(19)
(11) EP 0 743 388 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.11.1996  Patentblatt  1996/47

(21) Anmeldenummer: 96106711.3

(22) Anmeldetag:  27.04.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D06C 9/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE ES GB IT

(30) Priorität: 15.05.1995 DE 19517718

(71) Anmelder: Osthoff Senge GmbH & Co. KG
42327 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Osthoff, Walter
    42117 Wuppertal (DE)
  • Ebbinghaus, Rainer
    41066 Mönchengladbach (DE)

(74) Vertreter: Müller, Enno, Dipl.-Ing. et al
Corneliusstrasse 45
42329 Wuppertal
42329 Wuppertal (DE)

   


(54) Brennereinheit zur Flammbehandlung von textilen Flächengebilden


(57) Die Erfindung betrifft eine Brennereinheit (1) zur Flammbehandlung von textilen Flächengebilden (3) oder dergleichen, insbesondere Brennereinheit (1) für Sengmaschinen mit eine Brennkammer (10) und einen oder mehreren Sengschlitze (2) ausbildenden Rampensteinen (11, 12), wobei die Brennkammer (10) über vorzugsweise zwei oder mehrere parallele Brennerschlitze (44) aus einem Gasgemischraum (7) gespeist wird, und schlägt zur Erzielung einer hinsichtlich des Formens und Ausrichtens der Sengflamme individuell einstellbaren Vorrichtung vor, daß ein Rampenstein (11) zur Veränderung des Sengschlitzes (2) und/oder der Brennkammer (10) einstellbar beweglich angeordnet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennereinheit zur Flammbehandlung von textilen Flächengebilden oder dergleichen, insbesondere Brennereinheit für Sengmaschinen mit eine Brennkammer und einen oder mehrere Sengschlitz ausbildenden Rampensteinen, wobei die Brennkammer über vorzugsweise zwei oder mehrere parallele Brennerschlitze aus einem Gasgemischraum gespeist wird.

[0002] Eine mit einer solchen Brennereinheit ausgestattete Sengmaschine ist durch die EP-PS 0 140 181 bekannt. Sie gewährleistet eine besonders hohe Gleichmäßigkeit der Sengflamme auf ganzer Arbeitsbreite der Brennereinheit. Hierzu tragen neben einer Reinigung des Brenngases Maßnahmen einer optimalen Gasmischung und die der beruhigten Zuführung bis in den Bereich des Brennerschlitzes bei. Die diesem vorgeschalteten Rampensteine sind ebenfalls im Hinblick auf eine Vermeidung von Störeinflüssen auf die erstrebte stabile Flamme gestaltet. Letzteres konkretisiert sich in einer Folge von Weitungs- und Engbereichen vor der Flammaustrittsstelle des Sengschlitzes.

[0003] Durch die DE-PS 22 13 631 ist es darüber hinaus an einer Sengmaschine bekannt, dem Sengschlitz einen aus der linearen Gaszuführung/Flammbildung abweichenden Verlauf zu geben; der Sengschlitz ist um ca. 30°, bezogen auf eine Horizontale, nach oben abgewinkelt und setzt sich oben in eine konvex gebogene Fläche des Rampensteins fort. Hierdurch wird die Sengflamme, unterstützt durch den Saugstrom einer Saugglocke, nach oben umgelenkt. Die so geformte Flamme wirkt sengend an dem über die Kante eines Tisches gezogenen textilen Gebilde. Dieses sehr schonende Sengen ist besonders geeignet für das Egalisieren abstehender Fasern und zur Reparatur von Geweben mit Filamentbrüchen. Der Tisch ist horizontal und vertikal in Bezug auf die Einstellung der Sengflammnähe ver- und feststellbar.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Brennereinheit für Sengmaschinen hinsichtlich des Formens und Ausrichtens der Sengflamme vorrichtungsseitig weiterzubilden, so daß die Möglichkeiten der individuellen Einstellung auf die unterschiedlichsten praxisbezogenen Gegebenheiten mit einfachen Mitteln erweitert sind.

