[0001] Die Erfindung betrifft einen Flügelrahmen eines Fensters, einer Tür oder dergleichen,
insbesondere eines Wohndachfensters, mit einem Kunststoffhohlprofil, in dem mindestens
eine wärmeleitfähige Einlage angeordnet ist und das eine Aufnahmezone für den Glasrandbereich
einer Fensterscheibe sowie einen innenraumseitigen Flügelbereich aufweist.
[0002] Flügelrahmen der eingangs genannten Art sind bekannt. Aus der österreichischen Patentschrift
220 795 geht ein Fensterrahmen hervor, der ein Kunststoffhohlprofil aufweist. Um zu
verhindern, daß bei unterschiedlicher Wärmebestrahlung, beispielsweise bei starker
einseitiger Sonnenbestrahlung, ein Wölben oder Verziehen des Kunststoffhohlprofils
auftritt, ist der Fensterrahmen mit einer aus wärmeleitendem Material bestehenden
Einlage versehen, dich sich nahe der äußeren Oberfläche befindet und eine gleichmäßige
Wärmeverteilung herbeiführt. Durch diese Wärmeverteilung ist vermieden, daß eine nur
in bestimmten Bereichen auftretende Wärmeausdehnung erfolgt, sondern sämtliche Teile
des Fensterrahmens dehnen sich aus beziehungsweise ziehen sich bei Kalteeinwirkung
zusammen, so daß Materialverwerfungen vermieden werden.
[0003] Aus der deutschen Offenlegungsschrift 1 908 117 geht ein Kunststoffhohlprofil für
Fenster oder Türen hervor, bei dem ebenfalls aufgrund schlechter Wärmeleitfähigkeit
des Kunststoffs verursachte Verformungen dadurch vermieden werden sollen, daß mit
dem schlecht wärmeleitfähigen Kunststoff ein Metallelement verbunden wird, so daS
durch Wärmeleitung die Wärme gleichmäßig auf alle Flächen des Profils übertragen wird,
wodurch Verformungen beziehungsweise Verbiegungen infolge Temperaturunterschieden
verhindert werden.
[0004] Ferner ist es bekannt, in Kunststoffhohlprofilen für Fenster Metallprofile zur mechanischen
Versteifung einzubringen. Diese Versteifungsprofile liegen auf von den Innenseiten
des Kunststoffhohlprofils ausgehenden, einstückigen Kunststoffnasen auf, so daß zwischen
Kunststoff und Metallprofil ein Wärmeisolierspalt (Luftspalt) ausgebildet wird. Hierdurch
soll ein Wärmeübergang vom Kunststoff auf das Versteifungsprofil verhindert werden,
um die Wärmeisolierung (k-Wert) des Fensters möglichst nicht zu verschlechtern.
[0005] Der Gegenstand der Erfindung befaßt sich mit einem ganz anderen Problem.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Feuchtigkeitsniederschläge auf der Innenseite,
also der dem Raum eines Gebäudes oder dergleichen zugekehrten Seite des Flügelrahmens
beziehungsweise seiner Fensterscheibe weitestgehend zu vermeiden. Bei Fenstern und
Türen, insbesondere bei Wohndachfenstern besteht bei herkömmlichen Ausführungen die
Gefahr, daß sich die in der Raumluft vorhandene Feuchtigkeit auf kühleren Bereichen
des Fensters oder dergleichen als Schwitzwasser niederschlägt. Der Schwitzwasseranfall
ist unter entsprechenden Voraussetzungen oftmals derart groß, daß das Wasser bis auf
den Boden des Raumes tropft, so daß nicht nur die Durchsicht durch die Fensterscheibe
behindert wird, sondern auch Folgeschäden entstehen können. Mittels der erfindungsgemäßen
Maßnahmen werden die vorstehend erwähnten Nachteile vermieden.
