[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß Anspruch 1.
[0002] Zum Spenden eines Etiketts wird ein Etikettenbandträger mittels einer geeigneten
Antriebsvorrichtung eine bestimmte Wegstrecke um eine Spendekante herumgezogen, wodurch
das Etikett abgelöst und einem Andrückkissen zugeführt wird. Das Andrückkissen transportiert
das Etikett, das beispielsweise durch Unterdruck dort gehalten ist, zu einem Behälter
und heftet es dort an.
[0003] Es ist bekannt, das angeheftete Etikett dann mit einer Vorrichtung an den Behälter
anzudrücken (US-PS 2 119 371). Die bekannte Vorrichtung arbeitet jedoch - insbesondere
in Abhängigkeit von der Formgebung des Behälters - nicht befriedigend.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beseitigen.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst von einer Vorrichtung, insbesondere einer Etikettiermaschine,
zum vollflächigen Andrücken eines auf einen Behälter angehefteten Selbstklebeetiketts,
die ein Anpreßglied aufweist, das zum vollflächigen Andrücken entlang einer Anpreßbewegung
gegen das angeheftete Etikett gedrückt wird, wobei das Anpreßglied aus drei nebeneinander
angeordneten Rollen aus elastischem Material besteht, die die Form von Kegelabschnitten
haben, von denen die mittlere entgegen der Anpreßbewegungsrichtung federnd nachgiebig
gelagert ist und die beiden äußeren quer zu der Anpreßbewegung nach außen verschwenkbar
gelagert sind. Es sei dabei davon ausgegangen, daß das Etikett zunächst etwa in seinem
mittleren Bereich an die gekrümmte Mantelfläche des Behälters angeheftet wurde, so
daß die Seitenbereiche des Etiketts aufgrund der Wölbung des Behälters noch keinen
Kontakt mit der entsprechenden Mantelfläche haben. Das vollflächige Andrücken erfolgt
nun mit dem erwähnten Anpreßglied. Aufgrund der drei Anpreßelemente, die als drehbare
Rollen ausgebildet sind, ist ein besonders gleichmäßiges und positionsgenaues Anheften
möglich, da das mittlere Anpreßelement das Etikett radial -radial bezieht sich auf
die zylindrische Form des Behälters- beaufschlagt, während die beiden äußeren Anpreßelemente
von innen nach außen aufgrund ihrer Schwenkbewegung ein Feststreichen des Etikettes
vornehmen.
[0006] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und
zwar zeigt:
- Figur 1
- eine Vorrichtung zum vollflächigen Andrücken eines Etikettes an der Mantelfläche eines
Behälters, wobei die Vorrichtung ohne Anpreßelemente dargestellt ist,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die Anpreßelemente der Vorrichtung gemäß Figur 1,
- Figur 3
- eine schematisierte Draufsicht auf eine dritte Bearbeitungsstation zum Aufbringen
eines zweiten Etiketts in vorwählbaren Höhen,
- Figur 4
- eine Seitenansicht der dritten Bearbeitungsstation gemäß Figur 3 und
- Figur 5
- ein an einem Behälter angeheftetes Etikett.
[0007] Das Anheften eines Etiketts 2 an einen Behälter 10 gemäß Fig. 5 erfolgt in einer
ersten Bearbeitungsstation einer Etikettiermaschine, die nicht dargestellt ist. Um
nun ein vollflächiges Verkleben des Etiketts 2 mit der Mantelfläche 9 des Behälters
10 vornehmen zu können, ist an der Etikettiermaschine eine zweite Bearbeitungsstation
vorgesehen, die eine Anordnung gemäß Figur 1 aufweist. Diese weist eine Tragplatte
12 auf, die -radial auf den Behälter 10 zu- mittels eines geeigneten Antriebs (zum
Beispiel einer Kolben/Zylinder-Einheit) entlang der Richtungen des Doppelpfeils 13
bewegt werden kann. Auf der Tragplatte 12 ist eine kleinere Lagerplatte 14 befestigt.
An ihr sind schwenkbeweglich jeweils zwei Arme 15 und 16 gehalten, wobei die Arme
15 ein erstes Armpaar und die Arme 16 ein zweites Armpaar bilden. Die Arme jedes Armpaares
sind jeweils mittels eines Querstegs 17 beziehungsweise 18 miteinander verbunden.
Die möglichen Schwenkbewegungen der Armpaare sind mittels der Pfeile 19 und 20 angedeutet.
