TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft einen Fahrradhelm sowie ein Verfahren zum Herstellen und Vertreiben
von derartigen Helmen. Fahrradfahrer benutzen Fahrradhelme zum Schutz ihres Kopfes.
Der Fahrradhelm besitzt einen schalenartigen Grundkörper. Dieser Grundkörper besteht
aus einem Kunststoffmaterial und dient zum Absorbieren von auf den Helm einwirkenden
Stoßkräften. Zwecks optischer gefälliger Gestaltung des Fahrradhelmes ist auf dem
Grundkörper eine Dekorschale befestigt.
STAND DER TECHNIK
[0002] Fahrradhelme gibt es in verschiedenen Größen. So sind die Helme für Kinder naturgemäß
kleiner als die für Erwachsene. Um eine gewisse Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche
Kopfgrößen zu gewährleisten, und nicht für jede Kopfgröße einen separaten Helm bereitstellen
zu müssen, können an der Innenseite des Helmes, die an dem Kopf anliegt, unterschiedlich
dicke Polster mittels Klettverschlüsse angeheftet werden. Aufgrund der Vielfalt von
Dekormustern müssen in den Verkaufsstätten von Helmen, den Fahrradgeschäften, eine
Vielzahl von Helmen, sowohl hinsichtlich ihrer Größe als auch hinsichtlich ihres dekormäßigen
Aussehens bereitgestellt werden. Die Lagerkosten sind dadurch ganz erheblich.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0003] Ausgehend von diesem vorbekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen insgesamt wirtschaftlichen Fahrradhelm bereitszustellen.
[0004] Diese Erfindung ist hinsichtlich des Verfahrens zum Herstellen und Bereitstellen
von Fahrradhelmen durch die Merkmale des Anspruchs 1 gegeben. Ein nach diesem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellter Fahrradhelm ist Gegenstand des nebengeordneten Anspruchs 5.
[0005] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen und Vertreiben von Fahrradhelmen zeichnet
sich dadurch aus, daß Grundkörper und Dekorschale des Helmes im nicht aneinander befestigten
Zustand von ihren Herstellbetrieben zu den Verkaufsstätten von Fahrradhelmen transportiert
werden. Erst im Fahrradgeschäft, das heißt in dem Betrieb, das die Fahrradhelme verkauft,
werden Grundkörper und Dekorschale aneinander befestigt. Dieses Verfahren hat den
großen Vorteil, daß die Lagerhaltung in der Verkaufsstätte von Fahrradhelmen wesentlich
vermindert werden kann. So brauchen für eine jeweils erforderliche Kinder- beziehungsweise
Erwachsenengröße nicht alle bereits mit Dekorschale versehenen Fahrradhelme bereitgestellt
werden; es reicht, wenn die sehr zahlreichen Dekorschalen für die einzelnen Fahrradhelmgrößen
lose in der Verkaufsstätte vorhanden sind und vorrätig gehalten werden, und zwar ohne
die entsprechende Anzahl von Grundkörpern. Grundkörper brauchen daher nur so viele
vorrätig gehalten zu werden, wie auch verkauft werden sollen. Dekorschalen können
darüber hinaus wesentlich zahlreicher vorrätig gehalten werden. Die dadurch entstehenden
Kosten sind wesentlich geringer, als wenn diese Dekorschalen auch mit den zugehörigen
Grundkörpern, als bereits miteinander fest verbundene Einheiten, bereitgestellt werden
müßten.
[0006] Die Befestigung von Grundkörper und Dekorschale kann eine Klebeverbindung sein. So
kann beispielsweise mit einem doppelseitig klebenden Band die Dekorschale an dem Grundkörper
in der Verkaufsstätte bei Bedarf fest verbunden werden. Es ist darüber hinaus auch
möglich, zusätzlich oder alternativ zur Klebeverbindung, Grundkörper und Dekorschale
miteinander zu verrasten oder aneinander zu verklemmen. Für den Schutz des Kopfes
eines Fahrradfahrers ist nämlich lediglich der Grundkörper erforderlich. Die Dekorschale
dient lediglich zur optischen Zierde.
[0007] Darüber hinaus hat das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, daß in der Verkaufsstätte,
das heißt beim Fahrradhändler, die Dekorschale gegebenenfalls später bei Beschädigung
oder Verkratzen gegen eine neue Dekorschale ausgewechselt werden könnte.
