[0001] Die Erfindung handelt von einer Spritzverstelleinrichtung für Einspritzpumpendüsen,
bestehend aus einem spritzverstellenden Mechanismus, einem auf diesen einwirkenden
Verstellantrieb und einer Steuereinheit für den Verstellantrieb, wobei der Verstellantrieb
aus einem translatorischen Element, einem elektrischen Stellglied und einem Positionssensor
besteht.
[0002] Es gibt verschiedene Wege zur Verstellung des Einspritzbeginns, bei Pumpendüsen sind
bekannt: Verdrehbare exzentrische Kipphebelwelle oder verschiebbare Regelstange für
jede einzelne oder für alle Pumpendüsen. Bei allen derartigen Mechanismen findet ein
von einem elektrischen Stellglied angetriebenes translatorisches Element Verwendung.
[0003] Eine gattungsgemäße Verstelleinrichtung ist aus der DE-A 29 03 875 bekannt. Bei dieser
findet eine exzentrisch gelagerte Kipphebelachse Verwendung, die durch ein elektrisches
Stellglied über einen Kraftverstärker und einen Hebel betätigt wird. An diesem greift
auch ein Positionssensor an, der ein der Hebelstellung entsprechendes Signal abgibt.
Zunächst ist der direkte Angriff des Kraftverstärkers an dem Hebel problematisch,
da sich durch die von der Kipphebelachse aufzunehmenden Kräfte deren Position während
des Einspritzhubes verstellen kann. Wegen des geringen Weges des Hebels kann weder
die Einstellung noch das Positionssignal genau sein, die Vorrichtung ist daher für
die aus Gründen der Emissionsminimierung erforderliche genaue Spritzverstellung nicht
geeignet.
[0004] Ein besonders großes, in diesem Stand der Technik überhaupt nicht angesprochenes
Problem besteht in der Justierung der Spritzverstelleinrichtung bei der Montage der
Einheit und bei deren Einbau in die Verbrennungskraftmaschine. Auch im Laufe der Lebensdauer
ist, durch Verschleiß bedingt, bisweilen Nachstellung erforderlich.
[0005] Nach dem Stand der Technik sind bei der Montage des Verbrennungsmotors zuerst Nockenwelle
und Kipphebelachse bezüglich fester Bezugsflächen auf dem Zylinderkopf mittels Lehren
genauest zu positionieren und in einer bestimmten Winkelstellung abzustecken. Dann
erst kann der zugeordnete Nennvorhub (das ist der Hub, bei dem die Einspritzung beginnt,
wenn diese weder auf früh noch auf spät verstellt ist) der Pumpendüse eingestellt
werden. Das erfordert weitere Manipulation mit Kalibern oder ähnlichem, weil dazu
die Kipphebelachse in die dem Nennvorhub entsprechende Position zu bringen ist. Nach
Einstellen der Justierschraube zwischen Pumpenelement und Kipphebel muß zusätzlich
noch der Positionssensor geeicht werden. Dazu wird er in zwei definierte Stellungen
gebracht und die beiden Meßwerte werden im Steuergerät gespeichert. Diese Manipulationen
sind sehr zeitaufwendig und verursachen in der Serienfertigung und beim späteren Austausch
hohe Kosten.
[0006] Dazu kommt noch, daß die Genauigkeit der Sensoren und die Genauigkeit der Zuordnung
durch Abnutzung langsam verlorengehen. Ein späteres Nacheichen oder Auswechseln der
Pumpendüse ist aber nur mit ähnlichem Arbeitsaufwand möglich.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Spritzverstelleinrichtung so
zu gestalten, daß sie bei hoher Genauigkeit einfach einzubauen und zu justieren ist,
sowie ein Verfahren anzugeben, nach dem diese Justierung während ihrer ganzen Lebensdauer
mit höchster Genauigkeit und mit geringstem Zeitaufwand zu erreichen ist.