[0007] Zur Lösung der vorstehend erwähnten Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Einlage
eine vom Flügelbereich zur Aufnahmezone führende, die vom Flügelbereich aufgenommene
Raumwärme zum Glasrandbereich leitende Wärmebrücke bildet. Erfindungsgemäß wird die
Raumwärme in definiertem Umfang entlang eines konkret definierten, räumlich begrenzten
Wärmeführungswegs, einem definierten Ort, nämlich der Aufnahmezone für den Randbereich
der Fensterscheibe zugeführt. Dieses Vorgehen entspricht nicht der aus dem Stand der
Technik bekannten gleichmäßigen Wärmeverteilung und führt daher nicht zu einer Verschlechterung
oder nur einer sehr unwesentlichen Beeinflussung der Wärmeisolierung (k-Wert) des
Fensters. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen stellen sicher, daß die Isothermenverläufe,
also die Kurven gleicher Temperatur, im wesentlichen auf der Rauminnenseite nicht
das Kunststoffhohlprofil verlassen und -durch den Raum verlaufend- in einem glasrandentfernten
Bereich in die Fensterscheibe eintreten, sondern derartige Isothermen (die hier für
die Bildung von Schwitzwasser relevant sind) verlaufen durch das Flügelrahmenprofil
hindurch und gehen etwa im Bereich der Aufnahmezone im Glasrandbereich auf die Fensterscheibe
über. Dies bedeutet, daß sogar im Randbereich der Fensterscheibe keine Taupunkttemperaturen
auftreten, so daß es nicht oder in unwesentlichem Umfange zum Feuchtigkeitsniederschlag
durch Kondensation von Feuchtigkeit der Raumluft kommt und die vorstehend erwähnten
Nachteile daher vermieden sind. Mit anderen Worten: Die erfindungsgemäße definiert
ausgebildete Wärmebrücke sorgt dafür, daß aufgrund der gegenüber der Außenluft höheren
Raumtemperatur Wärme in definiertem Umfange vom Flügelbereich des Kunststoffhohlprofils
aufgenommen und in den Bereich des Glasrandes der Fensterscheibe geführt wird, so
daß dort eine in vorbestimmtem Umfange erfolgende Erwärmung eintritt, die die Feuchtigkeitskondensation
verhindert. Diese Wärmeleitung ist örtlich -auch innerhalb des Kunststoffhohlprofils-
begrenzt, so daß der k-Wert des Fensters im wesentlichen unbeeinflußt bleibt, also
keine nennenswerten Wärmeverluste auftreten.
[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Einlage eine Metalleinlage
ist. Hierdurch sind gute Wärmeleiteigenschaften gewährleistet.
[0009] Vorzugsweise ist die Einlage als Metallprofil ausgebildet, das heißt, sie besitzt
-im Querschnitt gesehen- eine Profilkontur.
[0010] Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Kunststoffhohlprofil -im Querschnitt betrachtet-
mehrere Kammern aufweist. Vorzugsweise ist die Einlage in einer der Kammern, insbesondere
in einer innenraumseitig liegenden (Extra-) Aufnahmekammer angeordnet. Die definierte
Wärmeleitung erfolgt dann nur innerhalb dieser Kammer, wobei die anderen Kammern andere
Aufgaben übernehmen können, insbesondere der Wärmeisolierung dienen, so daß die erfindungsgemäße
Wärmeleitung auf engem Raum begrenzt bleibt.
[0011] Durch entsprechende Einbettung und Anordnung beziehungsweise Ausbildung der Aufnahmekammer
gegenüber anderen Bereichen des Flügelrahmens ist somit eine Wärmeisolierung geschaffen,
so daß die Raumwärme nur in beschränktem, gewolltem, definiertem Umfang dem Glasrandbereich
zugeführt wird.
[0012] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Aufnahmekammer an mindestens eine, dem Innenraum
abgekehrte Kammer angrenzt, die eine Wärmeabschirmkammer bildet.
[0013] Um einen guten Wärmeübergang vom Raum her zur Einlage zu gewährleisten, liegt die
Einlage an der Innenseite der innenraumseitigen Wand des Kunststoffhohlprofils zumindest
bereichsweise an. Alternativ oder überdies kann vorgesehen sein, daß die Einlage an
der Innenseite einer der Aufnahmezone zugeordneten Wand des Kunststoffhohlprofils
ebenfalls zumindest bereichsweise anliegt, so daß ein entsprechender Wärmeübergang
der Raumwärme zur Wärmebrücke und von dort zum Glasrandbereich gewährleistet ist.
