereinsatz hat. Um die Filterwirkung zu verbessern,
soll bei der bekannten Vorrichtung der Durchmesser der Bürste selbst größer sein als
der Innendurchmesser des Strömungsgehäuses. Hierdurch sollen seitliche Kriechströme
vermieden und also eine - wenn auch dreidimensionale - Siebfiltration realisiert werden.
[0009] Die aus der DE 42 36 688 A1 bekannte Vorrichtung zum Reinigen einer Flüssigkeit stellt
also ein Absolutfilter in Form eines Tiefenfilters dar, während es sich bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung um einen Adhäsivfilter handelt.
[0010] Da die erfindungsgemäße Vorrichtung im Gegensatz zur Vorrichtung nach der DE 42 36
688 A1 in weitgehend geschlossenen Heizwasserkreisläufen eingesetzt wird, ist es auch
nicht erforderlich, daß alle Partikelchen bei einem einzigen Durchlauf durch die Vorrichtung
vollständig entfernt werden. Das im Kreislauf geführte Heizwasser durchströmt die
erfindungsgemäße Vorrichtung ja immer wieder. Somit wird bei jedem Durchlauf ein Teil
der Partikel an der Oberfläche der Bürstenfasern adhäsiv abgeschieden. Bei der Belegung
der Bürstenfasern mit Partikeln bildet sich ein Gleichgewicht zwischen abgeschiedenen
und aufgrund steigender Strömungsgeschwindigkeiten in den langsam zuwachsenden freien
Querschnittsbereichen sich wieder ablösenden Partikeln. Bei zunehmender Belegung der
Fasern geht die Rückhalterate gegen null, der Druckverlust steigt jedoch nicht nennenswert
an. Letzteres ist insbesondere bei Heizungsanlagen wichtig, da ein zunehmender Druckverlust
im Heizwasserkreislauf durch die Drosselung des Umwälzvolumenstromes zu einem Ausfall
der Heizungsanlage führen würde.
[0011] In der US 1,640,198 ist ein Treibstoff-Filter beschrieben, das ebenfalls im Gegensatz
zu dem erfindungsgemäßen Adhäsivfilter ganz klar ein Absolutfilter mit Tiefenfiltrationswirkung
darstellt. Die unerwünschten Partikel aus dem Treibstoff müssen nämlich bei der bekannten
Vorrichtung in jedem Fall beim ersten Filterdurchgang möglichst vollständig entfernt
werden, während, wie bereits oben diskutiert, bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
beliebig viele Durchläufe des Heizwassers im Kreislauf erfolgen können, so daß es
beim erfindungsgemäßen Filter ausreicht, wenn die zu behandelnde Flüssigkeit lediglich
an den Fasern der Bürste vorbeiströmt und die Verunreinigungen nach und nach in ausreichender
Menge durch die Adhäsionswirkung des Bürstenfilters ausfiltriert werden. Im Gegensatz
zu dem bekannten Treibstoffilter entsteht auf diese Weise praktisch kein nennenswerter
Druckverlust durch Einschalten des Filters in den Strömungsweg. Die Filtrationswirkung
des erfindungsgemäßen Filters ist im wesentlichen beladungsunabhängig. Dies ist insbesondere
für Heizwasserkreisläufe ein besonders wichtiger Vorteil, weil dort in der Regel keine
nennenswerte Pumpenleistung zur Verfügung steht, um größere Druckunterschiede aufgrund
von Strömungshindernissen zu überwinden.
[0012] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE-GM 19 63 821 schließlich ist ein einsetzbares
Filterelement bekannt, das als Schutzfilter vor Flüssigkeitspumpen Verwendung finden
soll. Das bekannte Filterelement weist eine der zu schützenden Pumpe strömungstechnisch
vorgeschaltete Lochplatte auf, die die eigentliche Filterfunktion übernehmen soll.