[0005] Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, daß ein Rampenstein zur Veränderung des Sengschlitzes und/oder der Brennkammer einstellbar beweglich angeordnet ist. Auf diese Weise läßt sich die Sengschlitz-Mündung bezüglich ihrer "Lippen" formen. Das bezieht sich verstellmäßig nicht allein auf die Spaltbreite, sondern auch auf die Querschnittsform der in der Hauptsache durch die Rampensteine bestimmten Querschnittsform der Brennkammer. So lassen sich demzufolge zugleich die Engkanäle in ihrer Spaltbreite verändern. Dieser zusätzliche Parameter bereichert die erstrebte Variation wesentlich. Weiter bringt die Erfindung in Vorschlag, daß der Rampenstein an einem Rampensteinträger gehaltert ist und daß der Rampensteinträger zur Verstellung des Rampensteins beweglich ist. Auf diese Weise kann die bewährte auswechselbare Verbindung zwischen Rampenstein und Rampensteinträger beibehalten werden; lediglich der unmittelbar tragende Bereich ist zur Brennereinheit hin ver- und feststellbar. Vorteilhaft wird auch hier so vorgegangen, daß der Rampenstein an dem Rampensteinträger klemmgehaltert ist. Konkret sieht die Verstellbarkeit so aus, daß der Rampensteinträger in Strömungsrichtung vor der Brennkammer drehgelagert ist. Der entsprechende Bereich ist nicht nur zur Anordnung der drehgelenkbildenden Mittel günstig, sondern bringt eine einer Visierklappe vergleichbare Zuordnung; der Rampenstein fährt mehr oder weniger sengschlitzverengend vor den oder die Brennerschlitze. In Optimierung können beide Rampensteine in der geschilderten Weise drehgelagert sein. Bei einer gattungsgemäßen Brennereinheit einer Sengmaschine, wobei der Gasgemischraum von einem Brennerkörper umschlossen ist, welcher aus zwei im Querschnitt etwa U-förmigen Profilteilen besteht, erweist es sich im Hinblick auf die erwähnte Drehlagerung als vorteilhaft, daß ein Profilteil eine Drehaussparung aufweist, in welche ein Drehgelenkvorsprung des Rampensteinträgers eingreift. Die entsprechende Drehgelenkverbindung kann sich praktisch über die gesamte Arbeitsbreite erstrecken, so daß die Schlitzbreite des Sengschlitzes überall gleich ist. Weiter wird vorgeschlagen, daß der Drehgelenkvorsprung leistenartig ausgebildet ist. Eine solche Leiste läßt sich über Kopf einschieben. Bezüglich der die Drehachse bildenden Leiste wird noch vorgeschlagen, daß diese eine kreisabschnittförmige Aussparung/Abflachung aufweist. Das bedeutet: Ihr Kopf ist zurückgeschnitten, so daß profilteilseitig weniger "Fleisch" verlorengeht. Es bleibt zur Gemischverteilerleiste hin eine genügend stabile Wandung erhalten. Dementsprechend ist die Drehaussparung angepaßt an den Querschnitt der Leiste durch einen im wesentlichen geraden Boden. Weiter bringt die Erfindung in Vorschlag, daß der Sengschlitz fluchtend zur Brennkammer ausgebildet ist. Unter Berücksichtigung der davor laufenden Warenbahn trifft die Sengflamme rechtwinklig auf die zwischen zwei Leitwalzen geführte Ware. Andererseits kann es aber in bestimmten Fällen vorteilhaft sein, daß der Sengschlitz abgewinkelt zur Brennkammer ausgebildet ist. Das eröffnet eine mehr streichende Ausrichtung der Sengflamme und somit eine weitere feinste Variationsmöglichkeit, und zwar auch unter dem Aspekt mitlaufend zur Warenlaufrichtung oder entgegengerichtet. Zur Erzielung einer sogenannten Doppelschlitz-Brennereinheit ist es überdies günstig, daß zwei Rampensteine gegenüberliegend angeordnet sind, die zwischen sich den Sengschlitz und die Brennkammer ausbilden, wobei die dem textilen Gebilde zugewandte Stirnfläche der Rampensteine schrägwinklig zur linearen Erstreckung der Brennkammer verläuft. Weiter kann eine Ausgestaltung dahingehend getroffen sein, daß die Rampensteine im Bereich des Sengschlitzes unterschiedlich weit vorragend ausgebildet sind. Hierdurch läßt sich die Schlitzausrichtung unter Nutzung des Überstandes des einen oder anderen Rampensteines erreichen. Schließlich besteht noch ein vorteilhaftes Merkmal der Erfindung darin, daß der in Warenlaufrichtung zweite Rampenstein zurückragend ausgebildet ist. Endlich kann auch eine Ausgestaltung dahingehend getroffen sein, daß drei Rampensteine vorgesehen sind, wobei ein mittlerer Rampenstein feststehend ausgebildet ist, die zwischen sich die Sengschlitze belassen. Bei entsprechend beiderseitiger Verstellbarkeit der Rampensteine ist eine voneinander unabhängige Sengschlitzgestalt erreichbar.

