[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen multifunktionellen Waschrohstoff, die Herstellung
dieses Rohstoffes, seine Verwendung in Haushaltswaschmitteln, sowie den Waschrohstoff
enthaltende Haushaltswaschmittel.
[0002] Für die Herstellung von Waschmitteln für die Haushaltswäsche, wie z.B. Waschpulver
werden heute neben Buildern (Zeolithe/Schichtsilikaten), Bleichmitteln bzw. Bleichsystemen
(Perborat/Percarbonat plus TAED), optischen Aufhellern und Enzymen Tenside vom Typ
Alkylbenzolsulfonat (LAS), Fettalkoholsulfat, Seifen sowie Fettalkoholethoxylate eingesetzt.
Weiterhin werden zur Verbesserung des Waschergebnisses und des Ca-Komplexiervermögens
Polycarboxylate (Polyacrylsäuren) sowie zur Reduktion des Schaums Schauminhibitoren
(Silicon-/Paraffin-Verbindungen) verwendet. Ein solches pulverförmiges Waschmittel
hat z.B. die folgende Zusammensetzung:
- (a1) 6 bis 12 Gew.%
- Alkylbenzolsulfonat (LAS),
- (a2) 0 bis 7 Gew.-%
- sek. Alkansulfonate,
- (a3) 3 bis 9 Gew.-%
- nichtionogene Tenside,
- (a4) 0 bis 5 Gew.-%
- kationische, zwitterionische und/oder amphotere Tenside,
- (a5) 0 bis 2 Gew.-%
- Seife,
- (a6) 2 bis 6 Gew.%
- Polymer, sowie
- (b) 17 bis 46 Gew.%
- Zeolith oder Na-tripolyphosphat,
- (c) 2 bis 6 Gew.-%
- Natriumsilikat oder gegebenenfalls mit kationischem Weichmacher imprägniertes Schichtsilikat,
- (d) 0 bis 2 Gew.-%
- Magnesiumsilikat,
- (e) 0,8 bis 1,2 Gew.%
- Carboxymethylcellulose (CMC),
- (f) 0,2 bis 0,6 Gew.%
- Phosphonat,
- (g) 0 bis 25 Gew.%
- Natriumsulfat,
- (h) 5 bis 15 Gew.%
- Natriumcarbonat,
- (i) 15 bis 25 Gew.%
- Natriumperborat-Tetrahydrat oder insbesondere -Monohydrat oder -Percarbonat
- (k) 3 bis 5 Gew.%
- Peroxidaktivator, wie z.B. TAED, NOBS, TAGU etc.
- (l) 0,01 bis 0,5 Gew.%
- Schauminhibitoren, und
- (m) 0,01 bis 2 Gew.-%
- Parfümöl, optische Aufheller, Farbstoffe
- (n) 0 bis 2 Gew.-%
- Enzyme,
- (o) 0,5 bis 2 Gew.-%
- Farbstofftransfer-Inhibitoren, wie z.B. Polyvinylpyrrolidon (Molekulargewicht 40,000)
- (p) 5 bis 17 Gew.%
- Natrium-Citrat und
- ad 100 %
- Wasser.
[0003] Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass Umsetzungsprodukte aus einer ethylenisch
ungesättigten Sulfonsäure oder Carbonsäure oder deren Anhydrid und gewissen nichtionogenen
Tensiden und gegebenenfalls Zuckerderivaten Waschrohstoffe darstellen, die in der
Lage sind, die in der obigen Waschpulver-Zusammensetzung angegebenen Komponenten (a
1)-(a
6) vollständig sowie die Komponenten (b), (e), (l) und (n) teilweise oder vollständig
zu ersetzen.
[0004] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Waschrohstoff, dadurch gekennzeichnet,
dass er, bezogen auf das Gesamtgewicht des Waschrohstoffs, aus der Umsetzung von
2.5 bis 19,6 Gew.% einer ethylenisch ungesättigten Sulfonsäure oder Carbonsäure oder
deren Anhydrid,
20 bis 95 Gew.% eines nichtionogenen Tensides der Formel

worin
- R1
- C8-C22-Alkyl oder C8-C18-Alkenyl;
- R2
- Wasserstoff; C1-C4-Alkyl; einen cycloaliphatischen Rest mit mindestens 6 C-Atomen oder Benzyl;
"Alkylen" einen Alkylenrest von 2 bis 4 Kohlenstoffatomen;
- n1
- eine Zahl von 1 bis 60;
bedeuten, und
0 bis 60 Gew.% Zuckerderivaten
erhältlich ist.
[0005] Aufgrund ihrer geringen Neigung zum Schäumen kann, speziell wenn als nichtionogne
Tenside der Formel (1) niedrigethoxylierte Fettalkoholethoxylate eingesetzt werden,
wie z.B. C
13-Oxoalkohole mit 4 bis 6 Ethylenoxid-Einheiten, auf den Zusatz von in Waschpulver-Zusammensetzungen
üblichen Schauminhibitoren (Komponente (I)) verzichtet werden.
[0006] Der erfindungsgemässe Waschrohstoff besitzt ausserdem ausgezeichnete Anti-Redeposition-Eigenschaften,
so dass in Waschmitteln, die diesen Waschrohstoff enthalten, auf den Zusatz von Anti-Redeposition-Mitteln,
wie z.B. Carboxymethylcellulose und/oder Polyacrylsäure, verzichtet werden kann (vgl.
Beispiele 21 bis 23).
[0007] Die Substituenten R
1 und R
2 in der Formel (1) stellen vorteilhafterweise den Kohlenwasserstoffrest eines ungesättigten
oder vorzugsweise gesättigten aliphatischen Monoalkohols mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen
dar. Der Kohlenwasserstoffrest kann geradkettig oder verzweigt sein. Vorzugsweise
bedeuten R
1 und R
2 einen Alkylrest mit 9 bis 14 C-Atomen.
[0008] Als aliphatische gesättigte Monoalkohole können natürliche Alkohole, wie z.B. Laurylalkohol,
Myristylalkohol, Cetylalkohol oder Stearylalkohol, sowie synthetische Alkohole, wie
z.B. 2-Ethylhexanol, 1,1,3,3-Tetramethylbutanol, Octan-2-ol, Isononylalkohol, Trimethylhexanol,
Trimethylnonylalkohol, Decanol, C
9-C
11-Oxoalkohol, Tridecylalkohol, Isotridecylalkohol oder lineare primäre Alkohole (Alfole)
mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen in Betracht kommen. Einige Vertreter dieser Alfole
sind Alfol (8-10), Alfol (9-11), Alfol (10-14), Alfol (12-13) oder Alfol (16-18).