Der Lochplatte strömungsmäßig vorgeschaltet ist bei der bekannten Vorrichtung ein
Bürstenfilter, welches nach Art eines Siebes zum Abfangen grober Teile (Schwemmkörper)
eingesetzt wird. Das bekannte Filterelement ist daher nicht zur Ausfilterung feiner
Partikel aus einem Flüssigkeitsstrom geeignet. Insbesondere ist das bekannte Filterelement
ohne Verwendung der erwähnten Lochplatte technisch unbrauchbar, so daß der Bürsteneinsatz
für sich gesehen bei der bekannten Vorrichtung kein eigentliches Filterelement darstellt,
sondern lediglich ein Vorfilter. Ein weiterer wesentlicher Unterschied des bekannten
einsetzbaren Filterelements zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht außerdem
darin, daß der Bürsteneinsatz nicht innerhalb des Filtergehäuses abgereinigt und das
abgereinigte Filtrat rückgespült werden kann. Vielmehr dient der Bürsteneinsatz bei
dem bekannten Filterelement nur einer Standzeitverlängerung der als Siebfilter wirkenden
Lochplatte.
[0013] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist eine Einrichtung zum Einleiten von Spülflüssigkeit in das Gehäuse während oder
nach dem Abreinigen der Bürste vorgesehen, wobei der abgereinigte Schmutz durch einen
mit einem Ventil versehenen Abwasseranschluß aus der Vorrichtung herausgespült werden
kann.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung findet als
Filtereinsatz eine Rundbürste Verwendung. Vorzugsweise wird die Rundbürste axial angeströmt,
sie kann bei bestimmten Ausführungsformen aber auch quer zur Achse ihres Schaftes
angeströmt sein.
[0015] Bei besonders einfachen Ausführungsformen kann die Rundbürste eine gleichmäßige Faser-
bzw. Faserbündelbesatzungsdichte aufweisen.
[0016] Bei aufwendigeren Ausführungsformen sind die Fasern bzw. Faserbündel spiralförmig
um den Schaft der Bürste herum angeordnet, so daß in den ebenfalls spiraligen Zwischenräumen
genügend freier Durchströmraum für die zu reinigende Flüssigkeit bestehenbleibt, so
daß kein nennenswerter Druckabfall der strömenden Flüssigkeit durch den Einsatz der
Bürste entsteht.
[0017] Bei einer anderen Ausführungsform wechseln sich entlang des Schaftes der Bürste Bürstenbereiche
mit und ohne Faser- bzw. Faserbündelbesatz ab. Auch durch diese Maßnahme wird der
Strömungswiderstand der Bürste erheblich verringert, so daß ein unzulässig großer
Druckabfall der strömenden Flüssigkeit sicher verhindert wird.
[0018] Bei einer weiteren Ausführungsform sind mehrere axial kurze Rundbürsten auf einer
gemeinsamen Achse oder Welle aufgereiht und z. B. durch Abstandshalter voneinander
getrennt. Diese Rundbürsten mit kurzem Schaft sind einfacher und somit preiswerter
herzustellen.
[0019] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet
sich dadurch aus, daß die verwendeten Fasern der Bürste eine so geringe Biegesteifigkeit
haben, daß sie bei zunehmender Belegung mit Partikeln aufgrund des zunehmenden Strömungswiderstandes
zumindest teilweise der Strömung ausweichen, also in Strömungsrichtung gebogen werden,
und somit immer ein freier Strömungsquerschnitt erhalten bleibt.
[0020] Zum dauerhaften Erhalt der Filterfunktion sollte die Vorrichtung regelmäßig rückgespült,
d. h. die Bürste von den anhaftenden Partikeln befreit und somit abgereinigt werden.
Dies läßt sich erfindungsgemäß besonders einfach dadurch erreichen, daß die Fasern
der Bürste gegen in die Bürste eingreifende Abstreifelemente bewegt werden, wodurch
die einzelnen Fasern gegeneinander und gegen die die Vorrichtung ausfüllende Flüssigkeit
bewegt und erschüttert (beschleunigt) werden und so die Haftkräfte zwischen Partikeln
und Fasern aufgehoben werden. Die hierbei entstehende konzentrierte Suspension kann
dann aus der Vorrichtung ausgespült werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist danach
wieder einsatzbereit.
[0021] Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Bürste um die
Längsachse ihres Schaftes herum drehbar gelagert und die Abstreifelemente sind an
der Innenwand des Gehäuses fest angeordnet und ragen in den Innenraum des Gehäuses
hinein. Durch Drehen der Bürste um ihre Längsachse und Abstreifen der Bürstenfasern
an den Abstreifelementen können die an die Bürstenfasern adhäsiv angelagerten Partikel
wieder gelöst und die Bürste somit abgereinigt werden.
