[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, um Flächenelemente, z.B. Papierseiten; Karten,
Prospekte, Prospekthüllen, Demonstrationsmaterial, Merkzettel, Lehr- und Lernmittel
und ähnliches mehr auf einem Untergrund zu befestigen. Bisher gibt es dafür Magnettafeln,
Pinwände, oder aber man befestigt die Materialien mit Klebstoffen oder Klebebändern.
Bekanntgeworden ist auch ein Verfahren, bei dem elektrostatische Aufladung von weichmacherfreien
PVC-Folien genutzt wird (PS 25 17 224).
[0002] Letzteres Verfahren hat folgende Nachteile: Die haftenden Kräfte sind ziemlich gering
und reichen nicht aus, schweres Material, wie z.B. ganze Prospekte, dickere Kartons,
Metallfolien oder gar Bücher zu befestigen. Außerdem schmiegt sich hartes PVC nicht
an unebene Untergründe wie Strukturtapeten oder Putz an und haftet dadurch nur ungenügend
punktförmig. Bei nicht genügender Aufladung müssen die Folien zusätzlich durch Reibung
aufgeladen werden. Hierbei kann es leicht zu Knittern kommen, und Schrift oder Zeichnung
kann leicht verschmiert werden. Ein weiterer Nachteil ist die Verwendung von umweltschädlichem
chlorhaltigem PVC, dessen Entsorgung problematisch ist.
[0003] Die Nachteile von Magnetwänden sind folgende: Auch hier ist die Haftkraft relativ
gering und bei dickeren Materialien nicht mehr ausreichend genug. Hier helfen auch
nicht mehr mehrere Magnete. Magnete werden zudem gerne entwendet, außerdem stören
sie das Gesamtbild. Zudem benötigt man eine Eisenplatte als Untergrund. Die ist schwer
und kostspielig. Besonders das Gewicht ist für einen mobilen Einsatz sehr hinderlich.
[0004] Pinwände haben ähnliche Nachteile: Die Elemente werden durchlöchert, die Nadeln werden
gern entwendet, man braucht einen speziellen Untergrund und sie sind für den mobilen
Einsatz unerfreulich sperrig.
[0005] Klebematerialien haben den großen Nachteil, daß sie auf den Oberflächen halten leiben
oder aber sie beim Abnehmen leicht beschädigen oder zerstören. Zudem können sie bei
einigen Materialien dann nicht mehr verschoben werden, wie es bei entwickelnden Moderationsverfahren
erforderlich ist. Außerdem sind es kostspielige Verbrauchsmaterialien und einige sind
durch Lösungsmittel gesundheitsschädlich.
[0006] Es stellt sich also die Aufgabe, eine Vorrichtung zu schaffen, die die genannten
Nachteile vermeidet, und die eine sichere, kostengünstige, umweltschonende, ästhetische,
auch für den mobilen Einsatz leicht zu handhabende, auf den verschiedensten Untergründen,
auch bei schwereren Elementen wirkende und temporäre Befestigung ermöglicht.
[0007] An Hand der Zeichnungen werden im Folgenden die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung genauer beschrieben.
[0008] Es zeigen:
Figur 1
Eine Vorrichtung zum Übertragen von elektrischer Ladung bestehend aus den Elementen
(1) bis (8) und eines zu befestigenden Flächenelementes (9) mittels einer Folie (10)
auf einem Untergrund (11).
Figur 2
Eine Folie (10) auf der Leiterbahnen (12) angebracht sind und einem metallischen Untergrund
(11). Die Aufladung erfolgt zweipolig nämlich auf die Leiterbahnen (12) und den metallischen
Untergrund (11).
Figur 3
Eine weitere vorteilhalte Ausgestaltung einer Vorrichtung zum Übertragen elektrischer
Ladungen bestehend aus den Elementen (1) bis (7)
Zu Figur 1:
[0009] Die Vorrichtung aus den Elementen 1 bis 8 hat ein piezoelektrisches Element (5),
das in einem Griff (6) untergebracht ist. Der Druck auf das piezoelektrische Element
wird mit einem Knopf (7 ) übertragen, der mit einem Schalter (8) gekoppelt ist.
