[0001] Die Neuerung betrifft ein Gefäß aus einem transparenten Werkstoff mit einem Boden
und einer sich vom Boden aus erstreckenden, ringsumlaufenden Wandung, die eine Außenbedruckungsschicht
aufweist.
[0002] Solche Gefäße können technischen Zwecken, vorzugsweise aber Zwecken des täglichen
Bedarfs dienen und sind beispielsweise Trinkgefäße, Kannen oder Vasen, die zur Aufnahme
von Flüssigkeiten bestimmt sind.
[0003] Es ist bekannt, solche Gefäße, wie insbesondere Trinkgefäße, auf der Außenseite der
Gefäßwandung mit einer Bedruckungsschicht zu versehen, die entweder die gesamte Außenseite
der Wandung oder nur einen Teil derselben bedeckt. Solche Bedruckungsschichten dienen
gewöhnlich dekorativen Zwecken, wie auf Cocktailgläsern, und/oder zu Werbezwecken,
wie insbesondere auf Biergläsern, die häufig das Emblem der betreffenden Brauerei
tragen.
[0004] Häufig ist es erwünscht, über den Füllungszustand des Gefäßes oder zu anderen Zwecken
eine Information zu geben oder optische Eindrücke zu vermitteln, die das äußere Aussehen
des Gefäßes nicht stören. Solche Informationsträger können beispielsweise Eichmarken
sein, die zur Vermeidung der Störung einer bildlichen Außenbedruckung nicht sichtbar
sein sollen, technisch aber wahrgenommen werden müssen, um beispielsweise in Gaststätten
den Gast erkennen zu lassen, daß er ein ausreichend gefülltes Glas erhalten hat.
[0005] Die der Neuerung zugrundeliegende Aufgabe bestand daher darin, Gefäße aus einem transparenten
Werkstoff zu bekommen, die eine bildweise Bedruckung tragen, welche die Außenbedruckung
nicht stört, aus bestimmtem Blickwinkel aber von außen erkannt werden kann. Diese
Aufgabe wird neuerungsgemäß gelöst.
[0006] Neuerungsgemäß ist ein Gefäß aus einem transparenten Werkstoff mit einem Boden und
einer sich von dem Boden aus erstreckenden, ringsumlaufenden Wandung, die eine Außenbedruckungsschicht
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung auf einer Seite des Gefäßes eine
erste bildweise Bedruckungsschicht und darüber eine sich über einen wesentlichen Teil
des Umfangs der Wandung erstreckende zweite Bedruckungsschicht aufweist, welche letztere
der ersten bildweisen Bedruckungsschicht gegenüber wenigstens eine Aussparung besitzt,
die so bemessen ist, daß sie die Sicht wenigstens eines Teils der gegenüberliegenden
ersten Bedruckungsschicht ermöglicht.
[0007] Die Neuerung ist grundsätzlich auf jede Art von Gefäßen aus einem transparenten Werkstoff
anwendbar, wie beispielsweise auf technische Gefäße und Laborgefäße, wie Reagenzgläser
und Küvetten, oder Haushaltsgefäße, wie Trinkgläser, Trinkkrüge, Vasen und Kannen.
Besonders eignet sich die Neuerung für die Anwendung auf Trinkgefäße.
[0008] Der transparente Werkstoff kann beliebiger Natur sein, soweit er transparent genug
ist, um ein Hindurchblicken durch die Aussparung der zweiten Bedruckungsschicht bis
zu dem gegenüberliegenden Bereich der Gefäßwandung zu ermöglichen. Der Werkstoff ist
vorzugsweise Glas, kann aber auch ein transparenter Kunststoff sein.
[0009] Das Gefäße kann an sich beliebige Formgebung haben und einen mehreckigen Boden besitzen,
von dem aus sich die Wandung erstreckt, doch ist es bevorzugt, daß die neuerungsgemäßen
Gefäße einen runden Boden und damit eine runde Wandung besitzen, da die nachfolgend
beschriebenen Effekte dadurch verstärkt werden. Insbesondere eignet sich der Gegenstand
der Neuerung für Gefäße mit einer zylinderförmigen Wandung, wie Altbiergläser, Cocktailgläser
oder dergleichen. Der Boden des Gefäßes kann flach oder gewölbt sein und selbst als
Standfläche dienen oder einen daran angesetzten, als Standfläche dienenden Fuß tragen.
[0010] Wenn in diesem Zusammenhang von einer bildweisen Bedruckungsschicht die Rede ist,
so soll dieser Begriff jegliche Musterung, Beschriftung oder Abbildung einschließen.
In Betracht kommen Eichmarken, Buchstaben, Ziffern, dekorative Bilder, Muster oder
Skaleneinteilungen. Letztere können beispielsweise in technischen Gefäßen von Bedeutung
sein, die im wesentlichen zur Vermeidung einer Lichteinstrahlung von einer Außenbedruckungsschicht
bedeckt sind, dennoch aber die Möglichkeit geben sollen, einen bestimmten Füllungsgrad
oder Flüssigkeitsspiegel ermitteln zu können.
[0011] Da die zweite Bedruckungsschicht die erste bildweise Bedruckungsschicht überdeckt,
ist letztere von außen nicht ohne weiteres sichtbar und stört den Außeneindruck nicht.
