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EP 0 742 338 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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13.11.1996 Patentblatt 1996/46 |
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Anmeldetag: 10.01.1996 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: E06B 5/16 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE DK ES FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Priorität: |
11.05.1995 DE 29507803 U
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Anmelder: Hagl, Konrad |
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84405 Grüntegernbach (DE) |
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Erfinder: |
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- Hagl, Konrad
84405 Grüntegernbach (DE)
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Vertreter: Säger, Manfred, Dipl.-Ing. |
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Postfach 505 9004 St. Gallen 9004 St. Gallen (CH) |
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(57) Die Feuerschutztür besteht aus Holz- und/oder Holzwerkstoffen mit einem Kern aus
einer Spanplatte (8) und mit mindestens je einer auf der Innen- als auch der Außenseite
(14,13) des Feuerschutztürblattes (11) aufgebrachten Abdeckschicht (9). Diese weist
an den umlaufenden Kanten, nämlich den beiden seitlichen und der oberen Kante Anleimer
(3) auf, die im äußeren Bereich eine Holzleiste und im inneren Bereich eine natriumsilikat-haltige
Brandschutzleiste (4) und gegebenenfalls eine weitere Schicht (5) aufweist. Die beiden
Abdeckschichten (9) weisen im Bereich der Anleimer (3) eine umlaufende Fräsnut auf.
In diese ist eine Stabilisatorleiste (6,7) eingesetzt sowie verleimt.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Feuerschutztürblatt gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Ein solches Feuerschutztürblatt ist bekannt (DE-GM 75 01 749). Es weist als Kern
eine Flachs- oder Holzspanplatte auf, deren Innen- als auch Außenseite mit einer Abdeckschicht
aus einer Sperr-Furnierung besteht. Gegebenenfalls kann noch eine Deckfurnierung vorgesehen
sein. Zum Zweck der Befestigung der Beschläge weist das bekannte Türblatt im Bereich
der einen seitlichen Kante eine Verdichtung durch einen modifizierten Harnstoff-Formaldehydleim
auf, der in die Holzspanplatte eingebracht wird.
[0003] Von Nachteil bei dieser bekannten Vorrichtung ist jedoch die konstruktionsbedingte
Schwächung der Tür im Bereich des Schlosses, in welchem häufig ein vorzeitiger Abbrand
festgestellt wird. Hinzu kommt, daß die Platten zum Zwecke einer sicheren Beschlägebefestigung
eine hohe Dichte aufweisen müssen. Diese hohe Verdichtung führt im Brandfall zu einer
hohen Flächenspannung und zum Verziehen der Türe, ganz abgesehen davon, daß der durch
den Harnstoff-Formaldehyd-Leim verdichtete Teil nicht ausreicht, die in diesem Bereich
eingeschraubten Bänder zuverlässig im Brandfall zu haltern. Insgesamt ergibt sich
nur eine bedingte Sicherheit im Brandfall.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Feuerschutztürblatt gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruches im Brandfall zuverlässiger und sicherer auszubilden.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Feuerschutztürblatt gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruches erfindungsgemäß durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
[0006] Durch die die Spanplatte eingefräste umlaufende Fräsnut und die dort verleimte Stabilisatorleiste
wird dem Feuerschutztürblatt gemäß der Erfindung eine besondere Stabilität verliehen,
wodurch andererseits ohne die Verwendung eines aufwendigeren Rahmens eine relativ
leichte Spanplatte verwendet werden kann, ohne die Sicherheit des Türblattes zu beeinträchtigen.
Ganz im Gegenteil wird durch die leichtere Spanplatte auch das Gewicht des Feuerschutztürblatts
geringer, so daß nicht nur leichte, gefälligere Bänder verwendet werden können, vielmehr
ist auch die Verbindung des Türblattes mit den Bändern sicherer und fester, weil diesem
mittels Holzschrauben in die Stabilisatorleiste einschraubbar sind, wo sie einen festeren
Halt als in der Spanplatte erhalten. Hinzu kommt, daß hierdurch auch im Schloßbereich
eine bessere mechanische Stabilität vorhanden ist und auch der Abbrand von der umlaufenden
seitlichen Kante her verzögert ist. Durch die relativ geringe Dichte des Türblatts
ergeben sich im Brandfalle nur vergleichsweise geringere Flächenspannungen, welche
nicht zum Verziehen der Türe führt. Infolgedessen kann zur Erzielung einer Kaltbranddichte
eine elastische, umlaufende Dichtung vorgesehen werden. Insgesamt weist das Türblatt
bei einseitiger Brandeinwirkung eine gute Standfestigkeit auf, was nicht nur durch
eine verhältnismäßig dick bemeßbare Spanplatte erreicht wird, sondern auch durch die
sich daran anschließenden Abdeckschichten, welche als Hartfaserplatte ausgebildet
sind, welche im Brandfall eine rußbildende Isolationsschicht bilden und somit die
Holzspanplatte schützen.