[0008] Dazu weist die Einrichtung erfindungsgemäß die im kennzeichnenden Teil des 1. Anspruches
angegebenen Merkmale auf. Dadurch, daß das elektrische Stellglied ein Motor ist, der
das translatorische Element über ein Getriebe verschiebt, ist die Verstellung sehr
genau. Die im Getriebe auftretende Reibung wirkt einer Verstellung des Mechanismus
während der Druckspitzen des Einspritzhubes entgegen. Daher und wegen des besonderen
Steuerung kann auch mit einem normalen Elektromotor das Auslangen gefunden werden,
es ist kein teurer Schrittmotor mehr nötig.
[0009] Der auf Drehung des Motors ansprechende Impulssensor liefert wegen des Getriebes
für einen geringen Hub sehr viele und somit genaue Zählimpulse hoher Auflösung, wodurch
die für die Minimierung der Emissionen nötige sehr feine Einstellung des translatorischen
Gliedes erreichbar ist. Spiel im Getriebe und eventuelle weitere Spiele am Weg zum
spritzverstellenden Mechanismus könnten die Genauigkeit der Einstellung zwar beeinträchtigen,
weshalb man bei bekannten Konstruktionen danach trachtet, den Positionssensor am Ende
der Wirkungs- und damit Spielkette, also am Verstellmechanismus selbst, anzuordnen.
Durch den geringen Weg an diesem erhält man so jedoch nur ungenaue Signale geringer
Auflösung. Durch Verwendung eines Schrankensensors und dank des erfindungsgemäßen
Justierverfahrens können sich die Spiele jedoch nicht auf die Genauigkeit der Verstellung
auswirken. Außerdem spricht der Schrankensensor bei Passieren der Schulter punktgenau
an, dadurch gibt er einen sehr genauen und dadurch als Eichimpuls geeigneten Impuls
ab.
[0010] Aus den Zählimpulsen und dem Eichimpuls kann das Steuergerät dann die Ist-Position
eindeutig bestimmen und daraus und aus der Soll-Position ein Steilsignal für den Elektromotor
erzeugen, das von Spielen und Totzeiten unbehelligt ist, weil die Zählimpulse ja auch
direkt von ihm kommen. Dadurch schließlich, daß dem Steuergerät nebst den Zählimpulsen
immer auch der Eichimpuls zur Verfügung steht, wird die Zählung bei jedem Passieren
des Schrankensensors selbsttätig nachgeeicht, sodaß Zählfehler oder Störungen des
Elektromotors berichtigt werden.
[0011] Dadurch erhält man auch eine erhebliche Montagevereinfachung, weil die Zuordnung
zwischen Nennvorhub und dem Verstellmechanismus keine toleranzgenaue Montage von Nockenwelle
und Kipphebelachse mehr erfordert, sondern sich selbsttätig einstellt.
[0012] In Weiterbildung der Erfindung ist der Schrankensensor ein HALL-Sensor, der maßgenau
in das Gehäuse des Verstellantriebs eingesetzt ist (Anspruch 2). Durch die Verwendung
eines HALL-Sensors wird auch noch bei minimaler Passiergeschwindigkeit der Schulter
ein unvermindert genauer und starker Eichimpuls abgegeben. Durch den maßgenauen Einbau
in das Gehäuse entsprechend dem Nennvorhub sind alle die Spritzverstellung beeinflussenden
Toleranzen auf einem einzigen leicht zu bearbeitenden Bauteil - dem Gehäuse - zusammengefaßt,
was die Fertigung und Montage weiter vereinfacht und verbilligt.
[0013] In einer besonders einfachen und kostengünstigen Ausführungsform ist der HALL-Sensor
eine Gabelschranke und die Schulter wird von einem Blechplättchen gebildet, das in
die Gabel eintaucht (Anspruch 3).
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wirkt der Elektromotor über ein
Ritzel mit dem translatorischen Element zusammen und für letzteres ist eine Reibungsbremse
vorgesehen (Anspruch 4). Das erfordert nur ein ganz einfaches Getriebe. Wegen der
aus anderen Gründen nötigen guten Führung des translatorischen Elementes kann die
Verzahnung sehr fein gewählt und so eine ausreichende Untersetzung erreicht werden.