Dieser Schalter schließt sich bei Druck auf den Knopf (7) und öffnet sich, wenn kein
Druck mehr ausgeübt wird. Das hat den Vorteil, daß die Umpolung, bei Entspannung des
piezoelektrischem Elements, nicht wirksam wird. Über eine Leitung (4) fließt der Strom
auf eine Metallschicht (2) und damit aufmetallische Stifte (3), die in einem Körper
(1) aus nichtleitendem Material untergebracht sind. Diese Vorrichtung und eine Folie
z.B. aus PE reichen aus, um ein Flächenelement (10) auf einem Untergrund (11) zu befestigen.
Der Untergrund kann ruhig etwas uneben sein wie z.B. Putz oder eine Tapete. Man braucht
lediglich unter Drücken des Knopfes (7) über das Flächenelement (9) und die Folie
(10) zu streichen.
[0010] Etwas problematisch sind Untergründe mit wenig Masse, z.B. Rollos. Hier hilft, wenn
man die Folie und das Flächenelement auf ein gut leitendes Material, z.B. Aluminiumfolie
legt, dann auflädt und anschließend an den Untergrund drückt. Entscheidend für die
Haftung ist ein möglichst starkes elektrisches Feld, was durch einen gut leitenden
Untergrund oder einem Untergrund mit großer Masse gewährleistet ist. Man kann auch
Flächenelemente aus Verbundmaterial nehmen, z.B. Papier-PE, dann entfällt die zusätzliche
Folie. Ebenso kann man Klarsichthüllen nehmen, mit oder ohne Einlage.
[0011] Für den mobilen Einsatz eignet sich als Untergrund ein Verbund aus Metall und PE.
Den kann man aufrollen und beliebig aufhängen, falls keine geeigneten Untergründe
da sind, oder falls es sich um schwere Flächenelemente handelt. Lädt man so einen
Verbund auf, ist es möglich, Flächenelemente mit 11 kg pro m
2 zu befestigen. Mit so einem Verbund kann man auch Tafeln oder Stellwände ausrüsten.
[0012] Statt eines piezoelektrischen Elements kann als Stromquelle auch ein Bandgenerator
dienen. Hier ist eine zweipolige Aufladung, nämlich auf den metallischen Untergrund
und auf die Aufladevorrichtung, noch sehr viel wirkungsvoller. Im Test wurden damit
Flächenelemente mit einem Gewicht von ca. 27 kg pro m
2 befestigt, und sie hielten immerhin 50 Stunden.
Eine zweipolige Aufladung der Folie (10) kann auch über Leiterbahnen (12) und einem
metallischen Untergrund (11), wie in Figur 2 gezeigt, erfolgen. Das hat den Vorteil,
daß eine so ausgerüstete Stellwand oder Tafel mit der Spannungsquelle ständig verbunden
ist, und eine Auffrischung der Aufladung periodisch gesteuert erfolgen kann, falls
sehr lange Haftzeiten erforderlich sind. Auf normalen Wänden, selbst in sehr warmen
Räumen mit extrem hoher Luftfeuchtigkeit, halten aber Flächenelemente aus Papier auch
ohne Auffrischung im Test schon 400 Tage, und sie halten noch sehr fest.
[0013] Eine weitere Möglichkeit der zweipoligen Aufladung ist, Leiterbahnen auf der Rückseite
des zu befestigenden Flächenelementes anzubringen. Das hat den Vorteil, daß die Aufladung
nur in dem Bereich des jeweiligen Flächenelementes zu erfolgen braucht.
[0014] Eine weitere vorteilhafe Ausgestaltung der Vorrichtung zur Übertragung von elektrischer
Ladung zeigt Figur 3:
Die Spannung wird hier über einen Leiter ( 3 ) auf einen Metallstab ( 13 ) übertragen.