Wenn die Einlage der Konturgebung des Kunststoffhohlprofils zumindest bereichsweise
folgt, ist eine entsprechend großflächige Anlage gewährleistet, was die Wärmeübergangseigenschaften
verbessert. Hierzu soll nochmals ausdrücklich erwähnt werden, daß diese Wärmeübergangseigenschaften
selbstverständlich nicht in einem derartigen Umfange realisiert werden, daß die Wärmeisolation
des Fensters stark verschlechtert wird, sondern stets nur in einem derartigen Maß,
um die Wirkungen der Erfindung herbeizuführen.
[0014] Die Einlage kann ferner als mechanische Versteifungseinlage wirken. Insofern ist
eine Doppelwirkung erzielt, nämlich die Wärmebrückenfunktion und die mechanische Aussteifung.
[0015] Gute Wärmeübergangszonen werden ausgebildet, wenn die Einlage im Flügelbereich und/oder
in der Aufnahmezone eine Materialanhäufung aufweist. Vorteilhaft sind auch große Oberflächen,
gute Kontaktzonen und gute Wärmeleiteigenschaften der Einlage selbst.
[0016] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Einlage
mit Vorspannung gegen die innenraumseitige Wand und/oder die Wand der Aufnahmezone
anliegt. Dies gewährleistet eine spaltfreie Anlage und somit gute Wärmeübergangseigenschaften.
[0017] Im Flügelbereich und/oder in der Aufnahmezone sind bevorzugt Verspannelemente, insbesondere
Schrauben oder dergleichen, angeordnet, die die Einlage mit der entsprechenden Wand
des Kunststoffhohlprofils verspannen. Diese Verspannelemente verbessern den Wärmeübergang,
und sie können darüber hinaus zusätzlich als Wärmeleitbrücken dienen, mithin den Temperaturaustausch
erleichtern. Zwischen der Aufnahmezone und dem Glasrandbereich der Fensterscheibe
kann vorzugsweise eine Dichtung angeordnet sein. Diese ist insbesondere als Flachdichtung
ausgebildet, um den Wärmeübergang nicht allzu sehr zu behindern, andererseits jedoch
die Dichtwirkung der Scheibe gegenüber dem Kunststoffhohlprofil sicherzustellen.
[0018] Unterhalb der Dichtung können -in gleichmäßigem Abstand über die Längserstreckung
der Profile verteilt- die Verspannelemente angeordnet sein, so daß diese -als zusätzliche
Wärmeleitbrücken- die Wärme bis quasi in die Dichtung hinein transportieren.
[0019] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und
zwar zeigt:
- Figur 1
- einen Querschnitt durch ein mit erfindungsgemäßem Flügelrahmen versehenes Wohndachfenster
und
- Figur 2
- eine entsprechende Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Wohndachfensters
mit eingezeichneten Isothermen.
[0020] Die Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch Wohndachfenster 1, das einen schwenkbeweglichen
Flügelrahmen 2 und einen feststehenden Blendrahmen 3 aufweist. Sowohl Flügelrahmen
2 als auch Blendrahmen 3 sind als Kunststoffhohlprofil 4 beziehungsweise 5 ausgebildet.
Der Flügelrahmen 2 ist mit einer Fensterscheibe 6 versehen, die als Doppelverglasung
ausgeführt ist.
[0021] Das Kunststoffhohlprofil 4 ist dem Raum 7 eines Gebäudes oder dergleichen zugewandt,
das das Wohndachfenster 1 aufweist. Der Außenbereich des Gebäudes beziehungsweise
des Wohndachfensters 1 ist mit dem Bezugszeichen 8 gekennzeichnet. Dort liegen die
Umweltbedingungen vor, während im Raum 7 Raumbedingungen herrschen.