Die Reibungsbremse setzt der Verschiebung des translatorischen Elementes durch die
Spitzenkräfte während der Einspritzung einen gewissen Widerstand entgegen.
[0015] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung treibt der Motor über ein Schneckengetriebe
eine Spindelmutter, die mit einer Gewindespindel des translatorischen Elementes zusammenwirkt
(Anspruch 5). So ist auf einfachste Weise ein hohes Untersetzungsverhältnis erreichbar,
das die Wahl eines hochtourigen und daher sehr kleinen Elektromotors erlaubt. Das
relativ größere Spiel eines Schneckengetriebes fällt dank des erfindungsgemäßen Eichverfahrens
nicht ins Gewicht. Die bei einem Schneckengetriebe und bei einer Gewindespindel auftretende
Selbsthemmung ist eine besonders starke Wirkung der auftretenden Reibung, die zur
Aufnahme der Spitzenbelastung beim Einspritzhub erwünscht sein kann.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform für eine von einer Nockenwelle über Kipphebel
angetriebene Pumpendüse ist der spritzverstellende Mechanismus eine exzentrische Kipphebelachse,
die vom translatorischen Element über einen Exzenterhebel verdreht wird (Anspruch
6). Obwohl die Erfindung für alle Arten von Pumpendüsen geeignet ist, kommen deren
Vorteile bei einer über einen derartigen Verstellmechanismus verfügenden Pumpendüse
besonders zur Geltung, da sie die Montage des Ventiltriebes mit seiner ansonsten zu
berücksichtigenden komplizierten Kinematik entscheidend vereinfacht.
[0017] Die Erfindung handelt auch von einem Verfahren zum Justieren einer Spritzverstelleinrichtung
nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das eine einfache und genaue Einstellung
der Einspritzpumpe nach deren Einbau in eine Verbrennungskraftmaschine und auch später
gestattet. Es besteht darin, daß das translatorische Element vom Motor des Verstellantriebs
angetrieben verfahren wird, bis die Schulter den Schrankensensor erreicht hat und
der Motor bei Durchschreiten der Schranke ausgeschaltet wird und sodann der Zählerstand
des Impulszählers im Steuergerät in dieser Stellung gleich Null gesetzt wird (Anspruch
7). Dadurch wird automatisch, schnell und gleichzeitig zweierlei erreicht: Das Steuergerät
weiß, welcher Zählimpuls dem Nennvorhub entspricht und der Spritzverstellmechanismus
befindet sich in der dem Nennvorhub entsprechenden Position.
[0018] In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens wird der Schrankensensor
zum Justieren immer nur in einer festgelegten Richtung passiert (Anspruch 8). Dadurch
sind alle Spiele im Verstellmechanismus ausgeschaltet und die Justierung ist unveränderlich
genau, auch wenn sich die Spiele im Laufe der Lebensdauer vergrößern.
[0019] Um automatisch sicherzustellen, daß dieses Passieren unabhängig von der momentanen
Stellung immer in derselben Richtung erfolgt, wird aus dem Status des Schrankensensors
entschieden, in welcher Richtung das translatorische Element zunächst zu bewegen ist,
um den Schrankensensor in der festgelegten Richtung zu passieren, wobei im Falle der
Schrankensensor bereits passiert wurde, die Schulter zuerst in entgegengesetzter Richtung
an diesem vorbeibewegt und erst dann in der festgelegten Richtung durchfahren wird
(Anspruch 9).
[0020] Um die Automatisierung noch weiter zu treiben, kann vorgesehen sein, daß das Steuergerät
die Justierung selbsttätig ausgelöst, wenn das mengenbestimmende Glied die Stellung
zum Justieren der Mengenzuordnung eingenommenen hat (Anspruch 10). Wenn eine Pumpeneinheit
erneuert oder nach Reparatur wieder eingebaut wird, muß jedenfalls die Zuordnung zwischen
einer bestimmten Regelstangenstellung und der Stellung eines mengenbestimmenden Gliedes
der Pumpe eingestellt werden, wozu meist die Regelstange abgesteckt wird. Das Steuergerät
erkennt an dieser Stellung, daß es sich um eine Neujustierung handelt und setzt dadurch
automatisch auch die Justierung der Spritzverstellung in Gang.