("Alfol" ist ein eingetragenes Warenzeichen).
[0009] Ungesättigte aliphatische Monoalkohole sind beispielsweise Dodecenylalkohol, Hexadecenylalkohol
oder Oleylalkohol.
[0010] Die Alkoholreste können einzeln oder in Form von Gemischen aus zwei oder mehreren
Komponenten vorhanden sein, wie z.B. Mischungen von Alkyl- und/oder Alkenylgruppen,
die sich von Sojafettsäuren, Palmkernfettsäuren oder Talgölen ableiten.
[0011] (Alkylen-O)-Ketten sind bevorzugt zweiwertige Reste der Formeln
-(CH
2-CH
2-O)-,

[0012] Beispiele für einen cycloaliphatischen Rest sind Cycloheptyl, Cyclooctyl oder vorzugsweise
Cyclohexyl.
[0013] Vorzugsweise kommen als nichtionogene Tenside Verbindungen der Formel

in Betracht, worin
- R3
- C8-C22-Alkyl;
- R4
- Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl;
- Y1, Y2, Y3 und Y4,
- unabhängig voneinander, Wasserstoff, Methyl oder Ethyl;
- n2
- eine Zahl von 0 bis 8; und
- n3
- eine Zahl von 2 bis 40;
bedeuten.
[0014] Weitere wichtige nichtionogene Tenside entsprechen der Formel

worin
- R5
- C9-C14-Alkyl;
- R6
- C1-C4-Alkyl;
- Y5, Y6, Y7 und Y8,
- unabhängig voneinander, Wasserstoff, Methyl oder Ethyl, wobei einer der Reste Y5, Y6 bzw. Y7, Y8 immer Wasserstoff ist; und
- n4 und n5,
- unabhängig voneinander, eine ganze Zahl von 4 bis 8;
bedeuten.
[0015] Die nichtionogenen Tenside der Formeln (1) bis (3) können als Gemische eingesetzt
werden. So kommen beispielsweise als Tensidgemische nicht-endgruppenverschlossene
Fettalkoholethoxylate der Formel (1), d.h. Verbindungen der Formel (1), worin
- R1
- C8-C22-Alkyl,
- R2
- Wasserstoff und
die Alkylen-O-Kette den Rest -(CH2-CH2-O)-
bedeuten sowie endgruppenverschlossene Fettalkoholethoxylate der Formel (3) in Betracht.
[0016] Als Beispiele für die nichtionogene Tenside der Formeln (1), (2) oder (3) sind Umsetzungsprodukte
eines C
10-C
13-Fettalkohols, z.B. eines C
13-Oxoalkohols mit 3 bis 10 Mol Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid oder
das Umsetzungsprodukt aus einem Mol eines C
13-Fettalkohols mit 6 Mol Ethylenoxid und 1 Mol Butylenoxid zu nennen, wobei die Additionsprodukte
jeweils mit C
1-C
4-Alkyl, vorzugsweise Methyl oder Butyl endgruppenverschlossen sein können.
[0017] Die Herstellung der nichtionogenen Tenside der Formel (1) geschieht in an sich bekannter
Weise, so z.B. durch Umsetzung eines Fettalkohols mit Alkylenoxiden. Die Herstellung
der entsprechenden endgruppenverschlossenen nichtionogenen Tenside erfolgt durch nachfolgende
Umsetzung des entstandenen Anlagerungsproduktes mit einem Alkylhalogenid R
2-Hal, R
4-Hal bzw. R
6-Hal, vorzugsweise mit C
1-C
4-Alkylchlorid.
[0018] Als ethylenisch ungesättigte monomere Sulfonsäuren oder Carbonsäuren bzw. deren Anhydride,
die zur Umsetzung mit den nichtionogenen Tensiden der Formeln (1) bis (3) geeignet
sind, können sowohl Monocarbonsäuren als auch Dicarbonsäuren und deren Anhydride sowie
auch Sulfonsäuren, die jeweils einen ethylenisch ungesättigten aliphatischen Rest
und vorzugsweise höchstens 7 Kohlenstoffatome aufweisen, eingesetzt werden. Bevorzugt
sind Monocarbonsäuren mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen, z.B. die Acrylsäure, Methacrylsäure,
α-Halogenacrylsäure, 2-Hydroxyethylacrylsäure, α-Cyanoacrylsäure, Crotonsäure und
Vinylessigsäure. Ethylenisch ungesättigte Dicarbonsäuren sind vorzugsweise die Fumarsäure,
Maleinsäure oder Itaconsäure, ferner die Mesaconsäure, Citraconsäure, Glutaconsäure
und Methylmalonsäure. Als Anhydrid dieser Säuren ist insbesondere Maleinsäureanhydrid
zu erwähnen.
[0019] Als monomere Sulfonsäuren, die für die Umsetzung verwendet werden, kommen beispielsweise
Vinylsulfonsäure oder 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure in Frage.
[0020] Als Zuckerderivate kommen Monosaccharide, Disaccharide, Trisaccharide oder Oligosaccharide
in Betracht. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung versteht man als Monosaccharid eine
Aldopentose, Aldohexose, Aldotreose, Ketopentose oder Ketohexose. Die genannten Verbindungen
können auch als Lactone vorliegen, wie z.B. D(+)-Gluconsäure-δ-lacton. Beispiele für
eine Aldopentose sind D-Ribose, D-Arabinose, D-Xylose oder D-Lyose; für eine Aldohexose
D-Allose, D-Altrose, D-Glucose, D-Mannose, D-Gulose, D-Idose, D-Galaktose, D-Talose,
L-Fucose oder L-Rhamnose; für eine Ketopentose D-Ribulose oder D-Xylulose; für eine
Tetrose D-Erythrose oder Threose; für eine Ketohexose D-Psicose, D-Fructose, D-Sorbose
oder D-Tagatose.
