[0001] Die Erfindung betrifft einen aufrechtstehenden, zylindrischen Mehrkammerbehälter
für Flüssigkeiten, insbesondere Wein, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] In Weinkellereien und Winzerbetrieben setzen sich in der letzten Zeit aufrechtstehende,
zylindrische Behälter aus Edelstahl immer mehr durch, weil in ihnen Wein raumsparend
und hygienisch einwandfrei untergebracht werden kann. Solche Behälter weisen neben
Mannlochtürchen sowie Befüll-, Auslauf- und Entlüftungsstutzen die üblichen Instrumente
und Armaturen auf, die eine laufende Kontrolle und Überwachung des Inhalts erlauben.
[0003] Solche Behälter bestehen üblicherweise aus einem Zylindermantel mit einem Boden und
einem Deckel sowie Füßen zum Aufstellen auf den Untergrund. Boden und Deckel sind
kalottenartig gekrümmt und entlang der Ränder des Zylindermantels mit diesem verschweißt.
[0004] Um auf gleichem Raum auch kleinere Mengen unterschiedlicher Weine unterbringen zu
können, ist es bekannt, zwei oder auch mehr Behälter dieser Art übereinander anzuordnen.
Dabei ist es einerseits möglich, die einzelnen Behälter zu einem sogenannten Stapeltank
zusammenzufassen. Hier sind die einzelnen Behälter eigenständig und lediglich durch
Abstandhalter im vertikalen Abstand voneinander gehalten. In Anbetracht der kalottenartigen
Ausbildung der Deckel und Böden sowie der meist über diese vorstehenden Auslauf- und
Entlüftungsstutzen muß ein gewisser Abstand zwischen den einzelnen Behältern eingehalten
werden, was zu einem Verlust an wertvollem Stapelraum führt.
[0005] Daneben sind auch Mehrkammerbehälter bekannt, bei denen innerhalb eines über die
ganze Höhe durchgehenden äußeren Zylindermantels durch einen oder mehrere Zwischenböden
Kammern gebildet sind, die ihrerseits mit Auslauf- und Entlüftungsstutzen sowie den
übrigen Aggregaten versehen sind. Bei solchen Mehrkammertanks ist die Anbringung der
gekrümmten Zwischenböden problematisch.
[0006] Die Zwischenböden folgen im Querschnitt - wie die endseitigen Böden und Deckel -
einer Kurve, die nach Art eines Korbbogens im äußeren Bereich aus einem im wesentlichen
stetig an den Verlauf des Zylindermantels angepaßten Kreisbogen mit geringem Radius
besteht, an den sich zum mittleren Bereich hin eine kreisbogenförmige Krümmung mit
bedeutend größerem Radius anschließt. Bei einem über die ganze Höhe durchgehenden
Zylindermantel muß der jeweilige Zwischenboden in der gewünschten Höhe von innen an
die Innenwand des Zylindermantels angeschweißt werden. Schweißarbeiten im Inneren
dieser Behälter sind infolge der Enge des Innenraumes auch im Zuge ihrer Herstellung
aufwendig und gefährlich durchzuführen.
[0007] Ein Hauptproblem der von innen angeschweißten Zwischenböden aber liegt darin, daß
sich in dem Zwickel zwischen dem nach unten gekrümmten Randbereich des Zwischenbodens
und dem Zylindermantel ein nach unten geöffneter und sich nach oben verjüngender Ringspalt
befindet, der im Betrieb nur schwer und mit unsicherem Ergebnis zu reinigen ist. Es
ist zwar schon versucht worden, diesen Spalt durch einen in entgegengesetzter Richtung
gekrümmten Blechstreifen abzudecken. Dieser muß aber wiederum nicht nur mit der Zylinderwand,
sondern auch mit dem Zwischenboden selbst verschweißt werden, so daß zwei weitere
Schweißnähte anzubringen sind, die ebenfalls von innen ausgeführt werden müssen.