[0022] Ergänzend oder alternativ dazu kann bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
die Bürste derart gelagert sein, daß sie mit einer Betätigungseinrichtung in Richtung
der Längsachse ihres Schaftes verschoben werden kann. Auch durch das Verschieben der
Bürste in Richtung ihrer Längsachse und Abstreifen der Bürstenfasern an den Abstreifelementen
können dann die an den Bürstenfasern adhäsiv angelagerten Partikel wieder abgelöst
werden.
[0023] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführungsform sind Ventile für die
Rückspülung der Vorrichtung vorgesehen, wobei mit der Betätigungseinrichtung für die
axiale Verschiebung der Bürste gleichzeitig auch die Rückspülventile betätigt werden
können, so daß die Vorrichtung besonders kompakt gestaltet werden kann.
[0024] Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Bürste
starr im Gehäuse gelagert, während die Abstreifelemente in Umfangsrichtung um die
Bürste herum bewegt werden können. Auch damit kann die zur Abreinigung erforderliche
Relativbewegung zwischen Bürste und Abstreifelementen bewirkt werden.
[0025] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Absperrventil vorgesehen,
mit dem während des Abreinigungsvorgangs die Vorrichtung vom Heizwasserkreislauf derart
getrennt werden kann, daß keine Spülflüssigkeit in den Heizwasserkreislauf eindringt.
[0026] Ganz besonders bevorzugt wird dies bei einer weiteren Ausführungsform dergestalt
realisiert, daß durch Drehen eines Handrades eine Welle eine kombinierte Rotations-
und Axialbewegung ausführt, wodurch zunächst ein Zulaufventil geschlossen wird, bevor
die Bürste, die die gleiche Drehachse besitzt wie die Welle, in einen Einrastmechanismus
einrastet und von der Welle in eine Rotationsbewegung um ihre Längsachse versetzt
wird. Bevor das Handrad nach mehreren Umdrehungen einen Anschlag erreicht, wird das
Ventil zum Abwasserkanal hin geöffnet. Nachdem das Spülen beendet ist, wird das Handrad
in die entgegengesetzte Richtung bis zu seiner Ausgangsstellung zurückgedreht. Hierbei
wird zunächst das Abwasserventil wieder geschlossen. Die Bürste bleibt jedoch stehen,
da der Mitnehmer nur in die anfängliche Drehrichtung funktioniert. Als letzter Schritt
wird das Zulaufventil wieder geöffnet und das Heizkreislaufwasser kann wieder durch
den Filter zirkulieren.
[0027] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist eine Entlüftungsarmatur vorgesehen, zu
der kleinere Gasblasen, die sich an den Fasern der Bürste anlagern und dort zu größeren
Blasen agglomerieren, aufsteigen können. Durch die Entgasung des Heizwassers innerhalb
der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird eine Entlüftung in den Heizkörpern entsprechend
wesentlich seltener notwendig.
[0028] In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt auch ein Verfahren zum Entfernen von
Korrosionsprodukten und sonstigen partikelförmigen Verunreinigungen aus Heizwasserkreisläufen
mittels einer Vorrichtung der oben beschriebenen Art, das sich dadurch auszeichnet,
daß abzuscheidende Partikel sich an die Bürstenfaseroberflächen adhäsiv anlagern,
ohne dabei den freien Strömungsquerschnitt innerhalb des Bürstenraumes nennenswert
zu reduzieren, und daß zum Abreinigen der mit Partikeln beladenen Bürste die Faserenden
i.w. rechtwinklig und relativ zu den in die Bürste eingreifenden Abstreifelementen
bewegt werden, wodurch die Enden der Bürstenfasern bzw. -faserbündel über die Abstreifelemente
streifen und die Fasern entgegen der relativen Bewegungsrichtung nach hinten gebogen
werden, bis sie an dem Hindernis, das die Abstreifelemente darstellen, vorbeirutschen,
woraufhin die Fasern aufgrund ihrer Eigenelastizität nach vorne schnellen, sich gegeneinander
reiben, erschüttert werden, sowie gegen die sie umgebende Flüssigkeit bewegt werden
und die adhäsive Bindung zwischen Fasern und Schmutzpartikeln hierdurch aufgehoben
werden.
[0029] Bei einer vorteilhaften Verfahrensvariante wird die beim Bewegen der Fasern- bzw.
Faserbündel gegen die Abstreifelemente entstehende Partikelsuspension durch Spülflüssigkeit
aus dem Bereich der Bürste bzw. des Gehäuses ausgeschwemmt.
