[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Identifizierung von unterschiedlichen, länglichen
metallischen Gegenständen, insbesondere Besteckteilen, nach Lage und/oder Form und/oder
Art und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Zur Identifizierung von Besteckteilen (Messer, Gabel, Löffel, kleiner Löffel, etc.)
als Vorbereitung für einen anschließenden Sortiervorgang sind verschiedene Verfahren
bekannt.
[0003] Die einfachste bekannte Methode ist ein mechanisches Identifikationsverfahren, bei
dem mehrere übereinandergeordnete und mit Langlöchern versehene Bleche verwendet werden.
Dabei sind die Umrißform der Langlöcher eines einzelnen Blechs jeweils der Umrißform
eines bestimmten Besteckteils, z.B. des Messers, angepaßt ist. Ungeordnetes durcheinanderliegendes
Besteck wird auf das oberste Lochblech gegeben und die Bleche in Vibration versetzt.
Hierbei fallen die Besteckteile durch die ihrer jeweiligen Umrißform entsprechenden
Öffnungen der Bleche und sind damit sowohl identifiziert als auch sortiert. Dieses
Verfahren ist jedoch sehr lärmintensiv, langsam und verhindert nicht, daß Besteckteile
in für sie nicht vorgesehene Öffnungen fallen, wodurch eine zuverlässige Identifikation
nicht gewährleistet ist. Darüber hinaus kann man mit diesem Verfahren nur Bestecke
eines einzelnen Typs identifizieren; für einen anderen Bestecktyp ist es erforderlich,
entsprechend ausgebildete andere Lochbleche zu verwenden.
[0004] Aus der EP 05 81 699 A1 ist eine Vorrichtung zum Sortieren von Besteckteilen bekannte,
bei der die Besteckteile auf einem Förderband einem Detektionsbereich zugeführt und
dort nach Art und Lage identifiziert werden. In dem sich an den Detektionsbereich
anschließenden Förderabschnitt dieser Vorrichtung sind diverse Stellklappen angeordnet,
die von einer Einstellvorrichtung betätigt werden. Je nach Detektorsignal wird eine
einem bestimmten Bestecktyp, d.h. z.B. Messer, Löffel, Gabel, kleiner Löffel, und
einer bestimmten Lage zugeordnete Klappe betätigt, so daß das entsprechende Besteckteil
in ein Sammelfach gelangt. Besteckteile, die keinem bestimmten Typ zugeordnet werden
können, oder defekt sind, gelangen schließlich in einen Endbehälter. Die Vorrichtung
umfaßt des weiteren eine Identifizierungseinrichtung mit mehreren Detektoren bzw.
Meßwertgebern, die in Längen- und Breitenrichtung voneinander beabstandet über einer
flachen Unterlage, auf der die Besteckteile geführt werden, angeordnet sind. Die jeweiligen
Detektoren umfassen in der flachen Unterlage befindliche Sender und über der Unterlage
angeordnete Empfänger. Die flache Unterlage ist bei Betrachtung im Querschnitt leicht
geneigt und bildet zusammen mit einer seitlichen Führung eine V-artige Rinne. Dadurch
werden die Besteckteile in eine vorgegebene Lage gezwungen und so durch den Detektionsbereich
geleitet. Die Detektoren der Identifizierungseinrichtung liefern je nach Art (Messer,
Löffel, Gabel, kleiner Löffel) und Lage (d.h. Besteckteilkopf nach vorn oder nach
hinten) des Besteckteils Signale in einer bestimmten Reihenfolge, die eine ein Erkennungssignal
repräsentierende Signalsequenz bilden. Diese Signale werden in einer Datenverarbeitungseinrichtung
gespeichert und nachfolgend in Arbeitsdurchläufen mit den jeweiligen Signalen von
den Detektoren verglichen und so die Besteckteile identifiziert. Aufgrund der verteilten
