[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine elektronisch geregelte Windeeinrichtung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine derartige Windeeinrichtung ist beispielsweise
mit dem Gegenstand der EP 0 369 173 B1 bekannt geworden. Bei dieser bekannten Windeeinrichtung
besteht der Nachteil, daß die Werkzeuge für die Biegung des Federdurchmessers, für
die Bewerkstelligung der Steigung und für den Drahtvorschub über relativ lange und
mit Spiel behaftete Antriebsvorrichtungen angetrieben werden. Derartige Antriebsvorrichtungen
sind insbesondere Riemen, die von entsprechenden elektronisch geregelten Antriebsmotoren
angetrieben werden.
[0002] Jeder Antriebsmotor wirkt über einen Zahnriemen auf eine entsprechende Antriebsachse,
welche drehfest mit Übertragungsgliedern verbunden ist, welche im wesentlichen aus
Kurvenscheiben bestehen, die mit zugeordneten, die Kurvenscheibe abtastenden Rollen
verbunden sind, welche Abtastwerkzeuge wiederum mit den Biegewerkzeugen verbunden
sind.
[0003] Bei einer derartigen bekannten Windeeinrichtung besteht demzufolge der Nachteil,
daß aufgrund des spielbehafteten Antriebs der einzelnen Biegewerkzeuge es nicht gelingt,
die zu biegende Feder mit geringen Toleranzen herzustellen.
[0004] Wegen der Verwendung der vorher genannten Zahnriemen, wegen der Verwendung von lang
ausgebildeten Antriebswellen und zugeordneten Abtastinstrumenten ergibt sich also
eine spielbehaftete Übertragung der Antriebsleistung der einzelnen Antriebsmotoren
auf die Biegewerkzeuge. Die bekannte Anordnung ist also mit dem Nachteil der fehlenden
Dreh- und Biegesteifigkeit der gesamten Antriebsstränge verbunden.
[0005] Im übrigen besteht bei der bekannten Vorrichtung der Nachteil, daß viele mechanische
Bauteile verwendet werden müssen, was die Herstellungskosten der Maschine stark erhöht
und ebenfalls den Wartungsaufwand, die Reparaturanfälligkeit und die Verschleißhäufigkeit
erhöht.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Windeeinrichtung der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß den einzelnen Antriebssträngen eine verbesserte
Dreh- und Biegesteifigkeit zugeordnet werden kann.
[0007] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre der
Ansprüche 1 und 2 gekennzeichnet.
[0008] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß nun aufgrund der kurzen und mit wenig
Übertragungselementen ausgestatteten Antriebsstränge eine verbesserte Dreh- und Biegesteifigkeit
des jeweiligen Antriebesstranges erreicht wird. Die erfindungsgemäß verwendeten elektronisch
geregelten Servomotoren können daher ihre Bewegung unmittelbar unter Zwischenschaltung
von wenig Übertragungsgliedern direkt auf die Biegewerkzeuge und die Antriebsrollen
übertragen, wodurch es nun erstmals gelingt, einen Draht mit verringerten Toleranzen
zu einer entsprechenden Feder zu biegen.
[0009] Damit besteht der weitere Vorteil, daß auch nach mehreren Betriebsstunden der Maschine
stets dafür gesorgt wird, daß die eine Feder mit genau reproduzierbaren Abmessungen
erzeugt wird, ohne daß hierbei Abweichungen in den Federabmessungen in Kauf genommen
werden müssen.
[0010] Dies ist also eine wesentliche Qualitätsverbesserung gegenüber den bekannten Systemen.
[0011] Mit der gegebenen technischen Erfindung ergibt sich der weitere Vorteil, daß es nun
in großen Grenzen erstmals möglich ist, hintereinanderfolgend unterschiedliche Federn
herzustellen, was mit den bisher bekannten Antriebssystemen nicht möglich war.