[0030] Vorteilhaft ist auch eine Verfahrensvariante, bei der während oder nach dem Abreinigen
der Bürste die erfindungsgemäße Vorrichtung mit Wasser aus dem Heizwasserkreislauf
durch Betätigen eines Ventils im Abwasseranschluß rückgespült wird.
[0031] Ganz besonders vorteilhaft ist eine Verfahrensvariante, bei der mit nur einer einzigen
Betätigungseinrichtung in chronologisch richtiger Reihenfolge alle erforderlichen
Funktionsabläufe gesteuert werden und zwar:
1. Zulauf verschließen und anschließend die
2. Bürste in Rotation versetzen und Schmutz durch einen Abstreifvorgang an den Abstreifern
von den Fasern ablösen.
3. Den Abwasserauslauf öffnen. Hierbei strömt Heizkreislaufwasser entgegen der normalen
Fließrichtung durch das Filtergehäuse in den Abwasserkanal.
4. Ohne die Bürste nochmals zu bewegen, wird nun der Abwasserauslauf verschlossen.
Es kann sich somit kein weiterer evtl. noch in der Bürste verbliebener Schmutz mehr
von den Bürstenfasern ablösen, bevor in einem letzten Schritt
5. der Zulauf wieder geöffnet wird und das Heizkreislaufwasser wieder zirkulieren
kann.
[0032] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfindungsgemäß
jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
[0033] Es zeigen:
- Fig. 1a
- einen schematischen Längsschnitt durch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
- Fig. 1b
- einen schematischen Querschnitt längs der Linie A-A in Fig. 1a;
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 3a
- einen Längsschnitt durch eine ganz besonders bevorzugte Ausführungsform und zwar während
der Betriebsphase;
- Fig. 3b
- einen Längsschnitt durch die Ausführungsform in Fig. 3a und zwar während der Rotationsphase
der Bürste; und
- Fig. 3c
- einen Längsschnitt durch die Ausführungsform in Fig. 3a und zwar während der Rückspülphase.
Beispiel 1:
[0034] Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Entfernen von
partikelförmigen Verunreinigung aus Heizwasserkreisläufen ist in Fig. 1 dargestellt.
Die zu reinigende, im Kreislauf geführte Flüssigkeit, insbesondere Heizungswasser,
wird der Vorrichtung 1 über eine Leitung 2 und ein Ventil 3 zugeführt. Die Flüssigkeit
strömt parallel zu einem Schaft 4, an dem die Fasern bzw. Faserbündel 6 einer Bürste
5 befestigt sind und zumindest überwiegend durch die Bürste 5 hindurch, wobei an den
Fasern bzw. Faserbündeln 6 der Bürste 5 sich wenigstens ein Teil der partikelförmigen
Verunreinigungen der Flüssigkeit adhäsiv anlagert. Die zumindest teilweise von Partikeln
befreite Flüssigkeit verläßt die Vorrichtung 1 über einen Kanal 7 und strömt über
ein Ventil 8 in die Kreislaufleitung 2 zurück.
[0035] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform hat die Bürste 5 einen Durchmesser
von ca. 100 mm. Der Innendurchmesser der Vorrichtung 1 ist im Bereich der Bürste 5
geringfügig größer. Die Kreislaufleitung hat hingegen nur einen Durchmesser im Bereich
von 3/4" bis 2".
[0036] In der in die Vorrichtung 1 einfließenden Flüssigkeit enthaltene große Gasblasen
sammeln sich im Kopfbereich 9 der Vorrichtung. Kleinere Gasblasen lagern sich an den
Fasern 6 der Bürste 5 an, agglomerieren dort zu größeren Gasblasen und steigen entgegen
der Strömungsrichtung der Flüssigkeit in den Kopf 9 der Vorrichtung 1 auf. Das sich
dort sammelnde Gas wird über eine Entlüftungsarmatur 10 aus der Vorrichtung 1 entfernt.
[0037] Ist die Oberfläche der Fasern bzw. Faserbündel 6 mit abgeschiedenen Partikeln belegt,
so strömt die Flüssigkeit nach wie vor ohne nennenswerten Druckverlust durch einen
Ringspalt 11 zwischen der Bürste 5 und der Innenwand des Gehäuses 12 der Vorrichtung
1 hindurch und/oder zwischen den Abständen 13 der einzelnen Fasern bzw. Faserbündeln
6.
