[0001] Die Erfindung betrifft eine Kraftstoffeinspritzvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Hauptanspruches.
[0002] Kraftstoffeinspritzvorrichtungen werden z. B. für Dieselmotoren sowohl in Stationäranlagen
als auch im Schiffsbereich verwendet. Dabei sind diese Kraftstoffeinspritzvorrichtungen
mit einem Kraftstoffvorrat verbunden und führen Einspritzdüsen eine genau bemessene
Menge an Kraftstoff unter Druck zu.
[0003] Bekannt sind Einspritzkolbenpumpen, die beispielsweise über die Nockenwelle eines
Motors angetrieben werden und bei denen eine Mengensteuerung beispielsweise über eine
Steuerkante erfolgt. Bei diesen konventionellen Pumpenelementen erfolgt eine Drehung
des Pumpenkolbens mit der daran angeordneten Steuerkante über ein Regelgestänge, und
diese Art der Steuerung hat sich als sehr robust erwiesen.
[0004] Es sind auch elektronische Steuerungen für die Einspritzmengen von Einspritzpumpen
bekannt, die den Vorteil haben, daß sie insbesondere beim Förderbeginn der Einspritzpumpe
eine besonders angepaßte Mengensteuerung vornehmen können und den herkömmlichen mechanischen
Einspritzpumpen in diesem Aspekt überlegen sind; nachteilhaft bei diesen elektronischen
Einspritzpumpensystemen ist, daß die Gefahr besteht, daß sie z. B. bei einem Zusammenbruch
des elektronischen Systems nicht mehr funktionsfähig sind. Ein Stillstand des Motors
bei einem Versagen der Kraftstoffeinspritzpumpe kann sich äußerst ungünstig auswirken,
beispielsweise bei Schiffen, die bei ausgefallenem Schiffsmotor in Seenot geraten
können. Somit werden aufgrund der strengen Sicherheitsvorschriften elektronische Kraftstoffmengensteuerungen
für Schiffsantriebe häufig nicht zugelassen.
[0005] Aus der gattungsbildenden DE-OS 39 16 516 ist eine Einspritzpumpe für Brennmaschinen
bekannt, die ein Pumpenelement aufweist, das sowohl mechanisch als auch über ein elektronisch
regelbares Steuerventil regelbar ist, um zum einen die Vorteile der fein dosierbaren
elektronischen Ansteuerung zu ermöglichen, als auch in Notfällen, d. h. beim Ausfall
des elektronischen Systems, über eine robuste mechanische Regelung zu verfügen.
[0006] Nachteilhaft bei dieser Einspritzpumpe ist, daß bei einem Ausfall der elektronischen
Regelung der Kolben des Pumpenelementes von einer Betriebstellung in eine Notstellung
gedreht werden muß, wobei die mechanische Regelung ausschließlich in dieser Notstellung
funktioniert. Beim Übergang von der Normalstellung zur Notstellung ist eine Regelung
der Einspritzpumpe nicht möglich, und es kann passieren, daß die Verstellung der Kolbenpositionierung
in einem Notfall nicht funktioniert, da z. B. der Kolben-Verstellmechanismus klemmt
bzw. sich festgesetzt hat, da er lange Zeit nicht betätigt wurde.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kraftstoffeinspritzsystem für
Motoren zu schaffen, das eine elektronische Regelung und eine mechanische Steuerung
erlaubt, wobei das mechanische System dem elektronischen Steuerungssystem übergeordnet
ist, so daß z. B. bei Ausfall des elektronischen Systems der Übergang von der elektronischen
zur mechanischen Steuerung stufenlos, d. h. unmittelbar, erfolgt, ohne daß zusätzliche
Maßnahmen bzw.Vorrichtungen erforderlich sind.
[0008] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des kennzeichnenden
Teiles des Hauptanspruches gelöst.
[0009] Mit anderen Worten ausgedrückt wird eine Kraftstoffeinspritzvorrichtung vorgeschlagen,
das im Normalfall eine elektronische Steuerung der Kraftstoffzuleitung an die Kraftstoffeinspritzdüse
ermöglicht, wobei dem elektronischen Steuerungssystem jedoch stets ein mechanisches
Steuerungssystem übergeordnet ist und daher bei einem Ausfall der elektronischen Steuerung
ohne jegliche Verzögerung die eigentliche Steuerung der Kraftstoffeinspritzmengen
vornimmt.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen erläutert.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend in der Zeichnung dargestellt,
in der eine Kraftstoffeinspritzvorrichtung dargestellt ist. Diese Kraftstoffeinspritzvorrichtung
besteht im wesentlichen aus einem ersten Kolben 1, einem zweiten Kolben 2, wobei der
erste und zweite Kolben 1 und 2 bewegbar in einem Zylinder 3 bzw. 3A angeordnet sind.