Die beiden Querstege 17 und 18 sind über eine Zugfeder 21 miteinander verbunden, wobei
in der in der Figur 1 vorliegenden Parallelstellung der Armpaare diese Zugfeder 21
entweder auf Block liegt oder geeignete Abstandsmittel zwischen den Querstegen 17
und 18 vorgesehen ist, beispielsweise befindet sich die als Schraubenzugfeder ausgebildete
Zugfeder 21 in einer Hülse, deren Enden sich an den Querstegen 17 und 18 abstützt.
Dies verhindert, daß die beiden Armpaare weiter nach innen, also in die entgegengesetzte
Richtung zu den Pfeilen 19 beziehungsweise 20 schwenken können.
[0008] Zwischen den beiden Armpaaren befinden sich zwei Standbolzen 22, auf denen Schlitten
23 axial verschiebbar lagern. Die beiden Standbolzen 22 sind von Schraubendruckfedern
24 umwendelt, die sich jeweils mit einem Ende an der Tragplatte 12 mit dem anderen
Ende an dem jeweiligen Schlitten 23 abstützen. Geeignete, nicht dargestellte Mittel
verhindern, daß die Schlitten von den Standbolzen 22 durch die Kräfte der Schraubendruckfedern
24 abgeschoben werden. Beispielsweise sind Anschläge an den Standbolzen 22 vorgesehen.
[0009] An den freien Enden der Arme 15 beziehungsweise 16 sowie an den Schlitten 23 sind
Anpreßelemente 25,26 und 27 befestigt. Dies ist in der Figur 1 nicht dargestellt.
Aus der Figur 2 geht eine Stirnansicht auf diese Anpreßelemente 25 bis 27 hervor,
die zusammen ein Anpreßglied 28 bilden. Die Anpreßelemente 25 bis 27 bestehen vorzugsweise
aus Rollen aus elastischem Material, die die Form von Kegelabschnitten haben. Dabei
liegt der Kegelabschnitt des mittleren Anpreßelements 26 in seiner Ausrichtung um
180° versetzt gegenüber den Kegelabschnitten der außenliegenden Anpreßelemente 25
und 27, so daß die Mantelflächen benachbarter Anpreßelemente 25 bis 27 etwa parallel
zueinander verlaufen. Die Formgebung des mittleren Anpreßelements 26 ist derart an
die benachbarten Anpreßelemente 25 und 27 an der Stirnseite des gesamten Anpreßgliedes
28 ausgebildet, daß alle Elemente dort etwa in einer Ebene liegen, um gleichmäßig
ein Etikett 2 gegen die Mantelfläche 9 eines Behälters 10 anpressen zu können.
[0010] Dieses Anpressen erfolgt dadurch, daß die Tragplatte 12 in Richtung des Doppelpfeils
13 nach vorne gegen das an der Mantelfläche 9 des Behälters 10 angeheftete Etikett
2 bewegt wird. Dabei drückt das Anpreßelement 26 zentral (mittlerer Bereich) gegen
das Etikett 2, während die Anpreßelemente 25 und 27 die Seitenbereiche 11 (Figur 5)
des Etiketts 2 beaufschlagen. Während des Anpressens werden die Schraubendruckfedern
24 aufgrund des Zurückweichens der Schlitten 23 (Doppelpfeil 29) gespannt und -im
Zuge der weiteren Anpreßbewegung- beginnen die Arme 15 und 16 der beiden Armpaare
in Richtung der Pfeile 19 und 20 seitlich auszuschwenken, wobei die als Rollen ausgebildeten
Anpreßelemente 25 und 27 von innen nach außen das Etikett auf die Mantelfläche 9 des
Behälters 10 anrollen. Dabei wird die Zugfeder 21 weiter auseinandergezogen, also
gespannt. Hierdurch wird das Etikett 2 vollflächig mit der Mantelfläche 9 verklebt.
Anschließend wird die Tragplatte 12 zurückverlagert, so daß sich die Schraubendruckfedern
24 wieder entspannen können, das heißt, die Schlitten 23 bewegen das Anpreßelement
26 wieder nach vorn und auch die beiden Armpaare schwenken in die Ausgangsposition
gemäß Figur 1 zurück.