räumlichen Anordnung der Detektoren sind die von den Detektoren gelieferten Einzelsignale
nicht gleichzeitig verfügbar. Dies ist erforderlich, um eine bestimmte Signalreihenfolge
festzulegen. Ein Erkennungssignal ergibt sich durch Zusammenfassung der jeweiligen
Einzelsignale zu einer typischen Signalsequenz, die verfügbar ist, wenn sämtliche
Einzelsignale der Detektoren eingegangen sind. Ein von der Identifizierungseinrichtung
geliefertes Erkennungssignal ist durch die bestimmte Reihenfolge der Einzelsignale
der mehreren Detektoren charakterisiert, wobei die Form und Größe dieser Einzelsignale
für die beabsichtigten Identifizierungszwecke jedoch irrelevant ist. Es wird lediglich
betrachtet, ob an einer bestimmten Stelle der Signalsequenz ein Einzelsignal vorhanden
ist oder nicht. Ein verfügbares Erkennungssignal in Form einer Erkennungssignalsequenz
besitzt daher eine Codecharakteristik. Aufgrund der besagten Anordnung der Detektoren
und der Art und Weise der Signalerzeugung kann von dieser Vorrichtung lediglich eine
begrenzte Anzahl von Erkennungssignalkombinationen zur Verfügung gestellt werden.
[0005] Eine weitere Vorrichtung zum Sortieren von länglichen metallischen Gegenständen,
insbesondere von Besteckteilen, ist aus der US 33 94 804 bekannt. Bei dieser Vorrichtung
werden Besteckteile über eine obenliegenden Zentralöffnung in die Vorrichtung eingegeben,
fallen auf einen Konus und werden durch diesen auf einen tellerförmigen Vibrator und
in radiale Rippen des Vibrators verteilt. Auf dieser Weise wird ein Separieren der
Besteckteile erzielt. Aufgrund der Vibration des Vibrators bewegen sich die Besteckteile
zu einer im Zentrum des Vibrators angeordneten Öffnung und fallen durch die Öffnung
hindurch auf den Zentralbereich des darunterliegenden Drehtellers. Infolge der Rotation
des Drehtellers wandern die Besteckteile durch von sich radial erstreckenden Drehtellerwandungen
gebildete sektorartige Passagen nach außen, verlassen die Passagen und gelangen in
einen um den Drehteller angeordneten, ringförmigen Kanal. Dabei durchlaufen die Besteckteile
in vorgegebener Lage eine in dem Kanal angeordnete induktive Detektoreinrichtung und
werden identifiziert. Die induktive Abtastvorrichtung ist so ausgelegt, daß sie je
nach Art des jeweiligen Besteckteils eine unterschiedlich große Gleichstromspannung
liefert, anhand deren charakteristischen Wert das Besteckteil identifiziert wird.
In Abhängigkeit von diesem Signal werden sich an den Detektionsbereich anschließende
Falltüren betätigt, so daß ein identifiziertes Besteckteil einem Sammelbehälter zugeführt
werden kann.
[0006] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein effektives und flexibles
Verfahren zur sicheren und reproduzierbaren Identifizierung von länglichen metallischen
Gegenständen, insbesondere Besteckteilen, zu schaffen sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, mittels einer
Fördereinrichtung vereinzelt und in vorgegebener oder beliebiger Lage auf dieser Fördereinrichtung
liegende Gegenstände hinsichtlich ihrer Förderrichtung gleichförmig und mit konstanter
Geschwindigkeit über mindestens eine induktive Abtastvorrichtung zu führen. Die während
des Passierens des Gegenstandes über die induktive Abtastvorrichtung zeitlich sich
verändernde Induktionsspannung wird gemessen und das so über der Zeit ermittelte Meßsignal
als Erkennungssignal in einer elektronischen Datenverarbeitungseinrichtung gespeichert.