[0012] Dem ersten Kolben 1 ist ein erster Kraftstoffeinlaß 4 zugeordnet und dem zweiten
Kolben 2 ist ein zweiter Kraftstoffeinlaß 5 zugeordnet; bei dem Flüssigkeitseinlaß
4 kann es sich um eine Zuleitung handeln, über die z. B. Kraftstoff dem Arbeitsraum
des Zylinders 3 zugeführt wird. Es kann jedoch auch eine andere Flüssigkeit dem Arbeitsraum
des Zylinders 3 zugeführt werden, wobei diese Flüssigkeit vorteilhafterweise bessere
Schmiereigenschaften und hydraulische Eigenschaften hat als die bekannten Kraftstoffe.
Durch die Verwendung einer entsprechenden Flüssigkeit, die mit besseren Schmiereigenschaften
und hydraulischen Eigenschaften ausgestattet ist, wird die mechanische Belastung des
Kolbens 1, des Zylinders 3 und von Steuerkanten 11 des Kolbens 1 reduziert, insbesondere
die Kavitation an der Steuerkante 11. Dadurch wird die Einsatzfähigkeit und Lebensdauer
dieser Bauteile verlängert. Im nachfolgenden Text wird lediglich im Sinne eines Ausführungsbeispieles
von einem Kraftstoffeinlaß 4 ausgegangen, wobei jedoch im Sinne des oben gesagten
auch andere Flüssigkeiten über die Zuleitung 4 dem Arbeitsraum des Zylinders 4 zugeführt
werden können. Beide Kraftstoffeinlässe 4, 5 sind mit Rückschlagventilen 23, 24 ausgestattet,
die ein Zurückfließen des Kraftstoffes verhindern. Der erste und zweite Kraftstoffeinlaß
4, 5 sind mit einem entsprechenden Kraftstoffvorrat verbunden. Von dem Zylinder 3A
führt eine Kraftstoffleitung 6 zu einer Einspritzdüse 7.
[0013] Die Steuerung des Kolbens 1 erfolgt über einen Nocken 8, der auf einer Nockenwelle
9 angeordnet ist, wobei der Hub des Nockens 8 beispielsweise über eine in der Zeichnung
lediglich schematisch dargestellte Stößelstange 10 übertragen wird.
[0014] Am ersten Kolben 1 ist eine Steuerkante 11 ausgebildet, die für die Regelung der
Kraftstoffmenge verwendet wird, und der Kolben 1 mitsamt der Steuerkante 11 wird über
ein schematisch dargestelltes Regelgestänge 12 bewegt, um dadurch eine Steuerung der
Kraftstoffördermenge zu ermöglichen.
[0015] Der erste Kolben 1 hat einen durch das Bezugszeichen 14 gekennzeichneten Hub und
der Auslaß der durch den ersten Kolben 1 beaufschlagten Kraftstoffmenge wird durch
ein Steuerventil 15 vorgenommen. Das Steuerventil 15 wird elektronisch gesteuert,
wobei das Öffnen bzw. das Schließen des Steuerventiles 15 von einem Computer bzw.
Mikrorechner 21 geregelt wird, d. h. der Computer ermittelt den Zeitpunkt, an den
das Steuerventil 15 geöffnet bzw. wieder geschlossen werden kann. Durch diese elektronische
Ansteuerung des Steuerventiles 15 wird eine optimale Regelung der Kraftstoffzuleitung
zu der Einspritzdüse 7 ermöglicht. Zwischen dem Zylinder 3 und dem Steuerventil 15
ist ein Rückschlagventil 20 angeordnet, damit Kraftstoff im unteren Bereich des Zylinders
3 nur über den 1. Kraftstoffeinlaß 4 zugeführt werden kann. Stromabwärts vom Steuerventil
15 ist ein Überströmventil 22 angeordnet, damit der Zufuhrdruck über dem Kolben 1
gewährleistet ist.