[0012] Dies liegt nach den Merkmalen der Erfindung daran, daß die Servomotoren elektronisch
geregelt sind und die Bewegung der Servomotoren entsprechend der geforderten Federform
genau eingestellt werden kann.
[0013] So ist es nun erstmals möglich, hintereinanderfolgend z. B. eine Reihe von weichen
Federn (mit relativ großem Federdurchmesser) herzustellen und danachfolgend eine Reihe
von Federn mit relativ kleinerem Federdurchmesser, um so die Federn hintereinanderfolgend
einer Transfermaschine zuzuführen, welche diese Federn zu einer Matratze montiert.
Es ist nun damit möglich, in der Matratze Bereiche mit härteren Federn und mit weicheren
Federn miteinander zu kombinieren.
[0014] Mit der gegebenen technischen Lehre wird also eine Windeeinrichtung vorgeschlagen,
mit der praktisch jede beliebige Federform einer Feder verwirklicht werden kann, ohne
daß man Kurvenscheiben austauschen muß oder Biegewerkzeuge austauschen muß.
[0015] Erfindungsgemäß wird die herzustellende Feder zunächst mit einem mathematischen Modell
beschrieben, welches der Regelung eingegeben wird. Entsprechend dieser Regelung werden
die Bewegungsabläufe der einzelnen Servomotoren angesteuert. Damit ist es nun möglich,
aufgrund der Ableitung aus einem mathematischen Modell eine veränderte Federform relativ
schnell zu erzeugen, denn man kann auf die Herstellung von unterschiedlichen Versuchsfedern
verzichten. Vorher bei den bekannten Maschinen mußten nämlich Versuchsfedern in großer
Anzahl hergestellt werden, um dann anhand der erhaltenen Federform die Antriebskette
so neu zu justieren, daß die gewünschte Federform erreicht wurde. Dies ist bei der
vorliegenden Erfindung nicht mehr notwendig, weil ausgehend von einem mathematischen
Modell die verschiedenen Steuerbefehle für die verschiedenen Servomotoren direkt einprogrammiert
werden und daher Ausschußfedern, die für die Weiterverarbeitung nicht geeignet sind,
in großem Maße vermieden werden.
[0016] Insbesondere ist es nun möglich, unterschiedliche Federformen an der Steuerung einzugeben
und entsprechend dieser eingegebenen Federform werden aus einer Bibliothek die hierzu
erforderlichen Steuerbefehle für die Servomotoren ausgelesen und diese gesteuert.
[0017] Die Servomotoren sind unter sich über eine gemeinsame Regelung verbunden, so daß
also beispielsweise der Drehwinkel des einen Servomotors abgefragt wird und danach
der Drehwinkel des oder der anderen Servomotoren nachgeregelt wird.
[0018] Die Erfindung besteht also im wesentlichen aus der Kombination folgender Merkmale:
1. Ein elektronisch geregelter Servomotor wirkt als Antriebseinheit für das Biegewerkzeug
über mindestens eine drehangetriebene Nocke auf einen Hebel, an dem drehbar mindestens
eine Biegerolle angeordnet ist, an deren Außenumfang der Draht gebogen wird.
2. Ein weiterer, elektronisch geregelter Servomotor wird als Antriebseinheit für die
Herstellung der Federsteigung verwendet, welcher Antriebsmotor drehfest mit einer
drehangetriebenen Kurvenscheibe verbunden ist, welche einen Stößel oszillierend antreibt,
der mit dem Steigungswerkzeug verbunden ist, welches sich am vorgebogenen Draht anlegt
und die Federsteigung anbringt.
[0019] Durch die Kombination dieser beiden Biegewerkzeuge in Verbindung mit drehwinkelgeregelten
Servomotoren wird die oben genannte Aufgabe gelöst.
[0020] Weil in der Übertragungskette jedes Antriebsstranges zur Herstellung der Drahtbiegung
und der Drahtsteigung nur wenige Übertragungselemente vorhanden sind, die im übrigen
biegesteif und ohne wesentliches Spiel ausgebildet sind, gelingt es nun erstmals,
die Feder mit der geforderten hohen Genauigkeit zu biegen.