[0006] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1
die Brennereinheit in weitestgehend schematisierter Seitenansicht, gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 2
dieselbe etwa im Halbschnitt,
Fig. 3
eine gegenüber Fig. 2 vergrößerte Darstellung des Bereichs der Gemischverteilerleiste und der Drehlagerung des Rampensteinträgers,
Fig. 4
einen vollständigen Querschnitt durch diese Brennereinheit in Weiterbildung dahingehend, daß beide Rampensteinträger drehgelagert sind, als Variante des ersten Ausführungsbeispiels,
Fig. 5
die Brennereinheit gemäß zweitem Ausführungsbeispiel in schematisierter Seitenansicht,
Fig. 6
eine solche gemäß drittem Ausführungsbeispiel, realisiert als Doppelschlitz-Brennereinheit, wobei beide Sengschlitze gleichsinnig schrägwinklig ausgerichtet sind,
Fig. 7
eine Brennereinheit gemäß viertem Ausführungsbeispiel, wobei die beiden Sengschlitze gegenläufig schräg ausgerichtet sind,
Fig. 8
eine Brennereinheit gemäß fünftem Ausführungsbeispiel, auch als Doppelschlitz-Brennerein heit verwirklicht, wobei aber die Sengschlitze so ausgerichtet sind, daß sie rechtwinklig auf die passierende Warenbahn auftreffen und
Fig. 9
eine Variante hierzu mit abweichender Form der Brennkammer-Silhouette.


[0007] Die dargestellte Brennereinheit 1 aller Ausführungsbeispiele nebst Varianten ist Bestandteil einer selbst nicht dargestellten Sengmaschine, wie sie bspw. aus der nicht vorveröffentlichten deutschen Gm.-Anm. 29 505 376 hervorgeht.

[0008] Die Brennereinheit 1 läßt sich aus einer Abschaltstellung in eine Arbeitsstellung verlagern derart, daß ihr Sengschlitz 2 zur Flammbehandlung in den Nahbereich eines textilen Flächengebildes 3 gewandt wird. Die aus dem Sengschlitz 2 austretende Sengflamme 4 eliminiert die vom Fadenkern oder textilen Flächengebilde 3 abstehenden Faserenden.

[0009] Die Brennereinheit 1 weist in aller Regel eine Breite von mehreren Metern auf. An ihren Stirnseiten wird über Zuleitungen ein Gasgemisch in eine Verteilerkammer 5 eingeleitet, die aus der Querschnittsdarstellung (Fig. 4) deutlich hervorgeht. Über eine in Austrittsrichtung (Pfeil x) anschließende Staustufe 6 tritt das Gasgemisch mit erhöhter Strömungsgeschwindigkeit aus der Verteilerkammer 5 aus und gelangt in einen anschließenden Gasgemischraum 7, in welchem es zu einer Expansion kommt. Hier beruhigt sich das Gemisch unter Passieren eines Filters 8, an dem feste Verunreinigungen abgeschieden werden.