[0007] Die erfindungsgemäße Tür ist ferner im Bereich der beiden seitlichen und der oberen
Kante mit einem Anleimer wie beim Stande der Technik versehen, in dessen Innenbereich
eine Vertiefung vorgesehen ist, in welche die an sich bekannte Brandschutzleiste eingesetzt,
vorzugsweise eingeleimt ist. Hierdurch wird im Gegensatz zum Stand der Technik die
Schubrichtung beim im Brandfall aufschäumenden Natriumsilikat parallel zur Innen-
und Außenseite des Türblattes in Richtung auf die Zarge ausgerichtet, so daß eine
bessere Dichtigkeit erreicht wird, wie beim gattungsgemäßen Stand der Technik. Dort
reicht der Brandschutzstreifen bis an die Abdeckschicht, so daß das im Brandfall aufschäumende
Natriumsilikat sich zum großen Teil auch quer zur Erstreckung der Innen- und Außenseite
des Türblattes ausdehnen kann, wodurch die Dichtwirkung innerhalb der Zarge beeinträchtigt
ist.
[0008] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert, die einen schematischen Querschnitt durch ein Feuerschutztürblatt
im Bereich der Zarge, im teilweise abgebrochenen Zustand zeigt.
[0010] Das insgesamt mit 11 bezeichnete Feuerschutztürblatt ist mittels eines Beschlages
12 an der mit insgesamt mit 1 bezeichneten Zarge angeschlagen. In diese ist eine den
Luftspalt zwischen ihr und dem Feuerschutztürblatt 11 im Nichtbrandfall abdichtende
elastische Dichtung 2 eingesetzt.
[0011] Das Türblatt 11 selbst weist einen Kern aus einer Spanplatte 8 auf, die auf ihrer
Außenseite 13 als auch auf der Innenseite 14 mit einer Abdeckschicht 9 aus einer Hartfaserplatte
beleimt ist. Auf den Abdeckschichten 9 kann noch ein Deckfurnier 10 vorgesehen sein.
[0012] Die Spanplatte 8 weist eine umlaufende Fräsnut auf, in die eine Stabilisatorleiste
(6, 7) eingesetzt sowie darin verleimt ist. Diese besteht aus einer Mittellage 7 aus
einer Hartfaserplatte sowie zwei sich beiderseits derselben anschließenden Außenlagen
aus mitteldichten Faserplatten, wobei sich diese Lagen rechtwinklig zur Erstreckung
der Außenseite 13 sowie Innenseite 14 erstrecken.
[0013] An die Spanplatte 8 und in diese bündig eingesetzte Profilleiste 6, 7 schließt sich
im Bereich der umlaufenden Kante ein Anleimer 3 als Holzleiste an, zwischen der und
der Spanplatte 8 bzw. der Profilleiste 6, 7 eine an sich bekannte Natriumsilikat-haltige
Brandschutzleiste 4 sowie eine weitere Schicht 5 aus Hartfaserplatte aufweist. Hierbei
ist die Brandschutzleiste 4 und die weitere Schicht 5 in eine Vertiefung des Anleimers
3 eingesetzt, die mit Abstand von der Außenseite 13 bzw. Innenseite 14 des Türblattes
11 endet.
1. Feuerschutztürblatt (11) aus Holz- und/oder Holzwerkstoffen mit einem Kern aus einer
Spanplatte (8), mit zumindest je einer auf die Innen- als auch die Außenseite (14
bzw. 13) des Feuerschutztürblattes aufgebrachten Abdeckschicht (9), und mit einem
an den umlaufenden Kanten, nämlich den beiden seitlichen und der oberen Kante vorgesehenen
Anleimern (3), die im äußeren Bereich eine Holzleiste und im inneren Bereich eine
Natriumsilikat-haltige Brandschutzleiste (4) und gegebenenfalls eine weitere Schicht
(5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die beiden Abdeckschichten (9) aufweisende Spanplatte (8) im Bereich der Anleimer
(3) eine umlaufende Fräsnut aufweist und daß in diese eine Stabilisatorleiste (6,
7) eingesetzt sowie verleimt ist.
2. Türblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisatorleiste aus einer
Mittellage (7) sowie zwei sich beiderseits derselben anschließenden Außenlagen (6)
besteht.
3. Türblatt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagen sich parallel zu den
Kanten sowie rechtwinklig zu der Innenseite (14) sowie der Außenseite (13) erstrecken.
4. Türblatt nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittellage (7) als Hartfaserplatte
und die Außenlagen als mitteldichte Faserplatte ausgebildet ist.
5. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckschicht
(9) als Hartfaserplatte ausgebildet ist.
6. Türblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenbereich
des Anleimers mit einer Vertiefung versehen ist, in die die Brandschutzleiste (4)
sowie gegebenenfalls die weitere Schicht (5) eingesetzt ist.
7. Türblatt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Brandschutzleiste (4) sowie
gegebenenfalls die weitere Schicht (5) in der Vertiefung eingeleimt ist.