[0021] Es wird also ein drehstarrer und biegesteifer Antriebsstrang für die Herstellung
der Federbiegung und der Federsteigung vorgeschlagen, wie es bisher noch nicht bekannt
war.
[0022] In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, daß auch der
Drahteinzug mit einem drehzahl- bzw. drehwinkelgeregelten Servomotor ausgerüstet ist
und dieser Servomotor über ein Getriebe auf die synchron angetriebenen Zugrollen wirkt,
die gegensätzlich angetrieben zwischen sich einen Spalt bilden, durch welchen der
Draht eingezogen und transportiert wird.
[0023] Es wird hierbei bevorzugt ein Stufengetriebe verwendet, welches als Stirnradgetriebe
ausgebildet ist. Statt des beschriebenen Stirnradgetriebes kann auch ein Winkelgetriebe
oder ein Riemengetriebe verwendet werden.
[0024] Ebenso ist es möglich, den Servomotor direkt mit den Zugrollen zu koppeln oder jede
einzelne Zugrolle an einzelne Servomotoren zuzuordnen.
[0025] Vorstehend wurde beschrieben, daß die Übertragungselemente zwischen den Servomotoren
und den Biegewerkzeugen möglichst einfach und spielfrei ausgebildet sein sollen und
im übrigen drehsteif und biegesteif arbeiten sollen.
[0026] In einer weiteren Ausführungsform nach der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen,
daß die Biegewerkzeuge jeweils nur translatorisch bewegt werden, d. h. sie werden
nur in jeweils einer Ebene angetrieben, wobei als Verschiebeantrieb für das jeweilige
Biegewerkzeug auch andere dreh- und biegesteife Antriebe als lösungswesentlich beansprucht
werden.
[0027] Hierbei wird es bevorzugt, wenn z. B. die Biegerolle in einem Schlitten geführt ist,
welcher Schlitten über eine Spindel angetrieben wird, um so der Biegerolle einen translatorischen
Verschiebeantrieb zuzuordnen.
[0028] Statt des im ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen Schwenkantriebs der Biegerolle
wird also ein rein translatorischer Antrieb der Biegerolle verwirklicht.
[0029] Ebenso ist es möglich, der Biegerolle sowohl einen translatorischen als auch einen
Schwenkantrieb in Kombination untereinander zuzuordnen.
[0030] Bei der Verwendung eines Spindelantriebes für die Biege- und Steigungswerkzeuge besteht
nämlich der Vorteil, daß bei einem Stromausfall aufgrund der Selbsthemmung der Spindel
die Werkzeuge in ihrer Ausgangslage stehen bleiben und keine weitere Veränderung mehr
erfolgt.
[0031] Die gleichen Erläuterungen gelten im übrigen auch für das Steigungswerkzeug, welches
ebenfalls direkt und translatorisch angetrieben sein kann. Hierbei sitzt das Steigungswerkzeug
wiederum in einem Schlitten, der über einen Spindelantrieb oder einen anderen translatorischen
Antrieb angetrieben wird.
[0032] Selbstverständlich ist es möglich, das Steigungswerkzeug auch als Schwenkwerkzeug
auszubilden, wobei eine translatorische und/oder Schwenkbewegung für das Steigungswerkzeug
vorgesehen wird.
[0033] In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, daß auch das Abschneidewerkzeug
(Schnittwerkzeug) über einen elektronisch geregelten Servomotor angetrieben wird.
Hierbei kommt es wiederum auf kurze Verbindungswege zwischen dem Servomotor und dem
Schnittwerkzeug an, um einen exakten Schnitt ausführen zu können. Bevorzugt wird hierbei
ein möglichst direkter Antrieb des Schnittwerkzeuges über einen Kniehebel, dessen
Strecklage von einer Nocke gesteuert wird, die drehangetrieben am Kniehebel anliegt
und diesen entsprechend auslenkt. Am Kniehebel ist direkt das verschiebbar angetriebene
Obermesser angeordnet, welches einem stehenden Untermesser gegenüberliegt.