[0016] Stromabwärts des ersten Kolbens 1, d. h. in Richtung der Einspritzdüse 7, ist der
zweite Kolben 2 angeordnet, der einen mit Bezugszeichen 16 angezeigten Hub ausführt.
Wie bereits oben erwähnt, ist oberhalb des zweiten Kolbens 2 ein zweiter Kraftstoffeinlaß
5 vorgesehen, wobei der sich im oberen Totpunkt befindliche zweite Kolben 2 durch
eine Feder 17 wieder in seine Ausgangsstellung heruntergedrückt wird.
[0017] Da die Zeichnung lediglich ein Ausführungsbeispiel zeigt, kann auch der zweite Kolben
2 an anderer Stelle angeordnet sein als es aus der Zeichnung hervorgeht, beispielsweise
ist es möglich, den zweiten Kolben 2 mit einem entsprechenden Zylinder in der Einspritzdüse
7 anzuordnen oder in der Kraftstoffleitung 6. Es ist auch möglich, den Druckaufbau
in der Kraftstoffleitung 6, und damit die Fördermenge, zeitlich zu beeinflussen durch
spezielle Bauformen des Kolbens 2.
[0018] Im Normalbetrieb ist die Funktionsweise der dargestellten Kraftstoffeinspritzvorrichtung
wie folgt:
[0019] In der in der Zeichnung dargestellten Position befindet sich sowohl der erste Kolben
1 als auch der zweite Kolben 2 auf dem unteren Totpunkt. Das Steuerventil 15 ist geöffnet.
Wenn sich die Nockenwelle 9, der durch den Pfeil 18 angedeuteten Richtung dreht, wird
über die Stößelstange 10 der Kolben 1 nach oben bewegt und Kraftstoff, der sich oberhalb
des ersten Kolbens 1 befindet, wird über das geöffnete Steuerventil 15 abgeführt.
Der Kolben 2 befindet sich weiterhin an seinem unteren Totpunkt.
[0020] Wenn durch den Nocken 8 der Kolben 1 weiter angehoben wird, schließt sich das Steuerventil
15 schlagartig, die dem ersten Kolben 1 zugeführte Kraftstoffmenge bewirkt bei einem
weiteren Anheben des Kolbens 1, daß sich der Kolben 2 nach oben hin bewegt und damit
eine bestimmte Fördermenge der Kraftstoffleitung 6 zugeführt wird. Während sich der
Kolben 2 nach oben bewegt, ist das Rückschlagventil 23 des Kraftstoffeinlasses 5 bzw.
der Zuführleitung gesperrt. Durch das weitere Anheben des zweiten Kolbens 2 wird der
dem zweiten Kolben 2 zugeführte Kraftstoff durch die Kraftstoffleitung 6 der Einspritzdüse
7 zugeleitet, die den Kraftstoff in die Brennstoffkammer des Motors einspritzt.
[0021] Bei einer weiteren Bewegung der Nockenwelle 9 öffnet sich das Steuerventil 15 schlagartig
und die im Bereich des ersten Kolbens 1 befindliche Kraftstoffmenge wird über das
Steuerventil 15 abgeführt. Aufgrund des fehlenden Druckes an der Unterseite des zweiten
Kolbens 2 kann sich der zweite Kolben 2 nicht weiter nach oben hin bewegen, auch aufgrund
des Gegendruckes an der sekundären Kolbenseite des zweiten Kolbens 2. Daher wird nach
Öffnen des Steuerventiles 15 kein Brennstoff mehr der Einspritzdüse 7 zugeleitet.
Der erste Kolben 1 bewegt sich wieder entsprechend der Ausformung des Nockens 8 nach
unten und die Fördermenge für den Bereich des ersten Kolbens 1 wird über das geöffnete
Einlaßventil 4 zugeführt. Der Hubraum des ersten und zweiten Kolbens wird mit frischem
Kraftstoff gefüllt, bis der zuvor beschriebene Anfangszustand wieder erreicht ist.
[0022] Der Druck im Kraftstoffzufuhrsystem 4, 5 ist relativ gering. Der Druck, bei dem sich
das Überströmventil 22 öffnet, ist etwas höher als der Kraftstoffzufuhrdruck, jedoch
wesentlich geringer als der vom Kolben 1 erzeugbare Druck.