[0008] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einem Mehrkammerbehälter
der eingangs angegebenen Art eine Möglichkeit zu schaffen, um auf möglichst einfache
Weise diesen sich verjüngenden Spalt im Randbereich des Zwischenbodens zu vermeiden
und so sowohl die Herstellung, als auch die Reinigung eines derartigen Behälters zu
erleichtern und sicherer zu machen.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Der Grundgedanke der Erfindung liegt darin, den die jeweils obere Kammer bildenden
Behälter wie einen Einzelbehälter auszubilden, bei dem der kalottenartig gekrümmte
Behälterboden mit seinem Rand praktisch bündig mit dem unteren Rand des Zylindermantels
der jeweils oberen Kammer verschweißt ist und dem Mantel des die jeweils untere Kammer
bildenden Behälters am oberen Rand eine Kröpfung nach innen zu geben, so daß der gekröpfte
Teil des Mantels mit seinem oberen Rand stumpf gegen den gekrümmten Randbereich des
konvex gekrümmten Bodens des jeweils oberen Behälters stößt, der dann zum Zwischenboden
wird. Durch diese Ausbildung wird nicht nur der schmale Ringspalt zwischen dem gekrümmten
Randbereich des Zwischenbodens und dem zylindrischen Außenmantel vermieden, sondern
zugleich die Voraussetzung dafür geschaffen, daß der gekröpfte Rand des Mantels der
jeweils unteren Kammer von außen mit dem Boden der jeweils oberen Kammer verschweißt
werden kann. Es ist somit nur eine Schweißnaht erforderlich, die von außen und deshalb
einfacher, zuverlässiger und ungefährlicher für den Schweißer, somit also preisgünstiger
ausgeführt werden kann als eine von innen auszuführende Schweißnaht; zugleich wird
durch den Wegfall des spitzen Winkels im Grenzbereich die Reinigungsmöglichkeit der
unteren Kammer wesentlich verbessert.
[0012] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Mehrkammerbehälters und
- Fig. 2
- als Detail II in Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch die Eckausbildung im Bereich des
äußeren Zylindermantels und des Zwischenbodens.
[0013] In Fig. 1 ist eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen, aufrechtstehenden Mehrkammertanks
1 dargestellt, der aus einem äußeren Zylindermantel 2 mit einem kalottenförmig gekrümmten
Boden 3 und einem in gleicher Weise ausgebildeten Deckel 4 besteht. In dem Mehrkammertank
1 sind durch einen, in der Ansicht der Fig. 1 gestrichelt angedeuteten, Zwischenboden
5 eine obere Kammer 6 und eine untere Kammer 7 gebildet. Der Mehrkammerbehälter 1
ruht auf drei Füßen 8. Jede der Kammern 6 und 7 ist in an sich bekannter Weise mit
einer Mannlochtür 9, einem Auslaufbogen 10 zur Entleerung sowie einem Entlüftungsstutzen
11 versehen. Dabei tritt der Auslaufbogen 10 der oberen Kammer 6 durch den oberen
Bereich der unteren Kammer 7 hindurch nach außen. Die weiteren Armaturen, insbesondere
auch die Befüllstutzen für die beiden Kammern 6 und 7, können in diesem Zusammenhang
vernachlässigt werden.
[0014] Fig. 2 zeigt einen Vertikalschnitt durch den Befestigungsbereich des Zwischenbodens
5 an dem äußeren Zylindermantel 2 gemäß Detail II in Fig. 1 in größerem Maßstab.
[0015] Hieraus ist erkennbar, wie der im Grundriß kreisförmige Zwischenboden 5, der im inneren
Bereich eine Krümmung mit Radius R
1 aufweist, im Randbereich mit einer stärkeren Krümmung nach dem - kleineren - Radius
R
2 stetig und bündig in den Mantel 2' der oberen Kammer 6 übergeht und dort mit diesem
stumpf mit einer Schweißnaht 12 verbunden ist. Der Mantel 2' der oberen Kammer hat
den Durchmesser D
0.