[0034] Die Verwendung eines Kniehebels hat den Vorteil, daß relativ große Schnittkräfte
bei geringer Antriebsleistung des Servomotors erzeugt werden können.
[0035] Nach einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, daß der
Draht nicht mehr durch ein sogenanntes Drahtführungsröhrchen dem Biegewerkzeug zugeführt
wird, sondern es erfolgt eine freie Zuführung des Drahtes, ohne Durchleitung des Drahtes
durch ein entsprechendes Führungsrohr. Statt eines Rohres sind nun erfindungsgemäß
in Transportrichtung zueinander versetzte Drahtführungsrollen angeordnet, von denen
sich die eine Drahtführungsrolle oben an den Draht anlegt und die andere Drahtführungsrolle
sich unten an den Draht anlegt und die beiden Drahtführungsrollen in Transportrichtung
versetzt zueinander angeordnet sind.
[0036] Die beiden in Transportrichtung zueinander versetzten Drahtführungsrollen bilden
nämlich mit dem als Biegerolle ausgebildeten Biegewerkzeug eine Dreipunktauflage für
den zwischen diesen drei Rollen hindurchgeführten Draht, was zu einer besonders stabilen
und verwindungsfreien Drahtführung führt. Man kann daher das vorher vorhandene Drahtführungsröhrchen
einsparen, welches mit dem Nachteil verbunden war, daß der Draht stets an den Auslaufkanten
des Drahtführungsröhrchens anlag und ein erhöhter Verschleiß und eine Verschmutzung
des Röhrchens in Kauf genommen werden mußte. Durch die erhöhte Verschmutzungsgefahr
bestand der Nachteil, daß das Drahtführungsröhrchen sich teilweise verstopfte und
damit ein anderer Auflage- und Führungspunkt für den im Drahtröhrchen geführten Draht
geschaffen wurde. Dies war mit einer Verschlechterung der Biegegenauigkeit der herzustellenden
Feder verbunden.
[0037] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0038] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung, offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0039] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0040] Es zeigen:
- Figur 1:
- Perspektivische Ansicht einer Biegemaschine, schematisiert dargestellt:
- Figur 2:
- Ansicht auf das Steigungswerkzeug und dessen Antrieb in Richtung des Pfeiles II in
Figur 1;
- Figur 3:
- Seitenansicht der Anordnung nach Figur 2 in Richtung des Pfeiles III in Figur 2;
- Figur 4:
- Schematisiert eine weitere Ausführungsform für den Verschiebeantrieb der Biegewerkzeuge;
- Figur 5:
- Schematisiert die Steuerung der Windemaschine.
[0041] Gemäß den Figuren 1 bis 3 wird ein Draht 1 in Pfeilrichtung 2 durch Zugrollen 6,7
hindurchgeführt und von diesen in Vorschubrichtung angetrieben. Die Zugrollen sind
über ein gemeinsames Getriebe 5 synchron angetrieben und werden hierbei von einer
Antriebsachse 4 beaufschlagt, welche von einem drehwinkelgesteuerten Servomotor 3
angetrieben ist.
[0042] Die Biegevorrichtung 8 besteht im wesentlichen aus einem Biegewerkzeug, welches als
Biegerolle 28 ausgebildet ist und aus einem Steigungswerkzeug 30.
[0043] Die Biegerolle 28 wird hierbei von einem drehzahlgeregelten Servomotor 22 angetrieben,
während der Antrieb des Steigungswerkzeuges 30 über einen drehzahlgeregelten Servomotor
35 erfolgt.
[0044] Im folgenden wird der kurz ausgebildete, drehsteife und biegesteife Antriebsstrang
für die Biegerolle 28 beschrieben.