In Arbeitsdurchläufen von Gegenständen erzeugte Signale werden mittels der elektronischen
Datenverarbeitungseinrichtung mit in einem Datenspeicher abgelegten Erkennungssignalen
verglichen und ausgewertet. Dadurch wird ein der jeweils identifizierten Gegenstandslage
und/oder -form und/oder -art zuordenbares elektrisches Ausgangssignal erzeugt, das
zur Ansteuerung einer Sortiervorrichtung verwendbar ist.
[0008] Für die weitere Beschreibung wird angenommen, daß es sich bei den unterschiedlichen,
länglichen metallischen Gegenständen um Besteckteile handelt.
[0009] Während des Passierens der metallischen Besteckteile über die induktive Abtastvorrichtung,
beispielsweise eine stromdurchflossene und entsprechend gewickelte Spule, erhöht bzw.
erniedrigt das Besteckteil aufgrund seiner zur Spulenumgebung unterschiedlichen Permeabilitätszahl
lokal die magnetische Flußdichte und damit den magnetischen Fluß in der Abtastvorrichtung.
Die dabei induzierte Spannung kann an der Abtastvorrichtung abgegriffen und gemessen
werden. Aufgrund der jeweiligen Form und Massenverteilung eines Besteckteils ist der
magnetische Fluß und damit die induzierte Spannung, die pro Zeiteinheit gemessen wird,
eine Funktion dieser Parameter.
[0010] Die über der Zeit aufgetragene induzierte Spannung kann vorteilhaft als Signalkurve
dargestellt werden. Ein abgetastetes Besteckteil erzeugt somit immer eine für seine
Lage, Form und demzufolge Art typische Signalkurve. Die gleichförmige Zuführung der
Teile bei konstanter Geschwindigkeit gewährleistet die Vergleichbarkeit der Messungen.
Die Vereinzelung der Besteckteile auf der Fördereinrichtung verhindert ein Überschneiden
der einzelnen Meßsignale.
[0011] Zum Erstellen einer Erkennungssignalsammlung ist es vorteilhaft, die Signale unterschiedlicher
Bestecktypen auf diese Weise in ihren verschiedenen Lagen auf der Fördereinrichtung
zu messen und in einer geeigneten elektronischen Datenverarbeitungseinrichtung zu
speichern. In anschließenden benutzerseitigen Arbeitsdurchläufen der Vorrichtung zur
Identifizierung von Besteckteilen wird das aktuell erzeugte Signal eines Teils über
einen geeigneten Algorithmus mit den im Datenspeicher der Datenverarbeitungsanlage
abgelegten Erkennungssignalen verglichen. Wird hierbei eine Ähnlichkeit oder Übereinstimmung
der Signalkurven festgestellt, erzeugt die Vorrichtung ein für die jeweils identifizierte
Besteckteillage, -form und -art repräsentatives elektrisches Ausgangssignal, welches
vorteilhaft zur Ansteuerung einer Sortiervorrichtung verwendbar ist.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die zuverlässige, kontinuierliche und reproduzierbare
Identifizierung von unterschiedlichen, länglichen metallischen Gegenständen, wie etwa
Besteckteilen. Das Verfahren ist jedoch ebenso auf andere metallische Gegenstände
anwendbar. Die zu identifizierenden vereinzelten Besteckteile können in vorgegebener
Lage oder ungeordnet und in beliebiger Lage vorliegen. Das Verfahren gestattet eine
hohe Signalerzeugungs- und Verarbeitungsfrequenz. Die induktive Abtastung gewährleistet
im Gegensatz zu bekannten rechnergestützten Identifizierungsverfahren eine sehr kurze
Zugriffs- und Rechenzeit der verwendeten elektronischen Datenverarbeitungsanlage und
ermöglicht die rasche Identifizierung großer Stückzahlen. Die Identifizierung unterschiedlicher
Bestecktypen kann anhand abgespeicherter Erkennungssignalsammlungen individuell dem
Bedarf angepaßt und ergänzt werden.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung verwendet als Fördereinrichtung für die Besteckteile
in weiterer Ausgestaltungsform vorteilhafterweise ein endlos umlaufendes Förderband
oder einen adäquaten Fördermechanismus, da sich hiermit konstante Fördergeschwindigkeiten
und eine gleichförmige Bewegung gut realisieren lassen.