[0021] Beispiele für ein Disaccharid sind Trehalose, Maltose, Isomaltose, Cellobiose, Gentiobiose,
Saccharose, Lactose. Chitobiose, N,N-Diacetylchitobiose, Palatinose oder Sucrose.
[0022] Als Trisaccharid sei beispielhaft Raffinose, Panose oder Maltotriose genannt.
[0023] Als Oligosaccharid sei beispielhaft Maltotetraose, Maltohexaose und Chitoheptaose
genannt.
[0024] Besonders bevorzugte Zuckerderivate sind enolisierbare Saccharide, wie z.B. Fructose
oder Palatinose. Ausserdem können Zuckersäuren, wie z.B. Gluconsäuren (D-Gluconsäure
und deren Salze), Glucarsäuren (Schleimsäure), Glucuronsäuren (D-Glucuronsäure, D-Galacturonsäure)
erfindungsgemäss verwendet werden.
[0025] Für die Umsetzung werden die einzelnen Komponenten vorzugsweise in folgenden Mengen
eingesetzt:
50 bis 90 Gew.-% eines oder mehrerer nichtionogener Tenside,
5 bis 13 Gew.-% einer ethylenisch ungesättigten Sulfonsäure oder Carbonsäure oder
deren Anhydrid,
0 bis 30 Gew.-% Zuckerderivate, und
1 bis 60, insbesondere 1 bis 20 % Wasser.
[0026] Vorzugsweise entspricht der erfindungsgemässe Waschrohstoff dem Umsetzungsprodukt
aus 5 bis 13 Gew.-% Acrylsäure oder Methacrylsäure und 50 bis 90 Gew.-% des nichtionogenen
Tensids der Formel (2) und 0 bis 30 Gew.% Gluconsäure.
[0027] Die Herstellung des erfindungsgemässen Waschrohstoffs erfolgt durch Umsetzung des
nichtionogenen Tensids der Formel (1) mit einer ethylenisch ungesättigten Sulfonsäure
oder Carbonsäure oder deren Anhydrid bei Temperaturen von 30 bis 100°C, vorzugsweise
80 bis 95°C unter Verwendung eines Katalysators.
[0028] Insbesondere ist das Verhältnis nichtionogenes Tensid bzw. mehrere nichtionogne Tenide
zu ethylenisch ungesättigten Sulfonsäure oder Carbonsäure oder deren Anhydrid, 8:1
bis 1:1, insbesondere 6:1 bis 3:1.
[0029] Die Umsetzung wird vorteilhafterweise in inerter Atmosphäre, z.B. in Gegenwart von
Stickstoff durchgeführt.
[0030] Als Katalysatoren werden dabei vorzugsweise freie Radikale bildende organische Initiatoren
verwendet. Geeignete Initiatoren zur Durchführung der radikalischen Polymerisation
sind z.B. symmetrische aliphatische Azoverbindungen wie Azo-bis-isobuttersäurenitril,
Azo-bis-2-methyl-valeronitril, 1,1-Azo-bis-1-cyclo-hexanitril und 2,2-Azo-bis-isobuttersäurealkylester;
symmetrische Diacylperoxide, wie z.B. Acetyl-, Propionyl- oder Butyrylperoxid, Benzoylperoxid,
brom-, nitro-, methyl- oder methoxy-substituierte Benzoylperoxide sowie Lauroylperoxid;
symmetrische Peroxydicarbonate, wie z.B. Diethyl-, Diisopropyl-, Dicyclohexyl-, sowie
Dibenzylperoxidicarbonat; tert.-Butylperoctoat, tert.-Butylperbenzoat oder tert.-Butylphenylperacetat
sowie Peroxidicarbamate wie tert.-Butyl-N-(phenylperoxi)-carbamat oder tert.-Butyl-N-(2,3-dichlor-
oder -4-chlorphenyl-peroxi)-carbamat. Weitere geeignete Peroxide sind: tert.-Butylhydroperoxid,
Di-tert.-Butylperoxid, Cumolhydroperoxid, Di-cumolperoxid und tert.-Butylperpivalat.
Eine weitere geeignete Verbindung ist Kaliumpersulfat, das für die Herstellung des
erfindungsgemässen Waschrohstoffs bevorzugt eingesetzt wird.
[0031] Die Katalysatoren werden in der Regel in Mengen von 0,01 bis 1 Gew.-%, bezogen auf
die Ausgangsprodukte, eingesetzt.
[0032] In einer weiteren Herstellungsvariante wird in einer ersten Stufe die ethylenisch
ungesättigten Sulfonsäure oder Carbonsäure in hoher Konzentration vorgelegt und anschliessend
das Fettalkoholethoxylat und gegebenenfalls das Zuckerderivat einformuliert.
[0033] Nach der Umsetzung wird das erhaltene Umsetzungsprodukt mit einer anorganischen und/oder
organischen Base, wie z.B. Natronlauge, Kalilauge, Magnesiumhydroxid, Ethanolamin
oder Triethanolamin auf einen pH-Wert von 3 bis 10, vorzugsweise 4 bis 5, teilneutralisiert.
Als Basen verwendet man z.B. 1 bis 8 Gew.-%ige anorganische oder organische Basen,
wie z.B. Natriumhydroxid, Magnesiumhydroxid, Ethanolamin, Triethanolamin, N,N,N,N-Tetrakis(2-hydroxypropyl)-ethylenamin
oder 1-Amino-1-deoxysorbit oder Mischungen davon. Wasser wird ad 100 Gew.% hinzugefügt.
[0034] Zur Verbesserung der spezifischen Eigenschaften, wie z.B. Fliessfähigkeit, Schaumverhalten
usw. können im Anschluss an die Umsetzung weitere Hilfsstoffe, wie z.B. Hydrotropiermittel,
höhere Fettalkohole usw. eingearbeitet werden.
[0035] Der erfindungsgemässe Waschrohstoff weist ein gutes Ca-Dispergiervermögen auf, d.h.
zusätzliche Mengen von Polycarboxylaten im späteren Waschmittel sind nicht mehr notwendig.
Ausserdem ist er sehr elektrolyt- und temperaturstabil. Er besitzt eine ausgezeichnete
Waschwirkung. Die Bildung von Macromicellen bei erhöhten Temperaturen wird durch die
Polymerisation eliminiert.