[0045] Der Servomotor 22 treibt über eine Antriebsachse 23 eine Nocke 24 an, welche sich
mit ihrem Außenumfang am Außenumfang einer Rolle 25 abstützt, die am freien, verschwenkbaren
Teil eines Hebels 26 angeordnet ist, der in der Schwenkachse 27 schwenkbar gelagert
ist.
[0046] Am gegenüberliegenden Arm sitzt die Biegerolle 28, die demzufolge bei der Verschwenkung
der Rolle 25 in den Pfeilrichtungen 49,50 (vgl. Figur 3) verschiebbar angetrieben
ist.
[0047] Durch die Anordnung der Biegerolle 28 an einem starren, biegesteifen Hebel 26 und
den direkten Schwenkantrieb dieses Hebels 26 durch den Servomotor 22 wird also ein
Schwenkantrieb verwirklicht, der mit geringem Spiel und hoher Genauigkeit die Biegerolle
28 beaufschlagt.
[0048] Der Verschiebeantrieb des Steigungswerkzeuges 30 ist in ähnlicher Weise gelöst. Hierbei
treibt der Servomotor 35 über seine Antriebsachse 36 eine Nockenscheibe 34 (vgl. Figur
2) drehend an, welche Nockenscheibe 34 eine Kurvenbahn 37 definiert, in welcher eine
Rolle 33 translatorisch verschiebbar geführt ist. Hierbei sitzt die Rolle 33 gemäß
Figur 2 drehbar, aber unverschiebbar auf einem in den Pfeilrichtungen 42,43 verschiebbar
im Bereich von Geradführungen 41 gelagerten Stößel 32. Am vorderen Ende des Stößel
32 ist dieser mit dem Steigungswerkzeug 30 verbunden, welches eine Berührungskante
31 aufweist, mit dem sich das Steigungswerkzeug 30 an dem zu biegenden Drahtabschnitt
29 anlegt.
[0049] Es wird also zunächst mit der Biegerolle 28 die Drahtbiegung angebracht, d. h. also
der Federdurchmesser, während mit dem Steigungswerkzeug die Steigung der Feder vermittelt
wird.
[0050] Wenn also die Nocke 34 in den Pfeilrichtungen 38,39 drehend angetrieben wird, wird
somit der gesamte Stößel in den Pfeilrichtungen 42,43 verschoben. Um eine möglichst
spielfreie Führung zu gewahrleisten ist vorgesehen, daß das Steigungswerkzeug 30 an
der einen Seite der Nocke angeordnet ist, während an der gegenüberliegenden Seite
ein Ansatz 40 des Stößels vorhanden ist, der in der Geradführung 41 geführt ist. Auf
diese Weise sind zwei außerhalb der Nockenscheibe 34 gegeneinander gerichtete Geradführungen
41 verwirklicht, die eine spielfreie Geradführung des Stößels 32 gewährleisten.
[0051] Wie bereits schon eingangs ausgeführt, wird auch ein besonders präziser Schnitt verwirklicht.
Hierzu ist ein Servomotor 9 vorgesehen, der über seine Antriebsachse 10 auf ein Getriebe
11 wirkt, dessen ausgangsseitige Drehachse 15 drehfest mit einer Nocke 12 gekoppelt
ist. Der Außenumfang der Nocke 12 legt sich am Außenumfang einer zugeordneten Rolle
16 an, die drehbar im schwenkbaren Teil eines Kniehebels 62 angeordnet ist. Der Kniehebel
ist hierbei gehäusefest in der Schwenkachse 17 schwenkbar gelagert und nimmt im Bereich
seiner Drehachse 18 die Rolle 16 auf.
[0052] Am anderen Hebelende ist eine Schwenkachse 19 angeordnet, in welcher das Obermesser
13 gehalten ist, welches in nicht näher dargestellten Weise in einer Geradführung
geführt ist.
