[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Befestigung von hängenden Sanitärobjekten, insbesondere
Hänge-WCs an Ständerwänden vornehmlich aus Gipskartonplatten.
[0002] In Neubauprojekten werden in zunehmendem Maße alle Sanitärobjekte und hier insbesondere
WCs, Urinale und Bidets hängend angeordnet, d.h. zur Aufnahme des Gewichtes und der
Belastungen während der Benutzung ausschließlich an der vertikalen Wand befestigt,
in der naturgemäß auch die Zu- und Abflüsse verlegt sind. Die Gründe für diesen Trend
sind in der späteren problemlosen Reinigung des Fußbodens auch unterhalb des Sanitärobjektes
und in der Vereinfachung der Montage zu sehen, da der Abfluß nicht mehr durch die
massive Decke zu führen ist. Zur Verkürzung der Rohrleitungen erfolgt in der Regel
die Befestigung des Hänge-WCs unmittelbar am Installationsschacht.
In jüngster Zeit wird zunehmend insbesondere beim Einziehen von Zwischenwänden der
Trockenbauweise den Vorzug gegeben, die ein problemloses und zügiges Durchführen sämtlicher
Arbeiten im Rahmen eines Aus- und Innenbaus gestattet. Hierzu werden sog. Ständerwände
eingesetzt, die nach Art eines Sandwichs durch eine jeweils außenseitige Gipskartonplatte
und dazwischen befindlichem Schall- und Wärmedämmaterial aufgebaut sind. Im Bereich
von Bad, Toilette und anderen Sanitärräumen wird die zugewandte Oberfläche der Gipskartonplatte
mit Fliesen beklebt und darauf das Sanitärobjekt, also beispielsweise das Hänge-WC
befestigt, indem horizontale, sowohl die Fliesenfläche als auch die Gipskartonplatte
durchgreifende Schrauben in die Wandung eingebracht werden.
Als erheblicher Nachteil hat sich insbesondere bei Hänge-WCs nach einer gewissen Dauer
der Benutzung herausgestellt, daß im unteren Berührungsbereich des Sanitärobjektes
bzw. WCs die Wand den offensichtlich hohen Belastungen während der Benutzung nicht
standhält und die Gipskartonplatte mit den darauf befindlichen Fliesen zunächst geringfügig
und dann mit zunehmender Dauer der Benutzung in immer gravierenderem Umfange eingedrückt
wird, so daß sich über ansehnliche Bereiche der Fliesenwand Sprünge ausbilden. Der
Grund für die Entstehung dieser Beschädigungen ist primär darin zu sehen, daß die
Berührungsfläche des Hänge-WCs mit der Wand in etwa ein auf dem Kopf stehendes Dreieck
darstellt, das im Bereich der unteren Spitze aufgrund des hohen, durch den aufsitzenden
Benutzer ausgeübten Drehmoments eine erhebliche Belastung erfährt, denen die kommerziell
genutzten Gipskartonplatten nicht standzuhalten vermögen. Die Folgen sind Schadenersatzforderungen
und auf Minderung gerichtete Begehren gegen das Installationsunternehmen.
[0003] Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung die Schaffung einer Befestigung für hängende
Sanitärobjekte zur Aufgabe gemacht, bei der auch nach langer Benutzungsdauer keine
Beschädigungen zu befürchten sind.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß zwischen dem Sanitärobjekt
insbesondere dem Hänge-WC und der Ständerwand eine flächige Platte angeordnet ist,
die entweder direkt mit einer in der Wand befestigten Strebe verbunden ist oder über
eine Lasche am Boden nach unten zu über die Stirnfläche des Sanitärobjektes hinaus
verlängert ist, die ihrerseits entweder mit einem Verankerungselement im Boden oder
mit einer in der Wand befestigten Strebe verbunden ist.