[0010] Ausgehend vom Gasgemischraum 7 strömt das Gasgemisch durch eine horizontalliegende Gasgemisch-Verteilerleiste 9 hindurch in eine Brennkammer 10. Der entsprechende Durchtritt geschieht gleichmäßig verteilt auf der gesamten Breite der Brennereinheit 1.

[0011] Gestaltbestimmend für die Brennkammer 10 sind zwei benachbart nebeneinander angeordnete Rampensteine 11, 12. Letztere erstrecken sich in Warenlaufrichtung (Pfeil y) hintereinanderliegend (vergl. Fig. 4). Der hier untenliegende Rampenstein trägt das Bezugszeichen 11.

[0012] Ab dem dritten Ausführungsbeispiel ist zwischen die beiden genannten Rampensteine 11, 12 ein dritter, bezeichnet mit 13, eingeschaltet, so daß eine Doppelschlitz-Brennereinheit vorliegt.

[0013] An die Brennkammer 10 schließt je ein Sengschlitz 2 an.

[0014] Gemäß fünftem und sechstem Ausführungsbeispiel verläuft der Sengschlitz 2 fluchtend zur Brennkammer 10. Die dortige Flammstrahl-Mittellinie 14 ist senkrecht auf das mit hoher Geschwindigkeit in Warenlaufrichtung (Pfeil x) vor der Stirnfläche 15 der Brennereinheit 1 passierende textile Flächengebilde 3 ausgerichtet. Die entsprechende Ausgestaltung ist auch für eine Brennereinheit 1 mit nur einem Sengschlitz 2 denkbar. Demgegenüber ergibt sich für die dargestellte paarige Schlitzversion der Vorteil einer beabstandeten, also gestuft stattfindenden Flammbehandlung. Die anderen Ausführungsbeispiele zeigen eine abgewinkelt zur Brennkammer 10 ausgerichtete Anordnung des oder der Sengschlitze 2.

[0015] Gemäß erstem Ausführungsbeispiel nimmt die Flammstrahl-Mittellinie 14 eine Schräglage zur Ebene des textilen Flächengebildes 3 ein. Sie (14) schließt gegenüber dem vor der Auftreffstelle 16 liegenden Abschnitt des Flächengebildes 3 einen spitzen Winkel Alpha von 45° ein.

[0016] Dasselbe gilt auch für die Lösung gemäß drittem Ausführungsbeispiel, also der Doppelschlitzversion. Die Bezugsziffern sind sinngemäß angewandt.

[0017] Eine Lösung, die den erstrebten Schrägverlauf anwendet, ohne jedoch eine Richtungsänderung zwischen Brennkammer 10 und Sengschlitz 2 vornehmen zu müssen, besteht darin, daß die zwei zwischen sich den Sengschlitz 2 und die Brennkammer 10 bildenden Rampensteine 11, 12 in ihrer gesamten Stirnfläche 15 entsprechend schrägwinklig gestaltet sind und die Brennereinheit 1 selbst in die Schrägstellung gekippt wird, wie sie aus Fig. 5 hervorgeht. Auch dort schließt unter linearer Erstreckung von Brennkammer 10 und Sengschlitz 2 die Flammstrahl-Mittellinie 14 den spitzen Winkel Alpha von 45° ein.

[0018] Das vierte Ausführungsbeispiel zeigt an einer Zweischlitz-Version eine Mischform der Flammstrahl-Ausrichtung. Der untere Sengschlitz 2 erstreckt sich gegenläufig in einem Winkel von 45° zur Ebene des textilen Flächengebildes 3. Hierdurch entsteht unten eine der Warenlaufrichtung (Pfeil x) gegengerichtete Beflammung und am oberen Sengschlitz 2 eine praktisch nachwirkende, zweite leckende Beflammung. Da dieses örtlich und in gewissem Sinne ja auch zeitlich beabstandet geschieht, ist trotz der Doppelbeflammung eine auf eine einzige Stelle gehende Wärmekonzentration vermieden. Hierin wird eine individuelle Behandlungsweise für bestimmte Materialien mit recht einfachen Mitteln erreichbar.