[0023] Bei dem dargestellten Betriebszustand befindet sich das Regelgestänge 12 stets auf
der Stellung maximaler Leistung, es sei denn, daß aufgrund einer drohenden Überdrehzahl
oder einer sogenannten "Back-up"-Betriebssituation das Regelgestänge auf eine geringere
Leistung eingestellt wird. Das Regelgestänge 12 wird von einem Fremddrehzahlregler
und/oder einem Maximalregler eingestellt.
[0024] Sollte bei dem oben dargestellten Betrieb der Kraftstofeinspritzvorrichtung das elektronische
System ausfallen, würde das Steuerventil 15 nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten. Bei
einer herkömmlichen elektronisch geregelten Kraftstoffeinspritzvorrichtung wäre eine
Kraftstoffeinspritzung nicht mehr gewährleistet und aufgrund dessen käme es zu einem
Stillstand des Motors, was beispielsweise bei einem Schiffsantrieb zu einem gefährlichen
Stillstand, z. B. auf hoher See des angetriebenen Schiffes führen würde.
[0025] Bei der aufgezeigten Kraftstoffeinspritzvorrichtung würde bei einem Fortfall der
Elektronik das Steuerventil 15, das ein Magnetventil sein kann, automatisch schließen
und wäre auch im weiteren Verlauf der unterschiedlichen Betriebszustände geschlossen.
In diesem Zustand würde sich oberhalb des sich bewegenden Kolbens 1 eine Kraftstoffsäule
bilden, die bei einem Hin- und Herbewegen des ersten Kolbens 1 eine entsprechende
Anhebung des Kolbens 2 verursachen würde. Wenn sich der Kolben 2 an seinem oberen
Totpunkt befindet, wird der Kolben 2 aufgrund der Feder 17 wieder nach unten gedrückt
und bei einem erneuten Anheben des ersten Kolbens 1 und der darüber befindlichen Kraftstoffmenge
wird zwangsweise der beweglich gelagerte Kolben 2 wieder angehoben. In den Hubraum
oberhalb des Kolbens 2 wird nach wie vor über den zweiten Kraftstoffeinlaß Kraftstoff
zugeführt, der dann über die Düse 7 in den Brennraum des Motors gespritzt wird.
[0026] Mit anderen Worten ausgedrückt wird mit dem vorgeschlagenen System auch dann ein
Einspritzen von Kraftstoff ermöglicht, auch wenn die Elektronik nicht funktionsfähig
ist. Bei einem Ausfall der Elektronik wird das Einspritzen des Kraftstoffes lediglich
durch die mechanisch gesteuerte Einspritzkolbenpumpe durchgeführt und gesteuert. Wenn
jedoch das elektronische System funktionsfähig ist, wird durch die Ansteuerung des
Steuerventiles 15 durch einen Mikrorechner der Förderbeginn und die Fördermengen der
Einspritzvorrichtung gesteuert, je nach Motor und Betriebsbedingungen, und aufgrund
dieser rechnergesteuerten Kontrolle der Kraftstoffeinspritzzeiten und -mengen werden
besonders günstige Verbrauchswerte des Antriebsmotors erreicht.
[0027] Da der für die mechanische Steuerung vorgesehene Kolben stets mitläuft, auch wenn
die Steuerung elektronisch über das Steuerventil 15 erfolgt, sind stets beide Betriebssysteme
in Betrieb, d. h. wenn die elektronische Steuerung ausfallen sollte, so wäre eine
unmittelbare ausschließliche mechanische Steuerung der Einspritzmenge möglich, so
daß nahtlos von einer auf die andere Steuerungsart umgeschwenkt werden kann, wobei
ein Zeitverlust zwischen dem einen Betriebsmodus und dem anderen nicht vorkommt und
komplizierte Vorrichtungen für die Umschaltung von einem Modus zu dem anderen nicht
notwendig sind.
[0028] Ein Vorteil der vorgeschlagenen Erfindung ist, daß eine relativ einfache und kostengünstige
Nachrüstung von konventionellen Systemen auf das vorgeschlagene System möglich ist,
da an baulichen Veränderungen im wesentlichen nur die Hizufügung des zweiten Kolbens
2 sowie die Hinzufügung des Steuerventiles 15 erforderlich ist. Es ist nicht notwendig,
aufwendige Vorrichtungen anzuordnen, um den Kolben von einer Betriebsstellung in die
andere Betriebsstellung zu verdrehen und es ist nicht notwendig, den Kolbenzylinder
des ersten Pumpenelementes gegen entsprechend neuartig ausgebildete Bauteile auszutauschen.