[0014] Die induktive Abtastvorrichtung besitzt eine längliche Form und ist quer zur Förderrichtung
und zweckmäßigerweise über deren gesamte Breite angeordnet, so daß auf der Fördereinrichtung
liegende Teile sicher von der Abtastvorrichtung erfaßt werden.
[0015] In einer Auslegung als langgestreckte oder liegend ring- oder rahmenförmige Spule
ist die Wicklung der induktiven Abtastvorrichtung vorteilhaft so ausgeführt, daß bei
stromdurchflossener Spule die magnetischen Feldlinien die Fördereinrichtung senkrecht
und rechtwinklig zur Förderrichtung durchdringen.
[0016] Werden die Besteckteile mit ihrer Längsachse genau parallel zur Förderrichtung geführt,
so bietet sich als induktive Abtastvorrichtung vorteilhafterweise auch eine stehende
ring- oder rahmenförmige Spule an, wobei die Besteckteile parallel zu den magnetischen
Feldlinien durch die Spule hindurch geleitet werden. In der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können, wie oben bereits erwähnt, sowohl eine oder mehrere induktive Abtastvorrichtungen
zur Anwendung kommen.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung sieht vor, die längliche
induktive Abtastvorrichtung schräg zur Transportrichtung und über die gesamte Breite
der Fördereinrichtung anzuordnen. Bei Verwendung zweier über- oder hintereinanderliegender
Abtastvorrichtungen werden diese hierbei so positioniert, daß sich ihre Längsachsen
bzw. die gedachten Verlängerungen ihrer Längsachsen kreuzen. Bei breiten Fördereinrichtungen
können Besteckteile in verschiedenen Positionen relativ zur Transportrichtung der
Einrichtung auf dieser zu liegen kommen. Ein Besteckteil, welches dabei mit seiner
Längsachse parallel zur Längsachse der induktiven Abtastvorrichtung liegt, überstreicht
die Abtastvorrichtung dann in einer erheblich kürzeren Zeit als ein quer zur Längsachse
der Abtastvorrichtung laufendes Teil. Hieraus resultiert eine zeitlich sehr enge Signalkurve.
Zur besseren Identifikation und Vergleichbarkeit des von einem Besteckteil erzeugten
Signals mit den als Datenvorrat in einer elektronischen Datenverarbeitungseinrichtung
vorliegenden Erkennungssignalen und den dazu erforderlichen Rechenzeiten ist jedoch
eine bestimmte zeitliche Signalkurvenbreite erforderlich. Daher sind Anordnung und
Auslegung der Fördereinrichtung und der induktiven Abtastvorrichtung stets so zu wählen,
daß im Identifikationsbetrieb und bei beliebiger Lage der Besteckteilenden die Bestecklängsachse
in einem möglichst stumpfen Winkel auf die Längsachse der induktiven Abtastvorrichtung
trifft. Dies wird vorteilhaft durch besagte einfache schräge Anordnung der induktiven
Abtastvorrichtung gewährleistet.
[0018] Bei Fördereinrichtungen mit beliebiger Besteckteillage empfiehlt sich die Verwendung
der gekreuzten Abtastvorrichtungsanordnung. Überstreicht ein Besteckteil eine Abtastvorrichtung
genau parallel oder im spitzen Winkel, so wird die zweite Abtastvorrichtung jedoch
in jedem Fall in einem stumpfen Winkel passiert, woraus eine günstige zeitliche Meßsignalbreite
resultiert.
[0019] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Identifizierung
von Besteckteilen und einer Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens;
- Fig. 2
- ein schematisches Blockschaltbild der Meßsignalerfassung und -speicherung;
- Fig.3A und 3B
- eine schematische Darstellung der Signalkurven zweier unterschiedlicher Besteckteile;
- Fig. 4
- ein schematisches Blockschaltbild des Verfahrens zur Identifizierung von Besteckteilen
im benutzerseitigen Betrieb.