[0016] Der Mantel 2' der unteren Kammer 7, der im mittleren Bereich ebenfalls den Durchmesser
D
0 hat, ist an seinem oberen Rand 13 um eine umlaufende Linie 14 um einen Winkel Alpha
nach innen gekröpft. Dadurch stößt der Randbereich 13 stumpf von unten und außen gegen
den Randbereich des Zwischenbodens 5 und ist mit diesem in einer Schweißnaht 15 verschweißt.
Beide Schweißnähte, also sowohl die Schweißnaht 12 als auch die Schweißnaht 15, können
von außen ausgeführt werden. Die Größe des Winkels Alpha kann in Abhängigkeit von
der Krümmung des Zwischenbodens 5 an der betreffenden Stelle gewählt werden; sie wird
im allgemeinen etwa 45 Grad betragen.
[0017] Aus Fig. 2 ist deutlich zu erkennen, daß der durch den Randbereich 13 des Zylindermantels
2'' der unteren Kammer 7 begrenzte, im Querschnitt etwa dreieckförmige Ringraum 16
durch Ausspritzen von innen einfach und gründlich gereinigt werden kann, was für die
Lagerung empfindlicher Güter, wie Wein, von ausschlaggebender Bedeutung ist. Wenn
der Entlüftungsstutzen 11 der unteren Kammer 7 in diesen Bereich mündet, dann ist
auch eine vollständige Entlüftung der unteren Kammer 7 erreichbar, so daß Oxydationen
des empfindlichen Weines ebenfalls vermieden werden. Der Auslaufbogen 10 der oberen
Kammer 6 wird durch den oberen Bereich der unteren Kammer 7 geführt, so daß auch eine
vollständige Entleerung der oberen Kammer 6 möglich ist.
[0018] Neben der hier dargestellten Ausführungsform gibt es noch eine Reihe weiterer Möglichkeiten
der Kröpfung des Randbereiches 13 des Mantels 2'' der unteren Kammer 7 so, daß der
Durchmesser D
1 des Anschlußkreises geringer ist als der Durchmesser D
0 des Mantels 2' der oberen Kammer 6, bis hin zu der Möglichkeit, den Mantel 2'' der
unteren Kammer 7 über seine gesamte Höhe mit dem Durchmesser D
1 auszuführen. Wesentlich für die Erfindung ist nur, daß die Verbindungsnaht des Mantels
2'' der unteren Kammer 7 mit dem Mantel 2' bzw. Boden der oberen Kammer den Bereich
der stärkeren, tangential in den Zylindermantel 2 übergehenden Krümmung des Bodens
5 ausschließt und gegenüber dem Zylindermantel 2 nach innen versetzt ist.
1. Aufrechtstehender, zylindrischer Mehrkammerbehälter für Flüssigkeiten, insbesondere
Wein, aus einem Zylindermantel, einem Boden und einem Deckel sowie mindestens einem
Zwischenboden zur Bildung jeweils einer oberen und einer unteren Kammer, wobei der
Zwischenboden bezüglich der oberen Kammer gegen die untere Kammer gekrümmt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zwischenboden (5) den unteren Rand des Mantels (2') der jeweils
oberen Kammer (6) im wesentlichen bündig fortsetzend stumpf mit diesem verschweißt
ist und daß der Mantel (2'') der jeweils unteren Kammer (7) zumindest an seinem oberen
Rand (13) einen geringeren Durchmesser (D1) aufweist als der Mantel (2') der oberen Kammer (6) und entlang dieses Randes von
außen stumpf an den Randbereich des konvex gekrümmten Zwischenbodens (5) angeschweißt
ist.
2. Mehrkammerbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (2'') der
jeweils unteren Kammer (7) den gleichen Durchmesser (D1) aufweist wie der Mantel (2') der jeweils oberen Kammer (6) und daß dessen oberer
Randbereich (13) nach innen gegen den Zwischenboden (5) abgekröpft ist.
3. Mehrkammerbehälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Randbereich
(13) des Mantels (2'') unter einem Winkel Alpha gegen den zylindrischen Bereich des
Mantels (2'') abgekröpft ist.
4. Mehrkammerbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel Alpha etwa
45 Grad beträgt.