Besonders zweckmäßig ist es hierfür, wenn die zweite oder äußere Bedruckungsschicht
die Außenfläche der Gefäßwandung im wesentlichen vollständig bedeckt und jedenfalls
die oben bezeichnete Aussparung und beispielsweise bei Trinkgefäßen zweckmäßig auch
den oberen Rand freiläßt, so daß beim Trinken die Bedruckungsschicht nicht von den
Lippen berührt werden muß.
[0012] Obwohl also neuerungsgemäß die erste Bedruckungsschicht unsichtbar unter der zweiten
Bedruckungsschicht verborgen ist, kann man sie durch die gegenüberliegende Aussparung
der zweiten Bedruckungsschicht erkennen und so beispielsweise bei bestimmter Stellung
des Glases vor dem Betrachterauge eine Eichmarke, eine Skaleneinteilung oder einen
dekorativen Aufdruck erkennen. Entsprechend den obigen Ausführungen ist es besonders
zweckmäßig, wenn die Gefäßwandung rund, insbesondere zylinderförmig ausgebildet ist.
Dies ergibt einen überraschenden Linseneffekt, der bei leerem Gefäß den der Aussparung
gegenüberliegenden Aufdruck der ersten bildweisen Bedruckungsschicht verkleinert erscheinen
läßt, bei gefülltem Gefäß dagegen eine starke Vergrößerung ergibt, so daß der Aufdruck
der ersten Bedruckungsschicht bei leerem Gefäß weitgehend unsichtbar bleibt, bei gefülltem
Gefäß aber durch die Vergrößerung eine leichte Wahrnehmung oder Ablesung ermöglicht.
Dieser Effekt wird durch einen Linseneffekt des Gefäßes mit runder Wandung erzielt.
[0013] Die Aussparung oder Ausnehmung der zweiten äußeren Bedruckungsschicht kann beliebige
Form und Größe haben. Wenn auf der gegenüberliegenden Gefäßseite lediglich eine Eichmarke
sichtbar werden soll, genügt eine sehr kleine Aussparung der zweiten Bedruckungsschicht,
während dann, wenn auf der gegenüberliegenden Gefäßwandung eine ganze Skala oder eine
Abbildung sichtbar sein soll, eine größere Aussparung der zweiten Bedruckungsschicht
erforderlich ist. Es können auch nebeneinander oder übereinander mehrere Aussparungen
vorgesehen sein. Die Form der Aussparungen kann beliebig, wie rund, rechteckig oder
mehreckig, wie beispielsweise schlitzförmig, sein. Zweckmäßig ist es, nebeneinander
zwei runde Aussparungen brillenartig anzuordnen, da eine solche Gestaltung der Aussparungen
eine besonders leichte Betrachtung mit beiden Augen ermöglicht.
[0014] Durch die Zeichnung wird die Neuerung weiter erläutert. Diese zeigt in perspektivischer
Darstellung ein Trinkgefäß nach der Neuerung.
[0015] Das in der Zeichnung dargestellte Trinkgefäß aus transparentem Werkstoff besitzt
einen runden Boden 1, der gleichzeitig als Standfläche dient, und eine sich an den
Boden anschließende zylinderförmige Wandung 2.
[0016] Die zylinderförmige Wandung 2 ist im wesentlichen vollständig von einer äußeren zweiten
Bedruckungsschicht 3 bedeckt, die lediglich zwei nebeneinander angeordnete kreisförmige
Aussparungen sowie jeweils eine ringsumlaufende Aussparung im Bereich des Bodens bei
7 und im Bereich der oberen Öffnung 6 hat. Gegenüber den Aussparungen 4 liegt unter
der zweiten äußeren Bedruckungsschicht 3 eine erste bildweise Bedruckungsschicht 5
in der Form einer Eichmarke. Diese ist in leerem Zustand des Glases kaum sichtbar,
wird aber bei vollem Glas durch den Vergrößerungseffekt gut sichtbar, wenn man durch
die beiden Aussparungen 4 hindurchblickt.
1. Gefäß aus einem transparenten Werkstoff mit einem Boden (1) und einer sich vom Boden
aus erstreckenden, ringsumlaufenden Wandung (2), die eine Außenbedruckungsschicht
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung (2) auf einer Seite des Gefäßes
eine erste bildweise Bedruckungsschicht (5) und darüber eine sich über einen wesentlichen
Teil des Umfangs der Wandung erstreckende zweite Bedruckungsschicht (3) aufweist,
welche letztere der ersten bildweisen Bedruckungsschicht (5) gegenüber wenigstens
eine Aussparung (4) besitzt, die so bemessen ist, daß sie die Sicht wenigstens eines
Teils der gegenüberliegenden ersten Bedruckungsschicht ermöglicht.
2. Gefäß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es einen runden Boden (1) besitzt.
3. Gefäß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es eine zylinderförmige
Wandung (2) besitzt.
4. Gefäß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Bedruckungsschicht
(3) die Außenfläche der Wandung (2) im wesentlichen vollständig überdeckt.
5. Gefäß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei runde Aussparungen
(4) nebeneinander in der zweiten Bedruckungsschicht (3) angeordnet sind.
6. Gefäß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Trinkgefäß
ist.