[0038] Da durch die zunehmende Belegung der Fasern bzw. Faserbündel 6 mit Partikeln der
freie Strömungsquerschnitt insbesondere im Bereich 13 kleiner wird, erhöht sich dort
die Strömungsgeschwindigkeit und Anlagerungs- wie Ablösevorgänge halten sich zunehmend
das Gleichgewicht. Spätestens dann, wenn dieser Zustand erreicht ist, sollte die Vorrichtung
1 rückgespült und/oder die Bürste 5 abgereinigt werden. Hierfür werden zunächst die
Ventile 3 und 8 geschlossen, so daß keine abgereinigten Partikel wieder in das Kreislaufsystem
hineingeschwemmt werden können. Dann wird der Schaft 4 der Bürste 5 mit einem Handrad
14 gedreht. Hierbei streifen die Enden der Bürstenfasern bzw. -faserbündel 6 über
Abstreifelemente 15. Die Fasern 6 werden entgegen der Drehrichtung der Bürste 5 nach
hinten gebogen, bis sie an dem "Hindernis", das die Abstreifelemente 15 darstellen,
vorbeirutschen können, woraufhin die Fasern 6 aufgrund ihrer Eigenelastizität nach
vorne schnellen, sich gegeneinander reiben, erschüttert werden und gegen die Flüssigkeit
in der Vorrichtung 1 bewegt werden. Hierdurch werden die Adhäsionskräfte zwischen
den Fasern und den Partikeln aufgehoben und die Partikel in der Flüssigkeit suspendiert.
[0039] Die so entstandene Schmutzpartikelsuspension muß nun aus der Vorrichtung 1 und aus
der Bürste 5 herausgespült werden. Hierzu öffnet man ein Ventil 16 und stellt über
eine Leitung 17 eine Verbindung z. B. zu einer Trink- oder Brauchwasserleitung her.
Öffnet man nun auch ein weiteres Ventil 18, so wird die Vorrichtung 1 und die Bürste
5 von Spülwasser durchströmt und die abgereinigten Partikel gelangen mit dem Spülwasser
in einen Abwasserkanal 19. Unter Umständen ist es zweckmäßig, die Bürste 5 hierbei
weiter zu drehen, um eine noch bessere Abreinigung der Bürstenfasern 6 zu erreichen.
Beispiel 2:
[0040] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird das Ventil 3 durch ein Rückschlagventil
ersetzt bzw. entfällt ganz, ebenso wie der Anschluß 17, 16 an ein externes Wassernetz.
Somit wird die Vorrichtung 1 bzw. die Bürste 5 vom Kreislaufwasser durchströmt und
gespült, wenn das Ventil 8 geschlossen und das Ventil 18 geöffnet wurde. Um dem Kreislaufsystem
aber genügend Spülwasser entnehmen zu können, sollte ein entsprechender Speicher,
z. B. ein größeres Ausdehnungsgefäß bzw. ein Druckwindkessel im Heizwasserkreislauf
integriert sein.
Beispiel 3:
[0041] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Bürste 5 starr gelagert und
die Abstreifelemente 15 können in Umfangsrichtung über die Bürstenoberfläche bewegt
werden.
Beispiel 4:
[0042] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform besitzen die verwendeten Bürstenfasern
6 eine so geringe Biegesteifigkeit, daß sie bei zunehmender Belegung mit Partikeln
aufgrund des zunehmenden Strömungswiderstandes zumindest teilweise in Strömungsrichtung
gebogen werden und somit einen freien Strömungsquerschnitt erhalten.
Beispiel 5:
[0043] Eine ganz besonders vorteilhafte Ausführungsform ist in Fig. 2 dargestellt. Die zu
reinigende, im Kreislauf geführte Flüssigkeit, insbesondere Heizungswasser wird der
Vorrichtung 1' über die Leitung 2' zugeführt. Die Flüssigkeit strömt parallel zu dem
Schaft 4', auf dem mehrere Bürsten 5' befestigt sind und zumindest überwiegend durch
die Bürsten 5' hindurch, wobei an den Fasern bzw. Faserbündeln 6' der Bürsten 5' sich
zumindest ein Teil der partikelförmigen Verunreinigungen der Flüssigkeit adhäsiv anlagern.
Die weitestgehend von Partikeln befreite Flüssigkeit verläßt die Vorrichtung 1' über
das Ventil 8' und gelangt über den Kanal 7' in die Kreislaufleitung 2' zurück.