[0008] Der entsprechend nach diesem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Fahrradhelm
weist neben der Befestigungseinrichtung wie zum Beispiel einer Klebeschicht oder einer
Klemm- oder Rastvorrichtung in einer speziellen Weiterbildung eine Schulterverbreiterung
derart auf, daß die Dekorschale mit ihrem Rand bündig an dem Grundkörper aufgesetzt
sein kann. Ein fließend ineinander übergehender Übergang zwischen Dekorschale und
Grundkörper ist nicht nur optisch ansprechend sondern auch besonders windschlüpfrig,
was bei Fahrradhelmen den Gebrauchszweck erhöht. Bei dem erst in der Verkaufsstätte
erfolgenden Zusammenbau von Grundkörper und Dekorschale wird die Anordnung eines Klebebandes
im Übergang von Dekorschale und Grundkörper wegen des fließenden Überganges im Stoßbereich
entbehrlich.
[0009] Zur weiteren Verminderung der verschiedenen Lagerhaltung von Grundkörpern hinsichtlich
ihrer Größe ist nach einer wesentlichen Weiterbildung der Erfindung ein längenverstellbares
Stirnband vorgesehen, das an der Innenseite des Grundkörpers befestigt ist. Mit einem
derartigen Stirnband können umfangsmäßig unterschiedlich große Grundkörper für ein
und denselben Kopf passend gemacht werden. Umgekehrt können unterschiedlich große
Köpfe durch ein und denselben Fahrradhelm geschützt werden.
[0010] Die Längenverstellung des Stirnbandes kann auf einfache Weise dadurch verwirklicht
werden, daß der eine Endbereich des Stirnbandes eine sägezahnartige Randausbildung
und der andere Endbereich des Stirnbandes mit einer Schlaufenausbildung ausgestattet
wird, so daß beide Endbereiche durch Ineinanderfügen zugfest miteinander verhakt werden
können.
[0011] Der Tragekomfort des Stirnbandes und damit der des gesamten Fahrradhelmes kann dadurch
verbessert werden, daß das aus Kunststoff kostengünstig herzustellende Stirnband auf
seiner an einem Kopf anliegenden Innenseite mit einer flauschigen Oberfläche versehen
wird. Diese flauschige Oberseite kann durch entsprechende Verarbeitung des Kunststoff-Stirnbandes
geschaffen werden.
[0012] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind den in den Ansprüchen weiterhin
aufgeführten Merkmalen sowie dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel zu entnehmen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Fahrradhelm nach der Erfindung im verkaufsfertigen Zustand,
- Fig. 2
- den in Fig. 1 dargestellten Fahrradhelm in einem in einer Verkaufsstätte bereitgestellten
Zustand, bei dem Dekorschale und Grundkörper voneinander getrennt vorhanden sind,
- Fig. 3
- die Innenseite des Fahrradhelmes gemäß Fig. 1 mit innen vorhandenem, längenverstellbarem
Stirnband,
- Fig. 4
- die beiden Endbereiche des Stirnbandes in nicht miteinander verbundenem Zustand und
- Fig. 5
- die beiden Endbereiche des Stirnbandes gemäß Fig. 4 in miteinander verschlungenem
Zustand.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
[0014] Der in Fig. 1 dargestellte Fahrradhelm 10 besteht aus einem Grundkörper 12, an dem
eine Dekorschale 14 befestigt ist. Durch den Grundkörper 12 und durch die Dekorschale
14 gehen Durchbrüche 16, die im vorderen Bereich durch Netze 18 verschlossen sind.
Durch die Durchbrüche 16 hindurch kann Luft an die Kopfoberseite gelangen, so daß
sich unter dem Helm kein unangenehmer Wärmestau bilden kann. Die Netze 18 verhindern,
daß durch den Fahrtwind Fliegen oder Mücken durch die Durchbrüche 16 hindurch an die
Kopfhaut gelangen können.
[0015] Ein um den Grundkörper 12 außen herumgeschlungenes Kinnband 20 dient zum Befestigen
des Grundkörpers 12 und damit des Helms 10 an dem Kopf eines Fahrradfahrers.
[0016] Die Dekorschale 14, auf deren Innenseite die Netze 18 befestigt, wie zum Beispiel
angeklebt sind, wird auf dem Grundkörper 12 wie folgt befestigt. Doppelseitig klebende
Bänder 22 werden an geeigneten Stellen an dem Grundkörper 12 angebracht. Durch Aufdrücken
der Dekorschale 14 von oben auf den Grundkörper 12 geraten die Bänder 22 auch in Klebekontakt
mit der Innenseite der Dekorschale 14. Die Dekorschale 14 kann dadurch ausreichend
fest an dem Grundkörper 12 befestigt werden.