[0036] Der Waschrohstoff eignet sich daher hervorragend zur Herstellung von Haushaltswaschmitteln,
wie z.B. Pulver- oder Flüssig-Waschmitteln nach den gängigen Verfahren. Die Verwendung
des erfindungsgemässen Waschrohstoffs zur Herstellung von Haushaltswaschmitteln stellt
einen weiteren Erfindungsgegenstand dar.
[0037] Einen weiteren Erfindungsgegenstand stellt ein Haushaltswaschmittel dar. Es ist dadurch
gekennzeichnet, dass es
(a) 5 bis 35 Gew.% eines Waschrohstoffes, erhältlich aus der Umsetzung aus einer ethylenisch
ungesättigten Sulfonsäure oder Carbonsäure oder deren Anhydrid mit einem nichtionogenen
Tensid der Formel

worin
- R1
- C8-C22-Alkyl oder C8-C18-Alkenyl;
- R2
- Wasserstoff; C1-C4-Alkyl; einen cycloaliphatischen Rest mit mindestens 6 C-Atomen oder Benzyl;
"Alkylen" einen Alkylenrest von 2 bis 4 Kohlenstoffatomen;
- n1
- eine Zahl von 1 bis 60;
bedeuten, und gegebenenfalls mit Zuckerderivaten,
(b) 7 bis 46 Gew.% Zeolith oder Na-tripolyphosphat,
(c) 2 bis 6 Gew.-% Natriumsilikat oder gegebenenfalls mit kationischem Weichmacher
imprägniertes Schichtsilikat,
(d) 0,8 bis 1,2 Gew.% Carboxymethylcellulose (CMC),
(e) 0,2 bis 0,6 Gew.% Phosphonat,
(f) 5 bis 15 Gew.% Natriumcarbonat,
(g) 15 bis 25 Gew.% Natriumperboratverbindungen
(h) 3 bis 5 Gew.% Peroxidaktivator,
(i) 0,5 bis 2 Gew.-% Farbstofftransfer-Inhibitoren,
(k) 5 bis 17 Gew.% Natrium-Citrat,
(l) 0,01 bis 2 Gew.-% Zusatzstoffe und
ad 100% Wasser
ernthält.
[0038] Als Natriumperboratverbindungen (Komponente (g)) kommen z.B. Natriumperborat-Tetrahydrat
oder insbesondere Natriumperborat -Monohydrat oder Natriumperborat-Percarbonat in
Betracht.
[0039] Als Peroxidaktivatoren (Komponente (h)) kommen z.B. TAED, NOBS oder TAGU in Betracht.
[0040] Als Zusatzstoffe (Komponente (l)) kommen z.B. Parfümöl, optische Aufheller oder Farbstoffe
in Betracht.
[0041] Das erfindungsgemässe Waschmittel kann weiterhin als fakultative Komponenten
(m) 0 bis 2 Gew.-% Magnesiumsilikat,
(n) 0 bis 25 Gew.% Natriumsulfat,
(o) 0 bis 0,5 Gew.% Schauminhibitoren und
(p) 0 bis 2 Gew.-% Enzyme
enthalten.
[0042] Da der erfindungsgemässe Waschrohstoff gleichzeitig die Komponenten LAS, nichtionogenes
Tensid, Entschäumer, Komplexbildner und Fettalkoholsulfat ersetzt, erleichtert die
Verwendung von nur einer Komponenten die Dosierung in der Waschmittelzusammensetzung
und führt zu einer Vereinfachung des Waschpulver-Herstellungsverfahrens.
[0043] Durch den Einsatz verschiedener nichtionogener Tenside der Formel (1), (2) oder (3)
bei der Herstellung des erfindungsgemässen Waschrohstoffs kann eine weitere Variabilität
des Waschmittels bezüglich seiner Eigenschaften erreicht werden. So kann z.B. das
Netzvermögen, die Waschwirkung oder das Schaumverhalten durch die Verwendung entsprechender
nichtionogener Tenside eingestellt werden. Die Komplexierwirkung und die Waschwirkung
sind über die Menge der eingesetzten ethylenisch ungesättigten Sulfonsäuren oder Carbonsäuren
steuerbar. Die Zucker-Acrylsäurepolymerisate sind bekannte, biologisch sehr gut abbaubare
Komplexbildner und erlauben daher ebenfalls eine Einstellung des Calcium-Dispergiervermögens.
[0044] Die folgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung der Erfindung.
A. Herstellung der erfindungsgemässen Waschrohstoffe
Beispiel 1:
[0045] In einem 1 Liter-Reaktionsgefäss mit Heizmantel werden
555,7 g Wasser deion.
119,9 g Addukt aus einem Teil eines C
13-Oxoalkohols und 9 Teilen EO und
75,70 g Addukt aus einem Teil eines C
13-Oxoalkohols und 10 Teilen EO
bei 20 - 30°C vorgelegt und auf 90°C aufgeheizt.
Bei einer Innentemperatur von 90°C werden gleichzeitig
195,6 g Acrylsaure innerhalb von 3 Stunden und
1,2 g Kaliumpersulfat, gelöst in
29,0 g Wasser deion.
innerhalb von 195 Minuten zudosiert.
Nach beendigter Dosierung der Katalysatorlösung wird noch 30 Minuten bei 90°C nachgerührt
und anschliessend auf Raumtemperatur abgekühlt.
Bei einer Innentemperatur von 70°C werden
22,9 g Natronlauge (30%ig)
zugeben und gerührt, bis eine klare, homogene Lösung entsteht.
Beispiel 2:
[0046] In einem 1 Liter-Reaktionsgefäss mit Heizmantel werden
80,8 g Wasser deion.,
750,0 g Addukt aus einem Teil eines C
9-11-Fettalkohols und 4 Teilen EO
bei 20 - 30°C vorgelegt und auf 90°C aufgeheizt.
Bei einer Innentemperatur von 90°C werden gleichzeitig
125,0 g Acrylsaure innerhalb von 3 Stunden und
1,2 g Kaliumpersulfat, gelöst in
29,0 g Wasser deion.
innerhalb von 195 Minuten zudosiert.
Nach beendigter Dosierung der Katalysatorlösung wird noch 30 Minuten bei 90°C nachgerührt
und anschliessend auf Raumtemperatur abgekühlt.
Bei einer Innentemperatur von 70°C werden
14,0 g Natronlauge (30%ig) zugegeben
und gerührt, bis eine klare, homogene Lösung entsteht.