[0044] Spätestens dann, wenn ein Zustand erreicht ist, in welchem die Fasern 6' maximal
mit ausgefilterten Partikeln belegt sind und sich die Anlagerungs- und Ablösevorgänge
von Partikeln in einem Gleichgewicht befinden, sollte die Vorrichtung 1' rückgespült
bzw. die Bürsten 5' abgereinigt werden. Hierfür wird ein Hebel 20 nach oben bewegt,
wodurch der Schaft 4' nach unten gedrückt wird und das Ventil 8' mit einem Dichtungsteller
21, der sich gegen eine Feder 22 abstützt, verschließt. So können keine abgereinigten
Partikel wieder in das Kreislaufsystem hineingeschwemmt werden.
[0045] Im weiteren Bewegungsverlauf werden die Bürsten 5' nach unten gedrückt. Hierbei streifen
die Enden der Bürstenfasern bzw. -faserbündel 6' über die Abstreifelemente 15'. Die
Fasern 6' werden entgegen der Bewegungsrichtung der Bürsten 5' nach oben gebogen,
bis sie an dem "Hindernis", das die Abstreifelemente 15' darstellen, vorbeirutschen
können, woraufhin die Fasern 6' aufgrund ihrer Eigenelastizität nach unten schnellen,
sich gegeneinander reiben, erschüttert werden und gegen die Flüssigkeit in der Vorrichtung
1' bewegt werden. Hierdurch werden die Adhäsionskräfte zwischen den Fasern und den
Partikeln aufgehoben und die Partikel in der Flüssigkeit suspendiert.
[0046] Die so entstandene Schmutzpartikelsuspension muß nun aus der Vorrichtung 1' und aus
den Bürsten 5' herausgespült werden. Hierzu wird die Achse 4' mittels des Hebels 20
bis zu ihrem unteren Anschlag bewegt, wodurch das Ventil 18' geöffnet wird. Kreislaufwasser
strömt nun über die Leitung 2', durch die gereinigte Bürsten 5' hindurch und über
den Kanal 23 und das Ventil 18' dem nicht dargestellten Abwasserkanal zu. Falls es
erforderlich ist, wird dieser Vorgang mehrfach wiederholt.
Beispiel 6:
[0047] Eine weitere besonders vorteilhafte Ausführungsform stellt die Kombination des Beispiels
1 mit dem Beispiel 5 dar und zwar dahingehend, daß die Abreinigung der Bürsten 5 bzw.
5' durch eine Drehbewegung der jeweiligen Bürste um ihre Längsachse erfolgt (siehe
Beispiel 1) und die Ventilbetätigung durch eine Bewegung des Schaftes 4 seiner Längsrichtung
(siehe Beispiel 5).
[0048] Im einzelnen wird der Schaft 4 nach unten bewegt, bis der Ventilteller 21 das Ventil
8 bzw. 8' schließt. Dann wird die Bürste um den Schaft mit einem Handrad gedreht.
Sind die Bürstenfasern abgereinigt, so wird der Schaft gegen die Kraft der Feder 22
noch weiter nach unten gedrückt, bis das Ventil 18 bzw. 18' öffnet und Kreislaufwasser
die durch die Abreinigung suspendierten Partikel aus der Vorrichtung ausspült.
Beispiel 7:
[0049] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird eine Rundbürste mit gleichmäßiger
Faser- bzw. Faserbündelbesatzungsdichte verwendet. Alternativ hierzu ist auch ein
Bürstenbesatz vorteilhaft, bei dem sich die Fasern bzw. Faserbündel spiralförmig um
den Bürstenschaft herumwinden oder aber entlang des Bürstenschafts abwechselnde Bürstenbereiche
mit und ohne Faser- bzw. Faserbündelbesatz vorgesehen sind.
Beispiel 8:
[0050] Eine ganz besonders vorteilhafte Ausführungsform verwendet mehrere kurze Rundbürsten,
die auf einer gemeinsamen Achse oder Welle aufgereiht und z. B. durch Abstandshalter
voneinander getrennt sind.