[0029] Ein weiterer Vorteil des vorgeschlagenen System ist, daß bei der Verwendung einer
Flüssigkeit mit guten Schmiereigenschaften der Kolben 1 mitsamt der Steuerkante 11
vor aggressiven und abrassivem Kraftstoff geschützt ist und somit eine längere Lebensdauer
hat als die bekannten Einspritzpumpen.
[0030] Ein weiterer Vorteil der vorgeschlagenen Erfindung ist, daß das beschriebene Prinzip
ebenfalls verwendet werden kann zur Feinregelung bei der Steuerung der Ein- und Auslaßventile
des Motors, um Abgaswerte und Leistung positiv beeinflussen zu können. Dabei kann
anstatt Kraftstoff, eine Flüssigkeit zur Betätigung eines Ventiles über die vorgeschlagene
Vorrichtung gefördert werden, wobei auch in diesem Fall die mechanische Stellung des
Kolbens 1 mittels der Steuerkante dem elektronisch geregelten Zustand übergeordnet
ist. Es versteht sich jedoch, daß im normalen Betriebszustand die Steuerung elektronisch
geregelt wird. Bei dieser elektronischen Steuerung kann der gleiche oder ein zusätzlicher
Rechner bzw. Rechenelement verwendet werden, wie für die eingangs beschriebene Einspritzvorrichtung.
Für die Betätigung eines Ventiles ist es ebenfalls möglich, einen Stößel direkt vom
Kolben 2 betätigen bzw. bedienen zu lassen, um die Bewegung des Kolbens 2 auf das
Ventil zu übertragen. Es versteht sich, daß bei der Verwendung der vorgeschlagenen
Einrichtung zur Steuerung der Ventilbewegung die Steuerkante 11 des Kolbens 1 in ihrer
Ausbildung den speziellen Ansprüchen für die Ventilsteuerung entspricht.
1. Kraftstoffeinspritzvorrichtung mit einer Kraftstoffzuführungsleitung und einer Einspritzdüse,
wobei stromaufwärts der Einspritzdüse ein erstes Pumpenelement mit einem Kolben angeordnet
ist, das über eine Flüssigkeitszuführungsleitung und eine Flüssigkeitsableitung verfügt,
wobei der Flüssigkeitsdurchsatz über ein elektronisch geregeltes Steuerventil steuerbar
ist, und wobei bei einem Ausfall der elektronischen Steuerung das erste Pumpenelement
über eine mechanische Steuerung regelbar ist, gekennzeichnet durch ein zweites Pumpenelement, das zwischen dem ersten Pumpenelement und der Kraftstoffeinspritzdüse
(7) angeordnet ist, wobei ein Kolben (2) des zweiten Pumpenelementes hydraulisch über
das von dem Kolben (1) des ersten Pumpenelementes beaufschlagte Flüssigkeitsvolumen
angetrieben ist und wobei das zweite Pumpenelement über eine in den Arbeitsraum des
Kolbens (2) mündende Kraftstoffzuführungsleitung und eine zur Einspritzdüse abgehende
Kraftstoffleitung (6) verfügt.
2. Kraftstoffeinspritzvorrichtung gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung des elektronischen Steuerventiles (15) an einer abgehenden Leitung
des ersten Pumpenelementes.
3. Kraftstoffeinspritzvorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und zweite Pumpenelement unmittelbar hintereinander angeordnet sind.
4. Kraftstoffeinspritzvorrichtung gemäß Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Pumpenelement an der Kraftstoffeinspritzdüse (7) angeordnet ist.
5. Kraftstoffeinspritzvorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (15) zur Ansteuerung desselben mit einem Rechner verbunden
ist.
6. Kraftstoffeinspritzvorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch das zweite Pumpenelement, das über eine Verbindungsleitung mit einem Ein- bzw. Auslaßventil
des Motors verbunden ist zugunsten einer Steuerung des Ein- bzw. Auslaßventiles.
7. Kraftstoffeinspritzvorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch das zweite Pumpenelement, das über eine mechanische Verbindung mit einem Ein- bzw.
Auslaßventil eines Motors verbunden ist zugunsten einer Steuerung des Ein- bzw. Auslaßventiles.
8. Kraftstoffeinspritzvorrichtung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch das erste Pumpenelement, dessen Kolben (1) mit einer Steuerkante (11) für die mechanische
Kraftstoffmengenregelung ausgestattet ist.