Beispiel 3:
[0047] In einem 1 Liter-Reaktionsgefäss mit Heizmantel werden
80,8 g Wasser deion.,
450,0 g Addukt aus einem Teil eines C
9-11-Fettalkohols und 4 Teilen EO und
300,0 g Addukt aus einem Teil eines Decylalkohols und 3 Teilen EO
bei 20 - 30°C vorgelegt und auf 90°C aufgeheizt.
Bei einer Innentemperatur von 90°C werden gleichzeitig
125,0 g Acrylsäure innerhalb von 3 Stunden und
1,2 g Kaliumpersulfat, gelöst in
29,0 g Wasser deion.
innerhalb von 195 Minuten zudosiert.
Nach beendigter Dosierung der Katalysatorlösung wird noch 30 Minuten bei 90°C nachgerührt
und anschliessend auf Raumtemperatur abgekühlt.
Bei einer Innentemperatur von 70°C werden
14,0 g Natronlauge (30%ig)
zugeben und gerührt bis eine klare, homogene Lösung entsteht.
Beispiel 4:
[0048] In einem 1 Liter-Reaktionsgefäss mit Heizmantel werden
80,8 g Wasser deion.,
520,0 g Addukt aus einem Teil eines C
11-Fettalkohols und 3 Teilen EO und
239,0 g Addukt aus einem Teil eines C
11-Fettalkohols und 5 Teilen EO bei 20 - 30°C vorgelegt und auf 90°C aufgeheizt.
Bei einer Innentemperatur von 90°C werden gleichzeitig
125,0 g Acrylsaure innerhalb von 3 Stunden und
1,2 g Kaliumpersulfat, gelöst in
29,0 g Wasser deion.
innerhalb von 195 Minuten zudosiert.
Nach beendigter Dosierung der Katalysatorlösung wird noch 30 Minuten bei 90°C nachgerührt
und anschliessend auf Raumtemperatur abgekühlt.
Bei einer Innentemperatur von 70°C werden
14,0 g Natronlauge (30%ig)
zugegeben und gerührt, bis eine klare, homogene Lösung entsteht.
Beispiel 5:
[0049] In einem 1 Liter-Reaktionsgefäss mit Heizmantel werden
157,5 g Wasser deion.,
208,0 g Addukt aus einem Teil eines C
13-Oxoalkohols und 3 Teilen EO,
208,0 g Addukt aus einem Teil eines C
13-Oxoalkohol und 10 Teilen EO und
208,0 g Addukt aus einem Teil eines Decylalkohols und 6 Teilen EO/4 Teilen PO bei
20 - 30°C vorgelegt und auf 90°C aufgeheizt.
Bei einer Innentemperatur von 90°C werden gleichzeitig
187,0 g Acrylsäure innerhalb von 3 Stunden und
1,5 g Kaliumpersulfat, gelöst in
30,0 g Wasser deion.
innerhalb von 195 Minuten zudosiert.
Nach beendigter Dosierung der Katalysatorlösung wird noch 30 Minuten bei 90°C nachgerührt
und anschliessend auf Raumtemperatur abgekühlt.
Beispiel 6:
[0050] In einem 1 Liter-Reaktionsgefäss mit Heizmantel werden
94,8 g Wasser deion.,
375,0 g Addukt aus einem Teil eines C
11-Fettalkohols und 3 Teilen EO und
375,0 g Addukt aus einem Teil eines C
11-Fettalkohols und 5 Teilen EO bei 20 - 30°C vorgelegt und auf 90°C aufgeheizt.
Bei einer Innentemperatur von 90°C werden gleichzeitig
125,0 g Acrylsäure innerhalb von 3 Stunden und
1,2 g Kaliumpersulfat, gelöst in
29,0 g Wasser deion.
innerhalb von 195 Minuten zudosiert.
Nach beendigter Dosierung der Katalysatorlösung wird noch 30 Minuten bei 90°C nachgerührt
und anschliessend auf Raumtemperatur abgekühlt.
Beispiel 7:
[0051] In einem 1 Liter-Reaktionsgefäss mit Heizmantel werden
154,0 g Wasser deion.,
375,0 g Addukt aus einem Teil eines C
13-Oxoalkohols und 6 Teilen EO,
156,0 g Addukt aus einem Teil eines Decylalkohols und 6 Teilen EO/4PO und
78,0 g Natrium-Gluconat
bei 20 - 30°C vorgelegt und auf 90°C aufgeheizt.
Bei einer Innentemperatur von 90°C werden gleichzeitig
195,0 g Acrylsäure innerhalb von 3 Stunden und
2,0 g Kaliumpersulfat, gelöst in
40,0 g Wasser deion.
innerhalb von 195 Minuten zudosiert.
Nach beendigter Dosierung der Katalysatorlösung wird noch 30 Minuten bei 90°C nachgerührt
und anschliessend auf Raumtemperatur abgekühlt.
Beispiel 8:
[0052] In einem 1 Liter-Reaktionsgefäss mit Heizmantel werden
66,0 g Wasser deion.,
375,0 g Addukt aus einem Teil eines C
13-Oxoalkohols und 6 Teilen EO,
156,0 g Decylalkohol 6EO/4PO und
78,0 g Natrium-Gluconat
bei 20 - 30°C vorgelegt und auf 90°C aufgeheizt.
Bei einer Innentemperatur von 90°C werden gleichzeitig
195,0 g Acrylsäure innerhalb von 3 Stunden und
4,8 g Kaliumpersulfat, gelöst in
125,0 g Wasser deion.
innerhalb von 195 Minuten zudosiert.
Nach beendigter Dosierung der Katalysatorlösung wird noch 30 Minuten bei 90°C nachgerührt
und anschliessend auf Raumtemperatur abgekühlt.
Beispiel 9:
[0053] In einem 1 Liter-Reaktionsgefäss mit Heizmantel werden
193,8 g Wasser deion.,
375,0 g Addukt aus einem Teil eines C
13-Oxoalkohols und 6 Teilen EO,
156,0 g Addukt aus einem Teil eines Decylalkohols und 6 Teilen EO/4PO und
50,0 g D-Gluconsäure-lacton
bei 20 - 30°C vorgelegt und auf 90°C aufgeheizt.