Beispiel 9:
[0051] Eine ganz besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist in den Fign. 3a bis 3c dargestellt. Die Vorrichtung 1 wird in den Heizwasserkreislauf
integriert und zwar dergestalt, daß über den Zulauf 102a das zu filtrierende Wasser
in die Vorrichtung einströmt und über den Kanal 131 und das Ventil 103 in den Bürstenraum
132 gelangt (Fig. 3a). Die übereinander auf der zentralen Welle 104 angeordneten scheibenförmigen
Bürsten 105a, 105b, 105c werden jeweils von unten nach oben durchströmt. Das filtrierte
Wasser sammelt sich in dem Sammelraum 133 und fließt über den Ablauf 102b wieder in
den Heizwasserkreislauf zurück.
[0052] Sind die Fasern der Bürsten 105a - c mit Schmutzpartikeln belegt, dann muß eine Rückspülung
durchgeführt werden. Hierfür wird das Handrad 114 im dargestellten Beispiel entgegen
dem Uhrzeigersinn gedreht, wodurch die Welle 104 in Rotation versetzt und gleichzeitig
über das Schraubengewinde 134 nach oben bewegt wird (Fig. 3b). Hierdurch wird zunächst
der Zulaufkanal 131 mit Hilfe des Ventils 103 verschlossen; dann rastet ein Mitnehmer
135 in eine Ausnehmung 136 ein, wodurch die Bürsten 105a - c ebenfalls in Rotation
versetzt werden. Die Bürstenfasern werden an den Abstreifern 115 abgestreift, wodurch
sich die Schmutzpartikel von den einzelnen Fasern der Bürste ablösen. Dreht man weiter
am Handrad 114, so wird das Ventil 118 zum Abwasserauslaß 137 hin geöffnet (Fig. 3c)
und das Heizkreislaufwasser strömt über die Leitung 102b und den 0Raum 133 entgegen
der normalen Filtrationsrichtung durch die
Bürsten 105a - c und spült den abgelösten Schmutz über das Ventil 118 in den Abwasserkanal.
Mit ca. 1 - 5 l Spülwasser kann der Schmutz ausgetragen werden und das Rückspülen
ist beendet. Nun dreht man das Handrad 114 im Uhrzeigersinn wieder in seine Ausgangsposition
zurück. Die Bürsten 105a - c drehen hierbei nicht mehr mit, da der Mitnehmermechanismus
135, 136 im dargestellten Ausführungsbeispiel nur entgegen dem Uhrzeigersinn funktioniert.
Zunächst wird das Ventil 118 wieder geschlossen und dann das Zulaufventil 103 geöffnet.
Der Filter ist rückgespült, wieder im Kreislauf integriert und arbeitsbereit.
[0053] Um Wärmeverluste zu vermeiden, ist der Filter mit einer Isolierung 130 versehen.
Außerdem besitzt er eine Anschlußmöglichkeit 110a für eine (nicht dargestellte) Entlüftungsvorrichtung.
1. Vorrichtung zum Entfernen von suspendierten Korrosionsprodukten und sonstigen partikelförmigen
Verunreinigungen im Größenbereich bis hinab zu Partikeln mit einem Durchmesser von
kleiner als 10 µm aus Heizwasserkreisläufen mit einem Gehäuse und einem Filtereinsatz,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Filtereinsatz eine Bürste (5, 5') vorgesehen ist, die einen Schaft (4, 4')
aufweist, von dem Fasern bzw. Faserbündel (6, 6') i.w. in radialer Richtung abstehen,
wobei der Abstand zwischen den einzelnen Fasern bzw. Faserbündeln (6, 6') in Umfangsrichtung
um den Schaft (4, 4') herum und/oder in axialer Richtung längs des Schaftes (4, 4')
zumindest so groß ist, daß selbst bei vollständig belegter Faseroberfläche oder nach
der unerwünschten Bildung eines Filterkuchens ein genügend großer freier Querschnitt
im Gehäuse (12, 12') für das durchströmende Wasser übrig bleibt, um die Entstehung
eines nennenswerten Druckverlustes in der Vorrichtung (1, 1') zu verhindern, und/oder
daß der Außendurchmesser der Bürste (5, 5') jeweils kleiner ist als der entsprechende
Innendurchmesser des Gehäuses (12, 12') an dieser Stelle, so daß ein nicht mit Fasern
(6, 6') ausgefüllter Raum (11, 11') zwischen Gehäuseinnenwand und Bürste (5, 5') entsteht,
und daß Abstreifelemente (15, 15') innerhalb des Gehäuses (12, 12') vorgesehen sind,
wobei zum Zwecke der Abreinigung der Bürste (5, 5') eine Relativbewegung zwischen
den Fasern bzw. Faserbündeln (6, 6') und den Abstreifelementen (15, 15') bewirkt werden
kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zum Einleiten