[0053] Dem Obermesser 13 liegt ein gehäusefest angeordnetes Untermesser 14 gegenüber.
[0054] In der allgemeinen Beschreibung wurde bereits schon erwähnt, daß durch den Wegfall
des sogenannten Drahtführungsröhrchens in Transportrichtung hinter den Zugrollen 6,7
eine weitere Verbesserung der Federqualität erreicht wird. Hierzu ist gemäß Figur
3 vorgesehen, daß in Transportrichtung hintereinanderliegende Drahtführungsrollen
20,21 angeordnet sind, die zueinander versetzt sind, wobei die vorne liegende Drahtführungsrolle
den Draht von oben her führt, während die in Transportrichtung hinten liegende Drahtführungsrolle
21 den Draht von unten her führt. Die Drahtführungsrolle 21 soll hierbei in einem
gewissen Abstand zu der Biegerolle 28 angeordnet sein.
[0055] Alle drei Rollen 20,21,28 bilden so eine stabile Dreipunktführung des Drahtes, so
daß auf ein Drahtführungsröhrchen verzichtet werden kann. Es entfällt somit eine Verschmutzungsgefahr
für das vorher vorhanden gewesene Drahtführungsröhrchen und es werden eindeutige,
definierte Auflagepunkte am Draht gebildet, die vorher nicht definiert waren.
[0056] Nachdem es vorgesehen ist, daß die Drahtführungsrollen 20,21 drehbar ausgebildet
sind, ist auch ein entsprechend geringer Verschleiß vorhanden, denn bei den vorherigen
Drahtführungsröhrchen war eine ständige Reibung mit einer dementsprechenden Verschmutzung
in Kauf zu nehmen.
[0057] Es wird noch darauf hingewiesen, daß für die Art und Anordnung der Drahtführungsrollen
20,21 in Verbindung mit der Biegerolle 28 gesonderter Schutz unabhängig von den oben
genannten anderen Merkmalen beansprucht wird.
[0058] In Figur 4 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Hier ist erkennbar,
daß die Bewegungen der einzelnen Werkzeuge 28,30 durch rein translatorische Bewegungen
ausgeführt werden können.
[0059] Die Biegerolle 28 ist hierbei im Bereich eines Schlittens 44 drehbar gelagert, der
in einer Führung 45 aufgenommen ist. Der Schlitten 44 ist hier beispielsweise mit
einer Spindel 46 verbunden, die drehend von einer Spindelmutter 47 angetrieben ist,
die ihrerseits von dem Servomotor 22 angetrieben ist. Auf diese Weise wird der Schlitten
44 in den Pfeilrichtungen 49,50 in der Führung 45 translatorisch bewegt und es ergibt
sich ebenfalls eine praktisch spielfreie, verlustarme und biegesteife translatorische
Führung der Biegerolle 28.
[0060] In gleicher Weise ist auch die translatorische Führung des Steigungswerkzeuges 30
gelöst. Hierbei sitzt dieses Steigungswerkzeug ebenfalls an einem Schlitten 63, der
in einer Führung 48 verschiebbar geführt ist. In gleicher Weise ist dieser Schlitten
63 mit einer Spindel 46a verbunden, an der eine Spindelmutter 47a anliegt und die
Spindel antreibt. Die Spindelmutter wird hierbei von dem Servomotor 35 drehend angetrieben.
[0061] Auf diese Weise wird also ein rein translatorischer Antrieb in den Pfeilrichtungen
42,43 verwirklicht, der besonders spielarm und biegesteif arbeitet.
[0062] Selbstverständlich können auch Kombinationen zwischen einem in Bezug auf die Biegerolle
28 in Figur 1 beschriebenen Schwenkantrieb und dem in Figur 4 dargestellten translatorischen
Antrieb verwirklicht werden. Gleiches gilt im übrigen auch für die Ausbildung des
translatorischen Antriebes des Steigungswerkzeuges 30, welcher durch einen Schwenkantrieb
in der Art des Antriebes der Biegerolle 28 ersetzt werden kann.