[0020] Fig. 1 zeigt eine Fördereinrichtung 1 in Form eines endlos umlaufenden Förderbandes.
Die Förderrichtung ist durch einen Pfeil markiert. Vereinzelt, d.h. sich mit ihren
von den Förderbandseiten und zwei quer zur Förderrichtung liegenden parallelen Linien
gebildeten gedachten umschreibenden Rechtecken nicht überschneidend, und in beliebiger
Lage auf dieser Fördereinrichtung 1 befindliche Besteckteile 4, 5, 6 und 7 werden
hinsichtlich ihrer Förderrichtung gleichförmig und mit konstanter Geschwindigkeit
über zwei induktive Abtastvorrichtungen 2a, 2b geführt.
[0021] Die länglich geformten induktiven Abtastvorrichtungen 2a, 2b sind im vorliegenden
Beispiel unter der Fördereinrichtung 1 angeordnet und erstrecken sich schräg über
deren gesamte Breite. Je nach Ausführungsform der verwendeten Abtastvorrichtungen
ist es auch denkbar, diese über der Fördereinrichtung zu plazieren oder die Abtastvorrichtungen
so auszugestalten, daß die Fördereinrichtung die zu fördernden Gegenstände durch die
Abtastvorrichtungen hindurch führt. Darüber hinaus sind die induktiven Abtastvorrichtungen
2a und 2b so zueinander positioniert, daß sich die gedachten Verlängerungen ihrer
Längsachsen kreuzen. Die Spulenwicklungen der induktiven Abtastvorrichtungen 2a, 2b
sind so ausgeführt, daß bei stromdurchflossener Spule die magnetischen Feldlinien
B die Fördereinrichtung 1 senkrecht und rechtwinklig zur Förderrichtung durchdringen.
[0022] Die beim Überstreifen einer induktiven Abtastvorrichtung 2a durch ein Besteckteil
7 induzierte zeitlich sich verändernde Induktionsspannung wird an der Abtastvorrichtung
abgegriffen und das so über der Zeit ermittelte Meßsignal S1 an eine elektronische
Datenverarbeitungsanlage 3 weitergeleitet.
[0023] Wie in Fig. 2 veranschaulicht, wird das von der induktiven Abtastvorrichtung 2a kommende
und als Signalkurve darstell- und interpretierbare Meßsignal S1 über eine geeignete
Schnittstelle 8 in einem Datenspeicher 9 der elektronischen Datenverarbeitungsanlage
3 abgelegt. Auf diese Weise werden die Signale von einer Vielzahl Besteckteile unterschiedlicher
Lage, Form und Art zu einer Erkennungssignalsammlung ES zusammengefaßt, die für die
nachfolgende benutzerseitige Identifizierung der Besteckteile erforderlich ist.
[0024] Wie in Fig. 3A und 3B dargestellt, erzeugt ein abgetastetes Besteckteil stets eine
für seine Lage, Form und demzufolge Art typische Signalkurve, die zu Identifizierungszwecken
herangezogen und interpretiert werden kann. In den Figuren bezeichnet U die induzierte
Spannung und t die Zeit.
[0025] Für die benutzerseitige Identifizierung von Besteckteilen wird nun, wie in Fig. 4
dargelegt, ein von der induktiven Abtastvorrichtung 2a kommendes Meßsignal S1 über
einen geeigneten Programmalgorithmus mit den im Datenspeicher 9 der elektronischen
Datenverarbeitungseinrichtung 3 abgelegten Signalen aus der Erkennungssignalsammlung
ES verglichen. Wird hierbei eine Übereinstimmung oder hinreichende Ähnlichkeit festgestellt,
so ist das Besteckteil durch das eine bestimmte Lage, Form und demzufolge Art repräsentierende
Erkennungssignal ES
1 eindeutig identifiziert. In diesem Fall wird über eine zusätzliche Schnittstelle
10 in der elektronischen Datenverarbeitungseinrichtung 3 ein Ausgangssignal AS zur
Ansteuerung einer Sortiervorrichtung für Besteckteile ausgegeben. Die Sortiervorrichtung
ist in den Zeichnungen nicht dargestellt.
