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EP 0 744 478 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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27.11.1996 Patentblatt 1996/48 |
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Anmeldetag: 15.03.1996 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: D01G 31/00 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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CH DE GB IT LI |
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Priorität: |
22.05.1995 DE 19518783
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Anmelder: H. HERGETH GmbH |
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8023 Zürich (CH) |
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Erfinder: |
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- Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.
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Vertreter: COHAUSZ HASE DAWIDOWICZ & PARTNER |
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Patent- und Rechtsanwaltskanzlei
Schumannstrasse 97-99 40237 Düsseldorf 40237 Düsseldorf (DE) |
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Fremdfaserdetektion an einer Öffnungsmaschine |
(57) An einer Öffnungswalze (W) einer Faseröffnungslinie werden Fasern auf Farbabweichung
mittels Farbsensoren (S) untersucht. Bei feststellen einer Abweichung wird der Faserstrom
(F) ausgeschleust.
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[0001] Fremdfasern in Baumwollgarnen, hervorgerufen durch Stofffetzen in den Baumwollballen,
verursachen bedeutende Reklamationen für Spinnereien. Es sind Geräte vorgeschlagen
worden, die Baumwolle in der Flocke oder die fertigen Baumwollgame inspizieren. Zur
Kontrolle der Baumwollflocken hat ein Gerät "OPTiSCAN" weite Verbreitung gefunden.
Bei diesem Gerät werden in der Reinigungslinie, in einer separaten Maschine, die Flocken
über ein Transportband gefördert. In einem engen Spalt sind gegenüber dem Transportband
Farbsensoren angeordnet die Farbunterschiede von Fremdteilen erkennen und eine Ausschleusevorrichtung
auslösen. Die Erkennung von Fremdfasern im fertigen Garn, erfolgt im Spulprozess.
Hierbei werden mit einem schwarzweiß Sensor die Garne beurteilt und ggf. das dunklere
Garnstück herausgeschnitten. Beide Methoden sind mit deutlichen Investitionskosten
verbunden und sind nicht einfach in vorhandene Anlagen zu integrieren. Aufgabe der
Erfindung ist es eine preiswerte und leicht zu installierende Hilfe zur Bekämpfung
der Fremdfasern in der Spinnerei zu schaffen.
[0002] Zur Erkennung von Fremdfasem ist es notwendig, daß die Baumwollballen zu Flocken
geöffnet werden, damit die Fremdfaserfetzen sichtbar sind. Es ist notwendig eine große
durch Farbsensoren zu beobachtende Oberfläche zu schaffen.
[0003] Erfindungsgemäß wird die Fremdfaserdetetktion dadurch gelöst, daß Baumwolle und Fremdfasem
um mindestens eine Öffnungswalze gefördert werden, die mit Garnitur, Stiften oder
"Nasen'' versehen ist und Farbsensoren in etwa achsparallel in einer oder mehreren
Reihen gegenüber dem Umfang der Walze angeordnet sind. Der Abstand der Sensorobjektive
von dem Walzenumfang darf nicht zu groß gewählt werden, da sonst die Objektive durch
die Baumwolle nicht mehr vom Staub freigewischt werden. Ein Abstand von 20 mm zu den
Spitzenumfang sollte bei Plazierung in der Nähe der Trommel nicht überschritten werden.
Lediglich bei einer positionierung der Sensorreihe im Deflektor kann der Abstand zur
Trommel größer gewählt werden, da die Flocken durch die Fliehkraft in Richtung Deflektor
fliegen und an dem Deflektor entlang in den Absaugkanal "C" rutschen.
[0004] Anhand Fig. 1 wird eine Ausführungsform erläutert. Die Fasern gelangen durch einen
Schacht "L" zu Zuführwalzen "Z", die die Fasern an die Oberfläche der Walze "W" führen.
Die Walze "W" kann z.B. einen Durchmesser von 350 mm haben und mit 500 u/min rotieren.
Die Faserbüschel werden von den Stiften oder Hacken der Öffnungswalze geöffnet und
Baumwollflocken und Fremdfasern (Stoffstücke) werden von der Trommel am Umfang transportiert.
Es können auch mehrere Öffnungswalzen hintereinander gebaut sein, wobei sich eine
der ersten Walzen für die Erfassung, wegen der geringeren Umfangsgeschwindigkeit,
am besten eignet. Die Oberfläche der Walzen ist vorzugsweise hell, z.B. Aluminium.
[0005] Die Fasern werden durch die Stifte entlang von Ausscheidemessern "K" gezogen, oder
entlang von Mulden "M". Es ist möglich die Farbsensoren "S" in einer Mulde einzubauen.
Die Baumwolle putzt die oder das Objektiv beim Vorbeitransport immer frei. Vorteilhaft
kann die Sensoranordnung in dem Luftleitblech gewählt werden, das die Luft, zum Abtransport
der Fasern von der Walzoberfläche, leitet. Diese Position erlaubt eine leichte Montage
und gute Zugänglichkeit. An einer Aushebekante "N" staut sich die mit der Walze rotierende
Luft und hebt die restlichen Fasern von den Stiften ab. Fasern und Fremdfasem gelangen
in eine Absaugleitung "C", in der eine Ausschleusevorrichtung "F" angebracht ist.
Werden durch die Sensoren Fremdfasem aufgrund eines Farb- oder Helligkeitsunterschiedes
zur Baumwolle festgestellt, wird demnach die Ausschleusvorrichtung betätigt und etwas
Baumwolle mit den Fremdfasern ausgeschleust. Die Ausschleusung kann in bekannter Weise
durch eine Umschaltklappe von "A" "Gutmaterial" zu "B" kontaminiertes Material erfolgen.
[0006] Durch die Anordnung der Sensoren so, daß sie auf die Oberfläche der Trommel sehen
können, ist eine große Oberfläche zur gründlichen Inspektion der Baumwolle ermöglicht.
[0007] Die Trommel transportiert die Fasern mechanisch so, daß nicht die Gefahr von Verstopfungen,
wie bei Inspektionssystemen die im Luftstrom arbeiten, gegeben ist. Die vorgeschlagene
Vorrichtung benötigt keine neue Maschine und kann leicht in vorhandene Reinigungszüge
eingebaut werden.
1. Vorrichtung zum Erfassen von andersfarbigen Fasern, Folien oder Geweben in Faseröffnungslinien,
dadurch gekennzeichnet, daß gegenüber der Oberfläche einer Öffnungswalze Farbsensoren
über die Arbeitsbreite der Walze angebracht sind. Stellen die Sensoren und die Auswerteelektronik
eine deutliche Farbabweichung im geöffneten Material gegenüber der Normalfaser fest,
wird der Faserstrom ganz oder teilweise aus der normalen Faseröffnungslinie ausgeschleust.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß als Farbsensoren Einzelpunktsensoren,
Meßpunkte eines Zeilensensors oder Meßpunkte eines Matrixsensors Verwendung finden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1) oder 2), dadurch gekennzeichnet, daß die Signale von
den Farbmeßpunkten von einem gemeinsamen Computer koordiniert werden.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
der Öffnungswalze eine metallisch glänzende oder weiße Oberfläche aufweißt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbsensoren
zu einem Modul zusammengefaßt sind und alle gemeinsam ausgebaut werden können.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß das Beleuchtungslicht
und die von den Fasern reflektierten Lichtstrahlen eines Farbsensors durch eine gemeinsame
Glasscheibe strahlen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoren
in dem Deflektor angebracht sind, der die Fasern von der Öffnungswalze wegleitet.