[0063] In Figur 5 ist schematisiert eine Regelung nach der Erfindung dargestellt. Hierbei
sind in der Regelung 51 Motorregelungen 56 vorhanden, mit denen die einzelnen Motoren
3,9,22,35 drehzahl- und drehwinkelabhängig geregelt sind. Jedem Motor ist ein Drehwinkelgeber
55 zugeordnet, der den aktuellen Drehwinkel erfaßt und über die Rückführung 57 der
Motorregelung 56 einspeist.
[0064] Am Eingang der Motorregelung 56 sitzt die Achssteuerung 58, welche die Steuerbefehle
in die Motorregelung 56 einleitet. Es wird also in der Achssteuerung 58 das mathematische
Modell zur Erzeugung der gewünschten Feder vorgegeben und diese elektrische Steuerbefehle
werden dann den einzelnen Achsen eingespeist. Die Rückführung der einzelnen Befehle
und die Verbindung der einzelnen Motorregelungen 56 untereinander erfolgt über einen
Lichtwellenleiterring, der alle Befehle entgegennimmt und im Sinne eines Busses auf
die Achssteuerung 58 zurückführt.
[0065] Die Achsregelung ist mit einer speicherprogrammierbaren Steuerung 59 gekoppelt, die
von einem Rechner 60 angesteuert werden kann. Die entsprechenden Steuerbefehle können
über einen Bedienterminal 61 eingegeben werden.
[0066] In der Regelung 51 sind noch weitere Regelungsmechanismen dargestellt. Es ist angegeben,
daß die Regelung 51 auch noch dafür verwendet werden kann, daß mit Hilfe von Motoren
54,54a,54b Knoten in der Feder angebracht werden können und daß außerhalb des Windeteils
ein Transportstern vorgesehen werden kann.
[0067] Während also in Figur 1 der Windeteil beschrieben wurde, ist in Figur 5 schematisiert
die gesamte Windemaschine 52 dargestellt, die über entsprechende Leitungen mit der
Steuerung 59 verbunden ist, um die anderen Bewegungsabläufe der Windemaschine zu steuern.
[0068] Ebenso ist die Windemaschine 52 mit einer Transfermaschine 53 verbunden, welche die
fertig gebogenen Federn übernimmt und weitertransportiert.
Zeichnungslegende
[0069]
- 1
- Draht
- 2
- Pfeilrichtung
- 3
- Servomotor (Einzug)
- 4
- Antriebsachse
- 5
- Getriebe
- 6
- Zugrolle
- 7
- Zugrolle
- 8
- Biegevorrichtung
- 9
- Servomotor (Abschnitt)
- 10
- Antriebsachse
- 11
- Getriebe
- 12
- Nocke
- 13
- Obermesser
- 14
- Untermesser
- 15
- Drehachse
- 16
- Rolle
- 17
- Schwenkachse
- 18
- Drehachse
- 19
- Schwenkachse
- 20
- Drahtführungsrolle
- 21
- Drahtführungsrolle
- 22
- Servomotor (Biegung)
- 23
- Antriebsachse
- 24
- Nocke
- 25
- Rolle
- 26
- Hebel
- 27
- Schwenkachse
- 28
- Biegerolle
- 29
- Drahtabschnitt
- 30
- Steigungswerkzeug
- 31
- Berührungskante
- 32
- Stößel
- 33
- Rolle
- 34
- Nockenscheibe
- 35
- Servomotor (Steigung)
- 36
- Antriebsachse
- 37
- Kurvenbahn
- 38
- Pfeilrichtung
- 39
- Pfeilrichtung
- 40
- Ansatz
- 41
- Geradführung
- 42
- Pfeilrichtung
- 43
- Pfeilrichtung
- 44
- Schlitten
- 45
- Führung
- 46
- Spindel 46a
- 47
- Spindelmutter 47a
- 48
- Führung
- 49
- Pfeilrichtung
- 50
- Pfeilrichtung
- 51
- Regelung
- 52
- Windemaschine
- 53
- Transfermaschine
- 54
- a b Servomotor
- 55
- Drehwinkelgeber
- 56
- Motorregelung
- 57
- Rückführung
- 58
- Achssteuerung
- 59
- Steuerung
- 60
- Rechner
- 61
- Bedienterminal
- 62
- Kniehebel
- 63
- Schlitten
- 64
- Lichtwellenleiter-Ring