Bei einer Innentemperatur von 90°C werden gleichzeitig
195,0 g Acrylsäure innerhalb von 3 Stunden und
1,2 g Kaliumpersulfat, gelöst in
29,0 g Wasser deion.
innerhalb von 195 Minuten zudosiert.
Nach beendigter Dosierung der Katalysatorlösung wird noch 30 Minuten bei 90°C nachgerührt
und anschliessend auf Raumtemperatur abgekühlt.
Beispiel 10:
[0054] In einem 1 Liter-Reaktionsgefäss mit Heizmantel werden
417.00 g Addukt aus einem Teil eines C
11-Oxoalkohols und 3 Teilen EO,
417.00 g Addukt aus einem Teil eines C
11-Oxoalkohol und 5 Teilen EO und
10.00 g Addukt aus einem Teil eines C
13-Oxoalkohol und 10 Teilen EO bei 20 - 30°C vorgelegt und auf 90°C aufgeheizt.
Bei einer Innentemperatur von 90°C werden gleichzeitig
105,0 g Acrylsäure innerhalb von 3 Stunden und
2,0 g Kaliumpersulfat, gelöst in
49,0 g Wasser deion.
innerhalb von 195 Minuten zudosiert.
Nach beendigter Dosierung der Katalysatorlösung wird noch 30 Minuten bei 90°C nachgerührt
und anschliessend auf Raumtemperatur abgekühlt.
Beispiel 11:
[0055] In einem 1 Liter-Reaktionsgefäss mit Heizmantel werden
343,0 g Wasser deion.,
76,0 g Addukt aus einem Teil eines C
13-Oxoalkohols und 9 Teilen EO,
48,0 g Addukt aus einem Teil eines C
13-Oxoalkohols und 10 Teilen EO und
368,0 g Addukt aus einem Teil eines C
10-Fettalkohols und 6 Teilen EO/1BuO-Methylether
bei 20 - 30°C vorgelegt und auf 90°C aufgeheizt
Bei einer Innentemperatur von 90°C werden gleichzeitig
124,0 g Acrylsäure innerhalb von 3 Stunden und
1.0 g Kaliumpersulfat, gelöst in
25,0 g Wasser deion.
innerhalb von 195 Minuten zudosiert.
Nach beendigter Dosierung der Katalysatorlösung wird noch 30 Minuten bei 90°C nachgerührt
und anschliessend auf Raumtemperatur abgekühlt.
Bei einer Innentemperatur von ca. 70°C werden
15,0 g Natronlauge (30 %ig)
zugegeben und weiter abgekühlt.
[0056] Die in den Beispielen 1 bis 11 hergestellten Umsetzungsprodukte können mit Natronlauge,
Kalilauge, org. Aminen (Ethanolamin, Triethanolamin), Magnesiumhydroxid etc. neutralisiert
werden. Die Einstellung des pH-Wertes ist zwischen 3,0 und 10,0 möglich.
[0057] Die Entfernung des im Umsetzungsprodukt enthaltenen Wassers erfolgt, sofern erforderlich,
vorzugsweise im Fallfilmverdampfer.
Herstellung eines Pulver-Waschmittels
Beispiel 12:
[0058] Es wird ein Pulverwaschmittel durch Sprühtrocknung eines wässrigen Slurry's, der
die nachstehenden Inhaltsstoffe enthält, hergestellt:
- Zeolith,
- Natriumcarbonat,
- Natriumsilikat,
- Phosphonat und
- Natriumsulfat.
[0059] Diesem Sprühgranulat werden anschliessend in einem Fliessbett- oder Pflugscharmischer
- Natriumtetraborat-Tetrahydrat bzw. vorzugsweise -Monohydrat oder -Percarbonat,
- TAAED und
- andere Beimischungen wie optische Aufheller etc.
zugemischt. Anschliessend wird der aus den Beispielen 1 bis 11 erhältliche Waschrohstoff
aufgesprüht, sodass die Endformulierung 5 bis 35 Gew.-% des aktiven Waschrohstoffes
enthält. Schliesslich wird gegebenenfalls Parfümöl aufgesprüht.
[0060] Beispiel 13: Man verfährt wie in Beispiel 12 beschrieben, jedoch wird eine Teilmenge des aus den
Beispielen 1 bis 11 erhältlichen Waschrohstoffes dem Sprüh-Slurry beigemischt. Die
Endformulierung enthält 5 bis 35 Gew.-% des aktiven Waschrohstoffes.
[0061] Beispiel 14: Man verfährt wie in Beispiel 12 beschrieben, jedoch wird die gesamte Menge des aus
den Beispielen 1 bis 11 erhältlichen Waschrohstoffes dem Sprüh-Slurry beigemischt.
Das Pulverwaschmittel enthält 5 bis 35 Gew.-% des aktiven Waschrohstoffes.
[0062] Beispiel 15: Die im Beispiel 12 erwähnten Inhaltsstoffe werden direkt im Fliessbett-oder Pflugscharmischer
granuliert bzw. gemischt und wasserarme, bzw. wasserfreie Waschrohstoffe aus den Beispielen
1 bis 11 aufgesprüht. Der Gehalt an aktivem Waschrohstoff beträgt 5 bis 35 Gew.-%.
[0063] Beispiel 16: Alle in Beispiel 12 erwähnten festen Komponenten des Sprüh-Slurrys werden einem Misch-
und Mahl-Prozess, z.B. in einem Pfugschar-Mischer und/oder einem Wirbelschichtaggregat
unterzogen. Das resultierende Pulvermaterial wird mit dem Waschrohstoff, sowie mit
Parfümöl aufgesprüht, so dass kompakte Granulate mit hohem Schüttgewicht erhalten
werden. Im Wirbelschicht- oder Pflugscharmischer werden schliesslich Perborat/Tetra-oder
vorzugsweise Monohydrat oder Percarbonat, sowie ein Aktivator wie TAED, NOBS sowie
gegebenenfalls ein Schutzsilikat zugemischt. Es wird ein stabiles, nicht-klebriges
Kompaktwaschmittel erhalten.