von Spülflüssigkeit in das Gehäuse (12; 12') während oder nach dem Abreinigen der
Bürste (5; 5') vorgesehen ist, und daß der abgereinigte Schmutz durch einen mit einem
Ventil (18; 18') versehenen Abwasseranschluß aus der Vorrichtung (1; 1') herausgespült
werden kann.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
kurze Rundbürsten auf eine gemeinsame Achse oder Welle aufgereiht und z. B. durch
Abstandshalter voneinander getrennt sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
verwendeten Fasern (6, 6') der Bürste (5, 5')eine so geringe Biegesteifigkeit haben,
daß sie bei zunehmender Belegung mit Partikeln aufgrund des zunehmenden Strömungswiderstandes
zumindest teilweise der Strömung ausweichen, also in Strömungsrichtung gebogen werden,
und somit immer ein freier Strömungsquerschnitt erhalten bleibt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bürste (5) um die Längsachse ihres Schaftes (4) drehbar gelagert ist, und daß die
Abstreifelemente (15) an der Innenwand des Gehäuses (12) angeordnet sind und in den
Innenraum des Gehäuses ragen.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bürste (5') derart gelagert ist, daß sie mit einer Betätigungseinrichtung (20) in
Richtung der Längsachse ihres Schaftes (4') verschoben werden kann.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Ventile (8', 18') für eine
Rückspülung der Vorrichtung (1') vorgesehen sind, und daß mit der Betätigungseinrichtung
(20) für die axiale Verschiebung der Bürste (5') gleichzeitig auch die Rückspülventile
(8', 18') betätigt werden können.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste
starr im Gehäuse gelagert ist, und daß die Abstreifelemente in Umfangsrichtung um
die Bürste herum bewegt werden können.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Absperrventil (3, 8; 8') vorgesehen ist, mit dem während des Abreinigungsvorgangs
die Vorrichtung (1; 1') vom Wasserkreislauf derart getrennt werden kann, daß keine
Spülflüssigkeit in den Heizwasserkreislauf eindringt.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Entlüftungsarmatur (10; 10') vorgesehen ist, zu der kleinere Gasblasen, die sich an
den Fasern der Bürste (5; 5') anlagern und dort zu größeren Blasen agglomerieren,
aufsteigen.
11. Verfahren zum Entfernen von suspendierten Korrosionsprodukten und sonstigen partikelförmigen
Verunreinigungen aus Heizwasserkreisläufen mittels einer Vorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die abzuscheidenden Partikel
sich an die Bürstenfaseroberflächen adhäsiv anlagern, ohne dabei den freien Strömungsquerschnitt
innerhalb des Bürstenraumes nennenswert zu reduzieren, und daß zum Abreinigen der
mit Partikeln beladenen Bürste (5; 5')die Faserenden i.w. rechtwinklig und relativ
zu den in die Bürste (5; 5') eingreifenden Abstreifelementen (15; 15') bewegt werden,
wodurch die Enden der Bürstenfasern bzw. -faserbündel (6; 6') über die Abstreifelemente
(15; 15') streifen und die Fasern (6; 6') entgegen der relativen Bewegungsrichtung
nach hinten gebogen werden, bis sie an dem Hindernis, das die Abstreifelemente (15;
15') darstellen, vorbeirutschen, woraufhin die Fasern (6; 6') aufgrund ihrer Eigenelastizität
nach vorne schnellen, sich gegeneinander reiben, erschüttert werden, sowie gegen die
sie umgebende Flüssigkeit bewegt werden und die Adhäsionskräfte zwischen Fasern und
Schmutzpartikeln hierdurch aufgehoben werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Bewegen der Fasern
bzw. Faserbündel (6; 6') gegen die Abstreifelemente (15; 15') entstehende Partikelsuspension
durch Spülflüssigkeit aus dem Bereich der Bürste (5; 5') bzw. des Gehäuses (12; 12')
ausgeschwemmt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß während
oder nach dem Abreinigen der Bürste (5; 5) die Vorrichtung (1; 1') mit Wasser aus
dem Heizwasserkreislauf durch Betätigung eines Ventils (18; 18') im Abwasseranschluß
ausgespült wird.