Der Metallstab ( 13 ) ist durch eine Achse ( 15 ) beweglich gelagert, dadurch paßt
er sich der Ebene des Flächenelementes an und liegt so immer plan auf Der Metallstab
kann zylindrisch ausgebildet sein, dadurch tritt die Ladung an der Stelle, an der
der Zylinder auf der Folie aufliegt, bedingt durch die Krümmung, aus. Bei zylindrischer
Ausbildung kann der Metallstab drehbar um seine Längsachse gelagert sein, so daß ein
materialschonendes und reibungsarmes Abrollen möglich ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird dadurch
erreicht, daß der Metallstab mit einem Flies ( 14 ), das z.B. aus Synthetikfasern
bestehen kann, beschichtet ist. Die Ladung tritt an den Faserenden aus, hierdurch
wird eine sehr gleichmäßige Ladungsverteilung auf der Folie oder Schicht erreicht.
Ein weiterer Vorteil dieser Beschichtung ist, daß Staubpartikel zugleich von der Folie
genommen werden. Zudem werden empfindliche Folien oder Flächenelemente vor Beschädigung
geschützt.
[0015] Ist die Hochspannungsquelle ein piezokeramisches Element ( 5 ), so kann die Aufladung
der Folie oder Schicht dadurch wesentlich verstärkt werden, daß der zweite Pol des
Elementes ( 5 ) über einen Leiter (16) mit einer Metallplatte ( 17 ) verbunden ist,
die so angebracht ist, daß man sie bei der Betätigung der Vorrichtung mit der Hand
berührt. Durch diesen Körperschluß wird eine Erdung des piezokeramisches Elementes
(5) erreicht, was die Aufladung erheblich verstärkt.
1. Vorrichtung zum Befestigen von Flächenelementen auf einem Untergrund mit Hilfe von
elektrostatischer Aufladung dadurch gekennzeichnet, daß eine Schicht oder Folie (10)
aus einem Material mit möglichst kleiner Dielektrizitätskonstante z.B. Polyethylen
oder Polytetrafluorethylen, mit einer Hochspannungsquelle aufgeladen wird und dadurch
die haftende Kraft ausübt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Hochspannung durch den
piezoelektrischen Effekt erzeugt wird, und die Spannung nur bei Druck auf das piezokeramische
Element oder bei Entspannung des piezokeramischen Elementes genutzt wird, was durch
einen Schalter (7) geschieht.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß die Folie auf
einer Seite metallisiert ist.,und daß die Metallschicht leitend mit einem Pol der
Hochspannungsquelle verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß auf der metallabgewandten
Seite der Folie leitende Bahnen (12) angebracht sind, und diese mit der Hochspannungsquelle
verbunden werden.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß die Aufladung
mit einzelnen Metallstiften (3), die durch eine metallische Schicht (2), die mit einem
Pol der Spannungsquelle (5) verbunden ist, elektrisch leitend miteinander verbunden
sind, und die sich in einem Körper (1) aus nichtleitendem Material befinden, erfolgt.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß die Aufladung
zweipolig, nämlich auf dem metallischen Untergrund und den Leiterbahnen bzw. den Metallstiften
(3), erfolgt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die
zu befestigenden Flächenelemente aus einem Verbundmaterial bestehen, deren einer Bestandteil
aus einem Material mit möglichst kleiner Dielektrizitätskonstante ist.
8. Vorrichtung nach Ansspruch 5 dadurch gekennzeichnet die Hochspannungsquelle (5) über
einen elektrisches Leiter (3) mit einem Metallstab (13), auf dem ein Flies (14) angebracht
ist und der schwenkbar gelagert ist, verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Metallstab zylindrisch
ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach den Anprüchen 5,8 und 9 dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Pol
eines piezokeramischen Elementes als Hochspannungsquelle durch einen Leiter (16) mit
einer Metallplatte (17) verbunden ist, die so angebracht ist, daß sie beim Umfassen
des Gerätes Kontakt mit der Hand des Benutzers hat.