[0022] Das Kunststoffhohlprofil 4 besitzt einen Flügelbereich 9, der dem Raum 7 zugewandt
ist. Ferner ist das Kunststoffhohlprofil 4 mit einer Aufnahmezone 10 für den Glasrandbereich
11 der Fensterscheibe 6 versehen. Mittels Zwischenwänden ist das Innere des Kunststoffhohlprofils
4 in Kammern unterteilt. Im einzelnen ergibt sich folgender Aufbau. Ein etwa rechtwinklig
zur Ebene der Fensterscheibe 6 verlaufender Bereich 12 des Kunststoffhohlprofils 4
geht über eine Stufe 13 in einen schrägwinklig dazu verlaufenden Bereich 14 über,
der mit einem weiteren Bereich 15 einen stumpfen Winkel einschließt. Auf der dem Blendrahmen
3 zugewandten Seite besitzt das Kunststoffhohlprofil 4 eine mit einer Vielzahl von
Stegen versehene Wandung 16, die bis zu einem Ausleger 17 führt, der sich bis über
die Fensterscheibe 6 (deren Dicke) erstreckt. Auf der der Fensterscheibe 6 zugewandten
Seite 18 des Auslegers 17 weist das Kunststoffhohlprofil 4 eine Wand 19 auf, die etwa
rechtwinklig zur Fläche der Fensterscheibe 6 verläuft und die in die Aufnahmezone
10 unter Bildung eines etwa 90° betragenden Winkels übergeht. Die Bereiche 12, 14
und teilweise auch 15 bilden den bereits erwähnten Flügelbereich 9, der den Raumbedingungen
ausgesetzt ist, das heißt, dieser Flügelbereich 9 wird von der Raumtemperatur beaufschlagt.
[0023] Gegenüberliegend zu den Bereichen 12 und 14 verläuft im Inneren des Kunststoffhohlprofils
4 eine Zwischenwand 20. Parallel dazu -versetzt in Richtung auf den Blendrahmen 3-
verläuft eine weitere Zwischenwand 21. Es folgt dann -nochmals versetzteine Zwischenwand
22. Ferner sind quer zu den Zwischenwänden 20, 21 und 22 verlaufende Querwände 23
und 24 vorgesehen. Das Kunststoffhohlprofil 4 weist noch weitere Zwischen- beziehungsweise
Querwände auf, die jedoch hier nicht im einzelnen beschrieben werden sollen, da sie
für die Darstellung der Erfindung weniger von Bedeutung sind. Insgesamt ist jedoch
hierzu anzumerken, daß aufgrund der verschiedenen Wände Kammern gebildet werden, die
zur Versteifung des Kunststoffhohlprofils beitragen und überdies Wärmeisolierzonen
ausbilden.
[0024] Aufgrund der Zwischenwand 20 ist eine Kammer 25 im Hohlprofil ausgebildet, die eine
Aufnahmekammer 26 für eine Einlage 27 bildet, die als Wärmebrücke 28 ausgebildet ist.
Die Wärmebrücke 28 besteht aus einem Metallprofil, das weitestgehend der Konturierung
des Kunststoffhohlprofils 4 in den Bereichen 12, 14 und 15 sowie der Aufnahmezone
10 angepaßt ist. Hierauf wird nachstehend noch genauer eingegangen.
[0025] Im Aufnahmebereich 10 ist eine Z-förmige Stufe 29 am Kunststoffhohlprofil 4 ausgebildet,
das heißt, die Wand 30, die etwa parallel zur Ebene der Fensterscheibe 6 verläuft,
geht in eine senkrecht nach unten verlaufende Wand 31 über, die sich -wiederum etwa
im rechten Winkel- in eine Wand 32 fortsetzt, welche an die Wand 19 angrenzt. Parallel
zur Wand 31 erstreckt sich -in Abstand von dieser- ein Steg 33, der endseitig eine
Nasenausbildung trägt. Diese Nasenausbildung ist auch bei der Wand 31 vorgesehen,
so daß zwischen Wand 31 und Steg 33 ein Aufnahmekanal 34 für eine Dichtung 35 ausgestaltet
wird. Die Dichtung 35 ist als Flachdichtung ausgebildet und befindet sich zwischen
der Fensterscheibe 6 und dem Kunststoffhohlprofil 4 im Bereich der Aufnahmezone 10.
[0026] Die als Metallprofil ausgebildete Einlage 27 weist einen Schenkel 36 auf, der parallel
zum Bereich 15 des Kunststoffhohlprofils 4 verläuft und vorzugsweise an dessen Innenseite
anliegt. Der Schenkel 36 geht in einen Abschnitt 37 über, der parallel zum Bereich
14 verläuft und vorzugsweise an der Innenseite der Wand des Kunststoffhohlprofils
4 anliegt. In Höhe der Stufe 13 des Kunststoffhohlprofils 4 geht der Abschnitt 37
in einen gekröpften Bereich 38 über, der der Stufe 13 folgt. An diesen Bereich 38
schließt sich ein Abschnitt 41 an, welcher parallel zum Bereich 12 verläuft und vorzugsweise
an dessen Innenseite anliegt. Es folgt dann ein Abschnitt 42 der Einlage 27, der der
Wand 30 folgt, dann der Wand 31 und schließlich der Wand 32 angepaßt ist, vorzugsweise
an dessen Innenseiten anliegt, so daß insgesamt der Abschnitt 42 eine etwa Z-förmige
Kontur aufweist.