[0005] Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, zwischen der Fliesenwand und der angrenzenden
Stirnseite des Sanitärobjektes, jene Fläche also, die im Stande der Technik in unmittelbarem
Kontakt mit den Fliesen tritt, eine Platte anzubringen, die im Bereich des unteren
Endes in Richtung auf den Boden zu über das Sanitärobjekt hinausragend durch eine
Lasche zur Schaffung der Möglichkeit einer Verankerung verlängert ist und die die
Möglichkeit der Abstützung und Ableitung der durch den aufsitzenden Benutzer ausgeübten
Kräfte eröffnet. In einer möglichen Alternativen wird die Platte direkt und ohne die
Notwendigkeit der Anbringung einer Lasche an der Strebe in der Wand befestigt. Hierdurch
erfolgt eine Entlastung der Gipskartonwand und der Fliesenfläche, so daß es nicht
mehr zu durch Überlastung bedingten Beschädigungen kommen kann.
[0006] Für die Art und Weise der Befestigung bietet die Erfindung zwei grundsätzlich verschiedene
Alternativen an:
[0007] Die erste besteht darin, daß die Platte über die Lasche mit Hilfe eines im wesentlichen
vertikal ausgerichteten Ankers im Boden festgelegt wird. Diese Möglichkeit bietet
sich bei bestehenden Bauverhältnissen an, wie sie im Zusammenhang mit der Durchführung
von Renovierungs- und Instandsetzungsarbeiten gegeben sind.
[0008] In der möglichen Alternative erfolgt die Festlegung mit oder ohne Lasche an einer
in der Wand befestigten Strebe. Diese Art der Befestigung empfiehlt sich immer dann,
wenn - insbesondere bei Neubauvorhaben - Metallständerwände oder Metallrahmen, die
das Tragegestell für den Spülkasten des WCs oder ähnliches aufnehmen, zur Verfügung
stehen. An bereits vorhandenen oder möglicherweise anzubringenden Querstreben zwischen
den in vertikaler Richtung verlaufenden metallischen Trägern erfolgt dann die Befestigung.
Der Vorteil dieser Maßnahme liegt im Verzicht auf eine Verankerung im Hinblick auf
die hieraus resultierenden Nachteilen wie Beschädigungen des Bodens, Probleme beim
Reinigen usw. Es ist auch nicht zwingend die Anformung einer Lasche an die Platte
erforderlich, da bei dem Vorteil einer verdeckten Befestigung die Platte unmittelbar
an der Strebe festgelegt werden kann.
[0009] Für die Montage von besonderem Vorteil ist, wenn die der Befestigung der Platte dienende
Strebe und/oder die Platte selbst ein Element des Tragegestells des Sanitärobjektes
sind. Somit können werkseitig im Wege der industriellen Fertigung die Voraussetzungen
zur Realisierung des erfindungsgemäßen Gedankens geschaffen werden, so daß durch den
Monteur vor Ort insoweit keine zusätzlichen Arbeiten erforderlich sind. Bei Neubaumaßnahmen
werden in aller Regel die für das Anbringen von Strebe und/oder Platte erforderlichen
Tragegestelle heutzutage bereits eingesetzt. Neben den Erleichterungen des Einbaus
ist ein entscheidender Vorzug darin zu sehen, daß sich ein bündiger Abschluß im Hinblick
auf die Fließen erreichen läßt.
[0010] Zur großflächigen und gleichmäßigen Verteilung sämtlicher auftretender Kräfte ist
die Platte als geschlossene Fläche oder ringförmige Anordnung randseitig mindestens
so groß wie die Kontaktfläche des Sanitärobjektes bemessen ist.
[0011] Aus statischen Gründen wird in einer Weiterbildung vorgeschlagen, die Verlängerung
der Platte zur Bildung der Lasche im tiefsten Punkt vorzunehmen und folglich dort
die Verankerung anzubringen. Gerade in diesem Angriffspunkt kommen die zur Kompensation
erforderlichen Gegenmomente auf optimale Weise zur Entfaltung.