[0021] Schließlich können durch das Verfahren auch Abnützungserscheinungen und andere Verstellungen
während des gesamten Lebenszyklus dadurch ausgeglichen werden, daß das Steuergerät
selbsttätig in definierten Abständen eine Nachjustierung auslöst (Anspruch 11). Diese
Abstände können am einfachsten nach der Zahl der Startvorgänge definiert sein, bei
jedem oder bei jedem hundertsten.
[0022] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Abbildungen beschrieben und erläutert.
Es stellen dar:
- Fig.1:
- einen Querschnitt durch die Kopfregion eines Dieselmotors,
- Fig.2:
- vergrößert das Detail A der Fig.1 als erfindungsgemäßer Teil der Verstelleinrichtung
in einer Stellung,
- Fig.3:
- Ansicht B zu Fig.2,
- Fig.4:
- wie Fig.2, jedoch in einer anderen Stellung,
- Fig.5:
- Wie Fig.4, jedoch einer anderen Ausführungsform,
- Fig.6:
- Schnitt nach VI-VI in Fig.5,
- Fig.7:
- Schaltschema der erfindungsgemäßen Einrichtung,
- Fig.8:
- Ablaufdiagramm zum erfindungsgemäßen Verfahren.
[0023] Von einem Dieselmotor ist in Fig.1 nur der oberste Teil des Zylinderkopfes 1 zu sehen,
auf den ein Nockenwellengehäuse 2 aufgeschraubt und mit einem Ventildeckel 3 geschlossen
ist. In dessen Innerem befindet sich eine Nockenwelle 4, die nebst den nicht bezeichneten
Ventilen auch eine Pumpendüse 5 antreibt. Dazu ist ein Kipphebel 6 vorgesehen, der
über eine Einstellschraube 7 am Kolbenfuß 8 der Pumpendüse 5 angreift. Die Pumpendüse
verfügt weiters über ein mengenbestimmendes Glied 9, hier eine Regelstange. Der Kipphebel
6 ist auf einer Kipphebelachse 10 gelagert, deren geometrische Achse 11 zum Lagermittel
12 im Nockenwellengehäuse 2 exzentrisch ist. Auf der Kipphebelachse 10 ist für jede
Pumpendüse eine Schelle 13 mittels eines Bolzens 14 angeschraubt, deren Exzenterhebel
15 über einen ersten Zapfen 16 auf eine Schubstange 17 wirkt, welche wieder über einen
zweiten Zapfen 18 mit einem translatorischen Element 19 verbunden ist. Dieses ist
Teil des Verstellantriebes 20.
[0024] Fig.2 und 3 zeigt den Verstellantrieb genauer. Am Nockenwellengehäuse 2 ist ein Ansatz
30 ausgebildet und mit einer Bohrung 38 versehen, in der das translatorische Element
19 geführt ist. An dem Ansatz 30 ist eine Bodenplatte 31 befestigt und mittels einer
Zentrierung 32 gegenüber diesem positioniert. Auf der Bodenplatte 31 ruht ein Gehäuse
33, in dem der Verstellantrieb 20 untergebracht ist. Es weist drei Bohrungen 34 auf,
durch die es zusammen mit der Bodenplatte 31 am Ansatz 30 festgeschraubt ist. Es ist
an einer Seite mit einem Motorflansch 35 versehen und an seinem dem Nockenwellengehäuse
2 abgekehrten Ende mit einem Deckelflansch 36, auf dem ein Deckel 37 befestigt ist
(in Fig.3 abgenommen).