[0027] Im Abstand voneinander, vorzugsweise in gleichem Abstand, sind im Aufnahmekanal 34
Verspannelemente 43 angeordnet, die die Wand 32 mit dem Abschnitt 42 verspannen. Die
Verspannelemente 43 sind vorzugsweise als Blechschrauben 44 ausgebildet, wobei sich
deren Köpfe im Aufnahmekanal 34 unterhalb der Dichtung 35 befinden. Die Blechschrauben
44 sind insbesondere in vorgebohrte und gesenkte Löcher eingeschraubt, damit sich
beim Einschraubvorgang kein Span bildet, der zwischen die Wand 32 und den Abschnitt
42 tritt und auf diese Art und Weise zu einer Spaltbildung führt, die den Wärmeübergang
beeinträchtigt. Es ist ferner möglich, eine Schraube mit Spezialschraubenkopf zu verwenden,
bei dem der Schraubenkopf an der Schaftwurzel hohl ausgestaltet ist, damit ein sich
eventuell bildender Span in diesen Hohlraum eintreten kann und somit stets gewährleistet
ist, daß der Schraubenkopf satt auf der Wand 32 aufliegt.
[0028] Zwischen der Zwischenwand 20 und der Zwischenwand 21 ist eine Kammer 45 ausgebildet,
die eine Wärmeisolierkammer bildet. Zwischen der Zwischenwand 21 und der Zwischenwand
22 liegt eine Kammer 46, innerhalb derer ein mechanisches Versteifungsprofil 47 angeordnet
ist. Oberhalb der Querwand 24 und oberhalb der Kammern 45 und 46 sind weitere Kammern
48 und 49 realisiert, die Wärmeisolierkammern bilden.
[0029] Der erfindungsgemäße Flügelrahmen 2 des Wohndachfensters 1 wirkt wie folgt: Die im
Raum 7 gegenüber dem Außenbereich 8 herrschende höhere Temperatur führt dazu, daß
der Flügelbereich 9 Raumwärme aufnimmt, die von der wärmeleitenden Einlage 27 in die
Aufnahmezone 10 transportiert wird. Hier wird die Wärme an den Glasrandbereich 11
der Fensterscheibe 6 abgegeben. Gegenüber dem Raum 7 erfolgt aufgrund der Kammer 45,
46, 48 und 49 und gegebenenfalls auch noch weiteren Kammern, beispielsweise auch der
Kammern im Ausleger 17, eine Wärmeisolierung des Raums 7 gegenüber dem Außenbereich
8.
[0030] Die Figur 2 verdeutlicht das Vorstehende. Flügelrahmen 2 und Blendrahmen 3 sind -gegenüber
dem Ausführungsbeipiel der Figur 1- zwar anders ausgestaltet, wirken jedoch in entsprechend
gleicher Weise, da dem rauminnenseitigen Flügelbereich 9 ebenfalls eine wärmeleitfähige
Einlage 27 zugeordnet ist, die die Wärme einer Aufnahmezone 10 im Glasrandbereich
11 einer Fensterscheibe 6 zuführt.