1. Elektronisch geregelte Windeeinrichtung für Matratzen- und Polsterfedern, welche im
wesentlichen einen Drahteinzug, eine Drahtführung, eine Schneidevorrichtung und eine
Biegevorrichtung für einen zu verarbeitenden Draht aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegevorrichtung aus mindestens einer Biegerolle (28) und mindestens einem
Steigungswerkzeug (30) gebildet wird, wobei ein Servomotor (22) über mindestens eine
Nockenscheibe (24) auf ein Ende eines um eine Achse (27) verschwenkbaren Hebels (26)
wirkt und die am gegenüberliegenden Ende des Hebels (26) befindliche Biegerolle (28)
schwenkbar antreibt, und
ein Servomotor (35) mindestens eine Nockenscheibe (34) drehend antreibt, welche Nockenscheibe
(34) eine Kurvenbahn (37) definiert, in welcher ein Stößel (32) translatorisch verschiebbar
geführt ist, der an einem Ende das Steigungswerkzeug (30) trägt.
2. Elektronisch geregelte Windeeinrichtung für Matratzen- und Polsterfedern, welche im
wesentlichen einen Drahteinzug, eine Drahtführung, eine Schneidevorrichtung und eine
Biegevorrichtung für einen zu verarbeitenden Draht aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Biegevorrichtung aus mindestens einer Biegerolle (28) und mindestens einem
Steigungswerkzeug (30) gebildet wird, wobei die Biegerolle (28) auf einem Schlitten
(44) gelagert ist, der über eine von einem Servomotor (22) drehend angetriebene Spindel
(46) translatorisch angetrieben wird, und
das Steigungswerkzeug (30) auf einem Schlitten (63) gelagert ist, der über eine von
einem Servomotor (35) drehend angetrieben Spindel (46a) translatorisch angetrieben
wird.
3. Elektronisch geregelte Windeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Drahteinzug mindestens einen Servomotor (3) aufweist, der über ein Getriebe
(5) mindestens zwei Zugrollen (6, 7) gegensätzlich synchron antreibt.
4. Elektronisch geregelte Windeeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugrollen (6, 7) von jeweils einem Servomotor (3) angetrieben werden.
5. Elektronisch geregelte Windeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drahtführung aus mindestens zwei in Transportrichtung (2) hintereinander
angeordneten, drehbaren Drahtführungsrollen (20, 21) besteht, die mit der dahinter
angeordneten Biegerolle (28) eine Dreipunktauflage für den Draht (1) bilden.
6. Elektronisch geregelte Windeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidevorrichtung über einen Kniehebel (62) betätigt wird, der von einem
Servomotor (9) über eine Nocke (12) betätigt wird.
7. Elektronisch geregelte Windeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Servomotoren (3, 9, 22, 35) drehzahl- und drehwinkelabhängig geregelt sind.
8. Elektronisch geregelte Windeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Servomotoren (3, 9, 22, 35) jeweils mit einem Drehwinkelgeber (55) gekoppelt
sind.
9. Elektronisch geregelte Windeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Form der herzustellenden Federn als mathematische Modelle in einem Rechner
(60) abgelegt sind, die mittels elektrischen Steuerbefehlen einer programmierbaren
Steuerung (59), einer Achssteuerung 58 und einer Regelung (51) zugeführt werden.