[0026] Kann das Meßsignal S1 nicht ausgewertet werden, was vorrangig auf eine zu kurze Meßzeit
aufgrund paralleler Lage des Besteckteils zur Längsachse der induktiven Abtastvorrichtung
2a zurückzuführen ist, ist vorgesehen, wie in Fig. 1 gezeigt, eine zweite induktive
Abtastvorrichtung 2b in Förderrichtung hinter der ersten Abtastvorrichtung 2a anzuordnen,
wobei sich die gedachten Verlängerungen der Längsachsen beider Abtastvorrichtungen
2a, 2b kreuzen. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß ein im oben genannten Sinne
nicht auswertbares Besteckteil die zweite Abtastvorrichtung 2b stets in einem stumpfen
Winkel überstreicht, woraus eine günstige zeitliche Meßsignalbreite resultiert.
[0027] Im Fall einer Nichtverwendbarkeit des Meßsignals S1 wird deshalb das Meßsignal S2
der Abtastvorrichtung 2b herangezogen und auf die bereits eingangs beschriebene Weise
mit den Signalen der Erkennungssignalsammlung ES verglichen. Bei gelungener Identifikation,
mit einem Erkennungssignal ES
2 ist Übereinstimmung feststellbar, wird wiederum über die zusätzliche Schnittstelle
10 ein als Steuersignal dienendes Ausgangssignal AS für eine nachfolgende Sortiervorrichtung
ausgegeben.
[0028] Generell kann das erfindungsgemäße Verfahren zur Identifizierung von unterschiedlichen,
länglichen metallischen Gegenständen sowie die Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens auch unter Verwendung von anderen als den genannten induktiven Abtastvorrichtungen
bzw. Sensoren realisiert werden. Es sind ebenso kapazitive, optische oder auf anderen
physikalischen Prinzipien basierende Sensoren denkbar, um auf die spezielle erfindungsgemäße
Art und Weise Meß- und Erkennungssignale zu erzeugen und nachfolgend auszuwerten.
Der dafür erforderliche Rechenaufwand ist im Gegensatz zu den bevorzugten induktiven
Abtastvorrichtungen aber sehr hoch. Mit entsprechend leistungsfähigen elektronischen
Datenverarbeitungsanlagen und Programmalgorithmen kann jedoch auch dies im Sinne der
Erfindung bewerkstelligt werden.
Bezugszeichenliste
[0029] Es bezeichnen:
- 1
- Fördereinrichtung
- 2a
- induktive Abtastvorrichtung
- 2b
- induktive Abtastvorrichtung
- 3
- elektronischen Datenverarbeitungseinrichtung
- 4
- Besteckteil
- 5
- Besteckteil
- 6
- Besteckteil
- 7
- Besteckteil
- 8
- Schnittstelle
- 9
- Datenspeicher
- 10
- Schnittstelle
- AS
- Ausgangssignal
- B
- magnetische Feldlinien
- ES
- Erkennungssignalsammlung
- ES1
- Erkennungssignal
- ES2
- Erkennungssignal
- S1
- Meßsignal
- S2
- Meßsignal
- t
- Zeit
- U
- induzierte Spannung
1. Verfahren zur Identifizierung von unterschiedlichen, länglichen metallischen Gegenständen
(4, 5, 6, 7), insbesondere Besteckteilen (4, 5, 6, 7), nach Lage und/oder Form und/oder
Art, bei dem
- mittels einer Fördereinrichtung (1)
- ein vereinzelt in vorgegebener oder beliebiger Lage auf der Fördereinrichtung (1)
liegender Gegenstand (7) hinsichtlich seiner Förderrichtung gleichförmig und
- mit konstanter Geschwindigkeit
- über mindestens eine induktive Abtastvorrichtung (2a) geführt wird,
- die während des Passierens des Gegenstandes (7) über die induktive Abtastvorrichtung
(2a) zeitlich sich verändernde Induktionsspannung gemessen und
- das so über der Zeit ermittelte Meßsignal (S1) als Erkennungssignal in einer elektronischen