[0019] Eine in diesem Sinne weitergehende Brennermodifikation ergibt sich durch die nachstehenden Einzelausführungen:

[0020] Das entsprechende Grundprinzip besteht darin, daß ein Rampenstein zur Veränderung des Sengschlitzes 2 und/oder der Brennkammer 10 einstellbar beweglich angeordnet ist. Hierüber läßt sich die Schlitzbreite variieren. Dies ist stufenlos erreichbar. Obwohl in Fig. 1 einige im Mündungsbereich des Schlitzes 2 angegebene Weiten a, b, c als Stufensprung eingezeichnet sind, und zwar in einer Größenordnung von bspw. 3 mm, 5 und 6 mm, können auch engere oder größere Weiten eingestellt werden.

[0021] Die entsprechenden Verstellstufen sind am Rampenstein 11 in strichpunktierter und strichpunkt-punktierter Linienart wiedergegeben, außer einer Stellung, die in durchgezogener Linienart erscheint.

[0022] Fig. 4 gibt eine Variante an, in der auch der benachbarte, mit 12 bezeichnete Rampenstein in gleicher Weise einstellbar beweglich angeordnet ist.

[0023] Die Mittel für diese Verstellung gehen aus den Fig. 2 und 4, besonders deutlich aber aus Fig. 3 hervor. Wie ersichtlich, ist der die Spaltbreitenvariation des Sengschlitzes 2 etc. erbringende Rampenstein 11 an einem Rampensteinträger 17 gehaltert. Dies geschieht mittels eines gaskammernahen Hinterschnitt-Untergriffs 18, eines leistenartigen Vorsprungs 19 des Rampensteins und fernab dieser Stelle mittels einer Klammer 20. Diese Mittel sind in der gattungsbildenden Veröffentlichung beschrieben und werden hier sinngemäß angewandt. Zwischen dieser im Rücken des Rampensteins 11 liegenden Befestigungsstelle befinden sich Wärmedämm-Mittel 21 und eine elastische Zwischenlage 22. Außerdem kann im Rampensteinträger 17 Kühlwasser zirkulieren.

[0024] Der Rampenträger 17 selbst steht in beweglicher Zuordnung zu einem praktisch das Gehäuse der Brennereinheit 1 bildenden Brennerkörper 23. Die Verstellbeweglichkeit ergibt sich über eine Drehlagerung. Deren geometrische Achse z verläuft raumparallel zur sowie in Nähe der zentral liegenden Gasgemisch-Verteilerleiste 9. Insoweit liegt die Lagerstelle, in Strömungsrichtung des Gasgemischs gesehen, deutlich vor der Brennkammer 10. Die Strömungsrichtung ist der mit x bezeichneten Austrittsrichtung identisch.

[0025] Zur möglichst brennkammernahen Unterbringung des bzw. der Rampensteinträger 17 beläßt das Kopfende des Brennerkörpers 23 beiderseits der horizontalen Längsmittelebene E-E des Brennerteils 1 genügend große Ecknischen 24. Zwei das entsprechende Brennergehäuse 23 umschließende, im wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweisende, mit ihrer U-Öffnung gegeneinandergerichtete Profilteile 25 sind entsprechend geformt und setzen sich unter Berücksichtigung einer sich zur Gasgemisch-Verteilerleiste 9 hin verengenden Trichter- oder Kerbtalfuge 26 in Wandabschnitte 27 fort. An den Außenseiten dieser Wandabschnitte 27 der Profilteile 25 befindet sich je eine Drehaussparung 28. In diese greift ein Drehgelenkvorsprung 29 des Rampenträgers 17 ein. Der Einschub kann über ein offenes Ende der Drehaussparung 28 vorgenommen werden.

[0026] Der Drehgelenkvorsprung 29 besteht aus einer leistenartigen Anformung des Rampenträgers 17. Der die Gelenkigkeit bringende Part ist überwiegend kreisförmigen Querschnitts, also zylindrisch, und zwar bis auf einen verschmälerten Tragfuß 30 zur korrespondierenden Schmalwand 31 des Rampensteinträgers 17 hin. Die weitere Ausnahme besteht in einer kreisabschnittförmigen Aussparung bzw. Abflachung 32 der Leiste. Die Aussparung liegt außerhalb der parallel zur Schmalwand 31 verlaufenden Diametralen D-D des Drehgelenkvorsprungs 29.