[0025] An dem Motorflansch 35 ist ein Elektromotor 40 angeschraubt, seine gesteuerte Stromzufuhr
ist nicht eingezeichnet. Seine Welle ragt in das Gehäuse 33 und trägt dort eine Schnecke
41, die mit einem Schneckenrad 42 kämmt. Dieses ist mittels der Lager 43 in der Bodenplatte
31 und im Gehäuse 33 gelagert, seine Nabe ist eine Spindelmutter 44. Deren Innengewinde
wirkt mit einer Gewindespindel 45 zusammen, die fest mit dem translatorischen Element
19 verbunden bzw ein Teil dessen ist. Die Gewindespindel 45 wird durch einen Anschlagbund
46 begrenzt, der in einer Endstellung der Spindelmutter 44 deren Hub begrenzt. Die
Gewindespindel 45 setzt sich an ihrem dem Nockenwellengehäuse abgekehrten Ende in
einem Gewindefortsatz 47 fort, auf den eine Muffe 48 mittels einer Mutter 49 festgespannt
ist.
[0026] Die Muffe 48 trägt ein Sensorplättchen 51, auf das eine Reibungsbremse 50 wirkt,
um Beschädigungen des Plättchens 51 während der Montage zu verhindern. Zu demselben
Zweck kann auch eine Führungsstange 52 vorgesehen sein. Das Sensorplättchen 51 ist
(Fig.2) an seinem Ende gefaltet und bildet eine Schulter 53, die mit einem Positionssensor
55 zusammenwirkt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen HALL-Sensor,
der maßgenau im Gehäuse 33 befestigt ist und eine sehr genaue Ansprechschranke bildet,
was mit der strichlierten Linie 56 angedeutet ist. Von dem Sensor führt eine Sensorleitung
57 weg. Weiters ist ein Impulssensor 58 vorgesehen, der über die Leitung 59 angeschlossen
ist. Dieser Impulssensor 58 wirkt mit der Welle des Elektromotors 40 zusammen. Der
Motor 40 ist ein ganz einfacher steuerbarer Elektromotor mit hoher Drehzahl, weshalb
es auch genügt, an dessen Welle eine einzige Marke für die Impulserzeugung anzubringen.
In dieser Fig.2 befindet sich der Verstellantrieb 20 in einer Extremstellung, entsprechend
dem spätest möglichen Einspritzbeginn.
[0027] In Fig.4 ist derselbe Verstellantrieb 20 in seiner anderen Extremstellung entsprechend
möglichst großer Voreinspritzung dargestellt. Es ist zu beobachten, daß die Schulter
53 des Sensorplättchens 51 in dieser Stellung von der Schranke 56 sehr weit entfernt
ist, wohingegen in Fig.2 die Schulter 53 die Schranke 56 durchschritten hat und der
umgebogene Teil des Sensorplättchens 51 die Schranke auch noch unterbricht.
[0028] Die in Fig.5 und Fig.6 gezeigte Variante unterscheidet sich vom Vorhergehenden dadurch,
daß anstelle von Schnecke und Schraubspindel, vom Motor - mit oder ohne zwischengeschaltetem
Untersetzungsgetriebe - ein Ritzel 80 angetrieben wird, das in eine Verzahnung 81
des translatorischen Elementes 19 eingreift, welches von einem als Reibungsbremse
dienenden Bremsschuh 82 in seiner Bewegung gedämpft wird. Vorzugsweise ist die von
Tellerfedern 83 auf das Element 19 ausgeübte Kraft mittels einer Schraube 84 verstellbar.
Es können auch Mittel vorgesehen sein, die bei Ansteuerung des Elektromotors ein Abheben
des Reibungsschuhs bewirken.
[0029] Fig.7 zeigt ein Schaltschema der erfindungsgemäßen Spritzverstelleinrichtung. Der
Verstellantrieb 20 ist als Kästchen gezeichnet, das den Elektromotor 40 enthält. Das
Steuergerät ist mit 65 bezeichnet, es enthält eine Verstellsteuerung 66 und eine Sollwertbestimmung
67. Der Verstellsteuerung 66 wird über die Leitung 57 ein vom Positionssensor 55 abgegebenenes
Positionssignal und über die Leitung 59 von dem Impulssensor erzeugte Zählimpulse
zugeleitet. Der Sollwertrechner 67 ermittelt aus diversen Eingangssignalen 68, z.B.