[0064] Beispiel 17: Der aus den Beispielen 1 bis 11 erhältliche Waschrohstoff wird mit Wasser verdünnt,
so dass die Endformulierung 50 bis 58 Gew.-% an aktivem Waschrohstoff enthält und
eine für den Endverbraucher günstige Viskosität aufweist. Der Lösung werden Silikat
zur Einstellung eines pH-Wertes zwischen 7,5 und 11, sowie Parfümöl, optische Aufheller
und gegebenenfalls Farbstoffe zugemischt. Es kann auch ein "Opazifier" zugegeben werden.
Es werden sehr wirksame, flüssige Vollwaschmittel erhalten.
Awendungsbeispiele
[0065] Beispiele 18 bis 20: Es werden 5 Waschbäder (A-E) vorbereitet, enthaltend jeweils
- 100 ml deionisiertes Wasser, mit NaOH auf pH 8,5, resp. 10,5 eingestellt, sowie
- die zu prüfenden Waschrohstoffe in folgenden Konzentrationen (bezogen auf den Aktivsubstanzgehalt):
- Waschbad A:
- keine Aktivsubstanz
- Waschbad B:
- 0,5 g/l
- Waschbad C:
- 1 g/l
- Waschbad D:
- 2 g/l
- Waschbad E:
- 4 g/l
5g-Stücke des EMPA-Standard-Testgewebes Nr. 101 (Baumwolle mit Olivenöl/Russ-Standardanschwärzung)
werden je zu 100 ml Waschbad gegeben und bei 60°C während 20 Minuten gewaschen, dann
30 Sekunden mit deionisiertem Wasser gespült, geschleudert und bei 160°C gebügelt.
[0066] Die Helligkeit Y der Proben wird spektrophotometrisch jeweils vor und nach dem Waschen
gemessen. Der Unterschied ΔY vor und nach dem Waschen ist ein Mass für die Entfernung
von Schmutz.
[0067] In Tabelle 1a und 1b sind die Waschergebnisse aufgeführt.

[0068] Die Ergebnisse aus den Tabellen 1a und 1b zeigen, dass mit den erfindungsgemässen
Waschrohstoffen sehr gute Waschergebnisse erzielt werden.
[0069] Beispiele 21 bis 23: In der Regel enthalten Waschmittel sogenannte "Anti-Redeposition-Agents", meistens
Carboxymethylcellulose (CMC) und/oder Polyacrylsäure, wobei auch Na-Triphosphate eine
solche Schmutztragewirkung besitzt.
[0070] Die Anti-Redeposition-Eigenschaften werden wie folgt getestet: 5 g gebleichtes Baumwoll-Testgewebe
werden in 100 ml deionisiertem Wasser mit einem pH-Wert von 10,5 (eingestellt mit
NaOH) während 20 Minuten bei 60°C gewaschen, wobei dem Waschbad 40 mg von definierten
Russarten zugesetzt werden. Dann wird mit Leitungswasser kurz gespült und bei 60°C
getrocknet.
[0071] Es werden je 0,5 g/l der aktiven Waschrohstoffe aus den Beispielen 5, 6 und 7 getestet.
Jeder Versuch wird doppelt durchgeführt, wobei an 8 verschiedenen Stellen des Textilstücks
spektrophotometrisch der Helligkeitswert Y gemessen, sowie der Durchschnittswert (=⌀)
der 16 Messwerte und die Standardabweichung (=σ) berechnet werden. Beim unbehandelten
Baumwollmaterial ist Y=93,0 (σ=0,1). Die Abnahme der Helligkeit ist ein Mass für die
"Deposition". Je effektiver die Anti-Redeposition-Wirkung eines Systems ist, desto
geringer ist diese Abnahme, d.h. desto höher ist die Y-Zahl.
[0072] Die Versuche werden mit folgenden Russ-Arten durchgeführt:
a) ®Cabot SRF N762 der Firma Cabot (Iodadsorption 30 mg/g; DBP-Absorption = 65 ml/100
g; Siebrückstand = 325 mesh = 500 ppm, Schüttdichte = 505 g/dm3).
b) ®Carax N 765 der Firma Degussa (Iodadsorption = 34 mg/g; DBP-Absorption = 122 ml/100
g; Siebrückstand 325 mesh = 500 ppm, Schüttdichte = 375 g/dm3.
[0073] Die Waschergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Tabelle 2
Y-Werte nach einem Waschdurchgang |
|
®Cabot SRF N762 |
®Carax N765 |
|
⌀ |
σ |
⌀ |
σ |
Beispiel 21: Waschrohstoff aus Beispiel 5 |
73,2 |
1,8 |
64,2 |
1,6 |
Beispiel 22: Waschrohstoff aus Beispiel 6 |
70,8 |
2,4 |
68,7 |
2,2 |
Beispiel 23: Waschrohstoff aus Bespiel 7 |
70,6 |
1,0 |
63,8 |
2,0 |
[0074] Die Ergebnisse zeigen, dass die erfindungsgemässen Waschrohstoffe sehr gute Redeposition-Eigenschaften
aufweisen und die sonst handelsüblichen Redeposition-Mittel ersetzen können.
[0075] Beispiele 24 bis 26: Es werden Tensid-Lösungen a) bis c) vorbereitet, die jeweils 2,0 g/l des aus den
Beispielen 5, 6 bzw. 7 erhältlichen Waschrohstoffs enthalten. Insgesamt werden also
9 Lösungen hergestellt.
[0076] Die Tensid-Lösungen a) bis c) werden folgendermaßen hergestellt:
a) mit deionisiertem Wasser,
b) mit deionisiertem Wasser und Zugabe von 5 g Olivenöl auf 50 ml Lösung,
c) Einstellung der Wasserhärte auf 15°dH durch Zugabe der entsprechenden Menge von
CaCl2-und MgSO4-Lösungen gemäss DIN 53905
[0077] In einem Zylinderglas von 4 cm Durchmesser und 40 cm Höhe wird bei Raumtemperatur
50 ml der Tensid-Lösung eingefüllt und das Glas mit einem Zapfen verschlossen. Danach
wird das Glas 10x von Hand auf den Kopf und wieder zurückgestellt. Die Schaumhöhe
wird sofort, danach in Abständen von 30 Sekunden bis 10 Minuten gemessen.
[0078] Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 dargestellt.