[0011] Nach dem die erste und die zweite Bearbeitungsstation der Etikettiermaschine von
dem Behälter durchlaufen worden sind, soll in einer weiteren, dritten Bearbeitungsstation,
die aus den Figuren 3 und 4 nur schematisch hervorgeht, ein weiteres, zweites Etikett
(zum Beispiel ein Rücken- oder Bauch-Selbstklebeetikett) auf den Behälter 10 aufgebracht
werden. Hierzu wird der Behälter mittels eines Transportbandes 30 in Richtung des
Pfeiles 31 bewegt und mittels einer quer verlagerbaren (Doppelpfeil 32) Doppelrolle
33 gegen eine Gegendruckrolle 34 bewegt. Damit besteht eine Dreipunkt-Abstützung des
Behälters 10, der aufgrund des Antriebs der Gegendruckrolle (Pfeil 35) um seine Hochachse
in Rotation versetzt wird. Über eine Spendekante 36 wird ein nicht dargestellter Etikettenbandträger
geführt, wodurch in dieser dritten Bearbeitungsstation der Mantelfläche 9 das weitere,
zweite Etikett tangential zugeführt und aufgeklebt wird. Es sei davon ausgegangen,
daß die in Figur 3 nicht dargestellte Einrichtung, die eine Vorratsrolle des Etikettenbandträgers
aufnimmt und den bandförmigen Etikettenbandträger führt, so wie diesen um die Spendekante
36 herumführt und auf eine Aufwickelrolle zurückführt, sowie der Antrieb dazu usw.,
auf einem Zuführvorrichtungs-Tisch 37 angeordnet ist, der -gegenüber dem übrigen Maschinengestell-
der Etikettiervorrichtung -wie nachstehend beschriebenverlagerbar ist. Der Zuführvorrichtungs-Tisch
37 befindet sich mit allseitigem Spiel in einer Ausnehmung 38 des übrigen Maschinen-Tisches
39 der Etikettiermaschine. Hierzu sei insbesondere auf die Figur 4 verwiesen. Dort
ist erkennbar, daß in Lagern 40 des Maschinengestells 41 vertikale Gewindestangen
42 drehbar lagern, wobei sich in jedem Eckbereich des Zuführvorrichtungs-Tisches 37
eine derartige Gewindestange 42 befindet. Die oberen Enden der Gewindestangen 42 sind
in Axialführungen 43 des Zuführvorrichtungs-Tisches 37 gelagert. Mit den Gewinden
der Gewindestangen 42 kämmen Mutterelemente 44, die mit dem Zuführvorrichtungs-Tisch
37 verbunden sind. Ferner sind auf den Gewindestangen 42 drehfest Zahnräder 45 angeordnet,
die von einem Zahnriemen 46 umschlungen werden. Der Zahnriemen umschlingt ferner ein
Zahnrad 47 einer Kurbel 48, die ein Handrad 49 aufweist. Die Kurbel 48 ist am Maschinen-Tisch
39 drehbar gelagert.
[0012] Wird nun das Handrad 49 gedreht, so werden über den Zahnriemen 46 die Zahnräder 45
und damit die Gewindestangen 42 gedreht, wodurch -je nach Drehrichtung- die Mutterelemente
44 aufwärts oder abwärts bewegt werden. Damit wird auch der Zuführvorrichtungs-Tisch
37 nach oben oder nach unten bewegt, was zur Folge hat, daß sich gegenüber der Transportbahn
30 die Spendekante 36 und damit der dort herumgeführte, nicht dargestellte Etikettenbandträger
aufwärts- oder abwärtsbewegt. Hierdurch ist es somit möglich, das entsprechende zweite
Etikett in höheren oder tieferen Positionen auf den jeweiligen Behälter 10 aufzubringen.
[0013] Insgesamt ergibt sich, daß in der dritten Bearbeitungsstation der Etikettiermaschine
eine Behälterdrehstation ausgebildet ist, gegenüber der eine tangentiale Zuführvorrichtung
zum Zuführen des zweiten Etikettes vertikal in verschiedene Höhen verlagerbar angeordnet
ist.
1. Vorrichtung, insbesondere einer Etikettiermaschine, zum vollflächigen Andrücken eines
auf einen Behälter (10) angehefteten Selbstklebeetiketts (Zweites Etikett), die ein
Anpreßglied (28) aufweist, daß zum vollflächigen Andrücken entlang einer Anpreßbewegung
gegen das angeheftete Etikett (2) gedrückt wird, wobei das Anpreßglied (28) aus drei,
nebeneinander angeordneten Rollen (25, 26, 27) aus elastischem Material besteht, die
die Form von Kegelabschnitten haben, von denen die mittlere (27) entgegen der Anpreßbewegungsrichtung
federnd nachgiebig gelagert ist und die beiden äußeren (25 und 27) quer zu der Anpreßbewegungsrichtung
nach außen verschwenkbar gelagert sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kegelabschnitt der mittleren
Rolle (26) um 180 o versetzt gegenüber den Kegelabschnitten der außenliegenden Rollen (25, 27) liegt,
so daß die Mantelflächen benachbarter Rollen (25, 26, 27) etwa parallel zueinander
verlaufen.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Formgebung der mittleren Rolle (26) derart an die benachbarten Rollen (25, 27) an
der Stirnseite des gesamten Anpreßglieds (28) ausgebildet ist, daß alle Rollen (25,
26, 27) dort etwa in einer Ebene liegen.