[0027] Die Drehaussparung 28 ist auch bezüglich der Abflachung 32 an den Querschnitt der Leiste angepaßt und demzufolge mit einem im wesentlichen geraden Boden 33 ausgestattet. Zwischen Abflachung 32 und Boden 33 verbleibt ein für die Verstellbarkeit des bzw. der Rampensteine 11, 12 erforderlicher Freiraum 34. Um hobelnde Wirkung zwischen der unterbrochenen zylindrischen Mantelfläche der Leiste und der Drehaussparung 28 zu vermeiden, sind diese Übergänge konvex quergerundet. Die Querrundungen heißen 35. Auch zwischen der erwähnten Schmalwand 31 und der gegenüberliegenden Außenseite der Wandabschnitte 27 liegt ein die erstrebte Beweglichkeit des Rampensteinträgers 17 ermöglichender Spalt 36.

[0028] Die den Brennerkörper 23 bildenden Profilleisten 25 sind mit Hilfe einer den Gasgemischraum 7 querenden Spannhülse 37 und endseitig außen angreifender Spannhülsenschrauben 38 verbunden.

[0029] Die auf diese Weise zwischen den Wandabschnitten 27 klemmgefaßte Gasgemisch-Verteilerleiste 9 ist durch Führungsleisten 39 innenseitig der Wandabschnitte 27 hinterlegt, ohne jedoch dort ganzflächig satt aufzuliegen. Vielmehr beschränkt sich die entsprechende Auflage auf den Bereich einer etwa in der Mitte tragend wirkenden, außenseitigen Verdickung 40. Innenseitig der Zone der Verdickung weisen die Führungsleisten je einen längsverlaufenden Paßsteg 41 auf, welcher in eine formentsprechende Gegennut an der Außenseite der Verteilerleiste 9 lagesichernd eingreift.

[0030] Innerhalb der mit einem nicht dargestellten Strömungsvergleichmäßiger bestückbaren Gasgemisch-Verteilerleiste 9 findet eine Spaltung des Gasstroms statt. Der Zustrom geschieht über eine Reihe zentral liegender, eng benachbarter Sacklochbohrungen 42. Letztere enden vor der in Strömungsrichtung liegenden Schmalseite der Verteilerleiste 9. Quer zu den in Vielzahl angeordneten Sacklochbohrungen 42 erstreckt sich in Form von Durchdringungen außenseitig je eine zu beiden Breitseiten der Verteilerleiste 9 hin offene Längsnut 43. Letztere wirken druckausgleichend und stehen in Strömungsverbindung mit eine Gabelung des Gasgemischstromes bringenden Brennerschlitzen 44. Über diese beiden, aus der entsprechenden Wegegabelung hervorgegangenen, recht schmalen parallelen Brennerschlitze 44 gelangt das Gasgemisch in die Brennkammer 10.

[0031] Die Brennkammer 10 weist in Richtung x anfangs einen relativ langen Weitungsbereich auf, welcher sodann in einen kurzen Engbereich 45 übergeht. Daran anschließend bilden die diesbezüglich silhouetten-symmetrisch gestalteten Rampensteine 11, 12, 13 wiederum einen Weitungsbereich 46 etwa gleicher Breite wie in 10, jedoch deutlich reduzierter Länge aus, um daran anschließend wiederum über einen Engbereich 47 in den Anfang des wie 45 gleich breiten Sengschlitzes 2 überzugehen.

[0032] Gemäß fünftem und sechstem Ausführungsbeispiel sind Engbereich 47 und Sengschlitz 2 praktisch identisch. Die Sengschlitzmündung ist innenkantenseitig in allen Fällen gefast. Die Fasung liegt bei ca. 45°. Auch bei allen anderen Ausführungsbeispielen ist die Mündung so im Querschnitt trichterartig geweitet, und zwar auch in den Fällen, in denen die Rampensteine im Bereich des Sengschlitzes 2 unterschiedlich weit vorragend ausgebildet sind. Unter Berücksichtigung der Warenlaufrichtung (Pfeil y) ist gemäß erstem und drittem Ausführungsbeispiel der zweite Rampenstein 12 zurückragend ausgebildet.