Drehzahl, Gaspedalstellung, Motortemperatur, einen Sollwert für den Einspritzbeginn.
Dieser wird über eine Leitung 69 ebenfalls der Verstellsteuereinheit 66 zugeführt.
Von dieser aus wird über Leitungen 70 der Motor gesteuert betrieben.
[0030] Nun wird anhand von Fig.8 das Justierverfahren beschrieben: Beim Zusammenbau der
Verbrennungskraftmaschine werden schließlich die Nockenwelle 4, die Pumpendüse 5,
die Kipphebelachse 10 mit den Kipphebeln 6, die Schelle 13 mit dem Exzenterhebel 15,
die Schubstange 17 mit dem gesamten Verstellantrieb 20 montiert, siehe Fig.1. Bei
dieser Montage brauchen keine besonderen Einstellprozeduren bzw Lehren verwendet werden,
da Dank des erfindungsgemäßen Verfahrens diese Einstellungen erst nachher und automatisch
erfolgen. Sodann wird die Mengenzuordnung, die nicht Teil der Erfindung ist in bekannter
oder beliebiger anderer Weise vorgenommen. Dabei muß jedenfalls die Regelstange 9
(Fig.1) abgesteckt, das heißt in einer bestimmten Position gegenüber dem Nockenwellengehäuse
2 fixiert werden.
[0031] Die Motormontage ist in Fig.8 durch das Kästchen 80 symbolisiert, das Abstecken der
Regelstange durch das Kästchen 81. Wird nun das Steuergerät eingeschaltet (Kästchen
82), was bei im Fahrzeug eingebauten Motor das Drehen eines Zündschlüssels bedeutet,
so erkennt das Steuergerät, das ja mit dem nicht erfindungsgegenständlichen Steuergerät
für die Mengensteuerung zusammenarbeitet, daß die Regelstange abgesteckt ist und löst
den Justiervorgang aus.
[0032] Mit dem Einschalten des Steuergerätes werden auch die Sensoren aktiviert. Da die
Spritzverstelleinrichtung ja irgendwie eingebaut wurde, muß zuerst ermittelt werden,
in welcher Stellung sie sich befindet. Dazu wird zunächst abgefragt, ob sich der Positionssensor
55 in der Stellung "FRÜH" befindet, siehe Raute 83. Das ist der Fall, wenn die Schulter
53 des Blechblättchens 51 nicht in die Schranke eintaucht. Taucht es ein, ist die
Verstelleinrichtung also auf "SPÄT", so wird der Elektromotor in Richtung auf "FRÜH"
in Betrieb gesetzt (Kästchen 85) und währenddessen laufend abgefragt, ob die Stellung
"FRÜH" bereits erreicht ist, Raute 86 und Schleife 87. Sobald die Schulter 53 die
Schranke verlassen hat, ist der Nennvorhub (das ist die Grundstellung, in der der
Spritzbeginn weder "FRÜH" noch "SPÄT ist), so wird der Elektromotor noch um einige
Umdrehungen (zB 10) weitergedreht und dann stillgesetzt. Wenn in der Raute 83 bereits
festgestellt wurde, daß die Stellung "FRÜH" vorliegt, so befindet man sich bereits
in der jetzt erreichten Position, was durch den Pfeil 84 angedeutet ist.
[0033] Nun wird der Elektromotor in Richtung auf "SPÄT" eingeschaltet (Kästchen 89), bis
die Schulter 53 die Schranke wieder erreicht. Dazu wird wiederholt der Positionssensor
befragt, Raute 90 Schleife 91. Wenn nun die Stellung des Nennvorhubes (in der immer
gleichbleibenden Richtung) erreicht ist, so wird der Elektromotor stillgesetzt und
der Impulszähler im Steuergerät, der die Signale des Impulssensors 58 zählt, auf Null
gesetzt (Kästchen 92). Nun ist dem Nennvorhub die Stellung der Verstelleinrichtung
eindeutig zugeordnet (strichliertes Kästchen 93). Dann wird mittels der Verstellschraube
7 und gegebenenfalls einer Lehre der Kolbenfuß 8 an die Einstellschraube 7 herangeführt
und die Justierung ist beendet.