[0012] Die gewichtsmäßigen Belastungen des Sanitärobjektes während des Gebrauchs können
mitunter erheblich sein. So muß die Befestigung des Hänge-WCs neben dem Eigengewicht
auch das Gewicht des Benutzers tragen, der bei Belastung im wandfernen Bereich erhebliche
Drehmomente auf die Platte ausübt. In Bodennähe resultieren hieraus die statisch größten
Belastungen der Platte. Um zu vermeiden, daß die gesamte Platte von einem Material
entsprechender Qualität und damit auch entsprechend hohem Preis hergestellt werden
oder aber eine Platte mit außergewöhnlich großer Stärke Verwendung finden muß, wird
in einer Weiterbildung vorgeschlagen, daß die Platte im bodenseitigen Bereich mit
einer Verstärkung versehen ist, die zur Beibehaltung einer ebenen, der Befestigung
des Sanitärobjektes dienenden Fläche auf der ihr gegenüberliegenden Seite anzubringen
ist. Die Platte besitzt im zentralen Bereich in aller Regel und bei einem Hänge-WC
zur Aufnahme des Abflußrohres zwingend eine zentrale Öffnung. Es empfiehlt sich dann,
zwischen dem tiefsten Punkt der Platte und dieser Öffnung und somit im wesentlichen
in vertikaler Ausrichtung die Verstärkung anzubringen. Form und Querschnitt der Vertärkung
ist grundsätzlich beliebig, so daß es sich um ein Flacheisen, Winkelprofil handeln
kann.
[0013] Um sicherzustellen, daß durch Montagefehler das Hänge-WC nicht unbeabsichtigt gegen
die Fliesen oder die Kartonplatte gepreßt wird, ist zur Vermeidung auch dieser Fehlerquelle
vorgeschlagen, einen Luftspalt zwischen Sanitärobjekt und Platte einerseits und/oder
Platte und Ständerwand andererseits vorzusehen. Bei der Montage ist dann eine sichere
optische Kontrolle möglich, daß die gesamten Kräfte über Bolzen und Anker und nicht
durch eine Flächenpressung auf die Wandung übertragen werden.
[0014] Als Material für die Platte wird im Hinblick auf die hohe Belastungsfähigkeit das
Material Stahl vorgesehen. Die Befestigung erfolgt vorzugsweise über Stahldübel oder
-schrauben.
[0015] Für den Fall der Befestigung der Platte über ein Verankerungselement im Boden läßt
sich mitunter einerseits zwischen dem Verankerungselement und den in aller Regel aus
einem Estrich gebildeten Boden aber andererseits auch durch den hierbei verwendeten
Stahldübel selbst ein gewisses Spiel nicht vollständig ausschließen. Im Falle einer
Belastung läßt sich dann eine Bewegung der Platte nicht vollständig ausschließen.
Zur Herstellung einer spielfreien Verbindung mit der Folge einer Verbesserung der
Abstützung der Platte wird deshalb im Falle der Verwendung eines Verankerungselementes
vorgeschlagen, zwischen dem Verankerungselement und dem diesen umgebenden Boden und/oder
dem hierbei häufig verwendeten Stahldübel und der in diese eingebrachten Stahlschraube
mit einem ansich bekannten Gießharz auf Ein- und insbesondere Zweikomponentenbasis
auszugießen. Nach der Aushärtung entsteht die spielfreie Verbindung und die gewünschte
optimale Abstützung der Platte.
[0016] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung lassen sich dem nachfolgenden
Beschreibungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert wird. Es zeigen:
- Figur 1
- die erfindungsgemäße Befestigung eines Hänge-WCs über einen Bodenanker
- Figur 2
- die Befestigungsplatte ohne WC gemäß Figur 1
[0017] Die Figur 1 zeigt ein Hänge-WC (1), das über Schrauben (2) an einer Ständerwand (3)
befestigt ist. Letztere besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus je einer außenflächig
angebrachten Gipskartonplatte (4,5) und einer dazwischen befindlichen Schicht aus
Dämmaterial (6). Die Ständerwand (3) endet an dem üblicherweise aus Betondecke, Dämmung,
Estrich und Belag gebildeten Boden (7).