Datenverarbeitungseinrichtung (3) gespeichert wird und
- die in Arbeitsdurchläufen von Gegenständen (4, 5, 6, 7) erzeugten Signale (S1, S2)
mittels der elektronischen Datenverarbeitungseinrichtung (3) mit in einem Datenspeicher
(3) abgelegten Erkennungssignalen (ES1, ES2) verglichen und ausgewertet werden,
- wodurch ein der jeweils identifizierten Gegenstandslage und/oder -form und/oder
-art zuordenbares elektrisches Ausgangssignal (AS) erzeugt wird, das zur Ansteuerung
einer Sortiervorrichtung verwendbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Erstellung einer Erkennungssignalsammlung (ES) vereinzelte Gegenstände (4, 5,
6, 7) unterschiedlicher Lage, Form und Art mittels der Fördereinrichtung (1) über
die induktive Abtastvorrichtung (2a) geführt und die dabei für die jeweilige Lage,
Form und Art resultierenden typischen Meßsignale (S1) in einer elektronischen Datenverarbeitungseinrichtung
(3) gespeichert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
gleichzeitig mehrere induktive Abtastvorrichtungen (2a, 2b) zur Signalerzeugung verwendet
werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, umfassend
- mindestens eine induktive Abtastvorrichtung (2a, 2b) zum Messen einer sich zeitlich
verändernden Induktionsspannung und zum Erzeugen von daraus ermittelten Meßsignalen
(S1, S2),
- eine Fördereinrichtung (1) zum Fördern von länglichen metallischen Gegenständen,
insbesondere Besteckteile (4, 5, 6, 7), wobei die Fördereinrichtung (1) die genannten
Gegenstände hinsichtlich der Förderrichtung gleichförmig und mit konstanter Geschwindigkeit
relativ zur induktiven Abtastvorrichtung (2a, 2b) bewegt, und
- eine elektronische Datenverarbeitungseinrichtung (3) zum Speichern, Vergleichen
und Auswerten der als Erkennungssignale (ES1, ES2) verwendeten Meßsignale (S1, S2)
der induktiven Abtastvorrchtung (2a, 2b), wobei die elektronische Datenverarbeitungseinrichtung
(3) ein Ausgangssignal (AS) erzeugt, das zur Ansteuerung einer Sortiervorrichtung
für die genannten Gegenstände (4, 5, 6, 7) verwendbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fördereinrichtung (1) ein endlos umlaufendes Förderband ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die induktive Abtastvorrichtung (2a) unter oder über der Fördereinrichtung (1) angeordnet
ist und sich über die gesamte Breite der Fördereinrichtung (1) erstreckt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die induktive Abtastvorrichtung (2a) schräg zur Förderrichtung angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwei oder mehrere induktive Abtastvorrichtungen (2a, 2b) schräg zur Förderrichtung
und mit ihren Längsachsen oder deren gedachten Verlängerungen gekreuzt zueinander
angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Spule der induktiven Abtastvorrichtung (2a) so gewickelt und zur Fördereinrichtung
(1) angeordnet ist, daß bei stromdurchflossener Spule die magnetischen Feldlinien
(B) die Fördereinrichtung (1) senkrecht und rechtwinklig zur Förderrichtung durchdringen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die induktive Abtastvorrichtung eine stehende ring- oder rahmenförmige Spule ist und
die Gegenstände (4, 5, 6, 7) mittels der Fördereinrichtung (1) parallel zu den magnetischen
Feldlinien durch die Spule hindurchgeleitet werden.