[0017] Um zu vermeiden, daß der frei umlaufende Rand 24 der Dekorschale durch ein beispielsweise
Klebeband an dem Grundkörper 12 befestigt werden müßte, so wie das im Stand der Technik
üblich ist, besitzt der Grundkörper 12 eine umlaufende Schulter 26. Die Schulter 26
ist so breit und lagemäßig so an dem Grundkörper 12 vorhanden, daß die Dekorschale
mit ihrem freien Rand 24 bündig zu dem unter der Schulter 26 vorhandenen Oberflächenbereich
28 des Grundkörpers 12 an demselben aufsitzt.
[0018] Auf der Innenseite 30 des Grundkörpers 12 ist ein Stirnband 32 vorhanden, das mit
Stegen 34 in den Grundkörper 12 eingreift und in dort vorhandenen Aussparungen 36
klebend befestigt ist. Im rückwärtigen Bereich 38 des Grundkörpers 12 sind zwei freie
Endbereiche 40, 42 des Stirnbandes 32 vorhanden. Der eine Endbereich 40 besitzt eine
sägezahnartige Randausbildung 44, 46 an seinen beiden gegenüberliegenden schmalen
Randbereichen. Der andere Endbereich 42 besitzt eine Schlaufenausbildung 48. Die zum
freien Ende dieses Endbereiches 42 hin gerichtete Schlaufenbreite 50 ist dem Abstand
52 von gegenüberliegenden Tiefpunkten 54, 56 der sägezahnartigen Randausbildung 44,
46 angepaßt, so daß sich das Band mit seinen gegenüberliegenden Tiefpunkten 54, 56
ausreichend fest und ohne Spiel verhakend in der Schlaufenausbildung 48 zugfest (Pfeile
60, 62) verhaken kann (Fig. 5). Je nach Wahl der gegenüberliegenden Tiefpunkte 54,
56 kann ein unterschiedlich langes Ende 64 in der Laschenausbildung 48 verhakt werden.
Dadurch ist eine Längenanpassung des Stirnbandes 32 an den jeweiligen Kopfumfang des
betreffenden Helmträgers problemlos möglich. Da der Fahrradhelm in aller Regel von
ein und derselben Person getragen wird, ist ein dauerndes Verstellen des Stirnbandes
nicht erforderlich.
[0019] Die in Fig. 3 sichtbare Innenseite 66 des Stirnbandes 32 besitzt eine aufgerauhte,
gleichsam flauschige Oberfläche, so daß das insgesamt aus einem einteiligen Kunststoff
bestehende Band 32 sehr angenehm an einem Kopf anliegen kann.
1. Verfahren zum Herstellen und Verbreiten von Fahrradhelmen, die aus jeweils einem schalenartigen
Grundkörper bestehen, auf dem eine Dekorschale befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- Grundkörper und Dekorschale eines Helmes im nicht aneinander befestigten Zustand
von ihren Herstellbetrieben zu den Verkaufsstätten von Fahrradhelmen transportiert
werden, und
- anschließend in den Verkaufsstätten von Fahrradhelmen Grundkörper und Dekorschale
aneinander befestigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- Grundkörper und Dekorschale miteinander verklebt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- als Klebemittel ein doppelseitig klebendes Band verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- Grundkörper und Dekorschale miteinander verrastet und/oder verklemmt werden.
5. Fahrradhelm (10), hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche
1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
- zwischen Grundkörper (12) und Dekorschale (14) zumindest bereichsweise eine Klebeschicht
(22) vorhanden ist und/oder
- am Grundkörper (12) und an der Dekorschale (14) Rast- oder Klemmeinrichtungen zur
gegenseitigen Befestigung vorhanden sind.
6. Fahrradhelm nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Grundkörper (12) eine Schulterverbreiterung (26) besitzt, auf der ein Rand (24)
der Dekorschale bündig an dem Grundkörper (12) aufsetzbar ist.
7. Fahrradhelm nach einem der vorstehenden Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
- ein längenverstellbares Stirnband (32) an der Innenseite des Grundkörpers (12) vorhanden
ist.
8. Fahrradhelm nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der eine Endbereich (40) des Stirnbandes (32) eine sägezahnartige Randausbildung
(44, 46) besitzt,
- der andere Endbereich (42) des Stirnbandes (32) eine Schlaufenausbildung (48) besitzt,
derart, daß beide Endbereiche (40, 42) zugfest (60, 62) miteinander verhakbar sind.
9. Fahrradhelm nach einem der vorstehenden Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
- das Stirnband (32) aus Kunststoff besteht, der auf seiner Innenseite (66) eine flauschige
Oberfläche aufweist.