Tabelle 3
Test der Schaumhöhen |
|
Tensid-Lösung a) |
Tensid-Lösung b) |
Tensid-Lösung c) |
|
sofort |
nach 10' |
sofort |
nach 10' |
sofort |
nach 10' |
Beispiel 24: Waschrohstoff aus Bespiel 5 |
13 |
10 |
18 |
10 |
18 |
10 |
Beispiel 25: Waschrohstoff aus Beispiel 6 |
15 |
10 |
42 |
30 |
17 |
10 |
Beispiel 26: Waschrohstoff aus Bespiel 7 |
38 |
31 |
22 |
17 |
20 |
13 |
[0079] Die Ergebnisse zeigen, dass die erfindungsgemässen Waschrohstoffe selbst unter Belastung
durch Öl oder Wasserhärte das von den Waschmittel-Herstellern gewünschte Schaumverhalten
aufweisen, d.h. dass zu Beginn des Waschvorgangs etwas Schaum gebildet wird, der während
des gesamten Waschprozesses einerseits bestehen bleibt, aber andererseits nicht ausgeprägt
ist, um ein Überfliessen aus der Waschmaschine zu verhindern.
1. Waschrohstoff, dadurch gekennzeichnet, dass er, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Waschrohstoffs, aus der Umsetzung von
2,5 bis 19,6 Gew.% einer ethylenisch ungesättigten Sulfonsäure oder Carbonsäure oder
deren Anhydrid,
20 bis 95 Gew.% eines nichtionogenen Tensides der Formel

worin
R1 C8-C22-Alkyl oder C8-C18-Alkenyl;
R2 Wasserstoff; C1-C4-Alkyl; einen cycloaliphatischen Rest mit mindestens 6 C-Atomen oder Benzyl;
"Alkylen" einen Alkylenrest von 2 bis 4 Kohlenstoffatomen;
n1 eine Zahl von 1 bis 60;
bedeuten, und
0 bis 60 Gew.% Zuckerderivaten
erhältlich ist.
2. Waschrohstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die (Alkylen-O)-Ketten
in Formel (1) zweiwertige Reste der Formeln
-(CH
2-CH
2-O)-,

sind.
3. Waschrohstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die nichtionogenen Tenside
der Formel

entsprechen, worin
R3 C8-C22-Alkyl;
R4 Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl;
Y1, Y2, Y3 und Y4, unabhängig voneinander, Wasserstoff, Methyl oder Ethyl;
n2 eine Zahl von 0 bis 8; und
n3 eine Zahl von 2 bis 40;
bedeuten.
4. Waschrohstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die nichtionogenen
Tenside der Formel

entsprechen, worin
R5 C9-C14-Alkyl;
R6 C1-C4-Alkyl;
Y5, Y6, Y7 und Y8, unabhängig voneinander, Wasserstoff, Methyl oder Ethyl, wobei einer der Reste
Y5, Y6 bzw. Y7, Y8 immer Wasserstoff ist; und
n4 und n5, unabhängig voneinander, eine ganze Zahl von 4 bis 8;
bedeuten.
5. Waschrohstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als ethylenisch
ungesättigten Carbonsäuren Monocarbonsäuren mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen verwendet
werden.
6. Waschrohstoff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Monocarbonsäuren Methacrylsäure
oder Acrylsäure verwendet wird.
7. Waschrohstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Zuckerderivate
enolisierbare Saccharide oder Zuckersäuren verwendet werden.
8. Waschrohstoff nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Zuckerderivat Gluconsäure
verwendet wird.
9. Waschrohstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es aus
50 bis 90 Gew.-% eines oder mehrerer nichtionogener Tenside,
5 bis 13 Gew.-% einer ethylenisch ungesättigten Sulfonsäure oder Carbonsäure oder
deren Anhydrid,
0 bis 30 Gew.-% Zuckerderivaten, und
1 bis 60, insbesondere 1 bis 20 % Wasser.
erhältlich ist.
10. Waschrohstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass er aus
5 bis 13 Gew.-% Acrylsäure oder Methacrylsäure und 50 bis 90 Gew.-% des nichtionogenen
Tensids der Formel (2) und 0 bis 30 Gew.% Gluconsäure erhältlich ist.
11. Waschrohstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die
Umsetzung in Anwesenheit eines Katalysators und bei Temperaturen von 30 bis 100°C
durchgeführt wird.
12. Waschrohstoff nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass als Katalysator Kaliumpersulfat
verwendet wird.
13. Verwendung des Waschrohstoffes nach einem der Ansprüche 1 bis 12 zur Herstellung eines
Haushaltswaschmittels.
14. Haushaltswaschmittel, enthaltend
(a) 5 bis 35 Gew.% eines Waschrohstoffes, erhältlich aus der Umsetzung aus einer ethylenisch
ungesättigten Sulfonsäure oder Carbonsäure oder deren Anhydrid mit einem nichtionogenen
Tensid der Formel

worin
R1 C8-C22-Alkyl oder C8-C18-Alkenyl;
R2 Wasserstoff; C1-C4-Alkyl; einen cycloaliphatischen Rest mit mindestens 6 C-Atomen oder Benzyl;
"Alkylen" einen Alkylenrest von 2 bis 4 Kohlenstoffatomen;
n1 eine Zahl von 1 bis 60;
bedeuten, und gegebenenfalls mit Zuckerderivaten,
(b) 7 bis 46 Gew.% Zeolith oder Na-tripolyphosphat,
(c) 2 bis 6 Gew.-% Natriumsilikat oder gegebenenfalls mit kationischem Weichmacher
imprägniertes Schichtsilikat,
(d) 0,8 bis 1,2 Gew.% Carboxymethylcellulose (CMC),
(e) 0,2 bis 0,6 Gew.% Phosphonat,
(f) 5 bis 15 Gew.% Natriumcarbonat,
(g) 15 bis 25 Gew.% Natriumperboratverbindungen
(h) 3 bis 5 Gew.% Peroxidaktivator,
(i) 0,5 bis 2 Gew.-% Farbstofftransfer-Inhibitoren,
(k) 5 bis 17 Gew.% Natrium-Citrat,
(l) 0,01 bis 2 Gew.-% Zusatzstoffe und
ad 100 % Wasser.
15. Haushaltswaschmittel gemäss Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich
(n) 0 bis 2 Gew.-% Magnesiumsilikat,
(o) 0 bis 25 Gew.% Natriumsulfat und
(p) 0 bis 0,5 Gew.% Schauminhibitoren
enthält.