[0034] Zur Nacheichung im Laufe der Betriebslebenszeit wird ähnlich verfahren, es werden
jedoch nur die Kästchen 82 bis 92 durchlaufen.
1. Spritzverstelleinrichtung für Einspritzpumpendüsen, bestehend aus einem spritzverstellenden
Mechanismus (10,13,17), einem auf diesen einwirkenden Verstellantrieb (20) und einer
Steuereinheit (65) für den Verstellantrieb, wobei der Verstellantrieb aus einem translatorischen
Element (19), einem elektrischen Stellglied (21) und einem Positionssensor besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) das elektrische Stellglied (21) einen Elektromotor (40) aufweist, der das translatorische
Element (19) über ein Getriebe (41,42,44,45; 80,81) verschiebt,
b) der Positionssensor (55) ein Schrankensensor ist, der bei Passieren einer mit dem
translatorischen Element (19) verbundenen Schulter (53) einen Eichimpuls abgibt,
c) weiters ein auf Drehung des Motors ansprechender Impulssensor (58) vorgesehen ist,
der Zählimpulse abgibt,
d) der Schrankensensor (55), der Impulssensor(58) und der Elektromotor (40) mit der
Steuereinheit (65) in Verbindung stehen, die aus den Eichimpulsen und den Zählimpulsen
die Ist-Position des spritzverstellenden Mechanismus (10,13,17) ermittelt, diese mit
einer Soll-Position vergleicht und daraus Stellsignale für den Elektromotor (40) erzeugt.
2. Spritzverstelleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrankensensor (55) ein HALL-Sensor ist und maßgenau in das Gehäuse (33)
des Verstellantriebs eingebaut ist.
3. Spritzverstelleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schrankensensor (55) eine Gabelschranke ist und die Schulter (53) von einem
Blechplättchen (51) gebildet wird, das in den Schrankensensor (55) eintaucht.
4. Spritzverstelleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (40) über ein Ritzel (81) mit dem translatorischen Element
(19) zusammenwirkt für welches eine Reibungsbremse (82) vorgesehen ist.
5. Spritzverstelleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (40) über eine Schnecke (41) eine Spindelmutter (44) antreibt,
die mit einer Gewindespindel (45) des translatorischen Elementes (19) zusammenwirkt.
6. Spritzverstelleinrichtung nach Anspruch 1 für eine von einer Nockenwelle (4) über
Kipphebel (6) angetriebene Pumpendüse (5), dadurch gekennzeichnet, daß der spritzverstellende Mechanismus eine exzentrische Kipphebelachse (10) ist,
die vom translatorischen Element (19) über einen Exzenterhebel (15) verdreht wird.
7. Verfahren zum Justieren einer Spritzverstelleinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche nach Einbau der Pumpendüsen (5) in eine Verbrennungskraftmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß das translatorische Element (19) vom Elektromotor (40) des Verstellantriebs
(20) angetrieben verfahren und stillgesetzt wird, wenn die Schulter (53) den Schrankensensor
(55) durchschreitet und der Zählerstand des Impulszählers in der Steuereinheit (65)
in dieser Stellung gleich Null gesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schulter (53) den Schrankensensor (55) zum Justieren immer nur in einer
festgelegten Richtung passiert.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß dazu aus dem Status des Schrankensensors (55) entschieden wird, in welcher Richtung
das translatorische Element (19) zunächst zu bewegen ist, um den Schrankensensor in
der festgelegten Richtung zu passieren, wobei im Falle der Schrankensensor bereits
passiert wurde, die Schulter in entgegengesetzter Richtung an diesem vorbeibewegt
und dann erst in der festgelegten Richtung durchfahren wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Justierung vom Steuergerät selbsttätig ausgelöst wird, wenn das mengenbestimmende
Glied (9) in der zur Einstellung der Mengenzuordnung eingenommenen Stellung blockiert
ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuergerät (65) auch nach der Erstjustierung bei der Montage selbsttätig
in definierten Abständen eine Nachjustierung auslöst.