[0033] Gemäß fünftem Ausführungsbeispiel enden die Rampensteine 11, 12 und 13 praktisch ebenengleich beabstandet zur vertikalen Erstreckung des textilen Flächengebildes 3. Die gleiche Ausgestaltung ist auch im Hinblick auf die gleiche Variante des fünften Ausführungsbeispieles gewählt, nur daß dort der anfängliche Abschnitt der Brennkammer 10 eine mit 48 bezeichnete sägezahnartige Wandungsstruktur besitzt, welche in diesem Bereich ein Verwirbeln des Flammenfußes bewirkt. Die gezeichnete Profilierung geht über die gesamte Breite der Brennereinheit.

[0034] Gemäß drittem Ausführungsbeispiel ist der Rampenstein 11 vorragend und ebenso der zwischen diesem und dem Rampenstein 12 stehende dritte Rampenstein 13. Sie stehen in gleichem Maße vor.

[0035] Aus der Darstellung des vierten Ausführungsbeispiels geht diesbezüglich hervor, daß der flammstrahl-divergierend wirkende, zwischengefaßte Rampenstein 13 alleine eine exponierte Lage gegenüber den beiden benachbarten Rampensteinen 11, 12 einnimmt, welche selbst in gleicher Höhenebene vorkragen.

[0036] In allen Fällen steht der mittlere Rampenstein 13 fest.

[0037] Die die Stirnfläche 15 der Brennereinheit 1 bildenden Rampensteine sind randbeabstandet muldenartig eingezogen. Diese trogartige, etwa trapezförmige Querschnittsstruktur bildet eine zum textilen Flächengebilde 3 hin sich weitende, offene Kammer 49, welche durch Randstege 50 und 51 begrenzt ist. Hierin wird bei entsprechender Flammrichtung die Wärme etwas länger gehalten. Auch die freien Ecken der Randstege 50, 51 sind gefast.

[0038] Mit Ausnahme der im dritten Ausführungsbeispiel dargestellten Version weisen die dritten Rampensteine 13 keine beidseitig randbegrenzte Kammer 49 auf, allenfalls eine solche im Verein mit einer daneben angeordneten, gemäß Fig. 6 unten sitzenden Randkante des dortigen ersten Rampensteins 11 gebildete. Die diesbezügliche, aus zwei Rampensteinen herrührende Kammer ist mit 49' bezeichnet.

[0039] Was nun das zweite Ausführungsbeispiel angeht, so fehlen hier entsprechende Kammern gänzlich. Zufolge der 45°-Anordnung der Ebene E-E der Brennereinheit 1 steht der mit 12 bezeichnete, in Warenlaufrichtung (Pfeil y) liegende Rampenstein 12, bezogen auf eine senkrechte Querschnittsebene E-E, weiter vor als der darunterliegende, mit 11 bezeichnete. Die Bezugsziffern sind ansonsten sinngemäß angewandt. Bezüglich der Verstellung des einen oder anderen oder beider Rampensteine gelten die obigen detaillierten Ausführungen sinngemäß.

[0040] Als Verstellhandhabe dient eine in Fig. 4 skizzenmäßig aufgenommene Vorrichtung V. Sie umfaßt eine handkurbelbetätigbare Schraubspindel 52, die ein ortsfestes, ein entsprechendes Gegengewinde aufweisendes Lagerauge 53 durchsetzt. Mit ihrem freien Ende greift die Schraubspindel 52 an einem quer zur Achse der Schraubspindel abstehenden Ausleger 54 an. Letzterer fungiert als mit dem über z schwenkbeweglich gelagerten Rampensteinträger 17 fest verbundener Steuerarm. Der Angriff zwischen Schraubspindel 52 und dem freien Ende des Steuerarmes berücksichtigt die erforderliche Gelenkbeweglichkeit, bspw. über Kalotten und Langloch.