[0031] Es wird beispielweise davon ausgegangen, daß im Raum 7 eine Temperatur von 20° C
und im Außenbereich Minustemperaturen, beispielsweise -15° C, herrschen. Eingetragen
sind Isothermen 50, die mit den jeweiligen Temperaturen, nämlich 0° C, 2° C, 4° C,
6° C, 8° C, 10° C, 12° C gekennzeichnet sind. Es ist erkennbar, daß die Isothermen
im Übergangsbereich vom Flügelrahmen 2 zur Fensterscheibe 6 derart verlaufen, daß
selbst die 12° C Isotherme innerhalb des Kunststoffhohlprofils 4 verbleibt, nicht
also raumseitig austritt und dann -die Raumluft überbrückend- wieder in die Fensterscheibe
6 eintritt. Der durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen herbeigeführte Isothermenverlauf
führt dazu, daß keine Kondensation von in der Raumluft verhandener Feuchtigkeit auf
der Innenseite der Fensterscheibe 6 beziehungsweise auf den Sichtflächen des Kunststoffhohlprofils
4 auftreten. Die Erfindung verhindert, daß sich -wie bei den bekannten Dachfenster-Konstruktionen-
im Randbereich der Isolierverglasung Schwitzwasser bildet, da gezielt Wärme an den
Glasrandbereich herangeführt wird. Dies geschieht über die erfindungsgemäße Wärmebrücke,
die überdies eine Flügelaussteifung herbeiführt und die Raumwärme in gewünschtem Maße
ausnehmen und an den Randbereich der Fensterscheibe heranbringen kann.
1. Flügelrahmen eines Fensters, einer Tür oder dergleichen, insbesondere eines Wohndachfensters,
mit einem Kunststoffhohlprofil, in dem mindestens eine wärmeleitfähige Einlage angeordnet
ist und das eine Aufnahmezone für den Glasrandbereich einer Fensterscheibe sowie einen
innenraumseitigen Flügelbereich aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (27) eine vom Flügelbereich (9) zur Aufnahmezone (10) führende, die
vom Flügelbereich (9) aufgenommene Raumwärme zum Glasrandbereich (11) leitende Wärmebrücke
(28) bildet.
2. Flügelrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (27) eine Metalleinlage ist.
3. Flügelrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (27) ein Metallprofil ist.
4. Flügelrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffhohlprofil (4) -im Querschnitt betrachtetmehrere Kammern (25,
26, 45, 46, 48, 49) aufweist.
5. Flügelrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (27) in einer der Kammern, insbesondere in einer innenraumseitig
liegenden Aufnahmekammer (26) angeordnet ist.
6. Flügelrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmekammer (26) gegenüber anderen Bereichen des Flügelrahmens (2) wärmeisoliert
ausgebildet ist.
7. Flügelrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmekammer (26) an mindestens eine, dem Innenraum abgekehrte Kammer
(45) angrenzt, die eine Wärmeabschirmkammer bildet.
8. Flügelrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (27) an der Innenseite der innenraumseitigen Wand (Bereich 12, Bereich
14, Bereich 15) des Kunststoffhohlprofils (4) zumindest bereichsweise anliegt.
9. Flügelrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (27) an der Innenseite einer der Aufnahmezone (10) zugeordneten
Wand (30, 31, 32) des Kunststoffhohlprofils (4) zumindest bereichsweise anliegt.
10. Flügelrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (27) der Konturgebung des Kunststoffhohlprofils (4) zumindest bereichsweise
folgt.
11. Flügelrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (27) eine mechanische Versteifungseinlage ist.
12. Flügelrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeleiteigenschaft der Einlage (27) und ihre Wärmeisolierung gegenüber
den anderen Bereichen des Flügelrahmens (2) derart bemessen ist, daß die Wärmeisolierung
(k-Wert) des Fensters beziehungsweise der Tür nur unwesentlich verringert ist.
13. Flügelrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (27) im Flügelbereich (9) und/oder in der Aufnahmezone (10) eine
Materialanhäufung aufweist.
14. Flügelrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (27) mit Vorspannung gegen die innenraumseitige Wand im Flügelbereich
(9) und/oder die Wand der Aufnahmezone (10) des Kunststoffhohlprofils (4) anliegt.
15. Flügelrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Flügelbereich (9) und/oder in der Aufnahmezone (10) Verspannelemente (43),
insbesondere Schrauben, angeordnet sind, die die Einlage (27) mit der entsprechenden
Wand des Kunststoffhohlprofils (4) in der Aufnahmezone (10) beziehungsweise im Flügelbereich
(9) verspannen.
16. Flügelrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verspannelemente (43) zusätzliche Wärmeleitbrücken bilden.
17. Flügelrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine zwischen Aufnahmezone (10) und Glasrandbereich (11) der Fensterscheibe (6) angeordnete
Dichtung (35), insbesondere Flachdichtung.
18. Flügelrahmen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unter der Dichtung (35) die Verspannelemente (43) angeordnet sind.