[0018] Für die Erfindung entscheidend ist, daß zwischen der auf die Ständerwand (3) zu orientierten
ebenen Stirnfläche des Hänge-WCs (1) und der Wand eine Platte (8) angebracht ist und
die Befestigung des Hänge-WCs (1) über die Schrauben (2) und über diese Platte (8)
durchgreifende Armaturen und Zu- und Abflüsse erfolgt. Nach unten zu steht diese Platte
(8) über eine Lasche (9) über das Hänge-WC (1) nach unten über, woran ein Bodenanker
(10) befestigt ist. Die Justierung erfolgt in der Weise, daß die senkrecht auf die
Wand zu gerichteten Kraftkomponenten über den Bodenanker (10) aufgenommen und abgeleitet
werden können.
[0019] Das Ergebnis ist eine weitgehend von Belastungen freie Ständerwand (3) bzw. Gipskartonplatte
(4).
[0020] Zur weiteren Verdeutlichung ist in Figur 2 die Platte (8) ohne daran befestigtem
Hänge-WC (1) in Draufsicht gezeigt. Die Platte (8) ist in ihrer äußeren Berandung
etwa von der Form der Stirnfläche des Hänge-WCs (1), jedoch darüber hinaus nach unten
zu über eine Lasche (9) verlängert. Sie stellt die Verbindung zwischen der Platte
(8) und dem Bodenanker (10) her. In der Platte (8) sind die Öffnungen (11) für Zu-
und Abfluß sowie die Bohrungen (12) für die Schrauben (2) entnehmbar. Aus dieser Darstellung
ist zu erkennen, daß die durch das Hänge-WC (1) auf die Ständerwand (3) ausgeübten
Kräfte über die Platte (8) flächig verteilt und zusätzlich über den Bodenanker (10)
aufgenommen werden.
[0021] Im Ergebnis erreicht man, daß durch die Ableitung über den Bodenanker (10) und durch
die Platte (8) keine hohen punktuellen und zu Zerstörungen der Gipskartonplatte Anlaß
gebenden Druckbelastungen entstehen können.
1. Befestigung von hängenden Sanitärobjekten, insbesondere Hänge-WCs an Ständerwänden
vornehmlich aus Gipskartonplatten, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Sanitärobjekt insbesondere dem Hänge-WC (1) und der Ständerwand
(3) eine flächige Platte (8) angeordnet ist, die entweder direkt mit einer in der
Wand (10) befestigten Strebe verbunden ist oder über eine Lasche (9) am Boden (7)
nach unten zu über die Stirnfläche des Sanitärobjektes hinaus verlängert ist, die
ihrerseits entweder mit einem Veranke-rungselement (10) im Boden (7) oder mit einer
in der Wand (3) befestigten Strebe verbunden ist.
2. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strebe und/oder die Platte (8) Element des Traggestells des Sanitärobjekts
sind.
3. Befestigung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die äußere Berandung der Platte (8) so gewählt ist, daß sie die Stirnfläche
des Sanitärobjekts überdeckt.
4. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Verlängerung der Platte (8) gebildete Lasche (9) am tiefsten Punkt
der Platte (8) angeformt ist.
5. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (8) in ihrem unteren bodenseitigen Bereich auf ihrer dem Sanitärobjekt
gegenüberliegenden Seite mit einer Verstärkung versehen ist.
6. Befestigung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung zwischen dem tiefsten Punkt der Platte (8) und einer im wesentlichen
im zentralen Bereich befindlichen Öffnung in der Platte (8) verläuft.
7. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Ständerwand (3) und Platte (8) und/oder Platte (8) und hängendem Sanitärobjekt
ein Luftspalt vorhanden ist.
8. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigung über Stahlschrauben und/oder über Stahldübel erfolgt.
9. Befestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verankerungselement (10) im Boden (7) und/oder zwischen Stahldübel und der
darin eingebrachten Stahlschraube mit Gießharz vergossen ist.