[0041] Unter verkürzendem Spindelhub wird der Rampenstein 11 via Rampensteinträger 17 unter Vergrößerung des Sengschlitzes 2 und der Brennkammer 10 von der Ebene E-E weggeschwenkt, in Gegenrichtung umgekehrt. Gleiches gilt im Falle der Gelenkbeweglichkeit des anderen Rampensteins 12 entsprechend. Hierüber läßt sich eine dem speziellen Behandlungsfall bestens angepaßte Beflammung erreichen.

[0042] Über die dargestellten zwei Sengschlitze 2 hinaus können auch drei, vier und mehr solcher Schlitze vorgesehen sein; gleiches gilt bezüglich der Brennerschlitze 44, indem zwei und mehr Verteilerleisten 9 zwischen die Profilteile 25 eingespannt werden, natürlich unter Anpassung der Spannbereiche des Brennerkörpers 23.

[0043] Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.


Ansprüche

1. Brennereinheit (1) zur Flammbehandlung von textilen Flächengebilden (3) oder dergleichen, insbesondere Brennereinheit (1) für Sengmaschinen mit eine Brennkammer (10) und einen oder mehrere Sengschlitz (2) ausbildenden Rampensteinen (11, 12), wobei die Brennkammer (10) über vorzugsweise zwei oder mehrere parallele Brennerschlitze (44) aus einem Gasgemischraum (7) gespeist wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Rampenstein (11) zur Veränderung des Sengschlitzes (2) und/oder der Brennkammer (10) einstellbar beweglich angeordnet ist.
 
2. Brennereinheit nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Rampenstein (11) an einem Rampensteinträger (17) gehaltert ist und daß der Rampensteinträger (17) zur Verstellung des Rampensteins (11) beweglich ist.
 
3. Brennereinheit nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Rampenstein (11) an dem Rampensteinträger (17) klemmgehaltert ist.
 
4. Brennereinheit nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Rampensteinträger (17) in Strömungsrichtung (Pfeil x) vor der Brennkammer (10) drehgelagert ist.
 
5. Brennereinheit nach Anspruch 1, wobei der Gasgemischraum (7) von einem Brennerkörper (23) umschlossen ist, welcher aus zwei, im Querschnitt etwa U-förmigen Profilteilen (25) besteht, dadurch gekennzeichnet, daß ein Profilteil (25) eine Drehaussparung (28) aufweist, in welche ein Drehgelenkvorsprung (29) des Rampensteinträgers (17) eingreift.
 
6. Brennereinheit nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehgelenkvorsprung (29) leistenartig ausgebildet ist.
 
7. Brennereinheit nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste eine kreisabschnittförmige Aussparung/Abflachung aufweist.
 
8. Brennereinheit nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehaussparung (28) angepaßt an den Querschnitt der Leiste mit einem im wesentlichen geraden Boden (33) ausgebildet ist.
 
9. Brennereinheit nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Sengschlitz (2) fluchtend zur Brennkammer (10) ausgebildet ist.
 
10. Brennereinheit nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Sengschlitz (2) abgewinkelt zur Brennkammer (10) ausgebildet ist.
 
11. Brennereinheit nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Rampensteine (11, 12) gegenüberliegend angeordnet sind, die zwischen sich den Sengschlitz (2) und die Brennkammer (10) ausbilden, wobei die dem textilen Gebilde (3) zugewandte Stirnfläche (15) der Rampensteine (11, 12) schrägwinklig (Winkel Alpha) zur linearen Erstreckung der Brennkammer (10) verläuft.
 
12. Brennereinheit nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Rampensteine (11, 12, 13) im Bereich des Sengschlitzes (2) unterschiedlich weit vorragend ausgebildet sind.
 
13. Brennereinheit nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der in Warenlaufrichtung (Pfeil y) zweite Rampenstein (12) zurückragend ausgebildet ist.
 
14. Brennereinheit nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß drei Rampensteine (11, 12, 13) vorgesehen sind, wobei ein mittlerer Rampenstein (13) feststehend ausgebildet ist, die zwischen sich die Sengschlitze (2) belassen.
 




Zeichnung